DE2358237C2 - Verfahren zur Bestimmung des Gehalts an mindestens einem chemischen Element in einer Substanz, insbesondere zur Bestimmung des Schwefelgehalts in Kohlenwasserstoff-Brennstoffen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des Gehalts an mindestens einem chemischen Element in einer Substanz, insbesondere zur Bestimmung des Schwefelgehalts in Kohlenwasserstoff-BrennstoffenInfo
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Description
dadufcii gekennzeichnet, daß
— zugleich eine von der Substanz reflektierte Strahlungsintensität und
— die durch die Substanz hindurchgehende Strahlungsintensität
in dem Detektor gemessen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Strahlenquelle von einem Reflektor irebildet wird, der die von der ersten
Strahlenquelle ausgesandte Strahlung reflektiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
deß von der ersten und zweiten Strahlenquelle Strahlen mit untc. »chiedlicher Energie
ausgesandt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der ersten Strahlenquelle y-Strahlen
ausgesandt werden und daß von der zweiten Strahlenquelle Röntgenstrahlen ausgesandt werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Gehalts an mindestens einem chemischen Element
in einer Substanz, insbesondere zur Bestimmung des Schwefelgehalts in Kohlenwasserstoff-Brennstoffen, bei
dem die Substanz aus einer ersten Strahlenquelle mit ^Strahlen oder mit Röntgenstrahlen bestrahlt wird, ein
Detektor auf der gleichen Seite der Substanz wie die erste Strahlenquelle angeordnet wird, eine zweite
Strahlenquelle auf der gegenüberliegenden Seite der Substanz angeordnet wird und eine durch die Substanz
hindurchgehende Strahlungsintensität gemessen wird.
Es ist bekannt, daß die Absorption von ^-oder Röntgenstrahlen
mit zunehmender Kernladungszahl der in einer Substanz enthaltenen Elemente zunimmt, welche
mit y- oder Röntgenstrahlen bestrahlt wird. Dieser Zusammenhang
tritt besonders deutlich in Erscheinung, wenn y- oder Röntgenstrahlen mit einer Energie von
weniger als 100 keV verwendet werden.
Zur Bestimmung des Gehalts an einem bestimmten
Element in einer Untersuchungssubstanz durch Be-• strahlung mit y- oder Röntgenstrahlen können zwei
Verfahren angewendet werden. Das eine Verfahren ist das Durchstrahlungsverfahren, bei dem die von einer
Strahlenquelle ausgesandten und durch die Untersuchungssubstanz hindurchgehenden Strahlen mittels einer
Detektoreinrichtung gemessen werden, die auf der gegenüberliegenden Seite der Untersuchungssubstanz
angeordnet ist. Das zweite Verfahren ist das Rückstrahlverfahren, bei dem lediglich die Streustrahlung ermittelt
wird. Bei einer nach dem Rückstrahlverfahren arbeitenden Vorrichtung sind die Strahlenquelle und die Detektoreinrichtung
auf der gleichen Seite der Untersuchungssubstanz angeordnet Aus der GB-PS 12 59 771
ist ferner ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt, bei dem aber nur die durch die Untersuchungssubstanz hindurchgehende Strahlungsintensität gemessen
wird. Ein ähnliches Verfahren ist auch bereits in der is DE-OS 19 16 180 beschrieben, wobei in beiden Fällen
die zweite Strahlenquelle von einem Reflektor gebildet wird.
Das Durchstrahlungsverfahren hat ebenso das Rückstrahlverfahren den Nachteil, daß die ermittelte Strahlungsintensität
auch von anderen Faktoren als von der Kernladungszahl der in der gemessenen Untersuchungssubstanz
enthaltenen Elemente abhängt So wurde gefunden, daß die ermittelte Strahlungsintensität
auch von der Dichte und der chemischen Zusammensetzung der Untersuchungssubstanz abhängt, welche das
Element enthält, dessen Konzentration bestimmt werden soll. Durch besondere Vorkehrungsmaßnahmen
kann der durch die chemische Zusammensetzung der Untersuchungssubstanz verursachte Effekt ausgeschaltet
werden, wogegen es bislang unmöglich war, den durch eine unterschiedliche Dichte der Untersuchungssubstanz verursachten Effekt auszuschalten. Insbesondere
bei einer auf dem Durchstrahlungsverfahren beruhenden Vorrichtung ist der durch Dichteunterschiede
hervorgerufene Effekt so ausgeprägt, daß entsprechend einer getrennten Bestimmung der Dichte der Untersuchungssubstanz
eine Meßkorrektur vorgenommen werden mußte.
In der britischen Patentschrift 9 65 303 ist ausgeführt,
daß die bei einem Rückstrahlverfahren ermittelte Strahlung nicht von einer Massenänderung pro Flächeneinheit
der Untersuchungssubstanz abhängt vorausgesetzt, daß die Untersuchungssubstanz eine hinreichende Dikke
hat, um eine Rückstrahlung hervorzurufen. Es wurde gefunden, daß diese Feststellung in solchen
Fällen unzutreffend ist, wo die Dichte der Untersuchungssubstanz gering ist, und in solchen Fällen, wo die
Kernladungszahl der Elemente, deren Konzentration bestimmt werden soll, gering ist. So läßt sich beispielsweise
der Schwefelgehalt in einem Kohlenwasserstoff-Brennstoff selbst bei Anwendung des Rückstrahlverfahrens
nicht bestimmen, ohne daß die Dichte dieses Brennstoffs getrennt ermittelt und entsprechend der gemessenen
Dichte eine Korrektur vorgenommen wird. Es hat den Anschein, daß Dichteunterschiede der Untersuchungssubstanz
solche Veränderungen der durchschnittlichen Weglänge der Strahlen von der Strahlenquelle
zu der Detektoreinrichtung hervorrufen, so daß die Messungen erheblich verändert werden. Es sei bemerkt,
daß genau der gleiche Effekt, nämlich die Veränderung der durchschnittlichen Weglänge die Grundlage
eines bekannten Verfahrens zur Bestimmung der Bodendichte mittels eines Bestrahlungsverfahrens bildet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verb5
fahren zu schaffen, dessen Meßwerte nicht von Dichteunterschieden der Untersuchungssubstanz beeinflußt
werden, welche innerhalb des Bereichs von normalerweise auftretenden Abweichungen liegen.
3 4
gesehen, das Verfahren der eingangs genannten Art da- diesem Fall vollkommen umgibt
lingehend weiterzubilden, daß zugleich eine von der Die in F i g. ι gezeigte Vorrichtung kann eine Kennli-
die Substanz hindurchgehende Strahlungsintensität in 5 Kurve A ähnek. Die Kurve A ist aus zwei Kurven B und
dem Detektor gemessen werden. C zusammengesetzt Die Kurve B veranschaulicht den
benutzten Strahlenquellen und des Detektors kann da- Strahlung und der Dichte der Untersuchungssubstanz in
her die ermittelte Gesamtintensität der Strahlung von solchen Fällen, in denen, kein Reflektor oder eine andere
der Dichte der Substanz innerhalb eines Bereichs weit- io zweite Strahlenquelle verwendet wird. Die Lage des
gehend unabhängig gemacht werden, der gewöhnliche höchsten Punktes dieser Kurve, d. h. desjenigen Punk-
deckt dp
nem Reflektor gebildet, der die von der ersten Strahlen- is Abstand zwischen der ersten Strahlenquelle 3 und dem
quelle ausgesandte Strahlung reflektiert. Szintillations-Kristall 5, der Koliimation an der ersten
von dieser Strahlenquelle ausgesandten Strahlen von stanz eingestellt wird.
der Energie der von der ersten Strahlenquelle ausge- 20 Bei einer Vergrößerung des Abstandes zwischen der
sandten Sirahlen unterschiedlich sein, da unterschied!!- ersten Strahlenquelle 3 und dem Szintili«: ions-Kristall 5 _
ehe Strahlungsenergien die Möglichkeiten zur Korn- wandert daher der höchste Punkt der Kurve B gegen I
pensation der chemischen Zusammensetzung der Un- niedrigere Dichtewerte, und gleichzeitig nimmt die In-
tersuchungssubstanz, die das fragliche Element enthält, tensität der ermittelten Strahlung ab. Wenn die KcIIi-
vergrößern. Zweckmäßigerweise werden von der ersten 25 mation, d. h. der Nullpunkt verändert wird, beispielswei-
ten Strahlenquelle Röntgenstrahlen ausgesandt, wie dert wird, so wandert der höchste Punkt gegen höhere
dies an sich bereits aus der DE-OS 20 49 500 bekannt ist oder gegen niedrigere Werte der Dichte ρ in Abhängig-
beispiele näher erläutert Es zeigt Testsubstanz wandert schließlich der höchste Punkt der
rungsform einer Vorrichtung zur Bestimmung des Ge- nimmt die Strahlungsintensität ab.
halts an mindestens einem chemischen Element in einer Die Kurve C veranschaulicht den Zusammenhang
chungssubstairz und der Intensität (I) der ermittelten 40 vallen auf dcr x.Achse der Differentialquotientligleich
eine Detektoreinrichtung 1 und eine Aufzeichnungsein- Dichte der Untersuchungssubstanz abhängt. Daraus
richtung 2. Die Detektoreinrichtung 1 umfaßt eine erste folgt, daß durch eine geeignete Einstellung der vorste-
stall 5 und eine mit diesem verbundene Photo-Verstär- die Meßergebnisse derselben innerhalb des Bereichs
kungsröhre 6 vor einer unmittelbaren Bestrafung der üblicherweise auftretenden Dichtewerte von der
durch die erste Strahlenquelle 3 schützt. Dichte einer vorgegebenen Untersuchungssubstanz un-
tallrohr 7 angeordnet. führungsform der gezeigten Vorrichtung ist derjenige
ordnet ist und als zweite Strahlenquelle dient. Der Raum 55 diesem Fall sind die Meßergebnisse der Verrichtung
10 zwischen der ersten Strahlenquelle 3 und dem Re- über einen weiten Bereich von der Dichte unabhängig,
flektor 9 bildet den Untersuchungsbercich. Die in F i g. 4 gezeigte Kurve A ist charakteristisch für
von derjenigen nach Fig. 1 lediglich hinsichtlich der Kurve Sin Fig.3 wegen der Reflexion an der Oberflä-
im Untersuchungsbereicn 10 vorhanden. Die Vorrich- Dichlewcrtcn kann in geeigneter Weise eingestellt wer-
tung kann aber ebensogut in die Untersuchungssub- den, wenn aus den vorstehend genannten veränderili-
chen Größen die entsprechenden Werte ausgewählt werden.
Die in den Fig.3 und 4 gezeigten Kurven entsprechen einer vorgegebenen Konzentration eines chemischen Elements in einer Untersuchungssubstanz. Wenn
der Gehalt an diesem Element verändert wird und demzufolge die durchschnittliche Kernladungszahl der Untersuchungssubstanz verändert wird, so werden die gezeigten Kurven längs der Ordinate verschoben.
Die ermittelte Strahlung ist demzufolge ein MaB für in
den Gehalt an diesem Element in dieser Untersuchungssubstanz.
Es ist weiterhin zu beachten, daß zwei oder mehrere erste Strahlenquellen, zwei oder mehrere Detektoreinrichtungen und/oder zwei oder mehrere zweite Strah-
lenquellen verwendet werden können, um eine Vorrichtung zu schaffen, bei welcher der Punkt, wo der Diffc-
rentialauotient—- 0 ist, innerhalb des Bereichs von
ap
Dichtewerten einer bestimmten Untersuchungssubstanz liegt. Bei Verwendung von beispielsweise zwei
ersten Strahlenquellen und bei geeigneter Einstellung der vorstehend genannten veränderlichen Größen, so
daß Kurven B erhalten werden, deren Maxima an den gegenüberliegenden Enden des fraglichen Dichtebereichs liegen, hat die resultierende Kurve A ihr Maximum innerhalb des vorgenannten Dichtcbcreichs.
Wie dies vorstehend angegeben wurde, kann die zweite Strahlenquelle eine getrennt aktive Strahlenquelle oder ein Reflektor sein, welcher die von der er-
sten Strahlenquelle empfangenen Strahlen reflektiert.
Wenn ein Reflektor benutzt wird, so sollte der Elemente enthalten, die eine charakteristische Röntgenstrahlung haben, die von den Strahlen der ersten Strahlenquelle stark erregt wird. is
Unabhängig davon, welche Bauart einer zweiten Strahlenquelle verwsrsdst ^ird, sollte die Energie der
von dieser Strahlenquelle ausgesandten Strahlen von der Energie der von der ersten Strahlenquelle ausgesandten Strahlen unterschiedlich sein, da unterschied!'!-
ehe Strahlungsenergie die Möglichkeit zur Kompensation der chemischen Zusammensetzung der Untersuchungssubstanz, welche das fragliche Element enthält,
vergrößern.
In solchen Fällen ist es auch möglich, auf physikalischem oder elektronischem Wege zwischen den unterschiedlichen Strahlungsenergien zu unterscheiden, um
den Punkt, wo der Differentialquotient-7-= 0 ist, in den
Ap Dichtebereich der Untersuchungssubstanz zu bringen.
Wenn die vorstehend beschriebene Vorrichtung zur Bestimmung des Schwefelgehalts, in einem Kohlenwasserstoff-Brennstoff verwendet werden soll, so ist die erste Strahlenquelle vorzugsweise Americium—241
(Am—241) mit einer Halbwertszeit von 450 Jahren. Am—241 sendet ^-Strahlen mit einer Energie von
60 keV aus. Ein Teil dieser ^-Strahlen geht durch ein
Silberblech hindurch, welches diese ^Strahlen in Silber-Röntgenstrahlen mit einer Energie von 22 keV umwandelt
Die durch den Kohlenwasserstoff-Brennstoff hindurchgehenden Strahlen werden durch einen Molybdän-Reflektor in Molybdän-Röntgenstrahlen mit
18keV umgewandelt die durch das OI hindurchtreten
und an den Detektor gelangen.
Die Untersuchungssubstanz, welche das Element enthält dessen Konzentration bestimmt werden soll, kann
gasförmig, flüssig oder fest sein. Es ist auch möglich, die
Vorrichtung in Verbindung mit Substanzen zu verwenden, welche zwei Phasen enthalten, wie z. B. schlammartige Substanzen.
Die beschriebene Vorrichtung ist besonders zur Bestimmung des Schwcfclgehalts in Kohlenwasserstoff-Brennstoff und insbesondere zur forllaufenden Analyse
derartiger Substanzen geeignet. Es ist jedoch zu beachten, daß die Verwendung der Vorrichtung nicht auf die
Bestimmung des Gehalts an diesem besonderen Element in einer solchen besonderen Substanz beschränkt
ist. Die Vorrichtung kann beispielsweise auch zur Bestimmung des Bleigehalts in Benzin verwendet werden.
Claims (1)
1. Verfahren zur Bestimmung des Gehalts an mindestens
einem chemischen Element in einer Substanz, insbesondere zur Bestimmung des Schwefelgehalts
in Kohlenwasserstoff-Brennstoffen, bei dem
— die Substanz aus einer ersten Strahlenquelle mit ^-Strahlen oder mit Röntgenstrahlen bestrahlt
wird,
— ein Detektor auf der gleichen Seite der Substanz wie die erste Strahlenquelle angeordnet
wird,
— eine zweite Strahlenquelle auf der gegenüberliegenden Seite der Substanz angeordnet wird
und
— eine durch die Substanz hindurchgehende Strahlungsintensität gemessen wird.
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