DE2414219A1 - Mittel zur immunoregulation von pollenallergie - Google Patents
Mittel zur immunoregulation von pollenallergieInfo
- Publication number
- DE2414219A1 DE2414219A1 DE19742414219 DE2414219A DE2414219A1 DE 2414219 A1 DE2414219 A1 DE 2414219A1 DE 19742414219 DE19742414219 DE 19742414219 DE 2414219 A DE2414219 A DE 2414219A DE 2414219 A1 DE2414219 A1 DE 2414219A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- allergen
- ragwort
- specific
- igg
- antibodies
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K39/00—Medicinal preparations containing antigens or antibodies
- A61K39/395—Antibodies; Immunoglobulins; Immune serum, e.g. antilymphocytic serum
- A61K39/39575—Antibodies; Immunoglobulins; Immune serum, e.g. antilymphocytic serum against materials from other living beings excluding bacteria and viruses, e.g. protozoa, fungi, plants
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Mycology (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Tropical Medicine & Parasitology (AREA)
- Botany (AREA)
- Immunology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Virology (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur immunologischen Steue~
rung (Immunoregulation), das geeignet ist zur Prophylaxe und Behandlung von Pollenallergie.
Ss ist bekannt„ daß Serumimmunoglofculin-(Ig)-Antikörper eine
wesentliche Rolle bei allergischen Erkrankungen spielen» Zwei
wichtige Gruppen von Immunoglobulin-Aiitikörpern in diesem Zusammenhang sind die hautsensibilisierenden Antikörper oder £ej
ginartigen Antikörper Q5^E= oder Igl»AntikörpeE) und die TbXokkiesenden
Antikörper0 Ss ^jirä angenommen9 daß die Wirkung von
"'i~
24H219
IgE-Antikörpern darin besteht, Gewebe-Mastzellen und Basophile
so zu sensibilisieren, daß sie chemische Vermittler wie Histamine aus der Zelle freisetzen bei Belastung mit
Antigen. Andererseits wurde gezeigt, daß blockierende Antikörper nahezu vollständig beschränkt sind auf die G-Klasse
der Immunoglobuline.
Der erste Beweis für die Rolle der Antikörper bei der Allergie von Menschen wurde 1919 geliefert, als berichtet wurde,
daß die Übertragung von Serum von einem symptomatischen oder
asthmatischen Patienten auf einen nicht symptomatischen zu asthmatischen Symptomen führte. Prausnitz und Kuestner, ZbI.
Bakt., 86:160, 1921, beschrieben das Phänomen der passiven, lokalen, sofortigen Hypersensibilität (Überempfindlichkeit
), die verursacht wird durch Serumübertragung von einem allergischen oder "atopischen" Individuum auf die Haut eines
nicht allergischen Individuums. Cooke et al. (J. Exper. Med., 66:689, 1937) zeigten die Bildung von blockierenden Antikörpern
in Serum von desensibilisierten Patienten. Diese Antikörper wurden im Gegensatz zu den Reaginen durch Erhitzen
auf 560G nicht zerstört und besaßen die Fähigkeit, reagines
Serum in dem Prausnitz-Kuestner (P-K) l'est zu hemmen. Es
wurde von einer positiven Wechselwirkung berichtet zwischen dem Vorliegen thermostabiler Antikörper und einer saisonbedingten
bzw. eine Saison lang anhaltenden Resistenz gegen Allergie. Seit der ursprünglichen Beschreibung von Cooke et
al. ist die Rolle, die blockierende Antikörper spielen, sehr umstritten.
Diese Streitfrage wurde in einem gewissen Maße in den letzten Jahren geklärt durch veröffentlichte Untersuchungen über
Langzeitwirkungen bei der Therapie mit Antigen. Diese Untersuchungen zeigen, daß behandelte Patienten gute klinische
Ergebnisse zeigen sowie eine deutliche Zunahme der Fähigkeit ihrer Leukozyten Antigene zu neutralisieren. Bei einigen dieser
Patienten, die hohe Dosen erhalten hatten, hörte die Leukozyten-Histamin-Freisetzung vollständig auf, ein Befund,
der eine Zelldesensibilisierung nahelegt. Obwohl die Ergeb-
409841/0932
h "' 24U219
nisse seitdem teilweise bestätigt worden sind, wurde noch keine genaue Beziehung "bzw. Wechselwirkung zwischen den beiden
hauptsächlichen immunologischen Unterdrückungstheorien (immunosuppressive theories) definiert; der Antikörperblokkierung
und der Zelldesensibilisierung.
Zur Zeit besteht die !Therapie allergischer Erkrankungen in
einer Verabreichung von multiplen. Dosen wässriger allergener Extrakte, die lokal in nach und. nach annehmenden Dosen über
eine längere Zeit* manchmal einige Jahre, injiziert werden.
Doppelblindversuche haben die klinische Wirksamkeit dieser
Therapie zur Behandlung allergischer Erkrankungen wie KreuzirtägweecT)
ο & ö
kraut-Polliniosis und Heufieber gezeigt. Bernton et al. in
Je Allerg«, s 33» 356-364·, 1962 haben berichtet, daß Vorteile
erreicht werden können durch eine gleichzeitige (co-seasonal) Behandlung mit Anti-Kreuzkraut-Hyperimmunglobulin. Sie stell~
ten jedoch fest, daß die gleichzeitige Verabreichung von Kreuzkrautpollenextrakt mit der Fraktion von blockierenden
Antikörpern oder die Behandlung vor der gefährlichen Jahreszeit keinem nützlichen Zweck dient. Trotz gewisser Fortschritte
wird das weiterhin häufige Auftreten von allergischen Erkrankungen im allgemeinen und von Pollenallergie im
besonderen als sehr wichtiges Gesundheitsproblem in den Vereinigten Staaten und der gesamten Welt angesehen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Mittel zur Immunoregulation zur Verhinderung und Behandlung von
Pollenallergie zu entwickeln. Dieses neue Produkt soll gereinigtes aHergenspezifisches Hyperimmunglobulin enthalten,
das geeignet ist zur parenteralen Verabreichung einer die Allergie unterdrückenden Menge von reaginartigen Antikörpern
und zu einer immunologischen Reaktion führen. Dieses Produkt kann auch einen hyperimmunspezifischen Antikörper-Antigen-Komplex
enthalten, der vorher in vitro hergestellt worden ist.
409841/0932
"4" 24H219
Erfindungsgemäß besteht ein Verfahren zur immunologischen Behandlung von Pollenallergie darin, daß man einem allergischen
Menschen vor der Pollenjahreszeit und vorzugsweise in einer Reihe von Dosen ein Mittel injiziert, umfassend ein
pollenallergenspezifisches, menschliches Hyperimmunglobulin der Immunoglobulinklasse G (spezifisches IgG), in einer Dosis,
die ausreicht, die Bildung von reaginartigen Antikörpern zu unterdrücken, die zu diesem Allergen spezifisch sind
und die Gev/ebeinastzeilen und zirkulierenden Mastzellen zu desensibilisieren,
wobei das spezielle IgG gebildet wird, indem man nicht allergischen menschlichen Spendern eine Reihe
von Dosen eines injizierbaren Mittels injiziert, umfassend mindestens ein Pollenantigen, wobei die Reihe von Injektionen
an die Spender ausreicht, um eine hyperimmune serologische Reaktion auf das Antigen hervorzurufen, den Spendern
das entstehende hyperimrnune Blut entnimmt und das Blut weiterverarbeitet, um das spezifische IgG zu gewinnen, das frei
ist von nachweisbaren spezifischen IgM- und IgE-Antikörpern
und hyperimmun ist in Beziehung auf das Allergen (bezüglich der Immunoglobuline IgG, IgM und IgE, s. Bellanti, Immunology,
101 ff., W. B. Saunders Company, Philadelphia, 1971).
Pur das erfindungsgemäße Verfahren werden Spender ausgewählt,
die gegenüber dem speziellen Antigen nicht allergisch sind, d.h. die nicht atopisch sind und die auf das Allergen
nicht unmittelbar reagieren. Die Dosis wird injiziert, vorzugsweise subkutan und so gewählt, daß sie in annehmbaren
Zeiten zu einer immunologischen Reaktion führt·
Z. B. kann bei Anwendung eines wässrigen Auszugs von kurzem
(short ragweed J
Kreuzkraut, der einen hohen Antigen-E-Gehalt besitzt (vergl. Samter, Diseases, II, 777, Little, Brown und Co., Boston, 1971)i eine Einzeldosis typischerweise im Bereich von ungefähr 200 bis 5000 Protein-Stickstoff-Einheiten (P.N.U.) pro Injektion liegen. Derartige Injektionen führen, wenn sie wöchentlich nicht-allergischen Menschen verabreicht werden, zur Entwicklung von hohen Titern von Kreuzkraut-IgG-AntikÖrpern in verhältnismäßig kurzer Zeit, d.h. in ungefähr drei
Kreuzkraut, der einen hohen Antigen-E-Gehalt besitzt (vergl. Samter, Diseases, II, 777, Little, Brown und Co., Boston, 1971)i eine Einzeldosis typischerweise im Bereich von ungefähr 200 bis 5000 Protein-Stickstoff-Einheiten (P.N.U.) pro Injektion liegen. Derartige Injektionen führen, wenn sie wöchentlich nicht-allergischen Menschen verabreicht werden, zur Entwicklung von hohen Titern von Kreuzkraut-IgG-AntikÖrpern in verhältnismäßig kurzer Zeit, d.h. in ungefähr drei
409841/0932
Monaten oder weniger. Die Injektionen können einige Monate bis zu zwei Jahren oder langer verabreicht "werden.
Im Rahmen der Erfindung bedeuten die Ausdrücke "Allergen"
oder "Antigen1|V7YUie mindestens eine Art von Pollena 11ergen
oder antigen enthält, von dem bekannt ist, daß es zu einer allergischen Reaktion führt. Beispiele für solche fa 11ergene
oder antigene sind gemeines Kreuzkraut, Riesenkreuzkraut, Raygr a s(. Gruppen I, II und IH^ Junigras, Obstgartengras,
•wohlriechendes Ruchgras, Straußgras, Timotheusgras, gelbes
Ampferkraut, Weizen, Mais, Beifuß, Blaugras, Kalifornisches einjähriges G-ras, zurückgekrümmter Puchsschwanz, Bermudagras
j Russische Distel? Bergzeder, Eiche, Buchsbaum, Hollunder,
wilder Feigenbaum, Ahorn, Ulme und ähnliche Pollenallergene und -antigeneo Derartige Allergene, Antigene, Extrakte
und Konzentrate sind einzeln oder in Kombination in geeigneter Porm zur Injektion im Handel erhältlich oder können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden. In den speziellen, in der folgenden Beschreibung angegebenen Beispielen
wird Allergen von kurzem Kreuzkraut (short ragweed) zur Erläuterung der Erfindung angewandt, aber selbstverständlich
können auch andere Allergene anstelle oder zu-?
sätzlich zu dem Kreuzkrautallergen in den Beispielen verwendet
werdeno Dabei müssen die Dosis uswe nach anerkannten
Grundsätzen gewählt werdezn
Das Auftreten von a11ergenspezifischen IgG—Antikörpern während
der Immunisierung kann bestimmt werden durch periodieche Untersuchung auf irgend eine geeignete Weises ζΘΒο
durch Allergen-=Bindungs=Bestimmuni(verglo Jo Allergy9 33? 45 )9
durch passive Häraaggiutination (verglo J0 E2spo MecL s 939 107)
oder durch Radloimrmmodiffusion (iferglo Jo Immunos 83j, 736)o
Wenn die Untersuchung seigtc, äaß d©r Siter ausreichend hoch.
Ists wird das Spenderblut auf irgendeine geeignet© Weise ge·=
sammelt ρ vorzugsweise durch Plasmapherese*, bei der die Blut=
seilen abgetrennt und.dem Spenäes wieder lagiglest
— ο —
24H219
Das von den Immunisierten Spendern gewonnene Blut wird nach
bekannten Verfahren aufgearbeitet, um gereinigtes spezifisches IgG zu erhalten. Ein derartiges Verfahren, das bevorzugt
ist, ist das Ausfällverfahren nach Cohn mit kaltem Äthanol (vergl. Encyclopedia of Chemical !Technology, 2,
557-584, 1948). Das gereinigte spezifische IgG ist als Merkmal der vorliegenden Erfindung frei von nachweisbaren allergenspezifischen
IgM- und IgE-Antikörpern, wenn es nach Standardverfahren
untersucht wird. Die Abwesenheit von allergenspezifischen IgM-Antikörpern kann gezeigt werden durch Immunoelektrophorese
(vergl. J. Immun., s.o.) und von allergenspezifischen IgE-Antikörpern (hautsensibilisierenden oder
Reagin-Antikörpern) durch den Radioallergosorbtionstest (RAST, vergl. Lancet, 2, 1105).
Eine bevorzugte Form des Produktes ist eine sterile wässrige. lösung von gereinigtem IgG, die geeignet ist oder geeignet
gemacht werden kann zur Injektion. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Produkt eine injizierbare 16%ige
Lösung der Globulinfraktion, enthaltend z.B. im I'alle von
Antikreuzlcrautglobulin 250 /ug/ml spezifische Kreuzkraut-IgG-Antikörper.
Bei einer anderen Ausführungsform enthält das Produkt ungefähr
160 mg gereinigtes IgG pro ml (bei dem der spezifische Kreuzkraut-Antikörper-Gehalt vorzugsweise 250 /Ug/ml beträgt),
gelöst in 0,2 bis 0,3 m Glycin, enthaltend 0,2 fo
Natriumchlorid und 0,01 % Thimerosal als Konservierungsmittel
mit einem geeigneten Puffer auf pH 6,8 eingestellt. Im allgemeinen beträgt die maximale Einzeldosis 10 ml gereinigtes
Antikreuzkraut-IgG mit einer minimalen Konzentration
von 250 bis 2500 /Ug/ml. Es wird angenommen, daß ein wirksamer Bereich das 10fache des oben genannten bevorzugten
wirksamen Bereichs sein kann.
Das Produkt kann in einer Dosis von ungefähr 0,022 bis 0,22 ml/kg Körpergewicht (0,01 bis 0,1 ml per pound) verabreicht
werden, wobei die Gesamtdosis in dem bevorzugten Falle 5>5
409841/0932
Ms 55 /Ug (2,5 bis 25 /Hg) kreuzkraut-IgG-spezifische Antikörper
pro kg (pound) Körpergewicht beträgt. Die bevorzugte Yerabreichungsart ist die intramuskuläre Injektion.
Wenn gewünscht t kann die Bildung von Hyperimmunglobulin
durchgeführt werden unter Anwendung von mehr als einer Art von Antigen in der injizierten Dosis 9 was zur Bildung des
entsprechenden hyperimmunen polyvalenten Globulins führt.
Ein beispielhaftes Produkt ist eines9 das gebildet worden
istρ indem man den Spendern eine Kombination -von Antigegen
wie Kreuzkrautr limotheuskraut-und Raygrasantigenen ■verabreichte
Wenn einer allergischen Person eine Reihe von Dosen von spezifischem
IgG- erfindungsgemäß verabreicht werden soll5 wird
eine solche Dosis gewählt, die die Bildung von allergenspezifischen
Reagin-(IgE)-Antikörpern unterdrückt und die Gewebemastzellen
und zirkulierenden Mastzellen dosensibilisierto
Zu diesem Zweck kann der Gehalt an Reagin-Antikörpern überwacht v/erden, z.B« durch in vitro-Diagnoseverfahren wie
den Radioallergosorbtionstest (RASl1 )· Es hat sich in dem typischen
!Falle, wenn Z9B9 Antikreuzkraut-IgG in geeigneter
injizierbarer Porm angewandt wird, gezeigt, daß die Personen,
denen dieses Produkt injiziert worden ist9 überraschenderweise
eine Abnahme oder keine Zunahme an Kreuzkraut-lgl-Antikörpern
zeigen. Der Yerlauf der Behandlung (Dosissteigerung, Anzahl der Injektionen usw.) kann variiert werden je nach
dem Zustand des Patienten, seinem Toleranzgrad, ob es sich um einen behandelten oder nicht behandelten Patienten handelt
usw. Im PaHe von Kreuzkrautallergie, z.B., kann die injizierte Dosis typischerweise 10 ml Kreuzkraut-IgG (250 /Ug
Kreuzkraut-IgG-Antikörper pro ml) betragen oder eine entsprechende
Wirksamkeit in einer einzelnen Dosis oder in zwei oder mehreren Dosen in einem gewissen Abstand (günstigerweise in
wöchentlichen Intervallen), vorzugsweise drei Monate vor dem Beginn der Kreuzkrautjahreszeit. Im allgemeinen kann irgend-
- 8 409841/0932
~a~ 2AU219
eines von verschiedenen Allergenen angewandt werden, wobei die Dosis in jedem Fall bestimmt wird durch vorhergehende
Versuche zur Bestimmung des Bereichs und in vitro-Untersuchungen auf die spezifischen IgE-und Gesamt-IgE-Antikörper.
Die Verabreichung v;ird in jedem Falle eine ausreichende Zeit durchgeführt, um die Bildung von allergenspezifischen Reagin-Antikörpern
zu unterdrücken«
Die Erfindung betrifft auch in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ein Verfahren zur Immunoregulation von Pollenallergie,
bei dem einem allergischen Patienten vor der Pollenjahreszeit ein Mittel verabreicht wird, umfassend ein
spezifisches IgG, wobei die verabreichte Dosis ausreicht, daß sie die Entwicklung von allergenspezifischen Reagin-IgG-Antikürpern
unterdrückt und die Gewebemastzeilen und zirkulierenden
I-Iastzellen desensibilisiert und nach einer Inkubationszeit
(d.h. einer Zeit zur Entwicklung der Toleranz gegen das Allergen, üblicherweise mehr als 48 h bis zu einer
Woche oder darüber, d.h. mindestens einer Woche) . der Patient schnell ("rush") desensibilisierilirindem ihm vorzugsweise
subkutan eine Dosis des spezifischen Allergens verabreicht wird.
Die Desensibilisierung wird durchgeführt, indem man den Patienten mit kleinen Dosen des spezifischen Allergens belastet,
die nach und nach in so kurzen Zeiträumen wie möglich erhöht werden bis zu dem Punkt der maximalen Toleranz.
Bei einem typischen Fall der Kreuzkrautallergie,z.B. wird
eine Woche nach Verabreichung einer 10 ml i.m. Dosis (250 /ag
Kreuzkraut-IgG-Antikörper pro ml) spezifisches Kreuzkrauthyperimmun-IgG,
Kreuzkrautallergen subkutan in 0,2 ml Volumina mit einer Anfangsverdünnung von 1:10 000 verabreicht
und die Konzentration in subkonstitutionellen Dosen, die periodisch verabreicht werden (z.B. in halbstündigen Intervallen)
auf eine Stärke von 1:100 bis 1:33 an Kreuzkrautextrakt während 6 bis 8 h der Desensibilisierung verabreicht.
409841/093? - 9 -
- 3 - 2ΛΗ219
Wenn gewünscht, kann die Verabreichung des Allergens in relativ hohen Dosen längere Zeiten wie 1 Jahr oder langer anschließend
fortgesetzt werdeno
Die erfindungsgemäße Immunoregulation unterscheidet sich von
der üblichen Immunreaktion» Bei der üblichen Immunreaktion stimulieren vom Thymus abgeleitete Zellen (!D-Zellen), wenn
sie durch ein Allergen stimuliert werden, die Knochenmarkzellen (B-Zellen) in Klonen (clones) von Iramunocyten zu wuchern«
Die Immunocyten bilden wieder allergenspezifisehe Immunoglobuline (sowohl IgG- als auch IgE). Erfindungsgemäß
führt jedoch die Kombination der Behandlung eines atopischen
en;
Patientfmit einem spezifischen IgG- und nach der Inkubation das Injizieren von spezifischem Allergen au einer selektiven Immunoregulationswirkung die zur Bildungen Immunoglobulin ausschließlich der Klasse G führt» Es wird angenommen, daß diese Wirkung ebenfalls durch T-Zellens B-Zellen und Immunocyten vermittelt wird9 aber es wird postuliert, daß die Allergenkomplexe mit dem Antikörper und die Allergen-Antikörper -Komplexe sich mit verfügbaren spezifischen Antigenrezeptoren an den Membranen der T- und B-Zellen verbinden und dadurch eine weitere Stimulierung der IgE-spezifischen 2- und B-Zellen durch Allergen verhindern^ So führen diese Allergen-Antikörper-Komplexe su einer Blockierung oder Hemmung der Immunocyten 9 die dazu bestimmt waren, IgE zu bildeno In diesem Zusammenhang betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Produkt, das geeignet ist oder geeignet ge~ macht werden kann zur Injektion zur Immunoregulation von Pollenallergiesdas pollenallergenspeziflsche Hyperinimun-IgGl·= Antikörper umfaßts dl® komplexiert sind mit eines äquivalenten- Menge des spezifischen Ällergenso Uli solohets Produkt wird vor der entsprechenden Jaliresgelt ä@w, allergischen Pa= tlenten durch Injektion auf die gleiche Weis© νesa "breicht wi© das oben beschrieben© pollenallergenspezlilsc-lie Hypes·= Immun»Ig0<=lmmEnogen un& In äquivalenten Dosen auf den Gehalt an allergenspeaifieche-n IgCr
Patientfmit einem spezifischen IgG- und nach der Inkubation das Injizieren von spezifischem Allergen au einer selektiven Immunoregulationswirkung die zur Bildungen Immunoglobulin ausschließlich der Klasse G führt» Es wird angenommen, daß diese Wirkung ebenfalls durch T-Zellens B-Zellen und Immunocyten vermittelt wird9 aber es wird postuliert, daß die Allergenkomplexe mit dem Antikörper und die Allergen-Antikörper -Komplexe sich mit verfügbaren spezifischen Antigenrezeptoren an den Membranen der T- und B-Zellen verbinden und dadurch eine weitere Stimulierung der IgE-spezifischen 2- und B-Zellen durch Allergen verhindern^ So führen diese Allergen-Antikörper-Komplexe su einer Blockierung oder Hemmung der Immunocyten 9 die dazu bestimmt waren, IgE zu bildeno In diesem Zusammenhang betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Produkt, das geeignet ist oder geeignet ge~ macht werden kann zur Injektion zur Immunoregulation von Pollenallergiesdas pollenallergenspeziflsche Hyperinimun-IgGl·= Antikörper umfaßts dl® komplexiert sind mit eines äquivalenten- Menge des spezifischen Ällergenso Uli solohets Produkt wird vor der entsprechenden Jaliresgelt ä@w, allergischen Pa= tlenten durch Injektion auf die gleiche Weis© νesa "breicht wi© das oben beschrieben© pollenallergenspezlilsc-lie Hypes·= Immun»Ig0<=lmmEnogen un& In äquivalenten Dosen auf den Gehalt an allergenspeaifieche-n IgCr
- ΊΟ -
24Η219
Die Anwendung des Produktes (in Form eines Antikörper-Antigen-Komplexes)
führt zu einer Desensibilisierung des allergischen Patienten, während die Notwendigkeit einer getrennten, schnellen
Desensibilisierung erfindungsgemäß weitgehend herabgesetzt wird.
Das erwähnte spezifische IgG-Antikörper-Antigen kann vorher
in vitro hergestellt werden durch Kombination des getrennten spezifischen Hyperimmunglobulin-IgG und spezifischen Antigen
in äquivalenten Mengen nach bekannten immunologischen Verfahren. Bei einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung des Antikörper-Antigen-Kornplexes
wird eine aliquote Menge von gereinigtem allergenspezifischen Hyperimraunglobulin-Jgegen mit
J markiertes spezifisches Allergen titriert (J. Allergy, 33» 4-5), urn den Antigenbindungstiter des Globulins quantitativ
zu bestimmen. Hieraus wird ein geeignetes Produkt zur Injektion
hergestellt durch Vermischen von gereinigtem spezifischen IgG, das frei ist von nachweisbaren allergenspezifischen
IgI! und IgE und einem wässrigen Extrakt, enthaltend eine äquivalente Menge des spezifischen Allergens in einem zur
Injektion geeigneten Medium bei 0 bis 4°C ausreichend lange und vollständige Kompiexbildung zu erreichen. Der entstehende
Antikörper-Antigen-Koaplex kann vor Beginn der Allergenjahreszeit
parenteral verabreicht werden, vorzugsweise durch intramuskuläre Injektion in einer einzigen Dosis oder einer
Reihe von zwei oder mehreren Dosen in einem Abstand von günstigerweise einer Woche, um eine Unterdrückung der Bildung
von allergenspezifischen Reagin-Antikörpern zu vermeiden
(wie in vitro durch das RAST-Verfahren gezeigt werden kann)
und eine Desensibilisierung gegen das spezifische Allergen herbeizuführen (wie durch provozierende Belastung gezeigt
werden kann).
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert«
- 11 -
409841/0932
- 11 - 24U219
Beispiel 1: Herstellung von Antikreuzkraut-IgG-Injektions-
" °"~~~ " mittel
42 nicht allergischen Freiwilligen (zuerst in The Lancet, 1971 j H9 1121 berichtet) wurden-wöchentlich -wässrige Auszüge
von krusem Kreuzkraut, die einen hohen Antigen-E-Gehalt
besaßen^ verabreicht (Einzeldosis von 200 Ms 5000 P.Ή.U8 pro
Injektion), wobei die Zeiten von 6 Monaten bis zu 2 Jahren variierten0
Es wurden wöchentlich Hautversuche mit 1:1000 Verdünnungen
(1 mg/ml) von biologisch aktivem Kreuzkrautextrakt durchgeführt
ο Die Tersuchslösungen wurden intrakutan in Mengen von
O902 ml in die Volarseite des Unterarms injiziert und die
Ergebnisse nach 15 min interpretiert. Eine mit Phosphat gepufferte Salzlösung5 pH 7S2, wurde in Kontrollstellen injiziert«,
Die Reaktionen wurden als positiv angesehen, wenn die intrakutane Reaktion 3 + oder stärker war. Merkmal für positive
intrakutane Versuche nach 15 min waren: 2+, eine Quaddel von der 3fachen Größe der Vergleichsstelle (mit oder
ohne Rötung bzwe Erythem)9 3+? eine Quaddel von der 4facben
Größecfer Vergleichssbelle (mit oder ohne Erythem),4+? irgendeine
Quaddel mit Pseudopodia» Innerhalb von 4 Wochen nach Beginn der Immunisierung zeigten 37 von 42 Freiwilligen eine
positive Hautreaktion gegenüber Kreuzkrautantigen. Eine Hautempfindlichkeit von 3+ und 4+ trat während der 4 Wochen
nach den negativen Hautreaktionen innerhalb von 3 Wochen ein. Einmal aufgetrejolieb die Hautreaktion stark positiv,
solange die Immunisierung fortgesetzt wurde.
Die Entwicklung und das Auftreten von Kreuzkraut-IgG-AntikÖrpern
wurde durch ihre Fähigkeit gemessen, radioaktiv-markiertes Antigen zu binden, durch passive Hämagglutination durch
mercapto-äthanol-beständige Agglutinine und durch Radioimmunoelektrophorese0
IgG-Antikörper wurden ungefähr 2 Monate nach Beginn der Injektion mit ansteigend zunehmenden !Ditern nachweisbar»
IgG- und Reagin-Antikörper blieben nebeneinander ■bestehen, aber die Konzentration der Reagin-Antikörper war
409841/093? _12 _
-12- 24H219
unabhängig von den IgG-Antikörpern. Wenn das Injektionsprogramra
unterbrochen wurde, verschwanden die hautsensibilisierenden Antikörper (IgE) innerhalb von 4 Monaten aus dem
Kreislauf. Den Patienten wurde durch Plasmapherese Blut entnommen
und das erhaltene Plasma fraktioniert und mit Hilfe der Cohn-Fraktionierung gereinigt, um gereinigtes Antikreuzkrauthyperimmun-IgG
zu erhalten, das frei war von spezifischen IgM- und hautsensibilisierenden (IgE) Antikörpern. Das
Produkt wurde mit Salzlösung verdünnt und für das unten beschriebene Verfahren in einer Konzentration von 16 fo, enthaltend
250 /Ug spezifische Kreuzkraut-IgG-Antikörper pro ml,
verwendet.
Cohn—Fraktionierung
Die gereinigten spezifischen Hyperimmun-IgG, die frei waren
von nachweisbaren»IgM- und IgE-Antikörpern (d.h. nachweisbar
durch die oben erwähnte Immunoelektrophorese und das RAGT-Yerfahren)
können bequem erhalten werden durch Cohn-Praktionierung oder andere geeignete Verfahren, bei denen man gereinigtes
IgG erhält. Das folgende im einzelnen beschriebene 5stufige Verfahren ist typisch für eine bevorzugte Fraktionierung.
a) Menschliches Plasma (Antikreuzkrauthyperimmun , gewonnen
von nicht allergischen geimpften Patienten wie oben beschrieben) wurde auf O0C gehalten und mit Äthanol (5,3 ml/l Plasma)
vermischt bis zu einem Gehalt von 0,5 i° Alkohol in dem Plasma.
Das alkoholische Plasma wurde zentrifugiert (Sharpies Nr. 16) bei 00C und die Ausläufe der Zentrifuge zusammengegeben,
mit Pufferlösung (Natriumacetattrihydrat, 54,43 g,
114»46 ml Eisessig, 11 Wasser) auf pH 7,2 eingestellt und
350 ml Äthanol pro 1 gepuffertes Plasma bei -5°C zugegeben, um ein Gemisch, enthaltend 25 $ Alkohol,zu erhalten. Nach
30 min langem Stehen wurde das Produkt bei -6°C mit einer Geschwindigkeit von 30 l/h und Zentrifuge zentrifugiert·
- 13 A09841/093?
~ 15 ~ 24U219
b) Der entstehende niederschlag wurde in Wasser (1 kg auf 8 1 Wasser) bei O bis 1°C gelöst und der pH-Wert mit Puffer
auf 4s8 eingestelltβ Es wurde destilliertes Wasser bis zu
einem Gesamtvolumen von 10 l/kg niederschlag zugegeben* Der
pH-Wert wurde durch 3 h langes Mischen bei 1®C auf 4S8 gehaltene
Bei 0®C und einem pH-Wert von 4S8 wurde Natriumchlorid
zugegeben^ um eine lonenstärke von 0?08 zu erhalten®
92 ml Äthanol pro 1 Lösung wurden augegebens wobei eine Erwärmung
oder Eisbildung vermieden wurde (0 bis -2°0). Das
Produkts, das getzt 8 $ Alkohol enthielte, wurde 50 min bei
■=20G vermischt;, zentrifugiert (20 l/h) und der Auslauf ge-
c) Der Auslauf von b)s der auf =20C gehalten wurde 9 wurde
mit 0?5 m Hatriumbicarbonatlösung auf pH 698 gebracht und
Äthanol und natriumchlorid bis zn einer Alkoholkonzentra*=
tion von 25 % und einer lonenstärke von O9IO zugegebeno Die
Lösung wurde 30 min bei =5®G gerührt und mit einer G-eschwin=
digkeit von 50 bis 55 l/h zentrifugierto
d) Der durch Zentrifagieren in Stufe o) erhaltene iiieder·=
schlag wurde in Wasser "bei O0G gelöst (1 kg/10 1) uziä mit
Puffer auf pH 4?8 gebrachte J3i3 Lösung wurde 6 h bei 0®ö
vermischt und 18 1 Wasser bei 1°ö/kg ITiefi-sx-selilsg der Stufe
0) zugegeben ο Der pH~¥®Et iriurcl® Mit Q9 5 si MatriMafoieasbonat
auf 5s 1 eingestellt enä KatrlmaekloEiö Ms zn einer Ionen=
stärke ύόώ. Oρ01 angegeben,, Bel O Ms 1°0 i-aixae Zthanol
(218 ml/l l'ösmig) sEgegeben9 während öle temperatur der Sg=
sung Tfosi 0 aKa =5θ0 ©saieörigt «ιιεοΘο jjss Ife^avlzx,<; öas getst
1? $ Alkohol enthielt s "yuröe 30 min b©i -5°G gszW&o-'G vaiä bcsi
«5 °Ö %e-ßtriftagiert o
1) Bar Auslaui aus Stuf® d) wnsä© s?.it 3 = 5§ FateiraAioarc-©=
Ey ?1 CTcS ίΐ**^ InI/Ώΐ'^ "ili"»'^ ^j O 1^ ί~ιΏ (T* "Γ" 1^- "^ Vn "^* ΐ"^ ' " ^*- '■) " "■ '~ ■ ■'■"""' - * "^""ΐ <?* "■"" ϊ'Τ '/3 ρ^Λ "ΐ !'"■ΤΛ,
WQÄ exE© Allsoholk©i2Z©£iti?g]ti©E, ygh 23 $ sm
~ u ' 24U219
Das Äthanol wurde zugegeben, während die Temperatut auf -60C
gehalten wurde und nach 24 h langem Stehen bei -6,5°C wurde
das Produkt bei -6,5°C mit einer Geschwindigkeit von 25 l/h zentrifugiert. Der entstehende Niederschlag, der das gewünschte
gereinigte allergenspezifische Hyperimmun-IgG ist, das
frei ist von nachweisbarem allergenspezifischem IgM und IgE, kann direkt zu einer injizierbaren isotonischen Lösung verarbeitet
werden,oder er kann gelagert oder nach üblichen Gefriertrocknungsverfahren in ein Pulver umgewandelt werden,
das später mit Salzlösung, Stabilisator, Sterilisierungsmitteln usw. je nach Wunsch zubereitet werden kann.
Verfahren zur Bestimmung des Immunoglobulin-G-Titers
Im folgenden ist ein typisches Verfahren zur Bestimmung des Immunoglobulin-G-Titers eines Vergleichs-Antikreuzkraut-Serums
(Schaf) und zum Vergleich menschliches Antikreuzkrautglobulin-G angegeben: Verschiedene Mengen (in einem Bereich abgestufter
Verdünnungen) von radioaktiv markiertem Kreuzkrautantigen-E wurden mit Anti-S-Schafserum bei 37°C 2 h inkubiert
und anschließend 24 h bei 40C Die Röhrchen, die die maximale Niederschlagsmenge enthielten (bestimmt durch den
Grad der Trübung) wurden als im Gleichgewichtsbereich angesehen (wobei die Mengs an reagierenden speziiischen Antikörpern
und Antigen gleich war). Die Niederschlage aus diesen Röhrchen wurden gewaschen und das Gesamtgewicht des Proteins
in der Probe nach dem Lowry-Verfaiiren bestimmt. Das Gewicht
das Antigen-E-Proteins (entsprechend der beobachteten Radioaktivitätsmenge
in der Probe) wurde von dem Gesamtgewicht der Probe rjubtrahiert, wobei nan die Menge an kreuzkrautspezifischem
Antikörper in der Probe erhielt. Dieser Wert wurde als Vergleich, angewandt zur Berechnung des Antigen-Ε-(Kreuzkraut
)-Anti körpertiters des Schefgnti3erums in Gewicht pro
Volumeneinhei .;„ Zum Vergleich war de der Antikörpertiter des
Sohafantiserums auch durch Autors.aiographie und passive Hamagglutination
gemessen. Durch diesen Vergleich konnten die
Ergebnisse der beiden zuletzt genannten Bestimmungsverfahren
- 15 ;098A1/0932
- 15 - 24H219 ,
ausgedrückt werden als Gewicht spezifischer Antikörper pro
Volumeneinheit Schafserum. Die Titer des Humanantikreuzkrautimmunoglobin-G,
die nach den letzten Verfahren gemessen worden waren, konnten dann als Gewicht pro Volumeneinheit (/Ug/ml)
angegeben werden, bezogen auf die beschriebene Eichung mit Hilfe von Schafantiserum-Standard.
Beispiel 2 s Verfahren zur Behandlung von nicht-allergischen
licht allergischen, nicht behandelten Personen wurde jeweils einefDosis der oben beschriebenen Antikreuzkraut-IgG-Zubereitung
intramuskulär injiziert. Dosen des ^-Globulins \vurden
eine ¥och.e vors gleichzeitig mit und 1, 2 und 4 ¥ochen nach
Beginn der Injektion des Kreuzkrautallergens verabreicht, das anschließend einmal pro Woche injiziert wurde (wässrige Auszüge
von kurzem Kreuzkraut, 200 bis 5000 P.H.TJ. pro Injektion
iomo)o Es zeigte sich, daß die Verabreichung des Hyper-■imrüun~£Tragl°bulins
vor, gleichzeitig mit und sogar 1 bis 2 Wochen nach dem Beginn der Allergeninjektion die Bildung von
hautsensibilisierenden Kreuzkrautanitkörpern bei nicht allergischen Individuen permanent verhinderte» Die 4 Monate.,
nach dieser Behandlung erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
- 16 409841/0932
Tabelle 1 Immunreaktion bei normalen Personen 4 Monate nach, der Verabreichung von Antikreuzkraut-IgG
Zeit der Antikreuzkraut -I gG-Ver a brei chung
Antikreuzkraut-IgG-Reaktion
Antikreuskraut-IgE-Reoktion
Auto- Passive
radio- Häraagglugraphie
tination
Antigenb in-Sung Hautreaktion
1 Woche vor dem Antigen (3)*
gleichzeitig mit dein Antigen (3)
1 Woche nach dem Antigen (3)
2 Wochen nach dem Antigen (3)
4 Wochen nach dem Antigen (3)
kein Globulin (Antigenvergleich) (3)
keine Behandlung (6)
1 :1
1:384 | 34 |
1:192 | 29 |
1 :384 | 37 |
1:192 | 30 |
1:192 | 28 |
1:4
13
Anzahl der Personen
"17~ 24H219
In Tabelle 1 sind die Ergebnisse der Autoradiograpiiie und
der Hautreaktion abgestuft von negativ (--) bis positiv (+++). Die Autoradiographie ist ein Maß für die Dichte des
IgG-Bandes, während die Hautreaktionsfahiglceit bewertet
wird durch die Größe der Quaddel nach der intrakutanen Injektion
O
Einigen der Freiwilligen wurden anschließend wöchentlich
Dosen von Kreuzkrautallergen bis zu 2 Jahre lang verabreicht«
Während dieser Zeit entwiekelten diese Personen keine Reagin-Antikörpero
Die Yerglelchspersonen5 deh0 die Personen, denen
kein Hyperimmun-=· ^-globulin verabreicht worden war, wurden
innerhalb von 4 Viochen nach Beginn der Injektion hautempfindliche
Die Bildung von IgG--blockierenden Antikörpern wurde
nicht beeinflußt durch die Verabreichung des Hyρerimmun- ^T-globulinso
Beispiel 3ό Verfahren zur Behandlung allergischer Personen
licht behandelten, gegen Kreuzkraut empfindlichen Patienten
(Patienten A bis E9 Tabelle 2) wurden jeweils 10 ml Antikreuzkraut~Ig&
(entsprechend Beispiel 1 oben) entweder in
•einer einzigen Dosis oder in zwei Dosen im Abstand you eines
Woche unmittelbar vor des. Beginn der Kreuzkraut jaliresseito
doho vor Mitt© Juli verabreichto Einer Gruppe von Vergleichspatienten
(Patienten P Me H) wurde normales (f^QloOulln ge=·
gebeiic, das keine Kreuzkraut «Antikörper enthielt o Die Unter=
suchung xirarde als Doppelblindvessuch durchgeführt0 Den Patienten wurd© i7or der TasabreielHmg von latikren
Blut ©atnommeia vmä. ©raemt am ΈίιΆβ üei? dfgai?esssi·^
OktoTb@Eo M© S(32?a ä®r Pat
tsatioa an epesixiseiigs gp
auf öle Gesamtmenge IgE^AntiköEpera uirfcsrsuchte Eie
alsse sind In Sabell© 2 a
& ·κ· 1 y iLb -fei ώ .-i.
IgE-Immunreaktion bei gegen Kreuzkraut empfindlichen Individuen während der Jahreszeit
nach der Behandlung mit Antikreuskraut-IgG
Patient Behandlung
-J.
VD
VD
A B C D E P G H I J K
Il
Immun-IgG Immun-IgG
Immun-IgG Immun-IgG
Immun-IgG Norma1-IgG
Normal-IgG Normal-IgG
nicht behandelt nicht behandelt nicht behandelt nicht behandelt nicht behandelt
Gesamt IgE (Einheiten/ml)* Kreuzkraut-IgE (Einheiten/ml)**
vor der Jan- nach der reszeit Jahreszeit
360
175
21
290
214
295
84
87
730
1250
115
47
87
vor der Jah | nach der Jah |
reszeit | reszeit |
344 | 282 |
76 | 76 |
43 | 35 |
220 | 210 |
50 | 60 |
150 | 385 |
22 | 80 |
20 | 137 |
120 | 350 |
1182 | 2855 |
29 | 140 |
15 | 44 |
16 | 42 |
* 1 Einheit Gesamt-IgE entspricht ungefähr 1/3 bis 1/2 ng Gesamt-IgE
1 Einheit Kreuzkraut-IgE entspricht ungefähr 1/3 bis 1/2 ng Kreuzkraut-IgE
Die Patienten A bis E, die Anikreuzkraut-IgG erhalten hatten,
zeigten keine Zunahme des Gehaltes an Kreuzkraut~XgE-Antikörpern
-während der KreuzkrautJahreszeit. Die Vergleichspersonen
¥ Ms M zeigten einheitlich eine 2- Ms 5fache Zunahme der Konzentration an Antikreuzkraut-IgE während der Kreuzkrautjahreszeito
Die Verabreichung von kreuzkrautblockierenden IgG-Antikörpern beeinflußte danach die Bildung von Reagin-IgE-Kreuzkrautanitkörpernο
Die klinische Reaktion dieser Patienten während der Kreuzkrautsaison war im wesentlichen proportional
der Menge an verabreichtem Kreuzkrauthyperimmun-IgG.
Es zeigte sichs daß nach Ausschluß des erv/arteten Placeboeffekts
Patienten, die zwei 10ml-Injektion von Kreuzkrauthyperimmun-XgG
vor der entsprechenden Jahreszeit erhalten hatten, sich besser fühlten als Patienten, die Placebo oder
eine Injektion des Immunoglobulins erhalten hatten.
Beispiel 4s Kombinierte IgG-Behändlung und schnelle Desensi-
Hicht behandelten allergischen Patienten (Patienten AA bis AK)
•wurden intramuskulär 10 ml Antikreuzkraut-IgG (entsprechend
Beispiel 1 oben) injiziert und in unterschiedlichen ZeitintervaIlen
nach dieser Injektion wurde eine rasche Desensibilisierung mit Kreuzkrautextrakt durchgeführt3 sodaß die maximal
verträglichen Dosen von Kreuzkraut innerhalb einer Desensibilisierungszeit von 6 bis 8 h erreicht wurden. Die Ergebnisse
dieser Versuche sind in Tabelle 3 angegeben.
409841/0932
- 20 -
Wirkung der Verabreichung von spezifischem IgG auf die Kreuzkrautempfindlichkeit allergischer
Personen
Maximale Antigendosis, die während der Patient Behandlung schnellen Desensibilisierung vertragen wird
0,2 ml/1:33
0,4 ml/1:100
0,2 ml/1:100
0,2 ml/1:100
0,4 ml/1:10 000 0,2 ml/1:10 000
0,4 ml/1:100
0,2 ml/1:100
0,2 ml/1:100
0,4 ml/1:10 000 0,2 ml/1:10 000
igen 0,1 ml/1:10 000
0,1 ml/1:10 000 0,1 ml/1:10 000 0,2 ml/1:10 000
· 0,2 ml/1:10 000
AA | IgG 7 Tage vor dem Antigen | Placebo | |
^£} | AB | Il | Il |
αο *■» |
AC AD |
It Il |
Il |
ο | AE | IgG 48 h vor dem Antigen | |
2 | AP | Il | |
(Si | AG | IgG gleichzeitig mit dem A | |
AH | Il | ||
AI | |||
AJ | |||
AK |
"21 " 24H219
Die Patienten AI, AJ und AK, die Placebo (Salzlösung) erhalten
hatten, konnten nur kleine Dosen von Kreuzkrautantigen (0,2 ml 1:10 000) während der ersten 8 h der schnellen Desensibilisierung
vertragen. Ebenso wurden nur kleine Dosen des Antigens vertragen, wenn die Patienten Hyperimmun-?fglobulin
gleichzeitig mit oder 48 h vor dem Antigen erhalten hatten (Patienten AE, Ai1, AG und AH). Im deutlichen Gegensatz
zu diesen Ergebnissen war die Wirkung von Hyperimmun- ^-globulin, wenn es eine Woche vor der Desensibilisierung verabreicht
wurde. Unter diesen Bedingungen konnten die Patienten (AA, AB, AC und AD) leicht extrem hohe Dosen Kreuzkraut
vertragen (Dosen, die üblicherweise von den meisten Patienten selbst nach einer langen Therapie von 1 Jahr oder darüber nicht vertragen werden).
Um das Anhalten dieser Verträglichkeit sicherzustellen, wurde die Kreuzkrauttherapie bei den Patienten AA, AB, AÜ und AD
fortgesetzt. Es konnte gezeigt werden, daß diese Patienten große Dosen Kreuzkrautantigen bis zu 3 Monaten nach der
ersten schnellen Desensibilisierung vertrugen. Außerdem waren diese Patienten vollständig widerstandsfähig gegenüber
einer provozierenden Belastung der Hase mit Kreuzkrautpollen und ihre Leukozyten waren gegenüber der Histaminfreisetzung
durch Kreuzkraut nicht reaktionsfähig.
- Patentansprüche -
62VI
409841/093?
Claims (6)
1. Mittel zur I&raunoregulation von Pollenallergie,
dadurch gekennzeichnet ,
daß es ein pollenailergenspezifisches Humanhyperimmunglobulin
der Gruppe Irauiunoglobulin G aus Blut von allergenspezifisch-behandelten
nicht allergischen Spendern enthält,wobei das Globulin frei ist von nachweisbaren pollenallergenspezifischen
IgII- und I^-Antikcrpern.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net
, daß das Allergen Kreuzkraut ist und das gereinigte Globulin einen Tiber von mindestens 250 /Ug Kreuzkraut-IgG-Antikörper
pro ml Globulin besitzt.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet
,.daß das Allergen eine Kombination von Antigenen und das entstehende Globulin ein entsprechendes
polyvalentes Globulin ist.
4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch g e k e η η zeichnet
, daß das Hyperimmun-^T-globulin der Immunoglobulinklasse
G komplexiert ist mit dem spezifischen Pollenallergen.
5. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß man
einem nicht allergischen Spender Pollenallergen in einer
Dosis verabreicht, die ausreicht, eine Hyperimmunreaktion
409841/093?
24H219
in dem Blut des Spenders gegen das Allergen hervorzurufen, v/orauf man
dieses Byperinraiunblut von dem Spender gewinnt und fraktioniert.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeieh
net , daß man dem Spender eine Reihe von Dosen eines
injizierbaren Mittels, enthaltend das Allergen, verabreicht.
7· Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch g e k e η η
zeichnet ,daß man dem Spender Kreuzkrautantigen mit einem Antigen-E-Gehalt von 200 bis 5000 Protein-Stickstoff
-Einheit en pro Injektion verabreicht.
409841/0932
62VI
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US34475873A | 1973-03-26 | 1973-03-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2414219A1 true DE2414219A1 (de) | 1974-10-10 |
Family
ID=23351904
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742414219 Pending DE2414219A1 (de) | 1973-03-26 | 1974-03-25 | Mittel zur immunoregulation von pollenallergie |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE812801A (de) |
DE (1) | DE2414219A1 (de) |
FR (1) | FR2223003B1 (de) |
GB (1) | GB1422760A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2846412A1 (de) * | 1978-10-25 | 1980-05-08 | Behringwerke Ag | Mittel zur behandlung allergischer reaktionen |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB8406560D0 (en) * | 1984-03-13 | 1984-04-18 | Central Lab Of The Blood Donor | Organic compounds |
KR20070108320A (ko) * | 2006-03-20 | 2007-11-09 | 전숙영 | 알레르기질환 및 자가면역질환의 치료를 위한 약학적조성물, 그의 용도 및 알레르기질환 및 자가면역질환의치료방법 |
-
1974
- 1974-03-25 GB GB1320574A patent/GB1422760A/en not_active Expired
- 1974-03-25 BE BE142431A patent/BE812801A/xx unknown
- 1974-03-25 DE DE19742414219 patent/DE2414219A1/de active Pending
- 1974-03-25 FR FR7410070A patent/FR2223003B1/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2846412A1 (de) * | 1978-10-25 | 1980-05-08 | Behringwerke Ag | Mittel zur behandlung allergischer reaktionen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2223003A1 (de) | 1974-10-25 |
BE812801A (fr) | 1974-07-15 |
FR2223003B1 (de) | 1976-12-10 |
GB1422760A (en) | 1976-01-28 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2804457C2 (de) | Immunsuppressive Mittel | |
Evans et al. | Pretreatment with antibody to eosinophil major basic protein prevents hyperresponsiveness by protecting neuronal M2 muscarinic receptors in antigen-challenged guinea pigs. | |
DE69624116T3 (de) | Verfahren zur behandlung von allergischem asthma | |
DE60032250T2 (de) | Behandlung von Allergien | |
Warren et al. | Cystic fibrosis—immunological reactions to A. fumigatus and common allergens | |
DE69127694T2 (de) | Herstellung und verwendung von transfer-faktor | |
DE3444765A1 (de) | Immunmodulierendes arzneimittel | |
DE2939557A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines mit aldehyd behandelten allergens und das bei dem verfahren erhaltene produkt | |
CH672987A5 (de) | ||
NO144056B (no) | Innretning for kunstig vanning av blomsterbed, hager etc. | |
Kawano et al. | A pilot study of the effect of pullulan‐conjugated Der f 2 allergen‐specific immunotherapy on canine atopic dermatitis | |
DE2633932A1 (de) | Verfahren zur gewinnung eines humanen anti-hb tief s -gamma-globulins | |
DE3850433T2 (de) | Allergiebehandlung und Zusammensetzung dafür. | |
DE2603321A1 (de) | Emulsion auf der grundlage eines stoffwechselfaehigen pflanzlichen oels und wasser | |
DE112011102356T5 (de) | Pharmazeutische Kombinationszusammensetzung und Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen oder Zuständen, die mit dem Herz-Kreislauf-System in Verbindung stehen | |
DE69813070T2 (de) | Pharmazeutische Zubereitung zur oralen Anwendung enthaltend einen Histamin-Immunoglobulin Komplex | |
Takashima et al. | Allergic contact and photocontact dermatitis due to psoralens in patients with psoriasis treated with topical PUVA | |
DE69535460T2 (de) | Pharmazeutische peptide formulierungen zur behandlung von staubmilben allergie | |
DE2414219A1 (de) | Mittel zur immunoregulation von pollenallergie | |
DE2751454A1 (de) | Steuerung und umkehr der immunologischen alterung | |
DE2639012C3 (de) | Inununtherapeutikum zur Prophylaxe und Therapie von Pseudomonas aeruginosa-Infektionen | |
DE2010788A1 (de) | Wasserunlösliche Substanzen mit Antigenwirkung und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
Layton | Passive transfer of human atopic allergies into lemurs, lorises, pottos, and galagos: Possible primate-ordinal specificity of acceptance of passive sensitization by human atopic reagin | |
AT404429B (de) | Anti-plasma-antikörper-präparation | |
DE2945788A1 (de) | Arzneimittel und seine verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHJ | Non-payment of the annual fee |