DE2416433A1 - Sterilverpackung - Google Patents
SterilverpackungInfo
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Description
LITTON BUSINESS SYSTEMS, INC., Fitchburg, Massachusetts / USA
Sterilverpackung
Die Erfindung betrifft eine Sterilverpackung, insbesondere für sterilisierte Produkte oder zum Zweck der Sterilisation
solcher Produkte.
In den letzten Jahren hat sich ein zunehmender Bedarf an Sterilverpackungen gezeigt, die ein Sterilisationsmittel
enthalten. Durch Anwendung derartiger Verpackungen lässt sich ein sterilisiertes Produkt unmittelbar aus der Verpackung
entnehmen, ohne die Notwendigkeit, es unmittelbar vor der Verwendung einer Sterilisierbehandlung zu unterziehen.
So beschreibt beispielsweise die US-Patentschrift 3 630 348 eine sterilisierende Verpackung mit einer Papierwandung
oder Umhüllung, die ein wärmehärtbares Harz beinhaltet. Das wärmehärtbare Harz weist Methylol-Gruppen auf,
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die in der Lage sind, freies Formaldehyd freizusetzen. Bei
dieser Verpackung müssen spezielle Vorkehrungen dagegen getroffen werden, dass das Harz aushärtet, was ihm die !Fähigkeit
nehmen würde, freies Formaldehyd freizusetzen. Ausserdem oder zusätzlich muss die vorzeitige Freigabe des Formaldehyds
verhindert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Sterilverpackung
diesbezüglich zu verbessern. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Verpackung Papier enthält
oder daraus besteht, welches eine sterilisierende Menge einer Verbindung mit mindestens einer -CHp-OR-Gruppe enthält, in
der S ein Alkyl ist und die bei Erhitzung freies Formaldehyd freisetzt.
Vorzugsweise ist E ein niederes Alkyl mit einem bis sechs Kohlenstoffatomen, wobei wiederum ein Methyl den Vorrang
geniesst.
Das Papier enthält die Verbindung entweder in der Weise,
dass diese darin eingebaut ist oder dass das Papier damit beschichtet oder überzogen ist. Vorzuziehen ist jedoch der
Einbau der Verbindung innerhalb des Papiers.
Ausserdem enthält das Papier eine sterilisierende Menge der
Verbindung, d.h. im allgemeinen eine ausreichende Menge,
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um in oder auf dem Papier etwa 0,1 bis etwa 20 Gewichtsprozent Formaldehyd (CEL-jO), vorzugsweise von 1 "bis 7 Gewichtsprozent,
vorzusehen. Es versteht sich, dass auch grössere Mengen eingesetzt werden können, jedoch hat die Verwendung von grösseren
Mengen im allgemeinen keinen zusätzlichen positiven Effekt. In bestimmten Anwendungsfällen können auch niedrigere Mengen
verwendet werden. Die Wahl der optimalen Menge der Verbindung, die in das Papier eingebaut oder darauf aufgebracht werden
soll, liegt im Ermessen des Fachmannes unter Berücksichtigung der hierin gegebenen technischen Lehre. So richtet sich
die spezielle Menge der Verbindung, die dem Papier zugegeben werden soll,'nach dem Gehalt der Verbindung an freiem Formaldehyd,
wobei die Verbindung in einer Menge zugeführt wird, dass der gewünschte Formaldehyd-Gehalt sich einstellt. Im allgemeinen
erfolgt die Zugabe der Verbindung zum Papier in einer Menge von etwa 0,3 bis 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise von
3 bis 20 Gewichtsprozent.
Hach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die CELj-OR-Gruppe (bzw. mehrere Gruppen davon) dem Papier
während des Papierherstellungsverfahrens einverleibt..In diesem Fall erfolgt die Zugabe am einfachsten in Form einer
wässrigen Lösung an der Kalibrierpresse der Papiermaschine.
Im allgemeinen enthält die wässrige Lösung etwa 5 bis 90 %
der Verbindung. Die Art und Weise, wie die Verbindung während
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des Papierherstellungsprozesses an der Kalibrierpresse oder
im Verlauf eines anderen Abschnitts des Papierherstellungsverfahrens
zugeführt wird, liegt ebenfalls in dem Ermessen des Fachmanns unter Berücksichtigung der hier gegebenen Lehre.
Die weiterhin angegebene Alternative für die Zugabe der Verbindung,
nämlich in Form einer Beschichtung anschliessend an die Papierherstellung, kann durch herkömmliche Beschichtungsverfahren,
beispielsweise durch das sogenannte "Luftmesser", durch Drahthaspel od.dgl. vorgenommen werden.
Die bevorzugte Verbindung, die dem Papier zugegeben werden kann, Ist Hexamethoxymethylmelamin» Diese Verbindung hat sich
als höchst geeignet erwiesen, weil sie hervorragende Sterilisiereigenschaften besitzt. Zusätzlich lässt sich eine Sterilverpackung,
die Hexamethoxymethylmelamin enthaltendes Papier aufweist, ohne unzulässige vorzeitig Freigabe von Formaldehyd
herstellen. Weiterhin wird das Formaldehyd freigegeben, ohne dass das Papiersubstrat dabei zerstört wird. Schliesslich
kann das Hexamethoymethylmelamin dem Papier ohne besondere Vorsichtsmassnahmen zugegeben werden, d.h. die Sterilisierfählgkeit
der Verbindung wird unter den normalerweise bei der Papierherstellung anzutreffenden Bedingungen nicht herabgesetzt.
Das Papier, das die Verbindung mit mindestens einer
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Gruppe,,nämlich, vorzugsweise das Hexamethoxymethylmelamin,
enthält, wird bereits bei der Herstellung einer Sterilverpackung eingesetzt. Das Papier lässt sich in eine dampfdichte
Verpackung, z.B. eine Aluminiumfolien- oder Polyester-Verpackung einbauen und zwar in Form eines separaten Teiles
innerhalb der Packung oder als integraler Bestandteil der Packung, z.B. als deren Innenwand. In diesem Fall bildet die
dampfdichte Schicht die äussere Wandoberflache der Verpackung.
In dem Fall, in welchem das die Verbindung enthaltende Papier als separater Teil der Verpackung vorliegt, kann es
■ als innere Umhüllung oder Auskleidung oder zum Einschlagen des zu sterilisierenden Produktes, das sich in der Verpackung
befindet, verwendet werden.
Es kann auch daran gedacht werden, die Aussenseite der Verpackung aus einem Material mit einer niedrigen Dampfdurchlassrate
herzustellen, z.B. aus Polyäthylen, Polypropylen, PoIyvinyliden, Polyvinylchlorid usw. Auf diese Weise kann gegebenenfalls
das aus dem Hexamethoxymethylmelamin innerhalb der Ver-packung
freigesetzte Formaldehyd sich schon vor dem öffnen der Verpackung in die Atmosphäre verflüchtigen. Das das Hexa- .
methoxymethylmelamin enthaltende Papier kann ein integraler Bestandteil der Verpackung sein, d.h. auch hier die Innenwand
oder einen Teil davon bilden., oder ebenfalls in Form eines getrennten
Blattes in der Verpackung vorliegen, z.B. als Um-
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schlag für den zu sterilisierenden Gegenstand, der innerhalb
der Verpackung liegt.
Die Verpackung einschliesslich des zu sterilisierenden Produkts
und des das Hexamethoxymethylmelamin enthaltenden Papiers
kann in bekannter Art und Weise gebildet und zusammengestellt
werden. Die komplette Verpackung wird dann eine Zeit lang erhitzt und auf einer Temperatur, die zur Sterilisation des
Produkts durch Freigabe von Formaldehyd aus dem HexamethoxymethyI-melamin
ausreicht, gehalten. Die für eine derartige Sterilisation benötigte Zeit steht in umgekehrtem Verhältnis zur
Temperatur, da niederigere Temperaturen längere Sterilisationszeiten erfordern. Zusätzlich hängt das Zei,t/Temperatur-Verhalten
auch von der im Dampf vorhandenen Menge an Formaldehyd ab. Im allgemeinen wird die Verpackung auf eine Temperatur von mindestens
35°C aber unterhalb des Verkohlungspunktes des Papiers
erwärmt. Die Sterilisationstemperatur beläuft sich somit von etwa 4-3 bis 126,6°C, vorzugsweise von 60 bis etwa 1000C. Die
zur Sterilisation benötigte Zeitdauer liegt gewöhnlich in der Grössenordnung von 1 Sekunde bis 24- Stunden, bevorzugterweise
in der Grössenordnung von 1 bis 16 Stunden. Die kürzeren Zeiten entsprechen dabei höheren Sterilisationstemperaturen. Es versteht
sich, dass auch längere Zeiten angewendet werden können, jedoch haben diese keine zusätzliche positive Auswirkung. Die
jeweilige Wahl der optimalen Zeiten und Temperaturen liegt im Ermessen des Fachmanns unter Berücksichtigung der hier gegebenen
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Lehre.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen erläutert, die die Reichweite der Erfindung jedoch nicht einschränken.
Venn nicht anders angegeben, sind alle Teile und Prozentsätze auf das Gewicht bezogen.
In den folgenden Beispielen I und II wird das Sterilisiervermögen unter Anwendung von bakteriellen Sporen als Testorganismen
untersucht. Sporen des Bacillus globigii (1 χ 10 und 1 x 10 ) auf Aluminium und Papier werden in der Untersuchung
verwendet. Nach der Sterilisation werden die biologischen Sporenstreifen auf Lebensfähigkeit in einem Trypticase-Soja-Nährmedium
(TSB) geprüft. Die TSB-Röhrchen werden während einer Inkubationszeit von 4· Tagen bei 37°C auf das Wachstum
des Bacillus globigii hin überwacht. Röhrchen, die kein biologisches Wachstum zeigen, werden mit lebenfähigen Sporen
geimpft, um sicherzustellen, dass keine bakteriostatischen Bedingungen vorhanden waren und dass das Medium Mikrobenwachstum
tatsächlich unterstützt.
Ein Blatt Papier von gewöhnlicher Medizinalqualität wird mit einer 8%-igen wässrigen Lösung von Hexamethoxymethylmelamin
(Cymel 301) mit einem Gehalt von 15% Äthanol getränkt. Dies
erfolgt mittels einer Ealibri erpresse bei einer Temperatur von 56°C. Das Papier trocknet rasch (in einer GrÖssenordnung
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von 1 bis 2 Minuten) wenn es in einem Ofen bei einer Temperatur von 93 bis 96°C gehalten wird. Es wird Papier mit unterschiedlichen
Mengen des Cymel 301 hergestellt, was durch die Menge
des zur Verfügung stehenden Formaldehyds zum Ausdruck kommt. Zwei Papierstreifen, die auf obige Weise hergestellt wurden
und die Abmessungen von etwa 6,7 cm χ 2,2 cm aufweisen, werden
in einer gasdichten lOlienverpackung eingesiegelt, wobei die
biologischen Sporenstreifen zwischen den beiden Papierstreifen eingelegt werden. Diese Verpackung wird dann wie nachfolgend
wiedergegeben in Heissluft-Inkubatoren oder -Ofen eingelegt.
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Prozentsatz an ver-
fügbarem Formaldehyd | 0.082 | 30 | Minuten | Λ Stunde | 900G | 2 Stunden | 9.00C | 4 Stunden | 900C | 6 Stunden | 900C | |
1 | 0.167 | 60° | G 900C | 600C | 0/3 | 600G | 0/3 | 6O0G | 0/3 | 600C | 0/3 | |
0.994 | 3/3 | 0/3 | 3/3 | 0/3 | ' 3/3 | • 0/3 | 3/3 | 0/3 | 2/3 | 0/3 | ||
2.17 | 3/3 | 0/3 | 3/3 | 0/3 | 3/3 | 0/3 | 1/3 | 0/3 | 0/3 | 0/3 | ||
O (O |
Kontrolle | 3/3 | 0/3 | 3/3 | 0/3 | 0/3 | 0/3 | 0/3 | 0/3 | 0/3 | 0/3 | |
co | 3/3 | 0/3 | 3/3 | 3/3 | 0/3 | 3/3 | 0/3 | 3/3 | 0/3 | 3/3 | ||
ί» *>, |
3/3 | 3/3 | 3/3 | 3/3 | 3/3 | 3/3 | ||||||
0292 | ||||||||||||
Formaldehyd-Gehalt des Papiers
Behandlungsdauer Zykluszeit Überlebensanteil der Sporen nach angegebener Zyklustemperatur
Minuten Stunden
(-) = vollständige Inaktivität der Testsporen bei Behandlung nach angegebener Zykluszeit und
-Temperatur.
(T) = einige Proben zeigen vollständige Inaktivität der Testsporen.
(+) = keine vollständige Inaktivität der Testsporen.
Das mit Hexamethoxymethylmelamin imprägnierte Papier, das
1,4-2% Formaldehyd enthält, wird um folgende Gegenstände
herumgewickelt, wobei der Sporenstreifen innerhalb des Umschlages zu liegen kommt. Der Umschlag wird dann in einen Polyestersack (Mylar) eingesiegelt. Diese Packung wird bsi 90 C drei Stunden lang erhitzt. Die Ergebnisse sind aus
der folgenden Tabelle entnehmbar.
herumgewickelt, wobei der Sporenstreifen innerhalb des Umschlages zu liegen kommt. Der Umschlag wird dann in einen Polyestersack (Mylar) eingesiegelt. Diese Packung wird bsi 90 C drei Stunden lang erhitzt. Die Ergebnisse sind aus
der folgenden Tabelle entnehmbar.
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Test-Gegenstand
Elektronische Bauteile Skalpell (Heft der Klinge)
Thermometer (0-150°C)
Essbestecke (Löffel, Gabeln, Messer)
Optische Teile (Mikroskoplinsen)
Gewebe-Nährmedium-Plättchen
Gewebe-Mhrmediuiü-Eöhrchen
Gewebe-Nährmediuai-Behälter
Kontrollen
0/6 0/6 0/6 0/6 0/1 0/2 0/1 0/1 3/3
(1) = Anzahl positiver Proben über der Anzahl behandelter Proben.
Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die Verpackung der vorstehend beschriebenen Gegenstände beschränkt
ist, sondern dass vielmehr eine grosse Vielfalt an Gegenständen und Produkten in einer Verpackung auf die
gezeigte Weise sterilisiert werden kann. Die Erfindung erweist sich als besonders vorteilhaft deshalb, weil die geschilderte
Verwendung des mit einer die CHp-OR-Gruppen enthaltenden
Papiers niedrigere Sterilisationstemperaturen und/oder kürzere Ster4ilisationszeiten ermöglicht. Die
Sterilisation unter Anwendung der Erfindung wird daher verbessert, insbesondere wenn Hexamethoxymethylmelamin
eingesetzt wird. Hinzu kommt, dass die das Formaldehyd freigebende Verbindung stabil ist, d.h., sie unterliegt
nicht leicht einer Aushärtung oder Kondensation, was die Herstellung der Verpackung erheblich vereinfacht.
* Verbindung imprägnfe rten
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Claims (7)
- Patentansprüche(1·) Sterilverpackung, insbesondere für sterilisierte Produkte, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung Papier enthält oder daraus besteht, welches eine sterilisierende Menge einer Verbindung mit mindestens einer -CBLp-OR-Gruppe enthält, in der R ein Alkyl ist und die bei Erhitzung freies ^Formaldehyd freisetzt.
- 2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,dass das Papier mindestens einen Teil der Verpackungsinnenseite bildet.
- 3· Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Papier separat in der Verpackung angeordnet ist.
- 4-, Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenseite der Verpackung . dampfdicht ist.
- 5· Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3j dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenseite der Verpackung eine niedrige Dampfdurchlassrate besitzt.409844/0292
- 6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Papier die Verbindung in solchen Anteilen enthält, dass daraus 0,1 bis 20 Gewichtsprozent Formaldehyd resultieren *
- 7. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung Hexamethoxymethyliaelamin ist.409844/0292
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB (1) | GB1423813A (de) |
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US3443979A (en) * | 1968-01-22 | 1969-05-13 | Customark Corp | Method of rendering shadowmark opaque by solvent treatment |
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