DE2400319A1 - Verfahren zur aufarbeitung von haertesalzabfaellen - Google Patents
Verfahren zur aufarbeitung von haertesalzabfaellenInfo
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Description
Th. Goldschmidt AG, Essen
Verfahren zur Aufarbeitung von Härtesalzabfällen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung der Reaktionsinasse, .die bei der gemeinsamen Beseitigung von
Barium enthaltenden nitrit-/nitrathaltigen Härtesalzabfällen und cyanid-/cyanathaltigen Abfällen durch Zündung
des trockenen Gemisches"bei erhöhten Temperaturen entsteht.
Aus der DT-PS 2 234 171 ist ein Verfahren zur gemeinsamen Beseitigung, und/oder Aufarbeitung von gegebenenfalls bariumhaltigen
Härtesalzabfällen auf Basis von nitrit-/nitrathaltigen Abfällen einerseits und cyanid-/cyanathaltigen
Abfällen andererseits durch Oxydation des Cyanids/Cyanats durch Nitrit/Nitrat bekannt, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Oxydation des cyanid-/cyanathaltigen Anteils der Härtesalzabfälle mit dem nitrit-/nitrathaltigen Anteil
der Härtesalzabfälle im Überschuß durch Zündung des trockenen Gemisches bei Temperaturen oberhalb 15O°C erfolgt und wobei
anschließend das Bariumcarbonat enthaltende Gemisch mit
Wasser ausgelaugt wird.
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Wird nach dem Verfahren aus diesem Patent auf eine Beseitigung
und nicht auf eine Aufarbeitung der bariumsalzhaltigen Hartesalζrückstände hingearbeitet, so wird vor der thermischen
Reaktion eine dem Bariumanteil entsprechende Menge eines Sulfates des Calciums, Natriums oder des Eisens zugesetzt.
Nach der thermischen Reaktion hat sich eine spröde Reaktionsmasse gebildet, die als ungiftiger neutralsalzhaltiger,
ablagerungsfähiger Müll (Hauptbestandteil Bariumsulfat) verworfen werden kann. Ist bei dem Verfahren ohne
Sulfatzusatz gearbeitet worden, enthält die Reaktionsmasse als Hauptbestandteil Bariumcarbonat. Laugt man dieses Gemisch
mit Wasser aus, werden die löslichen Anteile, wie Natriumcarbonat, Kalium- und Natriumchlorid, herausgelöst.
Nach Filtration von Bariumcarbonatschlamm wird das anfallende stark alkalische Filtrat nach Neutralisation mit Schwefelsäure
dem Abwasser zugeführt.
Es hat sich nun in der Praxis bei dem ausgeübten Verfahren in der Zwischenzeit herausgestellt, daß je nach Verfahrensweise
(mit oder ohne Zusatz von Sulfat) entweder das Abwasser durch die gelösten Salze (Verfahrensweise ohne Sulfatzusatz)
oder die Umwelt durch die entsprechende Sondermüllbelastung (nach Zusatz von Sulfat) in erheblichem Maße belastet wird.
Um nun nach der thermischen Reaktion des cyanid-/cyanathältigen Gemisches mit dem nitrit-/nitrathaltigen Gemisch
fe ί
509823/0742
(die ohne Sulfatzusatz'durchgeführt wurde, damit keine unlöslichen
Abfall- bzw. Endprodukte erhalten werden und um die Salzfracht des Abwassers erheblich herabzusetzen) wiederverwendbare
Salze zu bekommen, wird erfindungsgemäß so verfahren,
daß man die Reaktionsmasse in Wasser suspendiert und entweder
a) der Wäßrigen Suspension wasserlösliche Bariumsalze in, bezogen auf Carbonationen, äquimolaren Mengen zusetzt,
das ausgefallene Bariumcarbonat in an sich bekannter Weise abtrennt oder
b) daß man die alkalische Suspension durch Filtration von
Bariumcarbonat befreit und das Filtrat mit wasserlöslichen Calciumsalzen versetzt, das dabei ausgefallene
Calciumcarbonat abtrennt,
worauf man die nach a) oder b) erhaltenen klaren Lösungen auf einen Wassergehalt von 10 - 20 Gew.-% einengt, das
hierbei ausgeschiedene Natriumchlorid, vorzugsweise bei Temperaturen von 70 - 100°C, abtrennt und die Restlösung
zur Trockne eindampft.
Von besonderem Vorteil hat sich erwiesen, daß man als wasserlösliches
Bariumsalz Bariumnitrat und als wasserlösliches Calciumsalz Calciumnitrat verwendet.
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Erfindungsgemäß wird z.B. so vorgegangen, daß man die noch
heiße Reaktionsmasse, die man aus der Entgiftungsreaktion erhalten
hat, in kaltes Wasser unter Rühren einbringt und dadurch eine ungefähr 7O°C heiße Suspension erhält. Der so erhaltenen
Suspension wird dann im Fall a) unter weiterem Rühren Bariumnitrat zugesetzt. Durch die Reaktion der Barium-Ionen
mit den in der Suspension befindlichen v/asserlös liehen Carbonat-Ionen fällt unlösliches Bariumcarbonat aus. Der
pH-Wert geht aus dem alkalischen Bereich in den neutralen Bereich über. Beim Erreichen des pH-Wertes 6 ist die Reaktion
beendet. Danach wird der Bariumcarbonatanteil zusammen mit
dem schon vorher Unlöslichen durch Filtrationswaschung abgetrennt.
Beim Einsatz von Calciumsalzen als Fällungsmittel für die
Carbonate wird die alkalische Suspension zuerst filtriert, um ein möglichst reines Bariumcarbonat zu erhalten, um dann
bis pH 6 mit Calciumsalz Calciumcarbonat zu fällen und abzutrennen .
Das klare chloridhaltige Nitrit-/Nitrat-Filtrat aus a)
oder b) enthält 50 bis 60 Gew.-% Wasser und wird nun zur Abtrennung des Chloridanteils in einem Kristallisationsverdampfer
auf einen Wassergehalt von 10 bis 20 Gew.-% eingeengt, das ausgeschiedene Natriumchlorid vorzugsweise bei
Temperaturen von 70 bis 1000C abgetrennt und die Restlösung
vollständig entwässert, wobei ein direkt verwendbares Anlaßsalz erhalten wird.
509828/0742
Als Vorteil wirkt sich hierbei die vorherige Verwendung von Barium- oder Calciumnitrat als Fällungsmittel aus, da dadurch
das NCu-NO^-Gleichgewicht des Endproduktes günstig
beeinflußt wird.
Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, daß der nur als Natriumchlorid
abgetrennte Chloridanteil das Natrium-Kalium-Gleichgewicht im Anlaßsalz-Regenerat ebenfalls günstig beeinflußt,
da die.gesamten Abfälle verhältnismäßig mehr Natrium enthalten als dies im niedrig schmelzenden Anlaßsalz
gewünscht ist.
In Ausübung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens stellte sich
heraus, daß man noch auf einen weiteren Verfahrensschritt
des obengenannten Patentes verzichten kann, bei dem nämlich die nitrit-/nitrathaltigen Rückstände aufgeschmolzen werden
und ein Hauptteil dieser nitrit-/nitrathaltigen Schmelze durch Filtration abgetrennt wird und einer getrennten Aufarbeitung
unterzogen werden muß. Dadurch wurde vermieden, daß zuviel überschüssiges Nitrit/Nitrat der thermischen
Oxydationsreaktion zugeführt wurde, welches durch Zuschläge
von Magerkohle reduziert werden mußte.
Dieser Schritt ist jetzt nicht mehr nötig, denn das überschüssige Nitrit/Nitrat wird nach der neuen Verfahrensweise
auf nassem Wege am Ende des erfindungsgemäßen Pro-
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zesses zusaiEmeii mit dem zusätzlich durch die Umsetzung entstandenen
Kitrat in wiederverwendbarer Form erhalten.
Von besonderem Vorteil hat sich bei der erfindungsgemäßen
Verfahrensweise herausgestellt, daß der durch die Entgiftungsreaktion
hauptsächlich verbrauchte Nitratgehalt bei der Carbonatumsetzung wieder gebildet wird und so ein
Anlaßsalz-Regenerat erhalten wird, dem keine Alkali-Nitrate oder -Nitrite mehr zugesetzt werden müssen, um es wiederverwenden
zu können.
Die erhaltenen Alkali-Nitrit/Nitrate können sofort wieder als brauchbare Anlaßsalze in Salzhärtereien eingesetzt
werden.
Durch folgende Beispiele wird das erfindungsgemäße Verfahren
noch näher erläutert:
Beim Einrühren von 8,0 Gewichtsteilen noch über 300 C heißer
Reaktionsmasse aus der durchgeführten Entgiftungsreaktion zwischen cyanid-/cyanathaltigen und nitrit-/nitrathaltigen
Härtesalzabfällen in 10,0 Gewichtsteile kaltes Wasser wird eine 7O°C heiße Suspension erhalten, welche 2,5 Gewichtsteile
Bariumcarbonat und 0,2 Gewichtsteile sonstige Stoffe unge- ■-
löst, 2,2 Gewichtsteile Natriumchlorid, 1,1 Gewichtsteile
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Alkalicarbonat und 2,0 Gewichtsteile Alkali-Nitrit/Nitrat
gelöst enthält. Dieser Suspension werden ^ater weiterem
Rühren 2,5 Gewichtsteile Bariumnitrat zugesetzt. Das Ende
der Reaktion ist durch den pH-Wert von 6 zu erkennen. Danach wird der Bariumcarbonatanteil zusammen mit dem Unlöslichen
durch Filtration und Waschung abgetrennt. Es werden nach der Trocknung 4,5 Gewichtsteile mit 93 Gew.-% BaCO3
erhalten.
Das erhaltene Filtrat wird zusammen mit dem Waschwasser unter Vakuum bis 95°C bei 190 mm Hg eingedampft und das
dabei ausgeschiedene Natriumchlorid durch Dekantieren und
Zentrifugieren abgetrennt. Es verbleibt ein Konzentrat mit 12 Gew.-% Wasser, aus dem nach der vollständigen Entwässerung
4,0 Gewichtsteile Anlaßsalz mit einem Cl-Gehalt von 1,2 Gew.-% erhalten werden. Das Endprodukt bildet bei
160 C eine klare Schmelze.
Aus einer Suspension wie in Beispiel 1 von 8,0 Gewichtsteilen heißer Reaktionsmasse aus der Entgiftungsreaktion
mit 10,0 Gewichtsteilen kaltem Wasser werden durch Filtration
und Waschung 2,7 Gewichtsteile Rohbarxumcarbonat und 93 Gew.-% BaCO3 erhalten.
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Dem Filtrat werden unter Rühren bei 50 C 1,55 Gewichtsteile Calciumnitrat zugesetzt, wonach ein pH-Wert von 6 erreicht
ist. Durch Dekantation, Filtration und Waschung können daraus 0,95 Gewichtsteile Calciumcarbonat erhalten werden. Das klare
Filtrat wird wie in Beispiel 1 konzentriert, das ungelöste Kochsalz abgetrennt und der Rest entwässert. Es werden ebenfalls
4,0 Gewichtsteile Anlaßsalz mit 1,2 Gew.-% Cl erhalten.
Das Endprodukt bildet bei 160 C eine klare Schmelze.
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Claims (3)
1. Verfahren zur Aufarbeitung der Reaktionsmasse, die bei der gemeinsamen Beseitigung von Barium enthaltenden
nitrit-/nitrathaltigen Härtesalzabfällen und cyanid-/ cyanathaltigen Abfällen durch Zündung des trockenen Gemisches
bei erhöhten Temperaturen entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionsmasse in Wasser suspendiert
und entweder
a) der wäßrigen Suspension wasserlösliche Bariumsalze in, bezogen auf Carbonationen, äquimolaren Mengen
zusetzt, das ausgefallene Bariumcarbonat in an sich bekannter Weise abtrennt oder
b) daß man die alkalische Suspension durch Filtration von Bariumcarbonat befreit und das Filtrat mit wasserlöslichen
Calciums al zen versetzt, das dabei ausgefallene Calciumcarbonat abtrennt,
worauf man die nach a) oder b) erhaltenen klaren Lösungen auf einen Wassergehalt von 10 - 20 Gew.-% einengt, das
hierbei ausgeschiedene Natriumchlorid abtrennt und die Restlösung zur Trockne eindampft.
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2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das ausgeschiedene Natriumchlorid bei Temperaturen von 70 - 1OO°C abtrennt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches Bariumsalz Bariumnitrat und als
wasserlösliches Calciumsalz Calciumnitrat verwendet wird.
509828/0742
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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US05/563,275 US3953571A (en) | 1974-01-04 | 1975-03-28 | Process for the treatment of carburizing salt wastes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742400319 DE2400319C3 (de) | 1974-01-04 | Verfahren zur Aufarbeitung von Härtesalzabfällen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2400319A1 true DE2400319A1 (de) | 1975-07-10 |
DE2400319B2 DE2400319B2 (de) | 1976-03-11 |
DE2400319C3 DE2400319C3 (de) | 1976-10-28 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0801028A2 (de) * | 1996-04-13 | 1997-10-15 | Durferrit GmbH Thermotechnik | Verfahren zur selektiven Wiedergewinnung der Salzbestandteile aus nitrit-nitrathaltigen Härtereialtsalzen |
CN113894136A (zh) * | 2020-11-19 | 2022-01-07 | 上海深健环保科技有限公司 | 一种脱除工业固体废盐toc的方法 |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0801028A2 (de) * | 1996-04-13 | 1997-10-15 | Durferrit GmbH Thermotechnik | Verfahren zur selektiven Wiedergewinnung der Salzbestandteile aus nitrit-nitrathaltigen Härtereialtsalzen |
EP0801028A3 (de) * | 1996-04-13 | 1997-10-22 | Durferrit Thermotechnik Gmbh | |
DE19614645C1 (de) * | 1996-04-13 | 1997-10-30 | Durferrit Thermotechnik Gmbh | Verfahren zur selektiven Wiedergewinnung der Salzbestandteile aus nitrit-nitrat-hydroxidhaltigen Härtereialtsalzen |
US5846501A (en) * | 1996-04-13 | 1998-12-08 | Durferrit Gmbh Thermotechnik | Process for the selective recovery of the salt constituents from used hardening shop salts which contain nitrite-nitrate |
CN113894136A (zh) * | 2020-11-19 | 2022-01-07 | 上海深健环保科技有限公司 | 一种脱除工业固体废盐toc的方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS543038B2 (de) | 1979-02-16 |
US3950490A (en) | 1976-04-13 |
JPS50101278A (de) | 1975-08-11 |
DE2400319B2 (de) | 1976-03-11 |
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