DE2418166B2 - Verfahren zur gewinnung von reinem alpha-bisabolol - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von reinem alpha-bisabololInfo
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Description
Die Hauptpatentanmeldung P 23 17 583.9-42 betrifft ein Verfahren zur Reinigung von aus Pflanzen
stammendem Λ-Bisabolol, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß das aus dem pflanzlichen Material in bekannter Weise gewonnene rohe «-Bisabolol mit
Alkalihydroxiden, Alkalialkoholaten, Alkalicarbonate^ Alkalibicarbonaten, Erdalkalihydroxiden, Erdalkalioxiden
oder Aluminiumhydroxid bei 0 bis 50°C behandelt, nach Schichtentrennung die Lösungsmittelphase in
üblicher Weise durch Destillation aufgearbeitet und das dabei erhaltene «-Bisabolol gewünschtenfalis durch
Chromatographie oder Hochvakuumdestillation noch weiter gereinigt wird. Die genannten Stoffe können
auch im Gemisch miteinander verwendet werden. Beispiele für solche Mischungen sind: Kaliumcarbonat
und Magnesiumhydroxid; Kaliumcarbonat und Magnesiumoxid.
Es wurde nun gefunden, daß das Verfahren gemäß der Hauptpatentanmeldung P 23 17 583.9-42 dadurch verbessert
werden kann, daß das zu reinigende «-Bisabolol vor der alkalischen Behandlung mit Stickstoff begast
wird.
Die Stickstoffbegasung kann bei Raumtemperatur, aber auch unter Erwärmen erfolgen. Beispielsweise
kann sie bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und 1000C, vorzugsweise zwischen 30 und 60°C,
erfolgen.
Es empfiehlt sich, während der Begasung zu rühren bzw. das Bisabolol auf andere übliche Weise in
Bewegung zu halten. Der zu verwendende Stickstoff soll rein und sauerstofffrei sein und ist gegebenenfalls nach
üblichen Methoden zu reinigen. Die Zeitdauer der Begasung kann beispielsweise zwischen einer Stunde
und fünf Stunden liegen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein geruchlich befriedigendes «-Bisabolol auf sehr einfache
Weise gewonnen. Das erhaltene «-Bisabolol besitzt nur noch einen schwachen, aber angenehmen Geruch. Das
erfindungsgemäße Verfahren hat erhebliche Bedeutung für die Verwendung des Bisabolols zum Beispiel in der
Kosmetik, da bisher der unangenehme Geruch der Begleitstoffe eine breitere Anwendung des a-Bisabolols
verhindert hat.
Das zu reinigende a-Bisabolol kann beispielsweise aus den auf Seite 1, Absatz 1, der Hauptpatentanmeldung
P 23 17 583.9-42 angegebenen Pflanzen gewonnen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren gill für die
optisch aktiven Formen des a-Bisabolols (links- und rechtsdrehende Form) sowie das Racemat.
Bei den erfindungsgemäß verwendeten alkalischen Stoffen handelt es sich insbesondere um die Hydroxide
des Kaliums, Natriums, Lithiums und die Erdalkalihydroxide, insbesondere Calcium- und Bariumhydroxid
sowie Alkalicarbonate, wie Kaliumcarbonat. Ebenfalls geeignet sind beispielsweise aber auch Magnesiumoxid,
Magnesiumhydroxid sowie Aluminiumhydroxid.
Die Behandlung mit den alkalischen Stoffen erfolgt im allgemeinen dadurch, daß man diese in fester Form
oder in Form wäßriger oder alkoholischer Lösungen auf das a-Bisabolol einwirken läßt. Das a-Bisabolol wird
hierbei als Lösung eingesetzt. Als Lösungsmittel für das a-Bisabolol kommen die hierfür bekannten Mittel in
Frage, beispielsweise aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Petroläther,
Benzol oder Mono- bzw. Polyhalogenparaffine wie Chloroform, Dichlormethan und Tetrachlorkohlenstoff.
Im allgemeinen wird ein aus Pflanzen in bekannter Weise gewonnenes Rohbisabolol eingesetzt. Das
a-Bisabolol kann beispielsweise aus dem ätherischen Ö!
von Rutaceen (z. B. Citrus aurantium oder Citrus bigaradia), Leguminosen (z. B. Myrocarpus-Arten),
Compositen (z. B. Matricaria chamomilla oder Vanillor,-mopsis
erythropappa), Salicaceen (z. B. Populus-Arten), Myoporaceen (z. B. Myoporus crassifolium), Annonaceen
(z. B. Cananga odorata), Labiaten (z. B. Lavandula spica), Pin.aceen (z. B. Picea ajanensis), Cupressaceen
(z. B. Fokienia hodginsii), Umbelliferen (z. B. Libanotis transcaucasica) oder Malvaceen (z. B. Gossypium
hirsutum) stammen. Das a-Bisabolol (Rohbisabolol) kann aus diesen ätherischen ölen beispielsweise durch
Wasserdampfdestillation, fraktionierte Destillation oder Chromatographie (z. B. an Aluminiumoxid) erhalten
werden (s. E. G i 1 d e m e i s t e r, Fr. Hoffmann, »Die ätherischen öle«, Bd. IHb, 4. Auflage, 1962, Seite
245 ff.).
Es ist zweckmäßig, daß das «-Bisabolol und die in fester Form befindlichen verwendeten alkalischen
Stoffe zumindest im Anfangsstadium der Einwirkung gut durchmischt werden, beispielsweise durch Rühren
oder Schütteln.
Die Behandlung kann innerhalb eines Temperaturbereiches zwischen 0 und 150° C vorgenommen werden.
Zweckmäßig erfolgt sie bei einer Temperatur zwischen 20 und 100° C, vorzugsweise zwischen 20 und 500C. Die
Behandlungsdauer richtet sich nach der Art der Begleitsubstanzen und ist abhängig von der Temperatur.
Sie kann unmittelbar nach der Alkalizugabe beendet sein. In der Regel ist die Behandlung innerhalb von 24
Stunden beendet, sie kann jedoch auch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.
Die verwendeten alkalischen Stoffe werden im allgemeinen in einer Menge zwischen 5 und 100% des
Bisabololgewichtes verwendet. Die alkalischen Stoffe können als solche unverdünnt oder in Form von
Lösungen zugesetzt werden. Als Lösungen kommen wäßrige Lösungen, alkoholische Lösungen oder Mischungen
aus diesen Mitteln in Frage, wobei im allgemeinen die Konzentration an den alkalischen
Stoffen zwischen 0,5 und 50% liegt. In den meisten Fällen wird man eine 5- bis 20%ige Lösung verwenden.
Für die alkoholischen Lösungen können grundsätzlich alle Alkohole verwendet werden, die sich von dem
«-Bisabolol destillativ abtrennen lassen und mit dem Bisabolol kein azeotrop siedendes Gemisch bilden.
Insbesondere kommen Alkohole in Frage, die unter Normaldruck zwischen 50 und 2100C sieden. Beispiele
sind aliphatische Alkohole, insbesondere solche mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen; cycloaliphatische
Alkohole wie Cyclopentanon Cyclohexanol; niedere Phenylalkaiiole wie BenzylaJkohol.
Alkalialkoholate werden vorzugsweise als Lösung eingesetzt, wobei als Lösungsmittel ebenfalls die
obengenannten Alkohole in Betracht kommen.
Nach der Behandlung wird das Alkali beispielsweise durch Filtrieren, Zentrifugieren oder im Scheidetrichter
abgetrennt Beim Behandeln mit Alkalilösungen ist es zweckmäßig, die Bisabololphase anschließend mit
Wasser alkalifrei zu waschen und zu trocknen.
Bei zu kräftigem Mischen des Bisabolols bzw. der Bisabolollösung mit den erfindungsgemäßen alkalischen
Stoffen oder deren Lösungen kann Emulsionsbildung verursacht werden. In solchen Fällen wird im allgemeinen
durch weniger intensives Mischen die Emulsionsbildung zurückgedrängt bzw. vermieden. Es können aber
auch übliche Stoffe, die eine Emulsionsbildung verhindern oder hemmen, zugesetzt werden, z. B. bekannte
Silikon-Antischaummittei.
Die Behandlung des a-Bisabolols kann mit einer
Kohlebehandlung kombiniert werden. Es ist zwar bekannt, daß Naturstoffe durch Adsorption an Aktivkohle
gereinigt werden können. Im Falle des <x-Bisabolols
gelingt es aber selbst durch Zusatz hoher Konzentrationen von Aktivkohle zu einem Rohbisabolol
weder in der Kälte noch in der Wärme, die geruchlich irritierenden Substanzen zu entfernen.
Die Kombination einer Alkali- mit einer Aktivkohlebehandlung hat den Vorteil, daß aus dem Rohbisabolol
noch weitere, geruchlich nicht relevante Begleitstoffe entfernt werden und damit beispielsweise eine nachfolgende
Destillation weiter vereinfacht wird. Dabei kann die Aktivkohlebehandlung vor, gleichzeitig mit oder
nach der erfindungsgemäßen alkalischen Behandlung erfolgen. Als besonders zweckmäßig hat sich aber die
gleichzeitige Behandlung erwiesen. Beispielsweise können 1 bis 200%, vorzugsweise 10 bis 100%, Aktivkohle,
bezogen auf das Bisabololgewicht, verwendet werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden in erster Linie geruchlich störende Begleitstoffe entfernt,
die meist in geringer Menge anwesend sind. Falls hierbei ein Rohbisabolol eingesetzt wurde, enthält dies meist
noch andere Verunreinigungen, von denen das «-Bisabolol im Anschluß an die Behandlung in an sich
bekannter Weise, beispielsweise durch Hochvakuumdestillation oder Chromatographie, abgetrennt werden
kann. Die Hochvakuumdestillation kann beispielsweise durch Batch-Destillation oder unter Verwendung von
Verdampfern, die eine schonende Verdampfung und geringen Druckverlust gewährleisten, durchgeführt
werden. Derartige Verdampfer sind z. B. alle Filmverdampfer mit mechanisch erzeugten Filmen (z. B.
Sambay-Verdampfer) oder Fallfilmverdampfer.
Bei der Hochvakuumdestillation muß über eine Kolonne destilliert werden. Als Kolonnen kommen
solche in Betracht, die einen möglichst geringen Druckverlust gewährleisten und die Wärmeabstrahlung
auf ein Minimum beschränken. Geeignet sind Vigreux-Kolonnen, Bodenkolonnen und vorzugsweise Füllkörperkolonnen
mit Raschigringen, Wendeln aus Glas oder Metall oder Packungen.
Die chromatographische Trennung wird in an sich bekannter Weise durchgeführt Als Adsorptionsmittel
kommen beispielsweise Kieselsäuregele sowie saures, neutrales oder basisches Aluminiumoxid in Betracht.
Laufmittel sind z. B. Benzol, Petroläther, Chloroform, Äthylacetat bzw. Gemische derselben. Die chromatographische
Reinigung kann beispielsweise so durchgeführt werden, wie es in der Deutschen Apotheker-Zeitung,
108 (1968), Seite 293, oder in Collection Czech. Chem. Commun, 16 (1951), Seite 626, beschrieben ist.
Selbstverständlich ist es auch möglich, von vornherein ein fast reines «-Bisabolol einzusetzen, welches nur
noch geruchlich störende Begleitstoffe enthält. In solchen Fällen ist gegebenenfalls nach der erfindungsgemäßen
Behandlung keine Destillation oder weitere Reinigung mehr erforderlich.
1000 g unangenehm riechendes ätherisches öl aus Vanillosmopsis erythropappa (87% Bisabolol) werden
im Hochvakuum bei 0,4 mm Hg destilliert.
Die bei 119 bis 125° C übergehenden, noch stark
riechenden Anteile werden gesammelt (597 g mit 98,5% Bisabolol), unter Rühren auf 60° C erwärmt und mit
Stickstoff (durch Pyrogaliollösung, vgl. Houben —Weyl, Methoden der organischen Chemie,
Band 1/2, 1959, Seite 332) von unten mittels einer Glasfritte 2 Stunden bei 60° C begast.
Das begaste Bisabolol wird mit 25 g Aktivkohle und 10 g Kaliumcarbonat versetzt und 2 Stunden bei 60° C
gerührt Das Gemisch wird in der Wärme durch SEITZ-A W-Filterschichten filtriert.
Ausbeute: 530 g 99,8%iges färb- und geruchloses ( —)-a-Bisabolol.
Ohne die Begasung mit Stickstoff erhält man z. B. nach der Alkalibehandlung ein 95%iges, nach Alkali-
und Aktivkohlebehandlung ein 97,4%iges und nach weiterer Hochvakuumdestillation ein 99,5%iges ( — )-«-
Bisabolol, wenn man von einem 87%igen Roh-«-Bisabolol
ausgeht.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Reinigung von aus Pflanzen stammendem a-Bisabolol durch Behandeln des aus pflanzlichem Material in bekannter Weise gewonnenen «-Bisabolols mit Alkalihydroxiden, Alkalialkoholaten, Alkalicarbonater Alkalibicarbonaten, Erdalkalihydroxiden, Erdalkalioxiden oder Aluminiumhydroxid bei 0 bis 500C, Aufarbeiten der Lösungsmittelphase nach Schichtentrennung durch Destillation und gewünschtenfalis weitere Reinigung des dabei erhaltenen a-Bisaboiols durch. Chromatographie oder Hochvakuumdestillation nach Patentanmeldung P 23 17 583.9-42, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende a-Bisabolol vor der alkalischen Behandlung mit Stickstoff begast wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2418166A DE2418166C3 (de) | 1974-04-13 | 1974-04-13 | Verfahren zur Gewinnung von reinem «Bisabolol |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2418166A DE2418166C3 (de) | 1974-04-13 | 1974-04-13 | Verfahren zur Gewinnung von reinem «Bisabolol |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2418166A1 DE2418166A1 (de) | 1975-10-23 |
DE2418166B2 true DE2418166B2 (de) | 1977-05-12 |
DE2418166C3 DE2418166C3 (de) | 1978-09-28 |
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ID=5912966
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2418166A Expired DE2418166C3 (de) | 1974-04-13 | 1974-04-13 | Verfahren zur Gewinnung von reinem «Bisabolol |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2418166C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0453920A1 (de) * | 1990-04-24 | 1991-10-30 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Reinigung von alpha-Bisabolol |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005026768B4 (de) * | 2005-06-10 | 2007-05-03 | Symrise Gmbh & Co. Kg | Verfahren zum Entfernen von Farnesol aus Mischungen mit alpha-Bisabolol |
-
1974
- 1974-04-13 DE DE2418166A patent/DE2418166C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0453920A1 (de) * | 1990-04-24 | 1991-10-30 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Reinigung von alpha-Bisabolol |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2418166A1 (de) | 1975-10-23 |
DE2418166C3 (de) | 1978-09-28 |
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Legal Events
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