DE23635C - Spiral-Maischkühlapparat für Spiritusbrennereien - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 19. December 1882 ab.

Fig. ι zeigt den Kühlapparat im Längendurchschnitt, die Fig. 2 und 4 geben zwei Querdurchschnitte des Apparates und die Fig. 5 und 6 eine detaillirte Zeichnung der Kühlspirale.

Die durch den Fülltrichter A mit dem Rost a aus dem Pumpenrohr in den Kühltrog C einfallende Maische wird von der rotirenden Spirale ,S erfafst und der Ausgangsöffnung d zugeführt. Das Kühlwasser tritt durch das Rohr h in die rotirende Welle w und aus dieser in die kupferne Spirale »S und fliefst bei η wieder ab. Um auch die Wandungen des Troges für eine möglichst vollkommene Kühlung nutzbar zu machen, ist der Trog doppelwandig hergestellt, und es circulirt in dem so gebildeten Hohlraum m frisches Kühlwasser derart, dafs dasselbe bei b eintritt und bei c wieder austritt. Ein kleinerer Theil bei ο austretenden Kühlwassers bewirkt schliefslich auch noch eine innere Kühlung der inneren Welle w, so dafs auf diese Weise eine dreifache Kühlung der Maische erzielt wird.

Die wasserführende Spirale .S ist aus einzelnen kupfernen Scheiben k hergestellt, welche, tellerförmig rechts- und linksseitig vertieft, inmitten mit einem aufrecht stehenden Rande für deren Befestigung auf der hohlen Welle versehen sind und an ihrer Peripherie einen flachen Rand / tragen, welcher zur Verbindung von je einer rechts- und linksseitig vertieften Scheibe dient. Die Anordnung eines derart hergestellten, keilförmigen Querschnittes dieser Spirale verhindert ein Versacken der dickflüssigen Maische zwischen den einzelnen Windungen und vermindert die Adhäsion. Die beschriebene Verbindung der tellerförmigen Scheiben und deren rechtwinklig zur Wellenachse stattfindende Aneinanderfügung gestattet ein Ueberdrehen der Spirale, welche demgemäfs sorgfältig in den Kühltrog eingepafst werden kann; es werden dadurch die bei der Kühlung dünnflüssiger Substanzen so nachtheilig wirkenden schädlichen Räume vermieden, sowie bei der getroffenen Anordnung auch eine Abnutzung der Peripherie der kupfernen Scheiben für die Haltbarkeit und Dichtigkeit der Spirale gefahrlos bleibt.

Die Welle w ist mit einer Umsteuerungsvorrichtung für den Drehungssinn derselben versehen, und es kann dieselbe, wie in der Zeichnung angegeben, aus mittelst offenen und gekreuzten Riemens entgegentreibenden Riemscheiben oder einer anderen Umsteuerungsvorrichtung (Räder, Kupplung etc.) bestehen. Dieselbe bezweckt, dafs man der Spirale eine umgekehrte Bewegungsrichtung zu ertheilen in den Stand gesetzt wird, als solche bei dem normalen Kühlprocefs (in der dem Kühlwasser zulaufenden Richtung) stattfindet. Man erreicht durch eine solche Gegendrehung der Spirale, dafs die in den einzelnen Windungen derselben festsitzende Luft durch das einlaufende Wasser verdrängt wird und der in den Spiralgängen event, verbleibende Wasserrest, welcher bei eintretendem Frost nachtheilig sein würde, vollständig entfernt werden kann.

Sollte bei Anwendung von sehr unreinem Kühlwasser die Kühlfähigkeit der Spirale benachtheiligt werden, so wird zum Zweck einer gründlichen Reinigung derselben durch eine verschliefsbare Oeffnung χ so viel grobkörniger Flintenschrot oder ein dem ähnlicher, specifisch schwerer, leicht beweglicher Körper eingefüllt,

dafs der erste Spiralgang bis nahe zur Hälfte gefüllt ist, worauf mitBenutzungderUmsteuerungsvorrichtung dieser Schrot wiederholte Male vom ersten bis zu dem letzten Gange in der Spirale hin- und herbewegt und so alle innerhalb derselben anhaftenden Unreinigkeiten abgerieben werden. Nachdem der Flintenschrot wieder aus der Spirale herausgelassen worden ist, wird die Reinigung durch Wasserzuflufs vervollständigt.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Die Anwendung einer in einem einfach- oder doppelwandigen, wannenförmigen Kühltrog beweglichen Kühlspirale von keilförmigem Querschnitt, welche aus rechts- und linksseitig tellerförmig geprefsten Kupferscheiben gebildet wird, und die rechtwinklig zur Wellenachse hergestellte Verbindung der tellerförmigen Scheiben.
   Die Anwendung einer Umsteuerungsvorrichtung, welche durch Rückwärtsbewegung der Kühlspirale vor dem Kühlungsprocefs die den Durchlauf des Kühlwassers hemmende Luft und nach stattgefundener Kühlung das in der Spirale zurückgehaltene Wasser vollständig zu entfernen gestattet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.