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Vorrichtung zum Einbringen von Stahldübel in eine frisch verlegte
Sahrbahndecke aus Beton Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einbringen
von Stahldübel in eine frisch verlegte Pahrbahndecke aus Beton, bestehend aus einem
auf Schienen verfahrbar geführten Wagen mit einem quer zur Fahrbahn verlaufenden
Träger, der an seiner Unterseite mehrere Gabeln besitzt, mittels den auf der Fahrbahndecke
verteilt abgelegte Stahldübel erfaßt und in den Beton eingedrückt werden0 Bei der
Herstellung von Fahrbahndecken aus Beton werden zuerst sogenannte Schalungsschienen
höhengerecht auf den i'ahrbahn-Untergrund verlegt, Auf diesen Schalungsschienen
fährt dann ein an sich bekannter Straßenfertiger, mittels dem der auf dem Fahrbahn-Untergrund
aufgeschüttete Beton zwischen den Schalungsschienen eingebaut, d. h., verteilt und
geglättet wird. Nach den "lechnischen Vorschriften und Richtlinien für den Bau von
Pahrbahndecken aus Beton", Ausgabe 1972, ist es erforderlich, daß die Fahrbahndecke
zur Vermeidung von wilden Rissen und zum Ausgleich der Längenänderungen durch Querfugen
in einzelne Platten in Längen von 4 m bis 7,5 m unterteilt wird. Diese Querfugen
können als Raumfugen, Scheinfugen oder Preßfugen ausgebildet sein.
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Raumfugen trennen die Platten in ganzer Dicke der Decke voneinander
und ermöglichen durch einen breiten, vorgebildeten Fugenspalt eine Ausdehnung der
Platten. Bei Scheinfugen sind Kerben anzuordnen. Die Kerben müssen so ausgebildet
werden, daß Risse
bei Überschreitung der Betonzugfestigkeit an den
Kerbstellen auftreten. Preßfugen trennen die Platten ebenfalls in ganzer Dicke voneinander,
bieten aber im Gegensatz zu den Raumfugen keinen Raum für eine Ausdehnung des Betons
über seine ursprüngliche Länge hinaus.
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Zur Lastübertragung und zur Sicherung gleicher Höhenlage der benachbarten
Platte sind im Bereich der Querfugen Stahldübel eingesetzt, die eine Länge von 50
cm und einen Durchmesser von 24 mm oder 26 mm haben. Der Abstand der äußeren Dübel
vom Fahrbahnrand beträgt 7,5 cm; darauf folgen zwei Dübelabstände von je 15 cm.
Ansonsten muß der Abstand der Stahldübel gleichmäßig und darf nicht größer als 30
cm seine Die eine Hälfte jedes Dübels ist vor dem Einbau mit einem gleichmäßigen,
bituminösen Anstrich oder Kunststoffüberzug zu versehen, so daß sie nach dem Betonieren
in der Längsrichtung gegen die Platte beweglich bleibt. Die Dübel müssen so eingebaut
werden, daß die angestrichenen Hälften abwechselnd in die eine und andere Platte
zu liegen kommen. Ferner müssen die Dübel genau in ihrer Neigung und Längsrichtung
mit der Fahrbahn übereinstimmen.
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Der Einbau der Stahldübel geschieht normalerweise in der Weise, daß
dieselben vor dem Einbringen des Beton lagemäßig in der Mitte der Plattendicke verlegt
und beispielsweise durch Stützkörbe aus Betonstahlmatten so gesichert werden, daß
sie sich während der Herstellung der Fahrbahndecke nicht verschieben. Dieses Verfahren
ist jedoch aufwendig und zeitraubende Bei Scheinfugen können die Stahldübel auch
mit einer besonderen Vorrichtung in ihre vorgeschriebene Lage eingerüttelt werden0
Eine derartige bekannte Vorrichtung besteht aus einem auf den Schalungsschienen
verfahrbar geführten Wagen, der einen quer zur Fahrbahn verlaufenden Träger besitzt.
An seiner Unterseite weist der Träger mehrere Gabeln auf, die entsprechend dem geforderten
Stahldübelabstand nebeneinander angeordnet sind. Die Stahldübel werden in der vorgegebenen
Lage von Hand auf der Oberfläche der frisch verlegten Fahrbahndecke abgelegt9 Sodann
wird der Wagen mittig über die Stahldübel gefahren, Die Gabeln werden gemeinsam
mit dem Träger abgesenkt, so daß die Gabeln die
Stahldübel erfassen.
Bei dem weiteren Absenken der Gabeln werden die Stahldübel dann in den Beton gedrückt.
Um diesen Eindrückvorgang zu erleichtern, ist der Träger mit einem Vibrator ausgerüstet0
Diese Vorrichtung arbeitet zwar wirtschaftlich; das Auflegen der Stahldübel auf
die Fahrbahn ist jedoch auch zeitraubend und darüberhinaus ungenau, so daß es vorkommen
kann, daß ein Stahldübel nicht von der ihm zugeordneten Gabel erfaßt wird. Auch
das Verfahren des Wagens über die Stahldübel ist ungenau und erfordert einen zusätzlichen
Arbeitsgang. Es kommt ferner hinzu, daß nach dem Einbringen der Dübel in den Beton
die Fahrbahnoberfläche wieder geglättet werden muß. Eine solche Vorrichtung ist
dann nicht verwendbar, wenn die Fahrbahndicke mittels eines Gleitschalungsfertigers
eingebaut wird, da dann keine Schalungsschienen vorhanden sind0 Der Erfindung liegt
nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Einbringen von Stahldübeln in eine
frisch verlegte Fahrbahndecke aus Beton zu schaffen, die ohne großen Aufwand ein
rasches und genaues Einbringen der Stahldübel ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe
wird gemäß der Erfindung bei der eingangs beschriebenen Vorrichtung vorgeschlagen,
daß jeder Gabel ein Vorratsbehälter zurAufnahme mehrerer Stahldübel zugeordnet ist,
dessen untere Austrittsöffnung durch ein jeweils nur einen Stahldübel freigebendes
Sperrglied verschlossen ist. Durch diese Ausbildung können die Stahldübel in kürzester
Zeit lagegerecht auf der Fahrbahndecke abgelegt werden, so daß ein sicheres Erfassen
des Stahldübel von den Gabeln gewährleistet ist0 Das rasche Einbringen der Stahldübel
in den Beton schafft die Möglichkeit, diese Vorrichtung auf einem Straßenfertiger
mit Gleitschalung verfahrbar anzuordnen, ohne daß Stillstandszeiten des Straßenfertiger
auftreten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei
zeigen Fig. 1 eine Aufrißdarstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig.
2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung der
Fig. 3 eine vergrößerte
Darstellung der Auslaßöffnung eines Vorratsbehälters und y 4 einen vergrößerten
Ausschnitt der Anordnung der Vorrichtung auf einem Straßenfertiger.
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Mit 1 und 2 sind in der Zeichnung die beiden Längsholme eines an sich
bekannten Straßenfertigers mit Gleitschalung bezeichnet, wie er beispielsweise in
der DT-OS 1 759 744 beschrieben und dargestellt ist. An der Innenseite jedes Längsholmes
1, 2 ist über Distanzstücke 3 jeweils eine Laufschiene 4 befestigt, die zur aufnahme
eines Wagens 5 dienen. Dieser Wagen 5 weist zwei seitliche Wangen 6 auf, die in
diesem Ausführungsbeispiel mit je zwei Laufrädern 7 bestück H er r die sich der
Wagen 5 auf den beiden Laufschienen 4 abstützt, Jede Wange 6 trägt ein Führungsrohr
8, das zur Aufnahme eines Zapfens 9 dient, der seinerseits mit einem U-förmigen
Tragkörper 10 verbunden ist0 Sowohl an dem Führungsrohr 8 als auch an dem Tragkörper
10 ist jeweils ein Ende einer hydraulisch beaufschlagbaren Kolben-Zylindereinheit
11 angelenkt. Über diese Kolben-Zylindereinheit 11 kann der Tragkörper 10 durch
Verschiebung des Zapfens 9 in dem Führungsrohr 8 angehoben und abgesenkt werden.
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Über an sich bekannte Schwingmetallblöcke 12 ist in den beiden Tragkörpern
10 ein beispielsweise aus zwei U-Profilen zusammengeschweißter Träger 13 aufgehängt,
der mit einem nicht gezeichneten Vibrator bestückt ist und durch denselben in Schwingungen
versetzt werden kann. An der Unterseite des Trägers 17 ist eine vorgegebene Anzahl
von Gabeln 14 mit Abstand voneinander mittels Schrauben befestigt. Jede Gabel 14
besteht aus einem Rohr 15, das an seiner Unterseite eine Platte 16 trägt. Diese
Platte 16 dient zur Aufnahme eines U-förmigen Gabelstückes 17, dessen freie Schenkelenden
eine dreieckförmige Ausnehmung 18 besitzen. Diese Gabeln 14 werden zusammen mit
dem Träger 13 von dem Vibrator in Schwingungen versetzt und können zusätzlich über
die Kolben-Zylindereinheiten 11 abgesenkt und angehoben werden. Unterhalb der beiden
Tragkörper 10 sind jeweils zwei Streben 19 befestigt, die
an ihren
freien Enden das Rohr 15 einer Gabel 14 umfassen und verhindern, daß sich der Träger
13 in den beiden Tragkörpern 10 in unerwünschter Weise verkanten kann.
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An den Wangen 6 ist ferner jeweils ein U-Profilstück 20 befestigt,
die zur Aufnahrne eines Trägers 21 mit geschlossenem Profil dienen. An der den Gabeln
14 zugewandten Außenseite dieses Trägers 21 ist eine der anzahl der Gabeln 14 entsprechende
Zahl von Vorratsbehältern 22 angeordnet, die mit Abstand parallel zu den Gabeln
14 verlaufen, Jeder Vorratsbehälter 22 besteht aus einer Grundplatte, die an dem
Träger 21 auswechselbar mittels Schrauben gehalten ist. Auf der Grundplatte 23 ist
eine U-Profilschiene 24 durch Schweißung befestigt, die senkrecht verläuft. huber
zwei Streben 25 ist an diese U-Profilschiene 24 mit Abstand eine weitere U-Profilschiene
26 angeschlossen, wobei die Profil-Innenseiten einander zugewandt sind0 Die beiden
U-Profilschienen 24, 26 sind so lange ausgebildet, daß sie mindestens dreißig Stahldübel
27 aufnehmen können, An dem unteren Ende jeder U-Profilschiene 24, 26 ist ein Lagerbock
28 angesetzt, in denen eine Welle 29 drehbar gehalten ist0 Innerhalb der beiden
U-Profilschienen 24, 26 nimmt die Welle 29 zwei mit Abstand voneinander angeordnete
Sperrscheiben 30 auf, die, wie in Fig'. 3 dargestellt, ausgebildet sind.
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Jede Sperrscheibe 30 erstreckt sich hier etwa über einen Viertelkreisbogen
und besitzt eine Aussparung 31, die dem Querschnitt der Stahldübel 27 angepaßt ist0
An einer Seite schließt sich an diese Aussparung 31 eine gerade anschlags- und i'ührungsfläche
32 an. Durch die Welle 29 können die beiden Sperrscheiben 30 aus ihrer voll eingezeichneten
Stellung in die strichpunktierte Stellung und zurück gedreht bzwo geschwenkt werden.
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Die Welle 29 und damit die beiden Sö;errscheiben 30 sind derart an
den U-Profilschienen 24, 26 angeordnet, daß die beiden Sperrscheiben 30 in ihrer
strichpunktierten Stellung die Austrittsöffnung 33 absperren. Ferner schließt sich
an einen Schenkel der U-Profilschienen 24, 26 ein Bügel 34 ane An der den Vorratsbehältern
22 abgewandten Seite des Trägers 21 ist ein Kragarm 35 vorgesehen, auf dem zwei
mit Abstand voneinander
angeordnete Laufschienen 36 montiert sind0
Diese Laufschienen 36 nehmen einen Wagen 37 auf, der mit Stahldübeln 27 beladen
ist. Dieser Wagen 37 wird mittels eines geeigneten Hubwerkes, das beispielsweise
auf einem der Längsholme 1 oder 2 befestigt sein kann, von oben auf die Laufschienen
36 abgesenkte
Von diesem Wagen 37 werden dann die Stahldübel 27 manuell abgenommen und von oben
in die Vorratsbehälter 22 gestapelt. Während dieses Stapel- bzw. Püllvorganges nehmen
die Sperrscheiben 30 aller Vorratsbehälter 22 beispielsweise die in Fig. 3 voll
eingezeichnete Lage ein. Bei dem Einbauvorgang des Straßenfertigers wird auf den
Pahrbahn-Untergrund 38 Beton aufgeschüttet, der mittels geeigneter Werkzeuge verteilt
und vorgeglättet wird.
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Die seitliche Begrenzung der so hergestellten Beton-Pahrbahn 39 ist
durch an den Längsholmen 12 aufgehängte Schalungsbleche 40 begrenzt. Während des
Einbauvorganges der Fahrbahndecke 39 werden beispielsweise in Abständen von 5 m
alle Sperrscheiben 30 aus ihrer voll eingezeichneten Stellung in die strichpunktierte
Stellung geschwenkt. Um alle Wellen 29 gleichzeitig drehen zu können, ist auf dem
freien Wellenende jederWelle 29 ein Hebel 41 befestigt. Dabei sind alle Hebel 41
gelenkig mit einem Zugglied 42 verbunden, an dem eine nicht gezeichnete Kolben-Zylindereinheit
angreift.
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Bei diesem Schwenkvorgang der Sperrscheiben 30 wird jeweils der in
den aussparungen 31 der Sperrscheiben 30 befindliche Stahldübel 27 freigegeben,
der dann auf die Oberfläche der Pahrbahndecke 39 fällt. Diese Stahldübel 27 drücken
sich durch ihr Gewicht geringfügig in die Oberfläche der Fahrbahndecke 39 ein, so
daß ein selbständiges Wegrollen, auch bei geneigter Pahrbahn, ausgeschlossen ist0
Die Anschlags- und Führungsflächen 32 der Sperrscheiben 30 und die Bügel 34 begrenzen
dabei die Fallfläche der Stahldübel 27. Sobald sichergestellt ist, daß sich seitlich
und unterhalb jedes Vorratsbehälters 22 ein Stahldübel 27 auf der 'ahrbahndecke
39 befindet, werden die beiden Kolben-Zylindereinheiten 11 in der Weise beaufschlagt,
daß der Träger 13 und damit alle Gabeln 14 abgesenkt werden. Dabei sind die Gabeln
14 derart angeordnet, daß sie bei diesem Absenkvorgang jeweils
einen
Stahldübel 27 erfassen, der sich dann im Bereich der Ausnehmung 18 befindet. Während
des weiteren Absenkvorganges des Trägers 13 und der Gabeln 14, bei dem der nicht
gezeichnete Vibrator angeschaltet wird, werden die Stahldübel 27 in den Beton gedrückt
und zwar so weit, daß sich die Stahldübel 27 etwa in der Mitte der Betonschicht
befinden.
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Nun wird durch entsprechende Beaufschlagung der Kolben-Zylindereinheiten
11 der Träger 13 mit den Gabeln 14 wieder angehoben. Während des Eindrückens der
Stahldübel 27 bleibt der Wagen 5 in seiner Stellung über den Stahldübeln 27 und
damit gegenüber dem Straßenfertiger zurück, was durch die Laufschienen 4 an den
Längsholmen 1, 2 ermöglicht wird. Durch eine Kolben-Zylindereinheit 42, die sich
an den Längsholmen 1, 2 abstützt, kehrt der Wagen 5 anschließend wieder in die gezeichnete
Ausgangsstellung zurück, in der die Gabeln 14 eine symmetrische Lage zu den Vorratsbehältern
22 einnehmen. Hinter diesem Wagen 5 ist an den Längsholmen 1, 2 ein an sich bekanntes,
nicht gezeigtes Glättwerkzeug befestigt, das die Oberfläche der Fahrbahndecke 39
bearbeitet. Nachdem der Straßenfertiger etwa 5 m Fahrbahndecke gefertigt hat, wiederholt
sich der beschriebene Vorgang in gleicher Weise, wobei zuerst alle Sperrscheiben
30 in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt werden.
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An allen Vorratsbehältern 22 sind getrennte oder eine gemeinsame Kontrollvorrichtung
bekannter Bauart angeordnet, die dann anspricht, wenn sich beispielsweise nur noch
zwei oder drei Stahldübel 27 in einem Vorratsbehälter 22 befinden. Der oder die
Vorratsbehälter 22 müssen dann, ohne daß ein Stillstand des Straßenfertigers erforderlich
ist, mit Stahldübeln 27 gefüllt werden.
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In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es möglich,
den Wagen 5 so auszubilden, daß er sich mit den Laufrädern auf fest verlegten Schalungsschienen
oder dgl. abstützt.
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Bei einer Anderung der Fertigungsbreite der Fahrbahndecke ist es ohne
Schwierigkeiten möglich, den Träger 13 und den Träger 21 auszuwechseln oder durch
das Einsetzen oder Herausnehmen von Verlängerungsteilen der neuen Fertigungsbreite
anzupassen.
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Es ist ferner möglich, den Träger 21 direkt an den beiden Längsholmen
1 und 2 zu befestigen. n's muß dann jedoch dafür Sorge getragen werden, daß der
Wagen 5 stets genau in seine ausgangsstellung, in der die Gabeln 14 eine symmetrische
Stellung zu den Vorratsbehältern 22 einnehmen, zurückkehrt0