DE2401798A1 - Verfahren zur herstellung von thermisch stabilen faeden und nach dem verfahren hergestellte faeden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von thermisch stabilen faeden und nach dem verfahren hergestellte faedenInfo
- Publication number
- DE2401798A1 DE2401798A1 DE19742401798 DE2401798A DE2401798A1 DE 2401798 A1 DE2401798 A1 DE 2401798A1 DE 19742401798 DE19742401798 DE 19742401798 DE 2401798 A DE2401798 A DE 2401798A DE 2401798 A1 DE2401798 A1 DE 2401798A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- prepolymer
- mixture
- aromatic
- temperature
- fluidizing agent
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/01—Hydrocarbons
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Fibers (AREA)
- Artificial Filaments (AREA)
Description
PATENTANWALTS
21 HAMBURG 9O β MÜNCHEN 80
München, 14. Januar 1974 Cessna Oase 3
Hercules Incorporated 910 Market Street, Wilmington / Delaware, U.S.A.
Verfahren zur Herstellung von thermisch stabilen Fäden und nach dem Verfahren hergestellte Fäden
Die Erfindung betrifft thermisch stabile Fäden, welche ihre
Festigkeit und Steifigkeit bei hohen Temperaturen beibehalten und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Ferner betrifft
die Erfindung die Verkohlung dieser Fäden.
Bei vielen industriellen Anwendungen wie Geweben oder Gewirken für die Gas- und Flüssigkeitsfiltration, für Bügelschürzen,
Trocknerfilze, Schichtstoffe, Schläuche bzw. Hosen und Schutzkleidung ist es wünschenswert, temperaturfeste Fäden
zu verwenden, und es sind bereits eine Vielzahl von Fäden bei solchen Anwendungen eingesetzt worden einschließlich solchen
aus Baumwolle, Nylon, Acrylkunststoffen und Polyestern. Die
409830/1021
meisten dieser Fäden behalten jedoch ihre Zähigkeit und
ihren Modul bei Temperaturen oberhalb 175 bis 180°C nicht
bei, so daß ein andauernder Bedarf für Fäden bzw. Fasern besteht, welche bei einer längeren Exposition gegenüber
hohen Temperaturen ihre strukturelle Unversehrtheit behalten.
Gemäß der Erfindung wurde nun gefunden, daß thermisch stabile, d.h. hitzefeste, starke bzw. feste Fäden hergestellt
werden können, indem eine Mischung von wenigstens einem Glied einer neuen Klasse von Arylacetylenpolymeren mit
wenigstens einem fließfähigmachenden Mittel hierfür hergestellt wird, diese Mischung durch eine öffnung bei einer
Temperatur im Bereich von etwa 600G bis etwa 14O°C schmelzgesponnen
wird, und der gesponnene Einzelfaden auf eine Temperatur im Bereich von etwa 10O0C bis etwa 30O0C erhitzt
wird, um das Aushärten des Einzelfadens· hervorzurufen. Vor der Härtungsstufe wird der gesponnene Einzelfaden normalerweise
bis zu einem geringeren Durchmesser als demjenigen der Werkzeugöffnung, aus welchen der Einzelfaden gesponnen wird,
gestreckt. Der Streck- bzw. Ziehvorgang wird üblicherweise unmittelbar nach dem Schmelzspinnen des Einzelfadens durchgeführt,
alternativ kann der gesponnene Einzelfaden jedoch auch sofort abgekühlt und z.B. auf einer Spule aufgenommen
werden und dann anschließend erneut erhitzt, gestreckt und ausgehärtet werden.
Die Mischungen von Polymerisat und fließfäiiigmachendem Mittel, welche bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
angewandt werden, sind hitzehärtbare Massen, und wie bereits beschrieben, stellen die Polymerkomponenten dieser
Mischungen Glieder einer neuen Klasse von Arylaeetylenpolymerisaten
dar. Diese Polymerisate und bestimmte sie enthaltende, hitzehärtbare Massen sind in der deutschen Patentanmeldung
P 22 35 4-29 der Anmelderin beschrieben. Andere hitze-
409830/1021
2A01798
härtbare Massen, welche diese Polymerisate enthalten, sind in der deutschen Patentanmeldung " 23 59 361.0 der Anmelderin
beschrieben und beansprucht. Diese hitzehärtbaren Massen können gemäß dieser Erfindung ohne Gasentwicklung stranggepreßt
werden, und die entstandenen Einzelfäden können in einfacher Weise durch Erhitzen ausgehärtet werden, wobei während dieser
Aushärtungsstufe ebenfalls keine Gasentwicklung vorkommt.
Die erfindungsgemäßen , fadenförmigen Produkte werden nach einem
Verfahren hergestellt, das als Zweistufenverfahren angesehen werden kann, obwohl die erste Stufe nicht zu dem erfindungsgemäßen
Verfahren gehört. In der ersten Stufe wird ein pdlyacetylenisch ungesättigtes Vorpolymerisat aus einer polyacetylenisch
substituierten, aromatischen Verbindung hergestellt. In der zweiten Stufe wird das Vorpolymerisat in Kombination
mit wenigstens einem fließfähigmachenden Mittel für das Polymerisat extrudiert, und der extrudierte Einzelfaden bzw.
die extrudierten Einzelfäden werden erhitzt, wodurch eine Verharzung auftritt.
Die erste Stufe der Herstellung der erfindungsgemäßen Fäden ist die Bildung eines Vorpolymerisates aus wenigstens einer
polyacetylenisch substituierten, aromatischen Verbindung, wobei dieses Vorpolymerisat anschließend in einer zweiten Stufe
mit einem fließfähigmachenden Mittel für das Vorpolymerisat vermischt wird, und die entstandene, hitzehärtbare Masse dann
in Form von Einzelfäden extrudiert wird und diese Einzelfäden thermisch ausgehärtet werden.
Die zur Herstellung dieser Vorpolymerisate verwendete, polyacetylenisch
substituierte, aromatische Verbindung kann eine beliebige aromatische Verbindung sein, welche zwei oder mehr
Acetylenreste aufweist, d.h. zwei durch eine Dreifachbindung aneinandergebundene Kohlenstoffatome, wobei diese an densel-
409830/1021
ben aromatischen Ring oder an verschiedene aromatische Ringe
in der Verbindung gebunden sind. Mischungen solcher Verbindungen können ebenfalls zu diesem Zweck verwendet werden. Die
acetylenischen Reste können innenständig sein, d.h. Acetylenreste
des Typs Aryl-C=C-Aryl, oder sie können außenständig sein,
d.h. Äthinylreste des Typs Aryl-C=C-H. Es können jedoch auch beide Arten in der polyacetylenischen Verbindung vorliegen.
Die Verbindungen, welche wenigstens einen außenständigen, acetylenischen Rest aufweisen, sind bevorzugt, da sie am
reaktionsfähigsten sind. Im allgemeinen werden solche Verbindungen, welche lediglich innenständige, acetylehische Reste
aufweisen, in Mischung mit einer Verbindung verwendet, welche wenigstens einen Ä'thinylrest aufweist. Beispiele der polyacetylenisch
substituierten, aromatischen Verbindungen sind: m- und p-Diäthinylbenzole,
Diäthinyltoluole, Diäthiny!xylole, 9iiO-Diäthinylanthracen,
DiäthinyIbiphenyl, 9>1O-Diäthinylphenanthren,
4,4'-Diäthinyl-trans-azobenzol, Di-(äthinyIphenyl)-äther, 2,3»5» 6-Tetrachlor-1,4-diäthinylbenzol,
Diphenyldiacetylen (d.h. Diphenylbutadiin), Dibenzyldiacetylen, Di-p-tolyldiacetylen,
Di-Ot-naphthyldiacetylen, 1-Chlor-2,5-diäthinylbenzol, 2,2'-DicMordiphenyldiacetylen,
4,4' -Dichlordiphenyldiacetylen, 4,4'-Dibromdiphenyldiacetylen, 1,4-Bis-(phenyläthinyl)-benzol,
1,3-Bis-(phenyläthinyl)-benzol, 9»iO-Bis-(phenyläthinyl)-anthra*cen,
1,3,5-Triäthinylbenzol, 1,2,4-Triäthiny !benzol,
1,3,5-Tris-(phenyläthinyl)-2,4,6-triphenylbenzol, 1,2,4-Tris-(phenyläthinyl)-3,5»6-triphenylbenzol,
Tris-(äthinyIphenyl)-benzol, usw.. Monoacetylenisch substituierte, aromatische Verbindungen
können bei der Herstellung des Vorpolymerisates ebenfalls verwendet werden wie z.B. Phenylacetylen, Biphenylacetylen
und Diphenylacetylen.
Wie bereits beschrieben können Mischungen der polyacetylenisch substituierten, aromatischen Verbindungen zur Herstellung des
Vorpolymerisates verwendet werden. Ein besonders vorteilhaftes Gemisch ist dasjenige aus Diäthinylbenzol mit Diphenylbutadiin,
409830/1021
wobei die letztgenannte Komponente von etwa 30 bis etwa 75
Gew.-^ des Gesamtgemisches ausmacht. Die Diäthiny!benzo1-komponente
kann m-Diäthinylbenzol, p-Diäthinylbenzol oder
Mischungen hiervon sein. Die entstandenen Copolymerisate enthalten etwa 30 Gew.-% bis etwa 75 Gew.-^ an vom Diphenylbutadiin
abgeleitete Einheiten, da die Diphenylbutadiinkomponente in das Copolymerisat mit praktisch derselben
Geschwindigkeit wie die Diäthinylbenzolkomponente eintritt. Ein weiteres vorteilhaftes Gemisch ist dasjenige aus Diathinylbenzol
mit Phenylacetylen. Die Diäthinylbenzolkomponente kann wiederum m-Diäthinylbenzol, p-Diäthinylbenzol oder Mischungen
hiervon sein. Die Phenylacetylehkomponente tritt in diesem Falle in das Copolymerisat mit annähernd der halben Geschwindigkeit
wie die Diäthinylbenzolkomponente ein. Auf diese Weise kann eine.beträchtliche Veränderung in der Zusammensetzung
des Reaktionsgemisches bei der Herstellung von Copolymerisaten, welche von etwa 10 bis etwa 45 Gew.-^ von vom Phenylacetylen
abgeleitete Einheiten enthalten, erreicht werden.
Die Vorpolymerisationsreaktion wird durchgeführt, indem die polyacetylenisch substituierte, aromatische Verbindung mit
einem Aromatisierungskatalysator erhitzt wird. Die Reaktion
kann in der Masse oder in Anwesenheit eines inerten Verdünnungsmittels durchgeführt werden. Es kann jedes beliebige,
inerte Verdünnungsmittel verwendet werden, z.B. Äther wie 1,2-Dimethoxyäthan, Dioxan und Tetrahydrofuran, Ketone wie
Aceton oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, usw.. Die verwendete Verdünnungsmittelmenge ist nicht
kritisch und im allgemeinen ist sie so groß, daß eine Konzentration
der polyacetylenisch substituierten, aromatischen Verbindung in dem Verdünnungsmittel von 2 bis 50 % gebildet wird.
Selbstverständlich können auch größere Mengen angewandt werden.
Zur Herbeiführung der erwünschten Cyclisierungsreaktion kann ein beliebiger Aromatisierungskatalysator angewandt werden.
409830/1021
Unter dem Ausdruck Aromatisierungskatalysator ist ein Katalysator zu verstehen, der die Bildung eines aromatischen Ringes
durch Cyclisierung von drei Acetylenresten fördert. Bevorzugte Aromatisierungskatalysatoren sind Nickelkatalysatoren wie
Nickel-bis-(acrylnitril), Nickel-bis-(acraldehyd), Nickelcarbonyl-bis-(tripheny!phosphin),
Nickelcyanid-bis-(triphenylphosphin), Nickelacetylacetonat in Kombination mit Triphenylphosphin
und Halogenide von Metallen der Gruppe V-B wie Niobpentahalogenide
und Tantalpentahalogenide» Die verwendete Kataiysatormenge kann in großem Maße variiert werden, im
allgemeinen beträgt sie jedoch von etwa 0,5 bis etwa 5 #
des Monomeren in Gewicht.
Die Polymerisation wird durch Erhitzen des polyacetylenischen Monomeren oder Mischungen solcher Monomeren mit dem Katalysator
bis auf eine Temperatur von etwa 55°C bis etwa 2500C und
besonders bevorzugt von etwa 800C bis etwa 150° C durchgeführt.
Vorzugsweise wird die Reaktion in einer Inertatmosphäre ausgeführt.
Bei der Durchführung des Verfahrens ist es wesentlich, die Reaktion
vor der vollständigen Umwandlung des Monomeren abzubrechen. Falls die Reaktion bis zum Abschluß ablaufen gelassen wird, ist
das Produkt ein hochvernetztes, unlösliches, unschmelzbares
Material, das nicht extrudiert werden kann und auch nicht mit einem fließfähigmachenden Mittel fluidisiert und dann extrudiert
werden kann. Daher wird die Reaktion im allgemeinen bei einer Monomerenumwandlung oberhalb etwa 30 # und unterhalb etwa 90 #
und vorzugsweise bei einer Monomerenumwandlung von etwa 50 %
bis etwa 90 % abgebrochen. Hierdurch ist es möglich, ein Vorpolymerisat,
welches ein Zahlendurchschnittsmolekulargewicht von etwa 900 bis etwa 12 000 besitzt, herzustellen, die Bildung
von Polymerisat mit sehr hohem Molekulargewicht, welches vernetzt ist, zu vermeiden, und gleichzeitig in dem Vorpoly-
409830/1021
merisat wenigstens etwa 5 # und vorzugsweise etwa 5 bis 20 #
an Acetylenresten, bezogen auf das Gewicht des Vorpolymerisates, für die Reaktion in der zweiten Stufe der Fädenherstellung
beizubehalten. Die Vorpolymerisate sind in aromatischen Kohlenwasserstoffen, Ketonen und Äthern löslich.
Die Methode, nach welcher die Vorpolymerisationsreaktion abgebrochen
und das Vorpolymerisat isoliert wird, hängt natürlich in starkem Maße von der bei der Herstellung des Vorpölymerisates
angewandten Methode, dem bei seiner Herstellung verwendeten Monomerem oder den hierbei verwendeten Monomeren, usw. ab.
Falls ein polyacetylenisch substituiertes, aromatisches Monomeres mit hoher Flüchtigkeit bei der Herstellung des Polymerisates
verwendet wird, d.h. eine Verbindung mit einem Siedepunkt unterhalb etwa 25O°O, sollte alles in dem Vorpolymerisat zurückbleibende
Monomere entfernt werden, um ein Schäumen und eine Hohlraumbildung bei der Extrusions- und Aushärtungsstufe zu
vermeiden, welche bei der Herstellung der Fäden in der zweiten
Stufe des Verfahrens angewandt werden. Diese Entfernung kann durch Vakuumverdampfung oder Dampfbstillation des Gemisches
der Vorpolymerisationsreaktion durchgeführt werden, oder das Reaktionsgemisch kann mit einem Verdünnungsmittel vermischt
werden, welches ein Lösungsmittel für das Monomere und ein Nj,chtlösungsmittel für das Vorpolymerisat ist. Im letztgenannten
Falle kann das Vorpolymerisat abgetrennt werden, z.B. durch Filtration, und das Monomere und jedes in der Lösung
zurückbleibende Vorpolymerisat und die Verdünnungsmittel können wiedergewonnen und in das Verfahren rückgeführt werden.
Geeignete Verdünnungsmittel zum Ausfällen des Vorpolymerisates sind Methanol, Äthanol und Isopropanol sowie aliphatische Kohlenwasserstoffe
oder Mischungen hiervon wie Petroläther, Pentan, Hexan, Heptan, usw..
Die erfindungsgemäß verwendeten Vorpolymerisate sind einzig-
409830/1021
artige Polymerisate und sie sind in der zuvorbeschriebenen deutschen Patentanmeldung P 22 35 4-29 der Anmelderin beschrieben.
Natürlich ist es an sich bekannt, das Acetylen und substituierte Acetylene wie z.B. Phenylacetylen, polymerisiert
werden können, jedoch sind sie so hergestellten Polymerisate lineare Polymerisate, von denen viele olefinische
oder acetylenische Unsättigung in der Polymerisatkette aufweisen. Ferner ist es bekannt, daß aliphatische Verbindungen,
welche zwei oder mehr acetylenische Reste enthalten, ' polymerisiert werden können, jedoch ist das Polymerisat
wiederum linear und enthält acetylenische Unsättigung in der Polymerisatkette. Demgegenüber unterscheiden sich die hier
in Frage kommenden Vorpolymerisate, welche aus einer PoIyacetylenverbindung
mit einem Aromatisierungskatalysator hergestellt wurden, von den Acetylenpolymerisaten des Standes
der Technik dadurch, daß sie in ihrer Struktur überwiegend nicht-linear sind, wobei wenigstens 50 % der acetylenischen
Unsättigung des Monomeren während der Polymerisation in aromatische Strukturen umgewandelt worden sind. Weiterhin ist die
in dem Vorpolymerisat verbleibende Unsättigung hauptsächlich acei#Lenartig, wodurch eine spätere Polymerisation in der zweiten
Stufe des Verfahrens möglich wird, und das Vorpolymerisat besitzt nur ein niedriges Ausmaß an olefinischer Unsättigung.
Vorzugsweise beträgt der acetylenische Gehalt des Vorpolymerisates von etwa 5 bis etwa 20 Gew.-^ des Vorpolymerisates. Das
niedrige Ausmaß an olefinischer Unsättigung ist wesentlich, da das Vorhandensein einer beträchtlichen Menge einer solchen Unsättigung
zu thermischer Instabilität und Oxidationsinstabilität des Fadenendproduktes bei hoher Temperatur führt. Die Ausbildung
von aromatischen Strukturen während der Polymerisation trägt zu der Oxidationsbeständigkeit und zu stabilen Bindungen
bei.
Die olefinische Unsättigung des Vorpolymerisates kann nach der
409830/1021
Methode der kernmagnetischen Resonanz bestimmt werden, bei welcher die Anzahl von an olefinische Kohlenstoffatome ge-'
bundenen Wasserstoffatomen, wobei diese Wasserstoffatome
als olefinische Protonen im folgenden bezeichnet werden, mit der Anzahl von an aromatische Ringe gebundenen Wasserstoffatomen
verglichen wird, wobei diese Wasserstoffatome im folgenden als aromatische Protonen bezeichnet werden. Die
Menge an acetylenischer Unsättigung kann nach einer gleichartigen
Arbeitstechnik bestimmt werden, wobei das Verhältnis von an acetylenische Kohlenstoffatome gebundenen Wasserstoffatomen,
wobei diese Wasserstoffatome im folgenden als acetyle nische Protonen bezeichnet werden, mit den aromatischen Protonen
verglichen wird. Damit das Vorpolymerisat zur Herstellung von fadenartigen Produkten gemäß der Erfindung brauchbar
ist, soll es, wie bereits zuvor beschrieben, ein Verhältnis von aromatischen Protonen zu olefinischen Protonen von grosser
als etwa 2,4:1 und vorzugsweise größer als etwa 7»5*1 besitzen.
Das Verhältnis von acetylenischen, aromatischen und olefinischen Protonen, welche in dem Vorpolymerisat vorliegen, wird
nach der Methode der kernmagnetischen Resonanz unter Verwendung von deuteriertem Aceton als Lösungsmittel bestimmt. Die
Flächen unter den Spitzen bei 3»63 ppm, die Spitze bei 7»48
und unter der Kurve zwischen 6,83 und 5»4 ppm sind der Anzahl
der acetylenischen, aromatischen und olefinischen Protonen proportional, wobei die Werte der chemischen Verschiebung
gegenüber einem internen Tetramethylsilanstandard gemessen werden.
Die Menge an acetylenischen Protonen und damit die Konzentration an Acetylenresten wird quantitativ durch Verwendung eines
internen Standards bestimmt, wobei Nitromethan in exaktem Verhältnis
zu dem Vorpolymerisat zugesetzt wird und einen Signalpeak bei 4,42 ppm ergibt.
409830/1021
Die oben beschriebenen Vorpolymerisate sind hochschmelzende Materialien und die Vorpolymerisate besitzen, soweit die
meisten Wärmeverformungsarbeitsweisen betroffen sind, nicht die für eine plastische Verformung bei Temperaturen unterhalb
der Reaktionstemperatur für die aromatische Polymerisation erforderlichen Fließeigenschaften. Anders ausgedrückt
bedeutet dies, daß die Polymerisationsreaktion, falls sie auf Fließtemperatur erhitzt werden, fortschreitet, so daß ein unschmelzbares,
unlösliches und nicht mehr handhabbares Produkt gebildet wird. Bei dem erfindungsgemaßen Verfahren macht es
die Zugabe eines fließfähigmachenden Mittels zu dem Vorpolymerisat
jedoch möglich, eine Masse herzustellen, die einen ausreichenden Schmelzfluß aufweist, um das Verspinnen zu ermöglichen
und die bei dem weiteren Erhitzen nach dem Verspinnen sich über die acetylenische ünsättigung in dem Vorpolymerisat
unter Bildung eines hitzegehärteten Fadens ohne Entfernung des fließfähigmachenden Mittels vernetzt.
Eine Art von fließfähigmachendem Mittel, das zur Modifizierung
der Fließeigenschaften des Vorpolymerisates verwendet werden kann, jedoch die gewünschten Eigenschaften der Hochtemperaturstabilität
und Oxidationsfestigkeit der Fadenprodukte nicht beeinträchtigt, wird durch bestimmte aromatische, organische
Verbindungen dargestellt, welche besondere Struktur und besondere physikalische Eigenschaften aufweisen. Diese aromatischen
Verbindungen sind in der bereits zuvorgenannten deutschen Patentanmeldung P 23 59 861.0 genannt. Diese Verbindungen oder
Mischungen hiervon sollten nicht mehr als 5 % an bei 24O0G
flüchtigem Material enthalten, wenn sie entsprechend den Vorschriften der Norm ASTM D20-56 destilliert werden, um einen
übermäßigen Verlust durch Verdampfen während der Herstellung und des Hitzehärtens zu vermeiden. Ferner sollten diese Verbindungen
oder Gemische von Verbindungen keine kristalline organische Phase bei 2200C aufweisen, um die Verträglichkeit
409830/1021
mit dem Vorpolymerisat und das hieraus folgende Fließfähigmachen des Vorpolymerisates sicherzustellen. Die Temperatur,
bei welcher die Verbindungen oder Mischungen hiervon keine kristalline, organische Phase enthalten, ist weiter von Bedeutung,
da diese Tempeusbur nicht so hoch sein sollte, um
ein übermäßiges Ausmaß an Aushärten des Vorpolymerisates während der Zeitspanne hervorzurufen, welche zur Verarbeitung
der sie enthaltenden, hitzehärtbaren Masse erforderlich ist· Diese fließfähigmachenden Verbindungen sollten
ebenfalls eine Viskosität von weniger als 20 cP bei 2200O
aufweisen, und sie sollten bei hohen Temperaturen thermisch stabil und oxidationsbeständig sein. Verbindungen mit solchen
Eigenschaften zeichnen sich weiterhin dadurch aus, daß sie wenigstens zwei sechsgliedrige, aromatische Ringe aufweisen,
wobei diese Ringe durch einen Methylrest substituiert sein können, und wobei die Ringe miteinander kondensiert
sein können oder miteinander direkt oder über ein einzelnes Sauerstoff-, Schwefel-, Stickstoff- oder Phosphoratom
oder über eine Methylen-, Dimethylmethylen-, Äthylen-, Vinylen- oder Ketogruppe verbunden sein können.
Genauer gesagt sind diese fließfähigmachenden Verbindungen aromatische Verbindungen, welche zwei oder mehr Benzol- oder
Pyridinringe enthalten, welche miteinander kondensiert sind oder miteinander direkt oder über die angegebenen Atome oder
Gruppen, welche zur Bindung der Ringe aneinander dienen, gebunden sind. Beispiele der aromatischen Verbindungen mit kondensiertem
Ring sind: Anthracen, 1-Methylanthracen, 2-Methylanthracen,
1-Methylnaphthalin, 2-Methylnaphthalin, 1,4-Dimethylnaphthalin,
2,3-Dimethylnaphthalin, 2,6-Dimethylnaphthalin,
Phenanthren, 1-Methylphenanthren, 3-Methylphenanthren, Pyren,
3,4-Benzpyren, Fluoranthen, Triphenylen, 1-Phenylnaphthalin,
2-Phenylnaphthalin, Acenaphthen, Chinolin, Isochinolin,
Acridin, Phenanthridin, Phenazin, 2,3-Diphenylchinolin,
2,4-Diphenylchinolin und 2,2'-Dichinolyl. Alle diese Verbindungen
besitzen einen Siedepunkt von höher als etwa 2400C,
409830/1021
was einem Dampfdruck von weniger als etwa 10 mm bei 10O0C
entspricht, und einen Schmelzpunkt von weniger als etwa 2200C.
Einige der zuvorgenannten Verbindungen, z.B. die Phenylnaphthaline,
die Diphenylchinoline und 2,2'-Dichinolyl,
sind ebenfalls Beispiele für solche Verbindungen, in welchen die aromatischen Ringe direkt aneinandergekuppelt bzw.
gebunden sind. Weitere repräsentative Verbindungen dieses Typs, sind: Diphenyl, 2,2'-Dimethyldiphenyl, 3,3-Dimethyldiphenyl,
^,4'-Dimethyldiphenyl, 1,1'-Dinaphthyl, .2,2'-Dinaphthyl,
1,2-Diphenylbenzol, 1,3-Diphenylbenzol, 1,4—Diphenylbenzol,
1,2,3-Triphenylbenzol, 1,3,5~i3?iphenylbenzol,
2,2'-Dipyridyl, 2,3'-Dipyridyl, 2,V-Dipyridyl, 3,3'-Dipyridyl,
3,4-l~Dipyridyl, 4,V-Dipyridyl, 2,4-Diphenylpyridin,
2,6-Diphenylpyridin, 2,3,6-Triphenylpyridin, 2,4-,5-Triphenylpyridin
und 2,4-,6-Triphenylpyridin. Diese Verbindungen sieden
ebenfalls alle bei einer Temperatur höher als etwa 240 C und Schmelzen bei einer Temperatur von geringer als etwa 220 C.
Schließlich gibt es solche aromatischen, fließfähigmachenden
Verbindungen, in welchen die aromatischen Ringe miteinander über ein einzelnes Sauerstoff-, Schwefel-, Stickstoff- oder
Phosphoratom oder über eine Methylen-, Dimethylmethylen-,
Äthylen-, Vinylen- oder Ketogruppe gebunden sind. Beispiele für Bindungen dieses Typs sind: Diphenyläther, Diphenylsulfid,
Diphenylsulfon, Triphenylamin, Triphenylphosphin, Triphenylphosphinoxid,
Diphenylmethan, 2,2-Diphenylpropan, 1,2-Diphenyläthan,
Stilben und Benzophenon. Ebenfalls hierzu gehören_ Verbindungen wie Diphenylenoxid, Diphenylensulfid,
Fluoren und Fluorenon, in denen die Ringe zusätzlich zu dem
bindenden Atom oder Rest direkt miteinander irgendwo im Molekül gebunden sind. Hier ist wiederum Acenaphthen aufzuführen,
in welchem die aromatischen Ringe nicht nur miteinander kondensiert sind, sondern auch aneinander über einen
409830/10 21
Äthylenrest gebunden sind. Diese Verbindungen zeichnen sich
ebenfalls alle dadurch aus, daß sie Siedepunkte von höher , als etwa 2400O und Schmelzpunkte von weniger als etwa 2200G
besitzen.
Ein weiterer Typ von fließfähigmachendem Mittel, welches bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandt werden kann, sind die Mittel, welche durch die acetylenartigen fließfähigmachenden
Mittel dargestellt werden, die in der zuvorgenannten deutschen Patentanmeldung P 22 35 429 der Anmelderin offenbart
sind. Diese fließfähigmachenden Mittel sind acetylenartig substituierte, (mono- oder poly-)aromatische Verbindungen,
welche einen Schmelzpunkt unterhalb etwa 185°C und einen Siedepunkt oberhalb etwa 25O0G oder einen Dampfdruck bei 125°G von
weniger als etwa 20 mm aufweisen. Typische Vertreter solcher acetylenartigen, fließfähigmachenden Mittel sind: beta-Naphthylacetylen,
Bipheny!acetylen, 4-ithinyl-trans-azobenzol, Diphenylacetylen,
Di-m-tolylacetylen, Di-o-tolylacetylen, Bis-(4-äthylphenyl)-acetylen,
Bis-(3»4-dimethylphenyl)-acetylen, Bis-(4-chlorphenyl)-acetylen,
Phenylbenzoylacetylen, beta-Naphthylphenylacetylen, Di-(alpha-naphthyl)-acetylen, 1,4-Diäthinylnaphthalin,
9»10-Diäthinylanthracen, 4,4'-Diäthinylbiphenyl,
9,10-Diäthinylphenanthren, 4,4*-Diäthinyl-trans-azobenzol,
4,4'-Diäthinyldiphenyläther, 2,3»5»6-Tetrachlor-i,4-diäthinylbenzol,
Diphenylbutadiin, Di-p-tolyldiacetylen, Dibenzyldiacetylen,
2,2I-Dichlordiphenyldiacetylen, 3>3'-Dichlordiphenyldiacetylen,
Di-(alpha-naphthyl)-diacetylen, Diäthinyldiphenylbutadiin,
usw..
Die fließfähigmachenden Verbindungen der Erfindung können entweder
einzeln oder in Mischung miteinander verwendet werden. Andere Materialien können in kleinen Mengen vorhanden sein,
falls sie die gewünschten Eigenschaften der fließfähigmachenden Verbindungen nicht beeinträchtigen, und falls die Mischung
die angegebenen Erfordernisse der physikalischen Eigenschaften
409830/1021
. - 14 -
2401738
erfüllt. Beispielsweise können kleine Mengen an flüchtigen Materialien in Mischungen mit höher siedenden Materialien
zugelassen werden, ohne daß eine Hohlraumbildung in den Massen während des Aushärtens hervorgerufen wird. Ebenfalls können
höherschmelzende Materialien in Mischung mit anderen Verbindungen zugelassen werden, welche den Schmelzpunkt des Gemisches
auf die gewünschte Temperatur erniedrigen. Typische Vertreter solcher Mischungen und besonders vorteilhaft zur
Anwendung als f ließf ähigmachende' Mittel gemäß der Erfindung sind die komplexen Mischungen von hochsiedenden aromatischen
Verbindungen, die in hochsiedenden Fraktionen von Kohlenteer- und Petroleumpechen vorhanden sind. Die Petroleumpeche
sind Mischungen von hochsiedenden aromatischen Verbindungen, welche während des Hochtemperaturkrackens von Petroleum
erzeugt werden. Die Kohleteerpeche sind Mischungen von hochsiedenden aromatischen Verbindungen, welche von Kohlenteer
abstammen, wobei die flüchtigen Komponenten des Kohlenteers durch Destillation entfernt worden sind und phenolische und
saure Materialien praktisch durch eine alkalische Extraktion entfernt worden sind. *
Diese Peche besitzen einen niedrigen Gehalt an Säure, Phenol, Alkohol und nicht-aromatischer Unsättigung, die durch Bestimmung
der Säurezahl, Hydroxylzahl und Bromzahl gemessen wird. Sie enthalten keine kristalline organische Phase beim Erhitzen
auf eine Temperatur oberhalb 10O0G. Es ist bekannt, daß Materialien
dieses Typs hauptsächlich aromatische Verbindungen mit kondensiertem Ring wie Naphthalin, Methy!naphthaline, Thionaphthen,
Ohinolin, Anthracen, Phenanthren, Methylanthracene, Methylphenanthrene, Pyren, Chrysen, Benzpyrene, Perylen, Picen,
Benzperylene und Goronen sowie Verbindungen enthalten, welche die aromatischen Ringe aneinander gebunden enthalten wie Biphenyl,
Acenaphthen, Garbazol, Pluoren, Diphenyläther, Fluoranthen,
Benzfluorene und Benzfluoranthene.
409830/1021
2401788
Wie die fließfähigmachende. Verbindung auf die Vorpolymerisate unter Bildung einer extrudierbaren Masse genau einwirkt ist ·
nicht bekannt. Es wird angenommen, d=iß sie als Weichmacher wirkt,
wodurch es möglich wird, das hochschmelzende Vorpolymerisat zu extrudieren, und daß sie - im Fall einer acetylenartigen, fließfähigmachenden
Verbindung - ebenfalls eine partielle Reaktion mit dem Vorpolymerisat eingeht. Auf jeden Fall reagieren die acetylenartigen,
fließfähigmachenden Mittel im Gegensatz zu gewöhnlichen
Weichmachern mit dem Vorpolymerisat, wenn der extrudierte Einzelfaden
ausgehärtet wird, und sie werden damit Bestandteil des Endproduktes. Ferner wird angenommen, daß einige der aromatischen,
fließfähigmachenden Mittel mindestens eine teilweise Reaktion
mit dem Vorpolymerisat während der Aushärtungsstufe eingehen.
Die Menge an in das Vorpolymerisat eingegebenem, fließfähigmachendem
Mittel kann über einen weiten Bereich variiert werden. Die Menge an aromatischem, fließfähigmachendem Mittel beträgt
im allgemeinen von etwa 5 bis etwa 100 Gew.-^ des Vorpolymerisates,
vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 65 Gew.-^ und besonders
bevorzugt von etwa 25 bis etwa 4-5 Gew.-^, bezogen auf
das Vorpolymerisat. Die Menge an acetylenartigem, fließfähigmachendem
Mittel beträgt im allgemeinen von etwa 5 bis etwa 70 Gew.-% des Vorpolymerisates,"und vorzugsweise von etwa 10
bis etwa 45 Gew.-^. Wenn ein aromatisches, fließfähigmachendes
Mittel in Verbindung mit einem acetylenartigen, fließfähigmachenden Mittel verwendet wird, macht die Menge an aromatischem, fließfähigmachendem
Mittel im allgemeinen von etwa 25 bis etwa 75 # der Gesamtmenge an fließfähigmachendem Mittel aus. Das fließfähigmachende
Mittel kann in das Vorpolymerisat auf eine Vielzahl von Wegen eingebracht werden. Eine der einfachsten Methoden
besteht darin, die zwei Bestandteile in ein Verdünnungsmittel zu mischen, das ein Lösungsmittel für beide ist und vorzugsweise
einen niedrigen Siedepunkt besitzt, damit das Verdünnungsmittel nach dem Mischvorgang leicht entfernt werden kann. Vorteilhaftes
Verdünnungsmittel für diesen Zweck sind Methylen-
409830/1021
Chlorid, Dichloräthan, Aceton, Methyläthylketon, Benzol,
Toluol, usw.. Solche Verdünnungsmittel können durch Abdampfen, Destillation, usw. entfernt werden, nachdem ein
angemessenes Mischen erreicht worden ist. Der Mischvorgang kann bei einer beliebigen, geeigneten Temperatur, im allgemeinen
bei Zimmertemperatur, durchgeführt werden. Falls andererseits das für die Herstellung des Vorpolymerisates
verwendete Monomere oder die hierzu verwendeten Monomeren Siedepunkte oberhalb etwa 240-2500G besitzen, muß der nicht
umgesetzte Anteil von dem Vorpolymerisat nicht entfernt werden und kann als fließfähigmachendes Mittel insgesamt oder
als ein Teil des fließfähigmachenden Mittels in der hitzehärtbaren
Masse wirken.
Die mit einem fließfähigmachenden Mittel modifizierten Vorpolymerisate
schmelzen beim Erhitzen und bleiben für eine ausreichende Zeitspanne fluid, um die Massen schmelzzuspinnen.
Ein zufriedenstellendes Verspinnen kann unter Verwendung von Werkzeugöffnungen von etwa 0,12? bis 2,54 mm Durchmesser
P P
und bei Drücken von etwa 21 kp/cm bis 141 kp/cm erreicht werden. Die bei dem Spinnvorgang angewandte Temperatur kann
sehr weitgehend variiert werden, wobei die bevorzugte Temperatur von der Menge an verwendetem, fließfähigmachendem Mittel,
dem Molekulargewicht des Vorpolymerisates, dem angewandten Druck, der Aufenthaltszeit in der angewandten Vorrichtung und
der Menge an während des Extrusionsvorgangs erwünschten Vernetzung abhängen. Im allgemeinen weist eine Mischung des Vorpolymerisates
und des fließfähigmachenden Mittels bei irgendeiner
Temperatur zwischen etwa 600C und etwa 1400G Schmelzviskositäten
auf, welche für ein Schmelzspinnen von Fäden angebracht sind, und sie bindet während einer vernünftigen
Aufenthaltszeit in der Spinnausrüstung nicht ab. Anders ausgedrückt,
es ist für diese Mischungen charakteristisch, daß ihre Viskositäten beim Erhitzen auf steigende Temperaturen
auf minimale Werte abnehmen und dann ansteigen. Dieser Vis-
409830/1021
kositätsanstieg für eine bestimmte Masse ist eine Folge der auftretenden Vernetzung oder auftretenden Aushärtungs-·
reaktion, und das Ausmaß dieser Reaktion hängt von der Temperatur und der Zeitspanne, welche die Mischung auf
dieser Temperatur gehalten wird, ab. Daher wird der Schmelzspinnvorgang normalerweise derart ausgeführt, daß die Masse
des Materials sich auf einer Temperatur befindet, wo ein rasches Ansteigen der Viskosität nicht auftritt. Verschiedene
Arten von Schmelzspinnvorrichtungen wie konventionelle Extruder,· Spinnpumpen und Drucktanks können verwendet werden, um
das Gemisch aus Vorpolymerisat und fließfähigmachendem Mittel
durch die Spinndüse oder die Werkstücköffnungen durchzupressen.
Um den zuvorgenannten Viskositätseffekt eingehender zu erläutern,
sei angegeben, daß beim Erhitzen einer Mischung eines Vorpolymerisates aus p-Diäthinylbenzol mit einem Zahlendurchschnittsmolekulargewicht
von 1O5O mit 20 Gew.-#, bezogen auf
das Vorpolymerisat, an Diphenylacetylen auf verschiedene Temperaturen mit einer Anstiegsgeschwindigkeit von iO°C/min
die Viskosität ( χ ΛΟτ Poise) für eine Messung bei 230C zu
hoch war, bei 800C 70 betrug, bei 11O0C 1,0 betrug und erneut
bei 1280C für eine Messung zu hoch war. Eine ähnliche Mischung,
welche 30 Gew.-^ Diphenylacetylen enthielt und eine für eine
Messung zu hohe Viskosität bei 230C besaß, hatte bei 80°C
2,0 und bei 950O 0,05, wobei diese bei 128°C wieder zu hoch
für eine Messung war. Darüberhinaus konnten beide Mischungen bei Temperaturen bis zu 800C für mehrere Stunden ohne einen
nennenswerten Viskositätsanstieg gehalten werden, jedoch stiegen die Viskositäten dieser Mischungen bei Temperaturen oberhalb
100°C mit nennenswerter Geschwindigkeit an, wobei das Ausmaß des Anstieges von der besonderen Temperatur und der
Zeit bei dieser Temperatur abhing. Bei einem Temperaturanstieg war eine geringere Zeit erforderlich, um eine vorgegebene
Viskosität oder einen vorgegebenen Aushärtungs zustand zu erreichen.
409830/1021
Unter Berücksichtigung des zuvor beschriebenen, einzigartigen Verhaltens der Mischungen aus Vorpolymerisat und
frießfähigmachendem Mittel, welche beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, werden die Temperatur und die
Aufenthalts zeit in der Schmelzspinnausriistung derart ausgewählt, daß kein nennenswerter Viskositätsanstieg in der
Hasse der Mischung auftritt. Beispielsweise kann die Aufenthaltszeit
bei einer Temperatur von 800O für eine Mischung
aus 25 Gew.-^, bezogen auf das Vorpolymerisat, an Diphenylbutadiin
mit einem aus einem Gemisch aus 90 # meta- und 10 #
para-Diäthinylbenzol hergestellten Vorpolymerisat zwei Stunden
betragen. Gleicherweise werden die Temperatur und die Aufenthaltsdauer in dem Werkzeug- oder Spinndüsenkopf derart
ausgewählt, daß die Viskosität nicht den Zustand erreicht, bei welchem ein Spinnen schwierig wird. Die zuvorgenannte
Mischung kann z.B. in zufriedenstellender Weise bei einer Werkzeugtemperatur von 140° C extrudiert werden, da die
Mischung bei dieser Temperatur für wenigstens drei Minuten ausreichend fließfähig bleibt. Bei dieser Temperatur tritt
innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne nur ein geringer Viskositätsanstieg auf, dies kann jedoch die Handhabung
des Fadens bei dem nachfolgenden Streckvorgang erleichtern·
Wenn der Faden die Spinnöffnung verläßt, wird er vorteilhafterweise
in dieser Stufe gezogen bzw. gestreckt. Auf diese Weise wird ein Faden mit einem kleineren Durchmesser als
derjenigen der Öffnung in einfacher Weise erhalten, wobei die Festigkeit des Fadens etwas ansteigt. Der Faden kann
ebenfalls noch während der nachfolgenden Hitzebehandlung zur Durchführung des Aushärtens mit einer gleichartigen Verbesserung
der Fadeneigenschaften gezogen bzw. gestreckt werden- Ebenfalls kann der entstandene Einzelfaden im Anschluß
an das Schmelzspinnen in einer Anzahl von Weisen behandelt werden, um sein Aushärten herbeizuführen. Der Faden aus dem
409830/1021
zuvorgenannten Gemisch erreicht z.B., falls er für wenige Minuten nach dem Extrudieren bei 1400C gehalten wird, den
plastischen Deformationspunkt für diese bestimmte Masse. Er kann dann verpackt und in der Packung, z.B. bei 25O0C
ohne wesentliche Verformung oder wesentliches Zusammenbacken ausgehärtet werden. Alternativ kann der sich bewegende
Faden durch eine Aushärtzone durchgeführt werden, in welcher die Temperatur fortschreitend auf z.B. 2500C
erhöht wird, wobei eine ausreichende Aufenthaltszeit in
der Aushärtzone vorgesehen wird, um sowohl das Abbinden *
als auch das Aushärten vor der Aufnahme in der Verpackung herbeizuführen.
Die Temperatur, auf welche der extrudierte Einzelfaden oder die gestreckten Fäden zur Herbeiführung des Aushärtens
erhitzt werden, kann in weitem Maße variiert werden. Im allgemeinen reichen die Bedingungen zur Herbeiführung
des Aushärtens von mehreren Stunden bei einer Temperatur von etwa 100 G bis zu weniger als 1 Minute bei einer
Temperatur von etwa 3000C. Die Reaktion, welche während
des Aushärtens der Fäden, welche aus einer hitzehärtbaren, eine acetylenartige, fließfähigmachende Verbindung enthaltenden
Masse hergestellt wurden, umfaßt die Copolymerisation zwischen dem Vorpolymerisat und dem acetylenartigen, fließfähigmachenden
Mittel, wobei die Reaktion gleichzeitig eine Vernetzung des Vorpolymerisates bewirkt. In diesem Fall kann
das Endprodukt daher als ein Copolymerisat des Vorpolymerisates und des acetylenartigen, fließfähigmachenden Mittels bezeichnet
werden. Im Falle von Fäden, welche aus einer hitzehärtbaren, ein aromatisches, fließfähigmachendes Mittel enthaltenden
Masse hergestellt wurden, ist die Reaktion während des Aushärtens hauptsächlich eine Reaktion der weiteren Polymerisation
des Vorpolymerisates ohne Verlust an fließfähigmachendem Mittel und vielleicht mit einer gewissen, begleitenden
Reaktion des Vorpolymerisates mit dem aromatischen,
409830/1021 ·
2A01798
fließfähigmachenden Mittel.
Die auf diese Weise hergestellten Fadenprodukte, welche entweder Monofäden oder Vielfachfäden sein können, sind hart,
steif, stark bzw· fest, abriebfest, unschmelzbar und unlöslich. Sie behalten ihre Festigkeit, Steifigkeit und Unlöslichkeit
bei erhöhten Temperaturen bei, sind außergewöhnlich bei einer Exposition bei erhöhten Temperaturen für ausgedehnte
Zeitspannen stabil und sie sind gegenüber einem oxidativen Angriff bei erhöhten Temperaturen ebenfalls beständig. Darüberhinaus
sind sie gegenüber einem chemischen Angriff durch die meisten starken Säuren und konzentrierten Alkaliverbindungen
hochbeständig. Die meisten der Produkte zeichnen sich durch
eine Zugfestigkeit von wenigstens etwa 984 kp/cm und einen
Zugmodul von wenigstens etwa 21 100 kp/cm aus. Diese Fadenprodukte
werden durch eine Hitzebehandlung in einer Inertatmosphäre wie Stickstoff oder Argon bei Tempeasturen im Bereich
von etwa 5000O bis etwa 330O0C leicht verkohlt bzw.
carbonisiert. Während der Hitzebehandlung können die Fäden in einem entspannten Zustand vorliegen, vorzugsweise werden
sie jedoch unter Spannung gehalten, z.B. von etwa 211 bis et-
wa 1050 kp/cm . Die entstandenen Kohlefäden werden mit einer
hohen Kohlenstoffausbeute erhalten, wobei sie weniger als 30 %
ihres Anfangsgewichtes, üblicherweise weniger als 15 $ verlieren,
und diese Fäden sind steif und fest. Ohne Spannung karbonisierte Fäden zeichnen sich im allgemeinen durch eine Zugfestigkeit
von wenigstens 2110 kp/cm und einen Zugmodul von wenigstens 281 000 kp/cm aus. Diese Eigenschaften werden noch wesentlich
verbessert, wenn die Fäden während des VerkohlungsVorganges
unter Spannung gehalten werden. Durch den Verkohlungsvorgang gemäß der Erfindung ist es möglich, dicke Fäden mit hoher Kohlenstoffausbeute
und minimaler Hohlraumbildung bzw. Leerstellenbildung herzustellen, da hier eine geringere Bildung von flüchtigen
Stoffen als im Fall von einigen anderen Materialien auf-
409830/1021
tritt· Als Teil der Karbonisierung ist keine Oxidationsstabilisierung erforderlich, und es gibt kein Problem ei- <·
ner explosionsartigen Zersetzung. Daher kann die Karbonisierung bzw. Verkohlung in einer einzelnen Stufe und sofort
bei höheren Temperaturen durchgeführt werden, als sie bislang verwendet wurden, wodurch sich eine schnellere Rate
der Kohlenstoffbildung ergibt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der Vorpolymerisate,
der hitzehärtbaren Massen und der Fadenprodukte der Erfindung. Alle Angaben in Teilen und Prozenten
beziehen sich auf Gewicht, falls nichts anderes angegeben ist.
Ein Polymerisationsbehälter wurde mit einer Mischung aus 630
Teilen meta-Diäthinylbenzol und 70 Teilen para-Diäthinylbenzol,
aufgelöst in 3077 Teilen wasserfreiem Benzol beschickt. Die
Lösung wurde mit Stickstoff gespült und auf Rückflußtemperatur erhitzt. Dann wurden zu der unter Rückfluß gehaltenen Lösung
in vier annähernd gleichen Teilmengen ein Katalysatorgemisch hinzugegeben, das durch Vermischen von 4·,7 Teilen Nickelacetylacetonat
und 9»3 Teilen Triphenylphosphin in 50 Teilen
wasserfreiem Benzol erhalten worden war. Nach der Zugabe der Anfangsteilmenge wurden die anderen getrennt nach eins, zwei
und drei Stunden hinzugegeben. Die Lösung wurde auf Rückflußtemperatur für eine Gesamtzeit von 6,25 Stunden gehalten,
nach dieser Zeit betrug die Monomerenumwandlung 85,5 #· Das
Vorpolymerisat wurde dann durch Zugabe der Lösung zum Siebenfachen seines Volumens an Petroläther ausgefällt, und das gelbe
Pulver, welches durch Filtration abgetrennt wurde, belief sich auf 406 Teile. Das Vorpolymerisat enthielt 11,8 % Acetylenreste.
409830/1021
Das in diesem Beispiel verwendete Vorpolymerisat wurde durch mehrmalige Wiederholung der Polymerisationsreaktion
des Beispiels 1 hergestellt. Die Monomerenumwandlung bei diesen Reaktionen lag im Bereich von 85-89$·
Die Reaktionsmischungen wurden dann zu annähernd dem 6-fachen ihres Gesamtvolumens an Heptan hinzugegeben, und
das ausgefällte Vorpolymerisat wurde durch Filtration gewonnen·
Es wurde eine Mischung aus Vorpolymerisat und fließfähigraachendem
Mittel hergestellt, indem das Vorpolymerisat und 25 Gew.-#, bezogen auf das Vorpolymerisat, an 1,4-Diphenylbutadiin
in Aceton unter heftigem Mischen aufgelöst wurden und dann das Acetonlösungsmätel durch Abdampfen entfernt
wurde. Die entstandene Mischung wurde in einen Extruder vom Kolben- und Zylindertyp eingefüllt. Die Temperatur der
Mischung in dem Hauptteil der Extruderbüchse betrug 800O.
Die Temperatur der das Werkzeug, welches eine öffnung von 0,635 min besaß, erreichendenMischung war auf 120°C erhöht.
Ein Druck von 112 kp/cm wurde auf den Kolben des Extruders angelegt, und das extrudierte Material wurde auf einer 7»6
Spule mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,52 m/min aufgenom men. Der abgepackte Faden wurde durch Erhitzen während drei
Stunden auf 60°C und anschließend während drei Stunden auf 11O°O und schließlich während einer Stunde auf 25O°C ausgehärtet.
Der ausgehärtete Faden besaß einen Durchmesser von etwa 0,0762 mm, besaß eine Dichte von 1,14 g/ccm, eine Zugfestigkeit
von 1340 kp/cm und einen Zugmodul von 31 600
kp/cm . Ein Teil des ausgehärteten Fadens wurde ohne Zug in einem elektrischen Ofen auf 10000O bei einer Rate von
1 C/min in einer Stickstoffatmosphäre erhitzt. Der ent-
409830/1021
standene, karbonisierte Faden besaß einen Durchmesser von etwa 0,051 mm, wobei seine Dichte zu 1,42 g/ccm bestimmt wurde und
gefunden wurde, daß er 85 % seines Anfangsgewichtes beibehielt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 2 wurde bei der Herstellung einer Mischung des Vorpolymerisates und von 43 Gew.-#, bezogen auf
das Vorpolymerisat,, von Diphenylbutadiin wiederholt. Diese Mischung wurde dann bei einer Temperatur in der Büchse von
75°C, einer Temperatur im Werkzeug von 95°C und einem Druck
von 56,2 kp/cm extrudiert. Der Öffnungsdurchmesser betrug 0J483 mm. Die Aufnahmegeschwindigkeit betrug etwa 9,14 m/min.
Nach dem Aushärten durch Erhitzen während fünf Stunden auf 5O°C, dann während drei Stunden auf 11O0C und dann während einer Stunde
auf 250oC besaß der Faden einen durchschnittlichen Durchmesser
von 0,089 mm, eine Dichte von 1,14, eine Zugfestigkeit von 9840 kp/cm und einen Zugmodul von 21 100 kp/cm . Nach dem
Erhitzen auf 1OOO°C wie in Beispiel 2 wurde ein karbonisierter Faden (Kohlefaden) mit einer Ausbeute von 85 % erhalten,
dieserbesaß eine Dichte von 1,44. Seine Zugfestigkeit wurde
ρ ρ
zu 352O kp/cm und sein Zugmodul zu 422 000 kp/cm bestimmt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 3 wurde im wesentlichen wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß anstelle des Diphenylbutadiins
als fließfähigmachendes Mittel ein Kohlenteerpech verwendet
wurde. Dieses Pech zeichnete sich durch eine Bromzahl von 40, eine Hydroxylzahl von 0,6 und eine Säurezahl von 2,4,
ein Zahlendurchschnittsmolekulargewicht von 290 und eine Brookfield-Viskosität
von 72 cP bei 1000O aus. Es enthielt 83 % aromatischen
Wasserstoff und 1,1 % an bei 2400O flüchtigem Material
bei der Destillation entsprechend der Vorschrift der Norm AST!1! D20-56. Der wie in Beispiel 2 ausgehärtete Faden besaß
409830/1021
einen Durchmesser von 0,102 mm, eine Zugfestigkeit von
ρ ρ
1120 kp/cm und einen Zugmodul von 56 200 kp/cm . Der
karbonisierte Faden, der nach dem Erhitzen auf 100O0O
nach der Arbeitsweise von Beispiel 2 erhalten worden war, hatte 86 % seines Ursprungsgewichtes beibehalten,
wies eine Zugfestigkeit von 3520 kp/cm und einen Zugmodul von 352 000 kp/cm auf.
Die Arbeitsweise von Beispiel 4 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß eine Mischung verwendet wurde, welche
100 Gew.-^ des Pechs, bezogen auf das Vorpolymerisat,
enthielt, und daß sie durch eine Öffnung von 0,356 mm bei einer Werkzeugtemperatur von 85°C und einem Druck
von 21,1 kp/cm extrudiert wurde. Der wie in Beispiel 3 ausgehärtete Faden besaß eine Zugfestigkeit von 1050 kp/
ρ ρ
cm und einen Zugmodul von 59 800 kp/cm , und der karbonisierte
Faden, der in einer Ausbeute von 85 # erhalten wurde, besaß eine Zugfestigkeit von 2110 .kp/cm und einen Zugmodul
von 352 000 kp/cm2.
Unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise wurde ein Vorpolymerisat aus para-Diäthinylbenzol hergestellt.
Die Monomerenumwandlung betrug 74 %. Eine Mischung dieses Vorpolymerisates
mit 25 Gew.-^, bezogen auf das Vorpolymerisat,
von Diphenylacetylen als fließfähigmachendem Mittel wurde unter Befolgung der Arbeitsweise von Beispiel 2 hergestellt.
Diese Mischung wurde durch eine Öffnung von 0,483 mm bei
einer Büchsentemperatur von 90 C, einer Werkzeugtemperatur
von 90 C und einem Druck von 141 kp/cm extrudiert. Das extrudierte
Material wurde durch eine Zone mit allmählich abnehmender Temperatur durchgeführt und bei Zimmertemperatur
409830/1021
mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,83 m/min aufgenommen. Der Faden wurde ausgehärtet, indem er auf einem Metallrah-,
men aufgewickelt und in einem Ofen auf 25O0C mit einer
Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 5°C/min erhitzt wurde.
Der ausgehärtete Faden besaß einen Durchmesser von 0,102 mm,
eine Zugfestigkeit von 134-0 kp/cm und einen Zugmodul von
35 200 kp/cm . Die Verkohlung des Fadens durch sein Erhitzen auf-1OOO0C mit einer Geschwindigkeit von iO°C/min in einer
Stickstoffatmosphäre lieferte einen Kohlefaden, der 86 % seines Anfangsgewichtes beibehalten hatte.
409830/1021
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von thermisch stabilen, starken Fäden, dadurch gekennzeichnet , daß man
eine Mischung von (1) einem Vorpolymerisat mindestens einer polyacetylenisch substituierten, aromatischen Verbindung,
wobei dieses Vorpolymerisat ein Zahlendurchschnittsmolekulargewicht von etwa 900 bis etwa 12 OOO
und ein Verhältnis von aromatischen zu olefinischen Protonen von größer als etwa 2,4 aufweist, und von etwa 5
.bis etwa 20 % acetylenische Reste, in Gewicht des Vorpolymerisates,
enthält, mit (2) einem fließfähigmachenden Mittel für dieses Vorpolymerisat herstellt, daß man diese
Mischung durch eine Öffnung bei einer Temperatur im Bereich von etwa 600G bis etwa 1400C schmelzspinnt, und daß man die schmelzgesponnene
Mischung auf eine Temperatur im Bereich von etwa 1OO°C bis etwa 3000G zum Aushärten der Mischung erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die schmelzgesponnene Mischung bis auf einen geringeren Durchmesser als demjenigen der Öffnung vor dem
Aushärten der Mischung gestreckt wird.
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als fließfähigmachendes Mittel etwa 5 #
bis etwa 70 #, in Gewicht des Vorpolymerisates, von einer
monomeren, acetylenartig substituierten, aromatischen Verbindung, welche einen Schmelzpunkt unterhalb etwa 185°C
und einen Siedepunkt oberhalb etwa 2500C besitzt, verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet,
daß man als fließfähigmachendes Mittel Diphenylbutadiin verwendet.
409830/1 021
5· Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als fließfähigmachendes Mittel Diphenylac etylen rorwendet·
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als fließfähigmachendes Mittel etwa 5 # bis etwa 100 #, in Gewicht des Vorpolymerisates, einer aromatischen,
organischen Verbindung verwendet, welche wenigstens zwei sechsgliedrige, aromatische Ringe aufweist, woböi
diese Ringe miteinander kondensiert sind oder miteinander direkt oder über ein einzelnes Sauerstoff-, Schwefel-,
Stickstoff- oder Phosphoratom oder über eine Methylen-, DimethyImethylen-, Äthylen- Vinylen- oder Ketogruppe gebunden
sind, wobei die Verbindungen oder Mischungen hiervon keine kristalline organische Phase bei 220 G aufweisen,
eine Viskosität von weniger als 20 cP bei 220 C besitzen
und nicht mehr als 5 ^ an bei 2400C flüchtigem Material
enthalten.
7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man als fließfähigmachendes Mittel das komplexe* Gemisch von hochsiedenden aromatischen Verbindungen verwendet,
welche in hochsiedenden Fraktionen von Kohlenteerpech
vorliegen.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Vorpolymerisat verwendet, welches ein Polymerisat eines Diäthinylbenzols umfaßt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgehärtete, schmelzgesponnene Mischung in einer Inertatmosphäre· auf eine Temperatur im Bereich von
etwa 5000C bis 3300°C zur Herbeiführung der Karbonisierung
dieser Mischung erhitzt wird.
409830/1021
10. Ausgehärtete Mischung von Vorpolymerisat und fließfähigmachendem
Mittel, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1.
11· Karbonisierte Mischung von Vorpolymerisat und fließfähigmachendem
Mittel, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 9-
409830/1 021
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US32577673A | 1973-01-22 | 1973-01-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2401798A1 true DE2401798A1 (de) | 1974-07-25 |
Family
ID=23269401
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742401798 Pending DE2401798A1 (de) | 1973-01-22 | 1974-01-15 | Verfahren zur herstellung von thermisch stabilen faeden und nach dem verfahren hergestellte faeden |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS49108317A (de) |
DE (1) | DE2401798A1 (de) |
FR (1) | FR2214763A1 (de) |
NL (1) | NL7400842A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS6262908A (ja) * | 1985-09-13 | 1987-03-19 | Sugiro Otani | 縮合多環多核芳香族樹脂繊維及びその製造方法 |
JP6281929B2 (ja) * | 2013-06-11 | 2018-02-21 | 国立大学法人 東京大学 | 炭素繊維前駆体繊維の製造方法と、炭素繊維の製造方法 |
JP6271977B2 (ja) * | 2013-12-03 | 2018-01-31 | 東邦テナックス株式会社 | 炭素材料の製造方法 |
-
1974
- 1974-01-15 DE DE19742401798 patent/DE2401798A1/de active Pending
- 1974-01-21 FR FR7401920A patent/FR2214763A1/fr active Granted
- 1974-01-22 JP JP900574A patent/JPS49108317A/ja active Pending
- 1974-01-22 NL NL7400842A patent/NL7400842A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS49108317A (de) | 1974-10-15 |
NL7400842A (de) | 1974-07-24 |
FR2214763B3 (de) | 1976-11-05 |
FR2214763A1 (en) | 1974-08-19 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3032832A1 (de) | Verfahren zur herstellung von verzweigten blockcopolymerisaten, verwendung derselben und formteile aus diesen | |
DE2359861A1 (de) | Hitzehaertbare massen und ihre verwendung zur herstellung von hitzegehaerteten harzen | |
DE2144404C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen aus Kohlenstoff bestehenden Fasern, Fäden oder Folien | |
DE2505946A1 (de) | Waermehaertbare polymere und praepolymere, erhalten durch polykondensation eines pyridins mit mindestens drei methylsubstituenten | |
DE1065173B (de) | Verfahren zur Herstellung mit einem Fluoraldehyd modifizierter Polyoxymethylene | |
DE2401798A1 (de) | Verfahren zur herstellung von thermisch stabilen faeden und nach dem verfahren hergestellte faeden | |
DE69225815T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polymeren und darauf basierende Formmasse | |
DE2235429C2 (de) | Formmassen auf Basis von acetylenartigen Verbindungen und Verfahren zur Herstellung von hitzegehärteten Harzen mit solchen Formmassen | |
DE2401796A1 (de) | Hitzehaertbare massen und ihre verwendung zur herstellung von hitzegehaerteten harzen | |
DE1469149A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polystyrolfaeden | |
DE2836075A1 (de) | Acrylkohlefaser und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2401797A1 (de) | Verfahren zur herstellung von gegenstaenden aus glasigem kohlenstoff und nach dem verfahren hergestellte gegenstaende | |
DE2433167A1 (de) | Verfahren zur herstellung von formgegenstaenden | |
DE1147385B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Copolymerisaten von Aldehyden | |
DE1037127B (de) | Katalysatoren zur Polymerisation von Formaldehyd | |
DE1420610A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von linearen Kopf-Schwanz-Polymeren | |
DE1085673B (de) | Verfahren zur Herstellung von substituierten Poly-p-xylylenen | |
AT213053B (de) | Verfahren zur Herstellung eines linearen, hochmolekularen Polymerisationsproduktes mit regelmäßiger Struktur | |
DE905885C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen aus chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen und Styrol | |
DE875349C (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylidencyanid (1,1-Dicyanaethylen) | |
DE2224616C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Block-Copolymeren | |
DE2104656A1 (de) | Verfahren zur Homo und Copolymeri sation von Äthylen | |
DE2111966A1 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymerisaten | |
AT220365B (de) | Verfahren zur Polymerisation ungesättigter Ester mit einer nicht endständigen Doppelbindung | |
DE1445310A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Oxymethylenpolymeren |