DE2360419C2 - Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindungen u. sie enthaltende Mittel zur Bekämpfung von Pilzen u. Milben - Google Patents

Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindungen u. sie enthaltende Mittel zur Bekämpfung von Pilzen u. Milben

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    • C07F7/22Tin compounds

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Description

Pilze und Milben haben über die Jahre hinweg eine Resistenz gegenüber vielen Chemikalien entwickelt, mit denen sie früher bekämpft werden konnten. Die Entwicklung von resistenten Stämmen hat die Suche nach neuen Mitiziden und Fungiziden erforderlich gemacht. Dabei ist man auch auf Triorganozinnverbindungen gestoßen, welche diese Schädlinge wirksam bekämpfen. Mit wenigen Ausnahmen sind aber Verbindungen dieser Klasse verhältnismäßig unselektiv, d. h., daß sie nicht nur die zu bekämpfenden Organismen, sondern auch die Pflanzen schädigen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß die im vorstehenden Patentanspruch 1 näher bezeichneten Triorganozinnverbindungen wirksam Pilze und Milben bekämpfen, aber Pflanzen nicht wesentlich schädigen, auf welche wirksame Mengen dieser Verbindungen aufgebracht werden.
Gegenüber den aus der DE-OS 15 42 863 bekannten entsprechenden Tricyclohexyl-zinn-Verbindungen zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen ein wesentlich breiteres Wirkungsspektrum, da sie nicht nur gegenüber Milben, sondern auch gegenüber Pilzen wirksam sind.
Gegenstand der Erfindung sind Dicyclohexyl-phenylzinn-Verbindungen und sie enthaltende Mittel zur Bekämpfung von Pilzen und Milben.
Die erfindungsgemäße Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindung in der X für Brom steht, werden zweckmäßig dadurch hergestellt, daß man die entsprechende Bis-(Dicyclohexyl-diphenyl-)zinn-Verbindung mit Brom umsetzt Dies ist eine allgemein bekannte Reaktion. Sie ist in der chemischen Literatur für die Herstellung zahlreicher anderer Triorganozinn-Derivate beschrieben.
Tetraorgano-zinn-Verbindungen, die zur Herstellung des entsprechenden Triorganozinnbromids verwendet werden können, besitzen die allgemeine Formel
20
2) Vorzugsweise wird die Tetraorgano-zinn-Verbindung in einem geeigneten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch aufgelöst, wozu dann eine Lösung von Brom langsam zugegeben wird. Geeignete Lösungsmittel sind Alkohol mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und flüssige
jo halogenierte Kohlenwasserstoffe. Jede Verbindung, die bei der Reaktionstemperatur flüssig ist und mit Brom oder der Tetraorganozinn-Verbindung nicht reagiert, kann als Lösungsmittel für die Tetraorgano-zinn-Verbindung verwendet werden. Die Temperatur des
Reaktionsgemischs wird unter Raumtemperatur, vorzugsweise zwischen —30 und +25° C gehalten, währenddessen das Brom zugegeben wird, um den Grad der Kohlenwasserstoffradikal-Abspaltung zu kontrollieren und die Ausbeute am gewünschten Produkt maximal
zu gestalten.
Das erhaltene Dicyclohexyl-phenyl-zinn-bromid kann unter Verwendung bekannter Reaktionen in andere Derivate überführt werden, wie z. B. in das Oxid, Hydroxid, Acetat oder Sulfat. Der gewünschte anioni-
sehe Rest kann durch Reaktion des entsprechenden Bromids, Oxids oder Hydroxids mit dem in der folgenden Tabelle angegebenen Reagenz eingeführt werden.
Organozinn-Derivat
Reagenz
gewünschtes Produkt
Bromid
Bromid
Bromid
Bromid
Bromid
Bromid
Bromid
Carbonsäure + Säureacceptor,
beispielsweise Pyridin
Carboxylat,
beispielsweise Acetat
Alkalimetall-salz
einer Carbonsäure
Carboxylat,
beispielsweise Acetat
wäßrige Lösung eines
Alkalimetall-hydroxids
Hydroxid oder Oxid
Alkalimetall-alkoxid
oder Alkohol + Säureacceptor
Alkalimetall-phenoxid
oder Phenol + Säureacceptor
Alkoxid
Phenoxid
Kaliumfluorid
oder Fluorwasserstoffsäure
Fluorid
Alkalimetallsulfid Sulfid
Fortsetzung
Organozinn-Derivat + Reagenz
Reagenz -* gewünschtes Produkt
Alkalimetall-sulfat Sulfat
Mercaptan + Säureacceptor Mercaptid
Carbonsäure oder -anhydrid Carboxylat
Alkohol (oder Phenol) Alkoxid
(oder Phenoxid)
Fluorwasserstoffsäure Fluorid
verdünnte wäßrige Schwefelsäure
(10 bis 25 Gew.-%)
Sulfat
Schwefelwasserstoff Sulfid
Alkyl- oder Arylmercaptan Mercaptid
wäßrige Salzsäure Chlorid
Bromid
Bromid
Oxid (oder Hydroxid)
Oxid (oder Hydroxid)
Oxid (oder Hydroxid)
Oxid (oder Hydroxid)
Oxid (oder Hydroxid)
Oxid (oder Hydroxid)
Oxid (oder Hydroxid)
Die Reaktionsbedingungen für die Herstellung der Derivate, welche in der obigen Tabelle angegeben sind, wie z. B. die Lösungsmittel, Temperaturen und Reaktionszeiten, sind in der Technik allgemein bekannt. Sie müssen deshalb nicht näher beschrieben werden. Eine umfassende Behandlung dieser Reaktionen findet sich in einem Artikel von R. K. Ingham et al., der im Oktober-Heft, 1960, der Chemical Reviews auf den Seiten 459-539 enthalten ist.
Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindungen bekämpfen wirksam unerwünschte Milben und Pilze, ohne daß sie die Pflanze, auf welche sie aufgebracht werden, wesentlich beschädigen. Eine einzige Aufbringung » dieser Verbindung kann eine langandauernde Bekämpfung der Pilze und Milben hervorrufen. Die Dauer hängt in gewissem Ausmaß von mechanischen und biologischen Einflüssen, wie z. B. dem Wetter, ab. In einigen Fällen beträgt sie sogar mehrere Monate.
Bei der Herstellung von Zusammensetzungen zum Aufbringen auf Pflanzen wird die Zinn-Verbindung oftmals dadurch verstärkt oder modifiziert, daß sie mit ein oder mehreren üblichen pesticiden Zusätzen oder Hilfsmitteln gemischt wird, wie z. B. organische Lösungsmittel, Wasser oder andere flüssige Träger, oberflächenaktive Dispergiermittel oder teilchenförmige und fein zerteilte feste Träger. Je nach der Konzentration der Zinn-Verbindung in diesen Zusammensetzungen können sie entweder direkt zur Bekämp- so fung des Organismus verwendet werden oder Konzentrate darstellen, welche anschließend mit ein oder mehreren zusätzlichen inerten Trägern verdünnt werden, um gebrauchsfertige Zusammensetzungen herzustellen. In Zusammensetzungen, welche Konzentrate darstellen, kann die Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindung in einer Konzentration von ungefähr 5 bis ungefähr 98 Gew.-% vorliegen. Köder, Lockmittel und ähnliches können ebenfalls zur Bekämpfung von Milben einverleibt werden. Auch können andere biologisch aktive Mittel, die mit den erfindungsgemäßen Zinn-Verbindungen chemisch verträglich sind, zugegeben werden.
Die optimale Konzentration der Zinn-Verbindung, welche als Giftstoff in einer Zusammensetzung zum direkten Aufbringen auf den Organismus oder zum Aufbringen auf den Wirt oder das Nahrungsmittel als Träger verwendet wird, kann verschieden sein, vorausgesetzt, daß der Organismus mit einer wirksamen Dosis des Giftstoffs in Berührung kommt. Das jeweilige Gewicht der Verbindung, welche eine wirksame Dosis darstellt, hängt in erster Linie von der Aufnahmefähigkeit eines bestimmten Organismus für die Zinn-Verbindung ab. Eine gute Bekämpfung von Bohnenmehltau wird mit flüssigen oder staubförmigen Zusammensetzungen erhalten, die 0,0004 Gew.-% oder weniger Giftstoff in der Zusammensetzung enthalten, die auf die Pflanze aufgebracht wird. Zusammensetzungen, die bis zu 90 Gew.-% von dem Giftstoff enthalten, können manchmal bei der Behandlung von Milbeninfektionen verwendet werden.
Bei der Herstellung von Staubzusammensetzungen kann die Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindung mit vielen üblichen fein zerteilten Feststoffen verwendet werden, wie z. B. Fuller'sche Erde, Attapulgit, Bentonit, Pyrophyllit, Vermiculit, Diatomeenerde, Talkum, Kreide, Gips oder Holzmehl. Hierbei wird der fein zerteilte Träger mit dem Giftstoff gemahlen oder gemischt oder mit einer Dispersion des Giftstoffs in einer flüchtigen Flüssigkeit benetzt. Je nach der Menge der Bestandteile können diese Zusammensetzungen als Konzentrate verwendet werden, die anschließend mit zusätzlichen Feststoffen der oben angegebenen Art verdünnt werden, um die gewünschte Menge aktiven Feststoff in einer für die Bekämpfung der Schädlinge geeigneten Zusammensetzung zu erzielen. Auch können solche Konzentratstaubpulver in innige Mischung mit oberflächenaktiven Dispergiermitteln, wie z. B. ionischen und nicht-ionischen Emulgatoren oder Dispergiermitteln, gebracht werden, um Spritzkonzentrate herzustellen. Solche Konzentrate können leicht in flüssigen Trägern verteilt werden, um Spritzzusammensetzungen oder flüssige Präparate, welche den Giftstoff in der gewünschten Menge enthalten, herzustellen. Die Auswahl des oberflächenaktiven Mittels und die Auswahl der Menge des oberflächenaktiven Mittels werden durch die Wirksamkeit des Mittels, das Konzentrat in einen flüssigen Träger zu Herstellung der gewünschten flüssigen Zusammensetzung zu erleichtern, bestimmt. Geeignete flüssige Träger sind Wasser, Methanol, Äthanol, Isopropanol, Methyl-äthyl-keton, Aceton, Methylenchlorid, Chlorbenzol, Toluol, Xylol und ErdöldestHlate. Die bevorzugten Erdöldestillate sieden vollständig bei atmosphärischem Druck unter 2040C
und haben einen Entzündungspunkt über ungefähr 27° C.
Alternativ kann die Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindung in einer geeigneten mit Wasser unmischbaren organischen Flüssigkeit, welche ein oberflächenaktives Dispergiermittel enthält, zugegeben werden, um emulgierbare Konzentrate herzustellen, die weiter mit Wasser und Öl verdünnt werden können, um Spritzgemische in Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen herzustellen. In solchen Zusammensetzungen besteht der Träger jus einer wäßrigen Emulsion, d.h. aus einem Gemisch eines in Wasser unmischbaren Lösungsmittels, eines Emulgiermittels und Wasser. Vorzugsweise sind die Dispergiermittel, die in diesen Zusammensetzungen verwendet werden können, in Öl löslich. Beispiele hierfür sind Kondensationsprodukte von Alkylenoxiden mit Phenolen und organischen oder anorganischen Säuren, Polyoxyäthylenderivate von Sorbitanestern, Alkylarylsulfonate, komplexe Ätheralkohole der Mahagoniseifen. Geeignete organische Flüssigkeiten, die in den Zusammensetzungen verwendet werden können, sind z. B. Erdöldestillate, Hexanol, flüssige Halogenkohlenwasserstoffe und synthetische organische Öle. Die oberflächenaktiven Dispergiermittel werden üblicherweise in den flüssigen Dispersionen und wäßrigen Emulsionen in Mengen von ungefähr 1 bis ungefähr 20 Gew.-%, bezogen auf das kombinierte Gewicht aus Dispergiermittel und aktivem Giftstoff, verwendet.
Wenn Milben bekämpft werden, dann kann die Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindung oder eine Zusammensetzung, welche diese Verbindung enthält, direkt auf den unerwünschten Organismus oder auf deren Wirt oder Nahrungsmittel in einer zweckmäßigen Weise aufgebracht werden, beispielsweise mit Hilfe eines Handsteubers oder eines Handspritzers oder durch einfaches Mischen mit dem Nahrungsmittel, welches die Milben fressen. Das Aufbringen auf das Laubwerk einer Pflanze wird zweckmäßigerweise unter Verwendung von Steubepulvern, Sprühdosen und anderen Spritzzersteubern ausgeführt. Wenn in dieser Weise gearbeitet wird, dann sollten die Zusammensetzungen keine wesentlichen Mengen phytotoxischer Verdünnungsmittel enthalten. Bei der Anwendung im großen Maßstab können Steubemittel oder in niedrigen Volumina verwendbare Spritzmittel von einem Flugzeug aus angewendet werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung
von Dicyclohexyl-phenyl-zinn-bromid
Eine Lösung von 171,9g (0,5 Mol) Diphenyl-zinndichlorid und 500 ml Toluol wurde allmäh'ich während 1,25 Stdn. zu 1 1 eines Gemisches zugegeben, das 1,5 Mol Cyclohexylmagnesium-chlorid und Tetrahydrofuran als das Verdünnungsmittel enthielt. Der Reaktionsbehälter war mit einem mechanischen Rührer, einem wassergekühlten Rückflußkühler, einem Zugabetrichter, einem Thermometer und einer Stickstoffeinleitung ausgerüstet. Die Temperatur des Reaktionsgemische stieg während der Zugabe allmählich auf 610C, worauf dann 250 ml Toluol zugegeben wurden.
Das Reaktionsgemisch wurde 1,5 Stdn. zum Sieden erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Dann wurde eine Lösung von 55 g Zitronensäure in 400 ml Wasser zugegeben. Die organische Phase wurde abgetrennt und mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, worauf die flüssige Phase unter vermindertem Druck konzentriert wurde, bis sie trüb war. Die Zugabe von 250 ml Methanol ergab eine Ausfällung, die isoliert und mit Methanol gewaschen wurde. Der trockene Feststoff wog 207,5 g (94,5% der theoretischen Ausbeute). Es wurde festgestellt, daß der Feststoff 27, 27 Gew.-% Zinn enthielt Der theoretische Zinngehalt des Dicyclohexyl-diphenyl-zinns ist 27,02%.
ίο Eine Lösung, die 16,0 g (0,1 Mol) Brom, 50 ml Methanol und 50 ml Chloroform enthielt, wurde tropfenweise zu einer Lösung zugegeben, die 43,9 g (0,1 Mol) Dicyclohexyl-diphenyl-zinn, 50 ml Methanol und 110 ml Chloroform enthielt Die.Zugabe erforderte 1,75 Stdn, währenddessen die Temperatur des Reaktionsgemischs auf 0°C gehalten wurde. Jeder Tropfen Brom wurde erst zugegeben, nachdem die vom vorhergehenden Tropfen stammende Farbe verschwunden war. Nach beendeter Zugabe wurde die erhaltene klare Lösung unter vermindertem Druck konzentriert Der farblose flüssige Rückstand wog 5J,3 g und erreichte einen Brechungsindex (NJ;) von 1,5826. Das nicht-umgesetzte Dicyclohexyl-diphenyl-zinn fiel nach Zugabe von 150 ml Methanol zum Rohprodukt aus. Der Feststoff wog 4,0 g. Das Methanol wurde aus der flüssigen Phase unter vermindertem Druck entfernt. Die Flüssigkeit wurde dann mit gasförmigem Ammoniak behandelt, um Dicyclohexyl-zinn-dibromid als Ammoniakkomplex auszufällen. Der erhaltene Feststoff wurde entfernt. Die zurückbleibende Flüssigkeit wurde unter vermindertem Druck konzentreirt, wobei 22,2 g einer Flüssigkeit erhalten wurden, die bei Analyse durch Gasphasenchromatographie einen Gehalt von 96 Gew.-% Dicyclohexyl-phenyl-zinn-bromid ergab.
Beispiel 2
Herstellung von Dicyclohexyl-phenyl-zinn-hydroxid
Dicyclohexylphenyl-zinn-hydroxid wurde dadurch hergestellt, daß eine Lösung von 3,0 g (0,075 Mol)
Natriumhydroxid und 25 ml Wasser zu einer Lösung zugegeben wurde, die 20,7 g (0,047 Mol) Dicyclohexylphenyl-zinn-bromid und 205 ml Methanol enthielt. Nach beendeter Zugabe wurde das erhaltene Gemisch 1 Std. zum Siedepunkt erhitzt und dann unter Rühren auf
4d Raumtemperatur abkühlen gelassen. Eine 200ml-Portion Wasser wurde zum erhaltenen Gemisch zugegeben, welches eine weiße Fällung enthielt. Das feste Material wurde isoliert, mit entsalztem Wasser bis zur Bromfreiheit gewaschen und dann in einem Zirkulationsluftofen getrocknet. Das Produkt wog 16,7 g (93,8% der theoretischen Ausbeute). Es enthielt 31,65 Gew.-% Zinn. Der berechnete Zinngehalt für das Hydroxid beträgt 31,31%.
Biologische Aktivität von Dicyclohexyl-
phenyl-zinn-Derivaten
1. Allgemeines Bestimmungsverfahren.
Dicyclohexyl-phenyl-zinn-hydroxid wurde in Form einer spritzfähigen Zusammensetzung untersucht, die durch Auflösen oder Dispergieren der Verbindung in einem Gemisch aus 90 Gew.-Teilen Wasser und lOGew.-Teilen Aceton, das eine kleine Menge eines nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittels enthielt, hergestellt worden war. Die erhaltene Grundlösung oder Grunddispersion wurde dann unter Verwendung eines Gemischs aus Wasser und oberflächenaktivem Mittel verdünnt, um die gewünschte Konzentration der
Zinnverbindung zu erzielen, währenddessen die Konzentration des oberflächenaktiven Mittels auf 100 ppm gehalten wurde. Proben, die nur schwierig zu emulgieren waren, wurden unter Verwendung einer Kolloidmühle oder eines Gewebehomogenisators emulgiert. >
2. Bestimmung der Wirksamkeit von Dicyclohexylphenyl-zinnhydroxid gegen spezielle Organismen.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Triorganozinn-Verbindungen als Fungizide und Mitizide wurde bestimmt. Die Resultate sind im folgenden Abschnitt zusammengefaßt. Die verwendeten Testorganismen waren pulvriger Bohnenmehltau, Apfelschorf und doppelt gefleckte Spinnenmilbe.
Das zur Bestimmung der Bekämpfung des Organis- r> mus verwendete Einstufungssystem basierte auf einer numerischen Skala, worin eine Einstufung von 10 eine 100-%ige Bekämpfung (keine überlebenden Organismen) und eine Einstufung von 0 keine Bekämpfung (die Pflanzen waren stark mit dem Organismus befallen) bedeutete. Die verwendete Bekämpfungseinstufung für Bohnenmehltau und Apfelschorf ist eine Funktion des Bruchteils der gesamten Blattfläche, welche durch diese Pilze nicht beeinflußt wird.
A. Pulvriger Bohnenmehltau 3>
Zarte grüne Bohnenpflanzen mit voll ausgebreiteten primären Blättern wurden mit den Sporen des pulvrigen Mehltaupilzes (Erysiphe polygoni) 48 Stdn. vor dem Aufbringen von Dicyclohexyl-phenyl-zinn-hydroxid beimpft. Die Zinn-Verbindung wurde in den in der folgenden Tabelle angegebenen Konzentrationen dadurch aufgebracht, daß die Pflanzen auf einen Drehtisch gebracht wurden und die Pflanzen mit einem die Triorganozinn-Verbindung enthaltenden Präparat bespritzt wurden. Nachdem das Spritzmittel eingetrocknet war, wurden die Pflanzen 28 Tage in ein Gewächshaus eingebracht, währenddessen die Stärke des Mehltaubefalls an den primären Blättern in Abständen von 7 Tagen nach dem Spritzen eingestuft wurde. Unbehandehe Pflanzen dienten als Vergleich. Sie erhielten eine Einstufung von 1,0 oder weniger. Die getesteten Präparate enthielten 100, 20 bzw. 4 ppm Dicyclo-hexylphenyl-zinn-hydroxid.
Konzentration Tage nach dem Bekämpfungs
(ppm) ersten Bespritzen einstufung
100 7 10,0
14 10,0
21 10,0
28 10,0
20 7 10,0
14 9,8
21 9,3
28 8,3
4 7 9,5
14 5,9
21 4,0
28 1,9
B. Apfelschorf
Gefrorene Apfelblätter, die mit Conidiensporen infiziert waren, wurden 30 min in kaltes Wasser eingeweicht, worauf dann die flüssige Phase durch eine einzige Schicht eines Käsetuchs filtriert wurde. Eine Anzahl von Apfelsämlingen im Fünfblattzustand wurde mit dem Wasser, welches die dispergierten Conidiensporen enthielt, bespritzt. Die Sämlinge wurden in einer feuchten Umgebung (relative Feuchte 100%) bei Raumtemperatur 2 Tage aufbewahrt, worauf sie 7 Tage bei einer Temperatur von 24±3°C aufbewahrt wurden. Hierauf wurden sie zwischen 1 und 10 Tagen wieder in die feuchte Umgebung gebracht und abschließend 10 bis 15 Tage wieder bei 24±3°C aufbewahrt, wobei dann während der letzten Zeit die infizierten Blätter geerntet wurden. Die Blätter wurden mit kaltem Wasser extrahiert, um eine Grundlösung herzustellen, die bei einer 100-fachen Vergrößerung unter einem Mikroskop ein Feld zeigte, das nicht weniger als 20 Conidiensporen enthielt.
Die zu behandelnden Pflanzen wurden mit einem flüssigen Präparat bespritzt, das Dicyclohexyl-phenylzinn-hydroxid enthielt. Das Präparat wurde wie beschrieben hergestellt. Nachdem das Lösungsmittel eingedampft war, wurden die Blätter mit der Suspension von Conidiensporen bespritzt, die gemäß der Vorschrift des vorhergehenden Absatzes hergestellt war. Die Pflanzen wurden dann in eine Umgebung relativer Feuchte (100% R.F.) bei Raumtemperatur 2 Tage lang eingebracht, worauf sie unter Raumfeuchtigkeit und einer Temperatur von 24±3°C aufbewahrt wurden, bis Anzeichen von Apfelschorf auf den unbehandelten Vergleichsproben zu beobachten war, was sich durch bräunliche Schaden an den Blättern zeigte. Die Resultate der Versuche sind in der Folge zusammengefaßt.
Konzentration
der Organozinn-Verbindung (ppm)
Bekämpfungseinstufung
250
50
12,5
9,9
9,9
9,1
50
55
60
65
Keine der getesteten Präparate war gegenüber den Pflanzen phytotoxisch.
C. Doppelt gefleckte Spinnenmilbe
Bohnenpflanzen wurden mit Präparaten bespritzt, die eine Dispersion von Dicyciohexyi-phenyi-zinn-hydroxid in einer Konzentration von 50 bzw. 200 ppm enthielt. Die Teilchengröße der Dispersion lag zwischen 50 und 100 μ. Zwischen 1 und 3 Tagen nach dem Bespritzen wurde eine Anzahl von Spinnenmilben im Nymphenzustand und im ausgewachsenen Zustand auf die obere Oberfläche der Pflanzenblätter übertragen. Die Pflanzen blieben zwischen 12 und 14 Tagen im Anschluß an das Aufbringen der Milben bei 24 ±3° C ungestört, worauf dann der Prozentsatz der toten Nymphen und der ausgewachsenen Milben untersucht würde und worauf dann die Resultate des Bekämpfungstests ermittelt wurden. Der Langzeiteffekt der Zinn-Verbindung wurde dadurch ermittelt, daß eine neue Menge ausgewachsener Milben und Milben im Nymphenzustand im AnschhiB an die ersten Beobachtungen auf die Pflanzenblätter aufgebracht wurden. Es wurde keine
9 10
zusätzliche Triorganozinn-Verbindung aufgebracht. Tagen im Anschluß an das erste Aufbringen der Der Prozentsatz der toten Nymphen und der ausge- Spinnenmilben untersucht. Die Resultate sind mit Restwachsenen Milben wurde wieder zwischen 21 und 30 bekämpfungstest bezeichnet.
Konzentralion A n fangs- (N) Resl- 9,9 (N)
der Zinn- bekämpfung (N) 9,9 (N)
Verbindung bckiinipt'ung
im Spritzmiltel
(ppm)
200 10 (A); 10
50 10 (A); 9,9 10 (A);
10 (A);
A = ausgewachsene Milben; N = Milben im Nymphcnzusland.
Zwar waren alle Verbindungen, die zur Bestimmung anionische Radikal der erfindungsgemäßen Triorgano-
der biologischen Aktivität verwendet wurden, Triorga- zinn-Verbindungen, welches durch X und Y in der
nozinn-hydroxide, aber es können auch andere Deriva- 2» obigen allgemeinen Formel dargestellt werden, nur
te, wie z.B. Fluoride, Chloride, Bromide, Carboxylate, einen geringen oder überhaupt keinen Einfluß auf die
Mercaptide, Alkoxide, Phenoxide, Sulfide und Sulfate, biologische Aktivität der Verbindung aufweist, sofern es
verwendet werden, die bei der Bekämpfung von Pilzen nicht selbst eine biologische Aktivität besitzt,
und Milben genauso wirksam sind, da nämlich das

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindungen der Formel
worin X für einen der Reste Chlor, Brom, Fluor, Hydroxyl, Carboxylat, Phenoxy, Alkoxy (- OR) oder Mercaptid (- SR) steht, wobei R ein Alkylradikal mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist, und Y für Sauerstoff, Schwefel oder einen Sulfatrest steht.
2. Mittel zur Bekämpfung von Pilzen und Milben, enthaltend neben einem flüssigen oder festen Träger eine wirksame Menge einer Verbindung nach Anspruch 1.
DE2360419A 1972-12-04 1973-12-04 Dicyclohexyl-phenyl-zinn-Verbindungen u. sie enthaltende Mittel zur Bekämpfung von Pilzen u. Milben Expired DE2360419C2 (de)

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