DE2366202C2 - Reinigungsverfahren für Wasserstoff - Google Patents
Reinigungsverfahren für WasserstoffInfo
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- C01B3/50—Separation of hydrogen or hydrogen containing gases from gaseous mixtures, e.g. purification
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Description
Die hrfindung betrifft ein Reinigungsverfahren für
sauerstoff- und/oder stickstoffhaltigen Wasserstoff.
Es ist seit längerer Zeit bekannt, daß Metalle und
Metallegierungen aus der Gruppe der Übergangselemente
größere Mengen Wasserstoff unter Bildung von Hydriden (sogenannte metallische Hydride) absorbieren
können. Diese Hydride sind jedoch in den meisten Fällen thermodynamisch sehr stabil, so daß man erst
unter Anwendung von höheren Temperaturen, z. B. bei ■lehr als 4000C, den im Gitter gespeicherten Wasserstoff
desorbieren kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Reinigungsverfahren für Wasserstoff zu finden, bei dem
verunreinigter sauerstoff- und/oder stickstoffhaltiger
Wasserstoff in einer Metall-Legierung absorbiert und in kochreiner Form desorbiert wird
Als Metall-Legierung ist ein Material erforderlich, das
in hinreichender Menge verfügbar ist
Es wurde gefunden, daß die beiden kubischen Phasen des Systems Titan-Nickel, nämlich TiiNi und TiNi große
Mengen Wasserstoff absorbieren und diese bei Temperaturen unter 250° C wieder vollständig desorbieren
können. Der dabei benötigte Druck ist stets kleiner oder gleich 1 atm. In gleicher Weise eignen sich auch
Mischungen der beiden genannten Phasen, also Phasen mit einem Ti/Ni-Verhältnis von 2 : 1 bis I : I.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Reinigungsverfahren für Wasserstoff durch Absorption des
Wasserstoffs in Legierungen und Desorption bei trhöhter Temperatur, das dadurch gekennzeichnet ist,
•laß sauerstoff- und/oder stickstoffhaltiger Wasserstoff
bei Temperaturen von Zimmertemperatur bis 150° C in tine* Legierung, die aus wenigstens einer kubischen
Phase des Systems Titan-Nickel mit einem Atomverkältnis Ti/Ni von 2 :1 bis I : 1 besteht, absorbiert und
«nschließend bei Temperaturen von Ober ISO0C bis
400° C desorbiert wird.
Die kubisch nachenzentrierte TijNi-Phase kann als
E9j-Strukturtyp bis zu 80 Atome Wasserstoff in der linheiiszelle speichern. Da die Gitterkonstante M 30 A
betragt, errechnet sich daraus, daß im Molvolumen 3,264 ■ 10» Moleküle H2 vorhanden sind Für die
kubisch raumzentrierte TiNi-Phase (B2-Strukturtyp) errechnet sich für ein Atom Wasserstoff pro Formeleinheit
und einer Gitterkonstanten a-3,10Ä, daß sich 3,7 ■ 10» Moleküle Hi im Molvolumen befinden.
Wasserstoffmenge (bei 1 atm Gleichgewichtsdruck) um etwa den Faktor IP größer als die Zahl der
Gasmoleküle im Molvolumen unter Standardbedingungen.
Die Legierung kann in Pulverform oder in Form von porösen Körpern eingesetzt werden. Der Einsatz der
Legierung in Form von dichten Blöcken oder dicken Blechen ist weniger zweckmäßig, da die Diffusionswege
langer werden und die Diffusionskonstante der geschwindigkeitsbestimmende
Parameter werden kann, obwohl auch dies für manche Verwendungszwecke, z. B.
wo eine langsame, gleichförmige Desorption erwünscht
ist, von Nutzen sein kann.
is Pulverschüttung als auch die Möglichkeit, daß ein Rest
an Wasserstoff im Pulver zurückbleiben kann, so werden die oben angeführten Werte natürlich in der
Praxis vermindert Die spezifische Speicherfähigkeit
bleibt jedoch auch noch nach diesen Korrekturen weit über dem Speicherungsvermögen in Gasflaschen.
Die Herstellung der Legierungen geschieht am einfachsten und billigsten durch einen Schmelzprozeß,
jedoch sind auch Sinterprozesse zur Erzeugung der Phasen geeignet Die Schmelzung« fallen normalerweise
als Blöcke von 5 bis 10 kg an und sind spröde und lassen sich relativ leicht mechanisch zerkleinern.
Bevorzugte Fraktionen liegen in der Teilchengröße zwischen 10 und 20 mm. Wird Wasserstoff über solche
Körner geleitet, so wird er rasch absorbiert Dabei entstehen die Phasen TIjNiH2J und/oder TiNiH. Diese
hydrierten Legierungen können leicht zu Kornfraktionen zwischen 5 und 100 μ zerkleinert werden.
Aufgrund der Tatsache, daß die Ti2Ni-Legierung 16
Atom-% Sauerstoff oder Stickstoff ohne Bildung von sehr schädlichen Oxid- oder Nitridschichten im Legierungsgitter
einbauen kann, ergibt sich die Möglichkeit Wasserstoff mit hohem Reinheitsgrad zu desorbieren.
Wird nämlich zuerst Wasserstoff mit Spuren von Stickstoff und/oder Sauerstoff absorbiert so bleiben
sowohl die Stickstoff- als auch die Sauerstoffatome bei der Desorptionstemperatur des Wasserstuffs im Gitter
gebunden. Dies ermöglicht die Reinigung von Wasserstoff von Restanteilen Sauerstoff oder Stickstoff.
Die Regelung der Desorptionsgeschwindigkeit des Wasserstoffs geschieht anhand eines geeichten Gasvolumen/Temperaturdiagramms der Legierungshydride. Wird einmal zuviel Wasserstoff erzeugt so kann der überschüssige Wasserstoff über ein Drosselventil in einen Zusatzbehilter mit wasserstofffreiem Ti2Ni-
Die Regelung der Desorptionsgeschwindigkeit des Wasserstoffs geschieht anhand eines geeichten Gasvolumen/Temperaturdiagramms der Legierungshydride. Wird einmal zuviel Wasserstoff erzeugt so kann der überschüssige Wasserstoff über ein Drosselventil in einen Zusatzbehilter mit wasserstofffreiem Ti2Ni-
ΐο und/oder TiNi- Legierungspulver abgeleitet werden.
Wird die Temperatur des Zusatzbehälters so gewählt c'aß damit der für die Absorption günstigste Wert
eingestellt inf. dann erfolgt die Wasserstoffaufnahme durch Ti]Ni so rasch, daß sich in beiden Behältern kein
ss schädlicher Überdruck aufbauen kann. Zur Regenerierung des Materials im Sicherheitsbehälter werden nach
erfolgter vollständiger Desorption im Hauptbehälter die Temperaturwerte der beiden Gefäße vertauscht
Damit ist eine verlustfreie Wasserstoffspeicherung gewährleistet Um den Verlust an Legierungspartikeln
möglich« gering zu halten, werden sämtliche Ventilöffnungen
gegen die Pulveroberfläche um 180* versetzt und zusätzlich gegen den Innenraum mit Sieben einer
Maschengröfle, die den Pulverdurchtritt verhindert,
es verschlossen. Die lichte Maschenweite dieser Siebe soll
vorzugsweise kleiner oder gleich 10 μ sein.
Für die neuerliche Absorption von Wasserstoff wird die Zelle bit 400* C erwärmt, wobei neuerlich eine
geringe Wusserstoffdesorption erfolgt, anschließend
wird die Zelle mit einer Wasserstoffquelle verbunden, und die Temperatur langsam bis auf Raumtemperatur
abgesenkt Dabei werden die Phasen Ti2NiHiS und/oder
TiNiH gebüdet
Zur Absorption und Desorption ist es demnach nur erforderlich, folgende Bauelemente zu verwenden:
Einen vakuumdicht verschlossenen Behälter für das Legierungshydridpulver, z.B. aus stärkerem Normalglas,
das gut eine Erhitzungstemperatur von 4000C aushält,
einen vakuumdicht verschlossenen Zusatzbehälter für das Legierungspulver. Das Volumen dieses
Behälters braucht höchstens </io des HauptbehäJtervoIumens
zu sein;
zwei Reduzierventile (für Absorption und Desorption);
zwei Reduzierventile (für Absorption und Desorption);
Thermoelemente zur Temperaturmessung und -regelung im Inneren des Speicherbehälters;
ein Drucksicherheitsventil mit Rückführleitung zum Sicherheitsbehälter;
einen 250°C-Thermostat;
eine Isolierplatte
ein Drucksicherheitsventil mit Rückführleitung zum Sicherheitsbehälter;
einen 250°C-Thermostat;
eine Isolierplatte
sowie Filter, nämlich Siebe von höchstens 10 μ Maschenweite, um das Legierungspulver im Behälter
zurückzuhalten.
Das folgende Beispiel zeigt die Herstellung der Legierung. Als Ausgangssubstanzen für die Herstellung
IO
15 der Legierungen wurden Metallpulver benutzt, und
zwar Titanhydrid von 99,5%iger Reinheit und 60 μ
Teilchengröße sowie Nickelpulver von 3 μ Teilchengröße. FQr jeden Ansatz wurden etwa 50 g Pulver in den
gewünschten stöchiometrischen Verhältnissen sorgfältig
miteinander vermischt und in einer zylindrischen Preßform kalt vorverdichtet Die Preßlinge wurden im
Sinterofen unter Vakuum langsam erhitzt Bei Temperaturen zwischen 800 und 8500C setzte die PhasenHdung
ein. Nach einer Sinterzeit von etwa 24 h wurde langsam in einer Atmosphäre aus gereinigtem Wasserstoff
abgekühlt. Die erhaltenen Sinterkörper waren stark porös und Heßen sich ohne Schwierigkeiten zerkleinern,
da die Legierung durch Wasserstoffaufnahme versprötiete.
Ausgehend von den gleichen Ausgangsmaterialien wurden auch durch Zusammenschmelzen Schmelzkörper
hergestellt Diese Schmelzkörper wurden nach dem Abkühlen mechanisch auf Korngrößen von ca. 10 bis
90 mm zerkleinert Das so zerkleinerte grobe Material wurde dann in Wasserstoffatmosphäre gebracht und das
durch Wasserstoffaufnahme versprödete Material dann auf Korngrößen von ca. 50 μ zerkleinert
TiNi enthält gewöhnlich auch bei sorgfältiger stöchiometrischer Einwaage der Ausgangsmaterialien
Spuren von Ti2Ni, was jedoch im Einsatz nicht stört Für
die meisten Zwecke wird Ti2Ni wegen der größeren
Absorptionskapazität von Wasserstoff bevorzugt
Claims (2)
- Patentansprüche:t. Reinigungsverfahren for Wasserstoff durch Absorption des Wasserstoffs in Legierungen und Desorption bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß sauerstoff- und/oder stickstoffhaltiger Wasserstoff bei Temperaturen von Zimmertemperatur bis 150° C in einer Legierung, die aus wenigstens einer kubischen Phase des Systems Titan-Nickel mit einem Atomverhältnis Ti zu Ni von 2:1 bis 1 :1 besteht, absorbiert wird und anschließend bei Temperaturen von über 150 bis 400° C desorbiert wird.
- 2. Reinigungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung aus Ti2Ni, TiNi oder Gemischen dieser Phasen besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2366202A DE2366202C2 (de) | 1973-02-14 | 1973-02-14 | Reinigungsverfahren für Wasserstoff |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2307177A DE2307177C3 (de) | 1973-02-14 | 1973-02-14 | Material zur drucklosen Wasserstoffspeicherung |
DE2366202A DE2366202C2 (de) | 1973-02-14 | 1973-02-14 | Reinigungsverfahren für Wasserstoff |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2366202B1 DE2366202B1 (de) | 1980-06-12 |
DE2366202C2 true DE2366202C2 (de) | 1981-02-26 |
Family
ID=25764688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2366202A Expired DE2366202C2 (de) | 1973-02-14 | 1973-02-14 | Reinigungsverfahren für Wasserstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2366202C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3835825C1 (de) * | 1988-10-21 | 1990-03-08 | Kernforschungsanlage Juelich Gmbh, 5170 Juelich, De |
-
1973
- 1973-02-14 DE DE2366202A patent/DE2366202C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2366202B1 (de) | 1980-06-12 |
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