DE236691C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 236691.-KLASSE 74 d. GRUPPE
Läutboje für Unterwassersignale. Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Dezember 1909 ab.
Bei Läutbojen, insbesondere solchen für Unterwassersignale, ist die Aufgabe zu lösen,
die Vorrichtung zum Geben der Signale dauerhaft, gedrungen und so herzustellen, daß die
Signale stets mit der gleichen Kraft gegeben werden, so daß, wenn an Bord eines Schiffes
ein Signal.zuerst gehört wird, sich ein möglichst sicherer Schluß auf die Entfernung des Schiffes
vom Signal ziehen läßt. Solche Signale werden
ίο in der Weise selbsttätig gegeben, daß durch
die Wellenbewegung,. welche auf die Boje als Schwimmkörper wirkt, die letztere gehoben
und gesenkt wird, wobei ein Schlagwerk durch einen gegen die Halterstange der Glocke längsbeweglichen
Seeanker in Bewegung gesetzt wird, der im stillstehenden Wasser in einiger Tiefe unter der Oberfläche liegt und, wenn die
Boje nach der einen oder anderen Richtung sich im Wasser bewegt, durch seinen Halt im
Wasser gehemmt wird. Schlägt dabei der Anschlag des Seeankers unmittelbar gegen einen Kurbelarm des Glockenklöppels, so wer-
. den die Schläge nicht mit konstanter Kraft gegeben. Zum Anschlagen des Klöppels mit
gleicher Kraft wird bei derartig angetriebenen Glocken der Seeanker in einer im Haltergehäuse
der Glocke gelagerten Daumenwelle verbunden, durch deren Daumen eine Feder
gespannt und ausgelöst wird, die auf einen mit,dem Klöppel verbundenen Kolben wirkt.
Zur Drehung der Daumenwelle in der gleichen Richtung bei der Auf- und Abbewegung der
Glockenhalterstange gegen den Seeanker dient dabei ein Schaltgesperre.
Die Erfindung bezweckt, Läutbojen dieser Art zu vervollkommnen und ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlagen der Glocke durch eine im Wasser mit Schaufeln versehene Welle erfolgt, die mit
dem Glockenklöppel in Verbindung steht, derart, daß diese Schaufelwelle durch die von der
Wasserwelle den Schaufeln erteilte schwingende oder drehende Bewegung unmittelbar in eine
entsprechende schwingende oder drehende Bewegung umgesetzt wird. Dies hat gegenüber
der bekannten erwähnten Antriebsart mittels eines gegen die Glockenhalterstange längsbeweglichen
Seeankers den Vorteil, daß jede Zwischenübertragung durch im Wasser, also außenliegende Teile zwischen einer hin und
her gehenden und einer drehenden Bewegung fortfällt, so daß weiter mit möglichst geringer
Reibung für. die drehende Schaufelwelle das ganze Getriebe in einem geschlossenen, mit Öl
gefüllten Gehäuse angeordnet werden kann. Die Einleitung der schwingenden Bewegung
der Antriebswelle durch die Schaufeln ist ferner wirksamer, da die Mitnehmerfläche ohne Schaden
vergrößert werden kann, und es können auch bei sehr bewegtem Wasser keine Be-Schädigungen
eintreten, da in diesem Falle die Schaufelwelle unter Umständen auch volle Umdrehungen machen kann. Ein weiterer
Vorteil ist der, daß auch dann, wenn die Glocke keine senkrechte Lage einnimmt, sondern im
bewegten Wasser mehr oder weniger schräg steht, der Antrieb durch die Schaufelwelle
stets mit der gleichen geringen Reibung erfolgt, was bei dem Antrieb durch einen gegen
die Halterstange längsbeweglichen Seeanker hiebt der Fall ist, da bei schräger Lage der
Glocke sich die Reibung vergrößert, umgekehrt
aber die Neigung der Glocke, sich gegen den an ihrer Halterstange längsbeweglichen Seeanker
zu bewegen, die bei der horizontalen Lage beispielsweise ganz wegfällt, um so geringer
wird, je mehr die Lage der Glocke und ihrer Halterstange aus der senkrechten Richtung
abweicht. Bei der dargestellten und beschriebenen vorteilhaften Ausführungsform ist
noch der weitere Unterschied vorhanden, daß
ίο der in bekannter Weise mittels Schaltgesperre
von der Schaufelwelle aus erfolgende Antrieb nicht durch eine Daumenwelle erfolgt, mittels
deren Hubdaumen die den Glockenklöppel anschlagende Druckfeder gespannt und ausgelöst
wird, sondern daß dies durch ein Kurbelgetriebe erfolgt. Dies hat den Vorteil, daß die Druckfeder
bei Überschreitung des unteren Totpunktes nicht nur den Klöppel gegen die Glocke schlägt, sondern auch den mit der
Schaufelwelle verbundenen Schalträdern einen Bewegungsimpuls gibt, so daß durch die Wellenbewegung
sofort das Wiederspannen der Feder und damit die Fortsetzung der Läutesignale erfolgt. Aus diesem Grunde ist es mit
der vorliegenden Vorrichtung möglich, die Glockenschläge in weit rascherer Aufeinanderfolge
zu geben als bei der bekannten Vorrichtung. Es ist endlich auch bekannt, die Wellenbewegung
auf der Oberfläche des Wassers dazu zu benutzen, den zylindrischen, in wagerechter
Lage schwimmenden Schwimmkörper einer Läutboje in wechselweise Umdrehungen zu versetzen, indem an diesem eine einseitige, auf
dem Wasser schwimmende Schaufel befestigt ist. Der so in Umdrehung gesetzte Schwimmkörper
dreht mittels einer Schaltklinke ein Schaltrad, welches durch eine Sperrklinke an
der Rückdrehung gehindert ist, die an einem durch ein Gewicht in senkrechter Lage gehaltenes
Pendel angebracht ist. Durch die so verursachten Drehungen des Schaltrades in dem einen Sinne soll das Uhrwerk einer Läutvorrichtung
im Innern des Schwimmkörpers ständig wieder aufgezogen werden. Während bei dieser bekannten Vorrichtung lediglich
durch die Wellenbewegung an der Oberfläche des Wassers der Schwimmkörper der Boje unmittelbar
in hin und her gehende Umdrehung gesetzt und diese Bewegung zum Aufziehen eines Uhrwerkes in der angegebenen Weise
benutzt werden soll, kennzeichnet sich die vorliegende Läutboje demgegenüber dadurch, daß
ihre Wirkung auf der Gegenseitigkeit der Aufuiid Abwärtsbewegung eines beliebigen, an der
Wasseroberfläche schwimmenden Schwimmkörpers infolge der Wellenbewegung und den Schaufeln einer Schaufelwelle beruht, welche
unterhalb der Wasseroberfläche im stillen Wasser außerhalb des mit dem Schwimmkörper
verbundenen Gehäuses gegen dieses drehbar sich befinden. Die erstere Vorrichtung kann
ersichtlichermaßen keine Unterwassersignale geben, welche sich innerhalb des Wassers weit
fortpflanzen sollen, sondern bildet nur eine Läutboje mit selbsttätig aufgezogenem Uhrwerk,
wie sie an Hafeneingängen und anderen Stellen an der- Oberfläche des Wassers Verwendung
.finden. Im vorliegenden Falle handelt es sich demgegenüber um eine Läutboje
für Unterwassersignale, bei welcher die Auf- und Abwärtsbewegung eines Schwimmkörpers
an der Oberfläche des Wassers die Drehung der mit dem Klöppel der Glocke verbundenen
Welle durch eine Welle bewirkt, welche mit im stillen Wasser pendelnden Schaufeln versehen
ist.
. In der Zeichnung ist Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht einer Läutboje
gemäß der Erfindung.
Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch die Glocke und die Klöppelantriebs vorrichtung
nach der Linie 2-2 in Fig. 3.
Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt in einer Ebene senkrecht zur Schnittebene von Fig. 2,
und
Fig. 4 ist ein wagerechter Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 2.
Der Schwimmkörper A (Fig. 1), von einer üblichen geeigneten Bauart ist auf einem
Rohr A1 befestigt, an dessen unterem Ende go die Glocke B und der Klöppelantrieb angeordnet
ist. C ist das den Klöppelantrieb umschließende Gehäuse. Am unteren Ende des Gehäuses C ist ein Bügel A% befestigt, mittels
dessen der Anker A3 mit der Boje verbunden ist. Das untere Ende des Rohres A1 ist durch
eine Kappe A^ (Fig. 2) verstärkt, welche in das Rohr eingreift und mit diesem vernietet
ist, wobei die Kappe mit einem Flansch A5 versehen ist, der mit einem oberen Randflansch
C1 des Gehäuses C verschraubt ist. Das Gehäuse, welches den Klöppelantrieb einschließt,
ist so eingerichtet, daß es in bekannter Weise mit Öl oder einer anderen Schmierflüssigkeit gefüllt werden kann, und
es ist zu diesem Zweck öl- und wasserdicht zusammengesetzt. Durch Verschlußschrauben
c12 (Fig. 3) verschließbare Öffnungen dienen zum Füllen des Gehäuses. Das Gehäuse C
ist an seinem oberen Ende bei C2 geschlossen und an seinem unteren Ende durch eine mit
dem Gehäuse verschraubte Platte C3. Die letztere enthält eine Mittelöffnung, durch
welche der Klöppelantrieb mit dem Klöppel verbunden ist, wie weiter unten beschrieben.
Bügel c (Fig. 2) erleichtern das genaue , Zusammensetzen der Platte und des Gehäuses.
B1 ist der Klöppel, dessen Stange b in eine
Öffnung der Platte C3 hineinreicht und an einer Schwingwelle B2 mittels Stifte und Keile iao
befestigt ist. Die Schwingwelle ist in zwei auf beiden Seiten der Klöppelstange angeord-
neten Lagern gelagert, und zwar bildet die untere Hälfte c1 jedes Lagers einen Teil der
oberen Seite der Platte C3. Ein kappenförmiges Bügelstück c2 (Fig. 2) bildet den Deckel der
Lager und ist an der Platte C3 mittels Schrauben befestigt. Diese Teile sind mit Dichtungen
versehen.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind an der Schwingwelle B2 Gummidichtungsringe 53
befestigt, welche sich mit der Welle drehen und sich gegen eingelegte Gummidichtungsringe in Aussparungen der Klöppelstange anpressen.
Auf diese Weise wird nicht nur eine Abdichtung des Gehäuses an dieser Stelle erzielt,
sondern es werden auch die Lager der Klöppelstange gegen Rosten geschützt, ebenso
ist an der Verbindungsstelle der Platte C3 mit dem Gehäuse C eine Gummipackung eingelegt.
An jedem Ende der Sch wing welle B2 ist ein Hebel Bs befestigt; zu diesem Zweck ist die
Platte C3 ausgespart. Die Hebel liegen innerhalb des Gehäuses und sind durch einen Stift d
verbunden, welcher durch ein Querhaupt d1 (Fig. 3) einer Stange D geht, deren oberes
Ende in eine Büchse D1 tritt, und zwar mit etwas Spiel. Die Büchse D1 ist an einem
Kurbelzapfen E gelagert, der zwischen zwei Schalträdern F, G gehalten ist, die durch
Schaltklinken f,.g gedreht werden. An dem Bügelstück c2 ist eine ringförmige Platte H
befestigt, welche zur Aufnahme des unteren
. Endes einer Schraubenfeder / dient, wobei die Platte außerdem durch Stützen c3, die an die
Platte C3 angegossen sind, gestützt wird. Das obere Ende der Feder legt sich gegen einen
vierarmigen Stern H1, welcher an einem Gewinde der Stange D verschraubt ist, so daß die
Feder unter Druck gehalten wird. Die Feder sucht sich auszudehnen und dabei den Klöppel
B1 gegen die Glocke D zu schlagen. Zwischen dem unteren Ende der Büchse D1 und
dem Stern Ή1 sind eine Anzahl von Scheiben d2
eingelegt, um die Bewegung der Stange D gegen die Büchse D1 einzustellen. Zwischen
beiden muß ein gewisses Spiel sein, wie weiter unten beschrieben wird. Löcher dz dienen
zum Austritt von Öl aus der Bohrung der Büchse, wenn die Stange in diese hineintritt.
Aus vorstehendem ist ersichtlich; daß durch eine Drehung der Schalträder F, G die Stange D
mittels des Kurbelzapfens E abwärts gedrückt wird, so daß. der Klöppel vom Glockenrand
unter gleichzeitigem Zusammendrücken der Feder zurückbewegt wird. Wenn der,. Kurbelzapfen
über seinen unteren Totpunkt hinausgetreten ist, dehnt sich die Feder aus und schlägt den Klöppel, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
mit einem Schlage von gleichmäßiger — weil von der Spannung der Feder allein abhängiger
— Stärke gegen die Glocke, wobei der Klöppel nach dem Anschlag infolge der
nachgiebigen Verbindung zwischen der Stange D und der Buchse D1 zurückfedern kann. Die
Entspannung der Feder treibt den Kurbelzapfen und die Schalträder F, G vorwärts,
wobei der Kurbelzapfen durch die große Kraft etwas über seine oberste Totpunktlage hinaus
bewegt wird, so daß ein wiederholtes Zusammendrücken der Feder erfolgen kann. Die Schaltscheiben
werden unmittelbar durch die Schaltklinken gefaßt, so daß sofort das weitere Zusammendrücken
der Feder beginnt.
Von den Schaltklinken f, g sind vier angeordnet ; zwei davon sind an der Platte F1
und zwei an der Platte G1 angebracht. Das Schaltrad F hat eine Welle f1, welche in einer
Büchse f2 läuft. Die Klinkenplatte F1 dreht sich ebenfalls in dem Lager f2 und ist durch
einen Stift mit einem Triebrad F2 verbunden, welches mit einem Triebrad F3 an der Welle M
in Eingriff steht. Die Platte F1 und das Triebrad F2 können sich frei in der Büchse drehen.
Die Büchse f2, in welcher die Welle Z"1 gelagert
ist, ist ihrerseits im Lager F1 einer Stütze .N
gelagert, die an der Platte C3 mittels Bolzen c4
befestigt ist.
In derselben Weise hat das Schaltrad G eine Welle g1, die sich in der. Büchse g2 "dreht.
Die Klinkenscheibe G1, die sich frei auf dieser go Büchse dreht, ist durch einen Stift mit dem
Triebrad G2 verbunden, welches etwas kleiner ist als das Triebrad P2 und mit einem lediglich
der Bewegungsumkehr dienendem Zwischentriebrad oder Faulenzertriebrad g3 in Eingriff
steht, dessen Zapfen in dem Lager g4 der an der Platte C3 befestigten Stütze 2V1 gelagert
ist. Das Faulenzertriebrad g3 steht in Eingriff mit dem Triebrad G3 an der Welle M. Die
Büchse g2 ist in dem Lager g4 der Stütze N1
gelagert. Durch diesen Antrieb wird bewirkt, daß bei einer Drehung der Welle M in der
einen oder anderen Richt.ung eine Bewegung der Schalträder F, G in ein und derselben
Richtung stattfindet. Während der Drehung der Welle M in der einen Richtung bewirken
die Schaltklinken f die Bewegung des Schaltrades F, wobei die Schaltklinken g über die
Zähne des Schaltrades G hinweggleiten; dreht sich aber die Welle M in der anderen Richtung,
so bewirken die Schaltklinken g die Bewegung des Schaltrades G in derselben Richtung, während
die Schaltklinkeri f über die Zähne des Schaltrades F hinweggleiten.
Die Lager M1 der Welle M ragen nach entgegengesetzten
Richtungen aus dem Gehäuse C .hervor, wobei zum Dichthalten Stopfbüchsen
M2 von besonderer Bauart angeordnet sind, durch welche die Welle in das Wasser hinaustritt.
Nach der Zeichnung haben diese Stopfbüchsen folgende Einrichtung:
Jedes Lager M1 ist an seinem Ende bei m
ausgespart, um ein Kugellager aufzunehmen, das aus einer inneren, an der Welle M befestigten
Kugelbahn m1 und einer äußeren Kugelbahn
m2 besteht, welch letztere in der Aussparung des Lagers sitzt und durch einen ringförmigen
Deckel gehalten wird, der mittels eines Stiftes nil an dem Lager m1 festgelegt ist.
Gegen den Deckel m3 legt sich eine Hartgummischeibe
nt5, wobei die Berührungsflächen dieser beiden Teile so glatt sind, daß sich die Scheibe m5
leicht gegen den Deckel m3 bewegen kann. Gegen die Hartgummischeibe ms legt sich ein
weiter Gummiring m6, welcher zwischen der
Scheibe m& und einer Weichgummischeibe m1
zusammengepreßt wird. Ein Stift m9 verbindet die Hartgummischeibe m6 mit einer
umgebördelten Platte m8, welche durch die
Weichgummischeibe m7 tritt. Der Durch-
ao messer der Öffnung in der Platte w8 ist etwas
größer als der Durchmesser der Welle M; im Innern ist die Öffnung der Platte ms mit
Gewinde versehen, in das der Ring m10 eingeschraubt
ist, der mit der Welle M durch einen Stift verbunden ist. Die Platte ms hat
eine Anzahl von Aussparungen m11 in ihrer
Stirnwand, während der Ring nt10 einen Lappen mit einer Schraube mx% hat, welche nach
der Zusammensetzung der Stopfbüchse in eine der Aussparungen eintreten kann. Beim Zusammensetzen
der Stopfbüchse wird, da der Ring w10 auf der Welle befestigt ist, durch
Drehen der Platte m8 ein Druck erzeugt; diese
Platte w8 preßt die verschiedenen Teile der
Stopfbüchse zusammen und sichert sie dadurch in ihrer Lage, daß eine ihrer Aussparungen m11
in die Schraube ?rc12 eingreift. Das Loch in
der Scheibe ms für den Stift m9 ist genügend
tief, um eine solche Einstellung zu erlauben.
Die den Klöppel bewegende Kraft wird mittels durch Gegengewichte belasteter Schaufeln
erzeugt. Zu diesem .Zwecke trägt die Welle M an jeder Seite eine Hülse P (Fig· 4). welche
vorteilhaft an der Welle durch einen Keil p (Fig. 2) sowie aμch durch eine Klemmschraube p1
(Fig. 4) befestigt ist. Jede Hülse hat zwei doppelarmige Hebel q, r, die auf der einen
Seite die geeignet gestalteten Schaufeln Q tragen, während auf der anderen Seite Gegengewichte
R angeordnet sind, um die Schaufeln in der Regel in wagerechter Stellung zu halten.
Zur Verbindung der Schaufeln Q können Winkeleisen q1 und q% in der Längs- und Querrichtung
dienen. Ein wesentliches Kennzeichen dieses Klöppelantriebes ist, daß die Welle nach
beiden Richtungen hin unbeschränkt volle Umdrehungen machen kann. Bei den bisher bekannten
Läutbojen dieser Art hat das die Bewegung einleitende Glied nur eine begrenzte Bewegung. Infolgedessen haben sich diese
Einrichtungen in allen denjenigen Fällen nicht ! bewährt, wo die Bojen schwerem Seegang aus-
! gesetzt sind, so daß also die bewegenden Teile die ihre Bewegung begrenzenden Anschläge
mit starken Schlägen treffen. Hierdurch treten Brüche oder so starke Abnutzung ein, daß der
Apparat unbrauchbar wird. Aus diesen Gründen erfordern diese Bojen eine vollständige
Überwachung und häufige Ausbesserung.
Bei der beschriebenen Boje können im Gegensatz hierzu die Schaufeln bis Achsebene der
Boje ausschlagen, oder in besonderen Fällen können sie sich sogar im vollen Kreise herumdrehen,
ohne daß in irgendeiner Weise der Klöppelantrieb schädlich beeinflußt wird, vielmehr
arbeitet die Boje auch während solcher ungewöhnlich starker Bewegungen der Schaufeln
unverändert. Dies wird durch die besondere Ausbildung der Mittel zur Übertragung
der Bewegung von der Schaufelwelle nach der Klöppelstange erzielt. Die Gegengewichte dienen dazu, so schnell als möglich die Schaufeln
wieder in ihre normale Lage zurückzubringen.
Die Glocke B ist vorteilhaft an der Bodenplatte C3 des Gehäuses mit Hilfe von Haltern S
befestigt, die halbkreisförmige Form haben und mittels Schrauben s am Gehäuseboden
verschraubt sind. Der obere Teil der Glocke ist mit einem Flansch s1 versehen, welcher in
der Rinne liegt, die durch die Umbördelung s2 des Halters S gebildet wird. Eine Gummischeibe
s4 liegt zwischen dem Glockenflansch und dem Boden der Platte C3. Eine weitere
Gummidichtung s3 bewirkt die Abdichtung zwischen dem Glockenflansch und der Umbördelung
s2. Diese Gummidichtungen dienen dazu, die Glocke elastisch zu befestigen, so daß
ihre Schwingungen nicht beeinträchtigt werden und die Glocke beim Auftreffen des Klöppels
etwas nachgeben kann, um Sprünge zu vermeiden.
Die Klöppelstange b hat eine Umfangsnut b1,
während der Klöppelkörper mittels eines Stiftes b2 befestigt ist, der durch eine Öffnung des
Klöppelkörpers i und durch die Nut δ2 hindurchtritt.
Durch die vorbeschriebene Ausführung ist einmal die Glocke drehbar beweglich gegen das
Gehäuse und der Klöppel drehbar beweglich gegen seine Stange. Das ist vorteilhaft mit
Rücksicht auf die Verminderung der Abnutzung, sowohl der Glocke wie des Klöppels.
Der Glockenantrieb wird durch die Wellenbewegung bewegt. Die Boje A steigt und fällt
mit der Bewegung der Welle, während die Schaufeln Q infolge ihrer Stellung und Fläche
als Hemmung wirken und beim Steigen der Boje sich zu deren Achse schräg stellen, auf
diese Weise die Welle M drehend. Wenn dagegen die Boje fällt, sind die Schaufeln, durch
die Gegengewichte R unterstützt, bestrebt, ihre wagerechte Stellung wieder einzunehmen,
und drehen auf diese Weise die Welle M in der entgegengesetzten Richtung. Bei schwerem
Seegang können indessen diese Bewegungen sich so steigern, daß die Welle volle Umdrehun-.
5 gen macht. Jede Bewegung der Welle M bewirkt eine Vorschaltbewegung eines Schaufelpaares
der Schaltklinken f, g und infolgedessen der Schalträder F, G und des Kurbelzapfens E,
wobei, wenn dieser aus seiner oberen in die
ίο untere Totlage geht, die Feder / zusammengepreßt
wird und der Klöppel angehoben wird. Sobald der untere Totpunkt überschritten ist,
hebt die Feder, sich entspannend, nicht allein die Stange D, hierdurch den Klöppel gegen
die Glocke schlagend, sondern sie gibt auch den Schalträdern einen Bewegungsimpuls, so
daß sie, weil sie sich infolge der gleitenden gegenseitigen Bewegung der Büchse D1 und
des Stangenendes D frei weiterdrehen können, den Kurbelzapfen anheben und ihn über seinen
Totpunkt hinwegbringen; infolgedessen findet, da die Klinken unmittelbar darauf in die
Schaltscheibe einfassen, sofort durch die Wellenbewegung die Wiederspannung der Feder und
damit, die Fortsetzung der Läutsignale statt.
Hieraus ist ersichtlich, daß der große Wert
der vorliegenden Läutboje im wesentlichen darin liegt, daß die Schaufeln sich frei nach
beiden Richtungen hin so weit bewegen können, wie es der schwankenden Bewegung des
Schwimmkörpers der Boje durch die Welle entspricht, ohne daß irgendeine Gefahr eines
Bruches oder überstarker Abnutzung vorliegt im Gegensatz zu den bekannten Läutbojen
dieser Art, bei denen die bewegenden Teile infolge von Anwendung von Anschlägen eine
begrenzte Bewegung haben, gleichgültig, ob solche Anschläge durch elastische Puffer,
Flüssigkeitsbremsen o. dgl. geschützt sind oder nicht. Es kommt hinzu, daß,, wenn als Widerstands-
oder Mitnehmeglied ein sogenannter Seeanker benutzt wird, dieser sehr schwer und
unförmlich ausfallen muß, um seinen Zweck zu erfüllen, während im Gegensatz hierzu die
Schaufeln der vorliegenden Boje nicht schwer sind und beide an der Seite der Welle liegen,
so daß beide zur Drehung der Welle in einer Richtung beitragen.
Weiter ist der Klöppelantrieb hier so beschaffen, daß er leicht in ein abgedichtetes und
mit einer Schmierfiüssigkeit gefülltes Gehäuse eingeschlossen werden kann, so daß alle Teile
gegen Rosten geschützt sind und dauernd gut arbeiten. ' Naturgemäß ist der Gegenstand der
Erfindung in seinen baulichen Einzelheiten nicht auf die dargestellte Ausführungsform
beschränkt. Wenn z. B. der Klöppelantrieb in Verbindung mit einer Glocke dargestellt ist,
so kann letztere auch durch irgendeinen anderen geeigneten Schallerzeuger ersetzt werden.
Es ist unabhängig hiervon das Ertönenlassen eines Schallsignales durch eine ins Wasser
tauchende Welle, welche unbegrenzt Schwingungen oder Umdrehungen machen kann, neu.
Ferner ist bei dieser Erfindung auch neu die Anordnung mehrerer Schaufeln, die auf verschiedenen
Seiten der Welle angeordnet sind.
Claims (4)
1. Läutboje für Unterwassersignale, dadurch gekennzeichnet, daß das Glockenhaltergehäuse,
welches als ein auf der Ober- * fläche des Wassers durch die Wellenbewegung
auf- und abwärts bewegter Schwimmkörper ausgebildet ist, unterhalb der Wasseroberfläche
im stillen Wasser eine außerhalb des Gehäuses mit Schaufeln versehene, mit
dem Glockenklöppel in Verbindung stehende Welle trägt, derart, daß die Auf- und Ab- 80
wärtsbewegung des Schwimmkörpers gegen die im Stillwasser liegenden Schaufeln deren
Welle in Drehung versetzt.
2. Läutboje nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelwelle (M)
derart gelagert ist, daß sie nach beiden Richtungen unbeschränkt volle Umdrehungen
machen kann.
3.. Läutboje nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelstellung der
Schaufeln wagerecht ist, so daß sie in der Regel gegenüber der sich hebenden und
senkenden Boje die größte Mitnehmerfläche aufweist.
4. Läutboje nach Anspruch 1, bei welcher zum Geben von Schlägen mit gleicher Kraft
unter Anwendung von Schalträdern eine Druckfeder gespannt und ausgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, daß die an der
Kurbel (Bs) der Glockenklöppelstange (b) angreifende Kurbelstange (D) durch eine
an der Kurbelstange (D) verschiebbare hohle Kurbelstange (D1) mit einem Kurbelzapfen
(E) der Schalträder (G und F) verbunden ist, derart, daß bei Überschreitung
des unteren Totpunktes des Kurbelzapfens (E) die sich entspannende Feder (J) außer
dem Klöppelanschlag den infolge der gleitenden gegenseitigen Bewegung der Stangen
(D und D1) frei weiterdrehbaren Schalträdern (G und F) einen Bewegungsimpuls
erteilt, der ihr sofortiges Weiterschalten und dadurch eine rasche Wiederholung der
Anschläge ermöglicht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE236691C true DE236691C (de) |
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ID=496359
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---|---|---|---|
DENDAT236691D Active DE236691C (de) |
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DE (1) | DE236691C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3527704A1 (de) * | 1985-08-02 | 1987-02-12 | Bundesrep Deutschland | Unterwasserbreitbandgeraeuscherzeuger |
-
0
- DE DENDAT236691D patent/DE236691C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3527704A1 (de) * | 1985-08-02 | 1987-02-12 | Bundesrep Deutschland | Unterwasserbreitbandgeraeuscherzeuger |
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