DE2402496A1

DE2402496A1 - Explosionsschutz- und flammenrueckschlagschutz-ventil

Info

Publication number: DE2402496A1
Application number: DE2402496A
Authority: DE
Inventors: Hugo Rickenbach
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1973-01-23
Filing date: 1974-01-19
Publication date: 1974-07-25
Also published as: DE2801950A1; DE2801950C2

Description

17.1.1974 711 pg 732

Hugo Rickenbach, St. Gallen/Schweiz

Explosionsschutz- und Flammenrückschlagschutz-Ventil

Die vorliegende Neuerung betrifft ein Explosionsschutz- und . Flammenrückschlagschutz-Ventil für Leitungen, in dessen Ventilgehäuse ein in Richtung zur Leitungsachse beweglicher Ventilkörper geführt ist, welcher in Normallage das Ventil in geöffneter Stellung hält, jedoch bei Auftreten von DruckSchwankungen in der Leitung in Richtung auf die Schliesslage bewegt wird und dadurch die Leitung abschliesst.

Es ist bekannt, Abwasserleitungen durch eine Entlüftungsleitung mit der freien Atmosphäre zu verbinden, damit unbeabsichtigte Druckunterschiede nicht auftreten können, die zu Störungen, beispielsweise zum Entleeren von Wasserverschlüssen, Anlass geben können. * _x

Die Entlüftungsleitungen und die mit' diesen verbundenen Sanitärapparate sind zudem durch in der freien Atmosphäre auftretende

409830/0891

Druckgradienten, beispielsweise bei atomaren oder konventionellen Explosionen, gefährdet, weshalb man dieselben, vor allem bei zivilen und militärischen Schutzbauten, gegen die Auswirkungen solcher Druckänderungen zu schützen sucht, was durch die Anordnung von Abschlussorganen, z.B. Ventilen, in den Entlüftungsleitungen gelöst wird, die bei normalen Druckbedingungen, d.h. beim Auftreten geringer Druckunterschiede, den Druckausgleich ermöglichen, sich jedoch beim Auftreten plötzlicher, grosser Druckunterschiede selbsttätig schliessen.

Solche Ventile können als Explosions- und Flammenrückschlagschutz auch an anderen Stellen verwendet werden, um schädliche Auswirkungen von in Leitungen entstehenden Explosionswellen und Flammenfronten zu verhindern. Eine besonders wichtige Schutzaufgabe erfüllen sie in Förderanlagen, Abluftleitungen, Farbpulver-Beschichtungseinrichtungen, insbesondere in der chemischen Industrie für den pneumatischen Chemikalientransport und in Abluftleitungen von Zerstäuberanlagen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Explosionsschutz- und Flammenrückschlagschutz-Ventil der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, dass es die Auswirkung von durch Staubreaktionen ausgelösten Explosionen auf Personen und Anlagen verhindert und trotzdem einfach in der Herstellung und betriebssicher ist. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Ventilkörper als zu einer Ebene senkrecht zur Gehäuseachse symmetrischer, geschlossener Hohlkörper ausgebildet ist, der mit einer zentral den Hohlkörper durchdringenden Führungshülse versehen ist und mittels eines dünnen, zerreissbaren Verbindungselementes in der Normallage gehalten ist.

409830/0891

Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung beispielsweise dargestellt und zeigt einen Längsschnitt durch ein Explosionsschutz- und Flammenrückschlagschutz-Ventil.

Das Ventil weist zwei Leitungsanschlüsse mit Flanschen 2, 12 zum Anschluss an Rohrleitungen auf. Mit dem Pfeil 1 ist die Eintrittsseite dargestellt, während mit dem auf der gegenüberliegenden Seite des Ventiles dargestellten Pfeil 14 die Austrittsseite zu dem zu schützenden Objekt angedeutet wird. Das Ventil weist ein zweiteiliges Gehäuse 10 auf, dessen Teile gleich ausgeführt und mittels einer Flanschverbindung 9 miteinander fest verbunden sind. In den Stutzen 10a sind Halterungen 3 angeordnet, welche sternförmig angeordnete Stege 13a und eine in der Gehäuseachse A gehalterte Büchse 13 bzw. 13b aufweisen. In den Büchsen 13, 13b ist mittels eines Stiftes 13c eine Führungsstange 5 befestigt, auf welcher ein dünnwandiger, hohlschalenförmiger Ventilkörper 7 längsbeweglich geführt ist. Mit dem Ventilkörper 7 ist eine Pührungshülse 6 fest verbunden, die auf beiden Seiten etwas aus dem Ventilkörper 7 vorsteht und die beispielsweise mit Kugelführungen versehen sein kann. Die Führungshülse 6 gewährleistet einerseits eine gute Führung des Ventilkörpers 7 auf der Stange 5 und bildet anderseits einen Abschluss für den Ventilkörper 7. Weiter ist der geschlossene Hohlraum des Ventilkörpers 7 mit einem geeigneten Kunststoff 8 ausgefüllt, beispielsweise mit Polyurethan, der dämpfende Eigenschaften aufweist und der auch einen Innendruck zur Erhöhung der Stabilität des Ventilkörpers 7, der deshalb sehr dünnwandig und damit leicht ausgeführt werden kann, erzeugt.

Um den Auftreffschlag des Ventilkörpers 7 auf das Gehäuse beim üebergang von der Normallage in die gestrichelt dargestellte Schliesslage 15 zu dämpfen und gleichzeitig eine gute Dichtung

409830/0891

zu erzielen, ist an demjenigen Stutzen 10a des Gehäuses 10, welcher auf der Austrittsseite 14 liegt, eine elastische Dichtung 11 angeordnet, die zweckmässig an der Innenwand des Gehäuses 10, z.B. durch Aufvulkanisieren, befestigt ist. In der Schliesslage 15 liegt der Ventilkörper 7 an der elastischen Dichtung 11, an die eine wirksame Schlag- und Schalldämpfung für den gegebenenfalls mit erheblicher Geschwindigkeit in die Schliesslage sich bewegenden Ventilkörper 7 bildet.

Der Ventilkörper 7 ist mittels eines Verbindungselementes in Form eines dünnen über die Welle 5 geschobenen Schlauches 4, beispielsweise aus Neopren, der an der eintrittsseitigen Halterung 3 befestigt ist, in seiner Normallage gehalten. Der Schlauch 4 schützt gleichzeitig die Führungshülse 6, so dass kein Staub zv/ischen die Welle 5 und die Führungshülse 6 gelangen kann. Beim Auftreten einer Druckschwankung wird er zerrissen, und der Ventilkörper 7 bewegt sich in die Schliesslage. Austrittsseitig weist die Führungshülse 6 einen Haltekonus 46 auf. In der Schliesslage 15 umfassen federnde Haken 4a, z.B. aus Federstahl, die zwischen den Stegen 13a an der Büchse 13b befestigt sind, den Haltekonus 46 und halten ihn formschlüssig fest. Die Haken 4a müssen gelöst werden, um den Ventilkörper in die Normallage zu bringen und ihn dort mit einem neuen Schlauch 4 zu halten.

Das beschriebene Ventil ist in seiner Herstellung sehr einfach, da das Gehäuse aus dünnwandigem Material, beispielsweise durch Drücken hergestellt werden kann und die beiden Hälften, insbesondere deren halbkugelförmigen Teile, gleich sind, was auch für beide Hälften des hohlschalenförmigen Ventilkörpers 7 zutrifft.

409 8 30/08 3 1

Claims

Patentansprüche

Explosionsschutz- und Flammenrückschlagschutz-Ventil für Leitungen, in dessen Ventilgehäuse ein'in Richtung der Gehäuseachse beweglicher Ventilkörper geführt ist, der in Normallage das Ventil in geöffneter Stellung hält, jedoch bei Auftreten von Druckschwankungen in der Leitung in Richtung auf die Schliesslage bewegt wird und dadurch die Leitung abschliesst,- dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (7) als ein zu einer Ebene senkrecht zur Gehäuseachse (A) symmetrischer, geschlossener, mit einem Kunststoff (8) gefüllter Hohlkörper ausgebildet ist, der mit einer zentral den Hohlkörper durchdringenden Führungshülse (6) versehen ist und mittels eines dünnen, zerreissbaren Verbindungselementes (4) in der Normallage gehalten ist.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshülse (6) des Ventilkörpers (7) auf einer Führungsstange (5) geführt ist, die in zwei Büchsen (13, 13b) befestigt und mittels sternförmig in den Gehäusestutzen (10a) angeordneter Stege (13a) gelagert ist·, wobei das Verbindungselement (4), z.B. ein dünner elastischer Schlauch, die Führungsstange (5) umgibt und einerseits an der Büchse (13) und andererseits an der Führungshülse (6) befestigt ist.
3. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass austrittsseitig Haken (4a) angeordnet sind, die den Ventilkörper (7) mittels eines Formschlusses in der Schliesslage halten.
4. Ventil nach Anspruch "3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haken (4a) federnd an der Büchse (13b) angeordnet sind und in.

·. 409830/0891

der Schliesslage an einem, an der Führungsbüchse (6) befestigten Haltekonus (4b) einrastbar sind.
5. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) als dünnwandige kugelschale, z.B. aus zwei formgleichen Halbschalen, ausgebildet ist.
6. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse (10) eine elastische Dichtung (11) zur dämpfenden und dichtenden Auflage des Ventilkörpers (7) aufweist.
7. Ventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (11) festhaftend an der Innenwand des .Gehäuses (10), z.B. durch Vulkanisation, angeordnet ist.
8.11.1973
My/ip

409830/0891