DE240724C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34«. GRUPPE

Firma AUGUST BLÖDNER in GOTHA.

Völlig hervorziehbare Schubkästen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Februar 1911 ab.

Die Erfindung betrifft völlig hervorziehbare Schubkästen, welche durch einfache Winkelschienen geführt und gestützt werden. Bei den bekannten Schubkastenanordnungen dieser Art sind die Winkelschienen in besonderen Führungsbahnen gelagert. Diese Führungsbahnen verteuern aber die Herstellung des Möbels und verhindern außerdem das Herausnehmen der Winkelschienen zur Vornahme von

ίο Instandsetzungen.

Beim Erfindungsgegenstand sind diese Übelstände dadurch beseitigt, daß die Winkelschienen unmittelbar benutzt werden, indem ein unten offener Stützbügel, welcher die hinteren Enden der Schienen verbindet und sich mit seinem Steg von unten gegen das Auflager des darüber befindlichen Schubkastens legt, das Kippen der Führungsschienen beim vollständigen Ausziehen des Schubkastens verhindert.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt durch den vorgezogenen Schubkasten, ' .

Fig. 2 eine Draufsicht gemäß Fig. 1 und

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie N-N der Fig. 1 bei eingeschoben gedachtem Schubkasten.

Der an seiner Stirnplatte 1 mit einem Handgriff 2 versehene Schubkasten besitzt einen Boden 3, über den die Unterkanten der Seitenwände 4 und der Rückwand 5 etwas nach unten vorstehen, so daß die unteren Kanten 6 der Seitenwände die Gleitflächen für den Schubkasten bilden. Dieser Schubkasten ist in einem Schlitten 7 verschiebbar, der aus zwei die unteren Kanten 6 und die Seitenwände 4 umfassenden Winkeleisen 8 gebildet wird. Diese sind an ihren hinteren Enden durch einen U-förmigen, unten offenen Stützbügel 9 verbunden, dessen oberes Querstück 10 sich von unten gegen die seitlich an den Schrankwänden angebrachten Führungs- oder Tragleisten 11 stützt und dadurch das Kippen des hervorgezogenen, mit der Schublade beschwerten Schlittens verhindert. Die Tragoder Führungsleisten 11 dienen zum Stützen einer gleichartigen, oberen Schublade. Die Winkeleisen 8 des Schlittens 4 sind mit einer Ausklinkung versehen, so daß Ansätze 12 entstehen, die hakenförmig nach oben gebogen sind und hinter die über den Boden 3 der Schublade nach unten vorstehende Rückwand 5 derselben greifen und damit die Vorwärtsbewegung der Schublade im Schlitten begrenzen. Gleichzeitig dienen diese Ansätze 12 auch dazu, den Schlitten selbst gegen ein völliges Herausziehen zu sichern, indem sie beim Hervorziehen der Schublade gegen Stifte 13 stoßen. Die Stifte 13 sitzen an einer Querleiste 14 des Schrankes, welche in gleicher Höhe mit der Oberfläche der zur Führung des Schlittens 7 im Schrank dienenden, an seinen Wänden seitlich angebrachten Winkeleisen 15 0. dgl. liegt. .

Beim Hervorziehen der Schublade gleitet diese zuerst in dem Schlitten nach vorwärts, bis die über den Boden 3 nach unten vorstehende Kante der Rückwand 5 hinter den hakenförmigen Ansatz 12 der Winkeleisen 8 des Schlittens 7 greift. Dann nimmt sie diesen nach vorwärts mit, bis auch dessen Bewegung durch die Anschlagstifte 13 der Querleiste 14 gehemmt wird. Die Schublade ist

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jetzt völlig hervorgezogen und auf ihrer ganzen Länge zugänglich, so daß der Inhalt leicht herausnehmbar ist.

Die ganze Schublade kann aber auch leicht herausgehoben und so im Falle der Feuersgefahr mit samt dem Inhalt in Sicherheit gebracht werden,' da durch Anheben der vorderen Enden des Schlittens 7 dieser aus dem Schubfach entfernt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Völlig hervorziehbare Schubkästen, welche durch Winkelschienen geführt und gestützt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren Enden der Winkelschienen (8) durch einen unten offenen Stützbügel (9,10) verbunden sind, der sich gegen die Tragleisten (11) des darüber liegenden Kastens anlegt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.