DE239260C

DE239260C -

Info

Publication number: DE239260C
Application number: DENDAT239260D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- JVI 239260 KLASSE 49 f. GRUPPE

Bisher war es üblich, die beim Bedrucken von Papier oder Stoff benutzten Walzen nach Entfernen der Gravur bzw. Ätzung, was bis zur etwa doppelten Bildtiefe geschehen mußte, für entsprechend kleinere Muster einzurichten, somit für andere Druckarbeiten zu benutzen, da die verkleinerten Walzen für gleich große Musterrapporte oder Bildgrößen nicht mehr verwendbar waren.

ίο Dieser Übelstand wird schon bei Verwendung von Druckwalzen für Zeugdruck schwer empfunden, da es hier notwendig wird, auch selbst für die im Umfang nur um wenige Millimeter verkleinerten Walzen Ersatz zu schaffen, und mithin an großen Walzen stets ein größerer Vorrat vorhanden sein muß.

Ganz besonders nachteilig erweist- sich das Kleinerwerden von Walzen nach jeder Entfernung einer Ätzung beim Rotations-Illustrationsdruck für Zeitungen, da hier die Einhaltung eines Formats bzw. Umfangs der Bilddruckwalze bestimmter Größe unerläßich ist.

Wollte man zur Vermeidung eines großen Vorrats von Walzen die ihrer Gravur oder Ätzung beraubte Druckwalze auf ihren ursprünglichen Durchmesser zurückführen, so kannte man nur den einen sehr kostspieligen Weg: die Aufdickung der Walzen auf elektrolytischem Wege.

Diese Übelstände werden nach vorliegendem Verfahren in der Weise beseitigt, daß die von neuem zu benutzende Walze, die in der Regel aus einem Mantel von Kupfer auf einem Eisen- oder Stahlkern besteht, nach Entfernung der alten Gravur oder Ätzung von ihrem Kern durch Ausübung eines fortschreitenden Druckes von außen gelockert und hierbei gleichzeitig in ihrem Durchmesser vergrößert wird, worauf sie auf einen neuen Kern geeigneter Größe aufgestreift und mit diesem. zusammen durch einen Matrizenring von solchem Durchmesser gezogen wird, daß die vergrößerte Walze auf den gewünschten Durchmesser gebracht und gleichzeitig fest auf den Kern gepreßt wird.

Das Lockern der zu erneuernden Walzen auf ihrem alten Kern geschieht zweckmäßig mit Hilfe von W^Talzen oder Rollen.

Bei der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung zum Aufweiten der Mäntel sind in einem Gestell α zwei Walzen b gelagert, auf welche die zu behandelnde Walze c gelegt wird. Von oben wirkt auf die Druckwalze c eine dritte Rolle oder Walze d ein, die in¹ einem drehbar mit dem Gestell α verbundenen Arm e gelagert ist, welcher mit seinem freien Ende durch ein Schraubenrad f o. dgl. abwärts gepreßt wird. Durch Drehen der Walzen b wird auf den Mantel c ein fortschreitender Druck ausgeübt, so daß der Mantel sich auf seinem Kern g lockern und in seinem Durchmesser vergrößern muß. Ist dies in genügender Weise geschehen, so wird der Mantel c von dem Kern g abgezogen und auf einen Kern g¹ (Fig. 2) von entsprechend größerem Durchmesser aufgestreift und mit diesem zusammen durch einen Matrizenring i gezogen,

dessen innerer Durchmesser dem Außendurchmesser entspricht, den die Druckwalze ur-' sprünglich gehabt hat und wieder erhalten soll.

Druckwalzen oder Mäntel von Druckwalzen können wiederholt in dieser Weise behandelt werden, wobei jeweilig der neue Kern g¹, g², g³ usw. (Fig. 3, 4 und 5) einen entsprechend größeren Durchmesser erhält, während nach jeweiliger Bearbeitung die Walze selbst stets wieder den gleichen Durchmesser annimmt. Dieses Verfahren kann so oft wiederholt werden, als die Wandstärke des aus Kupfer oder anderem zu Gravuren oder Ätzungen geeigneten Metall bestehenden Mantels es zuläßt.

Anstatt vor dem Lockern des Mantels auf

dem alten und Auftreiben desselben auf den neuen Kern kann das Entfernen der nicht mehr gewünschten Gravur oder Ätzung, soweit dies nicht schon durch die Wirkung des Aufwalzens und des Aufziehens geschehen ist, gewünsehtenfalls auch nach vollzogenem Befestigen des Mantels auf einen Kern größeren Durchmessers vorgenommen werden. Selbstverständlich muß der Durchmesser des Ziehringes dann um die doppelte Stärke der noch zu entfernenden Metallschicht größer sein als bei dem ersten Verfahren.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zum Zurückführen der ihrer Gravur oder Ätzung beraubten bzw. zu beraubenden Druckwalzen auf ihren ursprünglichen Durchmesser, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (e) durch Ausübung eines fortschreitenden Druckes von außen auf ihrem Kern (g) gelockert und gleichzeitig in ihrem Durchmesser vergrößert wird, worauf sie auf einen Kern (g¹) von größerem Durchmesser als der des früheren aufgestreift und mit diesem zusammen durch einen Matrizenring (i) von solchem Durchmesser gezogen wird, daß die vergrößerte Walze fest auf den Kern gepreßt und gleichzeitig auf den gewünschten Durchmesser gebracht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.