DE1263354B - Leitfaehigkeitsmessanordnung zur linearen Anzeige der Konzentration von in einer Fluessigkeit suspendierten, isolierenden Teilchen - Google Patents
Leitfaehigkeitsmessanordnung zur linearen Anzeige der Konzentration von in einer Fluessigkeit suspendierten, isolierenden TeilchenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES #Ä PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
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Deutsche Kl.: 421-3/04
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1263 354
N12836IXb/421
12. Oktober 1956
14. März 1968
N12836IXb/421
12. Oktober 1956
14. März 1968
Die Erfindung bezieht sich auf eine Leitfähigkeitsmeßanordnung zur linearen Anzeige der Konzentration
von in einer leitenden Flüssigkeit suspendierten, isolierenden Teilchen mit einem weiten Meßbereich
bis zu 60 Volumprozent und mehr Feststoffgehalt, bestehend aus einer Bezugszelle, die mit einer Standardflüssigkeit
gefüllt ist, und einer Meßzelle zur Aufnahme der zu messenden Flüssigkeit in einer
Brückenschaltung mit Ausschlaginstrument.
Es sind Leitfähigkeitsmeßanordnungen zur Messung der elektrolytischen Leitfähigkeit bekannt. Dabei ist
es schwierig, zu einer temperaturunabhängigen Anzeige zu gelangen. Bekannte Anordnungen verwenden
daher neben einer Meßzelle, die die zu messende Flüssigkeit enthält auch eine in einem weiteren
Brückenzweig angeordnete Vergleichszelle. Diese Brückenschaltungen können mit Gleichstrom oder
Wechselstrom gespeist werden, wobei jeweils entsprechende Vorkehrungen zur Vermeidung von Polarisationserscheinungen
getroffen werden müssen. Derartige Brückenschaltungen lassen sich für betriebsmäßige
Messungen, insbesondere in Verbindung mit von der Brückendiagonalen gespeisten Registriergeräten
verwenden. Mit diesen bekannten Anordnungen kann man zwar eine in ausreichendem Maße
temperaturkonstante Anzeige erhalten, in vielen Fällen ergibt sich jedoch eine nichtlineare Anzeige der Konzentration.
Die grundlegenden Untersuchungen des Leitfähigkeitsverhaltens von Suspensionen fester Teilchen in
Flüssigkeiten stammen von Lord Rayleigh. Die Abhängigkeit der Leitfähigkeit von der Konzentration
der festen gelösten oder suspendierten Stoffe bezeichnet man im allgemeinen als Rayleigh-Funktion. Es
hat sich gezeigt, daß sich bei Lösung eines leitenden Stoffes in einer nichtleitenden Flüssigkeit eine lineare
Rayleigh-Funktion ergibt, d. h., die Leitfähigkeit ist zur Konzentration des gelösten Stoffes proportional.
Bei derartigen Messungen besitzen also die bekannten Geräte eine lineare Anzeigeskala.
Andererseits hat es sich ergeben, daß die Beziehung zwischen der Leitfähigkeit und dem Feststoffgehalt
nichtlinear ist, wenn in einer leitenden Flüssigkeit nichtleitende Feststoffteilchen suspendiert werden.
An diesem Punkt setzt die Erfindung ein. Die Erfindung
bezweckt die Schaffung einer Leitfähigkeitsmeßanordnung der genannten Art, welche innerhalb eines
weiten Meßbereiches von 0 bis 60 Volumprozent und mehr Feststoffgehalt eine lineare Anzeige aufweist.
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht,
daß die Bezugszelle und die Meßzelle in Reihe an eine Reihenschaltung zweier Spannungsquellen an-Leitfähigkeitsmeßanordnung
zur linearen Anzeige der Konzentration von in einer Flüssigkeit
suspendierten, isolierenden Teilchen
suspendierten, isolierenden Teilchen
Anmelder:
N.V. Algemeen Technisch Ontwerpbureau
ALTO, Amsterdam (Niederlande)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Marsch, Patentanwalt,
4000 Düsseldorf, Lindemannstr. 31
Als Erfinder benannt:
Jacobus Laurens Smals,
Johannes Jacobus Kamp, Amsterdam
(Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 14. Oktober 1955 (201216) - -
geschlossen sind und daß der Widerstand der Bezugszelle gleich dem halben Widerstandswert der mit
reiner Flüssigkeit (Elektrolyt ohne Feststoffteilchen)
gefüllten Meßzelle ist, wobei die Anzeigespannung zwischen dem Verbindungspurikt der beiden Zellen
und dem Verbindungspunkt der Reihenschaltung zweier Spannungsquellen entnommen wird.
Bei der Konzentrationsmessung von nichtleitenden Feststoffteilchen in einer leitenden Flüssigkeit ist die
nichtlineare Anzeigekennlinie der Brückenschaltung eine Folge der Tatsache, daß der Widerstand der
Suspension selbst nichtlinear von der Konzentration der Feststoffteilchen abhängt. Es konnte festgestellt
werden, daß für den Widerstand der Meßzelle die folgende Beziehung gilt:
1-p
-R1
0>
worin R0 der Widerstand der Meßzelle bei Füllung
mit reiner Flüssigkeit und ρ die Konzentration d§s
Feststoffes sind. Nennt man die den beiden Spannungsquellen entsprechenden Teilspannungen der
Brücke ex bzw. e2, wobei also die an der Brücke anliegende
Gesamtspannung et + e2 ist, und nennt man
den zu messenden Widerstand nach dem obigen Rx
809 518/298
3 4
und den Widerstand der Bezugszelle R, so gilt für die den Verbindungspunkt der Spannungsteilerwider-Ausgangsspannung
E der Brückendiagonale stände 1 und 2 angeschlossen.
Nach der Erfindung ist der Widerstand R der Be-
E — (e _i_ e ) ^ _g zugszelle halb so groß wie der Widerstand R0 der mil
Kl 2J Rx + R *" 5 reiner Flüssigkeit gefüllten Meßzelle. Hierdurch er
hält man innerhalb des gesamten Meßbereiches de)
Aus den beiden Formeln ergibt sich Anordnung, welcher von 0 bis zu 60 Volumprozeni
oder mehr Feststoffkonzentration reichen kann, eine
E = (e± + e2) ex. lineare Änderung der Brückenspannung in Abhängig-
"L ι _P_ ίο keit von der Feststoffkonzentration. Dies wurde
"^ 2 bereits oben dargelegt.
~1 _ j3 ' Äo + F i g. 2 zeigt die Schaltung einer weiteren Ausfüh
rungsform der Erfindung, wonach unmittelbar zwei
Die Ausgangsspannung der Brücke ist also keine Spannungsquellen E in zwei benachbarte Brückenlineare Funktion der Konzentration. Wählt man je- 15 zweige eingeschaltet sind. Diese Spannungsquellen
doch nach der Lehre der Erfindung R0 = 2 R, so werden beispielsweise durch sekundärseitige Anerhält
man für die Ausgangsspannung zapfungen eines Transformators gebildet. Auch mit
dieser Brücke erhält man bei Wahl des obengenannten
ρ _ („ 1 „ % 1 ~ P . Widerstandsverhältnisses eine lineare Anzeigekenn-
Ji - (ei + e2) -~— ex ^.
Bei Messungen mit Wechselspannung kann man
Bei einer Wahl der Widerstandsverhältnisse im Nullpunktsfehler dann vermeiden, wenn man den
Sinne der Erfindung ergibt sich also der überraschende Ubergangsscheinwiderstand zwischen Elektroden und
Vorteil, daß eine völlige Linearisierung der Brücken- Flüssigkeit konstant hält. Dieses erreicht man durch
ausgangsspannung innerhalb eines beliebigen Meß- 25 Kontrolle der Grenzschichtspannung, die man so
bereichs möglich ist. konstant hält, daß sie einen Wert von 100 bis 150 mV
Das Verhältnis der Spannungen der beiden ge- nicht überschreitet. Bei dieser Grenzschichtspannung
nannten Spannungsquellen hat offenbar auf die Line- bildet sich eine Ionengrenzschicht mit kapazitivem
arität der Anzeige keinen Einfluß, sondern liefert Scheinwiderstand aus.
lediglich einen konstanten Beitrag. Man kann folg- 30 Steigt die Grenzschichtspannung auf höhere Werte
lieh dieses Verhältnis insbesondere so wählen, daß an, dann kann bei einer für jede Ionensorte spezifür
eine verschwindende Konzentration auch die An- fischen Spannung eine Ionenentladung auftreten, so
zeigespannung verschwindet. daß man einen ohmschen Übergangswiderstand erEinzelheiten
der Erfindung ergeben sich aus der hält. Hierdurch ergeben sich Verzerrungen der Sinusfolgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausfüh- 35 wechselspannung. In diesem Fall ist es äußerst schwer,
rungsformen an Hand der Zeichnung. Es stellt dar die Brücke auf Null einzuregeln.
F i g. 1 ein Prinzipschaltbild einer erfindungs- Aus den Rayleighschen Überlegungen ergibt sich,
gemäßen Leitfähigkeitsmeßanordnung, bei der die daß der Elektrodenübergangsscheinwiderstand klein
beiden Spannungsquellen durch die Widerstände eines gegenüber dem zu messenden Widerstand sein soll.
Spannungsteilers gebildet sind, 40 Um diese Bedingung in jedem Fall einzuhalten, be-
Fig. 2 eine weitere Schaltung nach der Erfindung nutzt man bei Rohrdurchmessern der Zellen über
mit zwei jeweils einen Brückenzweig bildenden Span- 350 mm einander diametral gegenüberliegende, in der
nungsquellen, elektrisch isolierenden Rohrwand angeordnete Elek-
F i g. 3 eine schematische Darstellung einer Aus- troden 5 nach F i g. 3, während man bei Rohrdurchführungsform
einer Meßzelle, insbesondere für Flüs- 45 messern unter 350 mm in der Rohrwandung getrennt
sigkeiten, mit einander gegenüberstehenden Elek- voneinander angeordnete Ringelektroden nach Fig. 4
troden, vorsieht. Die Elektroden nach Fig. 3 erstrecken sich
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform einer Meß- jeweils über etwa 90°.
zelle mit hintereinander angeordneten Ringelektroden Bei dem Aufbau für kleinere Rohrdurchmesser
und 50 nach F i g. 4 bestehen die Rohrstücke zwischen den
F i g. 5 ein Schaltbild einer kompensierten Meß- verschiedenen Ringelektroden aus einem in F i g. 4
brücke. gestrichelt eingezeichneten, isolierenden Material.
Eine erfindungsgemäße Leitfähigkeitsmeßanord- Das Rohr 6 enthält die Flüssigkeit mit den Feststoffnung
nach Fi g. 1 besteht aus einer Brückenschaltung, bestandteilen, deren Konzentration bestimmt werden
die von einer Spannung E gespeist wird. Parallel zu 55 soll. In der Rohrwand sind hintereinander drei Ringdieser
Spannung E liegen zwei als eigentliche Span- elektroden 7, 8 und 9 angeordnet. Die gestrichelten
nungsquellen dienende, hintereinandergeschaltete Rohrstücke 10 aus isolierendem Material trennen die
Spannungsteilerwiderstände 1 und 2 sowie eine Meß- Ringelektroden. Die Bezugszelle besteht aus einem
zelle Zl und eine Bezugszelle Z 2. Die Bezugszelle ähnlichen Rohrstück 11 mit drei Ringelektroden 12,
enthält die reine Flüssigkeit ohne Feststoffbestand- 60 13 und 14, die voneinander durch isolierende Rohrteile,
die Meßzelle enthält ein Gemisch der leitenden stücke 15 und 16 getrennt sind. Die jeweils äußeren
Flüssigkeit mit isolierenden Feststoffteilchen, deren Ringelektroden sind miteinander verbunden, wobei
Konzentration gemessen werden soll. Im allgemeinen der gemeinsame Verbindungspunkt einen Diagonalverwendet
man eine Wechselspannung E, um Polari- punkt der Meßdiagonale bildet. Die Wechselspannung
sationserscheinungen zu vermeiden. Die Meßdiagonale 65 wird von einem Transformator 17 geliefert, dessen
der Brücke, beispielsweise ein Verstärker 3 mit Meß- Sekundärwicklung eine den zweiten Diagonalpunkt
instrument 4, ist einerseits an den Verbindungspunkt bildende Mittelanzapfung aufweist. In der Diagonale
der beiden Zellen Zl und Z2 und andererseits an befindet sich der Verstärker 3 mit dem Meßinstru-
ment 4. Die freien Enden der Sekundärwicklung des Transformators 17 sind mit den mittleren Ringelektroden
8 bzw. 13 der beiden Zellen verbunden.
Der die außenliegenden Ringelektroden der Zellen verbindende Diagonalpunkt der Brücke kann ebenso
wie die Rohre 6 und 11 geerdet werden. Um den Einfluß von Temperaturunterschieden zwischen Meß-
und Bezugsflüssigkeit sowie von Abweichungen in den Zellenabmessungen kompensieren zu können, kann
der elektrische Widerstand einer der Zellen einstellbar sein. Vorzugsweise sieht man dies in der Bezugszelle vor. Diese Widerstandsänderung der Bezugszelle wird bei einer Anordnung nach F i g. 3 dadurch
erreicht, daß man den Elektrodenabstand ändert. Bei einer Anordnung nach F i g. 4 sieht man ein regelbares
Absperrventil 18 zur Einstellung der Durchflußmenge und damit des Zellenwiderstandes vor.
F i g. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung
mit einer Kompensation von Schwankungen der Speisespannung. Wenn in der Brückendiagonale
ein Strom fließt, ändert sich dieser bekanntlich proportional zur Größe der Speisespannung. Um derartige,
von Änderungen der Speisespannung herrührende Schwankungen der Anzeigespannung zu
kompensieren, bildet man den Verstärker 3 so aus, daß seine Verstärkung umgekehrt proportional zur
Größe der Speisespannung ist. Man greift die Steuerspannung unmittelbar an den Zellen an, damit man
auch den Spannungsabfall in den Zuführungsleitungen zwischen Transformator und Brücke ausschaltet. Die
Schaltstufe 19 zur Verstärkungsregelung des Verstärkers 3 enthält beispielsweise eine Gegenkopplungsstufe und wird von den Leitungen 20 und 21 gespeist,
die an die transformatorseitigen Klemmen der Zellen
Zl und Z 2 angeschlossen sind, so daß die Regelschaltstufe 19 unmittelbar von der an den Zellen anliegenden
Spannung erregt wird. Die Widerstände der Leitungen 20 und 21 müssen einander gleich sein.
Claims (1)
- Patentanspruch:Leitfähigkeitsmeßanordnung zur linearen Anzeige der Konzentration von in einer leitenden Flüssigkeit suspendierten, isolierenden Teilchen mit einem weiten Meßbereich bis zu 60 Volumprozent und mehr Feststoffgehalt, bestehend aus einer Bezugszelle, die mit einer Standardflüssigkeit gefüllt ist, und einer Meßzelle zur Aufnahme der zu messenden Flüssigkeit in einer Brückenschaltung mit Ausschlaginstrument, dadurch gekennzeichnet, daß die Bezugszelle und die Meßzelle in Reihe an eine Reihenschaltung zweier Spannungsquellen angeschlossen sind und daß der Widerstand der Bezugszelle gleich dem halben Widerstandswert der mit reiner Flüssigkeit (Elektrolyt ohne Feststoffteilchen) gefüllten Meßzelle ist, wobei die Anzeigespannung zwischen dem Verbindungspunkt der beiden Zellen und dem Verbindungspunkt der Reihenschaltung zweier Spannungsquellen entnommen wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 378 326;
ATM — U 3514-1, Juni 1933 (insbesondere
Abb. 1);Comptes Rendus, 1953, S. 2055 bis 2058 (insbesondere Fig. 2);F. Kohlrausch, »Praktische Physik«, Bd. 2,
1951, S. 57, Abb. 43.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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