DE23941C - Neuerungen an Klappstühlen - Google Patents
Neuerungen an KlappstühlenInfo
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- DE23941C DE23941C DENDAT23941D DE23941DA DE23941C DE 23941 C DE23941 C DE 23941C DE NDAT23941 D DENDAT23941 D DE NDAT23941D DE 23941D A DE23941D A DE 23941DA DE 23941 C DE23941 C DE 23941C
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Klappstuhl ist derart construirt, dafs der Sitz mit Leichtigkeit, je nach der Bequemlichkeit
des Sitzenden, hoch oder niedrig gestellt werden kann, und dafs ferner die Rücklehne
in jedem beliebigen Winkel zwischen der horizontalen und verticalen Stellung von der auf
dem Stuhl sitzenden Person ohne Anstrengung und ohne aufzustehen gestellt-werden kann.
Es sind ferner Einrichtungen getroffen, dafs der Stuhl auch als Tisch benutzt werden und,
zusammengeklappt, als Schwimmkissen Verwendung finden kann.
Auch ist der Stuhl zum Schutz gegen Regen, Wind und Sonnenstrahlen mit einem abnehmbaren
Schirm oder Schutzdach versehen.
Auf beiliegender Zeichnung zeigt:
Fig. ι die Seitenansicht des Stuhles,
Fig. 2 die Vorderansicht desselben,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie χ - χ, Fig. ι.
Fig. 4 veranschaulicht einen Horizontalschnitt nach der Linie y-y, Fig. 5,
Fig. 5 die Oberansicht des Stuhles.
Fig. 6, 7 und 8 sind Details in vergröfsertem Mafsstabe.
Der Rahmen des Sitzes wird vorn und hinten durch die Stücke A und auf den Seiten durch
die Stücke A* A* begrenzt. An den beiden äufseren Enden des vorderen Stückes A schliefsen
sich die äufseren Seitentheile A' an, welche, in der Ebene des Sitzes liegend, sich nach hinten
erstrecken, und in die beiden Hinterbeine A" A" auslaufen.
Die Vorderbeine sind mit B bezeichnet. Cx Cx sind die Seitentheile des Rahmens der
Rücklehne, welche durch die Querstege C' C" unten und oben verbunden sind. Zwischen
diesen Querstegen und den Seitentheilen ist Flechtwerk oder irgend ein anderer Stoff oder
Zeug gespannt, ebenso wie zwischen den den Sitz bildenden Rahmstücken A Ax.
L) ist eine an der inneren Fläche von A' und A" befestigte Sperrscheibe, Fig. 6 und 7,
mit schiefen Zähnen und D' der dazu gehörige Sperrhaken.
E E sind Längsrippen auf der äufseren Fläche der Seitentheile A', auf Fig. 1 punktirt gezeichnet,
E' E' diesen Rippen entsprechende Nuthen in den beiden Ausziehleisten F, an
welchen die Arme HH' befestigt sind. G G sind geschlitzte Schienen von Metall zur Führung
der Ausziehleiste F, Fig. 3, an dem Bolzen f.
II sind Rahmen, welche mit Flechtwerk J
oder anderem Stoff ausgefüllt sind; diese Rahmen sind um Bolzen h h' an den oberen Enden
der Arme HH' drehbar.
KLL', Fig. ι und 5, ist eine Füllung von
Kork oder irgend einem anderen Körper von grofser Schwimmfähigkeit, und M ein verstellbarer
und abnehmbarer Schirm.
Die Eigenthümlichkeiten des Klappstuhles bestehen in folgendem:
ι. Die Höhe des Sitzes A sowie der Winkel,
welchen die Stuhlbeine A" und B bilden, läfst sich verstellen , ohne dafs die Stellung der
Rücklehne Cx geändert werden mufs, und umgekehrt
kann die Rücklehne in verschiedenen Neigungswinkeln festgestellt werden, ohne dafs
weder die Höhe des Sitzes A noch der Winkel, welchen die Stuhlbeine A" und B bilden, hiervon
beeinflufst wird.
2. Die die Stelle der Armlehnen vertretenden Arme // sind unabhängig von der Rücklehne
und können mit Leichtigkeit von dem Stuhl abgenommen und wieder angeschraubt werden.
3. Die Rahmen // sind drehbar und verschiebbar und können infolge dieser Anordnung
als Tischplatten verschiedenen Zwecken dienen.
4. Zusammengeklappt, bildet der Stuhl durch seine Füllungen KLL' ein vorzügliches Schwimmkissen.
Was die erste Eigenthümlichkeit betrifft, so leiden die gewöhnlichen derartigen Klappstühle
an dem Uebelstand, dafs der Neigungswinkel der Rücklehne von der Sitzhöhe und dem Winkel
der Vorder- und Hinterbeine abhängig ist, da die Drehachse der Beine gewöhnlich mit derjenigen
der Rücklehne zusammenfällt.
Bei vorliegendem Klappstuhl sind die Vorderbeine B mit den Seitentheilen Cx der Rücklehne
durch ein' Gelenk C, Fig. 2 und 7, verbunden, dessen Drehachse c durch Verticalschlitze
c' in die beiden äufseren Seitentheile A' A" gesteckt und vermittelst Unterlegscheibe w' und
Mutter w fest mit den Theilen A' A" und B verbunden ist. Durch Losschrauben der Mutter ze/
und Verschiebung der Seitentheile A' in der Richtung des Schlitzes c' kann die Sitzhöhe
gröfser oder kleiner gemacht werden.
Um den Sitz in verschiedenen Höhen zu unterstützen und zu halten, ist' vor der Achse c
eine zweite Achse b' in dem oberen Theil der Stuhlbeine B B eingelassen und daselbst durch
einen Deckel gehalten, Fig. 8. Der Umfang des mittleren Theiles dieser Achse ist eckig
oder durch Flächen begrenzt, welche in verschiedenem Abstand von der Mittellinie der
Achse stehen und auf welchen die Seitentheile A x
des Sitzes, je nach der höheren oder niederen Stellung desselben, aufruhen. Nähme man. anstatt
der geraden Flächen etwa excentrische Scheiben, so würden sich dieselben durch das
Gewicht der sitzenden Person leicht zurückdrehen und der Sitz sich senken können.
Um die Rücklehne in verschiedener Winkelstellung feststellen zu können, dient die Sperrscheibe
D1 in welche der Sperrzahn D' eingreift; dieser Eingriff wird durch die Feder a'
gesichert, während die Ausrückung des Zahnes durch Drehen des Griffes d bewirkt wird.
Will man in mehr aufrechter Stellung sitzen, so neige man sich vor und ziehe die Rücklehne
nach, wobei der Haken D' über die Zähne der Scheibe D läuft, bis die Lehne die
gewünschte Stellung hat.
Will man im Gegentheil sich mehr zurücklegen, so drehe man Griff d so, dafs der Sperrhaken
aufser Eingriff kommt, und lege sich nun in die gewünschte Stellung. Die Rücklehne
wird sich um die Achse c drehen, bis man den Haken D' durch Loslassen des
Griffes d wieder einschnappen läfst.
Durch diese Vorrichtung läfst sich der Klappstuhl in eine Chaise longue verwandeln, überhaupt
der Rücklehne jede beliebige Stellung geben.
Was die zweite und dritte Eigenthümlichkeit, nämlich die Anordnung und Construction der
Armlehnen Il betrifft, so sind dieselben, wie erwähnt, durch die Arme HH1 mit den .Ausziehleisten
FF, welche vermittelst Längsnuthen E' auf den Längsrippen E der äufseren Seitentheile
A' geführt sind, verbunden. Die Leisten F sind der Länge nach mit einem Schlitz versehen,
welcher nach aufsen durch die Metallschienen G mit Schlitz g eingefafst ist. Nach
hinten endigt der Schlitz in eine Erweiterung g', die grofs genug ist, um die Mutter des Bolzens/
durchzulassen, welcher durch den Schlitz g und den der Ausziehleiste geht und in den
äufseren Seitentheil A' des Stuhles eingeschraubt ist.
Die Rahmen //sind drehbar um die Zapfen hh' und können durch die Mutter /2"" des mit Gewinde
versehenen Bolzens ti', welcher an dem Rahmen / befestigt ist und durch ein Auge
des Armes H' geht, in irgend einer _ Schräge festgestellt werden.
Durch zwei in einander greifende gezahnte Scheiben h" und h'", von welchen h'" an dem
Rahmen / und h" an dem Auge des Armes H' befestigt ist, wird beim Anziehen der Mutter
die Stellung der Rahmen / gesichert. Dieselben können, wenn sie in die horizontale Lage gedreht
und festgestellt werden, als Tischplatten zu beiden Seiten des Stuhles dienen, da die
Drehachse einer solchen Platte nicht mit der Mittellinie derselben zusammenfällt oder der
untere Theil derselben in der Stellung der Fig. ι viel gröfser ist wie der obere, so können,
je nach der Drehung, diese Tischplatten J nach innen, wie die punktirten Linien, Fig. 5, zeigen,
oder nach aufsen über den Seitenrand des Sitzes herein- oder hinausragen.
Dreht man diese Platten J beide nach innen und zieht die Ausziehleisten F, nachdem man
die Muttern der Bolzen f gelöst, nach vorn, wobei dieselben auf den Rippen E gleiten, so
erhält man durch nachheriges Wiederanziehen dieser Muttern einen, festen, aus zwei Platten
bestehenden Tisch von genügender Gröfse.
; Damit die auf den Tischplatten befindlichen Gegenstände nicht herunterfallen (bei Schiffsstiihlen),
ist der die Platte J bildende Stoff in der Mitte des Rahmens / gespannt, wie die
punktirte Linie der Fig. 3 zeigt, so dafs rings um die Platte nach oben und unten ein erhöhter
Rand über die Ebene der Platte vorspringt. .
Will man die Rahmen // abnehmen, so schraubt man die Muttern der Bolzen//zurück
und schiebt die Leisten FF so weit vor, bis die Erweiterung g" am Ende des Schlitzes concentrisch
mit dem Bolzen / ist, über dessen Mutter sich nun die Leiste F seitlich abheben
läfst.
Das Schutzdach M ist am oberen Theil der Rücklehne derart verschiebbar angebracht, dafs
es entsprechend der Gröfse des Sitzenden oder der Stellung der Rücklehne in verschiedenen
Lagen angebracht werden kann. Dasselbe ist nach Art der Wagenverdecke zusammenlegbar
eingerichtet.
Die beiden Bolzen, um welche sich die unteren Augen der Bügel, über welchen das
Verdeck gespannt ist, drehen, gleiten in dem Schlitz langer Metallplatten ti, Fig. 1 und 2,
welche auf den äufseren Seitenflächen der Lehnen Cx Cx befestigt sind. Zwischen der
Platte ζ und dem Körper der Lehne Cx ist eine
Nuth für den Kopf des Bolzens ausgearbeitet, an dessen äufserem Ende eine Klemmmutter /
zur Befestigung des Schutzdaches an der Rücklehne dient, indem beim Anziehen dieser Mutter
sich der Kopf des Bolzens gegen die innere Fläche der Platte i anprefst.
Um den Schirm M abzunehmen, schraubt man die Muttern// los und schiebt den Schirm
bis an das obere Ende des Schlitzes, wo sich eine Erweiterung befindet, welche den Bolzenkopf
durchläfst.
Damit der Stuhl, zusammengeklappt, als Schwimmkissen benutzt werden kann, durch
welches ein Gewicht bis zu 75 kg schwimmend getragen wird, ist der Raum zwischen den beiden
Seitentheilen Cx C* der Rücklehne, sowie
derjenige zwischen den Vorderbeinen BB mit Füllungen L L' und K von Kork oder anderen
geeigneten Materialien versehen.
Die Füllung L ist so dick, däfs dieselbe von
der Vorderkante der Querrahmen C' C" der Rücklehne bis etwa 5 bis 8 cm hinter die
Seitentheile Cx Cx derselben reicht; oben biegt
sich diese Füllung um den Querrahmen C" herum und verläuft bei /".
Hierdurch wird ein als Kopfkissen dienender Wulst am oberen Ende der Rücklehnen gebildet.
Die Füllung selbst ist vorn und hinten von wasserdichtem Stoff umgeben, wie Fig. 1
im Schnitt zeigt.
Die Füllung K ist, von der Vorderkante von B an gemessen, ebenfalls zwischen 5 und 8 cm
dick. Die Enden der Füllungen sind bei /' und k verjüngt zulaufend, um das Zusammenklappen
des Stuhles, sowie die Verstellbarkeit der Rücklehne nicht zu hindern.
Wird der Stuhl zusammengeklappt, so bilden die geschweiften Flächen der unteren Sitzseite,
verbunden mit der geschweiften Fläche der Rücklehne, eine Tragbahre, welche vermöge
ihrer Füllung von äufserst geringem specifischen Gewicht einen darauf liegenden menschlichen
Körper über dem Wasser zu halten vermag.
Aus diesem Grunde eignet sich der beschriebene Klappstuhl zum Gebrauch an Bord und
auf dem Deck von Schiffen, da derselbe in zusammengeklapptem Znstande sehr wenig Raum
einnimmt und im Nothfall als Schwimmkissen dient, während er aufgeklappt sowohl als Stuhl,
Sessel, Chaise longue oder Ruhebett als auch als Lese-, Schreib-, Zeichen-, Spiel- und Speisetisch
benutzt werden kann.
Claims (7)
- PATENT-A NSPRÜCHE:An transportablen Klappstühlen für Schiffe:
ι. Die Verwandlung des Stuhles in ein Schwimmkissen durch Anbringung der Füllungen KL L'. - 2. Der Mechanismus zum Verstellen der Rücklehne Cx Cx, bestehend aus Achse c, Gelenk /, Sperrscheibe D und dem Sperrhaken D', wodurch die Neigung der Rücklehne geändert werden kann, ohne die Sitzhöhe und den Winkel der Vorder- und Hinterbeine zu ändern.
- 3. Der Mechanismus zum Verstellen des Sitzes, bestehend aus dem Schlitz c', der Achse c und den Muttern w w', Fig. 7, wodurch der Sitz höher oder niedriger gestellt werden kann,- ohne den Winkel der Vorder- und Hinterbeine oder die Neigung der Rücklehne ändern zu müssen.
- 4. Die um Zapfen b' b' drehbaren eckigen Sitzträger b" b", welche auf den Beinen BB ruhen und durch Drehen den Sitz in verschiedenen Höhen unterstützen.
- 5. Die Einrichtung der drehbaren Platten J in den Rahmen I, welche vermittelst Ausziehleisten F verschiebbar sind, wodurch Tischplatten zur Seite und vor der auf dem Stuhl sitzenden Person dargestellt werden können.
- 6. Der Mechanismus der um die Bolzen h und h' drehbaren Rahmen in Verbindung mit der Mutter h"" und den gezahnten Scheiben h" h'" zum Feststellen der Rahmen.
- 7. Die drehbaren Rahmen // in Verbindung mit den Armen HH', den Ausziehleisten F mit dem Schlitz g g' und den mit Mutterversehenen Bolzen//, wodurch die Rahmen in beliebiger Entfernung vor dem Stuhl festgestellt und abgenommen werden können. Die durch die Fig. ι bis 8 dargestellte Gesammtanordnung, bestehend aus einer durch die Sperrscheibe D und Sperrhaken D' verstellbaren Rücklehne eines durch Schlitz c' verstellbaren Sitzes AA*, den eckigen Sitzträgern b" b" und den in den Armen HH1 drehbaren Rahmen //, welche durch die gezahnten Klemmscheiben h" und h'" vermittelst der Mutter h"" festgestellt und durch die an den Seitentheilen A' A' geführten geschlitzten Ausziehleisten FF und die Bolzen // nach vorn geschoben, befestigt oder abgenommen werden können, so dafs durch diese Construction sowohl Rücklehne als auch Sitz des Stuhles unabhängig von einander verstellt und nach Belieben seitliche oder vordere Tischplatten in Verbindung mit dem Stuhl hergestellt werden können.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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