DE2407398B2 - Verfahren zur herstellung einer mischung aus brenzkatechin und hydrochinon - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer mischung aus brenzkatechin und hydrochinonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Mischung aus Brenzkatechin und Hydrochinon
mit überwiegendem Anteil von Brenzkatechin durch Hydroxylierung von Phenol mit Wasserstoffperoxid in
einem konzentrierten wäßrigsauren Medium bei atmosphärischem Druck und Temperaturen zwischen 0 und
1000C in Gegenwart einer Eisenverbindung als Katalysator.
In den älteren Anmeldungen der Anmelderin P 23 41 743.8 und italienische Anmeldung 20 833 werden
Verfahren zur Herstellung von Brenzkatechin und Hydrochinon durch direkte Hydroxylierung von Phenol
mit Wasserstoffperoxid in einem wäßrigen Medium unter der katalytischen Wirkung von Eisen- und/oder
Kobaltsalzen vorgeschlagen.
Obwohl diese Verfahren industriell anwendbar sind, weisen sie einige wirtschaftliche Nachteile auf. Die
Metallsalze besitzen zwar eine sehr starke katalytische Wirkung, und die Reaktion läuft innerhalb von einigen
Sekunden vollständig ab, sobald sie mit geringen Katalysatormengen in Gang gebracht worden ist.
Ein solcher Reaktionsverlauf hat im wesentlichen drei negative Konsequenzen:
1. Da es sich um stark exotherme Verfahren handelt, ist, um die Hitzeentwicklung und somit die
Reaktion unter Kontrolle zu halten, entweder eine komplizierte Technologie notwendig, oder die
Umwandlungsgrade müssen niedrig gehalten werden.
2. Die Ausbeute, bezogen auf das Phenol, ist hoch, aber die Ausoeute, bezogen auf das Wasserstoffperoxid,
ist als Folge der zu heftigen Reaktion etwas geringer.
3. Die Menge und die makromolekulare Säurenatur der Nebenprodukte machen deren Abtrennung aus
den Reaktionsprodukten schwierig.
Die Tatsache, daß die charakteristischen Verfahrensmerkmale durch Variation des an das Eisen- oder
Kobaltsalz gebundenen Anions nicht wesentlich verändert werden, ist ein klarer Hinweis, daß die katalytische
Aktivität und der allgemeine Verfahrensverlauf von dem Metallion abhängen.
In der DT-OS 2162 589 wird die Herstellung von
Bren/.katechin und Hydrochinon durch Oxidation von Phenol mil Wasserstoffperoxid in wäürigsaurem Medium
bei Temperaturen von 0 bis 120°C in Gegenwart
einer Fern) oder Fernverbindung als Katalysator beschrieben. Die Eisenverbindung kann auch als
Kotndinationsverbindung, beispielsweise als das Acetyl-
acetonat (mit dreiwertigem Eisen), vorliegen.
In den Katalysatoren der DT-OS 21 62 589 liegt das
Eisen somit stets in Ionenform vor, so daß auch in diesem Falle die vorgenannten, mit der Verwendung
von Katalysatoren mit Metallionen verbundenen Nachteile auftreten. Analoges gilt für das aus der
DT-OS 21 62 552 bekannte Verfahren, das ebenfalls in Anwesenheit von Metallionen durchgeführt wird.
Gemäß US-PS 36 62 006 kann Phenol mit Wasserstoffperoxid
in Gegenwart von nullwertigen Metallen (z. B. Eisen) als Katalysator zu Hydrochinon und
Brenzkatechin umgesetzt werden. »Nullwertig« bedeutet, daß die Metalle in elementarer Form eingesetzt
werden. Die Methode liefert Gesamtausbeuten an Hydrochinon und Brenzkatechin von lediglich 31 bis
45% (bezogen auf das eingesetzte H2O2).
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer Mischung
aus Brenzkatechin und Hydrochinon mit überwiegendem Anteil von Brenzkatechin durch Hydroxylierung
von Phenol mit Wasserstoffperoxid zu entwickeln, da: aufgrund der Verwendung eines neuen Katalysators
nicht mit den Mangeln des Standes der Technik behaftet ist und trotzdem ähnlich günstige Resultate wie die
älteren Anmeldungen der gleichen Anmelderin, insbesondere eine hohe Ausbeute, gewährleistet.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich derart vorteilhafte Ergebnisse mit Hilfe eines neuen
Katalysators erzielen lassen, der aus einer organischen Eisenverbindung besteht, in der das Eisen nicht als Ion
vorliegt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung einer Mischung aus Brenzkatechin und
Hydrochinon mit überwiegendem Anteil von Brenzkatechin durch Hydroxylierung von Phenol mit Wasserstoffperoxid
in einem konzentrierten wäßrigsauren Medium bei atmosphärischem Druck und Temperaturen
zwischen 0 und 1000C in Gegenwart einer Eisenverbindung als Katalysator, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Dicyclopentadienyleisen oder einem seiner Derivate
durchführt.
Die katalytische Wirkung des erfindungsgemäß verwendeten Katalysators beruht auf seiner Struktur als
pseudoaromatische π-Eisenverbindung. Solche Katalysatoren wurden bei Hydroxylierungen mit Wasserstoffperoxid
oder Peroxiden nie verwendet und zeigen bei der Hydroxylierung von Phenol eine schwächere, aber
selektivere Wirkung als die Eisen- und Kobaltsaize.
Erfindungsgemäß als Katalysator bevorzugt werden Dicyclopentadienyleisen (Ferrocen) oder dessen Derivate
Ι,Γ-Diacetyl-ferrocen, Ι,Γ-Dibenzoyl-ferrocen, Din-butyl-ferrocen
und Ferrocen-dicarbonsäure.
Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator ermöglicht eine bessere Regelung der Umsetzung. Speziell die Probleme der Temperaturkontrolle sind auch bei relativ hohen Umwandlungsgraden (20 bis 30%) auf ein Minimum reduziert. Ferner wird eine wesentlich bessere Ausbeute, bezogen auf das Wasserstoffperoxid (um 15 bis 20% höher) im Vergleich zur Ausbeute bei dem Verfahren unter Verwendung von Metallsalzen erzielt. Da von den in dem Verfahien verwendeten Reaktionsteilnehmern Wasserstoffperoxid am kostspieligsten ist. ergibt dies einen beträchtli-
Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator ermöglicht eine bessere Regelung der Umsetzung. Speziell die Probleme der Temperaturkontrolle sind auch bei relativ hohen Umwandlungsgraden (20 bis 30%) auf ein Minimum reduziert. Ferner wird eine wesentlich bessere Ausbeute, bezogen auf das Wasserstoffperoxid (um 15 bis 20% höher) im Vergleich zur Ausbeute bei dem Verfahren unter Verwendung von Metallsalzen erzielt. Da von den in dem Verfahien verwendeten Reaktionsteilnehmern Wasserstoffperoxid am kostspieligsten ist. ergibt dies einen beträchtli-
b5 chen wirtschaftlichen Vorteil. Bei optimalen Bedingungen
beträgt die Ausbeute, bezogen auf das Wasserstoffperoxid, etwa 75% und, bezogen auf das Phenol, ei.va
95%. Diese Werte liegen deutlich oberhalb der nach der
Methode der US-PS 36 62 006 erzielten Ausbeuten.
Auch die Menge und Art der bei dem Verfahren gebildeten Nebenprodukte hängt eng mit der Ausbe "»
bezogen auf das Wasserstoffperoxid, zusammen, dem erfindungsgemäßen Verfahren entstehen geringere
Mengen an Nebenprodukten als bei den durch Metallsalze katalysierten Methoden. Ferner weisen die
beim erfindungsgemäßen Verfahren anfallenden Nebenprodukte einen geringeren Grad an oxiaativem
Abbau des Ausgangsphenols auf, was auf ihre niedrigere Azidität zurückzuführen ist Dies ist eine offensichtliche
Folge der geringeren Menge von Wasserstoffperoxid, die durch die Nebenreaktionen verbraucht wird. Beide
Gesichtspunkte führen zu einer leichteren Trenrung von Brenzkatechin und Hydrochinon durch einfache is
Destillation der Reaktionsprodukte.
Auch die Tatsache, daß der neue Katalysator durch Destillation wiedergewonnen und erneut verwendet
werden kann, ist von großer Bedeutung.
Im erfindungsgemäßen Verfahren mischt man das Phenol, Wasser und den Katalysator vorzugsweise bei
einem pH-Wert von 1 bis 4 und fügt das Wasserstoffperoxid
als letzten Bestandteil hinzu. Die geeignete Menge an Katalysator ist höher als lOGew.-Teile Ferrocen
oder Ferrocenderivat pro 1 Million Gew.-Teile Phenol und liegt bevorzugt zwischen 50 und 1500 ppm
Katalysator.
Man arbeitet bei atmosphärischem Druck und Temperaturen zwischen 0 und 100°C, bevorzugt
zwischen 30 und 70° C. Das Molveriiältnis Phenol: Wasserstoffperoxid
wird höher als 2, bevorzugt zwischen 10 und 3, gehalten. Das Gewichtsverhältnis Phenol: Wasser
liegt bevorzugt zwischen 10 und 1.
Das Verfahren kann auch in Anwesenheit eines organischen, mit Wasser mischbaren und gegenüber
Wasserstoffperoxid stabilen Lösungsmittels, wie Acetonitril, durchgeführt werden. Bei dieser Ausführungsform
hat man den Vorteil, daß man mit allen Reaktionsteilnehmern in einer einzigen Phase innerhalb weiter
Grenzen arbeiten kann. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein Wasserstoffperoxid mit hohen
Konzentrationen (zwischen 30 und 60%) verwendet werden.
Um die Reaktionsprodukte abzutrennen, wird die Mischung nach beendeter Umsetzung einer fraktionierten
Destillation unterworfen. Dabei werden das nichtumgesetzte Phenol und der Katalysator für die
Wiederverwendung zurückgewonnen, während das Brenzkatechin und Hydrochinon abgetrennt werden.
Die Nebenprodukte verbleiben als Destillationsrückstand.
Die Umwandlung wird durch das Verhältnis Phenol : Wasserstoffperoxid bestimmt und ist daher in
jedem Fall geringer als 50%.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
In einen 250-ml-Kolben, der mit Thermometer,
Rührer, Zufuhrtrichter und Rückflußkühlcr ausgestattet ist, gibt man 35 ml Wasser, 94 g Phenol und 63 mg
Ferrocen. Der pH der Mischling wird durch Zugeben von 3 ml 0,1 η Schwefelsäure auf 1,2 eingestellt. Man
erhitzt auf 400C und gibt 5,62 g 59,4%iges Wasserstoffperoxid
zu.
Die Reaktion ist nach 2 Stunden beendet, dann unterzieht man das Reaktionsgemisch einer fraktionierten
Destillation und trennt den Katalysator, Phenol, Brenzkatechin und Hydrochinon daraus ab.
Die Gesamtausbeute an Diphenolen, bezogen auf Wasserstoffperoxid, beträgt 74% und, bezogen auf
Phenol, 95%.
Das Verhältnis Brenzkatechin/Hydrochinon ist 2,3 : 1.
Man arbeitet wie irr: Beispiel 1 und gibt 10,5 g 59,4%iges Wasserstoffperoxid zu. Die Ausbeute an
Diphenolen, bezogen auf Wasserstoffperoxid und Phenol, beträgt 63% bzw. 87%.
Das Verhältnis Brenzkatechin/Hydrochinon ist 2,3 :1.
Man arbeitet gemäß Beispiel 1, gibt aber 17,2 g 59,4%iges Wasserstoffperoxid zu.
Die Ausbeute an Diphenolen, bezogen auf Wasserstoffperoxid und Phenol, beträgt 55 bzw. 78%.
Das Verhältnis Brenzkatechin/Hydrochinon ist 2,3 : 1.
Man arbeitet gemäß Beispiel 1, verwendet jedoch eine Katalysatormenge von 126 mg.
Die Ausbeute an Diphenolen, bezogen auf Wasserstoffperoxid und Phenol, beträgt 74 bzw. 95%.
Das Verhältnis Brenzkatechin/Hydrochinon ist 2,3 : I.
Man arbeitet gemäß Beispiel 1, verwendet jedoch 15,7 mg Katalysator.
Die Ausbeute an Diphenolen, bezogen auf Wasserstoffperoxid und Phenol, beträgt 62 bzw. 86%.
Man arbeitet gemäß Beispiel 1, gibt jedoch zu dem Reakiionsgemisch anstelle von Ferrocen 91,4 mg
1,1 '-Diacetylferrocen.
Die Ausbeuten an Diphenolen, bezogen auf Wasserstoffperoxid und Phenol, betragen 64 bzw. 85%.
Das Verhältnis Brenzkatechin/Hydrochinon ist 2,3 : 1.
In einen 250-ml-Kolben, der mit Rührer, Thermometer, Einfülltrichter und Rückflußkühler versehen ist, gibt
man 35 ml Wasser, 94 g Phenol, 35 g Acetonitril und 63 mg Ferrocen.
Der pH wird mittels 0,1 η Schwefelsäure auf 1,3 eingestellt. Zu dieser bei 400C gehaltenen Lösung gibt
man 5,61 g 59,4%iges Wasserstoffperoxid.
Die Reaktion ist nach 2 Stunden vollständig.
Dann wird das Verfahren wie im Beispiel 1 weitergeführt. Die Ausbeute an Diphenolen, bezogen auf
Wasserstoffperoxid und Phenol, beträgt 70 bzw. 92%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer Mischung aus Brenzkatechin und Hydrochinon mit überwiegendem Anteil von Brenzkatechin durch Hydroxylierung von Phenol mit Wasserstoffperoxid in einem konzentrierten wäßrigsauren Medium bei atmosphärischem Druck und Temperaturen zwischen 0 und 1000C in Gegenwart einer Eisenverbindung als Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Dicyclopentadienyleisen oder einem seiner Derivate durchführt.
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