DE2409413B2 - Verfahren und vorrichtung zur isotopentrennung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur isotopentrennungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Isotopenaustauschverfahren zur Anreicherung von Uran an einem seiner Isotope,
durch Inberührungbringen einer eine erste Uranverbindung enthaltenden sauren, wäßrigen Phase mit einer
getrennten, eine zweite Uranverbindung enthaltende Phase, sowie eine dafür geeignete Vorrichtung.
Gegenwärtig werden zwei Verfahren zur Anreicherung des natürlichen Urans an dem Isotop 235 industriell
benutzt oder sind im Begriff benutzt zu werden. Es handelt sich um die Gasdiffusion und die Gaszentrifugierung.
Bei beiden Verfahrten muß das Uran in Form von Hexafluorid eingesetzt werden, d. h. in Form eines
stark ätzenden, gefährlichen und schwer zu handhabenden Gases. Die Verfahren sind sehr verwickelt und ihre
Ausübung ist kompliziert. Das erste Verfahren besitzt den weiteren Nachteil eines erheblichen Energieverbrauchs.
Das zweite Verfahren erfordert einen enormen Kapitalaufwand und wird technologisch noch nicht
vollständig beherrscht.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Anreicherung von Uranisotopen auf chemischem Wege bekannt.
So ist insbesondere der Austausch zwischen den Ionen des Urans mit der Valenz IV und des Urans mit der
Valenz VI, das im allgemeinen in Form des Uranylions eingesetzt wird, untersucht worden. So ist insbesondere
vorgeschlagen worden, einen Isotopenaustausch zwischen U4+ und UO2 2+ in einer homogenen wäßrigen
Lösung (siehe die US-PS 27 87 587) oder in miteinander in Berührung gebrachten wäßrigen und organischen
Phasen (s. die US-Patentschrift 28 35 687) vorzunehmen.
Ferner ist vorgeschlagen worden, Ionenaustauscherharze zu verwenden, die eines der Isotope selektiv
zurückhalten. So ist beispielsweise vorgeschlagen worden, das Uran der Valenz IV an einem Harz zu
fixieren, es dann zu oxidieren und zu eluieren (s. die <-,
französischen Patentschriften 14 8C129, 1600437, 21 46 462 und 25 46 461).
Diese Verfahren haben keine befriedigenden Ergebnisse gezeigt. So sind insbesondere die Austauschfakloren
pro Stufe gering und die meisten chemischen m Vorgänge kompliziert.
Es ist ferner bekannt, daß das Uran andere Wertigkeiten als die Valenzen IV und Vl annehmen
kann, die bislang bei Versuchen zur Isotopentrennung auf chemischem Wege benutzt wurden. So ist r>
insbesondere bekannt, daß das Uran die Valenz III annehmen kann. Dieser Valenzzustand wird jedoch im
allgemeinen als labil und vorrübergehend angesehen, da die UJ+-Ionen dazu neigen, insbesondere in Lösung
spontan sich in U4+-lonen oder sogar Uranylionen
UO2+ + umzuwandeln.
Dies ist an sich nicht verwunderlich, wenn man sich daran erinnert, daß das System UJ+/U4+ ein Redoxsystem
darstellt, dessen Normalpotential gegenüber der Normalwasserstoffelektrode -0,63 Volt beträgt. Die
UJ+-Ionen besitzen daher einen reduzierenden Charakter,
so daß sie theoretisch das Wasser unter Bildung von Wasserstoff reduzieren müßten.
Aus der US-PS 28 35 687 ist ein Isotopenaustauschverfahren zur Anreicherung von Uran an einem seiner jo
Isotope bekannt, das darin besteht, daß man eine wäßrige saure Lösung von vierwertigem Uran mit
einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel in Berührung bringt, in dem ein
wasserlöslicher Chelatkomplex des vierwertigen Urans gelöst ist. Auch die nach diesem Verfahren erzielbaren
Anreicherungskoeffizienten der Größenordnung von 1,001 vermögen nicht zu befriedigen.
Es hat sich nunmehr überraschenderweise gezeigt, daß es gelingt, diese Anreicherungsfaktoren erheblich
zu verbessern, wenn man bei dem Isotopenaustausch Uranverbindungen einsetzt, von denen die eine die
Valenz IH und die andere die Valenz IV aufweist oder verschiedenartige Uranverbindungen der Valenz III
einsetzt und unter solchen Bedingungen arbeitet, daß eine Oxidation des dreiwertigen Urans zu dem
vierwertigen Uran vermieden wird, wobei die flüssige Phase neben dem Uran praktisch keine anderen Metalle
der Gruppen III bis VIII des Periodensystems enthält. Es konnte insbesondere nicht erwartet werden, daß sich
diese wesentlich vorteilhafteren Anreicherungskoeffizienten von 1,0027 und mehr erreichen lassen, wenn man
die genannten Bedingungen einhält.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Isotopenaustauschverfahren
zur Anreicherung von Uran an einem seiner Isotope, durch Inberührungbringen einer eine
erste Uranverbindung enthaltenden sauren, wäßrigen Phase mit einer getrennten, eine zweite Uranverbindung
enthaltenden Phase, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die saure, wäßrige Phase, abgesehen von Uran, bo
praktisch frei ist von anderen Metallen der Gruppe III bis VIII des Periodensystems und das Inberührungbringen
unter Schutz gegen jede Berührung mit einem festen leitenden Körper einerseits und mit freien
Sauerstoff oder freisetzbaren Sauerstoff zuführenden (,5
Reagentien andererseits bewirkt wird, wobei von den eingesetzten Uranverbindungen die eine die Valenz 111
und die andere die Valenz IV aufweist oder verschiedenartige
Uranverbindungen der Vaienz IM verwendet werden.
Die Erfindung nützt somit die Erkenntnis aus, dall es möglich ist, Lösungen zu bilden, die das Uran im
3wertigen Zustand enthalten, der metastabil während längerer Zeit aufrechterhalten werden kann, die dazu
ausreicht, einen Isotopenaustausch in technischem Maßstab vorzunehmen, wenn diese Lösungen gegen
jede Berührung mit leitenden Körpern geschützt werden und praktisch — außer dem Uran — keine
Ionen von anderen Metallen als denen der Alkalimetalle und der Erdalkalimetalle, d. h. keine Ionen der Metalle
der Gruppen III bis VIII des Periodensystems, enthalten.
Es ist ersichtlich, daß, wenn man vom Normalpotential
des obenerwähnten U1 ^/U^-Redoxsystems absieht,
die Oxidationszahl des dreiwertigen Urans um wenigstens eine Einheit ansteigen muß, wenn die
Lösung weniger stark reduzierende Metallionen enthält. Es war jedoch nicht zu erwarten, daß Mengen von
anderen Metallionen der obenerwähnten Art, die gering sind gegenüber dem Gehalt an LM+-Ionen, hinsichtlich
der schnellen Oxidation der Ui + -lonen eine Wirkung
besitzen, die als katalytisch bezeichnet werden kann.
Es hat sich gezeigt, daß für jedes Metall der G ruppen III bis VIII des Periodensystems (außer Uran) eine
geringste Menge besteht, die nachstehend als »katalytische Menge« bezeichnet wird, oberhalb der eine
schnelle Umwandlung der in den Lösungen vorhandenen UJ+-lonen in U4 + -Ionen zu beobachten ist. Diese
katalytischen Mengen sind sehr gering und liegen im Fall von Nickel-, Kupfer- oder Kobaltionen in bezug auf
U (III) im ppm-Bereich (Teile pro Million Teile).
Wenn in der vorliegenden Anmeldung von praktisch von Metallionen der betrachteten Art freien Lösungen
die Rede ist, so bedeutet dies, daß es sich um Lösungen handelt, deren Gehalt an diesen Ionen kleiner ist als die
entsprechende katalytische Menge.
Die U!+ enthaltende Phase muß nicht nur von
gewissen Ionen frei sein, sondern darf auch nicht mit elektrisch leitenden Körpern, beispielsweise Wänden, in
Kontakt kommen. Wenn beispielsweise eine UJt
enthaltende Säurelösung mit einem leitenden Werkstoff in Berührung steht, kann dieser die Reaktion zwischen
UJ+ und H+ begür.stigen (die normalerweise in rein
homogener Phase sehr langsam abläuft), indem er an dem Elektronenaustausch zwischen den beiden Reaktionspartnern
teilnimmt. Dieser Vorgang mit katalytischem Charakter verläuft mehr oder weniger schnell,
und zwar in Abhängigkeit von der relativen Anordnung der Intensitäts-Potential-Kurven der Reaktionen
LJJ+ -► U4+ und H+ ->
H; an dem betreffenden Werkstoff. Insbesondere ist dieser Vorgang um so bedeutender,
je geringer die Überspannung des Wasserstoffs an diesem Werkstoff ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird daher in der Weise durchgeführt, daß man eine flüssige Phase, die
eine Uranverbindung enthält und praktisch frei von Metallen ist, die in dieser Phase weniger stark
reduzierend wirken als UJ+ (in der Praxis Metalle der
Gruppen III bis VIII des Periodensystems der Elemente), und in der das Uran in Form von U) + -lonen
vorhanden ist, entweder mit aus einer anderen Verbindung stammendem U(III) oder U(IV) in
Berührung bringt, und zwar unter Vermeidung jeder Berührung mit einem festen leitenden Körper einerseits
und mit Reagenzien, die freien Sauerstoff oder freisetzbaren Sauerstoff zuführen, andererseits.
Ferner ist es im allgemeinen zweckmäßic. eine der
flüssigen Phasen (oder die einzige flüssige Phase) durch
eine wäßrige Phase zu bilden.
Man kann mit Vorteil das Verfahren in der Weise führen, daß die die zweite Uianverbindung enthaltende
Phase eine feste Phase ist, beispielsweise ein loncnaustauscherharz.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens führt man folgende
Arbeitsscheue durch:
Isotopenaustausch im Gegenstrom zwischen der Uran in Form von Vu -Ionen enthaltenden sauren, wäßrigen
Phase und der Uran in Form von U (IV) enthaltenden organischen Phase;
Extraktion von U (IV) aus der organischen Phase in di<_
vorher erschöpfte wäßrige, saure Phase und Reduktion des Urans mit der Valenz IV zu der Valenz III;
Oxidation von U (III) der wäßrigen Phase zu U (IV) und Überführung von U (IV) in die vorher erschöpfte organische Phase.
Oxidation von U (III) der wäßrigen Phase zu U (IV) und Überführung von U (IV) in die vorher erschöpfte organische Phase.
Das Uran mit der Valenz IV kann unmittelbar aus der organischen Phase in die wäßrige Phase extrahiert
werden, die vorher so eingestellt wurde, daß die Überführung praktisch vollständig ist. Diese Einstellung
kann insbesondere durch die Verminderung des Gehalts an Aussalzungsmittel erreicht werden. Die Extraktion
von U'* aus der wäßrigen Phase kann nach der
Oxidation zu U4+ durch die organische Phase erfolgen,
die so gewählt ist, daß die Überführung bei einem gegebenen Gehalt der wäßrigen Phase an Aussalzungsmittel
ebenfalls praktisch vollständig ist.
Die U'"1 in Lösung enthaltende, wäßrige Phase muß
dann natürlich U4 4 enthalten können und die Extraktion
des Urans mit der Valenz IV durch die organische Phase gestalten, wozu sie ein Aussalzungsmittel aufnehmen
können muß, bei dem es sich im allgemeinen um einen Halogenidionendonator handelt, was zur Folge hat, daß
das Uran in Form des Halogenids in der wäßrigen Phase vorhanden ist, was die Oxidations- und Reduklionsvorgänge
erheblich erleichtert, während das bei der Reduktion gebildete Halogen oder die gebildete
Halogenwasserstoffsäurc zur Vornahme der Neuoxidalion
benutzt werden. Als Aussalzungsmittel kann man insbesondere Chloridionen und als Uransalz in wäßriger
Phase Urantrichlorid benutzen. Man kann jedoch auch andere, nicht reduzierende Aussalzungsmittel einsetzen.
In der Praxis werden für eine Kaskade mit vollständigem Rückfluß die Mengen der organischen
Phase und der wäßrigen Phase in Abhängigkeit von der Urankonzentration der beiden Phasen derart ausgewählt,
daß die Uranmengen in diesen beiden Phasen im wesentlichen gleich sind. Die Austausehbcdingungcn
und insbesondere der Gehalt der wäßrigen Phase an Aiissalzungsniiltcl werden derart ausgewählt, daß
höchstens 5°/o des Urans mit der Valenz IV aus der organischen Phase in die wäßrige Phase übergehen. In
last allen Rillen erfolgt praktisch kein Übergang von Uran mit der Valenz III aus der wäßrigen Phase in die
organische Phase, da nur sehr wenig Komplexbildner für Uran mil tier Valenz III vorhanden sind.
Die wäßrige Phase kann nur dann gelöstes Uranteirachlorid
enthalten, wenn sie selbst eine geringe Λ/idilät besitzt (die von der Konzentration an
II' '-Ionen abhängt), da sonst das Uran als Hydroxid
ausfüllt. In tier Praxis ist es jedoch häufig möglich, das
Ui antelrachlorid mit Wasser wieder uns der organischen Phase zu extrahieren, wobei das Wasser durch
Absorption der in der organischen Phase enthaltenen Säure angesäuert wird.
Wie bereits erwähnt, muß die wäßrige Phase beim Inberührungbringcn mit der organischen Phase ein
Aussalzungsmittel enthalten. Wenn zur Vereinfachung angenommen wird, daß dieses Aussalzungsmittel durch
■> Chloridioncn gebildet wird, muß die Uu enthaltende
Phase eine starke Salzsäure- oder Chlorid-Konzentration aufweisen. Man kann jedoch nicht beliebige
Chloride verwenden, da Kationen ungeeignet sind, die einen Teil eines Redox-Elements bilden, dessen
ίο Normalpotential höher liegt als das des UWU4* -Systems,
wenn es mit einer erheblichen Geschwindigkeit reagiert, wobei diese Bedingung in homogener Phase
einzuhalten ist; und das die obigen Merkmale aufweist, wenn der zweite Bestandteil des Elements ein Metall isi
|-, Dieses Metall wird dann durch das Uran reduziert und im allgemeinen von neuem von der Säure angegriffen
Hierdurch ergibt sich ein Vorgang mit katalytischem Charakter, der zu einer schnellen Oxidation des U
führt, selbst wenn das maßgebende Ion des Vorgangs
führt, selbst wenn das maßgebende Ion des Vorgangs
2» nur in sehr geringer Menge vorhanden ist. Dies trifft
insbesondere auf Nickel-, Kupfer- und Kobaltionen zu deren Gehalt, bezogen auf das Uran, unterhalb 1 ppm
gehalten werden muß.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß eine Berührung der wäßrigen Lösung mit leitenden Werkstoffen
zu vermeiden ist, außer in ganz besonderer Fällen (z. B. die Kathode für die elektrochemische
Reduktion etc.) ebenso wie das Vorhandensein vor Ionen, die ihre Zersetzung katalysieren könnten
jo insbesondere jene Ionen, die ein Redoxpotential
besitzen, das selbst bei sehr geringen Mengen vergleichbar ist mit dem von Nickel, Kupfer und Kobalt
Das einzige in größerer Menge zulässige Kation ist praktisch das des Aussalzungsmitlels, das durch U3
nicht reduziert werden darf. Es sind also insbesondere außer HCI die ausreichend löslichen Chloride der
Alkalimetalle und der Erdalkalimetalle (wie LiCI oder MgCb) brauchbar.
Das Inberührungbringen von Uran mit den Valenzen
■ίο III und IV kann in verschiedenartigster Weise erfolgen
Die das Uran mit den beiden Valenzen enthaltenden Phasen können mischbar, teilweise mischbar oder nicht
mischbar sein. Eine der Phasen (oder die Phase im Falle eines homogenen Austausche) ist flüssig. Die andere
4r, Phase kann flüssig oder fest sein, wozu man im letzteren
Fall insbesondere Ionenaustauscherharze verwendet.
Die flüssigen Phasen und insbesondere die zweite flüssige Phase können wäßrige, organische oder
gemischte Phasen sein, die das Uran in Form von Ionen oder als Komplex enthalten (was häufig bei einer
organischen Phase der Fall ist). Es sind zahlreiche Lösungsmittel für Uran der Valenz IV bekannt, die diese
Funktion ausüben können.
Unter wäßriger Phase ist eine wäßrige Lösung eines
γ, anorganischen oder organischen Uransalzes in dissoziiertcm
Zustand zu verstehen. Die U11 enthaltende
wäßrige Phase ist im allgemeinen eine Lösung in einer Halogenwasserstoffsäurc, deren Halogenionen die
Aufgabe des Aussal/.ungsmittcls übernehmen. Es sind
hu natürlich nur nichtoxidiercndc Säuren benutzbar. In der
Praxis verwendet man im allgemeinen eine Salzsäurelösung, da HCI die billigste der starken Säuren ist,
wenngleich auch die anderen Halogcnwasscistoffsäuren und in geringcrem Maße die starken, nichtoxidieren-
hri den Satiren in Betracht gezogen werden können.
Unier organischer Phase ist eine Lösung eines Salzes
oder eines Komplexes von Uran mit der Valenz III oder der Valenz IV in einem organischen Lösungsmittel (oder
einem Gemisch derartiger Lösungsmittel) zu verstehen,
die gegebenenfalls ein Verdünnungsmittel enthält, insbesondere wenn die Viskosität, die Dichte und/oder
die Oberflächenspannung der organischen Phase und verschiedene Parameter, wie die Absetzzeiten, becinflußt
werden sollen. Es können sehr zahlreiche organische, flüssige Lösungsmittel benützt werden, so
daß es für den Fachmann nicht schwierig ist, ein geeignetes Lösungsmittel auszuwählen, da es sich im
allgemeinen um solche handelt, deren Eigenschaften als Folge ihrer Benutzung bei der Wiederaufarbeitung von
bestrahlten Kernbrennstoffen gut bekannt sind. Diese organischen Lösungsmittel werden im allgemeinen in
Abhängigkeit von der Art des eingesetzten Uransalzes aus den nachstehend angegebenen Lösungsmitteln
ausgewählt. Häufig muß ihnen ein Verdünnungsmittel zugesetzt werden, wozu man bei Raumtemperatur
flüssige aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe oder Derivate davon (beispielsweise Benzol,
Toluol, Dodecan, Kerosin, Xylol usw.) verwendet. Die Lösungsmittel können insbesondere organische Verbindungen
sein, die den nachstehenden Gruppen angehören, aber keine oxidierenden Verunreinigungen enthalten:
Alkohole; Anionenaustauscher, wie Tricaprylmethylammoniumchlorid;
und neutrale, organische, phosphorhaltige Verbindungen mit der Gruppe P = O, die mit den
Uransalzen Komplexe ergeben, die im allgemeinen mehrere Liganden pro Uranatom enthalten. Man
unterscheidet mehrere Familien:
a) die Phosphate des Typs (RO)jP(O) oder der Formel
ROR'OR'OP(O),
wobei die Gruppen R, R' und R" für geradkettige oder verzweigte, aliphatische oder aromatische
Kohlenstoffketten stehen, von denen zwei nicht mehr als 8 Kohlenstoffatome enthalten, während
die dritte bis zu 12 Kohlenstoffatome aufweisen kann (wobei jedoch die Zahl der Kohlensloffatome
pro Kette vorzugsweise höchstens sechs beträgt), z.B.
Tributylphosphat (TBP),
Triisobutylphosphat (TiBP),
Tripropylphosphat (TPP),
Triäthyl-12-butylphosphat (TEBP),
Tri-2-methylbutylphosphat(T2MBP),
Tri-2-Äthylbutylphosphat(T2EBP),
Tri-2-methylamylphosphat(T2MAP)und
Tributoxyäthylphosphat (TBEP);
b) die Phosphinoxide der Formel RR'R"P(O), worin R, R' und R" die oben angegebenen Bedeutungen
besitzen. Von diesen Phosphinoxiden ist eine besondere Gruppe zu erwähnen, deren eine Kette
eine Äthergruppe aufweist, und die der allgemeinen Forme! ή
RO(CH2),,-P(O)R'R"
entspricht, worin R, R' und R" die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und η für eine
ganze Zahl mit einem Wert von mindestens I steht, m>
Beispiele für diese Verbindungen sind:
Trioctylphosphinoxid (TOPO),
Tributylphosphinoxid (TBPO),
Di-n-propylmcthoxyoctylphosphinoxid,
Di-n-butyliithyl-2-mcthoxyisobutylphosphin- μ oxid,
Trioctylphosphinoxid (TOPO),
Tributylphosphinoxid (TBPO),
Di-n-propylmcthoxyoctylphosphinoxid,
Di-n-butyliithyl-2-mcthoxyisobutylphosphin- μ oxid,
Diisobulylmcllioxymethyloctylphosphinoxid, Triamylphosphinoxid (das jedoch den Nachteil
besitzt, in Wasser löslich zu sein) und
Trihexylphosphinoxid;
Trihexylphosphinoxid;
c) die Phosphonate der Formel ROR'OR"P(O), die
Zwischenverbindungen darstellen, wobei in der obigen Formel R, R' und R" die oben angegebenen
Bedeutungen besitzen. Beispiele für diese Phosphonate sind:
Dibutylbutylphosphonat (DBBP),
Diisobutylphosphonat,
Dioctyloctylphosphonat,
Diisobutylbutylphosphonat,
Dibutylisobutylphosphonat,
Diisoamylamylphosphonat,
Diisopropylpropylphosphonat,
Diisobutylhexylphosphonat,
Diisobutylisoamylphosphonat,
Diisobutyloctylphosphonat,
Diisobutyläthylhexylphosphonatund
Diisobutylmethoxylaurylphosphonat.
Diese Phosphonate können beispielsweise mit Dodecan und/oder Xylol verdünnt werden;
Diese Phosphonate können beispielsweise mit Dodecan und/oder Xylol verdünnt werden;
d) Phosphinate der Formel ROR'R"P(O), die ebenfalls
Zwischenverbindungen zwischen den Phosphaten und den Phosphinoxiden sind, wobei R, R' und R"
die oben angegebenen Bedeutungen besitzen. Phosphinate dieser Art sind insbesondere: Diisobutylphosphinat
(das man mit Toluol verdünnt einsetzt), Dihexylhexylphosphinat (das man mit Kerosin R verdünnt benützt), Dibutylisobutylphosphinat
(das mit Toluol verdünnt benützt wird), Diisobutylbutylphosphinat (das mit Toluol verdünnt
benützt wird), Dihexylisobutylphosphinat (das mit Kerosin R verdünnt benützt wird) und
Dioctylisobutylphosphinat (das mit Kerosin R verdünnt benützt wird).
Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind die Phosphate und die Phosphonate, da sie die besten Ergebnisse
liefern, wenn man die verschiedenen Faktoren (wie Extraktionsgeschwindigkeit, Leichtigkeit der Trennung
usw.) berücksichtigt.
Wenn man einen Zweiphasen-Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch durchführt, müssen die Flüssigkeiten
natürlich in Abhängigkeit voneinander ausgewählt werden.
Als organische feste Phase ist jeder organische Ionenaustauscher zu verstehen, der ionische Uranverbindungen
zu binden vermag, beispielsweise ein Ionenaustauscherharz. Es sind bekanntlich starke
kationische Harze (insbesondere sulfonierte Polystyrolharze), schwache komplexbildcnde oder chelatbildendc
kationische Harze (insbesondere Harze mit Carboxylgruppen, Phosphatgruppen und Aminodiacctylgruppen),
starke anionische Harze (die insbesondere quartäre Ammoniumgruppen tragen) und mittelstarke
oder schwache anionische Harze (insbesondere verschiedene Amine) bekannt. Hierunter fallen auch
anorganische oder organische Verbindungen, die an eine feste organische Unterlage (beispielsweise Polystyrol,
Polytetrafluorethylen oder KcI F) aufgebracht oder an diese adsorbiert sind, oder als solche verwendete,
organische feste Verbindungen.
Der erfindungsgemäße Isotopcnaustausch kann zwischen zwei verschiedenen Verbindungen von Uran der
Valenz III oder zwischen Verbindungen von Uran der Valenz III und Uran der Valenz IV erfolgen. Die letzlere
Möglichkeit ist die bei weitem interessanteste.
Der Isotopenaiistausch nach dem erfindungsgcmäßcn
Verfahren kann entweder in einem einphasigen
flüssigen System erfolgen, d. h., die Uranverbindungen werden in einer homogenen Phase miteinander in
Berührung gebracht, oder in einem zweiphasigen System, d. h., die Uranverbindungen befinden sich in
zwei verschiedenen Phasen, z. B. einer flüssigen und ■>
einer festen Phase oder in zwei flüssigen, nicht miteinander mischbaren Phasen. Wenn jedoch der
Isotopenaustausch in einem einphasigen System erfolgt, muß nach der Anreicherung entweder die verarmte
Verbindung oder die angereichterte Verbindung unter Schaffung eines zweiphasigen Systems abgeschieden
werden, was das Verfahren kompliziert und verteuert.
Von den Ausführungsformen der Erfindung scheint der Austausch in flüssiger Phase besonders interessani
zu sein, insbesondere da es möglich ist, die erforderliche ι >
Reinheit ohne übermäßige Schwierigkeiten zu erzielen und aufrechtzuerhalten. Von diesen Ausführungsformen
benützen die bevorzugtesten den Austausch zwischen einer U(IlI) enthaltenden wäßrigen Phase und einer
U(IV) enthaltenden organischen Phase. U(III) liegt in Lösung im allgemeinen in Form eines dissoziierten
Salzes vor. Als Salz dieser Art verwendet man beispielsweise Urantrichlorid in einer wäßrigen Chlorwasserstoffsäurelösung,
die die Aufgabe des Aussalzungsmittels erfüllt.
Die Urankonzentralionen der wäßrigen Phase und der organischen Phase der Lösungen werden in
Abhängigkeit von den eingesetzten Uranverbindungen, ihren Kristallisationsgrenzen, der Temperatur und der
Verstopfungsgrenze der für das Inberührungbringen jo
verwendeten Einrichtung eingestellt. Sie wird so hoch wie möglich ausgewählt, um das Volumen der Anlage zu
vermindern, sie muß jedoch, wie bereits angegeben wurde, den Übergang des Urans mit der Valenz IV aus
der organischen Phase in die wäßrige Phase während jr>
des Inberührungbringens begrenzen, wobei der Übergang des Urans mit der Valenz III in die organische
Phase bei den üblichen Lösungsmitteln vernachlässigbar ist, und die praktisch vollständige Wiederextraktion mit
Hilfe einfacher Einstellungen (z. B. Ausscheidung des w Aussalzungsmittels) ermöglichen.
In der Praxis benutzt man im allgemeinen für den Austausch eine wäßrige Lösung von U(III) mit einer
Konzentration von 0,1 bis 2,5 Mol/l, wobei man sich im Fall von Urantrichlorid in salzsaurer Lösung Vorzugs- 4r>
weise auf eine Konzentration von 2 Mol/l beschränkt, wobei eine Konzentration von 1,5 Mol/l gute Ergebnisse
ergibt, und eine organische Phase, die U(IV) in einer Konzentration von 0,1 bis 1 Mol/l enthält. Im Fall von
Urantctrachlorid kann man bei Raumtemperatur so
praktisch bis zu einer Konzentration von 0,5 Mol/l arbeiten, wenn man die obenerwähnten Komplexbildner
verwendet. Das Arbeiten bei einer Konzentration in der Nähe von 1 Mol/l erfordert im allgemeinen die
Anwendung von oberhalb Raumtemperatur liegenden γ, Temperaturen unter Verminderung des Anteils an
Verdünnungsmittel.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung /ur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die gekennzeichnet isl durch w)
eine AustauschbaUcric, die durch eine Mehrzahl von
Slufcn gebildet wird, deren jede eine Kontaktvorrichtung zur Herstellung eines Kontaktes zwischen einer
ersten, U(III) einhüllenden Phase und einer zweiten,
U(IV) enthaltenden Phase, und Mittel aufweist, die die hr>
Strömling einer der Phasen im Gegenstruin /u der
anderen in der Batterie erzeugen;
einen oxidierenden RiiekfliiUkrcis. der die erste, U(IlI) enthaltende, aus der Batterie austretende Phase empfängt und Mittel zur Oxidation von U(III) zu U(IV) und zur Überführung des Urans in die zweite Phase, die an dem Ende der Batterie eingeführt wird, an welchem die U(111) enthaltende Phase austritt, aufweist;
einen reduzierenden Rückflußkreis, der die zweite. U(IV) enthaltende Phase, die an dem anderen Ende der Batterie austritt, empfängt und Mittel zur praktisch vollständigen Reduktion von U(IV) zu U(IlJ) und zur Überführung des Urans in die erste Phase, welche an dem anderen Ende eingeführt wird, aufweist,
wobei sämtliche mit U3+ in Berührung kommenden Flächen elektrisch isolierend sind und Mittel vorgesehen sind, die den Gehalt der Phasen an Metallen der Gruppen III bis VIII des Periodensystems der Elemente unter katalytischen Mengen halten.
einen oxidierenden RiiekfliiUkrcis. der die erste, U(IlI) enthaltende, aus der Batterie austretende Phase empfängt und Mittel zur Oxidation von U(III) zu U(IV) und zur Überführung des Urans in die zweite Phase, die an dem Ende der Batterie eingeführt wird, an welchem die U(111) enthaltende Phase austritt, aufweist;
einen reduzierenden Rückflußkreis, der die zweite. U(IV) enthaltende Phase, die an dem anderen Ende der Batterie austritt, empfängt und Mittel zur praktisch vollständigen Reduktion von U(IV) zu U(IlJ) und zur Überführung des Urans in die erste Phase, welche an dem anderen Ende eingeführt wird, aufweist,
wobei sämtliche mit U3+ in Berührung kommenden Flächen elektrisch isolierend sind und Mittel vorgesehen sind, die den Gehalt der Phasen an Metallen der Gruppen III bis VIII des Periodensystems der Elemente unter katalytischen Mengen halten.
Die Mittel zur Reduktion von U(IV) zu U(IIl) sind zweckmäßig so ausgebildet, daß sie die störenden Ionen
einfangen. Hierdurch wird die erforderliche Reinheit aufrechterhalten, vorausgesetzt, daß der Gehalt der
zugesetzten anzureichenden Uranlösung an diesen Ionen kleiner als 1 ppm ist und daß der Rückfluß fast
vollkommen ist, d. h., daß die Kaskade annähernd quadratisch ist.
Das Uran kann der Kaskade mit der Valenz 111 oder IV zugeführt werden. In den meisten Fällen erfordert
jedoch die anfängliche Füllung der Kaskade, daß man über besondere Verbindungen von U(III) und von U(IV)
verfügt.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Vorbereitung von Uranverbindungen mit der Valenz IV bekannt. Von
diesen kann man anführen: Die elektrolytische Reduktion von Uranylsalzen, die chemische Reduktion dieser
Salze mit einem geeigneten Reduktionsmittel, das nicht erlaubt, U + J zu erhalten (Wasserstoff oder gekracktes
Ammoniak ohne Verunreinigungen), die unmittelbare Umsetzung eines Urnnoxids (UO>) mit Tetrachlorkohlenstoff
bei etwa 6000C oder die Umsetzung eines Uranmetalls mit einer Säure und nachfolgender
Filtration.
Das Uran der Valenz 111 kann man aus dem Uran der
Valenz IV oder seinen die durch die nachstehend beschriebenen Verfahren bezüglich der reduzierenden
Rückflüsse bilden. Man kann insbesondere Uran der Valenz IV elektrolytisch oder chemisch (insbesondere
durch Zink oder Zinkamalgam) reduzieren. Man kann auch metallisches Uran unter bestimmten Bedingungen
mit Säure umsetzen oder Urantrichlorid (oder andere auf trockenem Wege erhaltene Uransalze mit der
Valenz 111) auflösen.
Schließlich isl zu bemerken, daß die Reduktion einer Lösung eines Uranylsalzes mit einer geeigneten Azidität
(beispielsweise 5 η-Salzsäure) durch Zink es ermöglicht, ein äquimolares Gemisch von Uran der Valenz III und
Uran der Valenz IV zu erhalten, das dann gegen die Oxidation geschützt werden muß. In diesem Fall erfolgt
gleichzeitig mil der Bildung der beiden Verbindungen in einem einphasigen System ein Isolopenaustausch.
Nachstehend sind verschiedene Beispiele von Vorrichtungen beschrieben, die in den Anlagen benutzt
werden können, anhand derer die verschiedenen erfindungsgemäßen Ausführungsformen erläutert werden.
Es ist jedoch zu bemerken, daß die Isotopcnaustauschgeschwindigkeiten
sehr hoch sind, so daß die Kontaktzeilen so kurz wie möglich gewählt werden
müssen, um das Volumen der Lösungen zu verringern, insbesondere in den Stufen oder den Kaskaden, die das
Uran in stark angereicherter Form einhalten. Aufgrund
dieser Bedingung sind Kontaktvorrichtungen mit kurzer
Durchgangszeit für den Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch
bevorzugt. Es ist zu bemerken, daß die strömenden Mixer-Settler kaum Kontaktzeilcn unterhalb
40 Sekunden und pulsierte Kolonnen kaum Kontaktzeiten unterhalb 30 Sekunden ermöglichen, was
zur Folge hat, daß andere Vorrichtungen vorzuziehen sind, wie Zentrifugier-Mixer-Setller, die jedoch kostspieligsind.
Die Erfindung sei im folgenden anhand der Zeichnungen und der Beispiele näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigt
Fig. 1 zur Erläuterung das allgemeine Schema piner
Kaskade zur Isotopenanreicherung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
F i g. 2 das Schema einer Anlage für den Isotopenaustausch zwischen Verbindungen von Uran der Valenz III
in zwei verschiedenen flüssigen Phasen (wäßrig und organisch),
Fig. 3 das Schema einer Anlage für den nicht umkehrbaren Flüssigkeits-Flüssigkeits-isotopenaustausch
zwischen Verbindungen von Uran der Valenz III und Uran der Valenz IV,
F i g. 4 das Schema einer Anlage für den umkehrbaren Flüssigkeits-Flüssigkeits- Isotopenaustausch zwischen
Verbindungen von Uran der Vnlenz III und Verbindungen von Uran der Valenz IV in verschiedenen Phasen,
F i g. 5 bis 9 Teilschemata von Anlagen, die Abwandlungen
der in F i g. 4 dargestellten Anlage darstellen.
Fig. 10 ein Strömungsschema einer Austauschbattcrieund
Fig. Il das Schema eines Flüssigkeits-Feststoff-Isotopenaustausches
zwischen Verbindungen von Uran der Valenz III und Uran der Valenz IV.
Der größeren Klarheit halber soll im folgenden die Anwendung des üblichen Schemas einer Kaskade auf
das erfindungsgemäße Verfahren erläutert werden, bevor näher auf dieses eingegangen wird.
Die Fig. 1 zeigt die wesentlichen Bestandteile einer
üblichen Kaskade. Es sei jetzt angenommen, daß diese Kaskade zur Anreicherung des natürlichen Urans an
dem Isotop 235 durch das erfindungsgemäße Verfahren des Austausches zwischen einer U(IIl) enthaltenden
wäßrigen Phase und einer U(IV) enthaltenden organischen Phase bestimmt ist.
Die Austauschbatterie 11 der Kaskade enthält ρ
identische, mit 1 ... η ... ρ bezeichnete Stufen. In der
Stufe π wird z.B. die U;+ enthaltende, aus der Stufe
/? + 1 kommende wäßrige Phase I mit der U4 f
enthaltenden, aus der Stufe η — 1 kommenden organischen Phase gemischt. Nach der Trennung treten die
wäßrige und die organische Phase über 3 bzw. 4 aus. Die U(IV) enthaltende Phase reichert sich an dem leichten
Isotop 2Ji>U an. Wenn β für den Anreicherungskoeffizienten
je Stufe und Rn für das Verhältnis der Gehalte an
2!5U und 2WU (von denen angenommen wird, daß sie an
den Eingängen I und 2 gleich sind) stehen, so besitzt die organische Phase am Ausgang einen Gehalt an 21HJ von
Rn ■ ß.
Die Fig. I zeigt schematisch noch den »reichen« Rückfluß 7, gemäß dem an -'1H) angereichertes U(IV) in
U(III) zurückgewandclt wird, und in der Stufe ρ wieder
in die wäßrige Phase eingespeist wird, und ilen »verarmten« Rückfluß 8, der die umgekehrten Funktionen
der Oxidation, des Übergangs aus der wäßrigen Phase in die organische Phase und der Wiedereinspeisung
in die Stufe 1 erfüllt.
Die üblichen Berechnungen einer Aiireiehemngskaskade
zeigen, daß es zweckmäßig ist, in jeder Stufe die (von 1 bis p) aufwärts strömenden Mengen und die
abwärts strömenden Mengen derart einzustellen, daß die Wiedervermischung der Isotopen vermieden wird,
ι d. h„ daß das bei 2 ankommende Uran auf den gleichen Isotopengehalt gebracht wird, wie das bei 1 ankommen
de Uran. Die Bedingung ist wirtschaftlich nicht zu verwirklichen. Es ist daher zweckmäßig, sich diesem
Idealzustand möglichst weit dadurch anzunähern, daß
K) Teilrückflüssc zwischen einer begrenzten Zahl von sogenannten »quadratischen« Unterkaskaden hergestellt
werden, wie es in der Fig. 1 mit einer sehr geringen Zufuhr bei π und einer sehr geringen
entsprechenden Abfuhr von angereichertem Uran bei C
r> und von verarmiem Uran bei Ddargestellt ist.
Die Fig. 2 zeigt eine Kaskade mit einer Austauschbatterie,
bei der anstelle des Austausches zwischen U(III) und U(IV) der Austausch zwischen einer flüssigen
anorganischen Phase von U(III) und einer organischen Phase von U(IlI) benutzt wird. Die Anwendung der
obenerwähnten organischen Lösungsmittel, die mit U(IIl) keine Komplexe bilden können, ist dann natürlich
ausgeschlossen. Die Austauschbatterie 11 kann ähnlich wie die in der Fig. 1 dargestellte ausgebildet sein, wobei
2r> jedoch die Rückflüsse verschieden sind.
Die Phasen sind beispielsweise die folgenden:
Organische Phase
Uran ;n Form eines Komplexes in einem verdünnten
JIi organischen Lösungsmittel, das U(III) in einen Komplex
überführen kann, z. B. ein Phosphonat. Bei Raumtemperatur wird dem Lösungsmittel ein inertes, aliphatisches
oder aromatisches Verdünnungsmittel zugesetzt, beispielsweise Dodccan, Kerosin oder Xylol. Man kann
ir> insbesondere eine organische Phase 0 der folgenden
Zusammensetzung verwenden:
Phosphonat =
Xylol
U(III)
50% (beispielsweise Dibutylbutylphosphonat, DBBP) 50%
0,005 m
0,005 m
Anorganische Phase
Uran mit geringer Konzentration in wäßriger Phase. Dieser Phase muß unbedingt ein kräftiges Aussalzungsmittel
zugesetzt werden, das den Urankomplex in der organischen Phase halten soll. Wenn das Uran als
Urantrichlorid eingesetzt wird, kann man als Aussalzungsmittel Chloridionen in starker Konzentration in
Form von HCI und/oder von Chloriden der Alkalimetalle oder der Erdalkalimetalle einsetzen. Als wäßrige
Phase A kann man beispielsweise die folgende verwenden:
. [ U '': 0,2 m in Form von L)CI)
i HCI: 5 bis 8 n, zweckmäßig 7 n.
Die wäßrige Phase gelangt über die Leitung 12 in die
Austauschbatterie. In dem Behälter 13 wird die A/.idiiüi
dieser wäßrigen Phase mit Hilfe der über die Leitung 15 aus dem Abscheider 14 zugefiihrten Salzsäure auf 0,5 bis
7 η gebracht.
Nach dem Isoiopenuiistausch wird diese wäßrige
Phase über eine Leitung 16 aus der Austauschbatlcric 11
in ein Exlraktionsgefäß 17 überführt. In diesem Lxtraktionsgefäß wird die wäßrige Phase Λ mit /u 50%
erschöpftem Dibuiylbutylphosphonat in Xylol in Heriihruiig
gebracht. Das U(III) gehl dann vollständig mis der wiißrigen !'hase in die organische Phase über.
Die an Uran erschöpfte wäßrige Phase wird dann in den Abscheider 14 überführt. Au« diesem Abscheider 14
zieht man die Salzsäure über die Leitung 15 ab und entnimmt eine wäßrig? Phase, deren HCI-Normalität
von 7 η auf 0,5 η gesunken ist.
Die Salzsäure wird dann über die Leitung 15 in den Behälter 13 geführt, während die an Uran erschöpfte
wäßrige Phase mit einer Azidität von 0,5 η über die Leitung 18 in einen Behälter 19 zur erneuten Extraktion
zurückgeführt wird, wo sie mit der aus der Austauschbatterie 11 stammenden organischen Phase 0 in
Berührung gebracht wird. Die Gesamtheit des Urans der Valenz IH geht aus der organischen Phase in die
wäßrige Phase über, die praktisch kein Aussalzungsmutel
mehr enthält. Die beladene wäßrige Phase A wird dann über 21 in eine Einrichtung 20 überführt, in der das
Uran, von dem ein Teil oxidiert werden konnte, insgesamt auf die Valenz III zurückgeführt wird.
Schließlich wird die wäßrige Phase über die Leitung 22 in den Behälter 13 geleitet, wodurch HCI zugeführt wird,
die die Aufgabe des Aussalzungsmittels erfüllt.
Die organische Phase 0 wird nach dem Isotopenaustausch in der Austauschbatterie 11 über die Leitung 23
in den Extraktionsbehälter 19 zurückgeführt, wo das Uran mit der wäßrigen Phase extrahiert wird. Die über
die Leitung 24 aus dem Behälter 19 austretende erschöpfte organische Phase wird in das Extraktionsgefäß
17 überführt, wo das in der wäßrigen Phase enthaltene Uran infolge des Vorhandenseins von
Aussalzungsmittel in der wäßrigen Phase in die reine organische Phase übergeht. Schließlich tritt die mit
Uran beladene organische Phase über die Leitung 25 in die Austauschbatterie 11 ein. Die Speisung mit
natürlichem Uran erfolgt in sehr geringer Menge über die Leitung N, während das verarmte Uran über die
Leitung D und das angereicherte Uran über die Leitung fabgezogen werden.
Die Bauteile der Batterie können in der Weise ausgestaltet sein, wie es weiter unten unter Bezugnahme
auf die F i g. 3 und 4 erläutert ist.
Nachstehend seien die dem Schema der Fig. 1 entsprechenden Batterien zum Austausch zwischen
U(III) und U(IV) genauer erläutert.
Für den Flüssigkeits-Flüssigkeits-Isotopenaustausch von U(III)-Verbindungen und U(IV)-Verbindungen in
flüssiger Phase bestehen zahlreiche Möglichkeiten, von denen im folgenden zwei beschrieben sind, nämlich:
1) der Austausch in homogener wäßriger Phase mit Extraktion von U(IV) durch eine organische Phase
und
2) der Austausch zwischen einer U(III) enthaltenden wäßrigen Phase und einer U(IV) enthaltenden
organischen Phase, wobei diese Möglichkeit weniger Energie benötigt und eine einfachere
Vorrichtung erfordert, als die erste Variante, so daß sie ihr im allgemeinen vorzuziehen ist.
Diese beiden Möglichkeiten werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Beispiele beschrieben. In
allen Fällen reichert sich die U(IV) enthaltende Phase an dem leichten Isotop an (im Fall der Anreicherung von
natürlichem Uran an 235U).
Die F i g. 3 zeigt schematisch drei Zwischenstufen (der Ordnung η — 1, π und π+ 1) einer Kaskade, in der
der Austausch in homogener wäßriger Phase erfolgt, sowie die beiden Endstufen 1 und ρ und die Rückflüsse.
Die Zahl ρ der Stufen entspricht der zur Erzielung der gewünschten Anreicherung theoretisch erforderlichen
Zahl der Böden. Der verarmte Rückfluß (d. h. der an 235 II verarmte Rückfluß) und der angereicherte
Rückfluß werden durch Vorrichtungen gebildet, die es erlauben, das in den U(III) bzw. U(IV) enthaltenden
Phasen enthaltene und über ein Ende der Kaskade austretende Uran vor der Wiedereinführung an dem
gleichen Ende der Batterie durch die andere Phase in den anderen Valenzzustand zu überführen.
Sämtliche Stufen sind identisch. Die Stufe η enthält beispielsweise eine Einrichtung 29, in der die Mischung
lu der wäßrigen Phasen zum Zweck des Austausches und
hierauf die Extraktion durch die organische Phase erfolgen.
Die Einrichtung 29 ist beispielsweise eine pulsierte Kolonne, ein Mixer-Setller (der den Nachteil besitzt,
daß er bei dem gegenwärtigen Stand der Technik keine Kontaktzeit von weniger als 40 Sekunden ermöglicht)
oder besser eine Anordnung mit einem statischen Mischer und einem Fliehkraftabscheider. Diese Einrichtungen
dürfen keine elektrisch leitenden Oberflächen besitzen, die mit den Austauschphasen in Berührung
kommen und dürfen keine störenden Ionen einführen. Hierfür kann man entweder Einrichtungen aus Kunststoff
oder Vorrichtungen verwenden, deren Oberflächen mit einem Isolierstoff überzogen sind.
Die Einrichtung 29 der Stufe η übernimmt über die Leitung 45 die aus der nächsten Stufe η + 1 kommende,
mit U(IIl) beladene wäßrige Phase und über die Leitung 41 die aus der vorhergehenden Stufe η — 1 kommende,
mit U(IV) beladene wäßrige Phase. Die mit U(III)
3u beladene und an 235U verarmte wäßrige Phase tritt über
die Leitung 37 aus der Stufe aus und gelangt nach der Behandlung zu der Stufe η — 1.
In der Einrichtung 29 wird das U(IV) vollständig durch eine organische Phase extrahiert, die im
Gegenstrom strömt und über die Leitung 34 eintritt und über die Leitung 30 austritt.
Man kann insbesondere benutzen:
als mit U(IlI) beladene Eintrittsphase eine etwa 5 η-wäßrige Halogenwasserstoffsäurelösung (im allgemeinen Salzsäurelösung), deren Gehalt an U(III) 0,1 bis 2 Mol/l betragen kann;
als mit U(IlI) beladene Eintrittsphase eine etwa 5 η-wäßrige Halogenwasserstoffsäurelösung (im allgemeinen Salzsäurelösung), deren Gehalt an U(III) 0,1 bis 2 Mol/l betragen kann;
als mit U(IV) beladene Eintrittsphase eine wäßrige etwa 5 n-Halogenwasserstoffsäure (im allgemeinen Salzsäure),
deren Gehalt an U(IV) von 0,1 bis 2,0 Mol/l betragen kann, und
als organische Phase zur Extraktion von U(IV), die das U(IV) vollständig aus der wäßrigen Phase extrahieren
kann und die den oben angegebenen Gehalt der Halogenwasserstoffsäure (HCI) aufweist, verschiedene
so Lösungsmittel, wie:
Trioctylphosphinoxid (TOPO), das in einem Verhältnis von 10 Gew.-% Trioctylphosphinoxid mit einem
aromatischen, organischen Lösungsmittel, beispielsweise Xylol, verdünnt ist, wenn bei Raumtemperatur
gearbeitet wird,
Triheptylphosphinoxid (THPPO),
Trihexylphosphinoxid (TH1PO),
welche Lösungsmittel ebenfalls verdünnt sind.
Mit der Einrichtung 29 sind kombiniert:
Trihexylphosphinoxid (TH1PO),
welche Lösungsmittel ebenfalls verdünnt sind.
Mit der Einrichtung 29 sind kombiniert:
Eine Anordnung zur Einstellung der Azidität der wäßrigen Lösung von U(IIl) vor der Zufuhr zu der
vorhergehenden Stufe und
eine Anordnung zur erneuten Extraktion von U(IV) aus der organischen Phase mit Hilfe einer wäßrigen Phase
und zu deren Einstellung vor der Zufuhr zu der Stufe /7+1.
Die erste Einrichtung enthält eine Vorrichtung 33 zur Aufkonzentrierung der Salzsäure, in der eine Elektroly-
se, eine Osmose oder eine Verdampfung (unter Zusatz eines Salzes, damit das Vorhandensein einer azeotropen
Wasser/HCI-Mischung, die 20% HCI enthält, bei Atmosphärendruck nicht stören kann) durchgeführt
werden kann. Diese Lösung ist im allgemeinen die zweckmäßigste. Die Vorrichtung zur Aufkonzentrierung
kann eine Vorrichtung sein, wie sie üblicherweise zur Herstellung von konzentrierter Salzsäure angewandt
wird, beispielsweise eine Vorrichtung, wie sie in der US-PS 23 57 095, der GB-PS 6 69 671 oder in dem
Artikel von M. J. Dehan, »Le carbone et l'acide chlorhydrique« (Chimie et Industrie, Band 105, Nr. 23,
November 1972, Seiten 1683 bis 1687) beschrieben ist, wobei diese Vorrichtung jedoch derart ausgelegt ist. dau
die Zufuhr von oxidierenden Ionen und die Berührung mit irgendeiner leitenden Fläche vermieden wird (was
Teile aus Glas erfordert).
Aus der Vorrichtung 33 zum Aufkonzentrieren, die über die Leitung 37 mit einer wäßrigen 4 bis
9 n-Salzsäure)ösung gespeist wird, treten aus:
über die Leitung 32 eine an Uran erschöpfte wäßrige Lösung, die sehr wenig sauer ist (weniger als 0,5 n), um U(IV) aus einer organischen Phase extrahieren zu können, wobei die Extraktion sogar mit Wasser erfolgen kann, da das Trioctylphosphinoxid genügend Säure zurückgehalten hat, um die Ausfällung von U(IV) zu verhindern;
über die Leitung 32 eine an Uran erschöpfte wäßrige Lösung, die sehr wenig sauer ist (weniger als 0,5 n), um U(IV) aus einer organischen Phase extrahieren zu können, wobei die Extraktion sogar mit Wasser erfolgen kann, da das Trioctylphosphinoxid genügend Säure zurückgehalten hat, um die Ausfällung von U(IV) zu verhindern;
über die Leitung 38 die konzentrierte Säure, im allgemeinen in Gasform, und
über die Leitung 42 eine wäßrige Lösung, die die Gesamtheit des (an 235U verarmten) U(IlI) enthält, die in
die Stufe η - 1 überführt wird.
Die zweite Anordnung umfaßt eine Extraktionsvorrichtung 31 für eine erneute Extraktion (welche
Vorrichtung der Einrichtung 29 sehr ähnlich sein kann), in der U(IV) vollständig mit Hilfe der wäßrigen Phase
extrahiert wird, die nur wenig sauer ist und über die Leitung 32 aus der Vorrichtung 33 zur Aufkonzentrierung
zugeführt wird. Die mit U(IV) beladene wäßrige Lösung wird über die Leitung 35 in die Stufe η + 1
überführt, wo sie vor der Einführung in die Austauschvorrichtung der Stufe wieder angesäuert wird.
In jeder Stufe (z. B. in der Stufe n) wird die über die Leitung 40 von der Extraktionsvorrichtung zur erneuten
Extraktion der vorhergehenden Stufe (beispielsweise der Stufe η - 1) kommende wäßrige Lösung vor der
Einführung in die Einrichtung 29 angesäuert. Dieser Vorgang erfolgt in einer Ansäuerungs- und Mischvorrichtung
39, die über die Leitung 38 mit Salzsäure aus der Vorrichtung 33 zum Aufkonzentrieren gespeist
wird.
Das an 235U angereicherte Uran (IV), das in
konzentrierter, sehr schwach saurer wäßriger Phase aus der Wiederextrahiervorrichtung der Stufe ρ austritt,
wird wieder in den Zustand von U(III) versetzt und durch einen reduzierenden Rückfluß wieder in die Stufe
peingeführt. Dieser reduzierende Rückfluß umfaßt eine
Vorrichtung 46, die über die Leitung 47 von der Wiederextrahiervorrichtung der Stufe ρ gespeist wird
und U(IV) in U(III) umwandelt. Diese Vorrichtung kann der weiter unten unter Bezugnahme auf die Fig.4
beschriebenen sehr ähnlich sein, wobei es hier genügt zu bemerken, daß diese Vorrichtung 46
eine Reaktionsvorrichtung, in der U(IV) in wäßriger Phase durch ein festes, reduzierendes Produkt, wie metallisches Zink oder Zinkamalgam, wobei dann die Rückgewinnung des Zinks vorgesehen werden muß, zu U(IlI) reduziert wird,oder
eine Reaktionsvorrichtung, in der U(IV) in wäßriger Phase durch ein festes, reduzierendes Produkt, wie metallisches Zink oder Zinkamalgam, wobei dann die Rückgewinnung des Zinks vorgesehen werden muß, zu U(IlI) reduziert wird,oder
ein Elektrolysegefäß mit Trennwand sein kann, in derr
das Uran auf elektrochemischem Wege reduziert wird Das Gefäß kann die für die Herstellung von Chloi
benutzte Bauart haben, wobei jedoch die Wände nichtmetallisch oder mit einem Isolierstoff überzoger
sind (abgesehen von den Elektroden), während die poröse Trennwand aus gesintertem Glas, Polyvinylchlorid,
Polytetrafluorethylen oder einer den Kathodenraum isolierenden Austauschmembran besteht.
ίο Die Kathode kann insbesondere aus Metall oder einet
Legierung bestehen, deren Wasserstoffüberspannung groß genug ist, beispielsweise aus Quecksilber oder
einem Amalgam, z. B. einem Bleiamalgam. Die Anode und die Kathode können aus Graphit sein. Man kann
auch Elektroden aus Blei, Cadmium oder Zinn in Betracht ziehen.
Die in dem Kathodenraum vorliegende Lösung wird durch Zufuhr von Chlorwasserstoffsäure aus der
Konzentriervorrichtung 52 der Stufe 1 auf eine Normalität zwischen 1 und 2 π gebracht, um die
Faraday-Ausbeute zu verbessern. Das an der Anode freigesetzte Chlor wird aufgeteilt, wobei ein Teil erneut
mit dem an der Kathode gebildeten Wasserstoff rekombiniert wird, während der Rest in dem oxidierenden
Rückfluß benutzt wird, wie es weiter unten erläutert ist. In der Praxis wird bei der Elektrolyse eine
Stromdichte von 0,25 A/cm2 nicht überschritten.
Die über die Leitung 48 aus der Vorrichtung 46 entnommene wäßrige Lösung von U(III) speist die
jo letzte Stufe ρ der Kaskade, nachdem sie mit Hilfe einer
über die Leitung 51 von der Konzentriervorrichtung 52 der Stufe 1 kommenden HCI-Menge angesäuert wurde.
Der reduzierende Rückfluß hat bei Anwendung einer
Quecksilberkathode auch die Aufgabe der Ausscheidung der störenden Kationen (Nickel, Kupfer etc.) und
gestattet die Aufrechterhaltung ihres Gehaltes auf dem erforderlichen sehr geringen Wert (kleiner als 1 ppm).
Diese Kationen werden amalgamiert und dann mit Hilfe eines Hilfskreises zur Reinigung des Quecksilbers
zurückgehalten.
Der oxidierende Rückfluß soll dagegen U(III), das in Form einer konzentrierten, wenig sauren wäßrigen
Phase über die Leitung 53 aus der Konzentriervorrichtung 52 der ersten Stufe stammt, zu U(IV) oxidieren,
worauf dieses wieder über die Leitung 54 in die Einrichtung 29i dieser ersten Stufe eingeführt wird.
Dieser Rückfluß umfaßt eine Reaktionsvorrichtung 50, in der U(III) in U(IV) umgewandelt wird,
beispielsweise durch einen der folgenden Vorgänge:
eine Elektrolyse oder
Hindurchperlen eines oxidierenden Gases (beispielsweise CI2, welches über die Leitung 49 aus dem Behälter 46
stammt, wie es in der F i g. 3 dargestellt ist).
Die Betriebsbedingungen müssen natürlich derart ausgewählt werden, daß es vermieden wird, daß das Uran bis zu der Valenz VI oxidiert wird.
Die Betriebsbedingungen müssen natürlich derart ausgewählt werden, daß es vermieden wird, daß das Uran bis zu der Valenz VI oxidiert wird.
In dem Fall der in der F i g. 4 dargestellten Rückflüsse besteht eine doppelte Wechselwirkung zwischen diesen;
so wird das für den oxidierenden Rückfluß dienende Chlor über die Leitung 49 aus dem Anodenraum des für
den reduzierenden Rückfluß benutzten Elektrolysengefäßes 46 abgezogen, während die von der Konzentrierungsvorrichtung
52 in der Stufe 1 (entsprechend dem oxidierenden Rückfluß) stammende Säure vor und nach
der Elektrolyse benutzt wird, um eine Elektrolyse zu ermöglichen und die Azidität der austretenden Lösung
einzustellen.
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse einer
gewissen Zahl von in Ampullen vorgenommenen Versuchen zusammengestellt, bei denen als Uransalze
die Chloride UCI4 und UCIj in einer Molarität von 0,2 m
und in HCI mit einer Normalität von 4 bis 9 η eingesetzt wurden.
Nr. | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | |
1 | 7 | 7 | 7 | 5 | 4 | 5 | 5 | 5 | |
Mittel HCl, η | 7 | TOPO | TOPO | TOPO | TOPO | TOPO | TOPO | TOPO | TOPO |
Extraktionsmittel | TOPO | 5 min | 5 min | 10 s | 30 s | 30 s | 1 min | 3 min | 7 min |
Dauer | 3 min | 40 | 40 | 38 | 39 | 38 | 37 | 36 | 35 |
«-I · 10* | 38 | ToI | ToI | ToI | ToI | ToI | ToI | ToI | ToI |
Verdünnungsmittel | ToI | -20° | -20° | RT | RT | RT | RT | RT | RT |
Temperatur | RT | bis | bis | ||||||
-25° | -25° | ||||||||
Nr. | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | |
10 | 7 | 7 | 9 | 5 | 6 | 5 | 5 | 5 | |
Mittel HCI, η | 5 | TOPO | EH | TBPO | EH | EH | 3H | THpPO | TH1PO |
Extraktionsmittel | TOPO | 2 min | 1 min | 4 min | 1 min | 1 min | 1 min | 1 min | min |
Dauer | 15 min | 37 | 39 | 35 | 35 | 40 | 41 | 36 | 37 |
Λ-1 · 104 | 32 | ToI | Ker | ToI | Ker | Ker | Ker | ToI | ToI |
Verdünnungsmittel | ToI | RT | RT | RT | RT | RT | RT | RT | RT |
Temperatur | RT | ||||||||
TOPO - Trioctylphosphin
EH = Di-2-äthylhexylphosphorsäure (D2EHPA)
ToI = Toluol
Ker = Kerosin
RT = Raumtemperatur
Die in der obigen Tabelle aufgeführten Ergebnisse zeigen, daß man besonders befriedigende Ergebnisse
dann erzielt, wenn die Azidität des wäßrigen Mittels in den Mixer-Settlern um 5 η (HCI) liegt und man als
Extraktionsmittel verdünntes Trioctylphosphin (TOPO) verwendet.
Der Anreicherungskoeffizient α ist um so größer, je
schneller die Extraktion erfolgt. Er nimmt mit der Kontaktdauer ab, um einen dem umkehrbaren Austausch
entsprechenden Grenzwert zu erreichen, welcher Werten von α von größenordnungsmäßig 1,0027
entspricht.
Nach dem in F i g. 3 dargestellten Beispiel für einen Austausch in wäßriger homogener Phase soll nunmehr
unter Bezugnahme auf die in den Fig.4 und 5 dargestellten Schemata der Austausch zwischen einer
wäßrigen salzsauren Phase, die Urantrichlorid enthält, und einer organischen Phase (beispielsweise Urantetrachlorid
in mit Dodecan verdünntem TBP) beschrieben werden.
In der F i g. 4 ist die Batterie von Isotopenaustauschstufen wiederum mit der Bezugsziffer 11 bezeichnet.
Jede Stufe umfaßt eine Kontakteinrichtung für den Kontakt und hierauf die Trennung der beiden Phasen,
die den Einrichtungen 29 der F i g. 3 ähnlich ist. Es kann sich insbesondere handeln
um pulsierte Kolonnen für die Flüssigkeits-Flüssigkeits-Extraktion,
um Mehrfachmischer-Settler (die jedoch den Nachteil einer langen Kontaktdauer haben),
um Kontaktzentrifugen Podbielnek für den fortlaufenden Betrieb für die Flüssigkeits-Flüssigkeits-Extraktion,
um Gegenstromtrommelextraktoren, die Durchsätze von bis zu 7 cm3 pro Stunde gestatten,
um Gegenstromextraktionszentrifugen,
um Kontakteinrichtungen mit rotierenden Scheiben und um Extrxktionszentrifugen.
um Gegenstromextraktionszentrifugen,
um Kontakteinrichtungen mit rotierenden Scheiben und um Extrxktionszentrifugen.
Sämtliche obengenannten Vorrichtungen besitzen in der Form, in der sie in den Handel gebracht werden,
zahlreiche mit der Flüssigkeit in Berührung kommende Metallteile. Sie müssen natürlich umgebaut werden,
wobei die betreffenden Teile aus einem elektrisch isolierenden Material gebildet oder mit einem solchen
überzogen werden müssen. Es kann sich hierbei um Glas oder Kunststoff handeln. Der Kunststoff muß jedoch so
gewählt werden, daß er gleichzeitig konzentrierten Säuren (der wäßrigen salzsauren Phase) und den
Bestandteilen der organischen Phase (insbesondere Phosphate und aromatische Kohlenwasserstoffe) zu
widerstehen vermag.
Der Austauschbatterie 11 sind zugeordnet:
ein reicher oder reduzierender Rückfluß mit einer Vorrichtung 71 zur Wiederextraktion, einer Vorrichtung 72 zur Reduktion des U4+ zu U3+, einer Ansäuerungsvorrichtung 69, einer Vorrichtung 73 zur möglichen Extraktion von UCU und den erforderlichen Leitungen und Zubehörteilen;
ein armer oder oxidierender Rückfluß mit einer Vorrichtung 68 zur Oxidation von UJf zu U4 + , einer Vorrichtung 74 zur Erhöhung der Azidität, einer Extrahiervorrichtung 66 und den erforderlichen Leitungen und Zubehörteilen;
ein reicher oder reduzierender Rückfluß mit einer Vorrichtung 71 zur Wiederextraktion, einer Vorrichtung 72 zur Reduktion des U4+ zu U3+, einer Ansäuerungsvorrichtung 69, einer Vorrichtung 73 zur möglichen Extraktion von UCU und den erforderlichen Leitungen und Zubehörteilen;
ein armer oder oxidierender Rückfluß mit einer Vorrichtung 68 zur Oxidation von UJf zu U4 + , einer Vorrichtung 74 zur Erhöhung der Azidität, einer Extrahiervorrichtung 66 und den erforderlichen Leitungen und Zubehörteilen;
schließlich Vorrichtungen 70 und 75 zur Reinigung und Rückführung der wäßrigen und organischen Phasen.
Die Vorrichtung 70 soll die Gesamtheit oder einen Teil der Salzsäure aus einer von Uran freien wäßrigen
salzsauren Phase (5 bis 7 n) ausscheide!,, die über die Leitung 76 zugeführt wird. Aus der Vorrichtung tritt
über die Leitung 77 eine zwischen 0.2 und 2 n-HCI enthaltende Lösung und über die Leitung 78 etwas
Wasser enthaltendes HCl-Gas aus. Diese Vorrichtung ist beispielsweise eine Destillationsvorrichtung.
In der Vorrichtung 71 zur Wiederextraktion extrahiert
die über die Leitung 77 zugeführle Lösung vollständig das Urantetrachlorid (UCU), das in der über
die Leitung 79 zugefiihrten organischen Phase enthalten ist.
Das in der aus der Vorrichtung 71 zur Wiederextraktion austretenden, wäßrigen, mit UCU beladenen Phase
enthaltene U4+ wird in der Elektrolysevorrichtung 72
reduziert, die eine halbdurchlässige Trennwand enthält und deren Kathode entweder aus Quecksilber, Blei,
amalgamierle/n Blei oder Graphit oder einem Metall
besteht, dessen Wasserstoffüberspannung groß genug ist, beispielsweise Cadmium oder Zinn. In dem
Kathodenraum bildet sich Hypouranochlorid UCIj.
Die Elektrolysevorrichtung 72 kann eine Vorrichtung sein, wie sie üblicherweise zur elektrolytischen Hersteilung
von Chlor verwendet wird und wie sie beispielsweise in »Chlorine — Its Manufacture, Properties and
Uses«, J. S. Seance, Robert E. Krieger Publishing Company, Kapitel 5 und 6, beschrieben ist. Man kann
insbesondere benutzen:
Zellen mit waagerechter Kathode mit erzwungener oder durch die Schwerkraft erzeugter Strömung, wobei
insbesondere Zellen benutzt werden können, bei denen eine wäßrige Phase mit einer dünnen Quecksilberschicht
in Berührung kommt, wobei über dem Kathodenraum eine Trennwand aus gesintertem Glas
angebracht ist, die mit Kaminen zur Abfuhr des Wasserstoffes versehen ist, während der Anordenraum
Rohrleitungen für die Abfuhr des Chlors aufweist;
Zellen mit lotrechter Kathode, die durch einen durch sein Eigengewicht herabfallenden Quecksilberfilm gebildet wird, wobei die Zellen mit einer Trennwand versehen sind, die keine Verunreinigungen zuführen kann und die beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen, Polyvinylchlorid, Fluon oder aufgepfropftem Polytetrafluoräthylen bestehen (wobei die Trennwände auch aus gereinigten Ionenaustauscherharzen oder ai:s Sinterglas bestehen können), wie es in Kapitel 15, Seiten 575 bis 596 des Werkes »Industrial Electrochemical Processes« von A. T. Kuhn, Observer Publ. Co. (1971), beschrieben ist. Das Quecksilber dient auch als Wärmeträger und wird vor der Rückführung zu den Zellen gekühlt; und
Zellen mit waagerechter rotierender Kathode.
Zellen mit lotrechter Kathode, die durch einen durch sein Eigengewicht herabfallenden Quecksilberfilm gebildet wird, wobei die Zellen mit einer Trennwand versehen sind, die keine Verunreinigungen zuführen kann und die beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen, Polyvinylchlorid, Fluon oder aufgepfropftem Polytetrafluoräthylen bestehen (wobei die Trennwände auch aus gereinigten Ionenaustauscherharzen oder ai:s Sinterglas bestehen können), wie es in Kapitel 15, Seiten 575 bis 596 des Werkes »Industrial Electrochemical Processes« von A. T. Kuhn, Observer Publ. Co. (1971), beschrieben ist. Das Quecksilber dient auch als Wärmeträger und wird vor der Rückführung zu den Zellen gekühlt; und
Zellen mit waagerechter rotierender Kathode.
Die aus dem Kathodenraum über die Leitung 80 austretende wäßrige Phase wird in der Vorrichtung 69
mit Hilfe von über die Leitung 78a zugeführtem Chlorwasserstoffgas angesäuert, bis man eine wäßrige
Lösung erhält, die mehr als 2 η an HCI ist und über die Leitung 81 austritt. Wenn noch UCU vorhanden ist, wird
es in einer Kontaktvorrichtung 73 mit Hilfe eines durch eine Umleitung 82 zugeführten Teils der erschöpften
organischen Phase extrahiert.
Die wäßrige Phase tritt dann über die Leitung 83 in die Austauschbatterie ein, wo sie im Gegenstrom zu
einer organischen Phase strömt, die über die Leitung 84 eintritt und UCLi enthält. In der Vorrichtung 68 wird das
Uran der wäßrigen Phase mit Hilfe des über die Leitung
85 aus dem Anodenraum der Elektrolysevorrichtung 72 zugeführten Chlors oxidiert, wobei UCIj zu UCU
umgewandelt wird. Die Azidität der wäßrigen Phase wird in der Vorrichtung 74 mit Hilfe eines Teils des über
die Leitungen 70 und 786 zugeführten Chlorwasserstoffgases auf eine Normalität von 5 bis 7 η gebracht. Hierauf
wird UCU in der Vorrichtung 66 (beispielsweise einer Batterie von pulsierten Kolonnen) irat der über die
ίο Leitung 86 zugeführten organischen Phase extrahiert,
und zwar fast vollständig infolge des hohen Gehalts der wäßrigen Phase an dem Aussalzungsmittel HCI. Die von
Uran befreite wäßrige Phase speist dann über die Leitung 76 die Entsäuerungsvorrichtung 70.
Die organische Phase, die in der Vorrichtung 66 mit UCU beladen worden ist, tritt über die Leitung 84 aus
und strömt in der Austauschbatterie 11 im Gegenstrom
zu der über die Leitung 83 zugeführten wäßrigen Phase. Die organische Phase reichert sich an 215U an, während
die wäßrige Phase an -i5U verarmt. UCU wird dann in
der Vorrichtung 71 wieder extrahiert.
Die von Uran befreite organische Phase wird dann in der Vorrichtung 75 mit einem Natriumcarbonatstrom
gewaschen, der die Hydrolyseprodukte des Lösungsmittels sowie die etwaigen oxidierenden Metalle zurückhält,
die dabei niedergeschlagen werden. Die gereinigte organische Lösung wird hierauf wieder über die Leitung
86 im Kreislauf zurückgeführt. Ein geringer Bruchteil wird über die Leitung 82 abgezweigt, um restliches
iü U(IV) aus der wäßrigen Phase zu extrahieren.
Die oben beschriebene Anordnung würde eine Batterie mit vollständigem Rückfluß bilden. Die
Produktion wird dadurch sichergestellt, daß über die Leitung N eine Menge an mit UCI4 beladener
organischer Phase zugeführt wird, die sehr gering ist gegenüber dem umlaufenden Material; sie wird dadurch
ausgeglichen, daß man über die Leitui.g E angereichertes
Uran und über die Leitung D verarmtes Uran abzieht.
Es sind weitere Varianten dieses Schemas möglich, insbesondere bezüglich der Entsäuerung. Es ist beispielsweise
möglich, über die Leitung 786 zugeführtes HCl-Gas durch eine verarmte wäßrige konzentrierte
Lösung von UCU μ ersetzen und die Extraktionsbatterie 66 derart einzustellen, daß nur eine bestimmte
Fraktion von UCU extrahiert wird. Die Lösung 76, die dann UCU enthält, wird in der Vorrichtung 70
konzentriert, aus der über die Leitung 77 wenig saures Wasser, über die Leitung 78 HCl-Gas und über die
so Leitung 78£> eine konzentrierte UCU-Lösung abgezogen
wird. HCI kann zum Teil durch MgCb oder LiCI ersetzt werden, um den Gehalt an Aussalzungsmittel ohne
Steigerung der Azidität zu erhöhen.
Die in der F i g. 5 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der vorhergehenden nur durch
die Ausbildung des Rückflusses. Der größeren Klarheit wegen tragen die den Vorrichtungen der Fig.4
entsprechenden Vorrichtungen das gleiche Bezugszeichen.
Wie aus der Fig.5 zu ersehen ist, wird die Gegenstromaustauschbatterie 11 über die Leitung 98
mit der anzureichernden, wäßrigen salzsauren Lösung (8 n) von UCIj versorgt.
L/iese Lösung wird mit einer wäßrigen Phase von UCIj vermischt, die über die Speiseleitung 83 in die
Austauschbatterie 11 eintritt und von einem reduzierenden
Rückfluß stammt, der in der Extraktionsvorrichtung 71, der Elektrolysevorrichtung mit Quecksilberkatho-
den 72 und einer Ansäuerungsvorrichtung 69 gebildet wird. In der Austauschbatterie It trifft diese wäßrige
Phase im Gegenstrom auf eine über die Leitung 84 eintretende organische Phase, die aus Tributylphosphat
(TBP) besteht, das mit Dodecan auf 30% verdünnt und mit UCU beladen ist, das über die Leitung 79 aus der
Austauschbatterie austritt. Die aus der Austauschbatterie 11 austretende wäßrige salzsaure Phase (8 n) wird in
zwei Fraktionen aufgeteilt. Die erste Fraktion geringer Menge wird über die Leitung D abgezogen. Die andere
Fraktion wird über die Leitung 92 dem oxidierenden Rückfluß zugeführt. Sie wird in einer Waschvorrichtung
68 mit Hilfe eines über die Leitung 85 zugeführten Chlorstroms oxidiert, wobei UCI3 in UCU umgewandeii
wird. Die mit UCU beladene wäßrige Phase verläßt die Waschvorrichtung über die Leitung 93 und gelangt in
eine Extrahiervorrichtung 66. In dieser Extrahiervorrichtung 66 geht UCl4 aus der salzsauren Phase (8 n) in
die über die Leitung 86 in die Extrahiervorrichtung 66 eintretende organische Phase über.
Die mit UCU beladene organische Phase verläßt die Extrahiervorrichtung 86 über die Leitung 84 und speist
die Austauschbatterie 11. Die an UCU erschöpfte wäßrige salzsaure Phase (8 n) verläßt die Extrahiervorrichtung
66 über die Leitung 76. Ein Teil dieser salzsauren Lösung wird einer Destilliervorrichtung 70
zugeführt, während der Rest (dem über die Leiiung 101 aus der Destilliervorrichtung 70 kommendes Wasser
zugeführt wird, um seine Normalität auf einen Wert von etwa 3 η zu bringen) über die Leitung 102 in eine jo
Vorrichtung 71 zur Neuextraktion eintritt, wo die salzsaure Phase (3 n) im Gegenstrom auf die mit UCU
beladene organische Phase trifft, die über die Leitung 79 aus der Austauschbatterie 11 zugeführt wird. Die
Säurebedingungen sind derart gehalten, daß praktisch J5
das gesamte UCU in die wäßrige salzsaure Phase (3 n) übergeht. Die von UCU befreite organische Phase
verläßt die Vorrichtung 71 zur Neuextraktion über die Leitung 94 und wird dann in einen Abscheider 95
überführt, wo die Abbauprodukte von Tributylphosphat über die Leitung % ausgeschieden werden. Dieser
Abscheider kann ein Topf zum Waschen mit Na2CC"3
sein. Die Abbauprodukte des Tritutylphosphats enthalten energische Komplexbildner und können einen Teil
des angereicherten UCU mitführen. Eine Fraktion dieser Produkte, die das der Produktion entsprechende UCU
zurückhalten, wird über die Leitung E abgeführt. Die andere Fraktion wird zur Rückgewinnung des Urans
behandelt, das über die Leiiung 98 erneut in Form der wäßrigen Phase wieder in die Vorrichtung eingeführt
wird.
Die UCU enthaltende wäßrige salzsaure Phase (3 n) tritt über die Leitung 99 aus der Vorrichtung 71 zur
Neuextraktion aus. Nach dem Vermischen mit in der Vorrichtung 95 zurückgewonnenem UCU wird sie über
die Leitung 100 der Elektrolyscvorrichtung 72 zugeführt, in der das Uran der Valenz IV auf die Valenz IM
zurückgeführt wird.
In der Destilliervorrichtung 70 wird die aus der Exlrahicrvorrichtung 66 austretende salzsäure Lösung t,o
(8 n) einerseits in konzentrierte Salzsäure, die über die Leitung 78 abgezogen wird und dazu dient, die
Normalität der aus der Elektrolyscvorrichtung 72 iuistrctcndcn UCIi-Lösung vor ihrem Eintritt in die
Austauschbatterie 11 auf etwa 8 η zu bringen, und h'i andererseits in Wasser aufgetrennt, das über die Leitung
101 abgezogen und dazu bcruUzt wird, die Normalität
der über die Leiiung 76 zugcfiihrtcn salzsiuircn Lösung
(8 η) vor ihrem Eintritt in die Vorrichtung 71 zur Neuextraktion zu verringern.
In den Fig.6 bis 9 sind verschiedene Beispiele von
Vorrichtungen beschrieben, bei denen man die gleichen Funktionen der Anreicherung und des oxidierenden
Rückflusses auf der verarmten Seite (die nicht dargestellt ist) wiederfindet, wobei jedoch die Reduktion
auf der Seite des angereicherten Rückflusses durch ein Amalgam gemäß verschiedener Varianten erfolgt.
Die gleichen Bezugszeichen dienen wiederum der Bezeichnung entsprechender Teile.
In der F i g. 6 findet man die gleichen Vorrichtungen
zur Ausübung des Verfahrens wieder, wie sie auch in F i g. 5 gezeigt sind. UCU wird jedoch durch Zinkamai
garn reduziert, wobei die mit Einsätzen versehene Kolonne 71 außer den organischen wäßrigen Phasen,
wie in Fig. 5 gezeigt, eine dritte Phase empfängt, die Zinkamalgam umfaßt, das über die Leitung 104 aus der
Elektrolysevorrichtung 103 zugeführt wird. Dieses Amalgam wird über die Leitung 105 aus der Kolonne 71
in die Elektrolysevorrichtung 103 zurückgeführt. Da die organische Phase eine geringe Menge Zink mitführt, ist
eine zusätzliche Waschvorrichtung 106 an der Rückflußleitung 86 der wäßrigen Phase vorgesehen.
In Fig. 7 findet man die gleichen Vorrichtungen zur Ausübung des Verfahrens wieder, wie sie in Fig.4
dargestellt sind, wobei jedoch die Elektrolysevorrichtung durch eine Kontakteinrichtung 107 ersetzt ist, in
der die Reduktion des Urans der Valenz IV zu Uran der Valenz III mit Hilfe des über die Leitung 108 aus der
Elektrolysevorrichtung 109 zugeführten Zinkamalgams erfolgt.
In der Fig. 8 sind die Kolonne 71 und die Kontakteinrichtung 107 für den Rückfluß bzw. die
Reduktion durch eine einzige Einrichtung 110 ersetzt, in der die drei Phasen umlaufen, nämlich die organische
Phase, die wäßrige Phase und die Zinkamalgamphase. Die wäßrige Phase und die organische Phase strömen
im Gegenstrom, während der Umlaufsinn des Zinkamalgams beliebig ist. UCU wird in einem einzigen Vorgang
wieder extrahiert und reduziert.
Für eine stark an Aussalzungsmittel (HCI oder Chlorid) konzentrierte wäßrige Phase bildet die
Einrichtung 110 allein die Gesamtheit des reduzierenden Rückflusses.
In Fig. 9 ist eine Abänderung des Verfahrens wiedergegeben, das für schwach mit Aussalzungsmittel
(beispielsweise 0,5 n) beladene wäßrige Phasen geeignet ist. In diesem Fall werden zweckmäßig die Einrichtungen
107 bis 110 und die Kolonne 71 zu einem einzigen Turm kombiniert, dem das Zinkamalgam in halber Höhe
zugeführt wird.
Die wäßrige Lösung enthält dann Zinkchlorid. Sie durchströmt die Vorrichtungen 69,73,67,68,74 und 66,
ohne deren Arbeiten zu stören.
Gemäß den Ausführungsformen, die in den F i g. 7 bis 9 dargestellt sind, kann der Zusatz von HCI-Gas in die
Vorrichtung 74 zweckmäßig durch den Zusatz einer an Aussalzungsmittel (beispielsweise LiCI oder MgCb)
konzentrierten, aus der· Entsäucrungsvorrichtung 70 austretenden Lösung 111 ersetzt werden. Die Strömungsmenge
wird derart eingestellt, daß die Konzentration des Aussalzungsmitlels in der aus der Vorrichtung
74 austretenden Lösung einen solchen Wert hat, daß das Uran in der Vorrichtung 66 in einer geeigneten
Anzahl von Stufen extrahiert wird.
Die an Uran erschöpfte Lösung wird über die Leitung
76 in die Elckirolyscvorrichtung 109 eingeführt und dorl
elektrolysiert, welche Vorrichtung eine Kathode aus einem Amalgamfilm 113 aufweist, der an Zink verarmt
ist und aus den Vorrichtungen 107 und 110 zugeführt wird. Die über die Leitung 114 aus der Elektrolysevorrichtung
austretende Lösung ist nicht vollständig an ZnCl2 verarmt, um eine geeignete Faraday-Ausbeute in
der Elektrolysevorrichtung aufrechtzuerhalten.
Aus der Entsäurerungsvorrichtung 70, die bei diesem Beispiel eine Anordnung von Rektifikationskolonnen
umfaßt, treten über die Leitung 115 eine geringe Menge HCI enthaltender Wasserdampf, über die Leitung 78
eine geringe Menge Wasser enthaltendes HCI und über die Leitung 111 eine konzentrierte Lösung von LiCI
oder MgCb aus, die mehr oder weniger stark sauer lsi und auch ZnCb enthält.
Nach der Kondensation dient die über die Leitung 115
abgezogene Lösung dazu, in der Vorrichtung 71 nicht nur das UCU der organischen Phase erneut zu
extrahieren, sondern auch das ZnCb, das gegebenenfalls in dieser Phase noch enthalten sein kann. Es ist zu
bemerken, daß es bei diesem Schema zur möglichsten Verringerung des Angriffs des in dem Quecksilber
gelösten Zinks durch die Salzsäure zweckmäßig ist, einen Teil der Salzsäure in dem in der Leitung 115
strömenden Material durch ein mit Hilfe von Zinkamalgam nicht zu reduzierendes Chlorid mit einem guten
Aussalzungseffekt zu ersetzen (wofür die bereits erwähnten Chloride MgCb oder LiCI geeignet sind).
Dies wird dadurch erreicht, daß ein Teil des Materials
über die Leitung 114 unmittelbar nach der Leitung 115
abgezweigt wird. Dann bleibt aber in der aus der Vorrichtung 71 austretenden organischen Phase ZnCb
enthalten, das gegebenenfalls durch Auswaschen mit angesäuertem Wasser ausgeschieden werden muß, je
nachdem, ob das Waschen mit Carbonat in der Vorrichtung 75 durchgeführt wird oder nicht. In diesem
Fall kann die Zinkelektrolysevorrichtung gegebenenfalls hinter der in dem vorhergehenden Abschnitt
vorgeschlagenen Abzweigung angeordnet werden.
Man kann ZnCb auch mit Hilfe einer organischen Phase extrahieren, die einen Komplexbildner für das
Zinkchlorid (beispielsweise Tributylphosphat) enthält und von der organischen Hauptphase unabhängig ist,
die man über die Leitung 76 zuführt, worauf man mit Hilfe von 1 η-Salzsäure das ZnCb aus dieser Phase
erneut extrahiert, um das Zink dann am Amalgam mit einer sehr guten Faraday-Ausbeute zu reduzieren.
Die nachstehenden Beispiele (Einheitsaustausch für die Beispiele 1 bis 9) dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung und lassen den Wert des Trennfaktors erkennen.
Austausch Uran (III) — Uran (IV) in einem
zweiphasigen System
zweiphasigen System
U(III): in wäßriger Lösung 0,4 m, salzsaurcs Mittel
7n.
U (IV): 0,4 m in organischer Benzolphase und Tributylphosphat.
Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch im Gegenstrommischcr-Setller
Wäßrige Phase:
Organische Phase:
U(III) = 0,2 m HCl = 7 η
U(IV) = 0,2 m
5O°/oiges Tributylphosphat in
einem Dodecan/Toluol-Ge-
misch(40%/10%)
Kontaktzeit: veränderlich zwischen 49 und 132 Sekunden,
Trennfaktor: λ = 1,0012 bis 1,0026, je nach der Kontaktzeit und dem Umrühren.
Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch unter
Benutzung eines Alkylphosphals als
organisches Lösungsmittel
UCb = 0,4 m in einer wäßrigen salzsauren Lösung
(7n).
UCU = 0,4 m in Tributylphosphat (40%) komplexiert
UCU = 0,4 m in Tributylphosphat (40%) komplexiert
und mit Kerosin R (60%) verdünnt.
Temperatur: 210C,
Kontaktzeil: 15 Sekunden,
Trennfaktor: α = 1,0025.
Kontaktzeil: 15 Sekunden,
Trennfaktor: α = 1,0025.
Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch unter
Benutzung eines Alkylphosphats als
organisches Lösungsmittel
UCl3 = 2,35 m + UCI4 = 0,13 m in Lösung HCI
(1,55 n).
UCl4 = 0,42 m in Triisobutylphosphat (42 Volumenprozent),
das mit Xylol (58 Volumenprozent) verdünnt ist.
Temperatur:
Kontaktzeit:
Trennfaktor:
35° C,
30 Sekunden,
χ = 1,0028.
Temperatur:
Austauschzeit:
Trennfaktor:
210C,
15 Sekunden,
κ = 1.0030.
Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch unter so Benutzung eines Phosphonats als Lösungsmiltel
UCl1 = 1 m+ 0,125 m UCI4 in 4,On-HCIgClOSt.
UCl4 = 0,55 m in n-Butyl-diisobutylphosphonat, das
mit Dodecan auf 40% verdünnt ist.
Volumenverhältnis: organisch/wäßrig = 2, Temperatur: 20°C,
Kontaktzeit: 1 Minute,
Trennfaktor: <x = 1,0025.
bo B c i s ρ i c I 6
Flüssigkeits-FlUssigkeits- Austausch
unter Benutzung eines Phosphinoxids
als Lösungsmiltel
b5 UCIj = 0,11 m + UCl4 = 0,01 m in 5 n-HCI.
UCI4 = 0,12 in in Trioclylphosphinoxid (TOPO), d;is
mit Toluol auf einen Gehalt von 10% verdünnt ist.
Temperatur: 25°C,
Kontaktzeit: 1 Minute,
Trennfaktor: χ = 1,0024.
Kontaktzeit: 1 Minute,
Trennfaktor: χ = 1,0024.
Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch unter Benutzung eines Sulfoxids als Lösungsmittel
UCIj = 0,42 m + UCI4 = 0,16 m in 4,5 n-HCI.
UCl4 — 0,44 m in einer organischen Phase, die 2 Mol/l
Di-n-amylsulfoxid in einem Gemisch enthält, das gleiche Volumina Tetrachloräthan und
Tetrabromäthan enthält.
Temperatur: 25°C,
Kontaktzeit: 1 Minute,
Trennfaktor: « = 1,0020 (was mindestesns einem Trennfaktor von 1,0025 entspricht, wenn
das in der wäßrigen Phase bleibende UCl4 berücksichtigt wird).
Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch unter Benutzung eines Amins als Lösungsmittel
UCIj = 0,08 min 6 n-HCI.
UCI4 = 0,08 m in einem Gemisch aus quartären
Ammoniumverbindungen (Aliphat 336), das mit Toluol auf 17% verdünnt ist.
Temperatur: 22" C,
Kontaktzeit: 1 Minute,
Trennfaktor: λ = 1,0026.
Kontaktzeit: 1 Minute,
Trennfaktor: λ = 1,0026.
Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch mit einer wäßrigen Phase und einer organischen Phase
UCI) = 0,7 ni in 7,25 η-wäßriger Salzsäure.
UCI4 = 0,68 m in Triisobutylphosphat, das mit Kerosin R auf 50% verdünnt ist.
Temperatur: 25UC,
Kontaktzeit: 1 Minute,
Trennfaktor: « = 1,0027.
Kontaktzeit: 1 Minute,
Trennfaktor: « = 1,0027.
Beispiel 10
Flüssigkeits-Flüssigkeits-Austausch mit wäßriger Phase und organischer Phase
UCIi = 0,7 min 8,2 η-wäßriger Salzsäure.
UCI4 = 0,67 m in Tri-2-methylbutylphosphat, das mil
Dodecan auf 50% verdün it ist.
Temperatur: 300C,
Kontaklzeit: 1 Minute,
Trennraktor: * = 1,0027.
Kontaklzeit: 1 Minute,
Trennraktor: * = 1,0027.
Beispiel Il
I-Iüssigkeits-Flüssigkeits-Austauseh mil
wäßriger Phase und organischer Phase
UCIi = 0,08 m in 6 n-Bromwasserstoffs.äurc.
UCI.I = 0,08 m in Diäthyl-2-hexylphosphorsäure (D2EHPA), die mil Toluol auf 30% verdünnt
ist.
Tempera lur: Raumiempeiauir,
Kontaklzeit: 5 Minuten,
Trennfaktor: ix = 1.0020.
Kontaklzeit: 5 Minuten,
Trennfaktor: ix = 1.0020.
Beispiel 12
Vierstufige Woodward-Kaskade
nach dem Schema der Fig. 10
nach dem Schema der Fig. 10
Wäßrige Phase A:
UCIj = 0,42 m, 8 n-HCl.
Organische Phase 0:
Organische Phase 0:
UCI4 = 0,42 m Tributylphosphat 50% - Toluol
50%.
Das Verhältnis der Gehalt an 215U wurde an
verschiedenen Stufen gemessen (siehe das Schema). So beträgt insbesondere das Verhältnis zwischen dem
Gehalt des am 235U reichsten Produkts und dem Gehalt
des an 235U ärmsten Produkts 1,0109, was einem
mittleren Trennfaktor von 1,0027 je Stufe entspricht.
Rechter Zweig
Das in der organischen Phase 0 enthaltene Uran wird in zwei Teile unterteilt. Die Hälfte wird auf die Valen*.
Ill und auf die vorher für die wäßrige Phase angegebenen Bedingungen gebracht. Der Rest wird in
der organischen Phase belassen, und es wird ein neuer Kontakt hergestellt. Der Vorgang wird in jeder Stufe
wiederholt.
Linker Zweig
Es werden die gleichen Maßnahmen durchgeführt, wobei jedoch die wäßrige Phase behandelt wird.
Beispiel 13
Aufeinanderfolgende Austauschvorgänge in einer
Kaskade des Typs Hutchinson & Murphy
Kaskade des Typs Hutchinson & Murphy
Es wird eine Kaskade mit vier Einsätzen verwendet, und es werden vier Vorgänge zur Herstellung des
Gleichgewichtes durchgeführt, auf die jeweils eine rotierende Überführung zur Annäherung an das
Gleichgewicht folgt. Die wäßrige Phase besitzt folgende Kenngrößen: 0,4 η an U(IlI) und 8 η an HCI.
Organische Phase: 0,4 m an U(IV), Tributylphosphai mit Benzol auf 50% verdünnt.
Organische Phase: 0,4 m an U(IV), Tributylphosphai mit Benzol auf 50% verdünnt.
Die Kontaktzeit eines jeden Vorgangs beträgt 5 Minuten.
Trennfaktor:« = 1,0026.
Trennfaktor:« = 1,0026.
Beispiel 14
Aufeinanderfolgende Austauschvorgänge in einer
Gegenstromkaskade mit vollständigem Rückfluß
Gegenstromkaskade mit vollständigem Rückfluß
Als Gegenstromkaskade mit vollständigem Rückfluß wird daher eine »quadratische« Kaskade mit 4 Stufen
gemäß F i g. I verwendet, wobei jeder Kontaktvorgang für die Rückflüsse schrittweise vorgenommen wird. Es
werden drei Wiederholungen durchgeführt.
Die Isotopenanalysen ermöglichen es, das Ansteigen dieser Kaskade mit vollständigem Rückfluß bis zum
Gleichgewicht zu verfolgen, wobei die Kaskade zu Beginn gleichmäßig mit natürlichem Uran gefüllt ist. Die
Phasen besitzen folgende Kenngrößen:
Wäßrige Phase:
L1CIi = 0,4 m, HCI = 8 n.
Organische Phase:
Organische Phase:
UCI4 = 0,4 m.Tribiilylphosphat = 50% in Benzol.
Kontakt/eil für jeden Vorgang:
Kontakt/eil für jeden Vorgang:
5 Minuten.
Die verschiedenen Stufen ergeben tatsächlich eine der Theorie entsprechende Anreicherung, wobei insbesondere
das Verhältnis der äußeren Gehalte 1,0080 beträgt, was einem Trennfaktor « von 1,0026 entspricht.
Alle bisher beschriebenen besonderen Ausführungs- i formen benützen den Austausch in flüssiger Phase. Die
Erfindung kann auch den Austausch zwischen einer festen Phase und einer flüssigen Phase benutzen. Die
Reaktion des Isotopenaustausches ist zweckmäßig die gleiche wie in den obigen Fällen, d. h., eine der Phasen ι α
enthält vorzugsweise das Uran der Valenz III, während die andere das Uran in der Valenz IV enthält. Die
letztere Phase ist es, in der sich das leichtere Isotop anreichert.
Die Verfahrenstechnik, die feste Träger (beispielswei- ι -,
se Ionenaustauscherharze) benützt und die Vervielfachung des Austausches ermöglicht, ist die Bandverdrängung.
Die Bandverdrängung kann als die Vereinigung von zwei frontalen Analysen angesehen werden,
nämlich einer sogenannten direkten Analyse am 2» Bandkopf und einer entgegengesetzten Analyse aiii
Bandende. Da diese beiden Vorgänge symmetrisch sind, ist nachstehend nur ein Beispiel für eine direkte frontale
Analyse angegeben. Es ist angenommen, daß man bei den Bedingungen arbeitet, bei denen sich Uran (IV) an 2-">
der festen Phase fixiert. Vor jeder Zufuhr von Uran bindet man an der festen Phase eine Verbindung, die
U(III) quantitativ zu U(IV) oxidieren kann und führt dann am Kolonnenkopf eine Lösung von U(III) zu. In
einer geringen Höhe der festen Phase, die als Einsatz j»
angesehen werden kann, bindet sich das in der ankommenden Lösung vorhandene U(IIl) bei Berührung
mit dem Oxidationsmittel in dem Zustand U(IV) an der festen Phase, vorausgesetzt, daß es eine größere
Affinität für die feste Phase besitzt als das Reduktions- r> produkt der ursprünglichen oxidierenden Verbindung.
Bei geeigneter Wahl ist dann eine Verdrängung in dem ersten Einsatz erfolgt. Wenn durch eine Überführung
von Lösung in diesen Einsan. eine neue Fraktion der Speiselösung zugeführt wird, erfolgt ein Isotopenaus- 41)
tausch zwischen dem an der festen Phase fixierten U^
und dem in der Lösung vorhandenen UJ+. Wenn man so
vorgeht, stellt man fest, daß bei einer gegebenen Höhe der festen Phase der erste austretende Urantropfen an
^JU um so mehr verarmt ist, je größer die Kolonne ist, v,
während der zuletzt austretende Tropfen die ursprüngliche Isotopenzusammensetzung besitzt.
Wenn die Uranzuführung unterbrochen wird, sobald die gesamte feste Phase an U(IV) gesättigt ist und ein
Reduktionsmittel eingespeist wird, das U(IV) in U(III) -,0 überführt, und dessen Oxidationsprodukt eine größere
Alfinität für die feste Phase besitzt als U(III), kann man
erneut die Vorgänge betrachten, die an der Stelle des theoretischen Einsatzes (Bodens) ablaufen und feststellen,
daß nach Maßgabe des Durchgangs der Lösung das y-, U(IV) aus der Kolonne in immer stärkerem Maße
angereichert austritt. Man hat dann eine entgegengesetzte frontale Analyse erhalten.
Im Fall der Erfindung unterscheidet man vier Typen von frontaler Analyse, je nachdem, ob sie direkt oder wi
entgegengesetzt ist und ob der Rückfluß, der dein Übergang des Urans aus einer Phase in die andere dank
der Redox-Reaktion entspricht, oxidierend oder reduzierend ist, nämlieh:
die direkte frontale Analyse (AI'D, mit oxidierendem i,r>
Rückfluß,
die entgegengesetzte frontale Analyse (AFI) mil reduzierendem Rückfluß,
die direkte frontale Analyse (AFD) mit reduzierendem Rückfluß und
die entgegengesetzte frontale Analyse (AFl) mit oxidierendem Rückfluß.
Zur Vornahme einer Bandverdrängung müssen zwei entgegengesetzte frontale Analysen kombiniert werden,
nämlich eine oxidierende und eine reduzierende. Es gibt daher zwei Möglichkeiten, je nachdem, ob sich die
oxidierende Front am Kopf oder am Ende des Bandes befindet:
AFD ox + AFI red
AFD red + AFl ox
AFD red + AFl ox
wobei die Auswahl eines der Systeme durch praktische Gesichtspunkte bestimmt wird.
Man muß also finden:
ein Mittel, in dem sich bevorzugt eine der Valenzen fixiert;
zwei Redox-Verbindungen, deren Reaktionsprodukt das Uran verdrängt (entgegengesetzte frontale Analyse)
oder das von ihm verdrängt wird (direkte frontale Analyse), und dessen Reaktionsgeschwindigkeit an dem
Uran von der Größenordnung der Isotopenaustauschgeschwindigkeit ist.
Man kann die oxidierenden und die reduzierenden Reaktionen außerhalb der festen Phase vornehmen und
die beiden Vorgänge trennen, die den Rückfluß bilden, nämlich:
die Redoxreaktion und
den Übergang des Urans aus einer Phase in die andere.
den Übergang des Urans aus einer Phase in die andere.
Man verfügt dann über ein Verfahren mit sogenanntem äußerem Rückfluß, das notwendigerweise diskontinuierlich
abläuft. Die bei dem Verfahren eine Rolle spielenden Phasen sind flüssige und feste Phasen der
oben beschriebenen Art. Die Konzentrationen in der wäßrigen Ebene können zwischen 0,01 und 1 Mol/l und
in der Harzphase zwischen 0,1 und 1,5 Mol/kg Trockenharz schwanken.
Nachstehend ist ein Beispiel für das Verfahren mit äußerem Rückfluß beschrieben. Die Fig. 11 zeigt
schematisch eine Elementarkaskade und ihre Zubehörteile für den Fall eines Anionenaustauschcrharzes.
Der Austauschabschnitt 116 wird durch in Reihe geschaltete Kolonnen gebildet, wobei die Länge einer
jeden Kolonne durch eine Optimierung erhalten wird, die die Höhe des theoretischen Einsatzes des Durchlaufs
des arbeitenden, beladenen reichen Bandes berücksichtigt.
Die mit U(IV) beladene, aus dem Austauschabschnin 116 austretende feste Phase gelangt in den reichen
Rückfluß 117. Im Fall eines starken Anioncnaustauscherharzes
(Fig. II) verdrängt eine wenig saure wäßrige Phase (0,5 n-HCI)das U(IV) aus dem Harz. Die
von U(IV) befreite feste Phase gelangt über die Leitung 118 in dem armen Rückfluß 119, wo sie sich mit U(IV)
belädt, bevor sie zu dem Austauschabschnin 116 zurückkehrt. Die aus dem reichen Rückfluß 117
austretende flüssige Phase wird mit über die Leitung 120 zugeführter Säure angesäuert, bevor sie in die
Rcdiiktionsvorrichtung 121 gelangt. Die Reduktion des
Urans der Valenz IV in die Valenz III erfolgt auch chemischem oder elektrochemischem Weg. Nach dem
Ansäuern mit über die Leitung 122 /ugefUhrter Säure
strömt die flüssige Phase durch den Austauschabschnitt 116. Hierauf wird sie in der Vorrichtung 12.3 mit Hilfe
eines beliebigen bekannten Mittels der oben beschriebenen Art oxidiert, beispielsweise mit I IiIIe von Chlor, das
über die Leitunti 124 aus der Klektrolvsevorrichtuim 121
zugeführt wird. Diese flüssige Phase durchströmt den armen Rückfluß 119, wo sie ihr Uran an die feste Phase
abgibt. Die flüssige Phase gelangt hierauf in die Enlsäuerungsvorrichtung 125. Aus dieser tritt einerseits
eine wäßrige, wenig saure Lösung aus, die über die Leitung 126 dem reichen Rückfluß zugeführt wird,
während andererseits über die Leitung 127 eine HCI-Lösung abgezogen wird.
Da U(III) enthaltende Lösungen sehr empfindlich für das Vorhandensein von Substanzen sind, die U(III) zu κι
oxidieren vermögen, muß nicht nur die Lösung bezüglich Substanzen, die für die Stabilität von U(III)
gefährlich sind, sondern auch die Harzphase davon frei sein. Die handelsüblichen Harze enthalten nun oxidierende
Gruppen, die von der Herstellung (beispielsweise über die als Polymerisationskatalysatoren verwendeten
Peroxide) oder von der Behandlung (Verunreinigungen, die an dem Harz fixiert wurden und durch Angriff von
metallischen Materialien, beispielsweise aus der Herstellungsvorrichtung, stammen) herrühren.
Das nachfolgende Beispiel zeigt den erhaltenen Einheitseffekt·
U(IV) wird aus 8 n-HCI an einem starken Anionenaustauscherharz
fixiert. Dieses Harz war durch Vernetzen eines Mischpolymerisats aus Styrol und Divinylbenzol
gebildet worden, wobei das Harz quartäre Ammoniumgruppen als Austauschgruppen aufweist und
vor der Verwendung gereinigt wird. Das Harz, an das U(IV) gebunden worden ist, wird hierauf mit einer
Lösung von U(111) in dem gleichen Mittel und in gleichei
Menge in Berührung gebracht. Das Uran einer jeder dieser Phasen wird getrennt zurückgewonnen, wöbe
sich das U(IV) des Harzes in schwach saurem Wassei abklärte. Das Verhältnis der Isotopengehalte einei
jeden der beiden erhaltenen Fraktionen beträgt 1,0024.
Man kann auch, wenigstens für einen Einheitsaus tausch, ein mittelmäßig vernetztes Kationenaustauscherharz
benützen, das von mit'Divinylbenzo! vernetztem Polystyrol gebildet wird, auf das aktive Suifonsäuregruppen
aufgepfropft sind. Es ist dabei darauf zu achten daß das Harz von oxidierenden Verunreinigungen fre
ist. Dann bindet man U3+, das in 0,5 n-H2SO4 enthalter
ist, an dem Harz. Dieses Harz wird während etwa 1 Stunden mit einer Lösung von U(IV) in der gleicher
Menge in Berührung gebracht, worauf das Urar getrennt aus jeder Phase zurückgewonnen wird. Es wire
das Verhältnis der Gehalte bestimmt, woraus sich eir Trennfaktor « von 1,0020 errechnen läßt.
Die industriellen Anlagen können den gleicher Aufbau wie gewisse Anlagen besitzen, die der
Austausch U4+-U6+ benutzen und die bereits in der
oben beschriebene.n Druckschriften erläutert sind.
In den Figuren und in den Beispielen ist nicht immei
angegeben, ob die Speisung, die Bildung und die Abfuhi in wäßriger oder organischer Phase erfolgen. Tatsächlich
ist dies ohne Bedeutung. Ebenso können die Punkte zur reichen und armen Einspeisung und zur Abfuhi
anders angeordnet werden.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Isotopenaustauschverfahren zur Anreicherung von Uran an einem seiner Isotope, durch Inberüh- ^
rungbringen einer eine erste Uranverbindung enthaltenden sauren, wäßrigen Phase mit einer
getrennten, eine zweite Uranverbindung enthaltenden Phase, dadurch gekennzeichnet, daß
die saure, wäßrige Phase, abgesehen von Uran, praktisch frei ist von anderen Metallen der Gruppe
III bis VIII des Periodensystems und daj Inberührungbringen
unter Schutz gegen jede Berührung mit einem festen leitenden Körper einerseits und mil
freien Sauerstoff oder freisetzbaren Sauerstoff zuführenden Reagentien andererseits bewirkt wird,
wobei von den eingesetzten Umnverbindungen die eine die Valenz III und die andere die Valenz IV
aufweist oder verschiedenartige Uranverbindungen der Valenz III verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Phase eine organische
Phase ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die zweite Uranverbindung
enthaltende Phase eine feste Phase ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch folgende Arbeitsschritte:
Isotopenaustausch im Gegenstrom zwischen der Uran in Form von U3+-Ionen enthaltenden sauren, jo wäßrigen Phase und der Uran in Form von U (IV) enthaltenden organischen Phase;
Isotopenaustausch im Gegenstrom zwischen der Uran in Form von U3+-Ionen enthaltenden sauren, jo wäßrigen Phase und der Uran in Form von U (IV) enthaltenden organischen Phase;
Extraktion von U (IV) aus der organischen Phase in die vorher erschöpfte wäßrige, saure Phase und
Reduktion des Urans mit der Valenz IV zu der Valenz 111;
Oxidation von U (III) der wäßrigen Phase zu U (IV) und Überführung von U (IV) in die vorher
erschöpfte organische Phase.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion von U (JV) aus der
organischen Phase mittels der erschöpften wäßrigen Phase erfolgt, deren Säuregehalt vorher verringert
wurde.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Phase ein U (IV)
komplexierendes Lösungsmittel enthält, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die Alkylphosphate
(RO)3P(O) oder ROR'OR"OP(O), Phosphinoxide
RR'R"P(O)und insbesondereTrialkylphosphinoxide
R3P(O), Phosphonate ROR'OR"P(O), insbesondere
Dialkylalkylphosphonate (RO)2RP(O), und Phosphinate ROR'R"P(O), insbesondere Alkyldialkylphosphinate
(RO)R2P(O) umfaßt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch !,gekennzeichnetdurch
eine Austauschbatterie, die durch eine Mehrzahl von Stufen gebildet wirJ, deren jede eine Kontaktvorrichtung
zur Herstellung eines Kontakts zwischen einer ersten U(Hl) enthaltenden Phase und einer
zweiten, U(IV) enthaltenden Phase, und Mittel aufweist, die die Strömung einer der Phasen im
Gegenstrom zu der anderen in der Batterie erzeugen;
einen oxidierenden Rückflußkreis, der die erste, (,■>
U(III) enthaltende, aus der Batterie austretende Phase empfängt und Mittel zurOxidation von U (III)
/u U (IV) und zur Überführung des Urans in die zweite Phase, die an dem Ende der Batterie
eingeführt wird, an welchem die U (IM) enthaltende Phase austritt, aufweist;
einen reduzierenden Rückflußkreis, der die zweite, U (IV) enthaltende Phase, die an dem anderen Ende
der Batterie austritt, empfängt und Mittel zur praktisch vollständigen Reduktion von U(iV) zu
U (III) und zur Überführung des Urans in die erste Phase, welche an dem anderen Ende eingeführt wird,
aufweist,
wobei sämtliche mit UJ+ in Berührung kommenden
Flächen elektrisch isolierend sind und Mittel vorgesehen sind, die den Gehalt der Phasen an
Metallen der Gruppen III bis VIII des Periodensystems der Elemente unter katalytischen Mengen
halten.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn die erste Phase eine wäßrige,
U(III) in Form des Halogenids enthaltende Phase darstellt, der reduzierende Rückflußkreis einen
Austauscher zur praktisch vollständigen Extraktion von U(III) aus der es enthaltenden Phase in die
vorher erschöpfte wäßrige Phase und eine Einrichtung zur elektrischen Reduktion mit einer Kathode
aus Graphit oder einem Metall oder einer reduzierenden Legierung, deren Wasserstoffüberspannung
genügend groß ist, und einer porösen Scheidewand aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der reduzierende Rückfluß Mittel
aufweist, die den Gehalt der wäßrigen Phase an Salzsäure vor der Erschöpfung derselben und vor
der Extraktion von U (I V) aus der organischen Phase verringern.
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