AT393935B - Verfahren zur herstellung antidotumtragender mikro- und makroorganismen und deren anwendung - Google Patents

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AT393935B AT0012289A AT12289A AT393935B AT 393935 B AT393935 B AT 393935B AT 0012289 A AT0012289 A AT 0012289A AT 12289 A AT12289 A AT 12289A AT 393935 B AT393935 B AT 393935B
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Description

AT 393 935 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung antidotum tragender Mikro- und Makroorganismen, welche zur Verminderung der die Kulturpflanzen schädigenden Wirkung von Thiolcarbamaten der allgemeinen Formel (I),
(I) worin R| und Rj gleich oder verschieden sind, und für eine Alkyl- oder Cj^gCycloalkylgruppe stehen; oder Rj und R2 mit dem Stickstoffatom eine Hexamethylenimino-Gruppe bilden; und
Rj eine Cj.5Alkylgruppe bedeutet, oder von Chloracetaniliden der allgemeinen Formel (VIII),
worin R4 und R5 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder eine C^Alkylgruppe stehen; und
Rheine C^Alkyl-, C^Alkenyl-, (C^.3Alkoxy)-(Cγ ^alkyl)- oderPyrazolyHC^alkyO-Gruppebedeutet, geeignet sind, und deren Anwendung.
Aus der Praxis des Pflanzenschutzes ist es allgemein bekannt, daß Thiolcarbamate der allgemeinen Formel (D, besonders EPTC [S-Ethyl-N,N-di(n-propyl)-thiolcarbamat], Butylat [S-Ethyl-NJi-di(isobutyl)thiolcarbamat], Vemolat [S-Propyl-N,N-di(n-propyl)thiolcarbamat], Ethiolat [S-Ethyl-N,N-diethy 1-thiolcarbamat], Cycloat [S-Ethyl-N-ethyl-N-cyclohexyl-thiolcarbamat], Molinat [S-ethyl-N,Ν-hexamethy len-thiolcarbamat], sowie Chlor-acetanilideder allgemeinen Formel (Vin),besonders Alachlor(2-Chlor-2',6'-diethyl-N-methoxymethyl-acetamlid), Acetochlor(2-Qilor-2,-ethyl-6'-methyl-N-ethoxymethyl-acetanilid)undPropachlor(2-Chlor-N-isopropyl-acetanilid) sehr wirksame Herbizide sind. Ein gemeinsam» Nachteil beider herbiziden Wirkstoffklassen besteht darin, daß diese eine verhältnismäßig niedrige Selektivität gegen einige Kulturpflanzen, z. B. gegen Mais aufweisen.
In der gewöhnlichen herbiziden Dosis können hauptsächlich EPTC, Vemolat und Acetochlor bedeutende phytotoxische Symptome hervorrufen.
Vor etwa 25 Jahren hatte Hoffmann erkannt, daß es Verbindungen - z. B. 1,8-Naphthalsäureanhydrid-Deri-vate - gibt, die den phytotoxischen Effekt erniedrigen. Von diesem Zeitpunkt wurde die Forschung solch» synthetischen Verbindungen begonnen und in weitem Kreis ausgewickelt, die den auf die Kulturpflanzen ausgeübten schädigenden Effekt der Herbizide antagonisieren können.
In den folgenden ungarischen Patentschriften w»den Antidota verschiedener Typen bekanntgemacht:
Nr. 165 736; Verbindungen des Typs von Dichloracetamid-Derivaten, z. B. N,Ν-Dially 1-2,2-dichloracetamid (Kodenummer R-25 788) als Antidota gegen Thiolcarbamate;
Nr. 168 977; Antidota des Typs von Oxazolidinen und Thiazolidinen, die besonders bei Thiolcarbamaten anwendbar sind;
Nr. 170 214; Gegengifte (Antidota) des Typs von Thiazolidinsulfoxiden und Thiazolidinsulfonen, die bei Thiolcarbamaten und Chloracetaniliden anwendbar sind;
Nr. 173 775; Gegengifte (Antidota) des Sulfidtyps für Antidotieren von Thiolcarbamaten;
Nr. 176 867; Oxazolidinderivate für Antidotieren von Thiolcarbamaten;
Nr. 179 643; N-Benzoylsulfonyl-carbamate für Antidotieren von Thiolcarbamaten;
Nr. 180 069; N-Benzoylsulfonyl-thiolcarbamate für Antidotieren von Thiolcarbamaten; -2-
AT 393 935 B
Nr. 180 068; 2,3-Dibrompropionamid-Derivate für Antidotieren von Thiolcarbamanten;
Nr. 174 487,176 784,180 422,181621,183 997,185 400 und 188135: Antidota des Typs von substituierten Acetamiden gegen Thiolcarbamate und Chloracetanilide.
Nm. 176 669,176 796,178 892 und 178 895: Antidotierende Wirkung von Dicarbonsäurederivativen mit den von den obigen verschiedenen Strukturen gegen Thiolcarbamate und/oder Chloracetanilide; sowie
Nm. 178 883,179 092und 179 093: Naphthalincarbonsäure-Derivativenals Antidota gegen Thiolcarbamate und/ oder Chloracetanilide.
Ein Ergebnis der zur Erhöhung der Selektivität von Thiolcarbamaten dienenden Forschungen wurde von J. E. Casida und Mitarbeitern in 1974 mit dem Titel „Thiocarbamate sulfoxide herbicides“ mitgeteilt. Das Wesen dieser Mitteilung besteht darin, daß das Sulfoxid von EPTC, das ein Zersetzungsprodukt von EPTC ist, eine gute herbizide Wirkung ausübt, aber den Mais nicht schädigt. Diese Feststellung der Autoren hat sich aber nur bis zur selbständigen Verwendung des EPTC-Sulfoxides »streckt, welches in dem praktischen Pflanzenschutz wegen einiger nachteiligen Eigenschaften (z. B. es kann nicht in allen Böden verwendet werden) nicht gebraucht wird.
Trotz der hohen Anzahl der Patentschriften, in welchen die Forschungsergebnisse bekanntgemacht wurden, ist es nicht gelungen, eine Verbindung zu Enden, mit deren Hilfe der allgemeine Schutz der Kulturpflanzen gegen den schädigenden Effekt der verschiedenen Herbizide gelöst werden könnte. Diese Tatsache wird auch dadurch unterstützt, daß die zur Aufklärung der antidotierenden Wirkung gerichteten Forschungen keinen einheitiichen Standpunkt hinsichtlich der biochemischen Prozesse, die sich nach der Zugabe von Antidota äbspielen, bzw. hinsichtlich der Einflüsse dieser Verbindungen, auf die in den Kulturpflanzen durch die herbiziden Wirkstoffe hervorgerufenen Prozesse ergeben konnten.
Im Laufe unserer Forschungen zur Verminderurg der die Kulturpflanzen schädigenden Wirkung von Herbiziden vom Typ der Thiolcarbamate der allgemeinen Formel (I) und Chloracetanilide der allgemeinen Formel (VIII) wurde es gefunden, daß die in dem mit den Thiolcarbamaten der allgemeinen Formel (I) vorbehandelten Boden, weiterhin in Mikro- und Makroorganismen entstehenden Verbindungen der allgemeinen Formeln (Π) bis (VE),
OD 0 il
(III)
(V)
-3- (VII)
AT 393 935 B
Ri
-S-CHrCH-COOH
0-C-CHrCOOH 0 wo in den allgemeinen Formeln (I) bis (VIII)
Rj und R2 gleich oder verschieden sind, und für eine Cj.gAlkyl- oder C^^Cycloalkylgruppe stehen; oder Rj und R2 mit dem Stickstoffatom, an welchem sie gebunden sind, eine Hexamethylenimino-Gruppe bilden; R3 eine C ^^Alkylgruppe bedeutet; R4 und R^ gleich oder verschieden sind, und Wasserstoff oder eine C^ Alkylgruppe bedeuten;
Rg für eine Alkyl-, C2.5Alkenyl-, (C j Alkoxy)-(C j ^alkyl)- oder PyrazolyHC^alkylj-Gruppe steht, oder deren acylierte oder esteriflzierte Derivate für den Schutz gegen die Phytotoxizität beider obigen herbiziden Wirkstoffe erfolgreich verwendet werden können, wenn man die Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) bis (VII) vor der Behandlung oder gleichzeitig mit der Behandlung oder nach der Behandlung mit den herbiziden Wirkstoffen auf den Boden ausbringt.
Die Erfindung besteht daher in der Gesamtheit der Verfahren, im Laufe deren die im Boden oder auf der Oberfläche des Bodens lebenden, auf einem natürlichen oder künstlichen Wege genmanipulierten Mikro- oder Makroorganismen oder deren Organ-, Gewebe- oder Zellkulturen oder Zellkomponenten mit den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) bis (VII), bevorzugt mit EPTC behandelt werden.
Im Laufe des Behandlungsverfahrens üben die aus den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) bis (VII) entstehenden Zersetzungsprodukte, bevorzugt irgendeine der Verbindungen der allgemeinen Formeln (II) bis (VII), oder deren Gemisch, oder irgendeines deren esterifizierter oder acylierter Derivate eine herbizid-antidotierende Wirkung aus und binden sich an den Mikro- oder Makroorganismen. So werden als Endresultat antidotumtragende, lebende Organismen erhalten.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Verwendung der durch die obigen Verfahren hergestellten, antidotumtragenden Mikro- und Makroorganismen zur Verminderung der die Kulturpflanzen schädigenden Wirkung der Thiolcarbamate der allgemeinen Formel (I) und der Chloracetanilide der allgemeinen Formel (VIII).
Diese Mikro- und Makroorganismen werden dann in frischer Form oder nach Konsevieren durch Lyophilisierung oder durch Aufträgen auf einen Träger in ihrer ursprünglichen Form oder nach der Aufarbeitung durch Zerkleinern, Pulverisieren, Extrahieren, Trocknen oder auf eine andere Weise, vor der Behandlung, oder gleichzeitig mit der Behandlung (in der Form einer Fabrikskombination oder Tankmischung) oder nach der Behandlung mit den Herbiziden, in irgendwelchem Zeitpunkt bis zur Keimung der Kulturpflanze zur Behandlung der Ackerfeldböden verwendet, wodurch die Selektivität der herbiziden Verbindungen, der allgemeinen Formeln (I) bis (VIÜ) gegen die Kulturpflanzen, bevorzugt gegen den Mais erhöht wird.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutet, ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt
Beisniel 1
Prüfung des mit dem zu den herbiziden Wirkstoffen der allgemeinen Formel (I) gehörenden EPTC vorbehandelten Bodens, als eines Trägers der antidotierenden Stoffwechselprodukte mikrobiellen Ursprungs
Feldboden, mit einem pH-KCl-Wert von 5,7 und Gebundenheit von 46 AK, der insgesamt 0,03 % Salz, 1,9 % Humus, 14,8 ppm NO3 + NO2,735 ppm P2O5,853 ppm K20,246 ppm Mg, 60 ppm Na, 2,1 ppm Zn, 3,2 ppm Cu und 151 ppm Mn enthielt, wurde mit einer Dosis von 81/ha des 72 % Wirkstoff enthaltenden Witox 72 EC (als einer Formulierung des herbiziden Wirkstoffes EPTC), bzw. mit einer Dosis von 81/ha des 72 % EPTC und 8 % AD-67 [N-(2,2-Dichloracety 1)-1 -oxa-4-azabicyclo[4,5]decan] als Antidotum enthaltenden Alirox 80 EC vorbehandelt.
Von diesem Boden wurden je 600 g in Zuchtgefäße eingewogen und darin wurde je 10 Kömer verschiedener Typen von Hybridmaisen, sowie je 20 Kömer von Mohrenhirse als Unkraut gesät.
Am 11. Tage nach dem Aussäen wurde die Grünmasse und die Sproßlänge der unter HGMIP-400/D Tageslichtlampen mit einer Beleuchtungsperiode von 16 Stunden gezüchteten und täglich bis der Wasserkapazität -4-
AT393 935 B des Bodens berieselten Pflanzen abgemessen und das Außenbild des Maises mittels der folgenden Skala bonitiert; 4: starke Deformation, Torsion; 3: mittelmäßige Deformation, Torsion; 2: schwache Phytotoxizität; 1: intakte, gesunde Pflanze.
Darauffolgend wurden die Pflanzen am 14. Tag nach dem ersten Säen wieder in die Zuchtgefäße eingesät, dann wurde der Boden mit einer Dosis von 81/ha, bzw. 201/ha des 72 % EPTC enthaltenden Witox 72 EC behandelt. Am 11. Tage nach dem zweiten Säen wurden die Grünmasse und die Sproßlänge des Maises abgemessen.
Aus den Angaben der Tabelle I, kann es bestätigt werden, daß die verschiedenen Typen der in den mit EPTC, sowie mit durch AD-67 antidotierten EPTC vorbehandelten Boden gesäten Hybridmaise sowohl die Dosis von 81/ha als auch von 201/ha günstig ertrugen, während die als Unkraut gesäte Mohrenhirse vernichtet wurde.
Tabelle I
Gestaltung der Sproßlänge, der Grünmasse und Außenbildes von Hybridmaisen, sowie die Veränderung der Grünmasse der Mohrenhirse unter der Wirkung der Behandlung mit EPTC
Unbehandelte Dosis von EPTC Kontrolle 81/ha 201/ha Sproßlänge des Maises (cm/Einzelpflanze) Erstes Säen 21 8 Zweites Säen Grünmasse des Maises 19 19 19 (cm/Einzelpflanze) Erstes Säen 0,56 0,49 Zweites Säen 0,5 0,59 0,63 Bonitierung (Mais) Erstes Säen 2,0 U Zweites Säen Grünmasse der Mohrenhirse 2,0 2,0 2,0 (g/Gefaß) Erstes Säen 0,15 0 Zweites Säen 0,14 0 0
Beispiel 2 ·
Ein Versuch wurde in Laboratoriums-Zuchtgefäßen ausgefuhrt, um die aufeinander ausgeübte synergistische, antagonistische Wirkung von verschiedenen Typen der Thiolcarbamate und antidotumtragender Bakterien (Bakteriumsuspension NI-86/21 EPTC 250) zu prüfen 1. Materialien. Geräte und Methode 1.1 Herstellung der Bakteriumsuspension NI-86/21
Reine Stammkultur des aus dem Boden isolierten, EPTC-abbauenden Bakteriums NI-86/21 (hinterlegtunter der Nummer NCAIM(P)B 001020 in Budapest) wurde auf 5 ml schräges Nutrient-Nährmedium mit der folgenden Zusammensetzung geimpft: -5- 5 10 15 20 25 30
AT 393 935 B
Reischauszug 1 g Hefe 2 g Pepton 5 g NaCl 5 g Agar 20 g Destilliertes Wasser 1000 ml pH 7,4 Solche Kulturen wurden angewandt, die älter als 3-4 Tage, aber jünger als 120 Tage waren. Darauffolgend wurde in dem Reagenzglas vermehrten Bakterien in 10 ml sterilisiertes, destilliertes Wasser gewaschen. Die derart gewonnene Suspension enthielt etwa 10^/ml Bakterien. In Erlenmeyer-Flaschen von 500 ml wurden je 200 ml physiologische Nährsalzlösung gegossen, deren Zusammensetzung die folgende war nh4no3 0,5 g kh2po4 0,4 g k2hpo4 1,6 g NaCl 0,1g MgS04.2H20 0,2 g CaCl2.2H20 0,5 mg CuS04.5H20 0,5 mg FeS04.7H20 0,5 mg ZnC^ 0,5 mg
Dazu wurde der Wirkstoff EPTC bis auf eine Konzentration von 250 ppm gegeben. Danach wurden je 2 ml der
Bakteriumsuspension in die Raschen eingemischt, die dann 24 Stunden lang auf einer Maschine geschüttelt wurden, um antidotumtragende Bakterien zu erhalten. Darauffolgend wurde die Selektivität der in den einzelnen Behandlungen verwendeten Herbizide (EPTC, Butylat, Vemolat, Molinat) in sich selbst, sowie in Kombinationen mit je 10 ml der antidotuiiitEagenden Bakteriumsuspension NI-86/21 EPTC 250 untersucht
Zuchtgefäßversuch 35 40
Als Zuchtgefäße wurden mit PVC-Folien bekleidete Kunststoffgefäße mit einer Aufnahmefähigkeit von je etwa 800 g Boden, mit einer Oberfläche von 0,8 dm^ angewandt In diese Gefäße wurden zuerst je 400 g lufttrockner, oberflächlicher Feldboden mit einem pH-Wert von 5,7, Humusgehalt von 1,95 %, Gebundenheit (nach Arany) von 46 eingewogen. Darin wurden je 10 Körner des Hybridmaises Pioneer 3707, je 20 Körner der gezüchteten Mohrenhirseart „Alföldi 1“ und je 0,5 g der roten Rispenhirse gesät Die Aussaat wurde mit je 10 Boden bedeckt und eine 61/ha Dosis von EPTC, bzw. Vemolat bzw. Molinat Wirkstoff, oder eine 241/ha Dosis von Butylat aus den Fabriksformulierungen von EMV (Chemische Werke von Nord-Ungarn) ausgebracht. Die behandelte Bodenoberfläche wurde mit je 100 g Boden bedeckt und je 10 ml des Biopräparates NI-86/21 EPTC 250 wurden gemäß der folgenden Behandlungsliste auf die Bodenoberfläche aufgebracht
Behandlungsliste 45 50 0 Unbehandelte Kontrolle 1 EPTC 2 EPTC 3 Butylat 4 Butylat 5 Vemolat 6 Vemolat 7 Molinat 8 Molinat 61/ha 61/ha + NI-86/21 EPTC 250 10 ml 241/ha 241/ha + NI-86/21 EPTC 250 10 ml 61/ha 61/ha + NI-86/21 EPTC 250 10 ml 61/ha 61/ha + NI-86/21 EPTC 250 10 ml
Ergebnisse des Zuchtgefäßversuches
Die Ergebnisse dieses Versuches sind in den Tabellen Π, ΠΙ und IV zusammengefaßt.
Aus der Tabelle Π ist es ersichtlich, daß die Sproßlänge des Maises in der unbehandelten Kontrolle 22 cm betrug. -6- 55
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Wurden EPTC, bzw. Vemolat, bzw. Molinat in einer Dosis von 61/ha, bzw. Butylat in einer Dosis von 241/ha in sich selbst angewandt, so wurden die Sproßlängen bedeutend vermindert (9,11,13, bzw. 12 cm). Dagegen, wenn je 10 ml des Biopräparates NI-86/21 EPTC 250 zu den oben angeführt«! Herbiziden gegeben wurden, so wurde die Sproßlänge vermindernde Wirkung von EPTC, Butylat und Vemolat aufgehoben (21,23, bzw. 21 cm), wogegen die Phytotoxizität von Molinat unverändert blieb (17 cm).
Die in der Tabelle ΙΠ zusammengefaßten Angaben, die die Veränderung der Grünmasse des Maises betreffen, zeigen ein der Sproßlänge ähnliches Bild.
Durch Verwendung von NI-86/21 EPTC 250 in einer Dosis von je 10 ml/Zuchtgefäß wurde der Mais gegen den schädigenden Effekt der Herbizide EPTC, Butylat und Vemolat völlig geschützt.
Dies wird auch durch die Tabelle IV sehr klar veranschaulicht, wobei der ausgezeichnete Anitdotumeffekt dieses Biopräparates durch das Außenbild des Maises beurteilt werden konnte.
Die als Unkraut gesäte rote Rispenhirse und Mohrenhirse wurden in allen Belangen vernichtet, d. h. diese Pflanzen wurden durch das Biopräparat NI-86/21 EPTC 250 nicht geschützt.
TatelkJ.
Verminderung der durch die Herbizide EPTC, Butylat, Vemolat und Molinat auf die Sproßlänge des Maises ausgeübten Phytotoxizität mit dem Biopräparat NI-86/21 EPTC 250
Herbizide Dosis 1/ha Sproßlänge des Maises (cm/Einzelpflanze) Biopräparat NI-86/21 EPTC 250 EPTC 6 9 21 Butylat 24 12 23 Vemolat 6 11 21 Molinat 6 13 17 Die Sproßlänge des unbehandelten Kontrollmaises betrug 22 cm. Tabellen! Wirkung der Kombinationen der Herbizide EPTC, Butylat, Vemolat und Molinat mit dem Biopräparat NI-86/21 EPTC 250 auf die Grünmasse des Maises Herbizide Dosis Grünmasse des Maises (10*^ Einzelpflanze) 1/ha Biopräparat NI-86/21 EPTC 250 EPTC 6 51 86 Butylat 24 60 83 Vemolat 6 54 88 Molinat 6 57 64
Die Grünmasse des unbehandelten Kontrollmaises betrag 82 x 10'^ g/Einzelpflanze. -7-
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Tabelle IV
Wirkung der Kombinationen der Herbizide EPTC, Butylat Vemolat und Molinat mit dem Biopräparat NI-86/21 EPTC 250 auf das Außenbild des Maises
Dosis 1/ha
Herbizide
Außenbild des Maises (%)
Biopräparat NI-86/21 EPTC 250 EPTC 6 55 100 Butylat 24 61 100 Vemolat 6 63 100 Molinat 6 58 61
Das Außenbild des unbehandelten Kontrollmaises wurde als 100 % genommen.
Bonitierungsskala 100 %: intakter, sich normal entwickelnder Mais 59-87 %: schwache Phytotoxizität, Sproßdeformation 86-75 %: mittelmäßige Sproßdeformation, Torsion 75-51 %: starke Sproßdeformation, Vernichtung 50 %: der Mais wurde vernichtet, blieb in der Keimscheide.
Beispiel 3
Die Wirkung von verschiedenen Mengen der Suspension des gemäß dem Beispiel 2 hergestellten antidotumtragenden Bakteriums NI-86/21 EPTC 250 auf die Selektivität von EPTC wurde geprüft Während des Zuchtgefaßversuches wurden mit PVC-Folie bekleidete Kunststoffzuchtgefäße mit einer Oberfläche von 0,8 dm^, mit einer Aufnahmefähigkeit von 800 g lufttrockenem Boden angewandt in welche zuerst je 400 g Boden eingewogen wurden.
Dieser mittelmäßig gebundene obere Feldboden hatte einen Humusgehalt von 1,95 % und einen pH-Wert von 5,7. Als Testpflanzen wurden je 10 Körner des Hybridmaises Pioneer 3707,20 Körner von Mohrenhirse und 0,5 g Rispenhirse gesät Die Aussaat wurde durch je 100 g Boden bedeckt, dann wurden die Behandlungen mit Thiolcarbamat, bzw. mit dem Biopräparat NI-86/21 EPTC 250 wie folgt ausgeführt
Behandlungen 0 Unbehandelte Kontrolle 1 EPTC 61/ha (Wirkstoff) 2 EPTC 6 Vha + NI-86/21 EPTC 250 10001/ha 3 EPTC 61/ha + NI-86/21 EPTC 250 50001/ha 4 EPTC 61/ha + NI-86/21 EPTC 250 100001/ha 5 EPTC 6 Vha + NI-86/21 EPTC 250 200001/ha
Die behandelte Bodenoberfläche wurde wiederholt mit je 100 g Boden bedeckt
Der Versuch wurde am 10. Tage nach der Behandlung bonitiert, wenn die Sproßlänge und Grünmasse des Maises, sowie die Grünmasse der Mohrenhirse und Rispenhirse gemessen wurden.
Aus der Tabelle V ergibt sich der Vorteil der Kombinationen von EPTC und NI-86/21 EPTC 250. -8-
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Tabelle V
Wirkung des Biopräpaiates NI-86/21EPTC 250 auf die Phytotoxizität von EPTC in Maiskulturen (Angaben als % der unbehandelten Kontrolle)
Behandlungen Mais Mohrenhirse Grünmasse % Rispenhirse Grünmasse % Grünmasse % Sproßlänge % 1 EPTC 61/ha 2 EPTC 61/ha +NI-86/21 EPTC 250 74 41 0 0 10001/ha 3 EPTC 61/ha +NI-86/21 EPTC 250 117 115 0 0 50001/ha 4 EPTC 61/ha +NI-86/21 EPTC 250 113 112 0 0 100001/ha 5 EPTC 61/ha +NI-86/21 EPTC 250 95 113 0 0 200001/ha 118 113 0 0
Beispiel 4
Zuchtgefäßversuche wurden ausgeführt, um die antidotierende Wirkung des Bakteriums NI-86/21 und die der lyophilisiertenFormen des antidotumtragenden Bakteriums NI-86/21 EPTC250gegenEPTC,Butylat, Vemolatund Acetochlor zu vergleichen. 1. Materialien. Geräte und Methode 1.1 Herstellung der Proben des lyophilisierten NI-86/21 und NI-86/21 EPTC 250
Eine reine Stammkultur von NI-86/21 wurde auf ein schräges Nutrient-Nährmedium (Zusammensetzung siehe im Beispiel 2) in fünf Reagenzgläsern geimpft Die 3 Tage lang bei Raumtemperatur gezüchtete Bakteriummasse wurde in je 5 ml physiologische Lösung (Zusammensetzung siehe im Beispiel 2) gewaschen. Je 0,1 ml Mengen der derart vorbereiteten Bakteriumsuspension wurden in 100 Petri-Schalen an Nutrientplatten zerstreut Nach einer Inkubation von 4 Tagen bei 25 °C wurde die Bakteriumkolonie in je 3 ml physiologischer Lösung suspendiert, die dann zu zehnen in 10 Erlenmeyer-Flaschen mit 100 ml Volumen eingetragen wurden, um 10 x 30 ml Bakteriumsuspension zu gewinnen. Von denen wurden 3 x 30 ml mit 3 x 8 μΐ EPTC behandelt und dann bis zur an dem von diesem Zeitpunkt berechneten 5. Tage ausgeführten Lyophilisierung bei -10 °C gehalten.
Die Lyophilisierung wurde bei -40 °C in einem "Labor MIM" Gerät ohne die Anwendung von Schutzkolloid durchgeführt
Bei der Anwendung wurden die lyophilisierten Produkte NI-86/21 und NI-86/21 EPTC 250 in je 60 ml Leitungswasser in einer jeden Flasche resuspendiert und dann gleichzeitig mit den Behandlungen mit dem Herbiziden präemergent (vor Auflauf) oder presowing (vor dem Säen) verbraucht -9-
AT 393 935 B 1.2 Zuchtgefäßversuch
Es wurden mit PVC-Folie bekleidete Kunststoffzuchtgefäße mit einer Oberfläche von 0,8 dm , mit einer Aufnahmefähigkeit von je 800 g Boden angewandt.
In diese Gefäße wurden zuerst je 400 g lufttrockener Feldboden mit einem Humusgehalt von 1,95 %, mit einem pH-Wert von 5,7, mit einer Gebundenheit (nach Arany) von 46 eingewogen. Darauf wurden je 10 Körner von Mais Pioneer 3909, sowie je 20 Körner von Mohrenhirse HIB AR gesät. Die Aussaat wurde mit je 100 g Boden bedeckt und dann wurden eine 61/ha Dosis von EPTC, bzw. 121/ha Dosis von Butylat, bzw. eine 61/ha Dosis von Vemolat, oder 31/ha Dosis von Acetochlor ausgebracht.
Auf diese behandelte Oberfläche wurden die aus dem Lyophylisat des Bakteriums NI-86/21 gewonnene Suspension in einer Dosis von 0,05 x 101 2,0,5 x 102, 102 oder 2,5 x 102 1/ha, sowie das Biopräparat NI-86/21 EPTC-250 in den selben Dosen gesondert ausgebracht. Schließlich wurde die Bodenoberfläche wiederholt durch je 100 g Boden bedeckt
Behandlungen 0,05 - 0,5 -1,0 - 2,5 x 1021/ha 0,05-0,5-1,0-2,5 x 1021/ha 0,05-0,5-1,0-2,5 x 1021/ha 0,05-0,5-1,0-2,5 xlO21/ha 0,05-0,5-1,0-2,5 xlO21/ha 0,05-0,5-1,0-2,5 x 1021/ha 0,05-0,5-1,0-2,5 x 1021/ha 0,05-0,5-1,0-2,5 x 1021/ha EPTC 61/ha EPTC 61/ha + NI-86/21 EPTC 61/ha + NI-86/21 EPTC 250
Butylat 121/ha
Butylat 121/ha + NI-86/21
Butylat 121/ha + NI-86/21 EPTC 250
Vemolat 61/ha
Vemolat 61/ha + NI-86/21
Vemolat 61/ha + NI-86/21 EPTC 250
Acetochlor 31/ha
Acetochlor 31/ha + NI-86/21
Acetochlor 3/1/ha + NI-86/21 EPTC 250
Jede Behandlung wurde in fünf Wiederholungen durchgeführt.
Die Pflanzen wurden bis zum 10. Tage nach der Behandlung unter Tageslichtlampen von HgMIF/400 W, mit einer Lichtstärke von etwa 15 KLX, mit Beleuchtungsperioden von 16 Stunden gezüchtet. Das Wasser wurde täglich bis zur Wasserkapazität von oben ergänzt.
Es wurden die Grünmasse der Pflanzen und die Sproßlänge des Maises gemessen. Der Grad der Torsion des Maises wurde aufgrund der im Beispiel 1 beschriebenen Skala bewertet -10- 1
Ergebnisse und Folgerungen 2
Aus den Ergebnissen, die in Tabellen VI-ΧΙΠ zusammengefaßt sind, kann es bestätigt werden, daß das Lyophilisat, welches aus dem auf einem 250 ppm EPTC enthaltenden Boden gezüchteten Bakterium NI-86/21 hergestellt wurde, eine bedeutende Antidotumwiikung ausübt. Eine Dosis von 500, bzw. 1000, bzw. 25001/ha des von uns hergestellten Lyophilisates NI-86/21 EPTC 250 beseitigt die auf den Mais ausgeübte phytotoxische Wirkung von 61/ha des EPTC, bzw. 121/ha von Butylat, bzw. 61/ha von Vemolat oder 3 1/ha von Acetochlor. Ohne eine Vorbehandlung mit EPTC weist das Bakterium NI-86/21 keinen antidotierenden Effekt auf.
AT393 935 B
Tabelle VI
Die herbizid-antidotierende Wirkung zunehmender Dosen der Bakteriumsuspension NI-86/21 bei 61/ha Dosis des Herbizides EPTC im Mais
Dosis von EPTC 1/ha NI-86/21 10^ 1/ha Mais Sproßlänge cm/Einzel- pflanze Grün masse g/Gefäß Bonitierungs wert 6 0 4,4 2,1 4 6 0,05 4,8 2,8 4 6 0,05 5,0 3,4 4 6 1,0 5,3 3,4 4 6 Unbehandelte 2,5 7,6 3,9 3 Kontrolle 18,9 5,0 1 szd5 % 1,7 0,8
Tabelle Vn
Die herbizid-antidotierende Wirkung zunehmender Dosen des Biopräparates NI-86/21 EPTC 250 bei 61/ha Dosis des Herbizides EPTC im Mais
Dosis _Mais von EPTC 1/ha NI-86/21 EPTC 250 1031/ha Sproßlänge cm/Einzel- pflanze Grün masse g/Gefäß Bonitierungs wert 6 0 4,4 2,1 4 6 0,05 5,9 3,1 3 6 0,5 18,6 5,1 1 6 1,0 20,9 5,7 1 6 Unbehandelte 2,5 22,5 5,8 1 Kontrolle 18,9 5,0 1 SZD5 % 1,7 0,8 -11-
AT 393 935 B
Tabelle VIII
Die herbizid-antidotierende Wirkung zunehmender Dosen der Bakteriumsuspension NI-86/21 bei 121/ha Dosis des Herbizides Butylat im Mais
Dosis von Butylat 1/ha NI-86/21 1031/ha Mais Sproßlänge cm/Einzel- pflanze Grün masse g/Gefaß Bonitierungs wert 12 0 16,1 4,6 3 12 0,05 163 4,6 3 12 0,5 17,4 4,8 2 12 1,0 16,7 4,6 2 12 2,5 15,5 4,1 2 Unbehandelte Kontrolle 18,9 5,0 1 szd5 % 1,7 0,8
Tabelle IX
Die herbizid-antidotierende Wirkung znehmender Mengen des Biopräparates NI-86/21 EPTC 250 bei 121/ha Dosis des Herbizides Butylat im Mais
Dosis von Butylat 1/ha NI-86/21 EPTC 250 1031/ha Mais Sproßlänge cm/Einzel- pflanze Grün masse g/Gefäß Bonitierungs wert 12 0 16,1 5,6 3 12 0,05 16,0 5,0 2 12 0,5 18,1 5,1 2 12 1,0 18,6 5,0 1 12 2,5 18,7 5,0 1 Unbehandelte Kontrolle 18,9 5,0 1 szd5 % 1,7 0,8 -12-
AT393 935 B
Tabelle X
Die herbizid-antidoüerende Wirkung zunehmender Dosen der Bakteriumsuspension NI-86/21 bei 61/ha Dosis von VemolatimMais
Dosis Mais von Sproßlänge Grün- Bonitierungs- Vemolat NI-86/21 cm/Einzel- masse wert 1/ha 10^ 1/ha pflanze g/Gefäß 6 0 7,5 4,1 4 6 0,05 63 3,7 4 6 0,5 8,1 4,0 4 6 1,0 7,7 4,1 4 6 Unbehandelte 2,5 123 4,6 3 Kontrolle 18,9 5,0 1 SZD5 % 1,7 0,8
Tabelle XI
Die herbizid-antidotierende Wirkung zunehmender Dosen des Biopräparates NI-86/21 EPTC 250 bei 61/ha Dosis des Herbizides Vemolat im Mais
Dosis _Mais von Vemolat Vha NI-86/21 EPTC 250 103l/ha Sproßlänge cm/Einzel- pflanze Grün masse g/Gefäß Bonitierungs wert 6 0 7,5 4,1 4 6 0,05 8,8 4,3 4 6 0,5 16,6 4,6 3 6 1,0 18,7 5,1 2 6 Unbehandelte 2,5 19,0 5,0 1 Kontrolle 18,9 5,0 1 szd5 % 1,7 0,8 -13-
AT 393 935 B
Tabelle XII
Die herbizid-antidotierende Wirkung zunehmender Dosen der Bakteriumsuspension NI-86/21 bei 31/ha Dosis des Herbizides Acetochlor im Mais
Dosis von Acetochlor 1/ha NI-86/21 1031/ha Mais Sproßlänge cm/Einzel- pflanze Grün masse g/Gefäß Bonitierungs wert 3 0 16,0 3,9 3 3 0,05 16,4 4,1 3 3 0,5 16,6 4,8 2 3 1,0 17,3 4,8 2 3 Unbehandelte 2,5 17,9 4,7 2 Kontrolle 18,9 5,0 1 szd5 % 1,7 0,8
Tabelle ΧΙΠ
Die herbizid-antidotierende Wirkung zunehmender Dosen des Biopräparates NI-86/21 EPTC 250 bei 31/ha Dosis des Herbizides Acetochlor im Mais
Dosis Mais von Acetochlor 1/ha NI-86/21 EPTC 250 1031/ha Sproßlänge cm/Einzel- pflanze Grün masse g/Gefäß Bonitierungs wert 3 0 16,0 3,9 3 3 0,05 18,9 5,1 2 3 0,5 19,1 5,4 1 3 1,0 20,8 5,5 1 3 Unbehandelte 2,5 21,4 6,0 1 Kontrolle 18,9 5,0 1 szd5 % 1,7 0,8
Beispiel 5
Ein Laboratoriums-Zuchtgefäßversuch wurde ausgeführt, um die EPTC-antagonisierende Wirkung der aus dem Sprosse und Wurzel der mitEPTC vorbehandelten Maispflänzchen gewonnenen acetonischen und wäßrigen Filtrate, sowie der zurückbleibenden faserigen Stoffe in Maiskultur zu prüfen. -14-
AT 393 935 B 1. Materialien. Geräte. Methode 1.1 Verfahren zur Herstellung eines antidotumtragenden Maises
Es wurden mit PVC-Folie bekleidete Kunststoffgefäße mit einer Oberfläche von 4 dm^, mit einer Auf-nahmenfähigkeit von je 6000 g lufttrockenem Boden angewandt. In diese Gefäße wurden zuerst je 4000 g oberer Feldboden mit einem Humusgehalt von 1,95 %, mit einem pH-Wert von 5,7 und mit einer Gebundenheit (nach Arany) von 46 eingewogen. Darauf wurden je 50 Körner des Maises Pioneer 3707 gesät, die dann durch je 1000g Boden bedeckt wurden. Darauffolgend wurden die Behandlungen der mit (E) markierten Zuchtgefäße mit je einer 61/ha Dosis von EPTC durchgeführt. Die derart behandelte Bodenoiberfläche wurde wiederholt mit je 1000g Boden bedeckt.
Die Maispflanzen, welche die Behandlung (E) bekamen, wurden bis zum 14. Tage nach der Behandlung unter Tageslichtlampen von HGMIF/400 W, mit einer Lichtstärke von etwa 11KLX, mit einer täglichen Beleuchtungsperiode von 16 Stunden bei einer Temperatur von 26 ± 4 °C gezüchtet.
Das für Berieseln gebrauchte Wasser wurde täglich bis zur Wasserkapazität von oben ergänzt Am 14. Tage wurde der Sproß der Pflanzen in jedem Zuchtgefäß gesondert abgeschnitten, bzw. die Wurzeln wurden aus dem Boden herausgewaschen. 1.2. Gewinnung der Filtrate und der faserigen Stoffe aus dem Mais 1.2.1 Aufarbeitung des Sprosses des mit EPTC vorbehandelten fBehandlung (Eli Maises 55 g von dem Sprosse des mit EPTC vorbehandelten [Behandlung (E)] Maises wurden sofort nach dem Abschneiden in einer Turmixmaschine in 500 ml Wasser zerkleinert Der so erhaltene Grus wurde halbiert 250 ml wurden durch ein Laboratoriums-Vakuumfilter filtriert und davon wurde ein wäßriges Filtrat (Sz) gewonnen, welches mit der Kode E-Ha-Vi-Sz bezeichnet wurde.
Der auf dem Filter gebliebene faserige Stoff wurde in einem Scheidetrichter mit 50 ml Aceton geschüttelt und die Acetonphase wurde niedergelassen. Diese Phase wurde mit der Kode E-Ha-Ac-Sz bezeichnet
Der zurückbleibende 250 ml wäßrige Grus wurde durch ein Vakuumfilter filtriert und der auf dem Filter gebliebene faserige Stoff wurde als eine selbständige Probe behandelt welches mit der Kode E-Ha-Vi-R bezeichnet wurde. 1.2.2 Aufarbeitung der Wurzel des mit EPTC vorbehandelten Maises
Man arbeitete wie oben beschrieben, mit der Ausnahme, daß 28 g mit einem Messer zerkleinerte Wurzel in einer Turmixmaschine mit400ml Leitungs wasser behandelt wurden. Aus 200 ml Grus wurden das wäßrige und dann das acetonische Filtrat gewonnen bzw. der faserige Stoff wurde aus dem anderen 200 ml »halten.
Die Koden der derart gewonnenen Materialien sind wie folgt: E-Gyö-Vi-Sz
E-Gyö-Vi-R E-Gyö-AC-Sz. 1.3 Prüfung der EPTC-antagonisierenden Wirkung der aus dem Mais gewonnenen Filtrate und Fasern im
Zffi&ggM 1. Anordnung des Versuches
Es wurden mit PVC-Folie bekleidete Kunststoffgefäße mit einer Oberfläche von 0,8 dm^, mit ein» Aufnahmefähigkeit von je 800 g Boden angewandt. In diese Gefäße wurden zuerst je400 g oberer Feldboden mit den unter 1.1 beschriebenen Eigenschaften eingewogen. Darauf wurden je 10 Körner des Maises Pioneer3707gesät Diese Aussaat wurde mit je 100 g Boden bedeckt, dann wurde EPTC in einer Dosis von 61/ha ausgebracht Diederart behandelte Bodenoberfläche und die unbehandelten Gefäße wurden wiederholt mit je 10 g Boden bedeckt und auf diese Bodenoberflächen wurden je 100ml wäßrigesFiltrat, bzw. je 100 g faserige Substanz, bzw. je 5 mlacetonisches Filtrat appliziert.
Die Pflanzen wurden bis zum 7. Tage nach dem Säen unter den unter 1.1 beschriebenen Bedingungen gezüchtet dann wurden die Sproßlänge und die Grünmasse des Maises abgemessen, und das Außenbild des Maises wurde mittels der im Beispiel 1 beschriebenen Bonitierungsskala bewertet -15-
AT 393 935 B
Tabelle XIV
Wirkung der aus dem Sprosse (Ha) des mitEPTC (61/ha) vorbehandelten (E) Maises gewonnenen wäßrigen (Vi) und acetonischen (Ac) Filtrate (Sz), sowie der zurückbleibenden faserigen Substanzen (R) auf die Selektivität des Herbizides EPTC (61/ha) im Mais
Mais Behandlungen Sproßlänge Grünmasse Bonitierungs- cm/Einzel- 10'z g/Ein- wert pflanze zelpflanze
Unbehandelte Kontrolle 19 72 2,0 EPTC 9 56 1,2 EPTC + (E-Ha-Vi-Sz) 19 62 1,8 EPTC + (E-Ha-Vi-R) 19 72 2,0 EPTC + (E-Ha-Ac-Sz) 20 70 2,0 E-Ha-Vi-Sz 20 72 2,0 E-Ha-Vi-R 20 79 2,0 E-Ha-Ac-Sz 18 68 2,0
Aus den Angaben der Tabelle XIV geht es hervor, daß die aus dem Sprosse der mit einer Dosis von 61/ha von EPTC vorbehandelten Maispflänzchen gewonnenen Extrakte, sowie der zurückbleibende faserige Stoff den phytotoxischen Effekt des Herbizides (61/ha EPTC) völlig beseitigt hat. Das Ergebnis der Antidotum Wirkung dieser Biopräparate besteht darin, daß die Sproßlänge und das Außenbild der Kulturpflanze ebenso intakt und gesund, wie die der unbehandelten Kontrolle, sind.
Tabelle XV
Wirkung der aus der Wurzel (Gyö) des mit EPTC (61/ha) vorbehandelter (E) Maises gewonnenen wäßrigen (Vi) und acetonischen (Ac) Filtrate (Sz), sowie der zurückbleibenden faserigen Stoffen (R) auf die Selektivität des Herbizides EPTC (61/ha) im Mais
Mais
Behandlungen Sproßlänge cm/Einzel- pflanze Grünmasse 10"^ g/Ein-zelpflanze Bonitierungs wert Unbehandelte Kontrolle 19 72 2,0 EPTC 9 56 1,2 EPTC + (E-Gyö-Vi-Sz) 5 16 1,0 EPTC + (E-Gyö-Vi-R) 19 72 2,0 EPTC + (E-Gyö-Ac-Sz) 18 70 2,0 E-Gyö-Vi-Sz 7 22 1,4 E-Gyö-Vi-R 20 73 2,0 E-Gyö-Ac-Sz 19 68 2,0 -16-

Claims (4)

  1. AT 393 935 B Es geht aus den Angaben der Tabelle XV klar hervor, daß das acetonische Filtrat, sowie der faserige Stoff die aus da* Wurzel der mit einer 6 1/ha Dose von EPTC vorbehandelten Maispflänzchen gewonnen wurden, eine ausgezeichnete Antidotumwirkung ausüben. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung antidotumtragender Mikroorganismen, welche zur Verminderung der die Kulturpflanzen schädigenden Wirkung von Thiolcarbamaten der allgemeinen Formel (I), K' o II n-c-s-Rj 0) worin R} und R2 gleich oder verschieden sind, und für eine Cj_gAlkyl- oder C^^Cycloalkylgruppe stehen; oder Rj und R2 mit dem Stickstoffatom eine Hexamethylenimino-Gruppe bilden; und R3 eine Cj.5Alkylgruppe bedeutet, oder von Chloracetaniliden der allgemeinen Formel (VIII) N Λ VCHzCl (vm) 0 worin R4 und R5 gleich oder verschieden sind, und für Wasserstoff oder eine C-^Alkylgruppe stehen; und Rg eine Cj.gAlkyl-, C2_5Alkenyl-, (Cj.^AlkoxyJ-iCj.galkyl)- oder Pyrazolyl-iCj.galkyO-Gruppe bedeutet, geeignetsind, dadurch gekennzeichnet, daß man die in den Feldböden lebenden, oder unter Laboratoriumsbedingungen hergestellten, vermehrten und in einer Menge von 0,001 bis 99 Masse% in irgendeine physiologische Suspension gebrachten, natürlichen Mikroorganismen mit irgendeiner der Verbindungen der allgemeinen Formeln (Π) bis (VEt),
    R / Z N C 110
    (Π) 0 -17 P AT 393 935 B M-C x II^ 0 0 IIS —"R= π 0 m av) ^N“ C ~~ S “ giutatHioh. \ ö (V) J/N-C-S-CHrCH-COOH Ό' Μ I 2 0 NH* N-C-S-CH^-CH-COOH 0 NH-C-CHz-C00H II A 0 (VI) P, P N-C-0 S-CH.-CH-C00H o-c-chz-cooh δ (VII) -18- AT 393 935 B worin Rj, R2 und R3 gleich wie oben sind, oder mit deren acylierten oder esterifizierten Derivaten, oder mit deren 0,0001 bis 99 Masse% Gemischen untereinander oder mit anderen Pestiziden, Regulatoren, Antidota, Kunstdüngern oder anderen organischen oder anorganischen, natürlichen oder synthetischen Stoffen in solchen Mengen, die 5 bis 50000 g/ha Wirkstoff, bzw. 0,002bis 5000 ppm Wirkstoff entsprechen, behandelt, dann die derart antidotumtragend gewordenen Mikroorganismen nötigenfalls durch Lyophilisieren oder durch Aufträgen an einen organischen oder an anorganischen Träger konserviert, und schließlich gegebenenfalls durch Zerkleinern, Pulverisieren, Extraktion oder auf eine andere Weise aufarbeitet,
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Bakterienstamm mit der Stammbuch-nummer NI-86/21 mit den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) bis (VII) behandelt, und derart eine antidotumtragende Bakteriumsuspension herstellt
  3. 3. Verfahren zur Herstellung antidotumtragender Makroorganismen, welche zur Verminderung der die Kulturpflanzen schädigenden Wirkung von Thiolcarbamaten der allgemeinen Formel (I), 0
    (D worin Rj undR2 gleich oder verschieden sind, und für eine C^gAlkyl- oder ^gCycloalkylgruppe stehen; oderRj und R2 mit dem Stickstoffatom eine Hexamethylenimino-Grappe bilden; und Rj eine C ^Alkylgruppe bedeutet oder von Chloracetaniliden der allgemeinen Formel (VIII),
    worin R4 und Rg gleich oder verschieden sind, und für Wasserstoff oder eine C ^Alkylgruppe stehen und Rg eine Cj.5Alkyl-, C2_5Alkenyl-, (C^AlkoxyHC^alkyl)- oder PyrazolyHC^alkyty-Gruppe bedeutet, geeignet sind, dadurch gekennzeichnet, daß man irgendeine Art der in Feldböden lebenden oder unter Laboratoriumsbedingungen in einem flüssigen oder festen physiologischen Medium gezüchteten, natürlichen Makroorganismen, oder deren Organ-, Gewebe- oder Zellkultur mit irgendeiner der Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) bis (VH), worin Rj, R2 und R3 gleich wie oben sind, oder mit deren acylierten oder esterifizierten Derivaten, odermit deren0,0001 bis 99 Masse% Gemischen untereinander oder mitanderenPestiziden, Regulatoren, Antidota, Kunstdüngern oder anderen organischen oder anorganischen, natürlichen oder synthetischen Stoffen in solchen Mengen, die 5 bis 50000 g/ha Wirkstoff, bzw. 0,002 bis 5000 ppm Wirkstoff entsprechen, behandelt, dann die derart antidotumtragend gewordenen Makroorganismen binnen 30 Tagen nach der Behandlung einemtet und nötigenfalls konserviert und/oder durch Zerkleinern, Pulverisieren, Extraktion, Trocknen oder auf eine andere Weise aufarbeitet -19- AT 393 935 B
  4. 4. Verfahren zur Verminderung der Kulturpflanzen schädigenden Wirkung von Thiolcarbamaten der allgemeinen Formel (I) oder Chloracetaniliden der allgemeinen Formel (VIII), worin Rj, R2, R3, R4, R^ und Rg gleich, wie in den Ansprüchen 1 und 3 sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ackerfeldböden vor dem Säen oder Auflauf der Kulturpflanzen, vor der Behandlung oder gleichzeitig mit der Behandlung oder nach der Behandlung mit dem 5 das Thiolcarbamat der allgemeinen Formel (I) oder Chloracetanilid der allgemeinen Formel (VIII) als Wirkstoff enthaltenden Präparat in irgendeinem Zeitpunkt bis zur Keimung der Kulturpflanze in einer Dosis von 5 bis 50001/ ha der Präparate behandelt, welche die antidotumtragenden Mikro- oder Makroorganismen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in einer Menge von 0,0001 bis 99 Masse% enthalten. 10 15 20 25 30 35 40 45 50 -20- 55
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