DE2366144C2 - Verfahren und Anordnung zum Bilden einer Öffnung für den Durchtritt des Elektronenstrahls in einer zwischen zwei Kammern angeordneten dichtenden Membran einer evakuierten Elektronenstrahlröhre und Anwendung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Bilden einer Öffnung für den Durchtritt des Elektronenstrahls in einer zwischen zwei Kammern angeordneten dichtenden Membran einer evakuierten Elektronenstrahlröhre und Anwendung des VerfahrensInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden einer öffnung für den Durchtritt des Elektronenstrahls in
einer zwischen zwei Kammern angeordneten dichtenden Membran einer evakuierten Elektronenstrahlröhre,
von denen die erste Kammer die Kathode enthält und sich auf einem niedrigeren Druck befindet als die zweite
Kammer. Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens sowie eine Anwendung
des Verfahrens. Ein Verfahren dieser Art ist aus der US-PS 31 74 026 bekannt. Die Membran trennt
dabei die Vakuumkammer einer Elektronenstrahlröhre zur Materialbearbeitung von dem sich unter Schutzgas
befindlichen Werkstück und wird mit Hilfe des Elektronenstrahls durchbohrt. Dieses Verfahren kann
nur bei Elektronenstrahlen relativ hoher Intensität angewandt werden, wie sie in Elektronenstrahlröhren
zur Materialbearbeitung vorhanden sind.
Außerdem ist aus der CH-PS 2 46 104 ein Elektronenmikroskop mit einer im Vakuumraum angeordneten
fotografischen Kamera bekannt, bei dem der Vakuumraum in zwei auf unterschiedlichen Drücken gehaltene
Teilräume aufgeteilt ist, die über eine den Elektronenstrahl durchlassende verschließbare Öffnung in Verbindung
stehen. Die Öffnung kann mittels einer Absperrvorrichtung (Hahn o. dgl.) bei Bedarf geschlossen
werden.
Der Sinn dieser Anordnung liegt darin, die Kammer, die das fotografische Aufnahmematerial enthält, auf
einem geringeren Vakuum halten zu können, als es in der Kammer herrscht, wo der Elektronenstrahl erzeugt
wird. Durch das geringere Vakuum wird das Aufnahmematerial weniger stark ausgetrocknet und damit
weniger schnell brüchig.
Dadurch, daß bei dem bekannten Elektronenmikroskop eine Absperrvorrichtung benutzt wird, die sowohl
ein Öffnen als auch ein Schließen gestattet, ergibt sich zwangsläufig ein verhältnismäßig komplizierter Aufbau.
Hinzu kommt, daß derartige Absperrvorrichtungen nicht nur erheblichen Aufwand erfordern, wenn
sichergestellt werden soll, daß die zum öffnen und Verschließen benutzte Einrichtung tatsächlich auch
dicht ist, sondern es muß auch dafür gesorgt werden, daß eventuell benutzte Dichtungsmanschetten oder
Schmiermittel nicht durch Gasabgabe im Vakuum den Betrieb der Elektronenstrahlröhre beeinträchtigen.
Weite· sind bei dem bekannten Elektronenmikroskop die beiden Kammern räumlich nicht voneinander
trennbar und es besteht daher zum Beispiel auch nicht die Möglichkeit, durch einfaches Auswechseln jeweils
der ganzen Kammer, auf einfache Weise einen Käthe den- oder Probenwechsel durchzuführen. Die die
Kathode enthaltende Kammer ohne Schwierigkeiten und Zeitverlust gegen eine andere Kammer auszuwechseln,
kann zum Beispiel bei defekter Kathode notwendig sein. Das einfache Auswechseln der die Probe
enthaltenden Kammer ermöglicht es, eine große Anzahl von Proben in kurzer Zeit zu untersuchen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art so zu gestalten,
daß der für die Ausführung des Verfahrens erforderliche Geräteaufwand möglichst klein wird, daß durch diese
Geräte keine Vakuumverschlechterung eintritt, und daß es auch bei kleinen Strahlintensitäten anwendbar ist.
Erfindungsgemäß wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art die Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Spitze eines Stanzkörpers, der mit einer • durchgehenden Bohrung versehen ist, deren Achse
senkrecht auf der Ebene der Membran steht, gegen die Membran gedrückt wird und daß der Stanzkörper durch
die Membran hindurchgedrückt und in der Membran derart angeordnet und das verschobene Membranmaterial
derart versetzt wird, daß der Elektronenstrahl ungehindert durch die Bohrung des Stanzkörpers
hindurchtreten kann.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist seine Verwirklichung mittels sehr einfacher Geräteanordnungen, die
keinerlei Dicht- oder Schmiermittel erfordern, die unter Umständen zu einer Vakuumverschlechterung führen
könnten. Außerdem ermöglicht dieses Verfahren die Anwendung einer Anordnung, bei der die die Kathode
enthaltende Kammer von der anderen Kammer in sehr einfacher Weise getrennt werden kann, so daß jede der
beiden Kammern durch eine andere ihrer Art ersetzt werden kann.
Dies ist dann besonders günstig, wenn das Verfahren bei einer Elektronenstrahlröhre für ein abtastendes
Elektronenmikroskop angewendet wird, weil es dadurch möglich wird, eine große Anzahl von Proben
innerhalb von kurzer Zeit mit dem Elektronenmikroskop zu untersuchen, während beim Stand der Technik
für jeden Probenwechsel umständliche und zeitraubende Manipulationen erforderlich sind.
Hinzu kommt, daß bei Anwendung einer Feldemissionskathode
das für eine derartige Kathode erforderliche hohe Vakuum wesentlich einfacher herstellbar ist,
als es beim Stand der Technik der Fall ist
Besonders günstig ist die Durchführung des Verfahrens mit einer Anordnung, bei der eine äußere
Einrichtung vorgesehen ist, die mit dem Stanzkörper derart in Verbindung steht, daß dieser axial bewegt und
durch du Membran hindurchgedrückt werden kann. Diese äußere Einrichtung kann aus einer Welle und
einem in der Nähe des Stanzkörpers angeordneten Nocken bestehen m der Weise, daß die Welle sowohl
axial beweglich als auch drehbar ist, um den Nocken in oder außer Eingriff mit dem Stanzkörper zu bringen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die äußere Einrichtung aus einer die Elektronenstrahlröhre schließenden
Manschette mit Gewindegängen aufzubauen, die mit Gewindegängen des Stanzkörpers oder einer
Halterung für den Stanzkörper in Eingriff stehen, um so den Stanzkörper bei Drehung der Manschette auf die
Membran zu und durch diese hindurchzuführen. Bei dieser letztgenannten Ausführungsform wird automatisch
mit dem Auswechseln einer der Kammern auch die Öffnung für den Durchtritt des Elektronenstrahls
gebildet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen
F i g. 1 schematisch einen Längsschnitt durch eine zweikammerige Elektronenstrahlröhre;
Fi g. 2 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch einen Teil der Elektronenstrahlröhre zur Darstellung
einer Einrichtung /.ur Verbindung und Trennung der beiden Kammern;
Fig. 2 a perspektivisch einen Ausschnitt aus Fig. 2 zur näheren Erläuterung eines Ausführungsbeispiels
einer Anordnurg, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist;
F i g. 3 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch einen Teil einer Elektronenstrahlröhre zur Darstellung
eines anderen Ausführungsbeispiels der Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt ein abtastendes Elektronenmikroskop, bei dem eine Feldemissionskathode 10 in einer Kammer
12 eines evakuierten rohrförmigen Kolbens 14 angeordnet ist, wobei die Feldemissionskathode beispielsweise
durch ein Verfahren aufgebaut wurde, das in der Stammanmeldung P 23 41 377.6-33 im einzelnen
beschrieben wird. Der rohrförmige Kolben 14 kann aus Glas, Keramik oder einem ähnlichen Material bestehen,
kann aber auch aus Metall gefertigt sein. Die Kathodenkammer 12 wird auf einem hohen Vakuum,
d.h. auf einem Druck von 1,3 χ 10-6mbar oder
darunter, mittels einer Hochvakuumpumpe 16 gehalten, die vorzugsweise innerhalb der Kathodenkammer 12
angeordnet ist. Die Niederspannungswechselstromquelle 18 und die Hochspannungsgleichsiromquelle 20
speisen die Kathode 10 in einer Weise, wie es in der vorgenannten Stammanmeldung erläutert wird.
Eine zweite Kammer 24, die der Probenkammer eines abtastenden Elektronenmikroskops entspricht und
sowohl strahlablenkende Elemente als auch einen Probentisch (nicht dargestellt) enthält, wird durch eine
Vakuumpumpe 26 auf einem höheren Druck gehalten, der typischerweise 1,3 χ 10~5 bis 1,3 χ 10-6mbar
beträgt. Die Kathodenkammer 12 und die Probenkammer 24 sind durch eine Wand 26a voneinander getrennt,
die eine axial mit der Emitterspitze 10a der Kathode 10 ausgerichtete Öffnung 28 aufweist, durch die der von
der Kathode 10 emittierte Elektronenstrahl treten kann. Die Größe der Öffnung 28 ist so gewählt, daß die
Hochvakuumpumpe 16 den erforderlichen Druck der Kathodenkammer 12 bei der durch die Öffnung 28
gegebenen Undichtigkeit zu dem höheren Druck der zweiten Kammer 24 aufrecht erhalten kann. Typischerweise
ist eine Öffnung mit einem Lochdurchmesser von 0,5 mm klein genug, um die Druckdifferenz aufrecht zu
erhalten. Eine magnetische Linse 30, die auch durch eine elektrostatische Linse ersetzt sein könnte, fokussiert
den Elektronenstrahl auf eiinen sehr kleinen Querschnitt Ein abtastendes Elektronenmikroskop würde naturgemäß
noch ein Elektronenstrahlablenksystem und weitere Hilfsmittel erfordern, die in F i g. 1 jedoch nicht
dargestellt sind.
Die Kathodenkammer ist so ausgeführt, daß sie von der Probenkammer trennbar ist, um einen raschen
Austausch der Kathode zu ermöglichen, d. h., wenn die zuletzt in Benutzung gewesene Kathode infolge eines
Fehlers oder unbefriedigender Arbeitsweise ausgewechselt werden muß, so kann die gesamte die Kathode
enthaltende und eine Elektronenstrahlquelle bildende Kammer von der zugeordneten zweiten Kammer, die
die P-obe enthält, entfernt und durch eine neue, vorevakuierte und abgedichtete Kammer oder eine eine
vorbehandelte Kathode enthaltende Elektronenstrahlquelle ersetzt werden. Eine solche Ersatzkathode oder
Ersatzelektronenstrahlquelle, die als fertige Einheit unmittelbar einem Vorratslager entnommen werden
könnte, ließe sich außer für abtastende Elektronenmikroskope auch für alle anderen ähnlichen Einsatzfälle
verwenden, beispielsweise für eine Kathodenstrahlröhre, bei der anstelle der Probe ein Leuchtschirm
vorgesehen ist. Eine derartige Einheit kann auch eine Ionenpumpe enthalten, um das erforderliche Vakuum
beim Betrieb aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus kann die zweite, die Probe enthaltende Kammer ebenfalls als
am Vorratslager gehaltende Austauscheinheit zur Verfügung gestellt werden. Eine Schnellwechselhalterung
ermöglicht es, die gewünschte Einheit bequem und in kurzer Zeit auszutauschen und dann ohne nennenswerten
Betriebszeitverlust in Betrieb zu nehmen.
Fig. 2 zeigt eine besonders günstige Ausführungsform zur mechanischen Verbindung der Kammern. Die
vorevakuierte Kathodenkammer 12 hat einen Befestigungsflansch 30 und eine dünne metallene Dichtungsmembran 32. Sie umfaßt ferner die Kathode 10 und die
Wand 26a mit der Öffnung 28. Ein Einsatz 34 mit einem hohlen, d. h. mit einer durchgehenden Bohrung versehen,
nadelartigen Stanzkörper 36 ist in eine Öffnung des Befestigungsflansches 30 unter der metallenen Dichtungsmembran
32 eingesetzt. Die Kathodenkammer wird dann zusammen mit O-Ringdichtungen40 und 42
in einen passenden Flansch 44 der Probenkammer 24 eingesetzt. Die ineinandergreifenden Flansche 30 und
werden durch eine Klammer 46 zusammengehalten. Nachdem die Probenkammer 24 auf das gewünschte
Vakuum abgepumpt worden ist, wird ein Betätigungsnocken 50 eingeschoben, bis er mit dem Stanzkörper 36
fluchtet. Sodann wird der Nocken 50 gedreht, wobei sein Nockenvorsprung den Stanzkörper 36 gegen die
metallene Dichtungsmembran 32 (vergl. Fig. 2 a) drückt, um diese zu durchstoßen, ohne daß es zu einem
Verlust an Vakuum kommt. Nachdem der Stanzkörper 36 die Dichtungsmembran 32 durchstoßen hat, wird
er fixiert. Der Elektronenstrahl kann dann von der
Kathode IO durch die Öffnung 28 und von hier aus durch den hohlen Stanzkörper .36 seinen Weg zu der
Probenkammer nehmen.
Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform für
die mechanische Verbindung von Kathodenkammer und Probenkammer. Teile, die denjenigen der F i g. 1
bzw. 2 entsprechen, sind mit den gleichen, jedoch mit einem Apostroph ergänzten Bezugszeichen versehen.
Eine vorevakuierte Kathodenkammer 12' besitzt einen Befestigungskopf 30' und eine metallene Dichtungsmembran 32'. Sie weist ferner die Kathode Wa und die
Wand 26'a mit der Öffnung 28' auf. Ein hohler, nadelartiger Stanzkörper 36' ist in eine Öffnung in dem
Befestigungsflansch 44' der Probenkammer 24' eingesetzt. Eine Schraubkappe 46' übergreift den Befestigungsflansch
30' und ein Sprengring 38 ist in eine Nut des Befestigungsflansches 30' eingepaßt. Die Kathodenkammer
wird dann zusammen mit O-Ringdichtungen 40' bzw. 42' an einer passenden Fassung 44' der
Probenkammer 24' befestigt. Beim Abpumpen der Probenkammer 24' wird die Schraubkappe 46' auf die
Fassung 44' aufgeschraubt, so daß der Stanzkörper 36' die Dichtungsmembran 32' durchstößt. Sobald die
Schraubkappe 46' gespannt worden ist, sind die Kammern gegenüber Atmosphärendruck abgedichtet,
und der Elektronenstrahl kann dann durch den hohlen Stanzkörper 36' treten, wie das zuvor für die andere
Ausführungsform erläutert wurde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Bilden einer Öffnung für den Durchtritt des Elektronenstrahls in einer zwischen
zwei Kammern angeordneten dichtenden Membran einer evakuierten Elektronenstrahlröhre, von denen
die erste Kammer die Kathode enthält und sich auf einem niedrigeren Druck befindet als die zweite
Kammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze eines Stanzkörpers (36), der mit einer
durchgehenden Bohrung versehen ist, deren Achse senkrecht auf der Ebene der Membran (32) steht,
gegen die Membran (32) gedrückt wird, und daß der Stanzkörper (36) durch die Membran (32) hindurchgedrückt
und in der Membran (32) derart angeordnet und das verschobene Membranmaterial derart
versetzt wird, daß der Elektronenstrahl ungehindert durch die Bohrung des Stanzkörpers (36) hindurchtreten
kann.
2. Anordnung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine äußere
Einrichtung, die mit dem Stanzkörper (36) derart in Verbindung steht, daß dieser axial bewegt und durch
die Membran (32) hindurchgedrückt werden kann.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Einrichtung eine Welle und
einen in der Nähe des Stanzkörpers (36) angeordneten Nocken (50) aufweist und daß die Welle sowohl
axial beweglich als auch drehbar ist, um den Nocken (50) in oder außer Eingriff mit dem Stanzkörper (36)
zu bringen (F i g. 2,2 a).
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Einrichtung eine die
Elektronenstrahlröhre umschließende Manschette (46') mit Gewindegängen aufweist, die mit Gewindegangen
des Stanzkörpers (36') oder einer Halterung (44') des Stanzkörpers (36') in Eingriff stehen, um so
den Stanzkörper (36') bei Drehung der Manschette (46') auf die Membran (32'} zu und durch diese
hindurchzuführen (F ig. 3).
5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bei einem abtastenden Elektronenmikroskop.
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