DE2411027A1 - Verfahren und vorrichtung zum kombinierten, kontinuierlichen faerben und bedrucken von garnen zwecks herstellung von space-dyeing-effekten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum kombinierten, kontinuierlichen faerben und bedrucken von garnen zwecks herstellung von space-dyeing-effektenInfo
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Description
FARBWERKE- HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
vormals Meister Lucius & Brüning
vormals Meister Lucius & Brüning
Aktenzeichen: KOE ?4/F 070
Datum: 6. März 1974 Dr.GZ
Verfahren und Vorrichtung zum kombinierten, kontinuierlichen
Färben und Bedrucken von Garnen zwecks Herstellung von Space-Dyeing-Effekten
Zur Herstellung von Space-Dyeing-Effekten auf Garnen, d.h.
von unregelmäßigen Farbstreifen unterschiedlicher Breite über die Länge des Einzelfadens mit gegebenenfalls ungefärbten
Zwischenräumen, sind eine ganze Reihe von Färbe- und Druckverfahren
bekannt. Wenn Garne gefärbt nach dieser Technik nachher durch Verweben, Verstricken oder Tufting weiterverarbeitet
werden, dann resultieren auf der Fertigware spezielle Mehrfarbeneffekte, die einen besonderen Musterungscharakter aufweisen.
Diese Art der Dessininierung hat in neuerer Zeit besonders bei der Herstellung von Tufting-Teppichen (vorzugsweise aus texturierten
Polyamidfaser-Garnen) Interesse und Verbreitung gefunden, wobei die Garn-Druckverfahren gegenüber den Färbemethoden die
wichtigere Rolle spielen.
Beim Stalwart-Cormar- bzw. SPAN-dyed-Verfahren (auf Pickering-Anlagen)
werden die Garne in Form von parallelen Fadenscharen unter Verwendung von Relief-Gummiwalzen mit eingeprägten, vorzugsweise
erhabenen Mustern mehrfarbig bedruckt. Dieses Prinzip entspricht dem Kettdruck und liefert gute Druckeffekte bei mittlerer
Warenproduktion.
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Gemäß dem Whitaker-(Knit-Deknit- oder Wirk-Druck-UFiederaufzieh-)
Verfahren werden Filamentgarne zu einem Schlauchgewirk verarbeitet und mehrere dieser Schläuche parallel nebeneinander mit
Farbstoffen bedruckt, worauf diese Färbungen fixiert sowie gewaschen werden und das Gewirk wieder aufgezogen (entwirkt) wird.
Entsprechend dieser Arbeitsweise haben dann die Kreuzungsstellen im Gewirk zwangsläufig einen mangelhaften Durchdruck und sind
in der Nuance deutlich heller markiert. Die Stundenproduktion bei Anwendung dieser Technik ist allerdings hoch, zumal dieser
Prozeß kontinuierlich abläuft.
Beim Stranggarndruck schließlich werden Garnstränge in Parallelhaspelung
in ausgeschlagenem Zustand mit Relief-Druckwalzen bedruckt. Dieser Arbeitsprozeß ist diskontinuierlich und erreicht
deshalb nicht die gleiche Stundenproduktion (kg Garn/ Stunde) wie das zuvor genannte Knit-Deknit-Verfahren, wogegen
der erzielbare Druckeffekt gut ist.
Bs wurde nun gefunden, daß sich beim kombinierten Färben und
Bedrucken von Garnen, vorzugsweise Teppichgarnen aus texturierten Polyamidfasern, mit für das betreffende Fasermaterial
geeigneten heiß-fixierbaren Farbstoffen, vorzugsweise anionischen
Farbstoffen, unter Verwendung von an 3ich bekannton Maschinenanlagen,
wobei das Garn mit einer wäßrigen Färbeflotte geklotzt sowie naß-in-naß mit schwach verdickten, gegebenenfalls ein
Netz- und Antifrosting-Mittel·aufweisenden, wasserhaltigen
Druckpasten und tiefgravierten Druckwalzen beidseitig bedruckt
wird, die aufgebrachten Farbstoffe durch Dämpfen fixiert werden
und die so erhaltene Färbung gespült, aviviert und getrocknet wird, kontinuierlich und mit hoher Stundenproduktion sehr gute
und scharf stehende Space-Dyeing-Garndrucke ohne markierte Kreuzungssteilen dadurch erzielen lassen, daß man die Garne
zu Langsträngen von bis zu etwa 5 m Länge und bis zu etwa 350 g
Gewicht parallel abhaspeit, diese Langstränge hintereinander zu endlosen Strangketten zusammenknüpft und mehrere dieser
Strangketten, vorzugsweise 8 bis 10 Stück, parallel zu Strangkettenscharen zusammenfaßt, und das garnfortnige Textilgut in
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diesem Zustand der Klotz- und unmittelbar nachfolgenden Druckoperation
unterzieht sowie in üblicher Weise fertigstellt.
Im Rahmen der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die nasse Strangkettenschar vor dem Drucken durch ein gegenüberliegendes Schlitzdüsenpaar, das quer zur Transportrichtung des
Materials über dessen ganze Breite angeordnet ist, geführt und dort von beiden Seiten her der Einwirkung eines gegen die Ware
gerichteten Druckluftstromes ausgesetzt, wodurch die vom Quetschdruck
des Foulards und der Klotzflotte zusammengeklebten, parallel aneinander haftenden Einzelfäden des Stranges wieder voneinander
gelöst und dadurch die Stränge gelockert und geöffnet werden. Anschließend erfolgt mit an sich bekannten Anlagen und
Elementen die Fixierung, wobei das Material in einen Siebbanddämpfer
mit endlos umlaufenden.. Transportbändern eingetafelt
und dort bei 1O2°C k 1/2 Minuten gedämpft wird. Das Material
geht nunmehr kontinuierlich über einen Warenspeicher (Rutsche) weiter zu einer Siebtrommelwaschanlage, der Spritzrohre und ein
Quetschwerk vorgeschaltet sind, und wird dort bei mäßigen Temperaturen (vorzugsweise bei Raumtemperatur) gespült und
stark abgequetscht. Nach Passieren eines Avivagetroges wird die Strangkettenschar in einem Siebtrommeltrockner getrocknet, die
Stränge wieder voneinander gelöst und das fertige Garn auf die Spulen der Tufting-Maschine umgespult.
Unter den im Ausführungsbeispiel genannten Bedingungen (Garnnummer,
Strangkettenanzahl und Warengeschwindigkeit) wird auf diese Weise die gleiche Produktionsrate in kg/Stunde wie beim
Knit-Deknit-Verfahren erreicht, jedoch mit wesentlich besseren Druckeffekten (keine Kreuzungsstellen, scharf stehende Drucke).
Je niedriger die Garnnummer jedoch ist, desto günstiger ist die Warenproduktion an Fertiggarn gegenüber dem Knit-Deknit-Verfahren.
Ein Beispiel für eine vorteilhafte apparative Anordnung zur Durchführung der vorliegenden Erfindung wird anhand der weiter
unten angegebenen Figuren 1a bis 1 C im Schema dargestellt. Die
509837/0 5 12 '/k
-f.
hierbei verwendeten Sezugszeichen haben die folgende Bedeutung
:
1 Strangkettenechar
2 F.oulärd: Chassis mit Klotzflotte 5 Quetschwerke
4 Leitrollen
5 Druckluft-Schlitzdüsenpaar
6 Druckwerk: 2-5 Auftragswalzen mit Druckpastenchassis
und Gegenwalzen (können auch übereinander angeordnet sein)
7 Siebbanddämpfer
8 Siebband
9 endlos umlaufende Transportbänder
10 Verteilerdüse für Wasservorhang
11 Abtafelvorrichtung (nicht "gezeichnet)
12 Warenspeicher: Rutsche
13 Spritzdüsen
14 Ablaufrinne
15 Siebtrommelwaschanlage
16 2-5 Siebtrommeln; Waschflotte unter relativem Saugzug
(Strömung außen/innen)
17 Abdeckbleche
18 Avivagetrog
19 Siebtrommeltrockner
20 2-5 Siebtrommeln; Heißluft unter relativem Saugzug
(Strömung außen/innen)
21 Walzenschlösser
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Texturiertes Polyamid-6,6-Teppichgarn (regular type) von 2ÖOO
Denier wird zu Strängen von je 350 g Gewicht und 5 m Länge abgehaspelt,
diese Stränge werden mit Bindegarn zur Bildung von Strangketten aneinandergeknüpft und 8 dieser Strangketten zu
einer parallelen Strangkettenschar zusammengeführt.
Eine solche Strangkettenschar wird auf einem Foulard bei Raumtemperatur,
einer Warengeschwindigkeit von 20 m/Minute und einer Flottenaufnahme entsprechend 70 % (vom trockenen Warengewicht)
mit einer wäßrigen Flotte geklotzt, die im Liter enthält:
Klotzflotte
0,5 g des Farbstoffs Acid Yellow 25 (C.I.-Nr. l8 835),
2,0 g des Farbstoffs Acid Yellow 65 (C.I.-Nr. l4 170),
0,11 g des Farbstoffs Acid Red 42 (C.I.-Nr. 17 070),
4,0 g des Umsetzungsproduktes von 1 Mol Isotridecyl-
; alkohol mit 8 Mol Äthylenoxid als Netz- und
Antifrosting-Mittel,
4,0 g eines verätherten Johannisbrotkernmehls als Verdickung,
5,0 g Triisobutylphosphat als Entschäumer und 20,0 cm Essigsäure (60%-lg).
Unmittelbar nach dem Klotzprozess wird die nasse Strangkettenschai*
durch ein gegenüberstehendes, quer zur Transportrichtung des Materials über dessen ganze Breite angeordnetes Schlitzdüsenpaar
geführt, wobei sich durch die Wirkung eines Druckluftstroms
die durch den Quetschdruck des Foulards und die Flotte parallel aneinanderheftenden Einzelfäden wieder voneinander
lösen und somit die Stränge geöffnet und aufgelockert werden. Sofort danach wird das nasse Material auf einer Druckmaschine
mittels mindestens zwei gegenüberliegenden, tiefgravierten
Druckwalzenpaaren, die für den späteren rapportlosen Effekt geeignete Muster aufweisen, mit relativ wenig viskosen Druck-,
pasten' beidseitig bedruckt.
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Diese Druckpasten, enthalten je Kilogramm folgende Bestandteile:
Druckpaste I
6,0 g des Farbstoffs Acid Yellow 65 (G.I.-Nr. ί4· I70),
0,35 g des Farbstoffs Acid Red 42 (C.I.-Nr. 17 070),
0,13 g des Farbstoffs Acid Blue 4l (C.I.-Nr. 62 130),
6,0 g des verätherten Johannisbrotkernmehls und
20,0 cinJ Essigsäure (60%ig),
ϊϊ
1,6 g des Farbstoffs Acid Orange 51 (C.I.-Nr. 26 550),
3,0 g des Farbstoffs Acid Yellow 65 (C.I.-Nr. l4 I70),
0,45 g des Farbstoffs Acid Blue 4l (C.I.-Nr, 62 130),
6,0 g des verätherten Johannisbrotkernmehls und
20,0 cmJ Essigsäure (60%-ig).
Das so bedruckte textile Material wird nun kontinuierlich unter
Beibehaltung der ursprünglichen Warengeschwindigkeit von 20 m/Minute in einen Siebbanddämpfer eingetafelt und dort zur Farbstoff-Fixierung
4,5 Minuten bei 102°C gedämpft.
Die Nachbehandlung der so erzeugten Färbung erfolgt, eventuell
unter Zwischenschaltung eines Warenspeichers (Rutsche), im
weiteren Verlauf des kontinuierlichen Prozesses in einem Siebtrommelwäscher mit mehreren, unter strömender Flotte stehenden Siebtrommeln durch kaltes Spülen mit Wasser sowie anschließendem Avivieren und dann durch Trocknen des Textilguts auf einem Siebtrommeltrockner mittels Warmluft. Schließlich werden die
Strangketten wieder voneinander gelöst und das unregelmäßig gefärbte Garn wird auf die für die Tufting-Maschine vorgesehende Spulenform umgespult.
weiteren Verlauf des kontinuierlichen Prozesses in einem Siebtrommelwäscher mit mehreren, unter strömender Flotte stehenden Siebtrommeln durch kaltes Spülen mit Wasser sowie anschließendem Avivieren und dann durch Trocknen des Textilguts auf einem Siebtrommeltrockner mittels Warmluft. Schließlich werden die
Strangketten wieder voneinander gelöst und das unregelmäßig gefärbte Garn wird auf die für die Tufting-Maschine vorgesehende Spulenform umgespult.
Unter Zugrundelegung der genannten Garnnummer von 26OO den und
einer Warengeschwindigkeit von 20 m/Minute werden auf diese
Weise als Durchsatz die gleichen Mongen (in kg/Stunde) an ge-
Weise als Durchsatz die gleichen Mongen (in kg/Stunde) an ge-
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241102?
färbte'r Ware wie beim Knit-Deknit-Verfahren (mit k Schlauchgewirkbahnen
nebeneinander) erzielt, jedoch deutlich mehr als beim
Bedrucken paralleler Fadenscharen. Bei Verwendung feinerer Garne, wie sie z.B. für Oberbekleidungsgewirke vorgesehen sind,
ist jedoch erfindungsgemäß die Warenproduktion gegenüber dem
Knit-Deknit-Verfahren wesentlich höher und damit auch die Wirtschaftlichkeit.
Es resultieren auf der orangefarbenen Grundfärbung Drucke in braunen und olivgrünen Farbtönen, die sich durch scharfen Stand,
guten Druchdruck und das völlige Fehlen der Markierung von Kreuzungsstellen (die beim Knit-Deknit-Verfahren stets vornan-■
den sind), sowie durch einen sehr ansprechenden Space-Dyeing-Effeiet
auszeichnen.
509837/0512 .
Claims (3)
- - 8 PatentansprücheVerfahren zum kombinierten Färben und Bedrucken von Garnen, vorzugsweise Teppichgarnen aus texturierten Polyamidfasern, in kontinuierlicher Arbeitsweise mit für das betreffende Fasermaterial geeigneten heiß-fixierbaren Farbstoffen, vorzugsweise anionischen Farbstoffen, unter Verwendung von an sich bekannten Maschinenanlagen zwecks Erzeugung von Space-Dyeing-Effekten, wobei das Garn mit einer wäßrigen Färbeflotte geklotzt sowie naß-in-naß mit schwach verdickten, wasserhaltigen Druckpasten und tiefgravierten Druckwalzen beidseitig bedruckt wird, die aufgebrachten Farbstoffe durch Dämpfen fixiert werden und die so erhaltene Färbung gespült, aviviert und getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Garne zu Langsträngen von bis zu etwa 5 πι Länge und bis zu etwa 350 g Gewicht parallel abhaspelt, diese Langstränge hintereinander zu endlosen Strangketten zusammenknüpft und mehrere dieser Strangketten parallel zu Strangkettenscharen zusammenfaßt, und das garnförmige Textilgut in diesem Zustand der Klotz- und unmittelbar nachfolgenden Druckoperation unterzieht sowie in üblicher Weise fertigstellt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nasse Strangkettenschar nach dem Klotzen, jedoch vor dem Drucken durch einen von beiden Seiten gegen die Ware gerichteten Druckluftstrom geführt wird.
- 3. Zusatzvorrichtung zur Anwendung beim Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Foulardquetschwerk und dem ersten Druckwalzenpaar, quer zur Transportrichtung und über die ganze Breite der Strangkettenschar ein sich gegenüberstehendes, mit Druckluftzufuhr versehenes Schiitzdüsenpaar angebracht ist.509837/051 2CjL e e rs β i t
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