DE239703C - - Google Patents
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 239703 KLASSE 40«. GRUPPE £
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein mechanischer Röstofen für Schwefelkies und
sich ähnlich verhaltendes Material, bei welchem einerseits Überhitzung des Erzes und Schmolzbildung
und anderseits unerwünschte Kühlung sowie Zersetzung der entstandenen Röstgase und Krustenbildung, besonders an den Wandungen
des Ofens und der Welle vermieden werden. Dies wird dadurch erreicht, daß man
ίο die Möglichkeit des Springens der bisher zur
Aufnahme von Kühlluft hohl gestalteten Welle und entsprechend hohl gestalteter, daran angeschlossener
Rührarme dadurch ausschließt, daß man überhaupt keine hochkomprimierte Kühlluft verwendet, sondern an deren Stelle
Röstgase in die hohle Welle und die Rührarme einführt und die Erzdurchfälle derart anbringt,
daß sie sich, zwischen den, besonders in der Etage höchster Glühtemperatur und daher
höchster Schmolzbildung angebrachten Kühl-. Vorrichtungen befinden oder diese durchsetzen,
so daß das Erz auf seinem Wege von einer Etage zur anderen gekühlt werden kann. Die
zur Kühlung der Ofenwelle und sonstiger Teile des Ofens dienenden Röstgase können beispielsweise
von der Reinigungsanlage der Gase einer Schwefelsäureanlage herrühren, welche die Gase schon im abgekühlten Zustande
und mit verhältnismäßig geringem Druck an die Kühlung des mechanischen Ofens abgibt.
Die Gase werden dann hier wieder erhitzt und können dann in einem Glover apparat, in Bleikammern
oder sonstigen Einrichtungen zur Schwefelsäurebildung direkt Verwendung finden.
Um etwa beim Abrösten des Erzes unoxydiert abdestillierenden Schwefel zu oxydieren
oder zurückzuhalten, ist der Ofen oben1 in der ersten und gegebenenfalls zweiten Etage
mit einer Decke von ausgebranntem Erz, von Abbrand versehen, welche solchen Schwefel
zurückhält und ihn sogar zum großen Teil oxydiert und auch anderseits die Hitze konzentriert.
Durch diese Schicht von Abbrand wird ein großer Teil der unverbrauchten Verbrennungsluft
des Ofens mit einem großen Teil des etwa durch Zersetzung des Schwefeldioxyds durch die gleichzeitig aus den Erzen entwickelte
Kohlensäure entstandenen oder aus sonstigen Ursachen, etwa durch Unregelmäßigkeit im
Ofengang unzersetzt übergehenden Schwefels, verbrannt und die Röstgase auf diese Weise
an Schwefeldioxyd angereichert. Etwa dann noch unverbrannt in dem Abbrand zurückbleibender
Schwefel kann durch Rösten des Abbrands ebenfalls gewonnen werden. Die Abbrandschicht wirkt ferner als Gasfilter und
gestattet durch entsprechende Auswahl der Körnung eine leichtere Regelung des Zuges
und der Hitze.
Ausführungsformen eines mechanischen Rostofens gemäß vorliegender Erfindung sind auf
der beiliegenden Zeichnung zur Darstellung gebracht, und zwar, in den Fig. 1, 2 und 3 im
senkrechten Schnitt durch den Ofen.
Fig. 4 ist ein Grundriß der Äusführungsform der Fig. 3.
Fig. 5 ist eine schematische Darstellung eines Fünf-Etagen-Ofens zur Verdeutlichung des
Gangs des Erzes und der Luft.
Fig. 6 zeigt eine besondere Art der Anordnung der beispielsweise zwischen zweiter und
dritter Etage angeordneten Kühlkammer.
Das Erz selbst wird beispielsweise durch den Trichter ρΛ eingegeben und gelangt auf die
Etagen a, zwischen welchen die Rührarme ο
ίο angebracht sind. In der der Schmolzbildung
am meisten ausgesetzten Zone ist eine bereits sonst verschlagene Kühlvorrichtung angebracht;
sie besteht in den Ausführungsformen der Fig. i, 2 und 3 aus einer Kammer m, die
durch ein beliebiges Mittel, beispielsweise durch Wasser, gekühlt werden kann, das durch die
Leitungen η zuströmt. In der Ausführungsform der Fig. 6 liegen einzelne getrennte Kühlkanäle
k direkt in der Mauerung der Sohle der betreffenden Etage. Da bei diesem Ofen
eine übermäßige Ausdehnung der Wandung der hohlen Welle b nicht zu befürchten ist,
so braucht man hier auch nicht wie sonst den bedeutenden, wechselnden Ausdehnungen und
Zusammenziehungen der die Welle darstellenden zylindrischen Kammer und der Mauerungen der einzelnen Etagen Rechnung* zu
tragen, sondern kann mit der Ausmauerung der Etagen in an sich bekannter Weise bis an die
hohle Welle «selbst herangehen.
Die Kühlkammern sind zweckmäßigerweise mit abgeschrägten Wänden versehen, um die
Weiterbeförderung des Erzes zu erleichtern, welches in den vorliegenden Ausführungsformen
auf ihrer Oberseite aufliegt und um das Kühlmittel selbst auf- und abwärts strömen
zu lassen und dadurch einerseits seine Ab- und Zuführung zu erleichtern, anderseits seine Kühlwirkung
besser auszunutzen. Die Kühlvorrichtungen können auch in den Zwischenraum zwischen den betreffenden Etagen eingebaut
sein oder an der Wandung des Ofens belegen sein, und man kann sie auch in mehrere durch
Zwischenräume voneinander getrennte, kleinere, gegebenenfalls ebenfalls mit schräg abfallenden
Wänden versehene Kammern oder Kühlleitungen auflösen. Der Grad der Kühlung läßt
sich durch in den Kühlleitungen angebrachte Hähne, Schieber o. dgl. regeln.
Bei den vorliegenden Ausführungsformen liegen die Erzdurchfälle v1 um die hohle, von
den kühlenden Röstgasen durchströmte Welle herum zwischen den einzelnen Teilen der Kühlvorrichtung,
so daß das Erz beim Übergang zur
'55 nächsten Etage gekühlt wird. Um auch einen Wärmeaustausch zwischen Verbrennungsluft
und den zur Kühlung benutzten Röstgasen zu erzielen, empfiehlt es sich, auch einen Teil der
Luftdurchlässe an der Hohlwelle entlangzuführen, und die Einrichtung" ist zweckmäßigerweise,
wie dies z. B. die hier dargestellten Ausführungsformen verdeutlichen, derart getroffen,
daß Erzdurchfälle v, v1 und Luft durchlässe w, w1 abwechselnd an verschiedenen Enden der
Etagen zu liegen kommen, so daß das Erz beispielsweise den in der schematischen Fig. 5
mit P bezeichneten Weg und die Luft den Weg L zurücklegt. Hierdurch, sowie durch den
Umstand, daß die Mauerung der Etagen bis dicht an die Hohlwelle b herangehen kann,
wird die Staubbildung in an sich bekannter Weise fast vollständig vermieden, da der meiste
Staub dort gerade zu entstehen pflegt, wo dem herabgehenden Erz die Luft direkt entgegenströmt.
Um das Erz an der nicht für den Erzdurchfall bestimmten Stelle besser zurückzuhalten,
kann man hier noch einen erhöhten Rand f anbringen.
Die den Ofen oben abschließende Schicht von Abbrand q wird in den vorliegenden Ausführungsformen
durch den Trichter p aufgegeben. Durch ein zweckmäßig darunter angeordnetes
Gewölbe, einen Verteiler s o. dgl., und in der Ausführungsform Fig. 2 durch Ansätze
χ wird der Abbrand auf den obersten Etagen verteilt, wodurch man gleichzeitig bewirkt,
daß die aufsteigenden Gase bzw. die Luft leichter durch die gesamte Abbrandschicht
hindurchströmen können. Durch eine Schnecker kann der Abbrand in der Ausführungsform der
Fig. ι weiterbefördert und gegebenenfalls herausgeschafft werden, während in der Ausführungsform
der Fig. 2 durch die schräge Fläche χ bereits die Weiterbeförderung des Abbrandes
bewirkt wird. In der Ausführungsform der Fig. 3 sind in der untersten der den Abbrand
enthaltenden Etagen Öffnungen e angebracht, welche durch von der hohlen Triebwelle b bewegte
Klappen verschlossen gehalten werden, so daß die öffnungen e bei jedesmaliger Umdrehung
der Rührarme einmal geöffnet und geschlossen werden können. Mit t ist der die
Förderschnecke enthaltende seitliche Ansatz bezeichnet. Außer den bereits angegebenen
Funktionen der Decke von Abbrand gewährt diese noch den Vorteil, daß die Ofendecke gegen
die nachteiligen Wirkungen zu großer Wärmeausstrahlung geschont wird.
Da bei diesem Röstofen keine Möglichkeit besteht, daß falsche Luft durch Leckstellen
der Welle oder der an sie angesetzten üblichen hohlen Rührarme in den Ofen treten kann, so
ist auch weniger Gelegenheit zur Entstehung von Calciumsulfat gegeben, und es wird daher
auch diese Ursache des Backens der Erze bei dem vorliegenden Röstofen entfernt. Es wird
hierbei auch an Betriebskraft gespart, da der sonst zum Einpressen der Kühlluft in die Hohlwelle
erforderliche besondere Ventilator hier fortfällt. Da die sonst durch häufige Leckstellen
entstehende Verdünnung der Gase durch Luft vermieden wird, so sind die aus dem
Ofen abgehenden Gase auch reicher an Schwefeldioxyd als bei den üblichen Röstofen. Dazu
kommt noch, daß die Abbranddecke eine bessere Ausnutzung der Gase gestattet und Schwefelverluste verhindert.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:I. Mechanischer Röstofen mit besonderen ίο Kühlkanälen in den heißesten Etagen für Schwefelkies und sich ähnlich verhaltendes Material, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung der üblichen, gegebenenfalls in bekannter Weise mit daran angesetzten Hohlarmen versehenen Ofenwelle durch kalte Röstgase geschieht.
- 2. Ausführungsform des Röstofens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur besseren Regelung der Abröstung in den oberen Etagen im obersten Teil des Ofens eine aus gekörntem Abbrand bestehende, gleichzeitig die Gase filtrierende Decke angebracht ist.
- 3. Ausführungsform des Röstofens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzdurchfälle zwischen den gegebenenfalls mit abgeschrägten Wänden versehenen Kühlvorrichtungen belegen sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1040254B (de) * | 1955-05-12 | 1958-10-02 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Roesten sulfidischer Materialien in Etagenoefen |
-
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