DE235964C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R22/00—Arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. electricity meters
- G01R22/02—Arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. electricity meters by electrolytic methods
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 235964 -" ■KLASSE 21.e.. GRUPPE 18:
Die Erfindung betrifft diejenige Art elektrolytischer Vorrichtungen, die beim Bau von
Meßinstrumenten, Registriervorrichtungen, Zeitschaltern und ähnlichen elektrischen Apparaten
verwendet werden, und bei denen ein durch eine elektrolytische Zelle gesandter elektrischer
Strom die elektrolytische Zersetzung. einer Flüssigkeit, z. B. von angesäuertem Wasser
oder eines Alkalis und die Entwicklung von
ίο Gasen, z. B. Sauerstoff und Wasserstoff, bewirkt,
die in irgendeiner Weise zur Erfüllung der dem Apparat zugedachten Arbeitswirkung herangezogen
werden.
Bei der Anwendung einer solchen elektro-Iytischen Vorrichtung mit positiven und negativen
elektrischen Zuleitungen und elektromagnetischen Mitteln zum Antrieb beispielsweise
einer Registriervorrichtung und zum Entzünden der entwickelten Gase werden in
der Regel die elektrolytische Zelle und die elektrischen Zuleitungen mit einem Nebenschluß
vereinigt, der zwei parallele Widerstände enthält, deren Ende einerseits mit entgegengesetzten
Enden des in die Hauptleitung geschalteten, einen Zweigstrom durch die Zelle hervorrufenden
Hauptwiderstandes verbunden, und deren Enden andererseits mit einem dritten Widerstand
verbunden sind, dessen anderes Ende zu der zweiten Hauptleitung führt. Die Elektroden
der elektrolytischen Zelle sind an die Enden des einen der beiden parallelen Widerstände
angeschlossen, der auf der Dynamo- oder Zu-. leitungsseite des gewöhnlichen Nebenschlußwiderstandes
liegt, und in dem der Spannungsabfall größer ist als die elektromotorische
Gegenkraft der elektrolytischen Zelle, so daß die Zelle sogleich zu arbeiten beginnt, wenn
dem Lampen- oder anderen Stromkreis, bei dem die Vorrichtung verwendet wird, Strom
zugeführt wird. Diese Anordnung der elektrolytischen Zelle und der dazugehörigen Widerstände
arbeitet zur Zufriedenheit, wenn die elektromotorische Kraft oder die Spannung zwischen den elektrischen Hauptleitungen praktisch
konstant erhalten wird. Wenn jedoch diese Anordnung in Verbindung mit den positiven
und negativen Hauptleitungen eines gewöhnlichen elektrischen Verteilungssystems gebracht wird, in dem die Spannung zwischen
den Hauptleitungen von Zeit zu Zeit von der vorgeschriebenen Höhe abweicht, so arbeitet,
wie sich herausgestellt hat, die Anordnung nicht ganz genau, indem beim Ansteigen der Spannung
über den Normalwert eine Überentwicklung in der Registrierzelle stattfindet, während
andererseits beim Sinken der Spannung das Registrieren überhaupt aufhört, bis der zusätzliche
Spannungsabfall an dem in der einen Hauptleitung liegenden Widerstand den Unterschied
ausgeglichen hat.
Der Zweck der Erfindung ist nun der, zu ermöglichen, daß eine elektrolytische Vorrichtung
der genannten Art auch in Verbindung mit einem elektrischen Stromkreis genau arbeitet,
der einen Spannungswechsel in den gewöhnliehen zulässigen Grenzen unterworfen ist, so
daß Registriervorrichtungen oder ähnliche Apparate, die von der elektrolytischen Vorrichtung angetrieben werden, trotz schwankender
Spannung genaue Angaben machen.
Zu diesem Zwecke wird gemäß der Erfindung in Verbindung mit einer elektrolytischen.
Zelle der erwähnten Art, die in Nebenschluß mit den Hauptleitungen zwischen einem Ende
des Hauptwiderstandes und dem hohen Widerstand verbunden ist und zum Antrieb des Apparates
dient, eine zweite elektrolytische Zelle, zum Unterschied in der Beschreibung stets
Absorptionszelle genannt, verwendet, die zwischen dem hohen Widerstand und dem anderen ;
Ende des Hauptwiderstandes auf der Verbrauchsseite desselben eingeschaltet ist. Die
beiden Zellen sind auf diese Weise von den Enden des Hauptwiderstandes parallel zueinander
und in Reihe mit dem hohen Widerstand mit der positiven und negativen Hauptleitung
verbunden. Die Haupt- und Registrierzelle hat zweckmäßig in ihrem Stromkreis wie früher
einen hohen Widerstand zur Beseitigung von Zeit- und Temperaturfehlern. Um die beabsichtigte
Wirkung der Unabhängigkeit der Registrierzelle von Spannungsschwankungen zu erreichen, muß die Gegen-E. M. K. der Absorptionszelle
konstant und der innere Widerstand sehr klein im Verhältnis zu dem der Registrierzelle
sein. Dann wird bei Spannungsänderungen die ganze durch die Spannungsänderung bedingte
Stromänderung von der Absorptionszelle aufgenommen werden und die Hauptzelle unberührt
davon bleiben. Dies setzt voraus, daß die Absorptionszelle bestimmte Dimensionen
aufweist, entsprechend denjenigen der Registrierzelle, und der sie durchfließende Strom
eine gewisse Größe nicht unterschreitet, da, wie Versuche ergeben haben, die Gegen-E. M. K.
der Zelle erst von einem bestimmten Stromwert an konstant ist und vor demselben mit dem
Strom schwankt.
In den Zeichnungen zeigen die Fig. 1 bis 4
schematisch verschiedene Ausführungsformen der elektrolytischen Vorrichtung gemäß der
Erfindung. Die Fig. 1 bis 3 zeigen für Registrierinstrumente geeignete Vorrichtungen
und Fig. 4 eine Vorrichtung für Zeitschalter. In Fig. ι ist a, a1 das gebogene Rohr einer
elektrolytischen Vorrichtung und a2 die elektrolytische
Haupt- oder Registrierzelle, welche den Elektrolyten d enthält und mit einer
positiven und einer negativen Elektrode b, b1 versehen ist, die in einem Stromkreis liegen,
der einen hohen Widerstand m und einen einstellbaren hohen Widerstand m1 einschließt,
und wenn das Instrument gebraucht werden soll, als Nebenschluß mit der positiven und
negativen Hauptleitung k bzw. k1 verbunden
werden kann; die Verbindung mit einer der Hauptleitungen wird an einem Ende t1 des
Hauptwiderstandes t bewirkt, i ist ein Elektromagnet,
dessen Windung mit den Hauptleitungen k und k1 verbunden wird, wenn die
. in der Zelle a2 entwickelten Gase die Quecksilbersäule
/"in dem Rohr α, α1 veranlassen,
in die Kontaktkammer a3 der elcktrolytischen
Vorrichtung zu steigen und einen von einem Schwimmer h1 getragenen Kontakt h2 gegen
einen festen Kontakt h zu bringen. Wenn der Elektromagnet erregt wird, so wirkt er mittels
seines Ankers i1, eines Armes η und einer
Stange n1 auf die Registriervorrichtung / des
Meßinstrumentes ein.
Die elektrolytische Vorrichtung besitzt ein gebogenes Rohr mit verengten Stellen β4, α5,
von denen die eine, nämlich α4, einen feinen
Faden des Elektrolyten enthält, um einen hohen Widerstand zwischen den Elektroden b, b1 und
dem Quecksilber f zu erhalten. Die Ringe e, β1 aus Platin bilden eine flüssigkeitsdichte Verbindung
mit dem Quecksilber, und ein Kontakt g, der in die Erweiterung «e hineinragt,
steht mit dem Quecksilber f in Berührung und ist an die negative Elektrode b1 angeschlossen
; g1 ist ein zweiter negativer Kontakt, der in die Kontaktkammer as hineinragt, um
mit dem Quecksilber f in Berührung zu kommen, wenn es in diese Kammer eintritt, und
eine zweite Verbindung mit demselben zu bilden. Die entwickelten Gase werden durch
einen zwischen der Oberfläche des Elektrolyten d und einer darüber angeordneten und zweckmäßig
von der negativen Elektrode b1 gebildeten Klemme erzeugten Funken entzündet.
Der Zündfunken wird erzeugt, wenn die Oberfläche des Elektrolyten d unter der Einwirkung
der entwickelten Gase unter die Elektrode b1 fällt, die vertikal angeordnet ist. 0 und p sind
die Windung bzw. der Kern einer Induktionsspule, wobei, die Windung mit dem Nebenschlußstromkreis
der elektrolytischen Vorrichtung an einem Punkt zwischen dem Widerstand m1 und der Elektrode b und auch mit
einem festen Kontakt q verbunden ist, gegen den der Ankerhebel η wirkt, wenn er von den
Elektromagneten i, i1 angezogen wird, so daß der Stromkreis unmittelbar zur Hauptleitung
in diesem Augenblick geschlossen wird und eine stärkere Gasentwicklung in der Zelle a2
hervorruft, um den Elektrolyten d unter die Elektrode b1 zu drücken, zwecks Erzeugung
des Zündfunkens, der durch die Induktionswirkung der Spule 0, p verstärkt wird. Der
Nebenschlußstromkreis, der die Elektroden b, b1 und Widerstände m, m1 enthält, kann einen
Schalter r haben, der selbsttätig geöffnet wird, wenn der Arm η von dem Elektromagneten i, i1
angezogen wird, um die Widerstände m, m1
aus dem Stromkreis auszuschalten, wenn die Zelle a2 mit den Hauptleitungen k, k1 durch
die Induktionsspule 0, p zu dem erwähnten Zweck verbunden wird.
w ist die Absorptionszelle, die mit dem genannten Nebenschlußstrom an einem Punkt u1
zwischen den Widerständen m, m1 und mit
dem Ende t2 des Hauptwiderstandes t an der Lampen- oder Verbrauchsseite desselben ver-
bunden ist, so daß die Haupt- oder Registrierzelle a% und die Absorptionszelle ze» von den
Enden des Hauptwiderstandes t aus parallel zueinander und in Serie mit dem hohen Widerstand
m an die positive und negative Hauptleitung angeschlossen sind. Die Absorptionszelle w enthält zwei Platten x, x1 aus Metall,
zweckmäßig Nickel, die in einen Elektrolyten getaucht sind, der zweckmäßig aus einer Lösung
kaustischer Soda besteht. Beim Zusammensetzen dieser Absorptionszelle muß darauf
geachtet werden, daß erstens die Platten x, x1 groß im Verhältnis zu den Elektroden b, b1 in
der Hauptzelle sind, daß zweitens der innere Widerstand der Zelle w klein ist im Vergleich
zu demjenigen der Zelle «2, und daß drittens
bei Erfüllung der beiden ersten Bedingungen die Platten. groß genug sind, um Spannungsabweichungen, die etwa 10 Prozent der nor-
malen Spannung betragen, aufzunehmen, ohne daß der Spannungsabfall zwischen den Platten
sich wesentlich ändert.
Wenn die Platten x, x1 verhältnismäßig groß
sind, z. B. jede ungefähr 6,5 qcm, so wird eine beträchtliche Änderung der Spannung zwischen
den elektrischen Hauptleitungen k, k1 keine
Änderung in dem Strom der Hauptzelle «2 erzeugen, und daher wird kein Fehler beim
Arbeiten dieser Zelle infolge einer solchen Spannungsschwankung entstehen, so daß sie
die Amperestunden genau registriert. Zur Absorptionszelle kann der Nebenschlußwiderstand
u, später stets »Parallelwiderstand« genannt, der zwischen den Punkten u1 und i2
angeschlossen ist, gelegt werden, er kann aber auch fortgelassen werden, wie in dem Schaltungsschema
Fig. 2 dargestellt ist. Jedoch ist es, um die Größe der elektrolytischen Wirkung
in der Absorptionszelle zu verringern, in allen Fällen zweckmäßig, diesen Widerstand zu verwenden.
Der Hauptwiderstand m und der Parallelwiderstand u werden für die Spannung
abgestimmt, für die das Meßinstrument bestimmt ist. Es ist zweckmäßig, wo dies mög-
lieh ist, die beiden Widerstände m und u der
geringsten auftretenden Spannung anzupassen. Der erforderliche innere Widerstand der Zelle w
kann dadurch bestimmt werden, daß man das Meßinstrument bei verschiedenen Spannungen
mit Hilfe eines Normalinstruments prüft; der innere Widerstand der Absorptionszelle wird
hierbei so lange verändert, bis die Ablesungen bei verschiedenen Spannungen praktisch genau für
die zugeführte elektrische Energie sind. Der Widerstand m1 wird derart eingestellt, daß er
die Registrierzelle a2 veranlaßt, in gewünschtem
Maße für einen gegebenen Gebrauch elektrischer Energie, etwa einmal in jeder Stunde für
jede zugeführte Einheit zu wirken.
Eine Absorptionszelle der beschriebenen Art kann bei verschiedenen Widerstandsanordnungen
für elektrische Meßinstrumente verwendet werden. So zeigt Fig. 3 eine der Fig. 2 ähnliche
Anordnung, bei der aber ein Widerstand m3 im Nebenschluß zur Hauptzelle «2 und dem
Widerstand m1 und der Widerstand u parallel
zur Absorptionszelle zugefügt ist.
Die in der Absorptionszelle w bei der Elektrolyse
entwickelten Gase können, falls erforderlich, in ähnlicher Weise wieder vereinigt' werden,
wie die iri der Hauptzelle a2 entwickelten
Gase.
Die Wiedervereinigung der Gase in der Absorptionszelle w durch Entzündung kann dadurch
vermieden werden, daß man die Platten x, x1 aus katalytischem Platin herstellt, welches
infolge seiner absorbierenden Kraft praktisch kein Gas bei dem kleinen Strom abgibt, der
durch die Zelle fließt; die geringen Mengen, die etwa abgegeben werden, werden rasch
wieder vereinigt.
Es kann auch wünschenswert sein, praktisch die Gasentwicklung in der Zelle zu verhindern,
wenn Nickelelektroden verwendet werden. Dies kann dadurch geschehen, daß man den
Widerstand in so groß macht, daß der durch die Absorptionszelle fließende Strom so klein
ist, daß praktisch keine Gase in der Zelle entstehen. Die Widerstände m1 und m können,
auch so groß gemacht werden, daß praktisch go keine Gase in der Hauptzelle α2 abgegeben werden,
wenn kein Strom dem Lampenstromkreis ν zugeführt wird.
Wie bereits erwähnt, besitzt die Absorptionszelle
die Eigenschaft, daß ihre Gegen-E. M. K. unter einer bestimmten Stromstärke nicht konstant
ist, welche von der betreffenden Größe und dem Widerstand der Registrier- und Absorptionszelle
abhängt. Wählt man also die Bemessung der Absorptionszelle und die Stärke des durch sie gehenden Stromes im Verhältnis
zu den Abmessungen der Registrierzelle so, daß sich die Gegen-E. M. K. der Zelle mit dem
Strom ändert, so erreicht man mit der Absorptionszelle in der angegebenen Schaltung, daß
die Wirkung der Registrierzelle außer von dem Hauptstrom auch von der Spannungsänderung
abhängig wird. Da nämlich infolge der mit der Spannung ungefähr proportional sich ändernden
Gegen-E. M. K. der Absorp'tionszelle der durch diese Zelle fließende Strom stets konstant
ist, beeinflußt die durch die Spannungsänderung bedingte Stromänderung ganz allein
die Registrierzelle, und diese wird sonach auch von der Spannung abhängig. Man erhält also
in diesem 'Falle eine elektrolytische Vorrichtung, deren Wirkung von den verbrauchten
Watt abhängt, bei Verwendung des Apparates z. B. zur Registrierung also einen Wattstundenzähler.
Vorrichtungen, wie sie in Fig. 1, 2. und 3 dargestellt sind, können auch, anstatt durch
Claims (2)
1. Elektrolytische Vorrichtung für Registrierung,
Schaltung und ähnliche Zwecke, bei welcher die elektrolytische Zelle mit der
einen Seite an einen in der einen Hauptleitung liegenden Widerstand und mit der anderen Seite über einen hohen Widerstand
an die andere Hauptleitung angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite
elektrolytische Zelle (Absorptionszelle w) von konstanter Gegen-E. M. K. und einem
im Verhältnis zur Hauptzelle (a2) kleinen inneren Widerstand zwischen das mit der
Hauptzelle (a2) in Verbindung stehende Ende des hohen Widerstandes (m) und das
nicht an die Hauptzelle (a2) angeschlossene
Ende des in der einen Hauptleitung liegenden Widerstandes (t) eingeschaltet ist, zum
Zwecke, die Registrierzelle von den Spannüngsänderungen unabhängig zu machen.
2. Elektrolytische Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hilfszelle (w) derart ausgebildet ist, daß die Gegen-E. M. K. derselben sich mit dem
Strom ändert, zum Zwecke, die Registrierzelle von der Leistung abhängig zu mactien.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE235964T | 1909-08-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE235964C true DE235964C (de) | 1911-06-27 |
Family
ID=33426600
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1909235964D Expired DE235964C (de) | 1909-08-22 | 1909-08-22 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE235964C (de) |
-
1909
- 1909-08-22 DE DE1909235964D patent/DE235964C/de not_active Expired
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