DE236030C

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Publication number: DE236030C
Application number: DENDAT236030D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

Vr 236030 KLASSE 81 c. GRUPPE

im Waschpulver.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Oktober 1909 ab.

Zur Herstellung von bleichender Waschlauge werden bekanntlich chemische Stoffe verwendet, welche, in das Waschwasser gebracht, Sauerstoff freigeben, der dann seine bleichende Wirkung auf die Wäsche ausüben soll. Um nun diese chemischen Stoffe, wie z. B. Natriumsuperoxyd, ungefährlich unter die Oberfläche des Waschwassers zu bringen und die Zersetzung unter einer Wasserschicht erfolgen

ίο zu lassen, hat man das Bleichmittel in besondere Gefäße, meist Blechbüchsen, untergebracht, deren durchlochte Böden beiderseits mit einer im warmen Wasser leicht schmelzenden Substanz, z. B. Stearinsäure und Oleün, bedeckt waren.

Dieser Verschluß hat große Nachteile, denn

das chemische Bleichmittel, das durch die Löcher in Berührung mit der Substanz stand,

. verseifte an diesen Stellen und löste sich als-

ao dann nicht mehr rasch genug; es trat bei nur lauem Wasser keine Wirkung ein.

Bei vorliegender Verpackung ist daher von der Benutzung der Substanz als unmittelbares Verschlußmittel Abstand genommen, und dafür sind zwischen das Bleichmittel und die Substanz nicht mit dem Gefäß verbundene Böden und Deckel angeordnet worden, die durch die Substanz nur an dem Gefäß festgehalten werden. Wird dann das Gefäß in Wasser gelegt und dieses erwärmt, so lösen sich Boden und Deckel rasch ab und geben das Bleichmittel frei.

Es ist also das Wesen der vorliegenden Erfindung darin zu erblicken, daß zwischen das Bleichmittel und die leicht schmelzende Sub- [ stanz ein loser, durch die Substanz am Gefäß festgehaltener Trennungskörper eingeschaltet ist.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt.

Eine Büchse a, mit Waschpulver b gefüllt, enthält ein zweites, viel kleineres, im losen Waschpulver ganz lose liegendes Gefäß c aus z. B. Blech, Steingut, Glas usw. für Natriumsuperoxyd, dessen ■ beide Endöffnungen durch zwei lose, Boden und Deckel bildende Blechscheiben d geschlossen sind, welche durch je eine Schicht f aus einer leicht schmelzenden Substanz mit dem Gefäß c verbunden sind. Das Gefäß c fällt beim öffnen der Büchse a und Umkehren derselben und Halten über einen mit Wasser gefüllten Waschkessel sofort aus dem losen Waschpulver heraus und kommt mit seiner Wandung auf den Boden des Waschkessels zu liegen. Bei der Einwirkung von warmem Wasser (40 bis 45 °) oder durch die Wärmeübertragung vom Boden des Kessels aus schmelzen die Schichten f und geben so den Boden und den Deckel d frei, welche, da sie los sind, sich vom Gefäß c lösen und so das Natriumsuperoxyd nach beiden Seiten hin vollständig freilegen. Es rindet dann ein gleichmäßiges Zerfallen desselben nach folgender Gleichung statt:

Na₂ O₂ + 2 H₂ O == 2NaOH+ H₂ O₂.

\ Das entstehende Natriumhydroxyd wird in j bekannter Weise zum Teil durch die Stearinsäure, zum Teil durch Natriumbikarbonat, das

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eine Komponente des Waschpulvers ist, ge- ' bunden, damit es die Wäsche nicht angreift.

Claims

Patent-Anspruch :

Packung für chemische, Sauerstoff freigebende Bleichmittel, wie Natriumsuperoxyd, im Waschpulver, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Bleichmittel gefüllte Gefäß an beiden Enden durch lose Deckel dicht gesciilossen ist, die durch eine leicht schmelzende Substanz am Gefäß festgehalten werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.