DE2410410C2 - Verfahren zur Herstellung von weitgehend kieselsäurefreien Aluminiumfluoridlösungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von weitgehend kieselsäurefreien Aluminiumfluoridlösungen

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DE2410410C2 DE19742410410 DE2410410A DE2410410C2 DE 2410410 C2 DE2410410 C2 DE 2410410C2 DE 19742410410 DE19742410410 DE 19742410410 DE 2410410 A DE2410410 A DE 2410410A DE 2410410 C2 DE2410410 C2 DE 2410410C2
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Description

Die Gewinnung von wäßrigen Aluminiumfluoridlösungen durch Umsetzung von Hexafluorokieselsäurelösungen mit Tonerdehydrat oder Bauxit ist schon seit langem bekannt. Sie erfolgt gemäß der Gleichung
AI2O3 · 3 H2O + H2SiF6
> 2 AlF3 + SiO2 + 4 H2O
Die Umsetzung verläuft bei Temperaturen oberhalb von 600C. wobei die Reaktionsgeschwindigkeit mit steigender Temperatur zunimmt. Weiter ist bekannt, daß sich bei höheren Temperaturen das lösliche Aluminiumfluorid, weiches ursprünglich bei der Reaktion gebildet wird, mit zunehmender Geschwindigkeit mit Wasser verbindet und das unlösliche Aluminiumfluorid-Trihydrat entsteht entsprechend der Gleichung
AlF3 + 3 H2O
AlF3 · 3 H2O
(2)
Um Aluminium- und Fluorverluste entsprechend Gleichung (2) niedrig zu halten, müssen Temperatur und Reaktionszeit genau aufeinander abgestimmt werden. So ist aus der US-PS 28 42 426 zu entnehmen, daß man solche Verluste weitgehend vermeiden kann, wenn man die Umsetzung von Bauxit mit Hexafluorokieselsäure bei einer Temperatur unterhalb 88° C, vorzugsweise zwischen etwa 65 und 750C, durchführt und die Umsetzung abbricht, wenn die Löslichkeit des Aluminiumfluorids in der Lösung den kritischen Punkt erreicht hat. Die in der Patentschrift gegebenen Daten lassen aber erkennen, daß unter den dort vorgeschriebenen Reaktionsbedingungen der Verlust an Fluor zwischen 10 und 15% und der Verlust an Aluminium bis zu 20% betragen kann. Obwohl bei diesem Verfahren vorzugsweise mit einem Überschuß von 5 bis 15% Bauxit, bezogen auf die Menge, welche sich mit dem Fluor der Hexafluorokieselsäure umsetzen kann, gearbeitet wird, liegt der SiO2-Gehalt in der Aluminiumfluoridlösung bei verhältnismäßig hohen Werten.
Bei ähnlichen Umsetzungstemperaturen wird auch das in der US-PS 30 56 650 beschriebene Verfahren durchgeführt. Zur Erleichterung der Abtrennung des SiO2-Niederschlags werden hier möglichst verdünnte, d. h. etwa 15gewichtsprozentige Hexafluorokieselsäurelösungen eingesetzt Die geringen Mengen an Fe(III)-Salzen, die den Hexafluorokieselsäurelösungen vor der Umsetzung zugegeben werden, sollen die Ausfällung der in den Lösungen enthaltenen Phosphorsalze begünstigen. Die Zugabe der Ferrisalze zu der Hexafluorokieselsäurelösung soll auch zur Erhöhung der Ausbeute an Aluminiumfluorid aus dem Filtrat beitragen. Die in den Beispielen angegebenen Ausbeuten zwischen etwa 50 und 75% an AlF3 sind aber als unbefriedigend anzusehen.
ίο Die Reduzierung des SiOrGehaltes in der AlF3-Losung versucht man gemäß dem in der GB-PS 7 82 423 beschriebenen Verfahren dadurch zu verbessern, daß man möglichst verdünnte wäßrige Hexafluorokieselsäurelösungen, vorzugsweise 10- bis lSgewichtsprozentige Lösungen, mit wäßrigen Suspensionen von Aluminiumhydroxid bei Temperaturen zwischen 80 und 1000C umsetzt und die erhaltenen Suspensionen bei etwa der Umsetzungstemperatur filtriert Auf diese Weise soll erreicht werden, die Viscosität der Reaktionsmischungen so niedrig zu halten, daß eine Abtrennung des SiO2-Niederschlags möglichst ohne Verluste an AlF3 erfolgen kann. Bei Einsatz von überschüssigem Aluminiumhydroxid ist eine nachträgliche Justierung des pH-Wertes des Filtrats auf Werte zwischen 2 und 3 vorzunehmen. Da hierbei der AlF3-GeIIaIt der Filtrate gering ist, gestaltet sich die Gewinnung des Aluminiumfluoride in Form von Kristallen sehr aufwendig.
Die so gewonnenen Aluminiumfluoridlösungen eignen sich zur Herstellung von kristallinem Aluminiumfluorid, da SiO2-Mengen in der Größenordnung von 0,1 bis 2 Gew.-% zum größten Teil bei der Aluminiumfluorid-Kristallisation in Lösung bleiben. Darüber hinaus ist bekannt, daß solche SiO2-Mengen einen beschleunigenden Effekt auf die Aluminiumfluorid-Kristallisation ausüben.
Um einen für die Aluminiumindustrie brauchbaren Kryolith aus Aluminiumfluoridlösungen herstellen zu können, muß man dagegen von einer nahezu SiO2-freien Aluminiumfluoridlösung ausgehen, da sonst ein beträchtlicher Anteil der Kieselsäure zusammen mit dem Kryolith beim Herstellungsprozeß ausfällt Enthält beispielsweise eine nach dem obengenannten Verfahren erhaltene Aluminiumfluoridlösung 1 bis 1,5 g SiO2 pro Mol AlF3, so befinden sich in dem daraus gewonnenen Kryolith 0,5 bis 0,6 Gew.-% SiO2. Ein Kryolith mit so hohem SiO2-Gehalt führt beim Einsatz in der Aluminiumschmelzflußelektrolyse zu hohen Stromausbeute- und Fluorverlusten und ist daher in der Aluminiumindustrie nicht verwendbar.
In der österreichischen Patentschrift 2 99 898 wird vorgeschlagen, zur Herstellung von Kryolith eine 9%ige metastabile «-Aluminiumfluoridlösung einzusetzen, welche dadurch erhalten wird, daß man bei einer Temperatur von über 6O0C die Hexafluorokieselsäure mit reaktivem Tonerdehydrat vermischt und anschließend so viel Tonerdehydrat-Staub nachdosiert, wie für die Führung der Reaktion zum stöchiometrischen Neutralpunkt notwendig ist Auch hierbei darf man die Reaktionstemperatur nicht zu hoch wählen, wenn man Aluminiumfluoridverluste entsprechend Gleichung 2 vermeiden will. Obwohl unter Verwendung von reaktivem Tonerdehydrat und unter besonders günstigen Reaktionsbedingungen gearbeitet wird, enthalten die nach SiO2-Abtrennung anfallenden Aluminiumfluo-
b5 ridlösungen immerhin noch 0,6 bis 0,8 g SiO2 pro Mol AIF3 gelöst. Der aus solchen Lösungen hergestellte Kryolith enthält in der Regel noch 0,25 bis 0,40 Gew.-% SiO2 und ist deshalb nur bedingt bei der Aluminium-
schmelzflußelektrolyse verwendbar.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von weitgehend kieselsäurefreien Aluminiumfluoridlösungen durch Umsetzung von 10- bis 30gew.-%igen Hexafluorokieselsäurelösungen r-> mit überschüssigem aluminiumhaltigem Material unter intensiver Durchmischung bei einer Temperatur von 90 bis 1000C, wobei der End-pH-Wert zwischen 2,5 und 3,5 liegt, sowie Abfiltrieren der ausgefällten Kieselsäure, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktionsgemisch aus Hexafluorokieselsäurelösungen und aluminiumhaltigem Material unter weiterer Durchmischung bei denselben Temperaturen 0,005 bis 0,2 Mol eines Ferrisalzes je MoI eingesetzte Hexafluorokieselsäure zugegeben und daß anschließend schnell auf eine Temperatur unterhalb 6O0C abgekühlt wird.
Überraschenderweise hat sich gezeigt daß bei Durchführung des Verfahrens bei Temperaturen zwischen 90 und 1000C, vorzugsweise bei etwa 95° C, die Reaktion zwischen Hexafluorokieselsäure und dem aluminiumhaltigen Material mit so hoher Reaktionsgeschwindigkeit verläuft, daß bis zum vollständigen Verbrauch der Hexafluorokieselsäure die Umwandlung vom löslichen Aluminiumfluorid in das unlösliche Aluminiumfluorid-Trihydrat entsprechend Gleichung 2 nur unbedeutend ist. Durch Arbeiten bei diesen Temperaturen wird zudem erreicht, daß das SiO2 in gut filtrierbarer Form anfällt
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Hexafluorokieselsäure in relativ konzentrierter Form einzusetzen, jo Während bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Aluminiumfluoridlösungen aus Hexafluorokieselsäure und Aluminiumhydroxid oder Bauxit wegen der Gefahr, daß Aluminiumfluorid-Trihydrat vorzeitig auskristallisiert und zusammen mit dem SiC>2 abgetrennt wird, die Hexafluorokieselsäure auf eine Konzentration unter 20 Gew.-°/o, in der Regel auf 12 bis 18 Gew.-%, verdünnt wird, werden im vorliegenden Verfahren die besten Ergebnisse mit über 20gew.- °/oigen, vorzugsweise 24- bis 30gew.-%igen Lösungen erhalten.
Als aluminiumhaltiges Material kann Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, festes Aluminiumoxidhydrat oder Bauxit verwendet werden. Bevorzugt werden als preisgünstige Materialien Tonerdehydrat oder eisenarmer Bauxit eingesetzt. Das aluminiumhaltige Material wird in fein verteilter Form verwendet, wobei Korngrößen zwischen 32 und 200 μ im allgemeinen zu guten Ergebnissen führen.
Der Zusatz eines geringen Überschusses an aluminiumhaltigem Material, bezogen auf die theoretisch erforderliche Menge, welche zum vollständigen Umsatz des Fluors in der Hexafluorokieselsäure führt, begünstigt die quantitative Umsetzung der Hexafluorokieselsäure. Die benötigte Menge an zusätzlicher Aluminiumverbindung liegt dabei niedriger als bei den bisher bekannten Verfahren; so ist dazu bei Tonerdehydrat in der Regel ein Überschuß von 1 bis 3 Gew.-°/o und bei Bauxit ein Überschuß von ? bis 10 Gew.-% ausreichend. Im Reaktionsgemisch wird in Abhängigkeit der ω zugesetzten Menge an aluminiumhaltigem Material ein End-pH-Wert zwischen 2,5 und 3,5 eingestellt
Die Stabilisierung des löslichen Aluminiumfluorids im Reaktionsgemisch nach erfolgter Umsetzung wird dadurch erreicht, daß man dem Reaktionsgemisch bei bo einer Temperatur zwischen 90 und 1000C, vorzugsweise bei der Umsetzungstemperatur, ein Ferrisalz in einer Menge zwischen 0,005 und 0,2 Mol je Mol eingesetzte Hexafluorokieselsäure zumischt und vor der Abtrennung des SiOrNiederschlages das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur unterhalb 60° C abkühlt
Das beigefügte Vergleichsbeispiel la zeigt daß eine sehneile Abkühlung des Reaktionsgemisches, welche im einfachsten Falle durch Zugabe von Wasser, aber auch durch Einwirkung von Kühlvorrichtungen erfolgen kann, einen gewissen Stabilisierungseffekt auf das lösliche Aluminiumfluorid ausübt; es zeigt aber auch, daß sich ein Teil schwerlösliches Aluminiumfluorid-Trihydrat bildet welches zusammen mit dem SiO2-Niederschlag abgetrennt wird. Eine befriedigende Stabilisierung der vom Niederschlag befreiten Lösung ist so nicht zu erzielen. Eine wesentliche Maßnahme ist daher die Zugabe eines Ferrisalzes zum erhitzten Reaktionsgemiscb. Erst durch Kombination beider Maßnahmen werden übersättigte metastabile Aluminiumfluoridlösungen erhalten, welche über mehrere Tage stabil sind und 95 bis 98% des theoretisch eingesetzten Fluors enthalten.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Zugabe von Ferrisalzen zusätzlich zur Ausfällung von kolloidal gelöstem S1O2 aus der schwachsauren Lösung führt und der Ausflockungseffekt sogar ohne vorhergehende Abtrennung der bei der Umsetzung entstandenen SiC>2-Mengen auftritt
Als Ferrisalze eignen sich wasserlösliche Salze, wie beispielsweise Ferrichlorid, Ferrinitrat Ferrisulfat Ferriacetat Ferrioxalat oder Gemische dieser Salze. Die Zugabe kann in fester oder gelöster Form erfolgen. Auch durch Lösen von Eisenverbindungen in verdünnten Säuren gewonnene Ferrisalzlösungen können eingesetzt werden, wie zum Beispiel in verdünnter Salzsäure gelöster Rotschlamm. Optimale Ergebnisse in bezug auf die Reduzierung des SiCh-Gehaltes in der übersättigten, metastabilen Aluminiumfluoridlösung werden im allgemeinen schon erzielt, wenn man 0,01 bis 0,05 Mol Ferrisalz je Mol eingesetzte Hexafluorokieselsäure zumischt. Eine kurzzeitige intensive Durchmischung nach erfolgter Zugabe begünstigt die Ausfällung des kolloidal gelösten SiO2. Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise bei Einstellung eines End-pH-Wertes von etwa 3 nach der Umsetzung von Bauxit mit Hexafluorokieselsäure und einer Ferrisalzzugabe von 0,02 Mol pro Mol eingesetzte Hexafluorokieselsäure den SiO2-Gehalt pro Mol gelöstes Aluminiumfluorid auf 150 bis 200 mg in der vom SiO2-Niederschlag abgetrennten Lösung zu reduzieren. Aus einer solchen Lösung kann ein Kryolith mit einem Gehalt von weniger als 0,1 Gew.-% SiO2 gewonnen werden.
Das beigefügte Vergleichsbeispiel Ic zeigt, daß eine wesentliche Voraussetzung zur Erzielung einer weitgehend kieselsäurefreien, stabilen Aluminiumfluoridlösung ist, daß man das Ferrisalz nach Beendigung der Umsetzung der Hexafluorokieselsäure mit dem aluminiumhaltigen Material zugibt. Eine Zumischung des Ferrisalzes zur Hexafluorokieselsäure vor der Umsetzung mit dem aluminiumhaltigen Material führt weder zu einer befriedigenden Stabilisierung des löslichen Aluminiumfluorids noch zu einer ausreichenden Reduzierung des SiO2-Gehaltes in dieser Lösung.
Das vorliegende Verfahren besitzt somit den großen Vorteil, daß man auf einfache Weise einen für die Aluminiumschmelzflußelektrolyse geeigneten Kryolith direkt aus Aluminiumfluoridlösungen gewinnen kann.
Die Kryolithherstellung kann nach bekannten Verfahren erfolgen. In den nachfolgenden Beispielen wurde der Kryolith durch gleichzeitiges Einmischen von
Natriumchloridlösung und Aluminiumfluoridlösung in die vorgelegte Fluorwasserstoffsäure entsprechend dem Verfahren der DE-OS 22 27 366 hergestellt
Beispiel 1
2813 g Hexafluorokieselsäure mit einem Gehalt von 0,5 Mol H2SiF6 wurden in einem säurebeständigen Rührreaktor auf 600C erwärmt Anschließend wurden 80 g Tonerdehydrat (2,5 Gew.-% AI-Überschuß über die zur Umsetzung der Hexafluorokieselsäure theoretisch erforderliche Menge) in einer solchen Weise zugegeben, daß sich nach vollständiger Zugabe desselben eine Temperatur von 95° C eingestellt hatte. Nach einer Rührzeit von 20 Minuten bei 95° C wurden in das einen End-pH-Wert von 3,0 aufweisende Reaktionsgemisch 1.8 g festes Ferrichlorid (0,022 Mol Ferrichlorid je Mol eingesetzte H2SiF6) eingerührt und 5 Minuten weitergerührt Nach Abkühlen des Reaktionsgemisches durch Zugabe von 250 ml Wasser auf etwa 55° C wurde die Kieselsäure abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Es wurden 735 ml eines schwachgelblichen Filtrats gewonnen, welches 83 g Aluminiumfluorid enthielt d. h. 98% des Fluors aus der Hexafluorokieselsäure lagen in Form von Aluminiumfluorid vor. Der SiO2-Gehalt im Gesamtfiltrat betrug 184mg, d.h. 0,188gZMol AlF3. Die Aluminiumfluoridlösung war über mehrere Tage stabil. Aus dieser Lösung konnte ein Kryolith mit einem SiO2-Gehalt von 0,08 Gew. % erhalten werden.
Vergleichsbeispiel 1 a
Das Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß die Zugabe von Ferrichlorid unterblieb. Wie im Beispiel 1 wurden 281,3 g Hexafluorokieselsäure mit einem Gehalt von 0,5 Mol H2SiF6 auf 60° C erhitzt und mit 80 g Tonerdehydrat versetzt. Nach einer Rührzeit von 20 Minuten bei 950C wurde das Reaktionsgemisch sofort durch Zugabe von 250 ml Wasser auf 55° C abgekühlt, filtriert und mit Wasser gewaschen. Die Menge an Filtrat betrug 750 ml. Im Filtrat lagen 78 g Aluminiumfluorid vor, d. h. 95% des eingesetzten Fluors lagen in Form von Aluminiumfluorid vor. Der SiOrGehalt im Gesamtfiltrat betrug 410mg, d.h. 0,441 gZMol AlF3. Die Aluminiumfluoridlösung war sehr instabil, d. h. nach wenigen Stunden war eine größere Menge Aluminiumfluorid-Trihydrat auskristallisiert.
Vergleichsbeispiel Ib
462,5 g Hexafluorokieselsäure, welche 0,5 Mol H2SiF6 enthielten, warden mit 80 g Tonerdehydrat bei 800C
innerhalb von 20 Minuten umgesetzt Es stellte sich ein End-pH-Wert von 1,0 ein. Nach Filtration und Wasserwäsche wurden 750 ml Aluminiumfluoridlösung erhalten, die 1,67 g SiO2 und 75,2 g AlF3 enthielten, d. h. 1,87 g SiO2ZMoI AlF3. Eine Kristallisation von AIF3 · 3 H2O trat hierbei bereits verstärkt bei der Umsetzung und während der Filtration auf.
Vergleichsbeispiel Ic
281,1 g Hexafluorokieselsäure, die 0,5 Mol H2SiF6 enthielten, wurden mit 25 ml Ferrichloridlösung, die 1,8 g FeCl3 enthielten, versetzt Die Lösung wurde in einem säurebständigen Rührreaktor vorgelegt auf 60° C erwärmt und anschließend mit 79 g Tonerdehydrat versetzt; dabei stieg die Reaktionstemperatur auf 95" C an. Diese Temperatur wurde 20 Minuten aufrechtgehalten. Danach wurde das Reaktionsgemisch mit 250 ml Wasser auf etwa 50° C abgekühlt filtriert und der Filterrückstand mit Wasser gewaschen. Es wurde 865 ml Filtrat das einen pH-Wert von 3,5 hatte, erhalten. Der SiO2-Gehalt des gesamten Filtrats betrug 458 mg, der Gehalt an AlF3 80,9 g, d. h. 0,476 g SiO2ZMoI AlF3. Nach wenigen Stunden war eine größere Menge AlF3 · 3 H2O auskristallisiert.
Vergleichsbeispiel Id
Analog dem Vergleichsbeispiel Ic wurden 306,1 g Hexafluorokieselsäure. die 0,5 Mol H2SiF6 und ),8g FeCl3 enthielten, mit 79 g Tonerdehydrat umgesetzt.
jo Nach Abtrennung des SiO2-Niederschlages wurden 750 ml Filtrat mit einem pH-Wert von 2,9 erhalten. Der SiO2-Gehalt im gesamten Filtrat betrug 547 mg, der A1F3-Gehalt 81,3 g, d. h. 0,565 g SiO2ZMoI AlF3. Nach wenigen Stunden war eine größere Menge an AlF3 · 3 H2O auskristallisiert.
Beispiele 2bis7
Analog Beispiel 1 wurden je 281,3 g Hexafluorokieseisäure, welche 0,5 Mol H2SiF6 enthielten, mit je 79 g Tonerdehydrat (1,25 Gew.-% AI-Überschuß) umgesetzt. Nach Beendigung der Umsetzung wurden bei den in der Tabelle 1 angegebenen End-pH-Werten verschiedene Ferrisalze eingemischt. Nach etwa 5 Minuten wurden 5 die Reaktionsgemische durch Zugabe von 250 ml Wasser abgekühlt. Durch anschließende Filtration und Wasserwäsche wurden über mehrere Tage stabile Aluminiumfluoridlösungen erhalten. Der SiO2-Gehalt der Lösungen ist der Tabelle I zu entnehmen.
Tabelle I Zusätze 1,8 g fest 50 ml H2O Zugabe bei End-
pH-Wert im
Reaktionsgemische
AIF3-Lösung
ml
Gesamt-SiO2
mg
AlF3-
Ausbeute
in Mol
Bei
spiele
FeCl3 1,8 g gelöst in 50 ml H2O 3,0 780 203 0,99
2 FeCl3 2.2 g gelöst in 50 ml H2O 3,0 725 210 0,99
3 Fe2(SO4J3 3,7 g gelöst in 5OmI H2O 2,6 730 292 0,99
4 Fe(NO.,)s 4.2 g gelöst in 50 g 2,8 730 268 0,99
5 Fe2(C3O^)3 3,3 g gelöst in
HCI 1 : 1
2,6 725 290 0,98
6 Rot
schlamm
2,9 720 246 0,99
7
Beispiel 8
89,5 g Bauxit, der 61,0 Gew.-°/o Al2O3 und 1,3 Gew.-°/o Fe2C>3 enthielt, wurden mit 256,2 g Hexafluorokieselsäure, welche 0,5 Mol H2SiF6 enthielten, analog dem Beispiel 1 umgesetzt. Nach Erreichen der Reaktionstemperatur von 950C wurde 15 Minuten weitergerührt. Anschließend wurden zu der Mischung, welche einen End-pH-Wert von 2,9 aufwies, 1,8 g Ferrichlorid, gelöst in 12,4 g Wasser, zugegeben und weitere 5 Minuten bei 95° C gerührt. Nach Abkühlen der Mischung auf 55° C durch Zugabe von 250 ml Wasser wurde filtriert und der Filterrückstand mit Wasser gewaschen. Dabei wurden 660 ml Filtrat mit einem pH-Wert von 3,7 erhalten; der SiOj-Gehalt im Filtrat betrug 197 mg, der A1F3-Gehalt
0,98 Mol. Die so gewonnene übersättigte Aluminiumlösung war über mehrere Tage stabil.
Vergleichsbeispiel 8a
Entsprechend dem Beispiel 8 wurden 89,5 g Bauxit mit 256,2 g Hexafluorokieselsäure mit einem Gehalt von 0,5 Mol H2SiF6 bis zu einem End-pH-Wert von 2,8 umgesetzt, die anschließende Zugabe von Ferrichlorid unterblieb jedoch. Nach dem Abkühlen des Gemisches durch Zugabe von 250 ml Wasser und Abtrennen des SiO2-Niederschlages wurden 650 ml Filtrat mit einem pH-Wert von 3,7 erhalten; das Filtrat enthielt 335 mg SiO2 und 0,97 Mol AlF3.
Schon nach wenigen Stunden trat ein merklicher Aluminiumfluorid-Trihydrat-Niederschlagauf.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von weitgehend kieselsäurefreien Aluminiumfluoridlösungen durch Umsetzung von 10- b*s 30gew.-%igen Hexafluoroldeselsäurelösungen mit überschüssigem aluminiumhaltigem Material unter intensiver Durchmischung bei einer Temperatur von 90 bis 1000C, wobei der End-pH-Wert zwischen 2,5 und 3,5 liegt, sowie Abfiltrieren der ausgefällten Kieselsäure, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktionsgemisch aus Hexafluorkieselsäurelösungen und aluminiumhaltigem Material unter weiterer Durchmischung bei denselben Temperaturen 0,005 bis 0,2 Mol eines Ferrisalzes je Mol eingesetzte Hexafluorokieselsäure zugegeben und daß anschließend schnell auf eine Temperatur unterhalb 60° C abgekühlt wird.
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