DE1048675B - Verfahren zur Gewinnung von therapeutisch wirksamen Extrakten aus Pilzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von therapeutisch wirksamen Extrakten aus Pilzen

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DE1048675B
DE1048675B DEL28453A DEL0028453A DE1048675B DE 1048675 B DE1048675 B DE 1048675B DE L28453 A DEL28453 A DE L28453A DE L0028453 A DEL0028453 A DE L0028453A DE 1048675 B DE1048675 B DE 1048675B
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water
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alcohol
diameter
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Richard Uglow Byerrum
Eugene Hans Lucas
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Michigan State University MSU
University of Michigan
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Michigan State University MSU
University of Michigan
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    • A61K36/07Basidiomycota, e.g. Cryptococcus

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von therapeutisch wirksamen Extrakten aus Pilzen Die Erfindung betrifft Verfahren zur Gewinnung von chemotherapeutischen Substanzen, die die Fähigkeit haben, das Tumorwachstum bei Tieren zu verhindern.
  • Die Substanzen mit Antitumoraktivität werden m dem Pilz Calvatia maxima gefunden.
  • In den vergangenen Jahren wurden mehrere Tausend Substanzen auf ihre Antitumoraktivität untersucht. Es handelte sich bei den geprüften Stoffen vielfach um svnthetische reaktionsfähige Chemikalien, wie Stickstoffsenföle, Athylenimine, Epoxyde, Steroidhormone, Carbamate und Ester von Sulfonsäuren. Ferner wurden auch viele synthetische, chemische Antistoffwechselsubstanzen. wie die folinsäureanalogen, Purine, Pyrimidine, Formamide, Pyridoxinanalogen, Riboflavinanalogen, Amino säureanalogen und verschiedene Vitaminantagonisten untersucht. AuBer den synthetischen Chemikalien wurde eine große Anzahl von Stoffen aus tierischer Quelle auf ihre Antitumoraktivität geprüft. Beispiele solcher Stoffe sind die Milzpräparate einschließlich dem antiretikularen cytaxischen Serum (ACS), verschiedene Enzyme tierischer Herkunft, z. B. Arginase,. Desoxyribonuclease und Ribonuclease. Es wurden auch verschiedene Substanzen aus dem Pflanzenleben und Mikroorganismen untersucht.
  • Solche Stoffe sind Colchizin und. Podophyllin, die aus höheren Pflanzen stammen, und viele der bakteriellen Polysaccharide und Antibiotika, die von Mikroorganismen erzeugt werden. Viele andere Stoffe können in der Literatur über die Chemotherapie des Tumonvachstums gefunden werden. Unter diesen Stoffen wurden einige mit spezifischer Anwendbarkeit gefunden, während viele andere wegen ihres vemachlässigbar geringen Effektes oder ihrer ausgesprochen unerwünschten Nebenwirkungen als von geringerem Wert anzrssehen sind.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher die gewinnung eines Stoffes, der eine bedeutende Antitumoraktivität mit einem Minimum an unerwünschten. Nebenwirkungen vereirrigt.
  • Es wurden verschiedene Prüfverfahren angeævendet, um die Aktivität der genannten chemotherapeutischen Substanzen auszuwerten. Einige Testverfahren, die auf viele der obengenannten Substanzen angewendet wurden, werden in einem Artikel von C. Chester S tockin »Adevaces in Cancer Research«, Bd. 11 (1954), S. 425 bis 492, diskutiert. Unter diesen Testversuchen wurden im gros3-ten Umfange solche ausgeführt, bei denen feste Tumoren in vivo-zur Anwendung kommen. Die solchen Testen unternvorfenen antitumor-oder chemotherapeutisch wirksamen Stoffe wurden hinsichtlich ihrer Inhibition von Tumorwachstum, ihrer Fähigkeit, zu bewirken, daß implantierte Tumoren nicht wachsen, der Geschwindigkeit des Rückganges von gemessenen Tumoren, der Wirkung auf die spätere Lebenszeit des Gasttieres oder verschiedener cytologischer Kriterien, ausgewertet..
  • Teste-mit Mdusesarkoin 180 sind besonders.zweckmäßig zur Auswertung der Antitumoraktivität. Der Sarkom 180 hat ein schnelles Wachstum, nahzu 1000/oigne Transplantabilität und eine geringe Rückgangsgeschwindigkeit.
  • Die Verfahren und die Bedeutung des Sarkom-180-Tests und ver vandter Teste sind in weitgehenden Einzelheiten in Report Nr. 3 bis 55, August 1955, Studies in Experimental Cancer Chemotherapy. , von C. Chester Stock in « Current Rcsearch in Cancer Chemotherapy. ; besehneben.
  • Der Test ist ferner in einem Artiket von-C. C. Stock und C. P. Roads »Evalnation of Chemotherapeutfc Agents, S. 18 bis 190 (1949), Columbia University Press, New York, N. y., beschrieben. Bei diesem Test werden Muse, die etwa 20 g wiegen, zu Beginn und Ende des Versuches gewogen. Ein Tumor wird durch die Injektion von Tumorburuchstücken oder -würfeln von etwa 1 bis 2 mm Durchmesser subcutan in die Achselgegend eingeführt.
  • Das zu prüfende Chemotherapeutikum wird zweimal täglich 7 T. ige fang, beginnend 24 Stunden nach der Transplantation des Tumors, intraperitoneal injiziert. Am 8. Tage nach den Injektionen werden die Tumoren erneut gemessen und mit ihrer ursprünglichen Größe verglichen.
  • Ein Mittel, welches das Tumorwachstum nicht auf weniger als drui Viertel des durchschnittlichen Durchmessers der Kontrollstücl : e hält, wird als solches mit negativem Testergebnis (-) angeschen. Eine maximale Schätzung (+) bedeutet, daß das Wachstum des Tumors bei dem Test auf weniger als ein Viertel des Wachstums des Kontrollstückes beschränkt wurde. Andere dazwischenliegende Schätzungen werden im folgenden beim Bericht der Testergebnisse angegeben.
  • Eine Antitumoraktivität wurde in Calvatia maxima, dem Riesenbovist, gefunden. Der aktive Bestandteil mit dieser Antitumoraktivität wird aus Calvatia maxima extrahiert. Es wurde gefunden, daß er vorzugsweise mit Wasser aus dem frischen Fruchtfleisch extrahiert werden kann. Der aktive Bestandteil kann ebenfalls mit Alkoholen, wie Äthanol, und mit Aceton und anderen mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln oder mit ihren wäßrigen Verdünnungen extrahiert werden.
  • Ein aktiver Bestandteil wird aus dem wäßrigen Extrakt durch Zusatz von Äthanol. Aceton oder einem anderen wassermischbaren Lösungsmittel gefällt. Wenn sie wieder in Wasser gelöst wird, behält die Fällung ihre Antitumoraktivität. Die über dieser Fällung stehende Lösung enthält ebenfalls einen aktiven Bestandteil.
  • Ein nicht dialysierbarer aktiver Bestandteil kann dadurch erhalten werden, daß zunächst eine Fällung aus einer wäßrigen Lösung durch Zusatz von Aceton oder Äthanol unter Bildung einer etwa 30volumprozentigen Konzentration an diesem Lösungsmittel erzeugt wird, diese Fällung entfernt wird und die Aceton- oder Äthanolkonzentration auf etwa 70% in der darüberstehenden Lösung erhöht wird, so daß eine zweite Fällung erfolgt. Diese zweite Fällung besitzt Antitumoraktivität und ist nicht dialysierbar. Die überstehende Lösung der zweiten Fällung enthält ebenfalls einen aktivf-n Bestandteil. Dieser aktive Bestandteil kann durch Abdampfen der Lösungsmittel und Auflösung des Rückstandes in Wasser erhalten werden.
  • Die Gattung Calvatia maxima ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt, wie als Calvatia gigantea Pers., Lloyd, Bovista gigantea Nees, Langermannia gigantea Rostk. In der vorliegenden Beschreibung sind in dem Ausdruck Calvatia maxima alle diese verschiedenen Bezeichnungen inbegriffen.
  • Ausführungsbeispiele Ein Präparat wurde durch Mischen von einem Teil von frischem Gewebe eines Fruchtkörpers einer frisch gesammelten Probe von Calvatia maxima mit 2 Teilen kaltem Wasser und Abtrennen des Ungelösten vom wirkstoffhaltigen Extrakt hergestellt. Dieser Extrakt erwies sich bei dem Sarkom-180-Test als aktiv ; in einer Verdünnung von 1 : 100 verringerte das Präparat (Nr. 9429) die Tumorgröße der Vergleichsprobe von 0, 87 cm Durchmesser auf 0, 49 cm Durchmesser, wenn es bei dem üblichen Testverfahren intraperitoneal injiziert wurde. Die Bestimmung der Aktivität war lentsprechend dem Sloan-Kettering-Code und wird im folgenden beschrieben. Dieser wäßrige Extrakt wurde mit 1 Volumen Äthanol gefällt und die Fällung nach Abtrennung durch Zentrifugieren in Wasser gelöst und auf das ursprüngliche Volumen gebracht. Bei einem Testversuch in einer Verdünnung von 1 : 20 hielt dieses Präparat (Nr. 9430) die Tumorgröße auf 0, 22 cm gegenüber 1, 45 cm der Vergleichsprobe ; die Inhibitoraktivität wurde mit + bezeichnet. Eine aliquote Menge des wäßrigen Extraktes wurde 42 Tage aufbewahrt und dann auf 100° C erhitzt ; beim Erhitzen verringert sich das ursprüngliche Volumen von 80 auf 68 ml, aber der Unterschied wurde durch Zusatz von Wasser ausgeglichen. Die Injektion dieses Präparates (Nr. 9509) führte zu einer Tumorgröße von 0, 51 cm gegenüber 0, 89 cm der Vergleichsprobe (-). Diese Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
  • Tabelle 1 Wirkung der parenteralen Injektion von Extrakten von Calvatia maxima auf das Wachstum von Mäusesarkom 180*)
    Tumor-Gewichts-
    durchmesser änderung in
    Nr. des Versuchs-Nr. Dosis: ccm in g/Gewichts-
    Mäusetoxizität Wirkung**) Todesfälle
    Präparates S. K. I. 2mal täglich cm/Durchmesser änderung der
    des Ver- Vergleichs-
    gleichstumors probe
    9429 C 2437 0, 5 (Verdün- 0, 6 (Verdiin-0, 49/0, 87-2, 0/+1, 0-
    nungl : 10) nung 1 : 100)
    9430 C 2438 0, 5 (Verdün- 0, 5 (Verdün-+ 0, 2211, 45-3, 0/-0, 5 2
    nung 1 : 10) nung 1 : 20)
    9509 C 2517 0, 5 C, 6 0, 51/0, 89-1, 0/-0, 5 2
    -0, 3 (Verdün-
    nung 1 : 10)
    *) Aktivitätauswertungsteste, durchgeführt in der Division for Experimental Chemotherapy, Sloan-Kettering Institute for Cancer Research, New York, N. Y.
  • **) + Tumordurchmesser 25% oder weniger der Vergleichsprobe. i + Tumordurchmesser 25 bis 50 °/, der Vergleichsprobe.
  • +Tumordurchmesser 50 bis 75 der Vergleichsprobe.
  • Weitere Testversuche wurden mit Extrakten von frischen Pilzen durchgeführt, die in dieser Zeit gesammelt waren. Sie vertreten die gleiche Gattung ; es wird jedoch angenommen, daß sie von verschiedenen Arten stammen.
  • Sie wurden an weit voneinander getrennten Stellen gesammelt. Alle Arten zeigten bei der Prüfung der Kaltwasserextrakte des frischen FruchtHeisches eine mit der vorher angefiihrten vergleichbare Aktivitat gegenüber Sarkom 180. Die Extraktion der frischen Sporophore mit kochendem Wasser in 10 Minuten ergab inaktive Praparate. Eine Fällung mit I Volumen Äthanol führte zu einem Alaterial, das in Wasssr gelöst und gepriift, eine ähnliche, jedoch nicht identische Tumorretardation ergab.
  • Es zeigte sich, daß einige Arten eine größere Antitumoraktivität entwickelten als die anderen.
  • Um die Art der Aktivität zu prüfen, wurde der folgende Versuch unter Anwendung von gefrorenem Material der Sporophoren von Calvatia maxima durchgeführt. Ein Teil des Fungus wurde mit 2 Teilen kaltem Wasser gemischt. Eine aliquote Menge dieses Extraktes wurde mit l Teilen Äthanol gefällt ; die Fällung wurde in Wasser gelöst und mit Wasser auf das ursprüngliche Volumen aufgefüllt. Der Äthylalkohol der überstehenden Flüssigkeit wurde abgedampft und die entstehende Lösung auf das gleiche Volumen gebracht. Sowohl die wäßrige, aus der Fällung hergestellte Lösung als auch die wäßrige Lösung aus dem NIaterial in dem Filtrat zeigten deutliche Antitumoraktivität.
  • Da diese Fraktionierung darauf hinwies, daß mehr als ein Tumorinhibitor in dem pflanzlichen Vlaterial vorliee, t, wurden die folgenden Praparate hergestellt : Sporophorcnmaterial wurde mit Wasser, wie vorher beschrieben, extrahiert und so viel Äthanol zugesetzt, daß es 30°/0 des Gesamtvolumens ausmachte. Die Fällung wurde abzentrifugiert und in Wasser gelöst (Prãparat Nr. 9896).
  • Die überstehende Flüssigkeit wurde dadurch einer weiteren Äthanolfwllung unterworfen, dax der Äthanolgenhalt auf 70°/0 des Gesamtvolumens gebracht wurde. Die in Wasser gelöste Fällung ergab das Präparat Nr. 9897. Das überstehende Äthanol wurde abgedampft und das Volumen auf die Hälfte des ursprünglichen Wasserextraktes (Präparat Nr. 9898) wie bei den Präparaten Nr. 9896 und Nr. 9897 eingestellt. Ferner wurde ein Testversuch mit einem Präparat (Präparat Nr. 9894) durchgeführt, das durch Extraktion der frischen oder getrockneten Sporophoren mit absolutem Äthanol, Abdampfen des Alkohols und Einstellung mit Wasser auf das ursprüngliche Volumen hergestellt wurde. Die Aktivität eines wäßrigen Extraktes des Rückstandes der Äthanolextraktion wird bei dem Testversuch des Präparates Nr. 9895 angegeben.
  • Die Antitumoraktivität in dem wäßrigen Extrakt war hier größer als die in dem zunächst mit absolutem Äthanol hergestellten Extrakt. Die Ergebnisse dieser Vergleichsversuche sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
  • Tabelle 2 Antitumoraktivitäten von Calvatia maxima bei weiterer Fraktionierung von Sporophorextrakten, geprüft am Sarkom 180*)
    Tumor-Gewichts-
    durchmesser Änderung in
    Nr. des Versuchs-Nr. Mäuse- Dosis: ccm in cm/Durch- g/Gewichts-
    Wirkung**)
    Präparates S. K. I. toxizität 2mal täglich messer des änderung
    Vergleichs-der Ver-
    tumors gleichsprobe
    9894 C 2904 0, 5 0, 5 (Verdiin-t-+-0, 50/1, 15-4, 0/-1, 5
    nung 1 : 10)
    9895 C 2905 1, 0 0, 5 (Verdün-+ + 0, 22/0, 57-2, 0/+0, 5
    nung 1 : 50)
    9896 C 2906 3, 0 0, 5 (Verdiin-- 0, 17/0, 72-3, 0/-1, 5
    nung 1 : 10)
    9897 C 2907 3, 0 0, 5 (Verdün- + 0, 44/0, 93-2, 0/-1, 5
    nung 1 : 5)
    9898-3, 0 0, 5 (Verdiin- + 0, 43/0, 95-0, 5/-2, 0
    nung 1 : 100)
    *) Testversuche, durchgefuhrt bei der Division for Experimental Chemotherapy, Sloan-Kettering Institute for Cancer Research New York, N. Y.
  • **) + Tumordurchmesser 25'/, oder weniger der Vergleichsprobe.
  • 1 + Tumordurchmesser 25 bis 50% der Vergleichsprobe. t-Tumordurchmesser 50 bis 75% der Vergleichsprobe.
  • Es wurden weitere Testversuche gemacht, um festzustellen, ob der aktive Bestandteil oder ein Teil davon dialysierbar war oder nicht. Das Präparat Nr. 9906 war eine wäßrige Lösung des Niederschlages, der bei einer Fällung mit Aceton entstand, bei dem nur das Material berücksichtigt wurde, das durch Erhöhung der Acetonkonzentration von 30 auf 70 °/0 des endgültigen Volumens ausgefällt wurde. Diese wäßrige Lösung enthielt keinen dialysierbaren Wirkstoff. Das Präparat 9907 war die iiberstehende Flüssigkeit des obigen Präparats, aus der die Fällung entfernt und das Aceton ausgetrieben war.
  • Es enthielt einen dialysierbaren Bestandteil mit tumorinhibierenden Eigenschaften. Die Dialyse wurde bei Zimmertemperatur gegen destilliertes Wasser durchgeftihrt, das von Zeit zu Zeit ersetzt wurde. Als Dialysiermembran wurde ein Schlauch aus Zellulosehydratfolie von 8, 0 cm Innendurchmesser verwendet, der von der Firma Central Scientific Comp. hergestellt und der mit der Nummer 70, 160-B (B 57) bezeichnet war. Das Volumen an Wasser war das gleiche wie das der Flüssigkeit innerhalb der Membran. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 wiedergegeben.
  • Tabelle 3 Verteilung der tumorinhibierenden Bestandteile in Fraktionen, die durch Dialyse eines Präparates von Calvatia maxima erhalten wurden (Testtumor : Sarkom 180) *)
    Tumor-Gewichts-
    durchmesser
    Nr. des Versuchs- Mäuse- Dosis: ccm in cm/ änderung
    Wirkung**) in g/Gewichts- Todesfwlle Bemerkungen
    Präparats Nr. S.K.I. toxiität 2mal täglich Durchmesser änderung der
    des Kontroll- Vergleichsprobe
    tumors
    9907 C 2917 3,0 0,5 (Verdün- # + 0,40/0,95 -3,0/-2,0 1 Präparat
    nung 1 : 4) vor Dialyse
    9910 C 2920 5, 0 0, 6 # + 0,55/1,13 -1,5/-1, 0 1 Dialyse
    2 Stunden
    9911 C 2921 5, 0 0, 6 # - 0, 62/1, 13-3, 0/-1, 0 1 Dialyse
    4t/2 Stunden
    9912 C 2922 5, 0 0, 6-0, 88/1, 13-1, 0/ *-1, 0 Dialyse
    61/2 Stunden
    9913 C 2923 3, 0 0, 5 (Verdün- # - 0,45/0,74 -4,5/+1, 0 Flüssigkeit
    nung 1 : 5) innerhalb der
    Dialysier-
    membran nach
    18l/2 Stunden
    *) Teste, durchgeführtbei der Division for Experimental Chemotherapy, Sloan-Kettering Institute for Cancer Research, New York, N. Y-*) + Tumordurchmesser 25 0/. oder weniger der Vergleichsprobe.
  • + + Tumordurchmesser 25 bis 50 °/0 der Vergleichsprobe.
  • Tumordurchmesser 50 bis 75 °/, der Vergleichsprobe.
  • Die Tabelle zeigt einen gut dialysierbaren Tumorinhibitor, der in den ersten 4 Stunden der Dialyse durch die Membran hindurchgeht. Eine nicht dialysierbare Substanz, die tumorretardieren wirkt, liegt ebenfalls vor.
  • Um die biologischen Eigenschaften der tumorinhi- bierenden Substanzen, die in Calvartia maxima enthalten sind, ferner zu kennzeichnen, wurden mit verschiedenen der vorher erwähnten Präparate Verdünnungsteste durchgeführt. Die Inhibitoraktivität nahm im allgemeinen mit wachsender Verdünnung ab. Einige kennzeichnende Daten sind in Tabelle 4 zusammengefaßt, Tabelle 4 Tumorinhibition von verdünnten Calvatia-maxima-Extrakten (Testtumor : Sarkom 180) *)
    Tumordurchmesser i Gewichtsänderung in
    Nr. des Dosis: ccm wirkung**) cm/Durchmesser des g/Gewichtsänderung der Todesfälle
    Präparates 2mal täglich Vergleichstumors Vergleichsprobe
    9895 0, 5 (Verd2nnung 1 : 50) # - 0,66/1,22 -3,0/-2, 0
    0, 5 (Verdünnung 1 : 100) # - 0,66/1,22 -1,5/-2, 0
    0, 5 (Verdünnung 1 : 200) # - 0,76/1,22 -2,0/-2, 0
    0,5 (Verdünnung 1 : 400) # - 0,85/1,22 -1,5/-2,0
    0,5 (Verdünnung 1 : 800) - 1,21/1,22 -0,5/-2,0
    9898 0, 5 (Verdünnung 1 : 100) # + 0,43/0,95 -3,5/2, 5 1
    0, 5 (Verdünnung 1 : 200) 0, 67/0, 95-1, 01-2, 5
    0, 5 (Verdïnnung 1 : 400) # - 0,56/0,95 -1,0/-2, 5
    0, 5 (Verdünnung 1 : 800) - 0,77/0,95 -1,0/-2, 5
    9906 0,5 (Verdünnung 1 : 10) # + 0,43/1,02 -4,5/-1,0
    0, 5 (Verdünnung 1 : 20) # - 0,58/1,02 -2,5/-1, 0 1
    0, 5 (Verdünnung 1 : 40) # - 0,55/1,02 -1,0/-1, 0
    0, 5 (Verdünnung 1 : 80) 0, 77/1, 02 +0, 51-1, 0
    9907 0,5 (Verdünnung 1 : 5) # + 0,47/1,02 -2,5/-1,0
    0,5 (Verdünnung 1 : 10) #+ 0,50/1,02 -2,0/-1,0
    0,5 (Verd2nnung 1 : 20) # - 0,64/1,02 -1,0/-1,0
    0,5 (Verdünnung 1 : 40) # - 0,73/1,02 -1,5/-1,0
    *) Teste, durchgefiihrt bei der Division for Experimental Chemotherapy, Sloan-Kettering Institute for Cancer Research, New York, N. Y.
  • **) + Tumordurchmesser 25 % oder weniger der Vergleichsprobe.
  • # + Tumordurchmesser 25 bis 50% der Vergleichsprobe.
  • # - Tumordurchmesser 59 bis 75% der Vergleichsprobe.
  • Es wurde gefunden, daß eine beträchtliche Antitumoralitixität in einem wäßrigen Extrakt von Calvatia maxima verhleibt. wenn der Extrakt mit verschiedenen synthetischen ionenaustauschenden Harzen in Berührung gebracht wurde.
  • In der vorangegangenen Beschreibung wurden beispielsweise einige spezielle Ausführungsformen der Erfindung zur Erläuterung im einzelnen angegeben.
  • P. \TENT. NSI} HCCHE 1. Verfahren zur Gewinnung von therapeutisch wirksamen Extrakten aus Pilzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Pilz Calvatia maxima mit Wasser oder einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel bzw. mit einer Mischung beider extrahiert und der Extrakt nach Abtrennung des Ungelösten gegebenenfalls weiter aufgearbeitet wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sporophor oder das Fruchtfleisch von Calvatia maxima extrahiert wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als mit Wasser mischbares Lösungs- mittel ein Alkohol, vorzugsweise Äthanol, oder. Accton verwendet wird.
    4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb von 100° C extrahiert wird.
    5. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein unter Verwendung von Wasser allein erhaltener Extrakt mit einem wasserliislichen Alkohol, vorzugsweise Äthanol, oder mit Aceton versetzt und der dadurch erhaltene Niederschlag abgetrennt und in Wasser gelöst wird.
    6. Verfahren nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Alkohol oder Azeton füllbaren Anteile des Extraktes durch fraktionierende Fällung mit einem Alkohol oder Azeton abgeschieden und die einzelnen abgetrennten Niederschläge sowie der durch Eindampfen der von der letzten Füllung abgetrennten Mutterlauge erhaltene Rückstand jeweils für sich in Wasser gelöst werden.
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die bei einer Alkoholkonzentration von 30 und 70 °/0 erhaltenen Niederschläge abgetrennt werden.
DEL28453A 1956-08-31 1957-08-28 Verfahren zur Gewinnung von therapeutisch wirksamen Extrakten aus Pilzen Pending DE1048675B (de)

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