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Mit Bandmarken versehenes Magnetband Bei Magnetbändern, wie z.B. Tonbändern
und Videobändern, besteht der Wunsch, eine bestimmte Stelle des Bandes, z.B. den
Beginn des Musikstückes, schnell finden zu können. Hierzu ist es bekannt, das Wiedergabegerät
mit einem mechanischen Zählwerk zu versehen. Diese Lösung ist verhältnismäßig unhandlich
und zeitraubend, weil das Zählwerk immer wieder auf Null gestellt werden und außerdem
während des schnellen Vor- und Rücklaufes beobachtet werden muß. Da das Zählwerk
mit einem Wickel teller gekoppelt ist, kann die Anzeige nur dann zum Auffinden einer
bestimmten Bandstelle ausgenutzt werden, wenn stets Spulen gleichen Durchmessers
verwendet werden.
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Es ist auch bekannt, das Magnetband auf seiner Rückseite mit lesbaren
Ziffern zu versehen. Diese Ziffern können aber beim schnellen Lauf des Magnetbandes
mit dem Auge nicht gelesen werden.
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Es ist auch bekannt (DT-OS 1 957 762), bei kommerziellen Videoaufzeichnungsanlagen
auf dem Band zusätzliche Adresssignale aurzuzeichnen, die magnetisch gelesen und
mit einem eingegebe Adresignal verglichen werden. Bei Ubereinstimmung dieser beiden
wird eine selbsttätige tillsetzung des Bandes ausgelöst.
Diese Lösung
fordert einen verhältnismäßig großen Aufwand für die Aufzeichnung der Adresssignale.
Außerdem müssen diese Signale bei jeder neuen Aufzeichnung neu aufgebracht werden,
weil sie mit gelöscht werden.
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Es wurde auch vorgeschlagen (ältere Anmeldung P 22 42 210.2), in regelmäßigen
Abständen auf dem Band Marken vorzusehen, die optisch lesbar und magnetisch nicht
löschbar sind, und diese Marken durch ein optisches Lesegerät mit opto-elektrischen
Wandlern abzutasten.
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Bei einer Ausführungsform dieses Systems wird eine aus den Bandmarken
abgeleitete, binäre Zahl-in einem Auswerter mit einer manuell in ein Bedienfeld
eingegebenen binären Zahl verglichen. Letztere Zahl entspricht der Bandmarke, bei
der eine gewünschte Darbietung anfängt. Wenn man eine besti#mmte Darbietung hören
will, so wird zunächst die Zahl, die der Bandmarke der gewünschten Darbietung entspricht,
in das Bedienfeld eingegeben. Anschließend wird die Schnellauftaste gedrückt, woraufhin
das Tonband selbsttätig in Richtung zur eingegebenen Bandmarke losläuft. Sobald
die gewünschte Bandmarke erreicht ist, wird das Band selbsttätig stillgesetzt. Nach
dem Drücken der Starttaste kann dann die gewünschte Darbietung gehört werden.
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In einer älteren Anmeldung (P 23 60 715.0) wurde auch vorgeschlagen,
den Auswerter so auszubilden, daß er kurz nach Eingabe der Zahl eine selbsttätig
den Schnellauf einschaltende Schaltspannung abgibt. Es kann dann auf das sonst vorgesehene
manuell betätigbare Bedienmittel für den Schnellauf verzichtet werden. Der Auswerter
ist dabei außerdem so ausgebildet, daß er dann, wenn die Auswertung einer Bandmarke
eine zum Auffinden der eingegebenen Bandmarke falsche Laufrichtung ergibt, selbsttätig
den Bandtransport stillsetzt.
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Diese Lösungen befassen sich mit dem selbsttätigen Auffinden bestimmter
Bandstellen. In der Praxis ist es darüberhinaus
erwünscht, daß das
Band am Ende selbsttätig abgeschaltet wird. Hierzu werden leitende Abschaltfolien
verwendet, die einen Kontakt schließen. Bei den beschriebenen System mit Bandmarken
ließe sich eine Endabschaltung dadurch erreichen, daß die letzte auf dem Band befindliche
Marke in das Bedienfeld eingegeben wird. Das erfordert aber eine zusätzliche Bedienung.
Außerdem ist die letzte Marke nicht immer bekannt, da diese z.B. von der Länge des
jeweiligen Bandes abhängen kann.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, unter Ausnutzung der ohnehin vorgesehenen
Bandmarken eine selbsttätige Endabschaltung zu bewirken, die unabhängig von der
Bedienung des Gerätes arbeitet.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung
gelöst.
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Die Erfindung beruht auf folgender Uberlegung. Wenn eine bestimmte
Zahl in das Bedienfeld eingegeben ist und das Gerät bei Abtastung einer Bandmarke
feststellt, daß die Laufrichtung zum Auffinden der eingegebenen Bandmarke falsch
ist, so wird der Bandtransport stillgesetzt. Wenn jetzt z.B. am Ende des Bandes
die höchste in das Bedienfeld eingebbare Zahl aufgedruckt ist und das Band diese
Bandmarke erreicht, so wird der Auswerter ganz unabhängig von der eingegebenen Bandmarke
immer das Stop-Signal abgeben, da entweder die eingetebene Bandmarke erreicht ist
oder die Laufrichtung zum Auffinden der eingegebenen Bandmarke falsch ist. Das ist
deshalb der Fall, weil ja die eingegebene Bandmarke auf jeden Fall gleich oder kleiner
sein muß als die am Bandende aufgedruckte, höchste eingebbare Bandmarke.
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Das gleiche gilt für den Anfang des Bandes, wo die kleinste, in das
Bedienfeld eingebbare Zahl aufgedruckt ist. Unabhangig von der in das Bedienfeld
eingegebenen Zahl wird dann der schnelle Rücklauf spätestens durch diese Bandrnarke
gestoppt.
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Es wird z.B. ein Cassettenband für 30 Minuten Spieldauer je Spur so
bedruckt, daß bei einer Bandgeschwindigkeit von 4,5 cm/s alle 5 s eine Bandmarke
abgetastet wird. Auf der Spur A werden dann im Vorlauf die Bandmarken 000, 001,
360, 999 durchlaufen. Auf Spur B sind diese Bandmarken jeweils als Komplementärzahl
zu 999 ausgewertet, so daß hier im Vorlauf die Marken 000, 639, ... 998, 999 durchlaufen
werden.
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Für ein Band mit anderer Spieldauer wäre die Bedruckung entsprechend
anders. Um das Band auf das Ende oder den Anfang zu spulen, braucht die Spieldauer
nicht bekannt zu sein. Nach Eingabe der Zahl 999 kommt das Band stets am Bandende
zum stehen, nach Eingabe von 000 am Bandanfang. Auch dann, wenn versehentlich eine
Zahl eingegeben wurde, die nicht auf der gerade benutzten Cassettenseite vorhanden
ist, wird der Schnelllauf spätestens bei 999 bzw. 000 gestoppt.
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Wenn die Auswertungselektronik so ausgebildet ist, daß die Stopstelle
von der Laufrichtung unabhängig ist, z.B. durch Subtraktion der Zahl 001 von der
ausgewerteten Zahl beim Rücklauf-(ältere Anmeldung P 23 59 994.2), so ist es zweckmäßig,
daß>auE jeder Bandseite die beiden ersten Marken 000, 001 und die beiden letzten
Marken 998, 999 aufgedruckt sind.
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Das beschriebene Band wäre also auf der Spur A mit den Marken 000,
001, ... 359, 998, 999 bedruckt. Diese Marken ergeben auf der Spur B im Vorlauf
die Anzeigen 000, 001, 640 ... 998, 999. Diese Lösung hat einen Vorteil, wenn das
Band auf der Spur B im schnellen Rücklauf nach Eingabe von 000 auf den Bandanfang
laufen soll. Durch die Subtraktion von 001 bei der Auswertung jeder Bandmarke bleibt
das Band nach Abtastung von 001, also zwischen 001 und 000, stehen. Das ist aber
in erwünschter Weise dieselbe Stelle, die das Band nach Eingabe von 000 im Vorlauf
erreicht hätte.
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Bei der Erfindung werden also die ohnehin vorhandenen Bandmarken und
die Eigenart des Gts (Absc'raitung des Schnelllaufes bei falscher Laufrichtung)
in vorteilhafter Weise zusatzlich fur eine c½'U#L'I#Ici fti:sc-ne Endabschaltung
ausgenutzt 5 SO
daß keine zusätzlichen Mittel wie Abschaltfolien
erforderlich sind. Auch die Schaltspannung zur Endabschaltung wird mit dem ohnehin
vorgesehenen Auswerter erzeugt.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen Figur
1 im Prinzip das vorgeschlagene System-mit Bandmarken, Figur 2 ein erfindungsgemäß
beschriftetes Magnetband und Figur 3 eine Weiterbildung der Erfindung, Figur 1 zeigt
ein übliches Tonband 1 mit einer zum Aufzeichnen der Information dienenden Magnetschicht
2. Auf die Rückseite des Bandes 1 sind optisch lesbare, magnetisch nicht löschbare
Bandmarken aufgedruckt, die aus kurzen Strichen 4 und langen Strichen 3 bestehen.
Die Marken werden mit Wandlern 5,7 gelesen, wobei der Wandler 5 Taktimpulse T und
der Wandler 7 Codeimpulse C abgibt, die eine binäre Zahl darstellen. Die Impulse
T,C werden einem Auswerter 6 zugeführt. In den Auswerter 6 wird außerdem von einem
Bedienfeld 8 manuell eine binäre Zahl eingegeben, die der gewünschten Bandmarke
entspricht. In das Bedienfeld sind Zahlen zwischen 000 und 999 eingebbar. Wenn beim
Schnell auf des Tonbandgerätes 9 die aus der Marke gelesene ZahL und die manuell
eingegebene Zahl im Auswerter 6 übereinstimmen, wird an einer Leitung 10 eine Spannung
erzeugt, die das Tonbandgerät 9 stillsetzt. Dieser Befehl ist durch die nagative
Flanke der Schaltspannung 12 dargestellt. Die gewünschte Darbietung kann dann nach
Drücken der Starttaste gehört werden. Danach kann eine neue Marke in das Bedienfeld
8 eingegeben werden, bei der dann das Band selbsttätig anhält.
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Der Auswerter ist außerdem so ausgebildet, daß er dann, wenn die Abtastung
einer Bandmarke eine falsche Richtung des Schnellaufes ergibt, den Bandtransport
stillsetzt. Das ist deshalb notwendig, weil sonst unter bestimmten Bedingungen das
Band ständig zwischen zwei Marken hin- und herlaufen könnte.
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In Figur 2 ist erfindungsgemäß das Tonband 1 an seinem Anfang mit
der kleinsten in das Bedienfeld 8 eingebbaren Zahl, nämlich 000, und am Ende mit
der größten in das Bedienfeld 8 eingebbaren Zahl, nämlich 999, beschriftet. Es sei
angenommen, daß in das Bedienfeld 8 die Zahl 400 eingegeben ist, die sich gar nicht
auf dem Band 1 befindet. Im Vorlauf werden bei Spur A die Zahlen 001, 002, 003 usw.
abgetastet. Da 400 eingegeben ist, ermittelt der Auswerter 6 eine richtige Laufrichtung,
so daß das Band weiter transportiert wird. Auch bei Überschreiten der Marke 360
wird noch eine richtige Laufrichtung festgestellt, weil ja die eingegebene Marke
400 größer ist als 360. Wenn aber die Abtaster 5,7 an der Marke 999 angelangt sind,
so registriert der Auswerter 6 eine falsche Laufrichtung, weil 400 kleiner als 999
ist. Der Bandtransport wird deshalb in erwünschter Weise stillgesetzt, d.h. eine
automatische Endabschaltung bewirkt. Entsprechendes gilt für die entgegengesetzte
Transportrichtung. Bei Erreichen der Marke 360 stellt der Auswerter 6 eine falsche
Laufrichtung fest und hält das Band an. Diese Betrachtungen können auch für die
Spur B des Bandes durchgeführt werden. Hier fehlen die Bandmarken zwischen 000 und
639.
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Wenn eine dieser fehlenden Marken eingegeben wurde, muß das Band nach
Abtastung von 000 im Rücklauf bzw. im Vorlauf stehenbleiben.
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In Figur 3 ist das Tonband 1 hinter der letzten Bandmarke 999 noch
mit einer Anschlagsmarkierung 13 versehen. Dese ist dadurch gebildet, daß das Band
auf seiner ganzen Breite bedruckt ist. Die Markierung 13 ist so lang, daß sie in
der Endstellung des Bandes 1 auf jeden Fall an den Abtastern 5,7 steht. Die Markierung
13 ist im Auswerter 6 von den übrigen Bandmarken unterscheidbar und bewirkt eine
Laufrichtungsumkehr. Das hat folgenden Zweck. Wenn z.B. ein Band neu in das Tonbandgerät
9 eingelegt wird, so kann es vorkommen, daß die Abtaster 5,7 in Figur 3 rechts vor
der letzten Bandmarke stehen. Der selbsttätige Schnellauf kann jetzt in der falschen
Richtung beginnen, also in Richtung zum Bandende 14. Da dann keine Marke mehr abgetastet
wird, würde der Bandtrasport fortgesetzt. Bei
einem Magnetband würde
das Band völlig durchgezogen, bei einer Cassette würde das Band in der Endstellung
festgehalten werden. Die für diesen Fall vorgesehene Rutschkupplung wird dann oft
über längere Zeit beansprucht. Die An#chlagsmarkierung 13 erzeugt nun im Auswerter
6 ein Signal, das zwangsläufig den Bandtransport umkehrt. Die Abtaster 5,7 kommen
dann zur letzten Bandmarke 999 und setzen dann den Transport des Tonbandes 1 entsprechend
der in das Bedienfeld 8 eingegebenen Zahl fort. Die Markierung 13 bewirkt also,
daß bei einer Stellung der Wandler 5,7 jenseits der letzten oder ersten Bandmarke
selbsttätig eine Umkehrung der Transportrichtung erfolgt, damit die Abtaster 5,7
wieder in den Bereich der normalen Bandmarken kommen. Die letzte Bandmarke 999 und
die Anschlagsmarkierung 13 geben also über den Auswerter, 6 die Befehle, ob am Ende
des Bandes der Bandtransport stillgesetzt oder die Laufrichtung umgekehrt werden
muß. Ist z.B. die Marke 999 in das Bedienfeld 8 eingegeben, so bleibt das Band 1
dann gleich bei dieser Marke stehen. An seinem Anfang ist das Band 1 ebenfalls wie
in Figur 3 ausgehildet. Damit das Band nach einem Stopbefehl durch die erste oder
letzte Bandmarke zum Stehen gebracht werden kann, ehe die Anschlagsmarkierung 13
den Abtaster erreicht haben, sollen die Abstände zwischen diesen Bandmarken und
den Anschlagsmarkierungen mindestens so groß wie der Bandmarkenabstand sein.
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Beim Cassettenrecorder besteht die Hauptaufgabe der Anschlägsmarkierungen
darin, den automatischen Schnellaufstart auch dann zu gewährleisten, wenn eine Cassette
neu eingelegt wurde, die bei der letzten Benutzung vor der ersten oder hinter der
letzten Bandmarke abgeschaltet wurde. Normalerweise werden jedoch im Schnell auf
die Anschlagsmarkierungen nicht berührt, da das Band, nachdem die erste Marke ausgewertet
worden ist, nur noch in der richtigen Richtung starten kann, und die Abschaltung
spätestens bei der ersten bzw. letzten Marke erfolgen muß.
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Die Anschlagsmarkierungen ermöglichen jedoch noch weitere Bedienungsvereinfachungen.
Dazu ist das Gerät z.B. folgendermaßen eingerichtet: a) Die automatische Abschaltung
des Langsamlaufes erfolgt nur dann, wenn die abgetastete Bandmarke mit der Eingabe
übereinstimmt, nicht jedoch, wenn sich der Abstand gegenüber der Eingabe vergrößert
(falsche Laufrichtung).
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b) Bei Erreichen der Anschlagsmarkierung wird automatisch auf schnellen
Rücklauf umgeschaltet.
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Die hauptsächliche Bedienungsvereinfachung besteht nun darin, daß
der Langsamlauf sofort nach Erreichen der im Eingabespeicher befindlichen Bandmarke
gestartet werden kann, ohne daß eine neue Eingabe erforderlich ist. In diesem Betriebszustand
wird jedoch auch durch die letzte Bandmarke 999 keine Abschaltung ausgelöst. Das
Band muß also bis zum Cassettenanschlag laufen. Nun wird durch die Anschlagsmarkierung
13 auf schnellen Rücklauf umgeschaltet, so daß das Band auf die im Eingabespeicher
befindliche Bandmarke läuft. Da der Inhalt des Eingabespeichers in der Zwischenzeit
nicht verändert wurde, läuft das Band wieder auf denselben Anfangspunkt zurück.
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Auf diese Weise wird also ein automatischer Wiederholbetrieb ermöglicht.
Der Inhalt des Eingabespeichers kann während des Langsamlaufes jederzeit geändert
werden. Wird die nun eingegebene Marke während des Langsamlaufes erreicht, so erfolgt
die sofortige Abschaltung (z.B. am Bandende nach Eingabe von 999).
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Wird die Marke jedoch nicht erreicht, so läuft das Band bis zur Anschlagsmarkierung,
durch die dann der schnelle Rücklauf ausgelöst wird. Nach Eingabe von 000 während
des Langsamlaufes würde das Band z.B. nach dem ADspiQen automatisch auf den Bandanfang
zurücklaufen.