DE536047C - Verfahren zur Herstellung von Speiseeis mit Hilfe eines sich ausdehnenden Gases, insbesondere Kohlensaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Speiseeis mit Hilfe eines sich ausdehnenden Gases, insbesondere KohlensaeureInfo
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- A23G9/04—Production of frozen sweets, e.g. ice-cream
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
19. OKTOBER 1931
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVi 536047 KLASSE 17 b GRUPPE
Fritz Ehring in Berlin
insbesondere Kohlensäure
Um bei Kälteerzeugern, bei denen ein expandierendes Gas das Kühlmittel bildet, dieses
Kühlmittel gut ausnutzen zu können, hat man den Kälteerzeuger mit einer Rührvorrichtung
versehen, die entweder von außen her durch einen Motor oder aber von Hand in Bewegung gesetzt wurde. Es ist auch vorgeschlagen
worden, das Rührwerk dtirch eine von dem Kühlmittel selbst angetriebene Turbine
in Bewegung zu setzen. Diejenigen Rührvorrichtungen, welche von außen, betätigt
werden, müssen an den Stellen, wo die Rührwerkswelle oder ein sonstiges Antriebsgestänge
durch eine Wand des Kälteerzeugers
ig hindurchgeht, mit Dichtungen versehen werden, um zu verMten, daß Flüssigkeit oder
auch Gas unerwünschterweise aus "dem Kälteerzeuger austritt. Insoweit eine Turbine zum
Antrieb des Rührwerks dienen sollte, ging man von der irrtümlichen Meinung aus, das
Kühlgas, ehe es in dem Kälteerzeuger zur Wirkung gekommen war, zum Antrieb der
Turbine und demgemäß des Rührwerkes anwenden zu können. Die Turbine befand sich hierbei zwar innerhalb des Kälteerzeugers, so
daß ein Verlust' an brauchbarem Kühlgas durch Undichtigkeiten nicht eintreten konnte.
Die Art der Verbindung der Turbine mit dem Rührwerk war aber eine derartige, daß
die Turbine nicht schneEer als das Rührwerk selbst umlaufen konnte und daß wegen der
kleinen Drehzahl, die das Rührwerk in der zu kühlenden Flüssigkeit nur annehmen kann,
der mechanische Wirkungsgrad der Turbine ein außerordentlich schlechter war. Die Folge
dieses sehr ungünstigen Wirkungsgrades der Turbine war auch, daß das Rührwerk, sobald
sich Eisbildung innerhalb der Flüssigkeit einstellte, seine Umlaufzahl rasch weiter
verminderte, so daß ieine richtige Durcharbeitung des Flüssigkeits- und Eisgemisches,
wodurch das Gas noch in dasselbe eingeleitet wurde, nicht stattfand.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Nach ihr wird die Kohlensäure erst zum
Antrieb einer Turbine verwendet, nachdem sie bereits ihre Kühlwirkung ausgeübt hat
und daher anderweitig nicht mehr verwendbar ist. Sie besitzt dann aber noch einen,
genügenden Überdruck, um mit Hilfe einer solchen Turbine, die, wie erforderlich, mit
sehr hoher Drehzahl umlaufen kann, das Rührwerk anzutreiben. Wegen des durch Einschaltung
einer passenden hohen Übersetzung gesteigerten Wirkungsgrades ist die Turbine befähigt, das Rührwerk auch dann noch im
Gange zu erhalten, wenn die Flüssigkeit schon sehr mit Eis durchmischt ist. Bei der erfindungsgemäßen
Anordnung kann also einesteils kein Verlust an noch für die Kühlwirkung
ausnutzbarer Kohlensäure eintreten, und zweitens findet auch die Ausnutzung der
Kohlensäure für die Kühlwirkung wesentlich besser statt.
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Die Zeichnung veranschaulicht .ein Ausführungsbeispiel.
Fig. ι ist ein senkrechter Schnitt,
Fig. 2 eine Oberansicht und Fig. 3 eine Seitenansicht.
In Fig. 2 ist das Turbinengehäuse im Schnitt dargestellt.
Zur Aufnahme der in Eiscreme zu verwandelnden Flüssigkeit dient der Behälter i.
xo Der abnehmbare Deckel 2 desselben wird durch die schwenkbaren, mit Flügelmuttern 3
versehenen Schrauben 4 während der Erzeugung der Eiscreme in seiner Lage erhalten.
Die Einleitung der Kohlensäure in den Behälter 1 erfolgt duroh das Rohr 5, welches
durch einen Bock 6 mit dem Deckel 2 fest verbunden ist. Das Rohr 5 hat an seinem
unteren Ende eine Austrittsdüse 7, und diese befindet sich in geringerem Abstande
oberhalb des Bodens ia des Behälters 1. Der
sich in dem Behälter 1 befindende Teil des Rohres 5 wird bei dem dargestellten Ausfuhrungsbeispiel
von einer doppelten Hohlwelle 8, 9 umgeben. Das äußere Rohr 9 dieser
Hohlwelle ist mit dem aus einem Kreuz o. dgl. 10 und den abwärts gerichteten Schaufeln
11 gebildeten Rührwerk fest, z.B. durch
die Madenschraube 12, verbunden. Mit dem inneren Ro'hr 8 ist das Rohr 9 durch eine
zweite Madenschraube 13 verbunden. Die Herstellung der Ruhrwerkswelle aus zwei in
Längsriohtung gegeneinander verschiebbaren Teilen ermöglicht es, dem Rührwerk auch
in verschiedenen Höhen, im Durchmesser aber angenähert gleichen Behältern 1. die
richtige Stellung zu geben. Das innere Rohr 8 wird bei 14 drehbar, z.B. mit Hilfe
eines Kugellagers, gehalten. Auf dem oberen Ende des Rohres 8 ist ein Sohneckenrad 15
befestigt, in welches eine Schnecke J6 eingreift. Auf der Welle i6<* (Fig. 2) dieser
Schnecke sitzt das Turbinenrad 17, Dieses dreht sich in dem Gehäuse 18, welches auch
die Kugellager für die Welle i6a jenthält. Die
Kohlensäure, welche in dem Behälter 1 gewirkt hat, gelangt durch den Filter 19 in den
Trichter 20, und aus diesem wird sie durch das Ro'hr 21, wie Fig. 3 zeigt, in tangentialer
Richtung in das Gehäuse 18 hineingeleitet.
Sie trifft dabei mit noch, erheblicher Geschwindigkeit
gegen das Turbinenrad 17 und versetzt dieses, solange die in dem Behälter 1
enthaltene, in Eis zu verwandelnde Masse es gestattet, in raschen Umlauf. Diese Umlaufbewegung
überträgt sich durch die Schnecke 16 auf das Schneckenrad 15, welches
seinerseits das Rührwerk 10, 11 dreht.
Die Ableitung der Kohlensäure aus dem Gehäuse 18 erfolgt durch ein an passender Stelle
angebrachtes Rohr 22. Innerhalb des Gehäuses 18 verbleibt neben dem Turbinenrad
17 ein solcher Raum, daß die Kohlensäure durch das Rohr 22 auch abströmen kann,
wenn die in dem Behälter 1 befindliche Masse in' Eiscreme verwandelt ist und das Rührwerk
sich daher nur langsam drehen läßt, die Turbine also in der Zeiteinheit nur noch
wenige Umläufe machen kann.
Es bildet keine Notwendigkeit, das Rührwerk 10, I1I durch die abziehende Kohlensäure
antreiben zu lassen, hierzu kann vielmehr auch die Hand oder ein durch einen fremden Motor, z. B. Elektromotor, angetriebenes
Vorgelege dienen.
Die Anordnung des Filters oder Flüssigkeitsabscheiders 19 hat die Wirkung, daß nur
reine Kohlensäure den Behälter 1 verlassen kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Speiseeis mit Hilfe eines sich ausdehnenden
Gases, insbesondere Kohlensäure, welches eine mit einem. Rührwerk gekuppelte
Turbine o. dgl. antreibt, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas der Turbine erst zugeführt wird, nachdem es innerhalb
der Speiseeismasse seine Kühlwirkung ausgeübt hat. "
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekenn- *
zeichnet, daß die durch ein Übersetzungsgetriebe von der Turbine angetriebene senkrechte Welle des Rührwerkes aus
zwei gegeneinander verschiebbaren Rohren besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung
des Gases in die Speiseeismasse mit Hilfe eines dritten Rohres erfolgt, welches
sich innerhalb der beiden die Rührwerkswelle bildenden, gegeneinander verschiebbaren
Rohre befindet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE536047T | 1930-08-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE536047C true DE536047C (de) | 1931-10-19 |
Family
ID=6557146
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930536047D Expired DE536047C (de) | 1930-08-21 | 1930-08-21 | Verfahren zur Herstellung von Speiseeis mit Hilfe eines sich ausdehnenden Gases, insbesondere Kohlensaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE536047C (de) |
-
1930
- 1930-08-21 DE DE1930536047D patent/DE536047C/de not_active Expired
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