DE239162C - - Google Patents

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DE239162C
DE239162C DENDAT239162D DE239162DC DE239162C DE 239162 C DE239162 C DE 239162C DE NDAT239162 D DENDAT239162 D DE NDAT239162D DE 239162D C DE239162D C DE 239162DC DE 239162 C DE239162 C DE 239162C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06FMATCHES; MANUFACTURE OF MATCHES
    • C06F3/00Chemical features in the manufacture of matches

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bisher sind die verschiedensten Stoffe zur Herstellung nicht giftiger Zündmassen benutzt worden. Man hat besonders in der Streichholzfabrikation . versucht, Phosphor zu verwenden und diesem durch ein besonderes Verfahren seine giftige Wirkung zu nehmen. Am besten ist man dazu gelangt durch Zusammenschmelzen von Schwefel mit rotem Phosphor; jedoch zeigen die hierbei entstehenden Verbindungen, welche zur Hauptsache P4 S3 enthalten, noch immer unangenehme Eigenschaften, welche durch das nachstehend beschriebene Verfahren beseitigt werden.
Die Herstellungsweise besteht darin, daß nach der Methode von J. Mai und Schaffer, Chemikerzeitung, Repertorium 1903, S. 117, zunächst durch Erhitzen von 124 Teilen rotem Phosphor mit 98 bis 100 Teilen Schwefel auf 3300 im Kohlensäurestrome die bekannte Ver-
»1 bindung P4 S9, Phosphorsesquisulfid, hergestellt wird. Nach erfolgter Reaktion ergeben dann die Analysenproben, wieviel P4 S3 in der Rohschmelze enthalten ist. Es hat sich nun herausgestellt, daß sich durch Anlagerung von Schwefel neue Schwefelphosphide bilden, welche, mit den bekannten Phosphorschwefelverbindungen verglichen, ganz andere chemische und physikalische Eigenschaften aufweisen. U. a. besitzen die Verbindungen einen unter ioo° liegenden Schmelzpunkt. Um z. B. die Verbindung P4 S3 + S7 = P4 S10 herzustellen, ist nur nötig, in Molekulargewichten ausgedrückt, daß 220 Teile P4 S3 mit 224 Teilen S nach dem Erkalten der P4 S3-Schmelze vermischt werden und diese Mischung mit Schwefelkohlenstoff durchgekrückt und filtriert wird, wobei sich aus dem Filtrat das P4 S10 teils als gelber Kuchen, teils in <^ ^-Tafeln
ausscheidet. Um möglichst kleine Kristalle zu erhalten, kann man die Lösung in Benzin einlaufen lassen. Zwecks Wiedergewinnung des Schwefelkohlenstoffs kann auch im Vakuum bei gewöhnlicher Temperatur eingedampft werden. Daß in der Verbindung ein neues Phosphorsulfid vorliegt, zeigen folgende Vergleiche.
P4 S3 mit Natronlauge versetzt gibt:
P4 S3 -|r 9 Na 0 H '
= 3 Na3 P O3 + 3 H2 S + P. H3; g0
P2 S3 mit Natronlauge versetzt gibt:
Po S3 + 6 Na O H ^r. 2 Na3PO3 + 3 H2S;
P2 .S5 mit Natronlauge versetzt gibt:
.P.2SH 4 6NaOH + 2 H2O
=, 2 Na3 P
O4
P4 S10 mit Natronlauge gibt keine H2 S-Eiit-■ wicklung, sondern eine gelbe Lösung, aus der g0 sich auf geringen Alkoholzusatz weiße -Kristalle abscheiden.
P4 S3 und P4 S10 lösen sich leicht in Schwefelkohlenstoff, P2 S5 und P3 S3 dagegen nur sehr schwer.' P4 S3 besteht aus gelben . Na- 5^ dein vom Schmelzpunkt i66° und entzündet sich beim Erhitzen auf dem Wasserbade, nachdem vorher starke Rauchbildung eintrat.
P4 S10 besteht aus gelben <^ ^> - Tafeln
vom Sinterpunkt 520 und Schmelzpunkt 520;
beim Erhitzen auf dem Wasserbade tritt keine Rauchbildung auf, auch konnte niemals ein Entzünden beobachtet werden'. Wird PiS10 im Kugelröhrchen erhitzt, so tritt bei 128 bis 1300 ein Aufschäumen und gleichzeitiges Festwerden ein» wobei sich das P4 S10 in 2 P2 S5 zerlegt hat. Es ist dann unlöslich in Schwefelkohlenstoff geworden und schäumt mit Natronlauge unter Schwefelwasserstoffentwicklung stark auf.
P2 S3
und P2 S5 bestehen aus Nadeln von
hohem Schmelzpunkt. P2 S5 schmilzt bei 2790. Mit Natronlauge entwickelt sich Schwefelwasserstoff. Die mit diesen Körpern hergestellten Zündmassen verderben beim Lagern. Es gibt noch eine andere Herstellungsweise von Phosphorpolysulfiden aus P4 S3 und Anlagerung von, S, welche je nach der Menge des angewandten Schwefels P4 S4, P1 S5, P4 S6 usw. ergeben. Vermischt man mechanisch 220 P4 S3 -|- 224 S und erwärmt in einer Porzellanschale, so sintert die Mischung bei 350 und schmilzt bei . 450. Beim Erkalten bildet sich ein harter Kuchen, welcher zerrieben direkt zur Herstellung von Zündmassen verwendet werden kann. Laut Berechnung müßte das P4 S10 aus 27,93 Prozent P und 72,07 Prozent S bestehen.
Das P4 S10 gibt mit verdünnter Salpetersäure und Brom innerhalb V4 Stunde beim Kochen eine klare Lösung von H3 PO1 und F2SO4, welche nach den bekannten Methoden folgende Resultate zeigen.
I. Der oben erwähnte gelbe Kuchen aus der Schwefelkohlenstoff lösung ergab aus 0,2 g 0,1960 bzw. 0,1956 g Mg2 P2 O7 und 1,05S4 bzw. 1,0596 g Ba SOt 27,37 bzw. 27,32 Prozent P 72,68 . bzw. 72,76 Prozent S.
II. Die aus CS2 abgeschiedenen Tafeln ergaben:
0,1954 bzw. 0,1966 g Mg2 P2 O1 und 1,0391. bzw. 1,0451 g Ba SO4 27,29 bzw. 27,45 Prozent P 71,38 bzw. 71,77 Prozent S.
Diese Analyse gibt zugleich Aufschluß, daß P4 S10 nicht aus einem Gemisch von P4 S3 mit S besteht.
Es fragt sich nun, was für Produkte entstehen, wenn einerseits der Schwefelgehalt und andererseits der Phosphorsesquisulfidgehalt erhöht wird. Zur Beantwortung der ersten Frage dient folgender Versuch. 25 g P1S3 + 37 S in 65 ecm CS2 -f- 35 ecm C Cl1 unter Zusatz von 1 g Zn O (zur Neutralisation der phosphorigen Säure, welche im technischen P4 S3 enthalten ist) gelöst und filtriert. Die erste Kristallisation wurde nach 311 unterbrachen und ergab 14 g einer hell und teilweise dunkelgelb aussehenden Fraktion mit undeutlichem Schmelzpunkt zwischen 92 und
Die nähere Untersuchung ergab, daß
die dunkelgelben Kristalle aus rhombischen Doppelpyramiden bestanden und hart waren. Also lag reiner Schwefel vor.
0,2 g analysiert zeigten an:
0,0350 bzw. 0,0343g Mg2P2O1 und 1,3854 bzw. 1,3872g BaSO1 4,S9 bzw. 4,79 Prozent P 95,15 bzw. 95,25 Prozent S.
Die II. Fraktion gab einen öligen Kuchen, j und dem Sinterpunkt 520 und Schmelzpunkt der bald erstarrte bei einer Ausbeute von 40 g 53 °.
0,2 g zeigten an:
0,1937 bzw. 0,1943 g Mg2P2O1 und 1,0671 bzw. 1,0692 g BaSO4
27,05 bzw. 27,10 PiOzent P
Andererseits wurde versucht, die Verbindung P1 S7 fraktioniert zu kristalli-73,25 bzw. 73,40 Prozent S.
vermischt. Abscheidung eines öligen Kuchens, der bald erstarrte. Sinterpunkt 46 °, Schmelzpunkt 47 °.
sieren. 2,20 g P1S3 -|- 1,28 reiner S werden in 10 ecm C S2 gelöst und mit 10 ecm Benzin
I. Fraktion. 0,1 g zeigten:
55 °.»369 bzw. 0,1359 g Mg2 P2 O1 und 0,4510 g Ba SO4
38,23 bzw. 37,95 Prozent P ; 61,94 Prozent S.
II. Fraktion zeigte viel <^ ^-Tafeln. Sinterpunkt 46°, Schmelzpunkt 47°.
0,1 g zeigten:
60 0,1187 bzw. 0,1189 g Mg2P2O1 und 0,4867 g BaSO1
33,15 bzw. 33,16 Prozent P 66,84 Prozent S,

Claims (1)

  1. Aus diesen und noch weiter ausgedehnten Versuchen geht hervor, daß beim Lösen von P4 S3 und S in beliebigen Verhältnissen in einem Lösungsmittel sich die Verbindung P4 S10 zu bilden scheint, und zwar je nach der Menge des Schwefels zu Gemischen von Pt ^lo + Pi ^3 oder zu P4 S10 -j- S. Nimmt man das Verhältnis zwischen P4 S3 und. S7 zu 220 und 224, so bildet sich reines P4 S10 in
    ίο allen Kristallfraktionen. Erhöht man den Schwefelzusatz noch mehr, so bildet sich reiner S neben reinem P4 S10. Es ist nun die Frage berechtigt, wie sich die Gemische, welche nach den empirischen Formeln P4 S4, P4 S5, P4 S6, P4 S7, P4 S8, P4 S9, P4 S10 aufgebaut sind, mit den bekannten Sulfiden P2 S3 und P2 S5 verglichen, gegen chemische Agentien verhalten. Zu dem Zwecke wurden die Bestandteile in molekularem Verhältnis gemischt und in Schwefelkohlenstoff und Benzin gelöst, nach dem Auskristallisieren das Aussehen, der Sinterpunkt und Schmelzpunkt bestimmt, das Verhalten gegen Natronlauge mit einem eingehängten Silbernitratpapier und auf dem Wasserbade bei ioo° geprüft. Die Gleichungen, nach denen Phosphorsulfide mit Natronlauge reagieren, lauten:
    P4S3 + gNaOH == 3Na5PO3 + 3H2S + PH3, P2S3 + 6NaOH = 2Na3PO3 + 3H2S, P2S5 + 6NaOH + 2H2O
    ^2Na3PO4 +5H2S.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3347631A (en) * 1963-12-20 1967-10-17 Pennsalt Chemical Corp Bismuth disulfide and a method for its preparation

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3347631A (en) * 1963-12-20 1967-10-17 Pennsalt Chemical Corp Bismuth disulfide and a method for its preparation

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