DE19603000A1 - Verfahren zum Kalibrieren einer Anordnung zur Ermittlung des Impulsübertragsspektrums und Kalibriereinheit zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Kalibrieren einer Anordnung zur Ermittlung des Impulsübertragsspektrums und Kalibriereinheit zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren einer Anordnung zur
Bestimmung des Impulsübertragsspektrums von in einem Untersuchungsbereich (5)
elastisch gestreuten Röntgenquanten, wobei die Anordnung versehen ist mit
- - einer polychromatischen Strahlenquelle zur Erzeugung von in dem Untersuchungsbereich elastisch gestreuten Röntgenquanten,
- - einer Anzahl von Detektorelementen zur Erfassung der in dem Untersuchungsbereich elastisch gestreuten Röntgenquanten, die Signale mit von der Energie der Röntgenquanten abhängiger Amplitude liefern,
- - einer zwischen dem Untersuchungsbereich und den Detektorelementen befindlichen Blendenanordnung, die Röntgenquanten zu den Detektorelementen unter bestimmten Streuwinkeln durchläßt, den Detektorelementen nachgeschalteten Verarbeitungseinheiten zur Bestimmung des Energiespektrums der Röntgenquanten aus den Signalen des zugehörigen Detektorelements und zur Ermittlung des Impulsübertragsspektrums aus dem Energiespektrum und dem Streuwinkel.
Außerdem betrifft die Erfindung eine Kalibriereinheit sowie eine Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens.
Eine Anordnung der eingangs genannten Art zur Bestimmung des
Impulsübertragsspektrums ist aus der EP-OS 556 887 (US-Appl. 08-015,096)
bekannt. Dabei erfassen die Detektorelemente Streustrahlung aus in unterschiedlicher
Tiefe des Untersuchungsbereichs liegenden Schichten. Die den verschiedenen
Schichten zugeordneten Impulsübertragsspektren enthalten Informationen über die
kristallografische Struktur des in diesen Schichten befindlichen Materials. Sie
können daher wie ein Fingerabdruck zur Identifikation von im Untersuchungsbereich
befindlichen Stoffen benutzt werden, beispielsweise bei der Detektion von
Sprengstoff in Reisegepäck.
Zwischen dem Impulsübertrag X und der Energie E der von den Detektorelementen
erfaßten, elastisch gestreuten Röntgenstrahlen besteht die Beziehung
X = E sin(β/2)/(hc₀) (1).
Dabei ist β der Streuwinkel (das ist der Winkel, um den die Röntgenquanten bei
einem Streuprozeß aus ihrer Richtung abgelenkt werden), h das Planck′sche
Wirkungsquantum und c₀ die Lichtgeschwindigkeit. Das Impulsübertragsspektrum
wird also aus dem Energiespektrum der Röntgenquanten und dem Streuwinkel β
ermittelt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Kalibrieren einer solchen
Anordnung anzugeben, das es gestattet, das Impulsübertragsspektrum genau und
unabhängig von der Lage der Schicht im Untersuchungsbereich zu bestimmen, aus
der die gemessene Streustrahlung stammt. Das Impulsübertragsspektrum soll auch
unabhängig von den Eigenschaften der Detektorelemente und der nachgeschalteten
Verarbeitungseinheiten sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den folgenden
Schritten gelöst:
- a) Erzeugung von Streustrahlung mit einem wenigstens zwei definierte Fluoreszenzlinien enthaltenden Spektrum, von denen wenigstens eine von einer im Strahlengang angeordneten Kalibriereinheit herrührt
- b) Bestimmung des Energiespektrums der gestreuten Röntgenquanten mit den Detektorelementen und den nachgeschalteten Verarbeitungseinheiten Berechnung von zwei Korrekturparametern aus der Lage der Fluoreszenzlinien im Energiespektrum und aus der diesen Fluoreszenzlinien zugeordneten Energie für jedes Detektorelement
- d) Speicherung der Korrekturparameter
- e) Korrektur der Energiespektren, die bei nachfolgenden Untersuchungen von im Untersuchungsbereich befindlichen Untersuchungsobjekten gewonnen werden in Abhängigkeit von den gespeicherten Korrekturparametern.
Die Erfindung basiert auf folgenden Überlegungen. Die Detektorelemente -
vorzugsweise Germaniumdetektoren - haben in der Regel einen linearen
Zusammenhang zwischen der Energie eines gemessenen Röntgenquants und der
Amplitude des bei der Messung erzeugten Ausgangssignals. Wenn man
Röntgenquanten mit zwei verschiedenen, genau definierten Energien erzeugt und die
Lage dieser Energien in den von den Verarbeitungseinheiten ermittelten
Energiespektren bestimmt, dann kann man für jedes Detektorelement bzw. für jede
Verarbeitungseinheit zwei Korrekturparameter berechnen, mit denen sich das von
der jeweiligen Verarbeitungseinheit gelieferte Energiespektrum korrigieren läßt.
Diese Korrekturparameter werden gespeichert und zur Korrektur der
Energiespektren bei nachfolgenden Untersuchungen von im Untersuchungsbereich
befindlichen Untersuchungsobjekten benutzt. Röntgenquanten mit zwei
verschiedenen, genau definierten Energien lassen sich mit Hilfe von Stoffen
erzeugen, die genau definierte Fluoreszenzlinien aufweisen. Zu diesem Zweck ist im
Untersuchungsbereich eine Kalibriereinheit vorgesehen, die einen solchen Stoff mit
wenigstens einer Fluoreszenzlinie enthält. Die Kalibriereinheit muß lediglich eine
Fluoreszenzlinie emittieren, wenn die polychromatische Strahlenquelle schon in
ihrem Emissionsspektrum eine Fluoreszenzlinie aufweist, beispielsweise die Kα-Linie
von Wolfram, was der Fall ist, wenn eine Röntgenröhre mit einer Wolframanode als
polychromatische Strahlenquelle eingesetzt wird.
Die Kalibriereinheit kann so gestaltet sein, daß sie bei jeder Kalibration in den
Untersuchungsbereich eingeführt wird und dort Röntgenstrahlung mit wenigstens
einer Fluoreszenzlinie erzeugt. Die Kalibriereinheit kann aber auch durch eine dünne
Schicht eines Stoffes gebildet werden, der jenseits des Untersuchungsbereiches, z. B.
unmittelbar vor den Detektorelementen, angeordnet ist, wenn im
Untersuchungsbereich gleichzeitig ein Streukörper vorhanden ist mit genau
definierten Streueigenschaften. Die erwähnte vor den Detektorelementen befindliche
Schicht kann dort verbleiben, wenn die durch sie bewirkte Beeinflussung des
Energiespektrums bei nachfolgenden Messungen berücksichtigt wird.
Wie bereits erwähnt, hängt der Impulsübertrag nicht nur von der Energie der
Röntgenquanten, sondern auch von dem Streuwinkel ab. Dieser Streuwinkel ist zwar
durch die Geometrie der Meßanordnung vorgegeben, doch kann es zweckmäßig
sein, auch ihn bei dem Kalibrierverfahren zu bestimmen. Eine dafür geeignete
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Kalibriereinheit einen Stoff enthält,
der wenigstens ein Beugungsreflex bei einem definierten Impulsübertrag aufweist,
daß aus der Lage dieses Beugungsreflexes im Energiespektrum und dem
Impulsübertrag ein Kalibrationsfaktor bestimmt und gespeichert wird, und daß bei
nachfolgenden Untersuchungen für jedes Detektorelement aus dem zugeordneten
Energiespektrum in Abhängigkeit von dem Kalibrationsfaktor ein
Impulsübertragsspektrum bestimmt wird. Die Beugungsreflexe können dabei in den
Kristallgittern eines kristallinen Stoffes erzeugt werden, und der Kalibrationsfaktor
läßt sich aus dem (bekannten) Impulsübertrag dieses Stoffes und der Lage des
Beugungsreflexes im (korrigierten) Energiespektrum bestimmen.
Eine Kalibriereinheit zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
gekennzeichnet durch einen ersten Kalibrierkörper mit einem Stoff, der wenigstens
eine Fluoreszenzlinie aufweist und der in weiterer Ausgestaltung Silber oder Zinn
enthält. Die Fluoreszenzlinien von Silber bzw. Zinn liegen bei 22, 163 keV bzw. bei
25,271 keV, so daß in Verbindung mit der Wolfram-Kα-Linie (bei 59,318 keV) der
Strahlenquelle ein ausreichend großer Abstand zwischen den Fluoreszenzlinien bzw.
den zugehörigen Energien gegeben und eine genaue Bestimmung der
Korrekturparameter möglich ist. Außerdem liegen die Energien der Silber- und
Zinn-Fluoreszenzlinien unterhalb des für die Bestimmung des
Impulsübertragsspektrums herangezogenen Energiebereichs, so daß sie dieses
Spektrum nicht beeinflussen. Die Kalibriereinheit wird zur Durchführung des
Kalibrierverfahrens in den Untersuchungsbereich eingeführt.
In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der erste
Kalibrierkörper einen Stoff enthält, der wenigstens ein Beugungsreflex bei einem
definierten Impulsübertrag aufweist, wobei der erste Kalibrierkörper vorzugsweise
Kochsalz oder Silberfluorid enthält. Diese Ausgestaltung erlaubt eine Bestimmung
des Streuwinkels. Zur Bestimmung des Streuwinkels ist es erforderlich, daß jedes
Detektorelement von Beugungsreflexen aus der gesamten Tiefe der diesem
Detektorelement im Untersuchungsbereich zugeordneten Schicht getroffen werden
kann. Dies könnte dadurch erreicht werden, daß der Kalibrierkörper mit dem die
Beugungsreflexe erzeugenden Stoff eine Dicke hat, die zumindest der Dicke einer
solchen Schicht entspricht. Durch eine derart dicke Schicht ergibt sich aber eine
relativ starke Schwächung der Streustrahlung. Um dieses zu vermeiden, sieht eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung vor, daß der erste Kalibrierkörper den Stoff
in einer Schicht enthält derart, daß sich in Richtung parallel zur Schicht eine
homogene Verteilung des Stoffes ergibt und daß der Kalibrierkörper so an einem
Gehäuseteil der Kalibriereinheit befestigt ist, daß die Schicht in der Gebrauchslage
der Kalibriereinheit schräg zur Vertikalen verläuft. In diesem Fall kann die Schicht
dünner sein, wenn die Kalibriereinheit während der Kalibriermessung durch den
Untersuchungsbereich bewegt wird.
Bei einer Anordnung der eingangs genannten Art wird das Spektrum der
Röntgenstrahlung, die im Untersuchungsbereich gestreut wird, durch das
Bremskontinuum einer Röntgenröhre bestimmt und durch deren charakteristische
Fluoreszenzstrahlung. Diese überlagern sich multiplikativ den Spektren der
Streustrahlung und verfälschen dadurch die gemessenen Spektren. Eine
diesbezügliche Korrektur ermöglicht eine Kalibriereinheit, die versehen ist mit
einem zweiten Kalibrierkörper, der einen Stoff enthält, der weitgehend
Röntgenquanten energieunabhängig streut, wobei in weiterer Ausgestaltung
vorgesehen ist, daß der zweite Kalibrierkörper Plexiglas und Wasser enthält.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung, mit der die Erfindung ausführbar ist,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Verarbeitungseinheiten,
Fig. 3 ein Energiespektrum, das sich bei der Durchführung des Kalibrierverfahrens
ergibt,
Fig. 4 eine Kalibriereinheit in einer Seitenansicht,
Fig. 5 die Kalibriereinheit in einer Draufsicht,
Fig. 6 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Signalverarbeitung,
Fig. 7 eine andere Ausführungsform der Kalibriereinheit in einer Seitenansicht und
Fig. 8 die gleiche Kalibriereinheit in einer Draufsicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform ist nicht maßstäblich dargestellt. Die
Abmessungen in horizontaler Richtung sind im Vergleich zu den Abmessungen in
vertikaler Richtung vergrößert dargestellt. Die Anordnung umfaßt einen
Röntgenstrahler 1, vorzugsweise mit einer Wolframanode, eine
Primärblendenanordnung 2 und ein Gehäuse 3, in dem sich wenigstens eine
Blendenplatte 4 befindet, und eine Detektoranordnung, die eine Anzahl von
ringförmigen, konzentrisch zueinander angeordneten Detektorelementen D₁ . . .
Dn umfaßt, in deren Zentrum sich ein zentraler Detektor D₀ befindet. Zwischen der
Primärblendenanordnung 2 und dem Gehäuse 3 befindet sich der
Untersuchungsbereich 5. Innerhalb des Untersuchungsbereiches kann ein nicht näher
dargestelltes Untersuchungsobjekt auf einem ebenfalls nicht näher dargestellten
Transportband in horizontaler Richtung verschoben werden, das in Stufen in der
dazu senkrechten Richtung verschiebbar ist, so daß alle Teile des
Untersuchungsobjekts nacheinander durch eine mäanderförmige Verschiebung des
Untersuchungsobjekts untersucht werden können.
Der Primärkollimator 2 blendet von der Röntgenstrahlung des Röntgenstrahlers 1 ein
kegelförmiges Strahlenbündel 6 aus, das den Untersuchungsbereich durchsetzt und in
ihm Streustrahlung erzeugt, wenn sich darin ein Untersuchungsobjekt befindet. Die
Streustrahlung gelangt durch eine kreisförmige Öffnung in der Blendenplatte 4 zu
den Detektorelementen D₁ . . . Dn, wobei jedes Detektorelement die Streustrahlung aus
einer anderen Schicht erfaßt. Beispielsweise erfaßt das Detektorelement D₃ die
Streustrahlung aus der durch eine horizontale Gerade 51 angedeuteten Schicht,
während das Detektorelement D₂ die Streustrahlung aus der Schicht 52 erfaßt. Die
Schichten sind zwar durch Geraden angedeutet, jedoch haben sie alle eine endliche
Dicke, so daß sie den gesamten Untersuchungsbereich bedecken. Die Streuwinkel β₁
und β₂, unter denen die Detektorelemente D₃ und D₂ die Streustrahlung aus den
Schichten 51 und 52 erfassen, sind dabei so klein, daß überwiegend elastische
Streustrahlung erfaßt wird. Das zentrale Detektorelement D₀ erfaßt die
Röntgenstrahlung, die im Untersuchungsbereich nicht gestreut wird. Mit seiner Hilfe
kann man in bekannter Weise die Schwächung korrigieren, die die Streustrahlung im
Untersuchungsbereich erfährt. Anstelle einer konzentrischen Öffnung kann die
Blendenplatte mehrere konzentrische Öffnungen enthalten, und es können mehrere
Blendenplatten vorgesehen sein, wie in der EP-OS 556 887 beschrieben.
Die den Detektorelementen nachgeschalteten Verarbeitungseinheiten ermitteln die
Energiespektren der von den Detektorelementen erfaßten Röntgenquanten, wobei
eine Impulshöhenanalyse vorgenommen wird. Zu diesem Zweck ist den
Detektorelementen D₀, D₁ . . . Dn ein Verstärker V₀, V₁ . . . Vn mit einstellbarer
Verstärkung nachgeschaltet ist. Das Ausgangssignal jedes Verstärkers wird je einem
Analog-Digitalwandler A₀, A₁ . . . An mit einstellbarem Offset zugeführt. Wenn ein
Detektorelement ein Röntgenquant erfaßt, erzeugt es einen Impuls, dessen
Amplitude linear von der Energie des Röntgenquants abhängig ist. Wenn die
Verstärkung der Verstärker V₀, V₁ . . . Vn und der Offset der Analog-Digitalwandler
A₀, A₁ . . . An richtig eingestellt ist, liefert der Analog-Digitalwandler einen linear von
der Energie des Röntgenquants abhängigen Digitalwert. Jeder Digitalwert entspricht
einem Energiekanal der Breite dE, die sich aus dem Quotienten der maximalen
Quantenenergie (z. B. 150 keV) und der Zahl der Quantisierungsstufen des
Analog-Digitalwandlers (z. B. 2048) ergibt. Numeriert man diesen Energiekanäle
nach aufsteigenden Energien, dann ergeben sich Kanalnummern k, die ein lineares
Maß für die Energie E der diesen Energiekanälen zugeordneten Röntgenquanten
darstellen. Zwischen der Energie E und der Kanalnummer k gilt somit die
Beziehung:
E = ak+b, (2)
wobei a und b dem jeweiligen Detektorelement zugeordnete Parameter sind, deren
Bedeutung noch erläutert wird.
Die Ausgänge der Analog-Digitalwandler A₀, A₁ . . . An sind mit einem Rechner 7
verbunden, der mit einem Speicher 71 gekoppelt ist. Der Rechner zählt die Zahl I
der Impulse bzw. Röntgenquanten, die die gleiche Energie aufweisen bzw. in den
gleichen Kanal fallen, und speichert diese - für alle Detektorelemente und alle
Kanäle getrennt - in dem Speicher 71. Die für jedes Detektorelement auf diese
Weise gespeicherten Zahlen I in Abhängigkeit von der Kanalnummer k stellen das
Energiespektrum I(k) der von dem zugehörigen Detektorelement erfaßten
Röntgenquanten dar.
Die weitere Auswertung dieser Spektren erfordert die Normierung eines Spektrums
durch ein anderes Spektrum, wobei die Zahl der Röntgenquanten einer bestimmten
Energie E in dem einen Spektrum durch die Zahl der Röntgenquanten mit derselben
Energie dividiert wird. Da die Spektren die Energie E aber nur mittelbar - über die
Kanalnummern k enthalten - müßte in allen Energiespektren der gleichen
Kanalnummer dieselbe Energie zugeordnet sein. Dies setzt eine identische
Einstellung aller Verarbeitungseinheiten voraus, die in der Praxis kaum erreichbar
ist und sich ändern kann.
Der Rechner 7, der über die Auswertung der Spektren hinaus die Abläufe der
gesamten Anordnung steuert, kann daher außer in dem normalen
Untersuchungsmodus auch in einem Kalibriermodus arbeiten. Im Kalibriermodus
wird die Anordnung mit dem in Fig. 3 dargestellten Kalibrierspektrum kalibriert.
Das Kalibrierspektrum enthält eine erste Fluoreszenzlinie AgKa, die der Kα-Linie
von Silber entspricht. Außerdem enthält das Spektrum nach Fig. 3 eine zweite
Fluoreszenzlinie WKa, die der Kα-Linie von Wolfram entspricht. Diese
Fluoreszenzlinie stammt aus dem Emissionsspektrum des Röntgenstrahlers 1. An
sich enthält das Emissionsspektrum des Röntgenstrahlers 1 noch weitere
Fluoreszenzlinien, z. B. die Kα-Linie von Wolfram, doch liegt diese so dicht bei der
Wolfram-Kα-Linie, daß diese beiden Linien zum Kalibrieren ungeeignet sind.
Die Kanalnummern, bei denen die Fluoreszenzlinien auftreten, lassen sich
verhältnismäßig einfach automatisch bestimmen, indem nach Maxima in der
Umgebung der Kanalnummern gesucht wird, bei denen die Fluoreszenzlinien
auftreten müßten. Aus den Kanalnummern der Fluoreszenzlinien und den Energien,
die diesen beiden Fluoreszenzlinien zugeordnet sind (22,163 keV und 59,318 keV),
ergeben sich durch Einsetzen der beiden Energiewerte E und der zugehörigen
Kanalnummern k in Gleichung (2) zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten a und b,
aus denen diese sich errechnen lassen. Die Parameter a und b werden dazu benutzt,
das jeweilige Energiespektrum I(k) in ein korrigiertes Energiespektrum I(k′)
umzurechnen, bei dem die korrigierten Kanalnummern k′ proportional zur Energie
sind und wobei jede Kanalnummer einem definierten Energiewert zugeordnet ist. Bei
dieser Korrektur wird jeder neuen Kanalnummer k′ eine alte Kanalnummer k im
Energiespektrum zugeordnet. Für diese Zuordnung gilt:
k = (k′-b/dE′)/(a/dE′) (3)
Dabei stellt dE′ die Breite des Energiebereichs dar. Sie kann von dE abweichen,
und sie ergibt sich aus dem Quotienten der maximalen Energie (z. B. 150 keV) und
der zugehörigen Kanalnummer (z. B. 1500). Mithin dienen die Parameter a und b
der Korrektur des Energiespektrums, weshalb sie im folgenden als
Korrekturparameter bezeichnet werden. Diese Korrekturparameter werden - für
jedes Detektorelement getrennt - gespeichert, damit die bei nachfolgenden
Untersuchungen gemessenen Energiespektren dadurch korrigiert werden können. Bei
der Berechnung nach Gleichung (3) können sich auch nicht ganzzahlige Werte k
ergeben. In diesem Fall ordnet man der Kanalnummer k′ eine Zahl von
Röntgenquanten zu, die sich durch Interpolation zwischen den Zahlen I ergibt, die
den Kanalnummern k zugeordnet sind, die zu dem nach Gleichung (3) berechneten
k-Wert benachbart sind.
Das Kalibrierspektrum (Fig 3) wird von einer Kalibriereinheit erzeugt, die in Fig. 4
in einer Seitenansicht und in Fig. 5 in einer Draufsicht dargestellt ist. Dabei verläuft
die in den Figuren angegebene Koordinatenrichtung z parallel zu der (vertikalen)
Symmetrielinie in Fig. 1, während x parallel zu der Richtung verläuft, in der das
erwähnte Transportband ein Untersuchungsobjekt kontinuierlich transportieren kann.
Die Kalibriereinheit 8 umfaßt ein rechteckiges Gehäuse 81 aus einem die
Röntgenstrahlung nur geringfügig absorbierenden Material, dessen Kanten mit der
x-, y- bzw. z-Richtung zusammenfallen. In diesem Gehäuse ist ein plattenförmiger
erster Kalibrierkörper 82 schräg zur x- und z-Richtung angeordnet.
Auf seiner Unterseite ist dieser Körper mit einer Silberfolie 83 versehen, die eine
solche Dicke hat, daß ein lotrechter Strahl durch diese Folie einen Weg von
ca. 100µ zurücklegt. Wenn die Folie wesentlich dünner wäre, wäre die Intensität der
in ihr erzeugten Fluoreszenzstrahlung schwächer, während bei einer wesentlich
dickeren Folie diese einen Teil ihrer eigenen Fluoreszenzstrahlung und der Strahlung
aus dem übrigen Teil des ersten Kalibrierkörpers 82 absorbieren würde. Die
Silberfolie liefert in dem in Fig. 3 dargestellten Spektrum die Fluoreszenzlinie
AgKa.
Oberhalb der Silberfolie besteht der Kalibrierkörper 82 aus einer Schicht, die
Kristalle aus Kochsalz enthält. Kochsalz absorbiert Röntgenstrahlung relativ stark,
weshalb es zweckmäßig sein kann das Kochsalz innerhalb der Schicht zu
"verdünnen". Dies kann dadurch erfolgen daß Papierblätter mit einer
Kochsalzlösung von definierter Konzentration getränkt und anschließend getrocknet
werden. Es bilden sich dabei fein verteilte Kochsalzkristallite, die fest mit dem
Papier verbunden sind. Durch einer regelmäßige Abfolge von Blättern dieses
"Salzpapiers" und Blättern aus unbehandeltem Papier läßt sich schichtweise ein
verdünnter Volumenstreuer mit hoher Röntgentransmission aufbauen. Es ist aber
auch möglich, das Kochsalz mit einem Pulver zu mischen, das aus Atomen niedriger
Ordnungszahl besteht und nichtkristallin ist, so daß sich eine entsprechende
Verdünnung ergibt.
Während der Kalibriermessung wird die Kalibriereinheit 8 in x-Richtung durch den
Untersuchungsbereich 5 verschoben. Dadurch wird in Verbindung mit der schrägen
Anordnung des Kalibrierkörpers 82 erreicht, daß die die Beugungsreflexe
erzeugenden Kristalle im Laufe der Kalibriermessung den Untersuchungsbereich auf
seiner gesamten Tiefe durchsetzen - und zwar auch dann, wenn der Kalibrierkörper
dünner ist als die Dicke einer Schicht, deren Streustrahlung von einem der
Detektorelemente erfaßt wird. Anderenfalls müßte der Kalibrierkörper mindestens so
dick sein wie eine Schicht (wenn er horizontal angeordnet wäre und in vertikaler
Richtung verschoben würde) oder gar die Dicke des gesamten
Untersuchungsbereiches. Dadurch ergäbe sich jedoch eine sehr starke Schwächung
der in dem Kalibrierkörper erzeugten Streustrahlung.
In dem in Fig. 3 dargestellten Spektrum resultieren drei Maxima von den
Kochsalz-Beugungsreflexen, und zwar die in der Zeichnung mit NaCl <111<,
NaCl <200< und NaCl <220<. Die in < < enthaltenen Ziffern definieren dabei
in bekannter Weise die Kristallflächen, von denen die Beugungsreflexe ausgehen.
Der Impulsübertrag X dieser Beugungsreflexe ist bekannt. Gemäß Gleichung (1) gilt
für den Impulsübertrag X
X = cE (4),
wobei c eine vom Streuwinkel abhängige Konstante für das jeweilige
Detektorelement ist und wobei sich die Konstanten in der Regel von
Detektorelement zu Detektorelement unterscheiden, weil die zugehörigen
Streuwinkel unterschiedlich sind. Die Konstante c läßt sich dabei aus der Gleichung
bestimmen
c = Xb/(akb + b) (5).
Dabei ist Xb der (bekannte) Impulsübertrag und kb die Kanalnummer, bei der das
zugehörige Maximum auftritt. a und b sind die Korrekturparameter.
Anstelle von Kochsalz kann in dem Kalibrierkörper auch Silbersalz z. B. (AgF)
verwendet werden, die in Wasser löslich sind, so daß eine verdünnte Schicht aus
Silbersalz herstellbar ist, wie das zuvor in Verbindung mit Kochsalz erläutert wurde.
In diesem Fall kann auf eine separate Silberfolie 83 verzichtet werden, weil die
Silberatome des Silbersalzes bereits die gewünschte Fluoreszenzlinie aussenden.
Allerdings sollte dann die Verdünnung so eingestellt werden, daß der reine
Silberanteil des Kalibrierkörpers einer Schichtdicke von 30µm bis ca. 100µm
entspricht.
Nach der Bestimmung der Werte a, b, c aus dem bei dem Kalibrierverfahren
resultierenden Energiespektrum gemäß Fig. 3 läßt sich mit den Korrekturparametern
a, b und der Konstanten c für jedes Detektorelement aus den bei nachfolgenden
Messungen erhaltenen Energiespektren das Impulsübertragspektrum genau
bestimmen.
Wie bereits erwähnt, benötigt man das Spektrum eines möglichst energieunabhängig
streuenden Körpers, um die spektrale Verteilung des vom Röntgenstrahler
emittierten Emissionsspektrums korrigieren zu können. Zu diesem Zweck ist gemäß
Fig. 5 neben dem Kalibrierkörper 82 ein Kalibrierkörper 84 angeordnet, der die
gleiche Form hat wie der Kalibrierkörper 82 und in der gleichen Lage angeordnet ist
wie dieser (so daß ihn in der Darstellung der Fig. 4 der Kalibrierkörper 82
verdeckt) und der ein breites Streuspektrum aufweist. Dieser Kalibrierkörper setzt
sich aus Plexiglas und Wasser zusammen. Wasser hat ein breites Streuspektrum im
mittleren Energiebereich, jedoch ist das Streuvermögen im niederenergetischen
Bereich zu gering. Plexiglas (Polymethylmethakrilat - PMMA) hat demgegenüber im
niederenergetischen Bereich ein breitbandiges ausgeprägtes Streuvermögen und
absorbiert die Röntgenstrahlung nicht allzu sehr. Ein Gemisch aus zwei
Volumenteilen Wasser und einem Volumenteil Plexiglas hat daher im nieder- und
mittelenergetischen Bereich ein nahezu konstantes Streuvermögen. Ein
entsprechender Kalibrierkörper läßt sich dadurch herstellen, daß der Kalibrierkörper
84 auf seiner Ober- und Unterseite Plexiglaswände aufweist, zwischen denen eine
Wasserschicht eingeschlossen ist, die viermal so dick ist wie die Plexiglaswand auf
der Ober- oder Unterseite.
Außer den beiden Kalibrierkörpern 82 und 84 enthält das Gehäuse 81 noch
Absorptionskörper 85 aus einem Material, das die Röntgenstrahlung stark absorbiert,
z. B. Blei. Dadurch wird erreicht, daß nur die Röntgenstrahlung von den
Detektorelementen registriert werden kann, die einen der beiden Kalibrierkörper 82
oder 84 durchsetzt hat.
Nachfolgend wird anhand eines an Fig. 6 dargestellten Ablaufdiagramms erläutert,
wie der Kalibriermodus durchgeführt wird und wie die dabei gewonnenen Werte bei
einem nachfolgenden Untersuchungsmodus benutzt werden.
Nach der Initialisierung (Block 100) wird die Kalibriereinheit 8 dargestellt in Fig. 7
in den Strahlengang eingeführt, und zwar derart, daß zunächst der erste
Kalibrierkörper 82 durchstrahlt wird, während er langsam in x-Richtung durch den
Untersuchungsbereich 5 (Fig. 1) transportiert wird (Block 101). Die
Detektorelemente D₀, D₁ . . . Dn erfassen die dabei erzeugten Röntgenquanten, und die
nachgeschalteten Verarbeitungseinheiten liefern für jedes Detektorelement ein
Energiespektrum analog zu Fig. 3. Aus der Lage der Fluoreszenzlinien in diesem
Energiespektrum werden mit Hilfe von Gleichung (2) die Korrekturparameter a und
b berechnet, und der vom Streuwinkel abhängige Kalibrationsfaktor c wird daraus
gemäß Gleichung (5) bestimmt (Block 102). Diese Faktoren bzw. Parameter werden
für jedes Detektorelement getrennt gespeichert.
Anschließend wird die Kalibriereinheit 8 in y-Richtung verschoben, um danach
wieder in x-Richtung zurücktransportiert zu werden, so daß dann der zweite
Kalibrierkörper 84 sich durch den Strahlengang bewegt (Block 103), und die dabei
gemessenen Spektren werden mit den Korrekturparametern a, b korrigiert und
gespeichert. - Die Kalibrierung kann in regelmäßigen zeitlichen Abständen
durchgeführt werden, z. B. einmal täglich.
In einem nachfolgenden Untersuchungsmodus wird ein Untersuchungsobjekt mit
unbekanntem Inhalt, z. B. ein Koffer, in den Untersuchungsbereich eingeführt (Block
201). Die dabei gemessenen Energiespektren werden mit den im Block 102
berechneten Korrekturparametern a und b gemäß Gleichung (3) korrigiert (Block
202). Schließlich werden im Block 203 die korrigierten Energiespektren aufeinander
normiert, um die Einflüsse des Emissionsspektrums des Röntgenstrahlers und der
Schwächung der Röntgenstrahlung durch den Untersuchungskörper zu beseitigen.
Dazu sei angenommen, daß eines der die Streustrahlung erfassenden
Detektorelemente D₁ . . . Dn ein korrigiertes Energiespektrum I(k′) liefert, d. h. eine
Zahlenfolge, die für jede Stützstelle bzw. Kanalnummer k′ die Zahl I der auf das
Detektorelement auftreffenden Röntgenquanten angibt. Das von dem gleichen
Detektorelement (im Block 103) bei Vorhandensein des Kalibrierkörpers 84 im
Strahlengang gemessene Spektrum sei mit I′(k′) bezeichnet. Die beiden Spektren
werden dann durcheinander dividiert, so daß sich ein normiertes Spektrum u(k′)
ergibt gemäß der Beziehung
u(k′) = I(k′)/I′(k′) (6)
u(k′) ist dabei ebenfalls eine Zahlenfolge, deren einzelne Zahlenwerte sich dadurch
ergeben, daß die Zahl der bei der Kalibrierung und der nachfolgenden Untersuchung
für das betreffende Detektorelement für dieselbe Kanalnummer k′ registrierten
Röntgenquanten durcheinander dividiert wird. In der Regel ist die Meßdauer
während der Kalibrierung länger als während der Untersuchung. In diesem Fall muß
der Quotient in Gleichung (6) noch mit einem Faktor multipliziert werden, der dem
Verhältnis der Meßzeiten entspricht. Die gewonnene Zahlenfolge u(k′) stellt ein
normiertes Energiespektrum dar, das von der Emissionscharakteristik des
Röntgenstrahlers unabhängig ist.
Analog dazu werden die von dem zentralen Detektorelement D₀ im Kalibriermodus
und im Untersuchungsmodus erhaltenen Spektren durcheinander dividiert, wobei das
Ergebnis dieser Division v(k′) wiederum ein normiertes Spektrum darstellt.
Dividiert man die Werte u(k′) und v(k′) durcheinander, so erhält man eine
Zahlenfolge w(k′) (= u(k′)/v(k′)), die ein zweifach normiertes Energiespektrum
darstellt, das einerseits von der Emissionscharakteristik des Röntgenstrahlers
unabhängig ist und andererseits auch unabhängig von der Schwächung der
detektierten Röntgenstrahlung (=Schwächungskorrektur für primären Pfad und
Streupfad).
Aus dem zweifach normierten Energiespektrum w(k′) läßt sich das
Impulsübertragsspektrum unter Heranziehung des Kalibrationsfaktors c bestimmen.
Für das Impulsübertragsspektrum werden zu diesem Zweck neue Stützstellen k′′
eingeführt, denen die Zahl I der Röntgenquanten für einen Kanalnummer k′
zugeordnet wird, die sich berechnet nach der Gleichung
k′ = k′′ dX/(c dE′) (7)
Dabei ist dX der Abstand der Stützstellen bzw. die Kanalbreite auf der
Impulsübertragsskala.
Mit der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Kalibriereinheit 8 müssen die Spektren für
die Kalibrierkörper 82 und 84 nacheinander gemessen werden. Eine nahezu
gleichzeitige Messung ist hingegen möglich, wenn die beiden Kalibrierkörper 82 und
84 in dem Gehäuse 81 so angeordnet werden, wie dies in den Fig. 7 und 8
dargestellt. Sie sind dort ebenfalls schräg im Gehäuse angeordnet, aber nicht in
y-Richtung gegeneinander versetzt, sondern in der x-Richtung bzw. in der Richtung,
in der die Kalibriereinheit durch den Untersuchungsbereich transportiert wird. Der
Abstand zwischen den beiden Kalibrierkörpern ist dabei so bemessen, daß jedes der
Detektorelemente D₁ . . . Dn Streustrahlung nur aus einem der beiden Kalibrierkörper
empfangen kann.
Nachteilig ist bei dieser Ausführungsform der Kalibriereinheit allerdings, daß in
diesem Fall in einem Teilbereich beide Kalibrierkörper die Röntgenstrahlung
schwächen. Dies ist für das aus dem Kalibrierkörper 82 abgeleitete Spektrum nicht
von Bedeutung, weil es dabei nur auf die Lage der Fluoreszenzlinien bzw.
Beugungsreflexe im Energiespektrum ankommt. Hingegen wird das Energiespektrum
des Kalibrierkörpers 84 durch die Schwächung verfälscht, so daß eine Korrektur
dieses Spektrums in Abhängigkeit von dem Absorptionsspektrum des
Kalibrierkörpers 82 erforderlich wird.
Bei dem vorstehenden Kalibrierverfahren befindet sich die Silberfolie 83 in einer
Kalibriereinheit, die nur während der Kalibrierung in den Untersuchungsbereich
eingeführt wird. Es ist aber auch möglich die Silberfolie direkt vor den
Detektorelementen anzuordnen, wenn bei der Kalibrierung irgendein Körper im
Untersuchungsbereich angeordnet wird, der hinreichend intensive elastische
Streustrahlung erzeugt, z. B: der Kalibrierkörper 84. Die Folie muß dann nur ca. 1-2
µm dick sein, und sie kann ständig im Strahlengang verbleiben, wenn die durch sie
bewirkte Schwächung der Röntgenstrahlung berücksichtigt wird, wie in Verbindung
mit Block 203 erläutert.
Claims (13)
1. Verfahren zum Kalibrieren einer Anordnung zur Bestimmung des
Impulsübertragsspektrums von in einem Untersuchungsbereich (5) elastisch ge
streuten Röntgenquanten, wobei die Anordnung versehen ist mit
- - einer polychromatischen Strahlenquelle (1) zur Erzeugung von in dem Untersuchungsbereich elastisch gestreuten Röntgenquanten,
- - einer Anzahl von Detektorelementen (D₁ . . . Dn; D₀) zur Erfassung der in dem Untersuchungsbereich (5) elastisch gestreuten Röntgenquanten, die Signale mit von der Energie (E) der Röntgenquanten abhängiger Amplitude liefern,
- - einer zwischen dem Untersuchungsbereich (5) und den Detektorelementen (D₁ . . . Dn) befindlichen Blendenanordnung (4), die Röntgenquanten zu den Detektorelementen unter bestimmten Streuwinkeln (β₁, β₂) durchläßt,
- - den Detektorelementen (D₁ . . . Dn)) nachgeschalteten Verarbeitungseinheiten (V₁, A₁ . . . Vn),An)) zur Bestimmung des Energiespektrums (I(k)) der Röntgenquanten aus den Signalen des zugehörigen Detektorelements und zur Ermittlung des Impulsübertragsspektrums (I(k′′)) aus dem Energiespektrum und dem Streuwinkel,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren folgende Schritte umfaßt:
- a) Erzeugung von Streustrahlung mit einem wenigstens zwei definierte Fluoreszenzlinien enthaltenden Spektrum, von denen wenigstens eine von einer im Strahlengang angeordneten Kalibriereinheit (8) herrührt
- b) Bestimmung des Energiespektrums (I(k)) der gestreuten Röntgenquanten mit den Detektorelementen (D₁ . . . Dn)) und den nachgeschalteten Verarbeitungseinheiten (V₁, A₁ . . . Vn),An))
- c) Berechnung von zwei Korrekturparametern (a, b) aus der Lage der Fluoreszenzlinien im Energiespektrum und aus der diesen Fluoreszenzlinien zugeordneten Energie für jedes Detektorelement
- d) Speicherung der Korrekturparameter (a, b)
- e) Korrektur der Energiespektren, die bei nachfolgenden Untersuchungen von im Untersuchungsbereich befindlichen Untersuchungsobjekten gewonnen werden, in Abhängigkeit von den gespeicherten Korrekturparametern.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kalibriereinheit einen Stoff enthält, der wenigstens
ein Beugungsreflex bei einem definierten Impulsübertrag aufweist, daß aus der Lage
dieses Beugungsreflexes im Energiespektrum und dem Impulsübertrag ein
Kalibrationsfaktor (C) bestimmt und gespeichert wird, und daß bei nachfolgenden
Untersuchungen für jedes Detektorelement aus dem zugeordneten Energiespektrum
in Abhängigkeit von dem Kalibrationsfaktor ein Impulsübertragsspektrum bestimmt
wird.
3. Kalibriereinheit zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch einen ersten Kalibrierkörper (82, 83) mit einem Stoff, der
wenigstens eine Fluoreszenzlinie aufweist.
4. Kalibriereinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kalibrierkörper Silber oder Zinn erhält.
5. Kalibriereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kalibrierkörper einen Stoff enthält, der
wenigstens ein Beugungsreflex bei einem definierten Impulsübertrag aufweist.
6. Kalibriereinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kalibrierkörper Kochsalz oder Silbersalze
enthält.
7. Kalibriereinheit nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kalibrierkörper (82, 83) den Stoff in ein Schicht enthält derart, daß sich in Richtung parallel zur Schicht eine homogene Verteilung des Stoffes ergibt und daß der Kalibrierkörper (82, 83) so an einem Gehäuseteil (81) der Kalibriereinheit (8) befestigt ist, daß die Schicht in der Gebrauchslage der Kalibriereinheit schräg zur Vertikalen verläuft.
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kalibrierkörper (82, 83) den Stoff in ein Schicht enthält derart, daß sich in Richtung parallel zur Schicht eine homogene Verteilung des Stoffes ergibt und daß der Kalibrierkörper (82, 83) so an einem Gehäuseteil (81) der Kalibriereinheit (8) befestigt ist, daß die Schicht in der Gebrauchslage der Kalibriereinheit schräg zur Vertikalen verläuft.
8. Kalibriereinheit nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch einen zweiten Kalibrierkörper (84), der einen Stoff enthält zur
weitgehend energieunabhängigen Streuung von Röntgenquanten.
9. Kalibriereinheit nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kalibrierkörper Plexiglas und Wasser
enthält.
10. Kalibriereinheit nach Anspruch 5 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kalibrierkörper den Stoff in einer Schicht
enthält derart, daß sich in Richtung parallel zur Schicht eine homogene Verteilung
des Stoffes ergibt und daß der zweite Kalibrierkörper so an einem Gehäuseteil der
Kalibriereinheit befestigt ist, daß die Schicht in der Gebrauchslage der
Kalibriereinheit schräg zur Vertikalen und in seitlichem und oder vertikalen
Abstand zu der Schicht des zweiten Kalibrierkörpers verläuft.
11. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit
- - einer polychromatischen Strahlenquelle (1) zur Erzeugung von in dem Untersuchungsbereich elastisch gestreuten Röntgenquanten,
- - einer Anzahl von Detektorelementen (D₁ . . . Dn); D₀) zur Erfassung der in dem Untersuchungsbereich (5) elastisch gestreuten Röntgenquanten, die Signale mit von der Energie (E) der Röntgenquanten abhängiger Amplitude liefern,
- - einer zwischen dem Untersuchungsbereich (5) und den Detektorelementen (D₁ . . . Dn)) befindlichen Blendenanordnung (4), die Röntgenquanten zu den Detektorelementen unter bestimmten Streuwinkeln (β₁, β₂) durchläßt
- - den Detektorelementen (D₁ . . . Dn)) nachgeschalteten Verarbeitungseinheiten (V₁ ,A₁ . . . Vn),An)) zur Bestimmung des Energiespektrums (I(k)) der Röntgenquanten aus den Signalen des zugehörigen Detektorelements und zur Ermittlung des Impulsübertragsspektrums (I(k′′)) aus dem Energiespektrum und dem Streuwinkel
- - einem Rechner zur Steuerung der Anordnung und der Verarbeitungseinheiten (V₁,A₁ . . . Vn),An)),
dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner so programmiert ist, daß in einem
Kalibriermodus die folgenden Schritte durchgeführt werden:
- a) Erzeugung von Streustrahlung mit einem wenigstens zwei definierten Fluoreszenzlinien enthaltenden Spektrum, von denen wenigstens eine von einer im Strahlengang angeordneten Kalibriereinheit (8) herrührt
- b) Bestimmung des Energiespektrums (I(k)) der gestreuten Röntgenquanten mit den Detektorelementen (D₁ . . . Dn)) und den nachgeschalteten Verarbeitungseinheiten (V₁,A₁ . . . Vn),An))
- c) Berechnung von zwei Korrekturparametern (a, b) aus der Lage der Fluoreszenzlinien im Energiespektrum und aus der diesen Fluoreszenzlinien zugeordneten Energie für jedes Detektorelement
- d) Speicherung der Korrekturparameter (a, b)
- e) Korrektur der Energiespektren, die in einem nachfolgenden Untersuchungsmodus von im Untersuchungsbereich befindlichen Untersuchungsobjekten gewonnen werden in Abhängigkeit von den gespeicherten Korrekturparametern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996103000 DE19603000A1 (de) | 1996-01-27 | 1996-01-27 | Verfahren zum Kalibrieren einer Anordnung zur Ermittlung des Impulsübertragsspektrums und Kalibriereinheit zur Durchführung des Verfahrens |
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DE19603000A1 true DE19603000A1 (de) | 1997-07-31 |
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DE1996103000 Withdrawn DE19603000A1 (de) | 1996-01-27 | 1996-01-27 | Verfahren zum Kalibrieren einer Anordnung zur Ermittlung des Impulsübertragsspektrums und Kalibriereinheit zur Durchführung des Verfahrens |
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- 1996-01-27 DE DE1996103000 patent/DE19603000A1/de not_active Withdrawn
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