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Halle mit textiler Abdeckung Die Erfindung betrifft eine Halle mit
textiler Abdeckung oder Verkleidung, bei welcher ein Stützgerüst, vorzugsweise aus
Holzbindern, mit einer flexiblen Abdeckung überzogen ist, die vorzugsweise aus einem
ein- oder beidseitig mit einer Folie überzogenem oder kaschiertem Sittergewebe aus
Kunststoffäden besteht.
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5 sind bereits Hallen mit textiler Abdeckung bekannt, die vorzugsweise
als Wetterschutzhallen für z. B. den Winterbau dienen.
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Diese Hallen weisen aber die Nachteile auf, daß die Verkleidungen
nicht flattersicher aufgelegt sind und daß eine vollständige und gleichmäßige Spannung
der einzelnen Verkleidungen nicht erfolgt. Neben einer teilweise unbefriedigenden
ästhetischen Wirkung sind die bekannten Hallen auch nur beschränkt dicht und der
Wasserablauf sowie die Tragfähigkeit für Schneedecken läßt oftmals zu wUnschen übrig.
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Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, eine Halle zu schaffen,
bei welcher die vorgenannten Nachteile und die des Standes der Technik nicht mehr
auftreten und die insbesondere eine vollkommene Flattersicherheit gibt, so daß die
textile Abdeckung eine nahezu unbeschränkte Lebensdauer aufweist.
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Neben einer verbesserten Dichtheit soll die Halle gemäß der Erfindung
auch noch in Gegenden eins-etzbar sein, in welcher große Schneehöhen zu erwarten
sind und der Wasserablauf soll auch unter ungünstigen Umständen einwandfrei sein.
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Die erfindungsgemäße Halle soll weiterhin je nach den Bedürfnissen
in beliebigen Längen aufstellbar sein, sie soll an mindestens einem ihrer Enden
öffenbar sein, so daß Maschinet Vorrichtungen, aber aber auch Werkstoffe leicht
in sie eingebracht werden können. Weiterhin soll eine größere Anzahl von Eingängen
bzw. Anschlußstellen für abzweigende Hallen, weitere Baulichkeiten oder dergleichen
vorgesehen sein.
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Insbesondere soll die Halle gemäß der Erfindung wirtschaftlich herstellbar
und sehr dauerhaft sein, wobei durch ihre Auslegung eine Anpassung auch an extreme
Witterungsbedingungen bei größtmöglicher Flexibilität zur Anpassung an die Gegebenheiten
auch und insbesondere hinsichtlich des Arbeitsablaufes für die Fertigung in der
Halle gegeben sein soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die eingangs
genannte Halle ein Stützgerüst aus bogenförmigen
Bindern aufweist
und die Abdeckung eine nach innen zeigende Rundung einnehmen sowohl in Binder-Längsrichtung
als auch quer zu den Bindern gespannt ist und die Einstellung der Rundung gewährleistend
einen nicht ebenen Zuschnitt aufweist.
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Um die nach innen zeigende Rundung der einzelnen Verkleidungsstücke
zwischen den Bindern nicht zu stören, können diese für den Fall, daß sie parallel
zueinander verlaufen, quer zwischen ihnen nach innen gebogene Aussteifungen aufweisen.
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Vorteilhaft können die Aussteifungen an der der Abdeckung abgewandten
Unterfläche oder nahe der Unterflächen an den Seiten des Querschnitts der Binder
angreifen und gradlinig verlaufen, wobei gegebenenfalls die Seitenabstützung der
Binder ein Entfallen der Quer- und Windaussteifungen ermöglichend durch die gespannten
Abdeckungen in ihrer Lage gehalten werden können.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Aussteifungen
auch entfallen, da die Binder sich einfach oder mehrfach überkreuzen können und
im First bei einer einfachen Uberkreuzung zu einem Kreuzstoß zusammenkommen, wobei
jede der Hallenseiten auch aus Dreigelenkbogen gebildet werden kann.
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Um leicht auch größere Maschinen und Werkstückteile in die Halle einbringen
oder aus dieser herausnehmen zu können, kann als öffenbarer Hallenabschluß vorgesehen
sein, daß eine Anzahl von bogenförmigen Bindern eine unterschiedliche Schräglage
einnehmend um eine gemeinsame horizontale Achse verschwenkbar angelenkt sind, wobei
die bogenförmigen Binder an ihren Enden beidseitig an je einem Drehpunkt angelenkt
sind.
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Alternativ zu dieser Ausgestaltung können eine Anzahl von Teilen der
bogenförmigen Binder in einer vertikalen Ebene verlaufen, wobei sie einen unterschiedlichen
Winkel zur Hallenlängsachse einnehmen und sie können um eine gemeinsame vertikale
Achse verschwenkbar an ihrem oberen Ende an einem Drehpunkt, der z. B. in Firstmitte
liegen kann, angelenkt sein. Auf die Verschwenkbarkeit kann verzichtet werden (feste
Wand), falls normale Eingangstüren verwetiet werden.
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Die Hallenverkleidung bzw. -abdeckung kann aus einzelnen nicht eben
geschnitten oder genähten Verkleidungsstücken bestehen, deren Dimension in der breite
der Größe der Felder zwischen den Bindern ein- oder mehrfach entspricht und die
auf den4Rindern befestigt sind.
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Um eine Vielzahl von Öffnungen je nach Bedarf zu erhalten, können
die am Boden ansetzenden Enden der Verkleidungsstucke mit
Rundungen
ausgeschnitten sein und in die Rundungen können zu ihrem dichtenden Verschluß zusätzlich
herabhangende Verkleidungen angeschlossen sein oder aber die Ausschnitte können
in zusötzliche Bauteile, Türelemente oder andere Anschlüsse wie z. B. andere Hallen
münden.
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Insgesamt bietet die Halle gemäß der Erfindung die Lösung eines technischen
Problems, die eine große Flexibilität bei hoher Wirtschaftlichkeit gewährleistet
und zudem weiterhin eine ästhetisch äußerst ansprechende Lösung schafft. Die Asthetik
der erfindungsgemäßen Halle wird noch unterstrichen, wenn zwischen die einzelnen
Verkleidungsfelder andersfarbige Nähte eingesetzt sind oder die Rahmen einen besondere
Verlauf angeben oder verschiedenfarbig ausgebildet sind.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von
Zeichnungen naher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht einer Halle gemäß
der Erfindung, Fig. 2 die Innenansicht einer Halle gemäß Fig. 1, Fig. 3 die schematische
Aufsicht auf eine Kreuzbogenhalle gemäß der Erfindung, Fig. 4 die schematische Ansicht
einer Halle gemäß Fig. 1, Fig. 5 die schematische Aufsicht auf eine Halle gemaß
Fig. 4, Fig. 6 eine Parallelbogenhalle gemaß der Erfindung mit nur zwei Bögen fUr
den Abschluß,
Fig. 7 die schematische Aufsicht auf eine Halle gemäß
Fig. 6, Fig. 8 der Abschluß einer erfindungsgemäßen Halle mit in vertikalen Ebenen
verlaufenden BogenstUcken, Fig. 9 die schematische Aufsicht auf eine Halle gemaß
Fig. 8, Fig. 10 die schematische Aufsicht auf den Hallenabschluß einer weiteren
Halle mit Parallelbindern und Fig. 11 die schematische Aufsicht auf eine Kreuzbogenhalle
mit im wesentlichen elliptischem Grundriß.
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Gemäß den Figuren besteht die erfindungsgemäße Halle aus einer Anzahl
von tragenden Bindern, vorzugsweise Holzleimbindern, die untereinander verbunden
sind und die mit einer oder mehreren textilen Abdeckung versehen sind.
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Die Binder 1 können entweder parallel zueinander verlaufen und quer
zwischen ihnen können dann Aussteifungen 3 angebracht sein, welche den Abstand zwischen
den Bindern halten und die notwendige Querversteifung darstellen oder die Binder
können sich einfach oder mehrfach Uberkreuzen. Solche Hallen werden als Kreuzbogenhallen
bezeichnet.
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Sind die Binder 1 fUr eine Kreuzbogenhalle bestimmt, so können die
Binder als Dreigelenkbogen ausgebildet sein, d.h. die auf einer Seite liegenden
Binder sind jeweils paarweise zu einem Dreigelenkbogen zusammengefaßt, wobei sich
je zwei der Dreigelenkbogen gegenüber liegen und im mittleren Krazstoß zusammentreffen.
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Gemaß Figur 11 eignen sich solche Kreuzbogenhallen insbesondere dafUr,
auch Grundrißgestaltungen elliptischer oder ähnlicher Art zu schaffen. Die Länge
der Binderbögen wird dabei zu den Enden der Halle jeweils geringer, so daß ein Hallenkörper
entsteht, der sogar nahezu kugelförmig sein kann.
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Ersichtlicherweise (Fig. 2) sind außer den Aussteifungen 3, die gegebenenfalls
auch entfallen können, zwischen den Bindern 1 weitere Quer- oder Windaussteifungen
nicht notwendig und die Binder sind derart tragfähig, daß z. B. eine Kranbahn unter
dem First untergehängt sein kann.
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Da solche Hallenbinder, die aus Stahl, Leichtmetall oder auch Kunststoff
sein können oder auch als Holzleimbinder ausgeführt sein können, allgemein bekannt
sind und ihre Detoilausführung im Belieben des Fachmanns steht, braucht auf diese
nicht weiter eingegangen zu werden. Die Querversteifungen 3 sind mittels üblicher
Beschläge oder direkt mit den Hallenbindern verbunden, ihre Ausbildung ist ebenfalls
für den Fachmann als bekannt vorauszusetzen, wenn berUcksichtigt wird, daß sie nach
innen eingebogen sind und damit der Wölbung der Verkleidungen bzw. der Abdeckung
nach innen Raum geben.
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Die Abdeckung selbst besteht aus einzelnen Teilen, die mindestens
die Feldgröße zwischen den einzelnen Bindern aufweisen, d.h.
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die Länge eines Bogens aufweisen, eine Etreite entsprechend der Spannweite
zwischen den Bindern haben und die insbesondere aus beschichtetem, hochfestem Gittergewebe
bestehen. Das verwendete, insbesondere rechtwinklig gewebte Gittergewebe braucht
aufgrund der Flattersicherheit der Gesamtkonstruktion nicht übermäßig steif zu sein
und es können Gewebe verwendet werden, die einschließlich der ein- oder beidseitigen
Kaschierung durch ein oder mehrere Folien ein geringeres Gewicht als ein Kilo pro
qm aufweisen.
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Die Abdeckung 2 selbst ist auf den Bindern 1 befestigt, wobei die
Befestigung durch eingeschossene Klammern, Klemmprofile, Steckprofile, durch Nägel,
Schrauben und in einer weiteren Ausgestaltung auch durch Kleber und/oder Verschweißen
erfolgen kann.
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Der Begriff Klemmprofile dient in diesem Zusammenhang fUr alle möglichen
Arten der Aufklemmung von Verkleidungen auf den Hallenbindern.
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Die bei Parallelhallen vorgenommenen Bogenausschnitte 8 sind durch
gesonderte, eingenähte oder eingeschweißte Verkleidungen 9 ausgefüllt, welche bis
auf den Boden herabreichen und dichtend mit der Bodenoberfläche verbunden sein können.
Durch diese Verkleidungen 9 besteht die Möglichkeit, innerhalb jedes Hallensegmentes
zusätzliche Bauteile wie Ausgänge oder Werkstätten oder gar andere Hallen anzuschließen,
ohne daß die eigentliche
Hallenstruktur gestört wUrde. Es ergibt
sich so die Möglichkeit, bei Verwendung eines Fließbandes innerhalb der Halle an
den Seiten Materiallager, Nebenaggregate und Werkzeugmaschinen anzuschließen.
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Wesentlich ist bei dem Aufbau der Halle, daß die einzelnen Verkleidungsstücke
mit genügender Spannung aufgebracht werden, um strafft bleiben und der räumliche
Zuschnitt ist so gewählt, daß die Verkleidungsstücke sich zwischen den Bindern einbiegen.
Es wird dadurch die erforderliche Flattersicherheit und ein günstiger Wasserablauf
sowie ein günstiges Verhalten bei Schneefall erreicht.
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Die Montage erfolgt jetzt so, daß ausgehend von z. 5. dem First die
Verkleidung sowohl in Binderquer- als auch löngsrichtung stark gezogen wird und
unter Spannung auf die Binder aufgenagelt wird, wodurch sich die eingezogene Rundung
von selbst einstellt.
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Die ausgeschnittenen Rundungen können mit einer Randverstärkung versehen
sein. Hinsichtlich des nicht ebenen, räumlichen Zuschnittes wird auf bekannte Techniken,
z. B. bei Segeln, verwiesen.
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Die erfindungsgemäße Halle ist an ihrem einen Ende ersichtlicherweise
ohne weiteres an weitere Baulichkeiten anschließbar
und das freie
Ende kann mittels bogenförmiger Binder abgeschlossen werden, die in verschiedenen
Schräglagen angebracht sind und um eine horizontale Achse verschwenkbar sind. Auf
diese Weise kann das gesamte Hallenende geöffnet und geschlossen werden, wodurch
eine Anpassung der Hallenventilation leicht nach den Gegebenheiten möglich ist und
wodurch das Ein- und Ausbringen von Materialien, Maschinen und dergleichen auch
bei großen Abmessungen ohne weiteres und ohne Schwierigkeiten möglich ist.
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Es können gemäß den Figuren 4 bis 6 ein, zwei oder mehrere Bögen zum
Abschluß Verwendung finden, wobei der Bogen oder die Bögen an dem Ende des letzten
senkrecht stehenden Binders an Drehpunkten 5 angelenkt sind und um den Drehpunkt
5 verschwenkbar sind.
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Gemäß den Figuren 8 bis 10 kann das Hallenende aber auch sowohl bei
Parallelbinderhallen als auch bei Kreuzbinderhallen so ausgebildet sein, daß ein
oder mehrere Bögen um eine vertikale Achse verschwenkbar angebracht sind. Alternativ
kann auch ein konventionell grader Abschluß vorhanden sein.
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Im First des letzten Bogens bzw. im letzten Kreuzstoß 4 sind eine
Anzahl von Bögen in einem Drehpunkt 6 angelenkt, um welche sie in vertikalen Achsen
seitlich verschwenkbar sind. Es ergibt sich auch bei dieser Lösung die Möglichkeit,
das Hallenende den Gegebenheiten entsprechend beliebig weit zu öffnen. Die unteren
Enden der Endböden müssen dabei auf einer Gleitbahn um den Drehpunkt
herum
geführt sein.
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Ersichtlicherweise kann die erfindungsgemäße Halle je nach Bedarf
verlängert oder verkürzt werden, ohne daß größerer Aufwand getrieben werden muß.
Die verwendeten Abdeckungen bzw. Verkleidungen können nach Lösen der Verbindung
mit den Bindern anderweitig verwendet-werden, wobei die Halle insgesamt als Leichtbaukonstruktion
sehr leicht tr-ansportiert werden kann. Eine leichte Transportierbarkeit des Gerüstes
ist insbesondere dann gegeben, wenn die Binder 1 nicht einstückig, sondern teilbar
sind. Die Montage der Abdeckung selbst unter Spannung konn von Hand oder aber mittels
Montagehilfsmittel vorgenommen werden.