DE1635108B2 - Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen faerben von wirk- oder strickwaren - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen faerben von wirk- oder strickwarenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Färben von
Wirk- oder Strickware, indem sie mit einer Behandlungsflotte versehen, anschließend in Falten abgelegt
mittels Dampf einer Wärmebehandlung zur Reaktion der Behandlungsflotte unterzogen und abschließend
gewaschen und getrocknet wird.
Die Erfindung ist besonders zur Anwendung des Space-Dye-Verfahrens geeignet, sie bringt jedoch auch
wesentliche Vorteile bei kontinuierlichen Bleich- und/oder Färbeprozessen.
An das Space-Dye-Verfahren und die dafür verwendeten
Anlagen werden die Forderungen gestellt, daß der Farbauftrag so unregelmäßig erfolgt, daß nach
einer Verarbeitung des Garnes im Stück keine Bilderbildung auftritt Als Bilderbildung wird bezeichnet,
wenn Streifen von einer Farbe sich durch das Gewebe bzw. den Tufted-Teppich ziehen, wobei die Streifen im
allgemeinen bizarre Formen annehmen. Tritt eine Bilderbildung auf, so ist dies ein Zeichen, daß der Farbauftrag
nicht unregelmäßig genug ist. Im allgemeinen wiederholen sich die aufgedruckten Muster in zu kurzen
Abständen. Insbesondere bei texturiertem Garn wird an die Anlage ferner die Forderung gestellt, daß
das Material möglichst spannungsfrei, zumindest äußerst spannungsarm, durch die Kontinue-Anlage geführt
wird, um ein Aufziehen der Texturierung, die im allgemeinen im Garn noch nicht fixiert ist, zu vermeiden.
Eine weitere Forderung ist, daß bei Mehrfarbendruck ein Abflecken bzw. Abschmieren der an den
Transportorganen hängengebliebenen Farbteilchen auch bei Dauerbetrieb vermieden werden muß, um den
gewünschten einwandfreien Mehrfarbeneffekt nicht zu verschmutzen.
Das Verfahren zum Herstellen von mehrfarbig bedrucktem Garn kann nach dem Knit-de-Knit-Verfahren,
wo das Garn zu einem Schlauch oder einer flächigen Warenbahn verarbeitet wird, im allgemeinen verstreckt
wird, erfolgen.
Das Knit-de-Knit-Verfahren kann in folgende Verfahrensabschnitte aufgeteilt werden:
1. das Verstricken des Garnes, vorzugsweise in einem Schlauch,
2. die Farbauftragung,
3. die Farbstoff-Fixierung,
4. der Wasch- und Spülvorgang,
5. Trocknung und
6. Aufspulen des Garnes.
Der Strick- und der Aufspulvorgang können aus der Kontinue-Behandlung ausgeklammert werden, wobei
die Kontinue-Behandlung nach einem älteren Vorschlag zum spannungsarmen Behandeln von ausgebreiteter
Strick- oder Wirkware aus Zellulosefasern zweckmäßigerweise aus hintereinander angeordneten Behandlungsaggregaten
besteht, nämlich einer Imprägniereinrichtung, einem Banddämpfer mit horizontaler
Bandführung für das in Falten abgelegte Textilgut, einem oder mehreren Siebtrommelwaschbädern mit
von außen nach innen geführter Waschflotte und einem Siebtrommeltrockner.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu entwickeln, mit dem
bzw. der Wirk- oder Strickware derart behandelt werden können, daß die z. B. bei der Space-Dye-Behandlung
beidseitig bedruckten Waren einwandfrei farbfixiert werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst,
daß die Wirk- oder Strickware schlauchförmig geführt und vor der Ablage in Falten zur eigentlichen Dämpfbehandlung
derart mit Dampf beaufschlagt wird, daß bereits hier der Schrumpfvorgang innerhalb der
schlauchförmigen Wirk- oder Strickware erfolgt. Dies hat zur Folge, daß die Verschiebungen der beiden
Schlauchhälften beim Schrumpfen nicht bei in Falten abgelegter Ware erfolgt, was ansonsten ein Abflecken
der noch nicht fixierten Farben nach sich ziehen würde Bei der Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
mit einer Färbeeinrichtung, einem Banddämpfer mit horizontaler Bandführung für die in Falten abgelegte
Wirk- oder Strickware, einer Wasch- und einer Trockeneinrichtung ist erfindungsgemäß dem Banddämpfer
ein in die Dampfatmosphäre hineinragendes Förderelement vorgeschaltet, dem zur Durchführung
des Schrumpfvorganges Dampfzuführvorrichtungen zugeordnet sind. Dadurch ist ein einwandfreies
Schrumpfen des Materials gegeben, ohne daß hierbei Unegalitäten und ein Verschnieren auftritt, welche
durch Zugspannungen bzw. durch eine Bewegung des Gutes auf dem Transportelement bedingt sind. Die Gebläseleistung
der Dampfzuföhrvorrichtungen wird dabei so eingestellt, daß die Wirk- oder Strickware nur
noch äußerst gering auf dem Förderelement aufliegt und weitgehend auf einem Dampfpolster ruht Die
Ware wird dabei intensiv von Dampf durchströmt, schockartig aufgeheizt und während dieser Behandlung
fixiert. Ein Schrumpfen der Wirk- oder Strickware, die auf dem 'Förderelement unter Voreilung in leichten
Schlaufen hängend zugeführt wird, ist daher spannungsfrei möglich.
Um ein Abflecken und Abschmieren der noch nicht
fixierten Zubereitungen, insbesondere der Druckfarbe, zu vermeiden, wird ferner vorgeschlagen, daß das Forderelement
aus einer die Wirk- oderStrickware von der Färbeeinrichtung übernehmenden Haspel und einem
nachgeschalteten, in den Dämpfer ragenden Endlosförderer besteht. Dies hat den Vorteil, daß die Wirk- oder
Strickware direkt aus der Quetschfuge ohne Anlage an eine der beiden Walzen von der Färbeeinrichtung abgenommen
wird und infolgedessen ein Abflecken vermieden ist
Das Förderelement zwischen Färbeeinrichtung und dem Dämpfer soll stets trocken die Ware aufnehmen,
um auch dadurch ein Abschmieren des auf der Ware aufgetragenen Farbstoffes zu vermeiden. Diese Forderung
kann in einfacher Weise dadurch erfüllt werden, daß das Förderelement mit Profilleisten mit einem
Kunststoff versehenen Auflagekanten bzw. aus einem Kunststoff bestehenden Auflagekanten versehen ist, so
daß zwischen dem bedruckten Material und dem Band nur linienförmige Berührungsstellen vorhanden sind.
Da der Strickschlauch, z. B. bei texturiertem Polyamidgarn,
mit einer Voreilung bis zu etwa 30% und mehr auf dieses Profilleistenband aufgelegt werden soll,
um ein Ausschrumpfen der Ware während der Fixierung zu erreichen, ergibt sich, daß die Ware in kleinen
Schlaufen zwischen den einzelnen Auflagekanten hängt. Wichtig ist es dabei, daß die Schlaufen nicht zu
groß sind, um ein Aufziehen der Texturierung durch die nasse Ware und ein Absacken der Druckfarbe und damit
eine unterschiedliche Farbfixierung zu vermeiden. Bei Versuchen hat es sich als günstig herausgestellt,
daß der Abstand der einzelnen Auflageleisten nicht größer als 150 mm sein soll. Am günstigsten ist dabei
ein Abstand von 50 bis 100 mm.
Für das Förderelement sind T-förmige Profilleisten vorteilhaft, die seitlich auf Ketten oder elastischen Bändern
befestigt sind, wobei eine Auswechselmöglichkeit der T-Profilleisten gegeben sein sollte.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung im Längsschnitt schematisch
dargestellt:
Die zu behandelnde Wirk- oder Strickware 1 wird als Schlauch aufgedockt vorgelegt, wobei, um Zugspannungen
zu vermeiden, die Materialvorlage 2 einen stufenlos regelbaren Antrieb 3 besitzt Über eine ebenfalls
angetriebene Walze 4 gelangt die Wirk- oder Strickware 1 in einen muldenförmig ausgebildeten Warenspeieher
5, in dem eine bestimmte Menge an Ware 1 in Faltenlage gestaucht abgelegt wird und mittels eines
Walzenpaares 6 abgezogen und einem Foulard 7 zugeführt wird. Der Foulard 7 dient zum Auftragen einer
Grundfarbe. Zwischen Foulard 7 und einer als Druckwerk ausgebildeten Färbevorrichtung 8 mit Druckwalzen
9 bildet die Ware 1 eine Schlaufe 10, die entweder durch eine Lichtschranke oder durch eine Tastwalze 11
abgestastet ist Mit dieser Schlaufe 10 wird der Antrieb für das Walzenpaar 6 gesteuert Dadurch ist es möglich,
die Ware 1 mit einer gleichbleibenden und untereinander gleichen Spannung dem Druckwerk 8 vorzulegen,
wobei die Spannung äußerst klein sein soll.
Dem Druckwerk 8 ist als Förderelement eine Haspel 12 nachgeschaltet, wobei die Auflagekanten der einzelnen
Profilleisten 13 mit einem Kunststoff versehen sind oder insgesamt aus Kunststoff bestehen. Die Haspel 12
zieht die Ware 1 aus der Quetschstelle der Druckwalzen 9, ohne daß die Ware 1 dabei nochmals mit einer
der Druckwalzen 9 in Berührung kommt
Das Druckwerk 8 ist hochgestellt angeordnet, so daß das endlose bandförmige Förderelement 14 waagrecht
angeordnet in den Siebbanddämpfer 15 geführt werden kann. Das Förderelement 14 besteht aus einem T-Profilleistenband,
wobei die einzelnen T-Profile 13 auf seitliche Ketten geschraubt sind. Am Auflageschenkel des
T-Profils sind Profilleisten 12 aus Kunststoff befestigt, die die eigentliche Auflagekante bilden.
Der Banddämpfer 15 besitzt ein endloses Siebgewebeband 16, das am Aus- und Einlauf aus der Behandlungskammer
17 ragt und unterhalb der Behandlungskammer 17 vom Auslauf zum Einlauf zurückgeführt ist
Die Behandlungskammer 17 selbst besitzt am Einlauf eine unter Saugzug stehende Vorkammer 18, aus der
das darin sich bildende Dampf-Luft-Gemisch abgesaugt wird. Durch die Vorkammer 18 wird sowohl das Siebgewebeband
16 als auch das Förderelement 14 geführt In der Behandlungskammer 17 sind zur Dampfumwälzung
unterhalb des Siebgewebebandes 16 Dampfzuführvorrichtungen 19 vorgesehen, die im Einlaufbereich
den Dampf von unten nach oben durch das Siebgewebeband 16 und das Förderelement 14 sowie die darauf
liegende Ware 1 blasen. Die Ware 1 wird auf dem Siebgewebeband 16 durch den freien Fall in Falten abgelegt,
wobei die Ware 1 15- bis 30-fach gestaucht wird. Am Auslauf der Behandlungskammer 17 befindet sich
ein Wasserschloß 20 mit einer Tauchwalze 21. Zur kontinuierlichen Reinigung des Siebgewebebandes 16 ist
außerhalb der Behandlungskammer 17 eine kontinuierliche Wascheinrichtung 22 für das Siebgewebeband 16
vorgesehen.
Die in Faltenlage abgelegte Wirk- oder Strickware 1 gelangt nunmehr in eine schwenkbar gelagerte Mulde
23, die auf einen Potentiometer wirkt und die Geschwindigkeit der nachfolgenden Waschmaschine 24
und des Siebtrommeltrockners 25 steuert Die Waschmaschine 24 besitzt Behandlungsbäder mit unter Saugzug
stehenden Siebtrommeln 26 sowie Quetschwerke 27. Das letzte Bad dient zum Auftragen einer Avivage.
Dieses hat an Stelle einer Siebtrommel 26 lediglich eine Tauchwalze 28. Der Siebtrommeltrockner 25 besitzt in
bekannter Weise unter Saugzug stehende Siebtrommeln 29, über die die Ware 1 wechselseitig geleitet
wird, sowie am Auslauf eine Rutsche 30. Am Siebtrommeltrockner 26 ist eine Abtafeleinrichtung 31 angeordnet,
mittels der die Wirk- oder Strickware in einem Wagen 32 abgetafelt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Färben von Wirk- oder Strickware, indem sie mit einer Behandlungsflotte
versehen, anschließend in Falten abgelegt mittels Dampf einer Wärmebehandlung zur Reaktion
der Behandlungsflotte unterzogen und abschließend gewaschen und getrocknet wird, unter
Anwendung der Warendurchflutung, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirk- oder Strickware
schlauchförmig geführt und vor der Ablage in Falten zur eigentlichen Dämpfbehandlung derart
mit Dampf beaufschlagt wird, daß bereits hier der Schrumpfvorgang innerhalb der schlauchförmigen
Wirk- oder Strickware erfolgt
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Färbeeinrichtung, einem
Banddämpfer mit horizontaler Bandführung für die in Falten abgelegte Wirk- oder Strickware, einer
Wasch- und einer Trockenvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß dem Banddämpfer (15) ein in die
Dampfatmosphäre hineinragendes Förderelement (12,14) vorgeschaltet ist, dem zur Durchführung des
Schrumpfvorganges Dampfzuführvorrichtungen (19) zugeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderelement (12, 14) aus einer
die Wirk- oder Strickware (1) von der Färbeeinrichtung (8) übernehmenden Haspel (12) und einem
nachgeschalteten, in den Dämpfer (15) ragenden endlosen Förderelement (14) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderelement (12,14) mit
Profilleisten (13) mit kunststoffbedeckten Auflagekanten bzw. aus Kunststoff bestehenden Auflagekanten
versehen ist
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Profilleisten (13) kleiner
als 150 mm, vorzugsweise etwa 50 bis 70 mm, ist
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleisten (13) als T-Profilleisten
ausgebildet sind.
Priority Applications (7)
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Families Citing this family (1)
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- 1967-05-24 DE DE1967V0033698 patent/DE1635108B2/de active Granted
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