DE2417071A1 - Pharmakodynamisch wirksame produkte - Google Patents
Pharmakodynamisch wirksame produkteInfo
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- A61K36/18—Magnoliophyta (angiosperms)
- A61K36/185—Magnoliopsida (dicotyledons)
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Description
RAN 4060/60
F. Hofimann-La Roche & Co. Aktiengesellschaft, Basel/Schweiz
Phärmakodynamisch wirksame Produkte
Die vorliegende Erfindung betrifft ein pharmazeutisch
verwendbares Produkt, welches durch Isolierung des in Wasser löslichen Anteils von Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten,
insbesondere den Fruchten davon,erhältlich ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieses Produktes.
Der in Wasser lösliche Anteil von Pflanzenmaterial von Kigelia-^-Arten ist auch in anderen polaren Lösungsmitteln
löslich. Unter polaren Lösungsmitteln sind solche mit hohem Solvatationsvermögen zu verstehen, beispielsweise flüssiges ·
Ammoniak, niedrige Carbonsäuren wie Essigsäure, Dimethylsulfoxyd, Dimethylformamid und dergleichen, sowie Gemische von diesen
Lösungsmitteln, Gemische von Wasser mit diesen Lösungsmitteln und Gemische, von Wasser mit weniger polaren Lösungsmitteln, wie
beispielsweise Ketonen, z.B. Aceton, oder Alkoholen, z.B. Aethanal, und dergleichen.
4 09 846/1048
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass man den in Wasser löslichen Anteil von Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten, insbesondere den Früchten
davon, isoliert und gegebenenfalls einer Ionenaustauschoperation und/oder einer chromatographischen Trennung unterwirft.
Eine bevorzugte AusfUhrungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens besteht darin, dass man
1. zerkleinertes und gegebenenfalls getrocknetes Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten, insbesondere Früchte
davon, mit mindestens einem unpolaren bis wenig polaren Lösungsmittel extrahiert,.
2. das so verbleibende Pflanzenmaterial mit mindestens
einem polaren Lösungsmittel extrahiert,
J>. aus dem so erhaltenen Extrakt das pharmazeutisch
verwendbare Produkt isoliert und
4. gegebenenfalls einer Ionenaustauschoperation und/oder einer chromatographischen Trennung unterwirft.
Als unpolare bis wenig' polare Lösungsmittel können solche mit niedrigem bis massigem Solvatationsvermögen verwendet werden*
beispielsweise Kohlenwasserstoffe, z.B. Petroläther oder
Benzol, halogenierte Kohlenwasserstoffe, z.B. Methylenchlorid,
Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff, Aether, z.B. Aethyläther
oder Dioxan, Ketone, z.B.' Aceton, Alkohle, z.B. Isopropanol, Aethanol oder Methanol, Pyridin und dergleichen sowie Gemische
dieser Lösungsmittel.
Als polare Lösungsmittel können solche mit hohem Solvatationsvermögen, beispielsweise Wasser, flüssiges
Ammoniak, niedere Carbonsäuren wie Essigsäureι
409846/1048
Dimethylsulfoxyd, Dimethylformamid und dergleichen, sowie Gemische dieser Lösungsmittel und Gemische von Wasser mit
weniger polaren Lösungsmitteln, wie beispielsweise- Ketonen,
z.B. Aceton, oder Alkoholen, z.B. Aethanol, verwendet werden, wobei vorzugsweise Wasser verwendet "wird.
Zweckmässig wird die erste Extraktion unter Verwendung von mehreren unpolaren bis wenig polaren Lösungsmitteln und die
zweite Extraktion unter Verwendung von Wasser durchgeführt. So kann man beispielsweise das zerkleinerte und getrocknete Pflanzenmaterial
nacheinander mit tiefsiedendem Petroläther, Aethyläther und Methanol extrahieren. Das restliche von Ballaststoffen
befreite Pflanzenmaterial kann dann mit.kaltem Wasser extrahiert werden.
Das Isolieren des pharmazeutisch verwendbaren Produktes aus dem bei der zweiten Extraktion erhaltenen
Extrakt wird durch an sich bekannte Methoden, vorzugsweise durch Lyophilisation, durchgeführt.
Eine weitere AusfUhrungsform des erfindungsgemassen
Verfahrens besteht darin, dass man
1. zerkleinertes und gegebenenfalls getrocknetes Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten, insbesondere Früchte
davon, mit mindestens einem gemäss obigen Ausführungen definierten polaren Lösungsmittel extrahiert,
2. den so erhaltenen und zur Trockene eingedampften Extrakt· mit mindestens einem gemäss obigen Ausführungen definierten unpolaren
bis wenig polaren Lösungsmittel extrahiert,
2· den so entstandenen Extraktionsrückstand von dem
Extrakt abtrennt und
409846/1048
4. gegebenenfalls einer Ionenaustauschoperation und/oder einer chromatographischen Trennung unterwirft.
Das Abtrennen des Extraktionsruckstandes von dem bei der zweiten Extraktion erhaltenen Extrakt wird durch an
sich bekannte Methoden, vorzugsweise durch Abnutschen, durchgeführt.
Wird das rohe Pflanzenmaterial vor der Extraktion getrocknet, so wird dieses Trocknen vorzugsweise durch
Lyophilisation bewerkstelligt.
Das nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhältliche Produkt hat pharmakodynamische Wirkung und kann somit
als Heilmittel verwendet werden. Insbesondere weist dieses Produkt eine deutliche zytostatische Wirkung auf. Die
Toxizität des Produktes ist sehr gering.
Das neue Produkt kann bei Verabreichung an den Menschen im allgemeinen in Tagesdosen von etwa 5-100 mg/kg,
zweckmässig parenteral, verabreicht werden.
Das Verfahrensprodukt kann, als Heilmittel z.B.■
in Form pharmazeutischer Präparate Verwendung finden, welche es in Mischung mit einem für die enterale,
perkutane oder parenterale Applikation geeigneten pharmazeutischen,
organischen oder anorganischen inerten Trägermaterial, wie z.B. Wasser, Gelatine, Gummi arabicum, Milchzucker,
Stärke, Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche OeIe, Polyalkylenglykole, Vaseline, usw. enthalten. Die pharmazeutischen
Präparate können in fester Form, z.B. als Tabletten, Dragees, Suppositorien, Kapseln; in halbfester Form, z.B.
• als Salben; oder in flüssiger Form, z.B. als Lösungen,
. 409846/1048
Suspensionen oder Emulsionen, vorliegen. Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und bzw. oder enthalten Hilfsstoffe, wie
Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netz- oder Emulgiermittel, Salze zur Veränderung des osmotischen Druckes oder
Puffer. Sie können auch-noch andere therapeutisch wertvolle
Stoffe enthalten»
Eine. l800 g schwere Frucht einer Pflanze der Gattung
Kigelia, nämlich von Kigelia pinnata, wird grob gemahlen und lyophilisiert, wobei man 468 g Material erhält. 346 g dieses
Materials werden noch einmal fein gemahlen und dann nacheinander mit tiefsiedendem Petroläther, Aethylather und Methanol
extrahiert, wobei man drei Extrakte und einen Rückstand erhält. Die Lösungsmittel werden jeweils unter vermindertem
Druck aus« den Extrakten abgedampft, wobei man 10,7 6
braunes OeI, 4,4 g braunes fettartiges Mäter-ial und 93*0 g
dunkel braunes Pulver erhält. Der verbleibende Rückstand wird mit kaltem Wasser extrahiert, der so erhaltene·Wasserextrakt
unter vermindertem Druck konzentriert und lyophilisiert, wobei man 12,4 g eines Produktes in Form eines braunen
Pulvers erhält. :
Dieses Produkt ist nicht hygroskopisch. Es enthält etwa l4 $ Wasser. Durch fünfstündiges Trocknen unter Hochvakuum
bei 8O0C lassen sich 10 % des Wassers entfernen und das
getrocknete Material zeigt die folgende Analyse:
C etwa 34,7 %, H etwa 5>1 %, P etwa 1,9 %, N etwa 0,4#,
Cl etwa 0,1 %, Wasser .etwa 3,8 % und Asche 20,1 %.
Die Substanz ist etwa 2 % wasserlöslich und die so
erhaltene Lösung hat. einen pH-Wert von etwa 5*8.
4 0 9 8 4 6/1048
Eine 0,02 #-ige wässrige Lösung weist folgende
optische Aktivität auf:
Wellenlänge in nm | 4.05 | 436 | 546 | 578 | 589 |
Spezifische Drehung | +95° | +105° | +80° | -5-60° | .+55° |
Die Substanz zeigt keine typische U.V.-Absorption.
Das in Fig. 1 . dargestellte I.R.-Spektrum wurde
mittels einer 3OO mg schweren und 1 mm dicken s 2 mg Substanz
enthaltenden Kaliumbromidtablette erhalten.
Die Substanz "zeigt eine DL 50 von.mehr als 5000 mg/kg
PoOo an der Maus. Ferner beträgt die DL'50 bei fünfmaliger
intraperitonealer Applikation an der Maus 500 mg/kg täglich.
- Zwei transplantable Tumore wurden auf ihre Be- ^
einflussung durch die neue Substanz geprüftg Ehrlich-Karzinom.(solide
Form) und Crocker-Sarkom S l8Q° Die Versuche wurden wie folgt durchgeführt?
Ehrlich-Karzinom (solide Form), inokuliert auf Swiss Albino«
Ehrlich-Karzinom (solide Form), inokuliert auf Swiss Albino«
Mäuse. · '
7 Subkutane Implantation von 10' Ehrlich-Aszitestumor-
Zellen» Die neue Substanz wurde in Dosen von 50, 100 und
200 mg/kg täglich verabreicht (6 Gaben innert 8 Tagen). Exzision der Tumoren am 9« Tag. Bestimmung der durchschnittlichen Tumorgewichte sowie des Quotienten der Tumorgewichte
von Kontrollen (C) zu denjenigen behandelter Tiere
ίφ\ . η /φ " ■ - '
Albino-Mäuse.
Subkutane Implantation von 10' S 180-Aszitestumor-Zellen.
409846/1048
Die neue Substanz wurde in Dosen von 50» 100 und 200 mg/kg
täglich verabreicht (8 Gaben innert IO Tagen).. Exzision
der Tumoren am 11. Tag. Bestimmung der durchschnittlichen Tumorgewichte und der Tumorgewichtsindizes- Kontrollen/
Behandelte (C/Τ).
Die Resultate der beiden Versuche sind folgende:
Dosen
Ehrlich-Karzinom
Crocker-Sarkom S 180
50 100 200
2,6
1,8
3,5
Aus diesen Resultaten geht klar hervor, dass die beiden Tumoren im Wachstum beträchtlich gehemmt werden.
Positiv ist ferner zu deuten, dass das neue Produkt in wirksamen zytostatischen Dosen keine Leukopenie verursacht
.
Es wird in üblicher Weise eine 0,1 $ Wirkstoff enthaltende
Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Produkt des Beispiels 1 Aethanol 9^ %
Propylenglykol qu.s. ad
0,1 g 70,0 g 100,0 ml
409846/1048
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutisch verwendbaren Produktes, dadurch gekennzeichnet, dass man den
in Wasser löslichen Anteil von Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten,
insbesondere den Früchten- davon, isoliert und gegebenenfalls einer Ionenaustauschoperation und/oder
einer chromatographischen Trennung unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man
1) zerkleinertes und gegebenenfalls getrocknetes Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten, insbesondere Früchte davon,
mit mindestens einem unpolaren bis wenig polaren Lösungsmittel extrahiert,
2) das so verbleibende Pflanzenmaterial mit mindestens einem polaren Lösungsmittel extrahiert,
3) aus dem so erhaltenen Extrakt das pharmazeutisch
verwendbare Produkt isoliert und
K) gegebenenfalls einer Ionenaustauschoperation und/oder
einer chromatographischen Trennung unterwirft.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass man bei der ersten Extraktion gemäss Schritt l) nacheinander
tiefsiedenden Petroläther, Aethyläther und Methanol und bei der zweiten Extraktion gemäss Schritt 2) kaltes
Wasser als Lösungsmittel verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man
409846/10
l) zerkleinertes und gegebenenfalls getrocknetes Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten, insbesondere Früchte
davon, mit mindestens einem polaren Lösungsmittel extrahiert,
2.) den so erhaltenen und zur- Trockene eingedampften Extrakt
mit mindestens einem unpolaren bis wenig polaren Lösungsmittel extrahiert,
' 5) den so entstandenen Extraktionsrückstand'von dem
Extrakt abtrennt und . ·
4) gegebenenfalls einer Ionenaustauschoperation und/oder
einer chromatographischen Trennung unterwirft.
5. Verfahren nach einem der^Ansprüche 2-4Λ dadurch
gekennzeichnet, dass.man das Pflanzenmaterial durch Lyophilisation trocknet.
6. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass man in der zweiten Extraktionsstufe gemäss Anspruch 2 oder in der ersten Extraktionsstufe gemäss
Anspruch 4 Wasser als Lösungsmittel verwendet.
7· Verfahren nach Anspruch 2 oder j5* dadurch gekennzeichnet,
dass man das pharmazeutisch verwendbare Produkt durch Lyophilisation aus dem bei der zweiten Extraktion
entstandenen Extrakt isoliert.
4098 46/ 1048.; ■■
8. Verfahren"zur Herstellung von pharmazeutischen
Präparaten, dadurch gekennzeichnets dass man den in Wasser ■
löslichen Anteil von Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten,
insbesondere den Früchten davon.,, als wirksamen Bestandteil
mit zur therapeutischen Verabreichung geeigneten^, nichttoxischen,
inerten, an sich in solchen Präparaten üblichen festen und flüssigen Trägern* und/oder Excipientien vermischt.
9." Pharmazeutisches Präparat^ dadurch gekennzeichnet;,
dass es den in Wasser löslichen Anteil von Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten* insbesondere den
Früchten davon, sowie ein pharmazeutisches Trägermaterial
enthalte
4Q984S/1048
- - ii -
φ ■ -
10. Pharmazeutisch verwendbares Produkt,erhältlich
durch Isolierung des in Wasser löslichen Anteils von Pflanzenmaterial von Kigelia-Arten, insbesondere den Früchten davon,
und gegebenenfalls durch Ionenaustausch und/oder chromatographis-che
Trennung des erhaltenen Anteils.
11. Pharmazeutisch verwendbares Produkt, dadurch gekennzeichnet,
dass es in Form eines nicht hygroskopischen Pulvers vorliegt, welches etwa 2 % wasserlöslich ist, wobei die
erhaltene Lösung einen pH von etwa 5*8 aufweist, das getrocknete
Produkt etwa 34,7 % Kohlenstoff, etwa 5,1 % Wasserstoff,
etwa 1,9 % Phosphor, etwa 0,4 % Stickstoff, etwa 0,1 %
Chlor, etwa 3*8 % Wasser und etwa 20,1 % Asche enthält und
ein I.R.-Spektrum gemäss Fig. 1 aufweist.
409846/1048
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
FR2780885A1 (fr) * | 1998-07-10 | 2000-01-14 | C3D Sarl | Nouvelles compositions cosmetiques de haute viscosite destinees a etre appliquees sur la peau |
Families Citing this family (2)
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FR2759910B1 (fr) * | 1997-02-24 | 1999-12-03 | Greentech Sa | Compositions cosmetiques ou dermopharmaceutiques pour le raffermissement du buste, la stimulation du systeme capillaire et l'inhibition ou systeme pileux, contenant des extraits de kigelia africana |
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- 1974-04-16 GB GB1650674A patent/GB1465321A/en not_active Expired
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- 1974-04-17 NL NL7405198A patent/NL7405198A/xx unknown
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2780885A1 (fr) * | 1998-07-10 | 2000-01-14 | C3D Sarl | Nouvelles compositions cosmetiques de haute viscosite destinees a etre appliquees sur la peau |
WO2000002531A1 (fr) * | 1998-07-10 | 2000-01-20 | C3D S.A.R.L. | Nouvelles compositions cosmetiques de haute viscosite destinees a etre appliquees sur la peau |
Also Published As
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JPS505516A (de) | 1975-01-21 |
GB1465321A (en) | 1977-02-23 |
BE813741A (fr) | 1974-10-16 |
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