DE2361743A1 - Styrol-acrylnitrilcopolymerisate hoher waermeformbestaendigkeit - Google Patents
Styrol-acrylnitrilcopolymerisate hoher waermeformbestaendigkeitInfo
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Description
Styrol-Acrylnitrilcopolymerisate hoher Wärmeformbeständigkeit
Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen mit hoher
Wärmeformbeständigkeit und guter Fließfähigkeit, die durch Copolymerisation
von Styrol und Acrylnitril in Gegenwart von aliphatischen Ot-Olefinen hergestellt werden.
Es ist seit langer Zeit bekannt, daß Styrol-Acrylnitrilcopolymerisate
im Vergleich zu Polystyrol verbesserte Wärmeformbeständigkeit besitzen (vgl. US-PS 2 Io2 179). In einigen Patenten
wird die Synthese der Copolymerisate (vgl. US-PS 2 l4o o48, US-PS 2 439 2o2, DBP 961 Jo9, DBP 1 003 446) und eine Verbesserung
der verfahrenstechnischen Maßnahmen zur Erzielung besonderer Produktqualitäten beschrieben (vgl. US-PS 2 599 155*
DOS 2 o57 25o, DOS 2 142 617). So wird in dem US-Patent 2 439 2o2
gelehrt, daß mit steigendem Acrylnitrilgehalt die Erweichungspunkte der Copolymerisate von etwa 9o°C bis lo8°C ansteigen.
Nach DBP 961 309 und DBP 1 003 446 werden Styrol-Acrylnitrilcopolymerisate
in alkoholischer Suspension hergestellt, die beispielsweise bei einem K-Wert ^"siehe H. Fikentscher, Cellulosechemie
I3 (1932)__7 von 76 und einem Acrylnitrilgehalt von
28,5 % einen Erweichungspunkt von lo2°C oder bei einem K-Wert
von 84 und einem Acrylnitrilgehalt von 19,7 % einen Erweichungspunkt von lo3°C besitzen. .
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Aufgabe der Erfindung war es, Styrol-Acrylnitril(SAN)-Copolymerisate
mit hoher Wärmeformbeständigkeit und sehr guten Fließeigenschaft en bei der thermoplastischen Verarbeitung herzustellen,
ohne die mechanischen Festigkeitswerte (z.B. Biegefestigkeit) der Polymeren zu beeinträchtigen. Überraschenderweise
konnte diese Aufgabe durch Verwendung von aliphatischen 0(-Olefinen als Molekulargewichtsregler bei der Polymerisation
von Styrol-Acrylnitrilgemischen gelöst werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von verbessert wärmeformbeständigen Styrol(Meth)acrylnitril-Copolymerisaten
in Gegenwart eines Radikalbildners in homogener oder heterogener Phase, dadurch gekennzeichnet, daß
Gemische aus (Meth)acrylnitril und Styrol in Gegenwart mindestens eines aliphatischen ^-Monoolefins mit 2 bis 18 C-Atomen polymerisiert
werden.
Gegenstand der Erfindung sind weiterhin Copolymere enthaltend
a) 5-85 Gew.-#, bevorzugt lo-4o Gew.-% (Meth)acrylnitril,
b) 14,99-93,1 Gew.-%, bevorzugt 89,99-58,1 Gew.-%,Styrol,
c) 0,01 - 1,9 Qew.-^ eines aliphatischen OC-Monoolef ins, wobei
die Summe a+b+c loo % beträgt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polymeren
besitzen Grenzviskositäten von 0,5-lo (dl/g) /"in Dimethylformamid
bei 25°C gemessen^. Die nach der Methode der Lichtstreuung
ermittelten Molekulargewichte liegen zwischen 4o 000 - 5 Millio-
Mw
nen. Die nach der Beziehung jjgj -1 definierte Uheinheitlichkeit U
liegt im Bereich zwischen 0,2 - 5, vorzugsweise 1,5 - 5,5. Die
Polymeren haben statistischen Aufbau. Die Schmelzindexwerte nach DIN 55 735* bei 24o°C und Io kp Belastung gemessen, liegen
zwischen 2o bis 28o /""g/lο Μ1η_7·
Gegenüber den als Molekulargewichtsreglern allgemein üblichen
Meroaptanen wie Docecylmeroaptan (vgl. DOS 2 057 520) oder Alkylmercaptangemisohen (vgl. DOS 1 8o2 089) besitzen alipha-
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tische D(-Olefine wesentliche Vorteile ϊ Beispielsweise sind die
niedrig siedenden aliphatischen Olefine problemlos aus den Ansätzen zu entfernen, die Geruchsbelästigung - bei Arbeiten mit
Mercaptanen stets ein Problem - entfällt vollständig., Aufgrund
ihrer gegenüber Schwefelderivaten geringeren Übertragungstendenz wird wesentlich weniger 0(-Olefin verbraucht als Mercaptan unter
identischen Bedingungen. Eine einmalige 0C-Olefindosierung zu
Beginn des Ansatzes genügt, um eine gleichmäßige Reglerwirkung zu gewährleisten, wodurch die molekulare Einheitlichkeit der
Copolymerisate beträchtlich steigt. Überraschenderweise wird durch die Zugabe der Monoolefine nicht nur die Fließfähigkeit,
sondern auch unerwarteterweise die Wärmeformbeständigkeit gegenüber
den ungeregelten Polymeren beträchtlich verbessertβ
Von den als Regler in Präge kommenden aliphatischen Monoolefinen
mit 2-18 C-Atomen, vorzugsweise mit 2-4 C-Atomen, seien Äthylen,
Propylen, But en-1, Buten-2, Isobutylen j, gradkettige und
verzweigtkettige Pentene, Hexene, Octene und ihre cyclischen
Derivate genannt. Bevorzugt werden Propylen und Isobutylen verwendet.
Als Polymerisationskatalysatoren können Perverbindungen oder Radikale liefernde Azoverbindungen verwendet werden. Beispielhaft
seien genanntt aliphatische Azodicarbonsäurederivate wie
Azoblsisobuttersäurenitrll, Azodicarbonamid oder Azodicarbonsäureester.
Peroxide wie Lauroylperoxid, Succinylperoxid, Dibenzoylperoxid,.p-Chlorbenzoylperoxid,
2,4-Diehlorbenzoylperoxid,
Ketonperoxide wie Methyläthylketonperoxid, Methylisobutylketonperoxid,
Cyclohexanonperoxid, Acetylacetonperoxid, Alkylester
von Persäuren wie tert.Butylperpivalat, tert.Butylperoctoat, tert.Butylperbenzoat, tert.Butylperisononanat, Mono-tert.Butylpermaleinat,
tert.Butalperacetat, Percarbonate wie Dicyclohexyl- und Diisopopylpercarbonat, Dialkylperoxide wie Di-tert.-Butylperoxid,
Dicumylperoxid, Hydroperoxide wie Cumolhydroperoxid,
tert.-Buty!hydroperoxid, Persäuren wie Isophthal-mono-persäure
oder spezielle Peroxide wie AcetyIcyclohexansulfonylperoxid.
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Selbstverständlich ist die Verwendung von in situ hergestellten Peroxiden und Radikalstartern ebenfalls möglich. In Frage kommende
Reaktionen sind beispielsweise die Umsetzung von Phosgen, Chlorameisensäureestern, Säurehalogeniden, Isocyanaten oder
Diisocyanaten mit Wasserstoffperoxid oder Hydroperoxiden. Es ist durchaus auch möglich, Pinakole oder hydroperoxidierte
polymere Substrate zu verwenden. Ferner können auch durch Photoreaktion erzeugte Radikale wie sie bei der Bestrahlung
mit UV-Licht, QC-,ß,/=- und Röntgenstrahlen, mit und ohne Sensibilisator
- auch in Gegenwart von Peroxiden - entstehen, verwendet werden. Als wasserlösliche Initiatoren werden Wasserstoffperoxid
und die Alkali- oder Erdalkalisalze von Persäuren oder Peroxosäuren verwendet. Bevorzugt eingesetzt werden Ammonium-
und Kaliumperoxidisulfat.
Selbstverständlich kann die Polymerisation auch mit Hilfe von Redoxsysteinen gestartet werden. In diesem Fall sind Kombinationen
aus Wasserstoffperoxid und Reduktionsmitteln wie beispielsweise Ascorbinsäure und Schwermetallsalzen wie Eisenoder
Kupfersalzen neben Kombinationen wie Kalium- oder Ammoniumperoxidisulfat,
Alkalimetallpyrosulfit bei pH 4 bis 6 besonders zu empfehlen. Zur Erzielung besonderer Effekte kann
das Initiierungssystem weitgehend variiert werden. Hingewiesen
sei auf Initiatoren und Redoxsysteme wie sie im Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, im Band XIV/2 beschrieben sind.
Die Initiatorkonzentration liegt zwischen 0,001 bis Io Gew.-%,
bezogen auf die Monomeren, vorzugsweise bei 0,05 bis 0,4 Gew.-^.
Die Polymerisation wird in Abhängigkeit vom gewählten Initiatorsystem
bei Temperaturen zwischen -4o°C bis + 25o°C, bevorzugt im Bereich zwischen + 4o°C und + 15o°C und bei Drucken auch
über loo bar, bevorzugt bei Normaldruck bis 25 bar durchgeführt.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Copolymerisate kann durch
Polymerisation in organischer Lösung oder Suspension, durch
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Emulsions- oder Suspensionspolymerisation in wäßriger Phase oder durch Polymerisation in der Masse (beispielsweise Schneckenpolymerisation)
erfolgen.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in wäßriger
Suspension werden zur Gewinnung einwandfreier Perlpolymerisate Dispergatoren benötigt. Als Dispergatoren seien beispielhaft
genannt: Polyvinylalkohol und teilverseifte Polyviny!acetate,
Cellulose- oder Stärkederivate, wie z. B. Methyl-, Kthyl- oder
Äthylhydroxycellulosen. Als synthetische Dispergatoren (Copolymerisate von hydrophilen und hydrophoben Monomeren) seien beispielhaft
genannt: Styrol-Acrylsäure-, Styrol-Maleinanhydrid-,
Äthylen-Acrylsäure, Kthylen-Maleinanhydrid-, Acrylsäureester-Acry!säure-,
(Meth)acry!säurederivate-(Meth)Acrylsäure-Copolymerisate,
Polyäthylenoxide oder Äthylen-Propylenoxidcopolymerisate, Polyester mit OH-Zahlen zwischen Io und 25o. Bei Verwendung
von Dispergator-Emulgatorgemischen werden bevorzugt biologisch abbaubare Emulgatoren verwendet. Ferner ist auch die
Verwendung anorganischer Kolloide oder anorganischer Salze (beispielsweise Phosphorsäurederivate) möglich.
Dieses wäßrige Suspensionspolymerisationsverfahrentkann ferner
in einer umgekehrten Emulsionspolymerisation durchgeführt werden oder zunächst in Form einer umgekehrten Emulsionspolymerisation
begonnen und als Suspensionspolymerisation von Styrol und Acrylnitril in Wasser zu Ende geführt werden.
Gemäß diesem Prozeß wird eine Lösung aus den Monomeren und einem Radikalbildner hergestellt (organische Phase). Anschließend
wird Wasser zur organischen Phase hinzugefügt und eine" Wasser-in-öl-Emulsion, vorzugsweise mit Hilfe von Wasser-in-öl-Emulgatoren
erzeugt. Die Initiatoren oder das Initiatorsystem können sich auch im Wasser befinden« In dem zu polymerisierenden
System stellt also zunächst das Wasser, das gegebenenfalls
den Initiator oder das Initiatorsystem, Anteile der Monomeren· sowie den Wasser-in-öl=Emulgator ganz oder teilweise enthalten
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kann, die disperglerte Phase dar und die Restmonomeren bzw. die gesamten Monomeren die kontinuierliche Phase. Die Copolymerisation
kann bereits während der Herstellung der Wasser-in-Öl-Emulsion
einsetzen. Nach Ausbildung der Wasser-in-öl-Emulsion
(1. Stufe) werden weiteres Wasser und gegebenenfalls Suspensionshilfsmittel der Wasser-in-öl-Emulsion unter Rühren
in einer 2. Stufe zugesetzt, wobei allmählich eine Phasenumkehr eintritt. Es wird eine öl-in-Wasser-Dispersion gebildet, wobei
das Wasser im wesentlichen die kontinuierliche Phase und das öl die dispergierte Phase bilden. Am Ende der Polymerisation
haben sich die in Wasser dispergierten Öl-Tröpfchen vollständig zu porösen, Wasser enthaltenden Perlen verfestigt.
Als Wasser-in-öl-Emulgatoren, die in Mengen von 0,05 bis Io
Gew.-^, vorzugsweise von 0,5 bis 4 Gew.-^, bezogen auf die
Monomeren, eingesetzt werden, werden z. B. Pfropfprodukte von
Styrol oder anderen Vinylmonomeren auf Polyäther aus Äthylenoxid oder Styroleopolymerisate mit o£-,ß-ungesättigten Carbonsäuren
oder ein 1:1 Copolymerisat von Methacrylsäure-Methacrylsäuremethylester
verwendet. Auch andere Wasser-in-öl-Emulgatoren, wie sie beispielsweise in den britischen Patentschriften
928 621, 962 699, 959 131* 964 195, 1 076 319, den deutschen
Patentschriften 1 3oö 286, 1 211 655 oder in der belgischen Patentschrift 785 09I beschrieben sind, sind geeignet.
Das Gewichtsverhältnis Wasserphase zu organischer Phase .soll
bei der Herstellung der Wasser-in-öl-Emulsion (I. Stufe), vorzugsweise
im Bereich 0,2:1 - 1:1 liegen. Die Grenzen können nach oben oder unten überschritten werden, solange die Ausbildung
einer Wasser-in-öl-Emulsion möglich ist, jedoch sollte
das Verhältnis Wasserphase zu organischer Phase von 3s1 nicht
überschritten werden. Für die Herstellung der Wasser-in-öl-Emulsion
empfiehlt es sich, stets die Wasserphase zur organischen Phase zuzusetzen.
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Die aliphatischen DC-Olefine können bereits mit der Lösung der
Monomeren oder zu einem späteren Zeitpunkt zugegeben werden, spätestens Jedoch bevor die Phasenumkehr erfolgt.
Die Polymerisationstemperaturen in der 1. Stufe betragen J)O - 12o°C, bevorzugt 60 - 850C Man polymerisiert vorzugsweise
bis zu einem Umsatz von Io - 60·^.
In der 2. Stufe liegt das Gewichtsverhältnis Wasserphase zu
ölphase bevorzugt zwischen 1:1 und J>:1 und sollte zweckmäßigerweise
nicht mehr als lo.:l betragen. Die Herstellung der Wasserin-Öl-Emulsion
kann bei Temperaturen von lo°C bis 900C durchgeführt werden. Die Zugabe des Wassers und der gegebenenfalls
einzusetzenden Suspensionshilfsmittel in der 2. Stufe erfolgt nach Ausbildung der Wasser-in-öl-Emulsion und Erhitzen oder
Abkühlen auf die Polymerisationstemperatur der 2. Stufe von 4o - l8o°C, vorzugsweise 75° - 15o°C.
Als Suspensionshilfsmittel, die in Mengen von 0,01 bis j5 Gew.-^,
vorzugsweise von 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf eingesetzte Monomere,
eingesetzt werden, haben sich Polyvinylalkohol, teilverseiftes Polyvinylacetat, Alkylcelluldsen wie zum Beispiel
Methylcellulose, Alkylsulfonate oder Alkylsulfate bewährt.
Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens liegt in der einfachen
Aufarbeitung und problemlosen Trocknung des erhaltenen Perlpolymerisates,
das eine poröse Struktur besitzt.
Bei der thermoplastischen Verarbeitung erhält man Formkörper mit besonders schönem Oberflächenglanz, hoher Transparenz und
sehr geringer Verfärbung.·
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem der
üblichen organischen Lösungsmittel wird die Polymerisation in einer homogenen Phase aus den Monomeren, dem gewählten- Initiatorsystem,
dem Lösungsmittel und dem aliphatischen flC-Olefin
begonnen. Ist das Lösungsmittel kein Lösungsmittel für das
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gebildete Polymerisat, wird die Polymerisation als Fällungsoder Suspensionspolymerisation zu Ende geführt. Als organische
Lösungsmittel eignen sich gesättigte aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, substituierte Aromaten wie Toluol
oder Chlorbenzol, halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen,
Tetrachloräthylen oder Trichlorfluormethan oder anderen Frigenen®,
niedrigsiedende Alkohole wie Methanol, Äthanol, Propanol,
Isopropanol, isomere Butanole, vorzugsweise tert.Butanol, ferner Dimethylformamid oder Dimethylacetamid.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren als Emulsionspolymerisation
durchgeführt, so zeichnet es sich dadurch aus, daß nicht nur
eine gleichzeitige Zugabe von Monomeren und Initiatorlösung, die zusätzlich Emulgator enthält, möglich ist, wodurch im bevorzugten
Temperaturbereich um 800C außerordentlich hohe Umsätze in der Zeiteinheit zu erzielen sind und chemisch recht einheitliche
Produkte erhalten werden, sondern auch durch eine weitere und nicht zu erwartende Verbesserung der molekularen Homogenität,
die durch ein Monomerendosierprogramm alleine nicht zu erreichen ist. In einer bevorzugten ,.Ausführungsform ·
der Erfindung wird die Polymerisation bei 75°-85°C durchgeführt.
Wie bereits in der US-Patentschrift Nr. 2 559 155 ausgeführt wird, läßt sich die Polymerisation bei 800C unter Rückflußbedingungen
sehr leicht bei konstanter Temperatur beherrschen.
Als Emulgatoren können die Alkalisalze modifizierter Harzsäuren,
wie beispielsweise Dresinate^ 731, mit Erfolg aber auch Alkylsulfate
und -sulfonate mit 12 bis 24 C-Atomen im Alkylrest verwendet werden. Bevorzugt werden biologisch abbaubare Emulgatoren
verwendet. Die Emulgatoren werden in einer Konzentration von 0,05 bis 2o Gew.-^, bevorzugt mit 0,5 bis 3 Gew.-^, bezogen auf
die wäßrige Phase eingesetzt. Selbstverständlich können diese Emulgatoren mit den vorgenannten Dispergatoren beliebig kombiniert
werden.
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Wird die Isolierung des Polymerisates gewünscht, kann diesdurch Fällung aus der Emulsion nach den bekannten Methoden
oder durch beispielsweise Sprühtrocknung gelingen.
Das Verfahren der Erfindung kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
erfolgen. Die Copolymerisation kann mit und ohne Lösungsmittel in Polymerisationsvorrichtungen wie z. B.
Schneckenmaschinen, Knetern oder speziellen Rühraggregaten erfolgen. Das Abdampfen der Lösungsmittel aus den Polymerisationsansätzen
erfolgt in Verdampfungsschnecken, Dünnschichtverdampfern oder Sprühtrocknern. Den Polymerisationsansätzen
können weiterhin übliche Hilfsmittel wie Kettenübertrager für
Telomerisationen, Molekulargewichtsregler, falls sie zusätzlich
neben den aliphatischen Q^-Olefinen gewünscht werden, Stabilisatoren,
Gleitmittel, Antistatika und Antioxidantien hinzugefügt werden.
Aufgrund ihres besonders einheitlichen chemischen Aufbaus und
ihrer geringen Eigenfarbe lassen sich die erfindungsgemäß hergestellten
Thermoplasten besonders gut zu brillanten Tönen mit den bekannten Farbstoffen oder Pigmenten einfärben» Die Produkte
der Erfindung fallen je nach Herstellung im allgemeinen pulverförmig oder in Perlform an. Sie werden verwendet für Formkörper
aller Art, besonders geeignet sind sie für die Herstellung von Gegenständen, die beispielsweise mit kochendem Wasser
in Berührung kommen. Ferner sind sie äußerst benzin- und ölfest.
Die Copolymerisate können auch zur Herstellung von Filmen, Fasern oder zu Beschichtungen dienen» Die .Produkte der Erfindung
lassen sich auf vielfältige Weise mit Füllstoffen wie Holzmehl, Kreide, Glasmehl oder Glasfasern - um nur einige zu nennen zu
neuen und hochwertigen Werkstoffen weiterverarbeiten. Selbstverständlich ist es auch möglich, ihre Lösungen oder Emulsionen
für Beschichtungszwecke oder zur Herstellung von überzügen zu
verwenden. Die Produkte der Erfindung sind ebenfalls als Schmelzkleber zu gebrauchen„
In den folgenden Beispielen bedeuten % Gewichtsprosent und
TIo Gewichtsteileβ
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Unter Einleitung von Isobutylen und Rühren werden in einem
6 1-Kessel 111 g Styrol, 45 g Acrylnitril, 24oo ml Wasser,
6j5 g Dresinate® 731 und 0,44 g Kaliumperoxidisulfat auf 8o°C
erwärmt und 3o Min. bei 8o°C gerührt. Anschließend gibt man
in Zeitabständen von 5 Min. Jeweils Io ml der Lösung 1 und 8o ml der Lösung 2 in den Ansatz:
Lösung 1: 12 g Dresinat610TJU und 3,86 g Kaliumperoxidisulfat
mit V/asser auf 2oo ml
Lösung 2: 999 g Styrol und 385 g Acrylnitril.
Nach beendeter Zugabe wird noch 1 Stunde bei 800C nachgerührt.
Insgesamt werden durch den Reaktionskessel 5o g Isobutylen geleitet.
Der Latex enthält 39 % Feststoff. Der Ansatz wird ausgefällt,
das Polymerisat isoliert und getrocknet. Man erhält 1443 g Styrol-Acrylnitrilcopolymerisat. Anhand der Sticksboffanalyse
von N= 7*0 % errechnet sich ein Acrylnltrilgehalt von
2β,5 %· Die in Dimethylformamid bei 250C gemessene Grenzviskosität
beträgt (^) = 1,06, der K-Wert nach Pikentscher ist 69..
Die Wärmeformbeständigkeit nach Vicat beträgt 117°C (nach DIN 53 46o bei 5 kp Belastung).
Unter Einleitung von Isobutylen und Rühren werden 111 g-Styrol,
90 g Acrylnitril, 2400 ml Wasser, 32 g Dresinate®731, 32 g
Natrium-Alkylsulfonat mit 12-14 C-Atomen im Alkylrest und
0,88 g Kaliumperoxidisulfat auf 800C erwärmt. Man rührt 30 Min.
bei 800C und gibt dann in Zeitabständen von 5 Minuten jeweils
Io ml der Lösung 1 und 80 ml der Lösung 2 in den Ansatz.
Lösung 1: 12 g Dresinateöt31 und 4,2 g Kaliumperoxidisulmit
Wasser auf 2oo rale
Lösung 2s 999 g Styrol und 34o g Acrylnitril.
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Nach beendeter Zugabe wird noch 1 Stunde bei 80 C nachgerührt.
Durch den Ansatz werden insgesamt 50 g Isobutylen geleitet.
Der Latex enthält 37,3 % Peststoff. Nach der Isolierung und
Aufarbeitung erhält man 1534 g Styrol-Acrylnitrilcopolymerisat. Anhand der Stickstoffanalyse von N = 7*55 % errechnet
sich ein Acrylnitrilgehalt von 29,0 %. Die in Dimethylformamid
bei 250C gemessene Grenzviskosität beträgt (η) = 1,57, der
K-Wert nach Pikentscher 81 und die Wärmeformbeständigkeit nach Vicat 1140C.
In einem 4o 1-Rührautoklaven werden 1554 g Styrol, 511 g Acrylnitril,
16 800 ml Wasser, 196 g Natrium-Alkylsulfonat mit 12-14 C-Atomen im Alkylrest, 0,07 g Eisen-II-Ammoniumsulfat,
1,96 ml einnormaler Schwefelsäure, 0,35 g Natriumpyrosulfit und 2,1 g Ammoniumperoxidsulfat vorgelegt. Der Autoklav wird
evakuiert und mit Stickstoff gespült. Sodann werden 600 g Propylen hinzugedrückt. Der Ansatz wird auf 600C erwärmt und
2o Minuten bei 6o°C gerührt. Dann werden drei Lösungen linear
kontinuierlich hinzudosiert.
Lösung 1: Natriumalkylsulfonat 42 g, Natriumpyrosulfit
2,8 g mit Wasser auf I0I5 ml.
Lösung 2: 16,8 g Ammoniumperoxidisulfat mit Wasser auf 980 ml.
Lösung 3: 6216 g Styrol und 2058 g Acrylnitril..
Zupumpdauer für
Lösung 1: I80 Minuten
Lösung 2: I65 Minuten ' ·
Lösung 3: 150 Minuten.
Nach beendeter Zugabe von Lösung 1 wird noch 1 Stunde bei 600C gerührt. Nach der Aufarbeitung erhält man 6320 g Styrol-Acrylnitrilcopolymerisat.
Aus der Stickstoffanalyse von N=5,95
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berechnet sich ein Acrylnitrilgehalt von 22,6 %. Die Grenzviskosität
des Polymerisates in Dimethylformamid bei 25°C beträgt (ή) = 1,72, der K-Wert nach Pikentscher 89 und die Wärmeformbeständigkeit
nach Vicat Ho0C.
In einem 4o 1-Rührautoklaven werden 672o g Styrol, 2226 g
Acrylnitril, 24 g tert. Butylperpivalat, 850 ml einer 8 Dispergatorlösung (1:1 Copolymerisat Methacrylsäure-Methylmethacrylat
in wäßriger Lösung auf pH 7 eingestellt), 85OO ml Wasser und 2,8 g Natriumpyrosulfit vorgelegt. Der Autoklav
wird evakuiert und mit Stickstoff gespült. Dann werden 4oo g Propylen eingeleitet. Man erwärmt auf 800C und beginnt bei
800C eine Lösung von 6,3 g eines Natrium-Alkylsulfonates mit
12-14 C-Atomen im Alkylrest in Io 500 ml Wasser innerhalb von
4 Stunden kontinuierlich hinzuzupumpen. Anschließend wird noch
2 Stunden bei 80 C nachgerührt. Nicht umgesetzte Restmonomere und flüchtige Anteile werden mit Wasserdampf aus dem Ansatz
entfernt. Das Perlpolymerisat wird gewaschen und getrocknet. Man erhält 771o g eines Copolymerisates mit einem Acrylnitrilgehalt
von 23,5 io, einem Styrolgehalt von etwa 76 % und einem
Propylengehalt unter 0,5 %. Die in Dimethylformamid gemessene
Grenzviskosität (η) 250C = I,o4. Wärmeformbeständigkeit nach
Vicat 111 - 112°C.
In einem 6 1-Rührkessel werden unter Rühren und Einleitung
von Isobutylen 650 g Styrol, I70 g Acrylnitril, 4o ml einer Io ^igen Dispergatorlösung (1:1 Copolymerisat Methacrylsäure-Methacrylsäuremethylester
auf pH 7 eingestellt), looo ml Wasser 0,4 g Natriumpyrosulfit auf 800C erwärmt. Der Ansatz wird
15 Minuten bei 800C gerührt, dann werden 2,2 g einer 75 ^igen
tert.Butylperpivalatlösung in Dibutylphthalat mit I5 ml Waschbenzin
verdünnt hinzugegeben. Gleichzeitig wird begonnen, die
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folgende Lösung innerhalb von loo Minuten hinzuzugeben:
60 ml einer 3 #igen Lösung eines Polyvinylalkohole·vom Molgewicht
.30 000 mit 6 g Natriumdihydrogenphosphat mit Wasser
auf looo ml.
Anschließend wird der Ansatz noch 2 Stunden bei 800C nachgerührt.
Während dieser Zeit sind loo g Isobutylen durch den Ansatz geleitet worden. Nicht umgesetzte Restmonomeren und
flüchtige Anteile werden durch Strippen mit Wasserdampf entfernt.
Das Perlpolymerisat wird isoliert, gewaschen und getrocknet. Man erhält 77o g Styrolacrylnitrilcopolymerisat mit
einem Acrylnitrilgehalt von 2o,2$ (5,4 % N), einem Styrolgehalt
von 79,7$ und einem Isobutylengehalt von etwa 0,1$. Die nach
Vicat gemessene Wärmeformbeständigkeit liegt bei I07 - lo8°C. Das CopQlymerisat wurde in Aceton/Dimethylformamid gelöst und
mit Petroläther sukzessiv gefällt. Von den erhaltenen 5 Fraktionen
wurden die Grenzviskositätszahlen in Dimethylformamid bei 250C und die Stickstoffgehalte bestimmt. Man erhält folgende.
Werte:
Fraktion Nr. | Gew. * | 3,12 | Acrylnitril |
1 | 15,16 | 1,8a | 2o,4 |
2 | 22,63 | 1,14 | 2o,4 |
3 | I8,o3 | 0,82 | 2o,l |
4 | 15,o5 | 0,42 | 19,8 |
5 | 4,36 | 24,6 | |
Trotz der außerhalb des Styrol-Acrylnitril-Azetrops (vergl.
Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Georg Thieme-Verlag,
Stuttgart, I96I, Bd. XIV/2, S. 84l) liegenden Styrol-Acrylnitrileinsatzmengen
wird ein chemisch außerordentlich einheitliches Copolymerisat erhalten, während ein unter identischen
Bedingungen hergestelltes Suspensionspolymerisat, das ohne Verwendung
von OC-Olefinen als Regler hergestellt wurde, chemisch
wesentlich uneinheitlicher ist. · ■
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In einem 12 1-RUhrautoklaven wurden I998 g Styrol, 630 g Acrylnitril,
12o ml einer Io ^igen Dispergatorlösung (vergl. Beispiel
2), 150 ml einer 5 #igen Polyvinylalkohol (MG 3o 000)Lösung,
4,97 g Benzoylperoxid, 5000 ml Wasser, 1,2 g Natriumpyrosulfit,
18 g Natriumdihydrogenphosphat vorgelegt. Der Autoklav
wurde evakuiert und mit Stickstoff gespült. Anschließend wurden 2ooo g Propylen eingedrückt. Der Ansatz wird auf 850C
erwärmt und 6 Stunden bei 850C gerührt. Man erhält nach der Aufarbeitung
224o g eines Copolymerisates mit einem Acrylnitrilgehalt von 23 %, einem Styrolgehalt. von 76,9 % und einem Propylengehalt
von 0,1 %. Die in Dimethylformamid bei 250C gemessene
Grenzviskosität des Copolymerisates beträgt # = 1,38.
Die nach Vicat (DIN 53 46o) gemessene Wärmeformbeständigkeit
der Copolymerisate beträgt I09 - llo°C.
A) In einem 4o 1-Rührautoklaven werden unter Stickstoff 74o g
Styrol, 300 g Acrylnitril, 12ooo ml Wasser, 315 g Dresinate®T31,
2,9 g Kaliumperoxidisulfat vorgelegt. Der Autoklav
wird evakuiert und mit Stickstoff gespült. Der Ansatz wird auf 800C erwärmt und 30 Minuten bei 800C gerührt. Dann werden
gleichzeitig zwei Lösungen innerhalb von 3 Stunden hinzugepumpt :
Lösung 1: 80 g Dresinate^jJl, 25,7 g Kaliumperoxidsulfat
mit Wasser auf I500 ml
Lösung 2: βββο g Styrol und 2567 g Acrylnitril.
Der Ansatz wird 1 Stunde bei 800C nachgerührt und mit Salzlösung
koaguliert. Man erhält 8500 g eines Copolymerisates mit einem Acrylnitrilgehalt von 23 % und einer Grenzviskosität
in Dimethylformamid bei 25°C von 2,22. Die Erweichungstemperatur nach Vicat beträgt lo4°C, der bei 24o°C mit Io kp
Belastung gemessene Schmelzindexwert beträgt 12 ^/"g/lo Min_7.
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is-
Die thermoplastische Verarbeitung dieser Produkte ist aber wegen ihrer schlechten Fließfähigkeit schwierig.
B) Ein unter entsprechenden Bedingungen in Gegenwart von 0,4 %
Dodecylmercaptan als Regler hergestelltes SAN-Copolymerisat enthält 26 % Acrylnitril, besitzt eine Grenzviskosität in
Dimethylformamid bei 25°C von 0,89 und den Schmelzindex bei 24o°C /Io Kp Belastung von 172 /"g/lο Min_/. Die Vicat-Erweichungstemperatur
beträgt lo4°C,
C) Ein unter entsprechenden Bedingungen in Gegenwart von 1,9 %
Isobutylen hergestelltes Copolymerisat enthält 26 % Acrylnitril und besitzt eine Grenzviskosität in Dimethylformamid
bei 250C von /jffj= I,o8. Der Schmelz indexwert bei 24o°C
Io Kp Belastung beträgt 162 /~g/lo Min_7. und die Vicat-Erweichungstemperatur
116°C. .
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Claims (3)
- Patentansprüche t/IJ Verfahren zur Herstellung von verbessert" wärmeformbeständigen Styrol-Acrylnitril-Copolymerisaten in Gegenwart eines Radikalbildners in homogener oder heterogener Phase, dadurch gekennzeichnet, daß Gemische aus (Methacrylnitril und Styrol in Gegenwart mindestens eines aliphatischen ^C-Monoolefins mit 2 bis 18 C-Atomen polymerisiert werden. ·
- 2. Copolymere enthaltenda) 5-85 Gew.-^ (Meth)acrylnitrilb) 14,99-95,1 Gew.-^ styrolc) 0,01-1,9 Gew.-% eines aliphatischen ö6-Monoolefins, wobei die Summe a+b+c loo % beträgt.
- 3. Copolymere nach Anspruch 2, enthaltenda) lo-4o Gew.-^ (Meth)acrylnitrilb) 89,99-58,1 Gew.-% Styrolc) 0,01-1,9 Gew.-% eines aliphatischen {^.-Monoolefins.Le A 15 422 - 16 -509826/0799
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