-
Elektrolytischer Elektrizitätszähler Zusatz zum Patent 858 573
Es ist
bekannt, elektrolytische Zellen als WIeßinstrumente für elektrische Energiemengen
zu verwenden. Insbesondere sind hierzu auch elektrochemische Systeme gemäß Patent
858 573 vorgeschlagen worden, die durch die physikalische Ntessung von Konzentrationen
von Stoffen, die bei Stromdurchgang durch umkehrbare oder nahezu umkehrbare elektrochemi,sclhe
Vorgänge im Elektrolyt erzeugt oder zusätzlich erzeugt werden, gekennzeichnet sind
Bei dieser Art von WIessungen sind jedoch zwei Ai'achteile in Kauf zu nehmen: einmal
wird bei diesen Instrumenten die verbrauchte Energiemenge nicht direkt durch sichtbare
Zahlen angezeigt, sondern muß an physikalischen Spezialablesegeräten ermittelt werden,
so daß der Verbraucher selbst kein oder nur ein roh angenähertes Bild über den Stand
seines Zählers gewinnt. dann, und das ist weit schwerwiegender, sind alle Elektrolytzähler
bisher nur für gegebene, begrenzte Zeiträume verwendbar, da sie nach Verbrauch der
elektrochemisch aktiven Stoffe naturgemäß nicht weiterarbeiten können.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung vermeidet diese Nachteile. Sie
ermöglicht es, Elektrolytzähler zu benutzen und dabei direkt Zahlen für die verbrauchte
Energiemenge zu erhalten, und sie be wirkt, daß der Elektrolytzähler über unbegrenzte
Zeiten benutzbar ist.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung benutzt die Elektrolytzelle als
Sehaltelement, das nach dem Durchgange einer bestimmten Elektrizitätsmenge durch
die hierbei eingetretenen physikalischen und
chemischen Veränderungen
im Elektrolyt Schaltungen bewirkt, auf die ein mechanischegs Zählwerk anspricht.
Da diese physikalischen und memischen Veränderungen proportional der zu zählenden
Menge eTektrilschrerEnergie sind, so findet die Schaltung nach dem Verbrauch ganz
bestimmter Energiemengen statt, die am Zählwerk registriert werden.
-
Die Veränderungen im Elektrolyt sind strom- und energieproportional,
die das Zählwerk betätigenden Kräfte jedoch nicht, da sie vom Schaltelement lediglich
ausgelöst werden und über Relais- oder Röhrenschaltungen od. dgl. aus der zu zählenden
Hauptenergie entnommen werden können.
-
An sich sind die Veränderungen in den beiden Elektrolyten, Idem Katholyten
und dem Anolyten, zunächst proportional der hindurchgegangenen Elektrizitäbsmenge
oder, bezogen auf die Zeiteinheit, der Stromstärke. Da aber die Stromstärke ihrerseits
proportional der Spannung ist, so sind auch die im Elektrolyt eingetretenen chemischen
und physikalischen Veränderungen ihrerseits proportional der Spannung. Das elektrolytische
Schaltelement reagiert daher auch auf alle Spannungsschwankungen im Hauptstromkreise:
sinkt beispielsweise die Spannung im Hauptstromkreise, so sinkt auch die Klemmspannung
am elektrolytischen Schaltelement, damit auch die Stromstärke. Da aber das elektrolytische
Schaltelement nur nach dem Durchgang einer bestimmten Elektrizitätsmenge Schaltungen
tätigt, so benötigt das Schaltelement bei verminderter Stromstärke bis zum Umschalten
eine der Verminderung der Spannung genau entsprechende längere Zeit.
-
Das Zählwerk registriert an sich die Anzahl der Schaltungen, von
denen jede zunächst einer bestimmten Menge Amperes tun den entspricht. Gemäß der
Erfindung wird aber die Skala des Zählwerkes direkt in Kilowattstunden und deren
Bruchteile eingeteilt. Dies ist möglich, weil die Amperestunden stets und nur mit
der Normalspannung des Hauptstromes zu multiplizieren sind. Diese Eigenschaft des
Schaltelementes, unabhängig von allen Spannungsschwaukungen stets die richtige Energiemenge
anzuzeigen, ist von besonderem Wert.
-
Das elektrolytische Schaltelement kann an sich auf viele beliebige
Arten aufgebaut werden. Eine bevorzugte Form des Schaltelementes gemäß der Erfindung
ist in der Abb. I schematisch wiedergegeben. In einem Glasrohr 10 befinden sich
konzentrisch zwei Graphitelektroden ii mit erweiterten inneren Enden 12, die die
eigentlichen Elektroden darstellen. Zwischen den Elektroden 12 und dem Glasrohr
10 befinden sich die Elektrodenräume I3, der Kathoden- und der Anodenraum. Auch
diese Räume 13 sind um die Elektroden herum konzentrisch mit dem Rohr 10 angeordnet.
Als Mittelraum zwischen den Elektrodenräumen dient der ringförmige Raum I4, der
mit Strömungen behindernden Füllstoffen, wie Glaswolle, Asbest usw., angefüllt ist.
Begrenzt wird dieser Mittelraum 14 durch zwei Glasplatten I5, deren Durchmesser
nur sehr wenig kleiner als der lichte Durchmesser des Glasrohres 10 ist, so daß
zwischen diesen Glaspiatten I5 und dem Glasrohr 10 ein sehr enger ringförmiger Spalt
I6 entsteht. Glasplatten I7, Vergußmassen I8, nach Art der in der Akkumulatorenindustrie
üblichen Vergußmassen oder ähnliche Massen, und Stopfen 19 schließen die Ellektrodenräume
samt dem Elektrolyt gasdicht nach außen ab.
-
Gemäß der Erfindung sind die Flächen der E1ektroden 12 parallel oder
nahezu parallel zu der Achse des Rohres Io angeordnet. Durch diese Anordnung wird
erreicht, daß die Stromdichte an den Elektroden nicht vom Querschnitt des Rohres
Io abhängt.
-
Da die Stromdichte für die Reversibilität der elektrochemischen Vorgänge
Von großer Bedeutung ist, so ermöglicht diese Anordnung gemäß der Erfindung ein
Einstellen der optimalen Stromdichte unabhängig vom Durchmesser des Rohres 10. Außerdem
ermöglicht es diese Anordnung, die eigentlichen Elektrodenräume I3 ebenfalls unabhängig
vom RohrdurcShmesser auszubilden, so daß die Menge Ides umzusetzenden Elektrolyts
nur nach den Erfordernissen des Schaltens gewählt werden kann. Ferner bedingt diese
Anordnung der Elektrodenfiächen einen wesentlich günstigeren Verlauf der Stromlinien.
-
Der Mittelraum, der ringförmig um einen Glaskörper angeordnet ist,
ist mit dem gleichen Elektrolyt gefüllt, der anfangs auch in den beiden Elektrodenräumlen
I3 vorfianden ist. Der Mittelraum wird niit Strömungshindernilssen, wie Glaswolle,
Asbestfaser u. dgl., gefüllt. In einer besonderen Aulsfü'hrungsform der Vorrichtung
gemäß der Erfindung werden außer diesen Strömungsbindernissen noch zwei weitere,
genau einstellbare Hindernisse gegen die Durchmischung angebracht. Es sind des die
Spalte I6, die, wie bereits beschrieben, zwischen den Glasplatten 15 und dem Rohr
10 entstehen. Die Weite dieser Spalte und ihre Ausdehnung axial zum Rdhr lassen
sich beliebig und genau einstellen, so daß das Schaltelement sowohl sichtlich seines
Widerstandes wie anderer Eigenschaften dem jeweils vorliegenden Zwecke angepaßt
werden kann. Da der Spalt 16 meist sehr eng gewählt werden wird, wird auf diese
Weise eine Durchmischung der Elektrodenläsungen mit derjenigen des Mittelraumes
in der kurzen Zeit zwisEhen zwei Schaltungen praktisch vollständig vermieten.
-
In einer weiteren und besonders bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
gemäß der Erfindung betätigt das elektrolytische Schaltelement einen Um'schalter,
der dieElektrolytzelle des Schaltelementes umpolt, wenn die physikalischen und chemischen
Veränderungen in dem Elektrolyt inr folge des Durchganges, einer bestimmten Elektrizitätsmenge
bestimmte Werte erreicht haben. Diese Betätigung des Umschalters kann direkt vom
Schaltelement aus erfolgen. Meist wird das Schaltelement aber nur auslösend auf
Relais oder Röhren einwirken, die ihrerseits den Umschalter betätigen.
-
Das hat den Vorteil, daß die zur Betätigung des Umschalters erforderlichen
Kräfte nicht proportional den physil<alischen und chemischen Veränderungen im
Schaltelement zu sein brauchen. Jedes
Umpolen wird vom mechamschen
Zählwerk registriert. Das Umpolen des Schaltelementes nach Erreichen bestimmter
physikalischer und chemischer Veränderungen im Elektrolyt ist für die Verwendung
des Schaltelementes in Zählern von größter Bedeutung: dadurch wird der allgemein
bei allen Elektrolytzählern bisher vorhandene Nachteil der zeitlichen Begrenzung
ihrer Verwendungsfähigkeit ohne Wartung aufgehoben. Das nach bestimmtem Energieverbrauch
immer wieder umgepolte Schaltelement ist an sich unbegrenzt verwendungsfähig, da
nach dem Umpolen alle vor dem Umpolen entstandenen Veränderungen im Elektrolyt rückgängig
gemacht werden und dann in entgegengesetzter Richtung neu entstehen. Besonders geeignet
für derartige unbegrenzt verwendungsfähige elektrolytische 5 chaltelemente sind
elXektrochemisch,e Systeme, die gut reversibel arbeiten und bei denen bei Stromdurchgang
lediglich Veränderungen im Elektrolyt eintreten.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung
wird die sich während des Stromdurchganges im Schaltelement ausbildende Gegenspannung
der Polarisation benutzt, um den Schaltvorgang auszulösen. Das wird dadurch erreicht,
daß in den Stromkreis des Schaltelementes zusätzlich ein oder mehrere Widerstände
geschaltet werden, von denen jeder einzeln oder mehrere zusammen einen größeren
elektrischen Widerstand aufweisen, als das elektrolytische Schalielement im Normalzustande.
Hierbei ist unter Normalzustand des elektrolytischen Schaltelementes derjenige Zustands
zu verstehen, bei dem keinerlei Polarisationsspannungen vorhanden sind, d. h. bei
dem der Elektrolyt im Kathodenraum die gleiche Zusammensetzung hat wie Derjenige
im Anodenraum und bei dem die Elektroden von gleicher Beschaffenheit sind. In Abb.
2 ist eine der für diese Zwecke möglichen Anordnungen schematisch wiedergegeben.
Es bedeuten: 21 ein Transformator mit geeignetem Umsetzungsverhältnis, unter Umständen
auch mehrere Transformatoren, die die Spannung stufenweise herabsetzen, 22 ein Gleichrichter,
beispielsweise Trockengleichrichter in Grätz-Schaltung oder ähnliches, 23 eine Potentiometervorrichtung
zum Abgriff gewünschter Spannungen, 2+ ein konstanter Widerstand, 25 das elektrolytische
Schaltelement, 26 ein Umpolschalter, 27 ein Widerstand, der möglichst temperaturunabhängig
und induktionsfrei sein soll, 28 eine Vorrichtung zur Betätigung des Umpolschalters
und des mechanischen Zählwerkes 29. Diese Vorrichtung 28 wird von der Spannung ausgelöst,
die nach auftreten einer bestimmten Polarisation am Schaltelement 25 erreicht wird.
Die Art der Vorrichtung 28 kann beliebig sein, eine Relaisschaltung oder eine Röhrenschaltung
od. td!gl. mehr. Sie muß lediglich bei einer bestimmten Maximalspannung am Schaltelement
25 ansprechen. Erfindungsgemäß sind die Widerstände der Teile 23, 24 und 27 jeder
einzeln oder mehrere zusammen größer als der Widerstand des Schaltelementes 25 im
Normalzustande.
-
Dieses Wilderstandsveriältnis ist für das einwandfreie Arbeiten der
Schaltvorrichtung unerläßlich.
-
Ein Beispiel möge die Verhältnisse erläutern: Gegeben sei beispielsweise
als Elektrolyt eine Lösung von Eisen-(III) -chlorid und Eisen-(II) -chlorid gleicher
molarer Konzentration in Wasser oder Salzsäure oder Kochsalziösung od. dgl. Mit
dieser Lösung sei das in Abb. I schematisch dargestellte Schaltelement gleichmäßig
gefüllt. Das is!t der Normlalzustand. Der elektrische Widerstand der Anordnung 25
beträgt dann bei I8o C rund 4 ohm. Im Stromkreise des Schaltelementes sei der Einfachheit
halber der Widerstand 24 fortgelassen und nur der Widerstand 27 als vorhanden angenommen.
-
Dieser Widerstand betrage beispielsweise 26 Ohm.
-
Als Spannungsquelle sei, ebenfalls der Übersichtlichkeit halber, hier
ein Akkumulator angenommen, von dem gleichbleibend 300 mV abgegriffen werden.
-
Die Stromstärke im Normalfalle, d. h. wenn keine Polarisation im Schaltelement
vorhanden ist, beträgt dann 10 mA, die Spannungsabfälle am Schaltelement 25 und
am Widerstand 27 Ao mV und 260 mV. Nach Durchgang einer ganz bestimmten Elektri
zitätsmenge entsteht eine Gegenspammug der Polarisation von 54,4 mV. Der dem Hauptstrome
entgegengerichtete Polarisationsstrom beträgt rund I,82 mA, so daß der resultierende
Gesamtstrom nur nodh rund 8,I8 mA ausmacht. Nunmehr beträgt aber der Spannungsabfall
am Schaltelement rund 87,3 mV, d. h. er ist um +7,3 mV gestiegen. Diese Spannungssteigerung
wird in derVorrichtung 28 zum Auslösen des Schaltvorganges, also des Umpolens am
Schalter 26, und zur Betätigung des mechanischen Zählwerkes 29 benutzt. Nach dem
Umpolen liegt im Schaltelement die Polaris ations spannung als zusätzliche Spannung
zur Hauptspannung vor, da sie nun die gleiche Riclltung hat. Die Gesamtspannung
beträgt nunmehr 354,4 mV. Demnach steigert sich die Stromstärke gleich nach dem
Umpolen auf II,8 mA. Jetzt beträgt der Spannungsabfall am Widerstand 27 rund 307
mV, derjenige am Schalteleinent 25 aber nur rund 47,4 mV. Der Spannungsabfall am
Schaltelement erreicht demnach nicht den Wert, der zur Betätigung der Vorrichtung
28 notwendig war, in diesem Beispiel 87,3 mV. Erst nachdem die frühere Polarisation
durch Elektrolyse völlig rückgängig gemacht worden, also der Normalzustand erreicht
worden ist und darüber hinaus sich eine neue Polarisation von gleicher Höhe wie
vorhin ausgebildet hat, findet erneut ein Schaltvorgang statt.
-
Wenn in dem eben beschriebenen Beispiel der Einfachheit halber ein
konstanter Gleichstrom und nur ein Widerstand 27 angenommen wurden, so soll das
keine Beschränkung der Erfindung auf diese Verhältnisse darstellen. Vielmehr verläuft
die Spannungssteigerung im Schaltelement den gelschilderten Verhältnissen völlig
analog, auch wenn mehr als ein Widerstand im Stromkreise. des Schaltelementes 25
vorhanden sind. Bedingung ist erfindungsgemäß nur, daß der elektrische Gesamtwiderstand
der zugeschalteten Widerstände größer ist als derjenige des Schaltelementes im Normalzustande.
-
Wird Wechselstiom gleichgerichtet, wie es in der Abb. 2 angedeutet
ist, so erhält man einen zerhackten Gleichstrom, dessen Spannung außerdem periodisch
zwischen Null und einem Höchstwert schwankt. In diesem Falle muß gemäß der Erfindung
die mittlere Klemmspalnnung am Scllaltelement 25 im Normalzustande immer höher sein
als jede jeweils mögliche Polarisationssplannung.
-
Durch Einstellung dieses Spannungsverhältnisses wird erreicht, daß
der Verlauf der Polarisation mit der Zeit, wenn auch ein wenig verzögert, so doch
im wesenilichen der gleiche ist wie der im Beiispiel mit dem Gleichstrom geschilderte.
Da die Polarisations spannungen, wie aus dem Beispiel ersic'htlich ist, gering sind,
ist es immer möglich, diese Einstellung des Spannungsverhältnisses gemäß der Erfindung
zu verwirklichen. Durch Verengung und Verlängerung des Spaltes I6 (Abb. I) ist eine
Erhöhung des inneren Widerstandes. des elektrolytischen Schaltelementes stets möglich,
so daß eine höhere mittlere Klemmspannung am Schaltelement nicht notwendig eine
Erhöhung der Stromstärke oder gar der Stromdichte bedeuten muß. Jedoch würde auch
eine Erhöhlung der mittleren Stromstärke nicht schädlich sein.
-
Außer der in Abb. 2 angegebenen lassen sich noch andere Schaltungen
ausführen, die die Folarisationsspannùng als auslösende Schaltursache benutzen.
Bei pulsierendem Gleichstrom wird der Schaltvorgang im Maximum der Spannung ausgelöst.
Für solche pulsierende Spannungen gilt das oben angeführte Zahlenheispiel sinngemäß,
wenn man an Stelle der im Beispiel angegebenen Gleichspannungen die Maximfalwerte
dier pulsierenden Spannung einführt. Die Zeit, in der sich eine bestimmte Polarisationsspannung
ausbildet, ist von der Spannung des zu messenden Hauptstromkreises abhängig, d.
h. den Schwankungen dieser Spannung unterworfen Im allgemeinen gleicht das elektrolytische
Schaltelement alle Spannungs schwankungen, wie Ibeschrieben7 aus. Wird eine Schaltung
gewählt, in der dieser Ausgleich nicht vollständig ist, so wird gemäß der Erfindung
im Schaltelement 28 dieser Ausgleich durch besondere Schaltungen vorgenommen.
-
In weiterer Fortbildung der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird
eine Anordnung benutzt, bei der die Auslösung des Schaltvorganges auf elektrooptischem
Wege erfolgt. Erfindungsgemäß wird der Lichtstrahl einer Lichtquelle geteilt und
durch den Kathoden- und Anodenraum des elektrolytischen Schlaltelementes gesandt,
wobei die während des Stromdurchganges entstandenen physikalischen und chemischen
Veränderungen in den Ellektrolyten eine verschiedene Schwächung der Lichtstrahlen
bedingen. Da die Lichtstrahlen praktisch die ganzen Elektrodenräume durchsetzen,
sind die Lichtschwächungen den Veränderungen proportional. Die verschieden geschwächten
Lichtstrahlen wirken auf zwei getrennte Photoelemente ein, die elektrisch gegeneinandergeschaltet
sind. Dadurch entsteht ein Photostrom, dlessen Stärke von dem Schwächungsverhältnis
der Lichtstrahlen ab'hängt, oder es entsteht eine Photospannung, deren Wert ebenfalls
von dem Verhältnis der Lichtschwächungen abhängt.
-
Photostrom oder Photospannung bewirken, wenn sie bestimmte Höchstwerte
erreicht haben, die Auslösung des Schaltvorganges und damit die Betätigung des mechanischen
Zàhlverlæes. Der Sichalt-argang kann auch hier. nur in einer Betätigung des Zählwerkes
bestehen, er kann sauer vorzugsweise auch hier das Umpolen des elel<trolytischen
Schaltelementes bewirken.
-
In Abb. 3 ist schematisch ein Beispiel für eine solche photoelektrische
Schaltanoridnung wiedergegeben. 3I sind die beiden Elektrodenräume des elektrolytischen
Schaltelementes, 32 die Elektroden, meist Graphit, 33 das leitende Mittelteil des
Elektrolysengefäßes, das mit dem gleichen Elektrolyt angefüllt ist, der sich anfangs
auch in den Räumen 3I befindet und in dem sich Strömungshindernisse, wie Glaswolle,
Asbestfaser usw., befinden, 34 ist eine Lichtquelle, beilspielsweise eine kleine
Glüilbirne, deren Licht über die Linse 35 und die Planspiegel 36, 37 und 38 durch
die Räume 3I auf die beiden Photoelemente 39 und 40 gelangt. Als Photoelemente können
beliebige lichelelektrisch empfindliche Zellen angewandt werden, vorausgesetzt,
daß sie nicht ungleichmäßig ermüden oder sich sonst unkontrollierbar verändern.
Die Photospannung, oder der Photostrom, wird iiber den Widerstand ßI und dieVerstärkervorrichtung
42 zur Betätigung des Umpolschalters 43 und des mechanischen Zä'hlwerke 29 verwandt.
Statt /des Widerstandes 41 kann auch eine Potentiometeranordnung eingebaut werden.
Auch können Widerstand und Potentiometer gemeinsam vorhanden sein.
-
Auch lbei der vorliegenden photoelektrischen Anordnung wirkt die
elektrolytische Zelle selbst lediglich als Schaltelement, das nach dem Durchgange
einer ganz bestimmten Elektrizitätsmenge Schaltungen bewirkt. Irgendwelche Ablesungen
oder Ermittlungen von Zwischenwerten zwischen zwei Schaltungen finden nicht statt,
Sie sind dann auch überflüssig, wenn die Schaltungen häufig genug erfolgen. Hier
verhält sich das Schaltelement demnach genau so wie in der Anordnung zur Ausnutzung
der Polarisationspannung, wo auch keinerlei Ablesungen stattfauden.
-
In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Vorrichtung gemäß der Erfindung
grundsätzlich von allen anderen bisher bekannten Elektrolytzählern, bei denen stets
Ablesungen irgendwelcher Art vorgenommen werden müssen und keine selhsttätigen Schaltungen
eintreten.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist als ei ektrochemisches System
temperaturabhängig. Einmal ändert sich der Widerstand der Zelle mit der Temperatur,
dann aber auch die Polarisationsspannung und andere physikalischen Eigenschaften.
-
Zum Ausgleich dieser Änderungen sind in den oder die vom Hauptstromkreise
abgezweigten Nebenstromkreise Ausgleichswiderstände eingebaut, die durch die Art
ihrer Temperaturabhängigl<eit und ihre Größe alle im elektrolytischen Schaltelemente
durch Temperaturänderungen verursachten Ver-
änderungen kompensieren.
Hierzu können auch solche WiderständNe verwandt werden, die auch anderen Zwecken
dienen, wie beispielsweise die Widerstände 23 und 2+ in Abb. 2.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird nur von geringen Strömen
durchflossen und daher auch nur mit geringen Spannungen betrieben.
-
Trotzdem sind die Anzeigen streng proportional der zu zählenden Energie
des Hauptstromes, auctl im Falle eines Wechselstromes. Die Genauigkeit der Anzeige
des mechanischen Zählwerkes hängt oíl nbar von der Anzahl der Umsvhaltungen in der
Zeieinheit und vom Kilowattstundenwert jedler Ürnschaltung ab. Um den Zähler selbst
möglic'hst vielen N=erwendungszlveclçen anpassen zu können. sind in den Schaltsystemen
gemäß der Erfindung Vorrichtungen eingebaut, die eine Einstellung des Zählwerkes
und des Umschaltens für verschiedene, aber bestimmte Energiemengen ermöglichen.
Das läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß man im Falle von Abb. 2 den
Umpolvorgang bei einer anderen Polarisationsspannung ablaufen läßt oder im gleichen
Falle durch Anderung der Gleicnspannung am Potentiometer 23. Auch im Falle der photoelektrischen
Auslösung des Schaltvorganges sind solche Einstellungen leicht zu tätigen, etwa
durch den Widerstand 41 oder ein Potentiometer in diesem Stromkreise od. dgl. Es
ist so ein einziges Schaltelement in den verschiedensten Zählern verwendbar, wobei
die Meßgenauigkeit für jeden Verwendungszweck gesondert einstellbar ist.
-
Daß die Vorrichtung gemäß der Erfindung mit sehr kleinen Stromstärken
betrieben werden kann, ist von besonderem Wert für ihre Verwendung zur Niessung
von Wechselströmen. Man kann die Stromstärke des zerhackten Gleichstromes so gering
halten, daß eine nennenswerte Verzerrung des Hauptstromes nicht eintritt.
-
Es ist ferner durchaus möglich mit Hilfe des elektrolytischen Schaltelementes
auch Shschal tungen des zu messenden Hauptstroines zu tätigen, ein Gedanke, der
in Konsequenz zum Äiünzzähler oder zu einem sonst auf bestimmten Energieverlirauch
begrenzten Zähler führt.