DE2407381B2 - Verfahren zur herstellung von 25- hydroxycholesterin und dessen 3-ester - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 25- hydroxycholesterin und dessen 3-esterInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
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Description
s°
40
Die Erfindung richtet sich auf ein neues Verfahren zur Herstellung von 25-Hydroxycholesterin und dessen
3-Ester, bei dem man so vorgeht, daß man Desmosterol oder einen 3-Ester davon mit einem Quecksilber(f[)-sa!z
einer organischen oder anorganischen Säure umsetzt, und daß man das resultierende Reaktionsprodukt mit
einem Alkalimetallborhydrid reduziert.
25-Hydroxycholesterin und dessen 3-Ester sind nach der folgenden herkömmlichen Reaktionsfolge in 25-Hydroxycholecalciferol
umwandelbar:
1. allylische Bromierung die die 7-Bromverbindung ergibt;
2. Dehydrobromierung zur 7-Dehydroverbindung und
3. Ultraviolettbestrahlung.
25-Hydroxycholecalciferol hat neuerdings Aufmerksamkeit
als »aktives Vitamin D3« gefunden. Daher sind 25-Hydroxycholesterin und seine 3-Ester wertvolle
Zwischenprodukte für die handelsübliche Herstellung von aktivem Vitamin D3.
Hinsichtlich der Herstellung von 25-Hydroxycholesterin sind 2 Methoden bekannt, die von A. I. R e y e r et
al. in J.Am.Chem. Soc, 72, 4247 (1950) und W. G. Dauben et al. in J.Am.Chem. Soc, 72, 4248 (1950),
beschrieben werden. Bei dem erstgenannten Verfahren wird 25-Hydroxycholesterin durch Umsetzung von
Methylmagnesiumjodid mit 3/}-Acetoxy-5-cholesten-25-on,
d. h. Norcholestenol-25-on-acetat erhalten, während das zweitgenannte Verfahren fast genau das
gleiche ist, lediglich mit der Ausnahme, daß als Ausgangsmaterial 3^-Hydroxy-5-cholesten-25-on, d. h.
Norcholestenol-25-on verwendet wird.
Norcholestenol-25-on, das bei den obigen bekannten
Verfahren verwendet wird, kann durch Oxidation von Cholesterin erhalten werden, Bei der Oxidation von
Cholesterin werden jedoch gleichzeitig verschiedene Oxidationsprodukte zusätzlich zu dem in Betracht
gezogenen Norcholestenol-25-on erhalten. Diese Methode erfordert daher aufwendige Stufen für die
Isolierung und Reinigung des Norcholestenol-25-ons,
von unerwünschten Nebenprodukten und die Ausbeute an Norcholestenol-25-on ist ziemlich niedrig. Es ist
daher festzustellen, daß die Verfahren, bei denen Norcholestenol-25-on oder ein Ester davon als
Ausgangsmaterialien verwendet werden, für die technische Herstellung von 25-Hydroxycholesterin nicht
geeignet sind.
Ziel der Erfindung ist es, ein neues Verfahren zur Verfügung zu stellen, das für die technische Herstellung
von 25-Hydroxycholesterin und der 3-Ester davon mit hoher Ausbeute und einfachen Verfahrensstufen,
ausgehend von Desmosterol und seinem 3-Ester geeignet ist.
Desmosterol (24-Dehydrocholesterin) und seine 3-Ester die als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße
Verfahren verwendet werden, können in einfacher Weise mit hoher Ausbeute durch Umsetzung
von Zinn(lV)-chlorid mit Fukosterol 24(28)-Epoxid oder seinem 3-Ester nach dem Verfahren erhalten werden,
das in der US-PS 38 46 455 (= DT-OS 23 26 008) beschrieben wird. Fukosterol 24(28)-Epoxid oder seine
3-Ester werden mit Leichtigkeit und mit hoher Ausbeute durch Behandlung von Fukosterol oder seinem 3-Ester
mit einer organischen Persäure erhalten. Fukosterol ist in großen Mengen in verschiedenen Seegräsern
vorhanden, die zu den Braunalgen gehören, z. B. Sargassum ringgoldianum, Sargassium Confusum, Fucus
evanescens, Pelvetia wrightii und Dictyopteris. Es kann leicht daraus durch Extraktion isoliert werden. Desmosterol
und seine 3-Ester, die auf diese Weise erhalten werden, sind wertvolle Zwischenprodukte für die
technische Herstellung von 25-Hydroxycholesterin und der 3-Ester davon und daher für die Hersteilung von
aktivem Vitamin Dj.
Die erfindungsgemäß angewendeten Reaktionsschritte sind nachfolgend schematisch dargestellt.
RO-
Oxymercurierunu
H2O/HgX:,
H2O/HgX:,
RO-1
OH
Reduktion
MBH4
MBH4
OH
(111)
In obigen Formeln bedeutet R ein Wasserstoffatom oder eine Alkanoyl- oder Aroylgruppe. X ist ein
Säurerest und M ein Alkalimetall.
Bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden Desmosterol oder ein 3-Ester davon der
obigen Formel (1) zunächst mit einem Quecksilber^ l)-salz einer organischen oder anorganischen
Säure umgesetzt, wodurch die Verbindung der Formel (H) erhalten wird.
Repräsentative 3-Ester sind ζ. B. das Acetat, Propionat,
Butyrat, Benzoat und dergleichen. Als geeignetes Quecksilber(II)-salz (HgX2) können die anorganischen
Quecksilber(II)-salze, wie Quecksilber(tl)-bromid, Quecksilber(ll)-chlorid und Quecksilber(Il)-nitrat, sowie
die organischen Quecksilber(Il)-salze, wie Quecksilber(U)-acetat, Quecksilber(II)-trifluoracetat und dergleichen
genannt werden.
Die Reaktion wird unter Abkühlen in einem Mischlösungsmittel aus Wasser und einem mit Wasser
mischbaren organischen Lösungsmittel, das dazu imstande ist, die Verbindung der Formel (1) aufzulösen,
durchgeführt. Ein besonders bevorzugtes Lösungsmittelsystem
ist ein Gemisch aus Wasser und Tetrahydrofuran. Während der Reaktion greift das verwendete
Quecksilber(!I)-salz ausschließlich die Doppelbindung in 24-Stellung, jedoch nicht die Doppelbindung
in 5-Stellung des Steroidkerns an, wodurch das Zwischenprodukt der Formel (H) erhalten wird. Das
Zwischenprodukt kann als solches ohne eine Isolierung für die nachfolgende Reduktionsstufe verwendet werden.
Die Reduktion der Zwischenverbindung der Formel (11) wird durchgeführt, indem ein Alkalimetallborhydrid,
z. B. Natriumborhydrid oder Kaliumborhydrid zu dem Reaktionsgemisch der Oxymercurierung bei alkalischen
Bedingungen gegeben wird.
Die Reaktion wird innerhalb einer ziemlich kurzen Zeitspanne vervollständigt, wodurch 25-Hydroxycholesteiiii
oder ein 3-Ester davon der Formel (III) erhalten wird.
Die Isolierung und Reinigung des Produkts kann leicht auf herkömmliche Weise, z. B. durch Extraktion,
Umkristallisation, Chromatographie und dergleichen erfolgen.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
100 mg Desmosterolacetat und 122 mg Quecksilber(II)-bromid wurden zu einem Gemisch aus 0,3 ml
Wasser und 0,9 ml Tetrahydrofuran gegeben. Die resultierende wäßrige Suspension wurde 3 Stunden
unter Eiskühlung bei etwa 00C gerührt und sodann 4
Stunden bei Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde durch Zugabe von 2,5 ml wäßrige 3 n-Natriumhydroxidlösung
alkalisch gemacht. 0,41 g Natriumborhydrid wurden sodann zu der alkalischen Lösung
gegeben, und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur 1 Stunde gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde mit
Äther extrahiert, und der ätherische Extrakt wurde mit Wasser gewaschen, auf wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und destilliert, wodurch das Lösungsmittel entfernt wurde. Das resultierende feste
Produkt wurde aus einem Gemisch von Äthanol und Wasser umgesetzt, wodurch 90 mg 25-Hydroxycholesterinacetat
erhalten wurden, was einer Ausbeute von 86,4% der Theorie entspricht.
r
0,5 g Desmosterolacetat und 350 mg Quecksilber(H)-acetat
wurden zu einem Gemisch von 1,5 ml Wasser und 4,5 ml Tetrahydrofuran gegeben. Die
resultierende wäßrige Suspension wurde 3 Stunden unter Eiskühlung bei etwa O0C und sodann 4 Stunden bei
Raumtemperatur gekühlt. Zu dem Reaktionsgemisch wurden 10 ml 3 n-Natriumhydroxidlösung und hierauf
2,1 g Natriumborhydrid gegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Nach Beendigung
der Umsetzung wurde das Reaktionsgemisch mit Äther extrahiert und der ätherische Extrakt wurde mit Wasser
gewaschen und mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Es wurde filtriert und zur Entfernung des
Lösungsmittels destilliert. Das auf diese Weise enthaltene feste Realuicnsprodukt wurde aus einem Gemisch
von Wasser und Äthanol umkristallisiert, wodurch 0,43 g 25-Hydroxycholesterinacetat erhalten wurden,
was 82,25% der Theorie entspricht.
100 mg Desmosterol und 115 mg Quecksilber(ll)-nitrat
wurden zu einem Gemisch von 0,3 ml Wasser und 0,9 ml Tetrahydrofuran gegeben. Die resultierende
wäßrige Suspension wurde 3 Stunden unter Eiskühlung bei etwa 0°C und sodann 4 Stunden bei Raumtemperatur
gekühlt. Das Reaktionsgemisch wurde durch Zugabe von 2,5 ml einer wäßrigen 3 n-Natriumhydroxidlösung
alkalisch gemacht. Zu der alkalischen Lösung wurden 0,41 g Natriumborhydrid gegeben und
das Gemisch wurde bei Raumtemperatur 1 Stunde lang gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde hierauf mit Äther
extrahiert, und der ätherische Extrakt wurde mit Wasser gewaschen, auf wasserfreiem Natriumsulfat, getrocknet,
filtriert und zur Entfernung des Lösungsmittels destilliert Das resultierende feste Produkt wurde aus einem
Gemisch von Äthanol und Wasser umkristallisiert, wodurch 75 mg 25-Hydroxycholesterin erhalten wurden,
was einer Ausbeute von 71,5% der Theorie entspricht.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 25-Hydroxycholesterin und der 3-Ester davon, dadurch gekennz e i c h n,e t, daß man Desmosterol oder einen 3-Ester davon mit einem Quecksilber(il)-salz einer organischen oder anorganischen Säure umsetzt und daß man das erhaltene Reaktionsprodukt mit einem Alkalimetallborhydrid reduziert.
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