DE2357694C3 - Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Farbphotographisches AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem Schichtträger und
mindestens zwei darauf aufgebrachten, Bildfarbstoffe erzeugenden Schichteneinheiten mit jeweils einer
Süberhalogenidemulsionsschicht, die entweder einen Farbkuppler enthält oder mit einer einen Farbkuppler
enthaltenden Schicht in Kontakt steht, wobei die Silberhalogenidemulsionsschichten unterschiedlich
spektral sensibilisiert sind und eine derselben blauempfindlich und dem Schichtträger am nächsten angeordnet
ist.
Es ist bereits bekannt, z. B. aus der CH-PS 2 02 877, im Fall mehrschichtiger farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien
mit einer blauempfindlichen, einer grün- und einer rotsensibilisierten Süberhalogenidemulsionsschicht
die blauempfindliche Schicht unmittelbar über dem Schichtträger, d. h. unter den beiden anderen
Silberhalogenidemulsionsschichten und nicht wie allgemein üblich über den beiden anderen Silberhalogenidemulsionsschichten
anzuordnen.
Es ist ferner bereits bekannt, z. B. aus den US-PS 23 15 966, 25 92 368, 27 16 059, 27 51300, 32 76 871,
32 78 307, 32 87 129, 32 91 609 und 33 42 599, Entwicklerverbindungen
in photographischen Aufzeichnungsmaterialien mit Silberhalogenidemulsionsschichten unterzubringen
und derartige Aufzeichnungsmaterialien mit die Entwicklerverbindungen aktivierenden alkalischen
Lösungen zu entwickeln.
Es ist des weiteren bekannt, z. B. aus der US-PS 31 92 044, Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindungen als
Hilfsentwicklerverbindungen im Rahmen von Diffusionsübertragungsverfahren unter Verwendung vorgebildeter
Farbstoffe zu verwenden.
Im Rahmen verschiedener Verfahren zur Herstellung farbphotographischer Bilder, z, B. Umkehrverfahren,
wurden des weiteren bereits Aufzeichnungsmaterialien mit darin enthaltenen Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindungen
für die Durchführung der ersten Entwicklungsstufe verwendet, wobei sich an die erste Entwicklungsstufe
eine Verschleierung des noch vorhandenen unentwickelten Silberhalogenids durch Belichtung oder
mittels chemischer Verschleierungsmittel anschloß sowie eine Farbentwicklung unter Erzeugung von
Bildfarbstoffen in Gegenwart einer Farbentwicklerverbindung, z. B. einer aus einem primären aromatischen
Amin bestehenden Süberhalogenidentwicklerverbindung und einem Farbkuppler. In Umkehrsystemen, in
denen die Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindung im Aufzeichnungsmaterial enthalten ist, wird sie in der
Regel derart im Aufzeichnungsmaterial verteilt, daß während der ersten Entwicklungsstufe ein Kontakt der
Entwicklerverbindung mit allen Emulsionsschichten ermöglicht wird. Die Silberhalogenidemulsionsschichten
eines für den Unkehrprozeß geeigneten Aufzeichnungsmaterials enthielten bisher Silberhalogenid praktisch
gleicher mittlerer Korngröße.
fis ist ferner auch bekannt, kleine Mengen an Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindungen in Faroentwicklerlösungen
als zusätzliche Entwicklerverbindungen zu verwenden.
Schließlich ist es auch bekannt, zur Herstellung farbphotographischer Bilder farhnhotographische Auf-
Zeichnungsmaterialien zu verwenden, die Bildfarbstoffe
erzeugende Schichteneinheiten aufweisen, die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten enthalten
sowie hiermit in Kontakt stehende Farbkuppler. In derartigen Schichteneinheiten können die Farbkuppler
in den Silberhalogenidemulsionsschichten selbst oder in den Silberhalogenidemulsionsschichten benachbarten
Schichten enthalten sein. Ganz allgemein werden die Bildfarbstoffe dabei durch Umsetzung einer aus einem
primären aromatischen Amin besiehenden Entwicklerverbindung
mit Silberhalogenid unter Oxidation des aromatischen Amins erzeugt, das wiederum mit dem
Farbkuppler unter Erzeugung eines Bildfarbstoffes reagiert Die dabei erzeugte Farbstoffmenge hängt
somit direkt von der Menge an Farbentwicklerverbindung ab, die durch exponiertes Silberhalogenid oxidiert
worden ist. Infolgedessen beeinträchtigen in farbphotographischen Systemen vorhandene Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindungen
die Farbstofferzeugrng, da bei Vorhandensein von Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindungen
ein Teil desselben vom Silberhalogenid oxidiert wird, wodurch der Anteil an oxidierter Farbentwicklerverbindung
vermindert wird. Demzufolge ist es erforderlich, zur Herstellung der Aufzeichnungsmaterialien
einen stöchiometrischen Überschuß an entwikkelbarem Silberhalogenid zu verwenden, wenn eine
Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindung zugegen ist und die gleiche Bildfarbstoffmenge erzeugt werden soll wie
in dem Fall, in dem keine Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindung zugegen ist.
Auf dem Gebiet der Photographic ist es oftmals erwünscht, Aufzeichnungsmaterialien mit Silberhalogenidemulsionsschichten
verschiedener Korngröße zu verwenden, z. B. mit dem Ziel, differenzierte Kamera-Aufnahmeempfindlichkeiten
zu erreichen. Bei derartigen Aufzeichnungsmaterialien liegt in der Regel mindestens eine feinkörnige Silberhalogenidemulsionsschicht
vor, deren Silberhalogenidkörner eine Größe von unter 0,8 Mikron haben. Nachteilig an derartigen
Aufzeichnungsmaterialien ist, daß die Entwicklungsgeschwindigkeit der grobkörnigen Emulsionsschicht im
Anfangsstadium des Entwicklungsprozesses beträchtlich geringer als die der feinkörnigen Emulsionsschicht
ist, weshalb längere Entwicklungszeiten erforderlich sind, wodurch naturgemäß die Dauer des Entwicklungsprozesses
verlängert und die Kosten des Entwicklungsprozesses erhöht werden, und zwar insbesondere dann,
wenn die Entwicklung mit einer Farbentwicklerverbindung erfolgt. Im Fall der Anwendung eines Verstärkerbades
liefert die grobkörnige Silberhalogenidemulsionsschicht während der Anfangsstadien des Entwicklungsprozesses
im Vergleich zur feinkörnigen Silberhalogenidemulsionsschicht nur vergleichsweise gerirge Mengen
an katalytisch wirksamem Silber. Aufzeichnungsmaterialien mit Silberhalogenidemulsionsschichten mit
verschiedener Korngröße sind z. B. in der US-PS 35 91 382 bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es im Fall von Aufzeichnungsmaterialien des eingangs beschriebenen Typs, die
Entwicklungsgeschwindigkeit der grobkörnigen Emulsionsschicht zu erhöhen, für die Erzeugung von
praktisch äquivalenten Mengen an katalytisch wirksamem Silber in sowohl der grobkörnigen als auch der
feinkörnigen Emulsionsschicht zu sorgen, die Entwicklungsdauer zu verkürzen und eine Oberentwicklung der
feinkörnigen Silberhalogenidemulsionsschicht zu verhindern.
Es wurde gefunden, daß sich die gestellte Aufgabe bri
einem farbphotographischen Aufzeichnungsmaterial des eingangs beschriebenen Typs dadurch lösen läßt,
daß die blauempfindliche, dem Schichtträger am nächsten angeordnete Schichteneinheit 1. eine grobkörnige
Silberhalogenidemulsionsbchicht aufweist, deren
Silberhalogenidkörner eine mittlere Korngröße haben, die um mindestens 50% größer ist als die mittlere
Korngröße der Silberhalogenidkörner d^r Silberhalog^nidemulsionsschicht
der anderen einen Bildfarbstoff
ίο erzeugenden Schichteneinheit bzw. -einheiten, und 2. in
ihrer grobkörnigen Silberhalogenidemulsionsschicht eine Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindung
in einer Konzentration von mindestens 0,1 mg/ 0,0929 m2 Trägerfläche enthält.
ir> Die Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindung
ist in der Schichteneinheit dabei in vorteilhafter Weise in einer solchen Menge enthalten, daß sie die
Entwicklung des grobkörnigen Silberhalogenid? der Schichteneinheiten in Gang setzt, bevor die Entwicklung
von benachbarten Schichteneinheiten einsetzt.
In vorteilhafter Weise liegt der Unterschied in den Korngrößen bei mindestens 0,5 Mikron.
Vorzugsweise ist die Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindung
in dem erfindungsgemäßen Auf-Zeichnungsmaterial in einer solchen Menge enthalten,
die ausreicht, um mindestens 5%, vorzugsweise mindestens 10%, des vorhandenen Silberhalogenids zu
Silber zu reduzieren.
Die Erfindung ermöglicht in vorteilhafter Weise die
jo Herstellung subtraktiver farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien
mit einen blaugrünen, einen purpurroten und einen gelben Bildfarbstoii erzeugenden
Schichteinheiten ausgezeichneter Eigenschaften, wobei die den gelben Bildfarbstoff erzeugende Schich-
v> teneinheit die Schichteneinheit ist, die die grobkörnigere
Silberhalogenidemulsionsschicht aufweist und die Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindung
enthält. Die einen blaugrünen Bildfarbstoff erzeugende Schichteinheit und die einen purpurroten Bildfarbstoff
erzeugende Schichteneinheit enthalten demgegenüber feinkörnige Silberhalogenidemulsionsschichten und keine
einverleibte Süberhalogenidentwicklerverbindung.
Die Zeichnung dient der näheren Erläuterung der Erfindung. Im einzelnen sind dargestellt in
F i g. 1 eine vorteilhafte Ausführungsform eines farbphotographischen Aufzeichnungsmaterials nach der
Erfindung im Schnitt, bestehend aus dem Schichtträger 1, der hierauf aufgetragenen, einen gelben Bildfarbstoff
erzeugenden Schichteneinheit 2 mit einem Gehalt an einer Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindung, einer hierauf
aufgetragenen Trennschicht 3, einer hierauf aufgetragenen, einen purpurroten Bildfarbstoff erzeugenden
Schichteneinheit, einer Trennschicht 5, einer hierauf aufgetragenen, einen blaugrünen Farbstoff
erzeugenden Schichteneinheit und einer hierauf aufgetragenen Deckschicht 7,
F i g. 2 ein Diagramm, aus dem sich die sensitometrischen Eigenschaften eines erfindungsgemäßen farbphotographischen
Aufzeichnungsmaierials gemäß Beispiel 1 ergeben, d. h. eines Aufzeichnungsmaterials, bei dem
die den gelben Bildfarbstoff erzeugende Schichteneinheit eine Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbinoiing
enthält, und
Fig 3 ein Diagramm ιη:ί den sensitometrischen
μ Daten eines Vergleichst.'.^ichriungsmaterials ohne
Schwarz- Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbmdung.
Ein Vergleich der F i g. 2 und i zeigi, daü im Fall des
erfindungsgemäßen Aui^^hnungsmaterials, (Fig. 2)
beträchtlich verbesserte Gelb-Bildfarbstoffdichten erzielt
werden. Des weiteren ist im Fall des Vergleiehsmaterials
(F i g. 3) uic Dichte des gelben Bildfarbstoffes im Durchhangbereich beträchtlich geringer als die entsprechend:··
Dichten dec biaugrünen und purpurroten
Bildfarbstoffes. Im Fall des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials
ist die Kurve des gelben Bildfarbstoffes den Kurven der anderen beiden Farbstoffe viel
starker angeglichen als im Fall des Vergleichsmaterials. Hieraus ergibt sich, daß im Fall des erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterials die einzelnen Bildfarbstoffdichten viel gleicher sind als im Fall des Vergleichsmaterials,
weshalb sich mit dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial Bilder beträchtlich besserer Qualität
herstellen lassen.
In vorteilhafter Weise enthält mindestens eine einen Bildfarbstoff erzeugende Schichteneinheit eines farbphotographischen
Aufzeichnungsmaterials nach der Erfindung den Farbkuppler in einem stöchiometrischen
Überschuß, bezogen auf in der Schicht vorhandenes effektives oder entwickelbares Silberhalogenid.
Während im Fall bekannter farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien, die eine Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindung
enthalten, durch diese die Farbstofferzeugung pro Silbereinheit vermindert wird, können bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterialien hohe Farbstoffausbeuten erreicht werden. Im Fall der farbphotographischen
Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung können die Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindungen somit bei
hohen stöchiometrischen Verhältnissen von Kuppler zu Silber verwendet werden.
Bei den zur Herstellung der erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien verwendeten Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbinaungen
handelt es sich um die bekannten Silberhalogenid zu Silber reduzierenden Verbindungen, welche bei ihrer Verwendung
im Rahmen photographischer Entwicklungsverfahren zu einer bildweisen Verteilung von sichtbarem
Silber führen und somit von Farbentwicklerverbindungen zu unterscheiden sind, die Bildfarbstoffe durch eine
sekundäre Reaktion zu erzeugen vermögen.
Die Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindungen
können nach üblicher, bekannten Methoder, in
die erfindungsgemäßen farbphotographischen Aufzeichnungsmaterialien eingearbeitet werden.
Vorzugsweise werden die Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindungen
in einer Konzentration von 0,1 bis 200 mg/0,0929 m2 Schichtträgerfläche und
insbesondere in einer Konzentration von 0,5 bis 100 mg/0,0929 m2 Schichtträgerfläche verwendet, wobei
die im Einzelfall günstigste Konzentration von der Konzentration des Silberhalogenids in der einen
Bildfarbstoff erzeugenden Schichteneinheit abhängt.
Besonders vorteilhafte Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindungen,
die zur Herstellung farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung verwendet werden können und welche keine
primären Aminogruppen aufweisen, sind beispielsweise die Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindungen, die in den
folgenden US-PS 2315 966, 25 92 368, 26 85 510, 27 16 059, 27 51 300, 31 46 104, 31 80 731, 32 76 871,
32 78 307, 32 87 129, 32 91 609 und 33 01 678 beschrieben werden.
Als besonders vorteilhafte Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindungen
haben sich 3-Pyrazolidon-Silberhalogenidentwicklerverbindungen
erwiesen. Besonders vorteilhafte Verbindungen dieses Typs entsprechen der folgenden Formel:
, ο----C C-R4
ι j
H-N C-R1
Ν R2
R'
R'
worin R1, R2, R3, R4 und R5 jeweils ein Wasserstoffatom
darstellen oder einen Aikylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoff -
ij atomen oder einen Aryirest, vorzugsweise der Benzo'-
oder Naphthalinreihe, einschließlich substituierter Arylreste,
und wobei ferner R2, R3, R4 und R5 des weiteren
Hydroxyreste oder Hydroxyalkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen können.
Typische geeignete 3-Pyrazolidon-Silberhalogenidentwicklerverbindungen
sind beispielsweise:
1 -Phenyl-3-pyrazolidon,
1 -p-Tolyl-3-pyrazolidon,
S-Phenyl-3-pyrazolidon,
S-Methyl-S-pyrazolidon,
1 -p-Chlorphenyl-3-pyrazolidon,
l-Phenyl-S-phenyl-S-pyrazolidon,
1 -m-Tolyl-3-pyrazolidon,
l-Phenyl-S-methyl-S-pyrazolidon,
l-p-Tolyl-S-phenyl-S-pyrazolidon,
1 -p-Methoxyphenyl-3-pyrazolidon, l-Acetamidophenyl-3-pyrazolidon,
l-Phenyl^-acetyl^/t-dimethyl-S-pyrazolidon,
l-PhenyM^-dimethyl-S-pyrazolidon,
l-m-AminophenyM-methyM-propyl-3-pyrazolidon,
l-o-ChlorphenyM-methyM-äthyl-S-pyrazolidon,
l-m-Acetamidophenyl^-diäthyl-S-pyrazolidon,
Hp-/J-Hydroxyäthylphenyl)-4,4-dimethyl-3-pyrazolidon,
l-p-Hydroxyphenyl^^-dimethyl-S-pyrazolidon,
i-p-MethoxyphenyM^-diäthyl-S-pyrazolidon,
i-n-TolyM^-dimethyl-S-pyrazolidon,
l-{7-Hydroxy-2-naphthyl)-4-methy!-4-n-propyl-3-pyrazolidon,
l-p-Diphenvl^^-dimethylO-pyrazolidon,
l-p-/?-Hydroxyäthylphenyl)-3-pyrazolidon,
1 -o-Tolyl-3-pyrazolidon,
t-o-Tolyl-4,4-dimethyl-3-pyrazolidon, 1 -PhenyM-methyl-S-pyrazolidon, 4-Hydroxy-4-methyl-1 -phenyl-3-pyrazolidon und 4^Hydroxymethyl-4-methyl-l-phenyl-3-pyrazolidon.
t-o-Tolyl-4,4-dimethyl-3-pyrazolidon, 1 -PhenyM-methyl-S-pyrazolidon, 4-Hydroxy-4-methyl-1 -phenyl-3-pyrazolidon und 4^Hydroxymethyl-4-methyl-l-phenyl-3-pyrazolidon.
In besonders vorteilhafter Weise werden zui Herstellung der erfindungsgemäßen Aufzeichnungs
materialien 4,4-Dialkyl-3-pyrazolidone oder 4-Alkyl-4
hydroxy-3-pyrazolidon-Verbindungen verwendet Diesi
Entwicklerverbindungen eignen sich insbesondere zu Erzielung hoher Entwicklungsgeschwindigkeiten.
Andere vorteilhafte Schwarz-Weiß-Silberhalogenid
entwicklerverbindungen zur Herstellung farbphotogra phischer Aufzeichnungsmaterialien sind beispielsweise
Hydrochinon, Brenzkatechin,
Pyrogallol, N-Methyl-p-aminophenol, p-/?-HydroxyäthyIaminophenol,
Pyrogallol, N-Methyl-p-aminophenol, p-/?-HydroxyäthyIaminophenol,
p-fx-Aniinoäthylaminophenol,
N-Meihy! N-((9-sü!fona;.';--Sihy!)-p-an;i
Ascorbinsäure und p-Hydroxyphenylglycin.
N-Meihy! N-((9-sü!fona;.';--Sihy!)-p-an;i
Ascorbinsäure und p-Hydroxyphenylglycin.
in vorteilhafter Weise könne" /ur Herstellung
erfind'jngsgemäßer Aulzeichnungsmaterialien auch Reüuktone
verwendet werden, z. B.
Morpholinohexoseredukton,
2,6-Dimethylmorpholinohexoseredukton,
Piperidinohexoseredukton,
Piperidinohexosereduktonmonoacetat,
4-Methylpiperidinohexoseredukton,
Pyrrolidinohexoseredukton,
Dimethylaminohexoseredukton und
N-Methylbenzylaminohexoseredukton.
Die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien können in verschiedener Weise entwickelt werden.
In vorteilhafter Weise können die erfindungsgemä-Ben Aufzeichnungsmaterialien beispielsweise nach
Verfahren entwickelt werden, wie sie aus den BE-PS / 84 471 und 7 84 472 bekannt sind. Eines der bekannten
Entwicklungsverfahren besteht darin, das bildweise exponierte Aufzeichnungsmaterial in Kontakt mit einer
photographischen Farbentwicklerverbindung und einem Oxidationsmittel, z. B. einem Cobalt(III)-metalI-komplex
mit einer Koordinationszahl von 6 zu bringen, bis die erwünschte Farbstoffdichte erreicht ist. Der
Cobalt(MI)-metalIkomplex wird dabei offensichtlich zu Cobalt(II) reduziert, und zwar in Gegenwart des Silbers,
welches offensichtlich als Katalysator wirkt, wobei die Farbentwicklerverbindung oxidiert wird, worauf die
oxidierte Farbentwicklerverbindung mit den Farbkupplern der einzelnen Schichteneinheiten unter Erzeugung
von Bildfarbstoffen zu reagieren vermag. Die Erzeugung von oxidierter Entwicklerverbindung kann dabei
so lange fortgesetzt werden, solange eine ausreichende Zufuhr an Metallkomplex und Farbentwicklerverbindung
in Gegenwart des Silberkatalysators erfolgt.
In vorteilhafter Weise können farbpholographische Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung auch in
aus den BE-PS 7 84 471, 7 84 472 und 7 84 473 bekannten Verfahren entwickelt werden, bei denen die
Aufzeichnungsmaterialien nach der bildweisen Exponierung entwickelt v/erden, und zwar unter Überführung
des entwickelbaren Silberhalogenids in metallisches Silber und Bildfarbstoff. Im Fall von negativen
Emulsionen sind die exponierten Bezirke entwickelbar, wohingegen im Fall von direktpositiven Emulsionen
oder Umkehremulsionen die nichtexponierten Bezirke entwickelt werden. Die photographischen Aufzeichnungsmaterialien
mit nicht entwickeltem Silberhalogenid und einer bildweisen Verteilung von metallischem
Silber werden dann mit einem geeigneten Metallkomplex in Kontakt gebracht, z. B. einem Cobalt(III)-komplex mit einer Koordinationszahl von 6, und zwar in
Gegenwart einer Farbentwicklerverbindung, die vorzugsweise von dem Aufzeichnungsmaterial während
der Farbentwicklungsstufe aufgesaugt wird und mit dem Material in das Bad mit dem Cobaltmetallkomplex
überführt wird.
Vorzugsweise wird das photographische Aufzeichnungsmaterial in ein Bad mit dem Metallkomplex
gebracht, das zusätzlich einen Silberhalogenidentwicklungsverzögerer enthält, wodurch es ermöglicht wird,
diese Verfahrensstufe bei Raumlicht durchzuführen. Im Fall dieses Entwicklungsprozesses ist es möglich, die
ί aibsioffbildunp ?ιι beobachten und die Farbstofferzeugüug
zu unterbrechen, wenn die gewünschte Farbstoffdichte erreicht ist.
Schließlich ist es beispielsweise auch möglich, d;e
erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien mit Hilfe
von physikalische Entwicklerverbindungen verwendenden Entwicklungsverfahren zu entwickeln, wie sie
beispielsweise aus der US-PS 27 50 292 bekannt sind. Durch Behandlung der bildweise exponierten Aufzeich-
in nungsmaterialien der Erfindung mil eiiur Lösung, die
nur eine Farbentwicklerverbindung und eine physikalische Entwicklerverbindung enthält, anstelle einer
Lösung des in der US-PS 27 50 292 beschriebenen Typs, ist es. ebenfalls möglich, mehrfarbige Bildaufzeichnun-
!· gen zu erhalten.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien beispielsweise nach einem modifizierten
Entwicklungsverfahren des aus der US-PS 21 73 739 bekannten Typs entwickelt werden. So können die
2» erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien nach der bildweisen Exponierung entwickelt, teilweise unter
Verwendung einer Lösung des aus der US-PS 21 73 739 bekannten Typs, z. B. mittels eines Kaliumferricyanidbleichbades,
ausgebleicht und danach in einer Farbentwicklerlösung unter Verstärkung des Bildes entwickelt
werden, bis die erwünschte Farbstoffdichte erreicht ist. Auch können Peroxy-Verstärkerbäder, wie sie z. B. in
der GB-PS 12 68 126 beschrieben werden, zur Entwicklung eines mehrfarbigen Aufzeichnungsmaterials nach
jo der Erfindung benutzt werden.
Des weiteren können erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterialien nach Farbnegativ- oder Farbumkehrverfahren
entwickelt werden, wie sie z. B. aus den US-PS 30 46 129,35 47 640 und 29 44 900 bekannt sind.
v, Die Silberhalogenidemulsionsschichten der erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterialien können als Silberhalogenid beispielsweise Silberchlorid, Silberbromid,
Silberbromidjodid, Silberchloridbromid, Silberchloridjodid, Silberchloridbromidjodid oder Mischungen
hiervon enthalten.
Die grobkörnigen und feinkörnigen Silberhalogenidemulsionen, die zur Herstellung farbphotographischer
Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung verwendet werden, können nach üblichen bekannten Methoden
hergestellt werden, d. tu es kann sich beispielsweise um
sogenannte Einfacheinlaufemulsionen handeln, wie sie beispielsweise von Trivelli und Smith in der
Zeitschrift »The Photographic Journal«, Band LXXIX, Mai 1939 (Seiten 330 bis 338), beschrieben werden, oder
so es kann sich um sogenannte Doppeleinlaufemulsionen
handeln, z. B. Lippmann-Emulsionen, ammoniakalische Emulsionen, in Gegenwart von Thiocyanaten oder
Thioäthern gereifte Emulsionen, wie sie beispielsweise aus den US-PS 22 22 264, 33 20 069 und 32 71157
bekannt sind oder es kann sich um sogenannte oberflächenempfindliche Emulsionen handeln oder
Innenbild- oder Innenkornemulsionen, beispielsweise solche des aus den US-PS 25 92 250,32 06 313,33 67 778
und 34 47 927 bekannten Typs. Gegebenenfalls können zur Herstellung der Silberhalogenidemulsionsschichten
auch Mischungen von oberflächenempfindlichen Emulsionen und sogenannten Innenkorn- oder Innenbiidemulsionen verwendet werden, wie sie beispielsweise in
der US-PS 29 96 382 beschrieben werden. Bei den zur Herstellung farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung verwendeten Emulsionen
kann es sich des weiteren um sogenannte reguläre Emulsionen des Typs handeln, wie er beispielsweise von
Klein und M ο i s a r in der Zeitschrift »J. Phot. Sei.«,
Band 12, Nr. 5, 1964, Seilen 242 bis 251, beschrieben wird.
Zur Herstellung farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung können des
weiteren Emulsionen vom Negativ-Typ oder direktpo-iitive
Silberhalogenidemulsionen verwendet werden, wie sie beispielsweise aus den US-PS 21 84 013, 25 41 472.
33 67 778, 35 01307, 25 63 785, 24 56 953, 28 61885,
ferner der GB-PS 7 23 019 und der FR-PS 15 20 821 bekannt sind. Vorzugsweise werden zur Herstellung
farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien negative, ausentwickelbare Silberhalogenidemulsionen verwendet.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung eines farbphotographischen Aufzeichnungsmaterials
nach der Erfindung weist dieses mindestens zwei farberzeugende Schichteneinheiten auf, die das Silberhalogenid
jeweils in einer Konzentration von bis zu 30 mg Silber/0,0929 m2 Schichtträgerfläche enthalten. In
vorteilhafter Weise handelt es sich bei diesen Schichteneinheiten um die die rotempfindliche und um die
grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht enthaltenden Schichteneinheiten.
Obgleich das entwickelbare Silberhalogenid vorzugsweise in Konzentrationen von weniger als 30 mg/
0,0929 nv Schichtträgerfläche, bezogen auf Silber, vorhanden ist, ist es bei dieser Ausgestaltung der
Erfindung doch auch möglich, Emulsionsmischungen zu verwenden und diese derart aufzutragen, daß eine
stärkere Silberbeschichtung erzielt wird, solange nur nicht mehr als 30 mg Silber/0,0929 m2 Schichtträgerfläche
entwickelt werden. So können beispielsweise Emulsionen verwendet werden, die Silberhalogenidkörner
enthalten, welche vergleichsweise lichtunempfindlich sind oder Emulsionen, welche Entwicklungsverzögerer
enthalten, /.. B. in Form von Entwicklungsinhibitoren in Freiheit setzenden Kupplern.
In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, zur Herstellung der Aufzeichnungsmaterialien Emulsionen
zu verwenden, welche vergleichsweise lichtunempfindliche Silberhalogenidkörner enthalten oder Entwicklungsinhibitoren,
um eine gleichförmige Beschichtung auch unter Verwendung weniger genau arbeitender
Beschichtungsvorrichtungen zu erreichen, wie auch aus anderen Gründen.
Besonders vorteilhafte farbphotographische Aufzeichnungsmaterialien
nach der Erfindung weisen somit mindestens zwei farberzeugende Schichteneinheiten
auf, von denen eine jede eine Silberhalogenidemulsionsschicht aufweist, die bezüglich der »effektiven Beschichtung«
und Entwick-ilbarkeit eine solche ist, welche nach vollständiger Exponierung und einer 1 Minute währenden
Entwicklung bei 37,8° C in einem Entwickler A der im folgenden angegebenen Zusammensetzung weniger
als 30 mg metallisches Silber, vorzugsweise weniger als 15 mg metallisches Silber/0,0929 m2 Schichtträgerfläche
erzeugt.
Farbentwickler A
Benzylalkohol 10 ml
K2SO3 2 g
KBr 0,4 g
Hydroxylaminsulfat 2 g
4-Amino-N-äthyl-N-(2-methoxyäthyl)-
4-Amino-N-äthyl-N-(2-methoxyäthyl)-
m-toluidin-di-paratoluolsulfonat 5 g
K2CO3 30 g
Äthylendiamintetraessigsäure,
Äthylendiamintetraessigsäure,
Natriumsalz
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter
pH-Wert = 10,1 bei 24°C.
5g
Unter »effektivem Silber« ist die Siibermenge zu verstehen, die bei Durchführung dieses Testes entwikkelt
wird. Die im folgenden angegebenen Verhältnisse von Farbkuppler zu Silber beziehen sich dabei auf dieses
»effektive Silber«, das nach dem beschriebenen Entwicklungsverfahren erzeugt wird.
In den meisten Fällen ist die Menge an effektivem Silber als Silberhalogenid in dem nicht entwickelten,
nicht exponierten photographischen Aufzeichnungsmaterial praktisch gleich der Menge an Gesamtsilber,
vorhanden in Form von Silberhalogenid.
Die voll oder völlig exponierte Silberhalogenidemulsionsschicht ist eine solche, die in bekannter Weise auf
Dmax exponiert worden ist, beispielsweise durch Belichtung
mit einer 500-Watt-3000° K-Lampe, und zwar etwa 10 Sekunden lang (Gesamtexponierung in der Filmebene
= 11,3 χ WErgs./cm2).
in vorteilhafter Weise enthält die Silberhalogenidemulsionsschicht
der die Silberlialogenidentwicklerverbindung enthaltenden Bildfarbstoff t r/engenden
Schichteneinheit grobkörniges Silberhalogenid einer mittleren Korngröße von mindestens 0,8 Mikron,
vorzugsweise mindestens 1,0 Mikron. Die Korngröße kann dabei nach üblichen bekannten Methoden
bestimmt werden, wie sie beispielsweise von Loveland in »ASTM Symposium on Light Microscopy«,
1953, Seiten 94 bis 122, unter der Überschrift »Methods of Particle-Size Analysis« beschrieben werden oder in
Kapitel 2 des Buches von M e e s und James »The
Theory of the Photographic Process«, 3. Ausgabe, Verlag MacMillan Company (1966). Die Korngröße
kann dabei beispielsweise dadurch ermittelt werden, daß die auf eine Meßfläche produzierte Oberfläche der
Silberhalogenidkörner ausgemessen wird. Handelt es sich bei den Silberhalogenidkörnern um solche von
praktisch gleichförmiger Form, so kann die Korngrößenverteilung ausgedrückt werden entweder in Form
des Durchmessers oder in Form der projizierten Flächen. Die Korngrößenverteilung läßt sich beispielsweise
nach Verfahren bestimmen, wie sie. in einem Aufsatz von T r i ν e 11 i und Smith mit der Überschrift
»Empirical Relations between Sensitometric and Size Frequency in Photographic Emulsion Series« in der
Zeitschrift »The Photographic Journal«, Band LXXlX, 1949, Seiten 330 bis 338, beschrieben werden.
In den farberzeugenden Schichteneinheiten farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung
liegen in vorteilhafter Weise lichtempfindliches Silberhalogenid und Farbkuppler in einer Schicht vor.
Die Farbkuppler können jedoch auch in besonderen, der Silberhalogenidemulsionsschicht benachbarten Schichten
untergebracht werden, solange nur die Farbkuppler in wirksamen Kontakt mit der entsprechenden Silberhalogenidemulsionsschicht
stehen und für die Bildfarbstoffe erzeugenden Reaktionen zur Verfügung stehen, bevor wesentliche Mengen an Farbentwickleroxidationsprodukten
in benachbarte farberzeugende Schichteneinheiten diffundieren können.
Unter »photographischen Farbkupplern« und »Bildfarbstoffe erzeugenden Farbkupplern« sind hier die
üblichen bekannten Farbkuppler gemeint, weiche beim photographischen Entwicklungsprozeß mit den Oxidationsprodukten
von aus primären aromatischen Aminen bestehenden Entwicklerverbindungen unter Bildung
eines Bildfaibstoffes zu reagieren (oder zu k·.·)-pein)
vermögen und in hydrophilen kolloidalen Bindemitteln,
w i'ä z. B. Gelatine, nicht diffundieren.
Die Farbkuppler können dabei diffundierende oder nichidiffundierende Farbstoffe erzeugen. ·'->
Besonders geeignete KarDKufjpler /ur Herstellung
farbphotograi Sicher Aufzeichnungsmaterialien nach
der Erfindung sind phenolische Farbkuppler, 5-Pyra^olon-Farbkiipplcr
und sogenannte off^nkecti^c Ketornetnyienkuppler.
ι»
Typische blaugrüne, purpurrote und gelbe farbstoffe
erzeugende Farbkuppler zur Herstellung farbphoiographischer
Aufzcichnungsmatcrialien nach der Erfindung
sind beispielsweise aus der US-PS 30 46 129, Spalte 15,
Zeile 45 bis Spalte 18, Zeile 51, bekannt
Die Farbkuppler können in üblicher Weise dispergif.Tt
werden, beispielsweise unter Verwendung von Lösungsmitteln und Methoden, wie sie z. B. aus den
US-PS 23 22 027 und 28 01 171 bekannt sind.
Bei Verwendung von Kupplerlösungsmitteln liegen die günstigsten Gewichtsverhältnisse vor: Farbkuppler
zu Kupplerlösungsmittel bei etwa 1 :3 bis 1 :0,l.
Zu dcii zur Herstellung farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien
nach der Erfindung geeigneten Farbkupplern gehören auch solche vom sogenannten
Fischer-Typ, wie sie beispielsweise aus der US-PS 10 55 155 bekannt sind, und zwar insbesondere nichtdiffundierende
Kuppler vom Fischer-Typ mit verzweigten Kohlenstoffketten, z. B. solche, wie sie aus der US-PS
23 76 679, Spalte 2, Zeilen 50 bis 60, bekannt sind Als jo besonders geeignet zur Herstellung farbphotographischer
Aufzeichnungsmaterialien haben sich nichtdiffundierende Farbkuppler erwiesen, welche nichtdiffundierende
Farbstoffe zu erzeugen vermögen.
In vorteilhafter Weise sind die zur Herstellung s5 farbphotographischer Aufzeichnungsmaterialien nach
der Erfindung verwendeten Farbkuppler in Wasser unlösliche Farbkuppler, welche mittels eines Kupplerlösungsmittels
in die Schichteneinheiten eingeführt werden. Vorzugsweise werden dabei mäßig polare
Lösungsmittel verwendet, wie z. B. Tri-o-cresylphosphat,
Di-n-butylphthalat, Diäthyllauramid und 2,4-Diarylphenole,
ferner flüssige Farbstoffstabilisatoren, wie sie beispielsweise in einem Aufsatz unter der Überschrift
»Improved Photographic Dye Image Stabilizer-Solvent« in der Publication »Product Licensing Index«,
Band 83, Seiten 26 bis 29, vom März 1971 beschrieben werden. Es hat sich gezeigt, daß Aufzeichnungsmaterialien
mit Kupplerlösungsmitteln offensichtlich das Aufsaugen von Farbentwicklern im Rahmen solcher
Verfahren erleichtern, bei denen Farbentwicklerverbindungen von einem Entwicklerbad in ein Verstärkerbad
überführt werden.
Der Ausdruck »nichtdiffundierend«, wie er hier im
Zusammenhang mit den Farbkupplern gebraucht wird und den aus den Farbkupplern erzeugten Reaktionsprodukten,
wird hier in dem auf dem farbphotographischen Gebiet üblichen Sinn gebracht, d.k, der Ausdruck
»mchtdiffundierend« kennzeichnet Verbindungen, die
im Fall der Praxis nicht durch photographische hydrophile Kolloidschichten, z. B. Gelatineschichten, zu
wandern oder zu diffundieren vermögen, und zwar insbesondere nicht während des Entwicklungsprozesses
unter Verwendung wäßrig alkalischer Lösungen. Der Ausdruck »immobil« bedeutet dabei dasselbe. Die
Ausdrücke »diffundierend« oder »adiffundierbar« sowie »mobil« haben dabei die entgegengesetzte Bedeutung.
Wie bereits dargelegt, weist ein farbphotographisches
Aufzeichnungsmaterial nach der Erfindung mindestens zwei Bildfarbbioiie erzeugende Schichieneinheiten ?uf,
wobei jedp dieser Schiehteneinh^.ieri primär Licht
.■.ibchiedener Bereiche des Lichtspektrums j_ "zeichnet
Jede der Sclnchieneinheiten enthält dabi:' eine Silberhalogcnidemulsionssch:~hu
mit lichternpfindl'chem Silberhalogenid,
das im allgemeinen spektral gegenüber t-ιΛΠ'η Bereich des Lichtspeknunis sensibilisiert ist,
v^cbei dem Silberhalogenid ein Farbkuppler wgcorilnei
ist. In vorteilhafter Weise bestehen die faibbüder/engenden
Schichteneinheiten aus kontinuierlichen Schichten, die wirksam von anderen S^hirh'eneinheiten durch
sogenannte Trennschichten oder Abstandsschichten isoliert sind oder Schichten mit Verbindungen, welche
oxidierte Entwicklerverbindungen abzufangen oder zu binden vermögen, um eine Farbverschmutzung zwischen
den einzelnen Bildiurbaioffe erzeugenden Schichteneinheiten
zu verhindern.
Wie bereits dargelegt, weist ein farbphotographisches
Aufzeichnungsmaterial nach der Erfindung mindestens eine einen Bildfarbstoff erzeugende Schichteneinheit
mit einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und einem Farbkuppler auf, der in stöchiometrischem
Überschuß vorliegt.
Die Äquivalenz von Farbkupplern ist bekannt So benötigen beispielsweise 4-ÄquivalentkuppIer 4 Mole
oxidierter Farbentwicklerverbindurg, zu deren Erzeugung wiederum die Entwicklung von 4 Molen Silber
erforderlich ist, um 1 Mol Farbstoff zu erzeugen. Infolgedessen entspricht im Fall einer stöchiometrischen
Reaktion mit Silberhalogenid ein Äquivalentgewicht des Kupplers 0,25 Molen.
Im Fall eines derartigen erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials enthält die Farbbild erzeugende
Schichteneinheit in vorteilhafter Weise einen mindestens 40%igen Überschuß, bezogen auf das Äquivalentgewicht
des Bildfarbstoff erzeugenden Farbkupplers, der erforderlich ist, um auf stöchiometrischer Basis mit
dem entwicke'ibaren Silber zu reagieren, vorzugsweise einen 70%igen Kupplerüberschuß.
In ganz besonders vorteilhafter Weise enthält die einen Bildfarbstoff erzeugende Schichteneinheit mindestens
einen 110%igen Überschuß an Kuppler, bezogen auf Silber.
Vorzugsweise, liegt dem Kuppler-Silber-Verhältnis
»effektives« Silber in der definierten Weise zugrunde. Das Verhältnis kann auch definiert werden als
Äquivalent-Überschuß mit einem Kuppler-Silber-Verhältnis von mindestens 1,4 :1 und vorzugsweise von
mindestens 1,7 :! (wobei 2 :1 ein lOO°/oiger Überschuß
ist).
In vorteilhafter Weise werden die photographischen Farbkuppler in den Bildfarbstoffe erzeugenden Schichteneinheiten
in Konzentrationen verwendet, die mindestens 3mal, beispielsweise 3- bis 20mal so groß sind
wie das Gewicht des Silbers der Silberhalogenidemulsionsschichten.
Besonders vorteilhafte Gewichtsverhältnisse von Kuppler zu Silber liegen beispielsweise bei
4 bis 15 Gew.-Teilen Kuppler auf 1 Gew.-Teil Silber.
In vorteilhafter Weise liegen die Farbkuppler in einer Menge vor, die ausreicht, um eine Dichte von
mindestens 1,7, vorzugsweise von mindestens 2,0 zu erzeugen. Vorzugsweise liegt die Differenz zwischen
maximaler Dichte und Minimumdichte (welche ungebleichtes Silber umfassen kann) bei mindestens 0,6,
vorzugsweise bei mindestens 1,0.
Die in den einzelnen Fällen erzeugten Farbstoffdichten
hängen etwas von den verwendeten Entwicklerver-
bindungen und den verwendeten Farbkupplern ab. Demzufolge kann die Menge an Farbkuppler derart
eingestellt werden, daß die gewünschte Farbstoffdichte erzielt wird. Vorzugsweise enthält jede Schichteneinheit
mindestens 1 χ 10~5 Mol Farbkuppler pro 0,0929 m2
Schichtträgerfläche.
In vorteilhafter Weise werden die Farbkuppler derart ausgewählt, daß gut neutrale Farbstoffbilder erhalten
werden.
Vorzugsweise werden solche blaugrünen Bildfarbstoffe erzeugt, die ihre hauptsächliche Lichtabsorption
in einem Bereich von 600 bis 700 nm haben, sowie purpurrote Farbstoffe, die ihre hauptsächliche Absorption
zwischen etwa 500 und 600 nm haben, und gelbe Farbstoffe, die ihre hauptsächliche Absorption bei etwa
400 bis 500 nm haben.
Die farbphotographischen Aufzeichnungsmaterialien nach der Erfindung eignen sich insbesondere zur
Verwendung im Rahmen von farbphotographischen Verfahren des aus den BE-PS 7 84 471 und 7 84 472
bekannten Typs. Kennzeichnend für Verfahren dieses Typs ist eine Redox-Reaktion zwischen einem Oxidationsmittel
und einem Reduktionsmittel unter Erzeugung einer Veränderung des Lichtwertes. Diese
Lichtwertveränderung kann direkt durch eine Verände- 2=1
rung des Lichtwertes entweder des Oxidationsmittels oder des Reduktionsmittels in Erscheinung treten.
Andererseits jedoch kann die Redox-Reaktion zur Erzeugung von einem oder mehreren Reaktionsprodukten
führen, welche miteinander oder mit anderen Komponenten, insbesondere reaktionsfähigen Komponenten
unter Erzeugung einer Lichtwertänderung zu reagieren vermögen. Andererseits ist es auch möglich,
die Reaktionsfähigkeit der reaktionsfähigen Komponenten bildweise zu vermindern, und zwar mittels eines j5
der bei der Redox-Reaktion anfallenden Reaktionsprodukte. Zur Definition des Begriffes »Lichtwert« sei auf
die DE-OS 22 26 770 verwiesen.
Die Redox-Reaktion, die stattfindet, wenn die Aufzeichnungsmaterialien nach diesem Verfahren entwickelt
werden, erfolgt an einer katalytischen Oberfläche. Die katalytische Oberfläche besteht dabei aus
metallischem Silber, welche durch Entwicklung des Siiberhalogenids, das ein latentes Büd aufweist, erzeugt
wird. Der Katalysator scheint dabei die Redox-Reaktion in rein katalytischer Weise zu unterstützen. Die Menge
an Redox-Reaktionsprodukt ist dabei nicht begrenzt auf die Menge an vorhandenem Katalysator, da die
katalysierte Redox-Reaktion nicht auf stöchiometrischer Basis bezüglich des Katalysators abläuft.
Vorteilhafte Oxidationsmittel zur Durchführung des Verfahrens bestehen aus Metallkomplexen, z. B. Übergangsmetallkomplexen,
beispielsweise Komplexen mit einem Metall der Gruppe VIII oder aus Komplexen mit
einem Metall der Reihe 4 des Periodischen Systems der Elemente, wie es sich beispielsweise aus Seiten 54 und 55
des »Handbook of Chemistry« von Lange, 8. Ausgabe, Verlag Handbook Publishers, Inc., Sandusky,
Ohio, 1952, findet.
Derartige Komplexe bestehen aus einem Molekül aus t,o
einem metallischen Atom oder Ion. Dieses metallische Atom oder Ion wird dabei von einer Gruppe von
Atomen, Ionen oder anderen Molekülen umhüllt, welche allgemein als Liganden bezeichnet werden. Das
Metallatom oder lon im Zentrum dieser Komplexe ist μ eine sogenannte Lewis-Säure, wohingegen die Liganden
als Lewis-Basen bezeichnet werden. Werner-Komplexe sind bekannte Beispiele für derartige Komplexe. Die zur
Herstellung derartiger Komplexe geeigneten Metalle können in der Regel ϊλ mindestens zwei verschiedenen
Valenzzuständen existieren.
In vorteilhafter Weise werden zur Durchführung des Verfahrens solche Metallkomplexe verwendet, die von
amerikanischen Chemikern als »inerte« und von europäischen Chemikern als »robuste« Komplexe
bezeichnet werden.
Als besonders vorteilhafte Komplexe haben sich solche Komplexe von Metallionen mit Liganden
erwiesen, weiche in einer 0,1 molaren Konzentration bei 20°C in einer inerten Lösung einer 0,1 molaren
Konzentration eines markierten Liganden des gleichen Typs, der unkoordiniert ist, praktisch keinen Austausch
von unkoordinierten und koordinierten Liganden mindestens innerhalb der ersten Minute, vorzugsweise
innerhalb von mindestens mehreren Stunden, z. B. bis zu 5 Stunden oder mehr, zeigen.
Dieser Test wird dabei vorzugsweise unter den pH-Wertbedingungen durchgeführt, welche in der
Praxis angewandt werden. Auf dem Gebiet der Silberhalogenid-Photographie liegt dieser pH-Wert im
allgemeinen Ober etwa S. Viele zur Durchführung des Verfallrens geeig ete Metallkomplexe zeigen praktisch
keinen Austausch von unkoordinierten und koordinierten Liganden innerhalb von mehreren Tagen. Der
Ausdruck »inerter« Metallkomplex und Methoden zur Messung eines Ligandenaustausches unter Verwendung
radioaktiver Isotopen zum Zweck der Markierung von Liganden sind bekannt, beispielsweise aus der Zeitschrift
»Chem. Rev.«, Band 50 (1952), Seite 69, und der Arbeit von B a s ο I ο und Pearson, »Mechanisms of
Inorganic Reactions, a Study of Metal Complexes and Solutions«, 2. Ausgabe, 1967, Verlag John Wiley and
Sons, Seite 141. Zwecks weiterer Details bezüglich der Messung eines Ligandenaustausches sei auf die Arbeit
von A d a m s ο η und Mitarbeitern, veröffentlicht in der
Zeitschrift J. Am. Chem. Soc, Band 73, Seite 4789 (1951)
verwiesen.
Den inerten Metallkomplexen stehen die sogenannten labilen Komplexe gegenüber, welche, wenn sie in
der beschriebenen Methode getestet werden, eine Reaktions-Halbwertzeit von im allgemeinen weniger als
einer Minute haben. Metallchelate stellen einen speziellen Typ von Metallkomplexen dar, bei denen die
gleichen Liganden (oder Moleküle) an das zentrale Metallion an zwei oder mehr verschiedenen Punkter
gebunden sind. Die Metallchelate weisen im allgemeinen einen etwas langsameren Ligandenaustausch auf ah
die nicht aus Chelaten bestehenden Komplexe. Chelate vom sogenannten labilen Typ können eine Halbwertzeil
von mehreren Sekunden oder vielleicht etwas längei aufweisen. Im allgemeinen werden die Oxidationsmittel
die zur Durchführung des Verfahrens geeignet sind nicht zu O-wertigem Metall während der Redox-Reak
tion reduziert
Besonders vorteilhafte Metallkomplexe zur Durch führung des Verfahrens sind solche mit einer Koordina
tionszahl von 6, die als sogenannte octaedrischc Komplexe bekannt sind. Cobaltkomplexe haben sich
dabei als besonders vorteilhaft erwiesen. Die meister planaren Komplexe mit einer Koordinationszahl von '
sind labile Komplexe, obgleich einige planare Komplex! mit Metallen der Gruppe VIII, insbesondere Platin- unc
Palladium-Komplexe, nicht durch einen raschen Ligan denaustausch gekennzeichnet sind.
Die zur Durchführung des Verfahrens geeignete! Komplexe können die verschiedensten Ligandei
aufweisen. So können die Liganden beispielsweise aus
den verschiedensten Lewis-Basen bestehen (d. h. Substanzen
mit einem nicht gemeinsamen Elektronenpaar). Typische Liganden sind beispielsweise die Halogenide,
z. B. Chlorid, Bromid, Fluorid, Nitrit, ferner Wasser,
Amine u.dgl. wie auch solche Liganden, wie sie beispielsweise auf Seite 44 des bereits zitierten Buches
von Basolo und Pearson näher beschrieben
werden. Die Labilität eines Komplexes wird dabei von der Natur der Liganden, die den Komplex bilden,
beeinflußt
Besonders vorteilhafte Cobaltkomplexe zur Durchführung des Verfahrens sind solche mit einer Koordinationszahl
von 6 und einem Liganden, bestehend aus
Äthylendiamin(en), Diäthylentriamin(dien). '3
Triäthylentetramin(trien), Amin (N H3),
Nitrat, Nitrit, Azid, Chlorid, Thiocyanat,
Isothiocyanat, Wasser, Carbonat oder
Propylendiamin tn).
Nitrat, Nitrit, Azid, Chlorid, Thiocyanat,
Isothiocyanat, Wasser, Carbonat oder
Propylendiamin tn).
Besonders vorteilhafte Cobaltkomplexe sind solche, die aufweisen:
1. Mindestens 2 Äthylendiaminliganden oder
2. mindestens 5 Aminliganden oder
3. 1 Triäthylentetraminliganden.
Als besonders vorteilhafte Komplexe haben sich die Cobalthexaminsalze erwiesen, z.B. die Chlorid-, Bromid-,
Sulfit-, Sulfat-, Perchlorat-, Nitrit- und Acetaisalze.
Andere besonders vorteilhafte Cobaltkomplexe sind solche der folgenden Formeln:
[Co(NH3)SCi]X; [Co(N H3J4CO3]X;
[Co(en)3]X;cis-[Co(en)2N3)2]X;
trans-[Co(en)2Cl(NCS)]X;
trans-[Co(en)2(N3)2]X;
cis-tCoienWNHJNjX;
CiS-[Co(Cn)2Cl2]X; trans-[Co(en)2Cl2]X;
[Co(en)2SCN)2]X; [Co(Cn)2(NCS)2]X;
[Co(In)3]X; [Co(tn)2(en)]X und
[Co(tnXen)2]X
[Co(en)3]X;cis-[Co(en)2N3)2]X;
trans-[Co(en)2Cl(NCS)]X;
trans-[Co(en)2(N3)2]X;
cis-tCoienWNHJNjX;
CiS-[Co(Cn)2Cl2]X; trans-[Co(en)2Cl2]X;
[Co(en)2SCN)2]X; [Co(Cn)2(NCS)2]X;
[Co(In)3]X; [Co(tn)2(en)]X und
[Co(tnXen)2]X
worin X ein oder mehrere Anionen darstellt, entsprechend der Ladungs-Neutralisationsregel.
Zur Durchführung des Verfahrens können des weiteren Komplexe mit oxidierten Edelmetallen oder
ferromagnetischen Metallen verwendet werden, z. B. Komplexe von
Cr111, Fe111, Rh'", Ptlv, Pdlv und Ir1",
welche Reaktionsfähigkeiten ähnlich denen der bereits beschriebenen Komplexe aufweisen. Aus den Redox-Gleichgewichten,
die sich dem Buch »Stability Constants of Metal-Ion Complexes« von S i 11 e η und
M a r t e 11, Verlag The Chemical Society, Burlington House, London, England (1964), entnehmen lassen,
ergibt sich, daß auch andere Komplexe Reaktionsfähigkeiten aufweisen, die praktisch gleich sind der
Reaktionsfähigkeit der erwähnten Cobaltkomplexe.
Im Fall vieler Komplexe, z. B. im Fall der Cobalthexaminkomplexe,
können die ausgewählten Anionen die Reduzierbarkeit des Komplexes stark beeinflussen. Die
folgenden Ionen sind in der Reihenfolge aufgeführt, in welcher sie zu einer steigenden Stabilität des Cobalthexaminkomplexes
führen: Bromid, Chlorid, Nitrit, Perchlorat, Acetat, Carbonat, Sulfit und Sulfat.
Auch andere Ionen beeinflussen die Reduzierbarkeit der Komplexe. Die Ionen sollten daher derart
ausgewählt werden, daß Komplexe erhalten werden, welche d>e gewünschte Reduzierbarkeit aufweisen.
Einige andere geeignete Anionen sind beispielsweise das Nitrat-, das Thiocyanat-, das Dithionat- und das
Hydroxydanion.
Zur Durchführung des Verfahrens sind auch neutrale Komplexe geeignet, z. B. ein Komplex der Formel
[Co(dienXSCN)2OH],
doch hat sich gezeigt, daß positiv geladene Komplexe
besonders zur Durchführung des Verfahrens geeignet sind.
Zur Durchführung des Verfahrens können des weiteren die verschiedensten Reduktionsmittel verwendet
werden. Die Reduktionsmittel gehen dabei mit den Oxidationsmitteln eine Redox-Reaktion an einer katalytischen
Oberfläche ein.
In vorteilhafter Weise kann das Reduktionsmittel aus
einer aus einem primären aromatischen Amin bestehenden Farbentwicklerverbindung bestehen, z. B. einem
p-Aminophenol oder einem p-Phenylendiamin. Als Reduktionsmittel geeignete Farbentwicklerverbindungen
sind beispielsweise
S-Acetamido^-amino-N.N-diäthylanilin;
4-Amino-N-äthyl-N-/Miydroxyäthylanilinsulfat;
Ν,Ν-Diäthyl-p-phenylendiamin;
2- Amino-5-diäthylaminotoluol;
N-Äthyl-N-ß-methansulfonamidoäthyl-S-methyl-
4-aminoanilin und
4-Amino-N-äthyl-3-methyl-N-(/?-sulfoäthyl)anilin.
4-Amino-N-äthyl-3-methyl-N-(/?-sulfoäthyl)anilin.
Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf Bent und Mitarbeiter, JACS, Band 73, Seiten 3100 bis 3125
(1951), und das Buch von Mees und James, »The Theory of the Photographic Process«, 3. Ausgabe, 1966,
Verlag MacMillan Co., New York, Seiten 278 bis 311, wo
weitere typische zur Durchführung des Verfahrens geeignete Entwicklerverbindungen beschrieben werden.
Als besonders vorteilhafte, aus primären aromatischen Aminen bestehende Farbentwicklerverbindungen
4-, haben sich die folgenden Farbentwicklerverbindungen erwiesen:
4-Amino-N,N-diäthylanilinhydrochlorid;
4-Amino-3-methyl-N,N-diäthylanilinr)0 hydrochlorid;
4-Amino-3-methyl-N,N-diäthylanilinr)0 hydrochlorid;
4-Amino-3-methyl-N-äthyi-N-/?-(methansulfon-
amido)äthylanilinsulfathydrat;
4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-/^hydroxyäthyl-
4-Amino-3-methyl-N-äthyl-N-/^hydroxyäthyl-
anilinsulfat;
■35 4-Amino-3-dimethylamino-N,N-diäthylanilin-
■35 4-Amino-3-dimethylamino-N,N-diäthylanilin-
sulfathydrat;
4-Amino-3-methoxy-N-äthyl-N-j3-hydroxyäthyl-
4-Amino-3-methoxy-N-äthyl-N-j3-hydroxyäthyl-
anilinhydrochlorid;
4-Amino-3-jJ-(methansulfonamido)äthyl-N,N-bo
diäthylanilindihydrochlorid und
4-Amino-N-äthyl-N-(2-methoxyäthyl)-m-toluidin-
di-p-toluolsulfonat.
h.-, Es wurde ein mehrschichtiges farbphotographisches
Aufzeichnungsmaterial dadurch hergestellt, daß auf einen Papierschichtträger die im folgenden angegebenen
Schichten aufgetragen wurden. Die im folgenden
angegebenen Konzentrationen beziehen sich dabei jeweils auf eine Schichtträgerfläche von 0,0929 m2.
1) Eine blauempfindliche Silberhalogenideinulsionsschicht,
deren Silberhalogenidkörner eine mittlere Korngröße von 1,2 Mikron aufwiesen, mit 16 mg
Silber, 122 mg Gelatine, 60 mg des einen gelben Bildfarbstoff erzeugenden Kupplers «-Pivalyl-4-(4-benzyloxyphenylsulfonyl)phenoxy-2-chloro-5-[)>-
(2,4-di-tert-amylphenoxy)butyramido]acetanilid, 15 mg des Kupplerlösungsmittels Di-n-butylphtha-
lat und 2 mg ^-HydroxymethyM-methyl-l-phenyl-3-pyrazolidon;
2) eine Gelatineschicht mit 100 mg Gelatine und 5 mg
Di-tert-octylhydrochinon zur Bindung von oxidierter Entwicklerverbindung;
3) eine grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht, deren Silberhalogenidkörner eine mittlere
Korngröße von 03 Mikron aufwiesen, mit 10 mg Silber, 132 mg Gelatine, 25 mg des einen purpurroten
Bildfarbstoff erzeugenden Kupplers 1-(2,4,6-
Jlfiy
phenoxy)tetradecanamido]-2-chloranilino}-5-pyrazolon
und 12,5 mg des Kupplerlösungsmittels Tricresylphosphat;
4) eine Gelatineschicht mit 160 mg Gelatine und 4,5 mg Di-tert.-octy !hydrochinon;
5) eine rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht,
deren Silberhalogenidkörner eine mittlere Korngröße von 0,3 aufwiesen, mit 6 mg Silber,
90 mg Gelatine und 35 mg des einen blaugrünen Bildfarbstoff erzeugenden Kupplers 2-[ot-(2,4-Ditert.-amylphenoxy)butyramido]-4,6-dichlor-5-methylphenol
sowie 17,5 mg Di-n-butylphthalat sowie
6) eine Gelatineschicht mit 100 mg Gelatine.
Das Aufzeichnungsmaterial wurde dann einem Testobjekt mit graduierten Dichtestufen exponiert und
in folgender Weise entwickelt:
Farbentwicklung
Verstärkung
Bleichfixieren
Waschen
Trocknen
0,5 Minuten (40° C) 1,5 Minuten (400C) 1 Minute (400C)
1,5 Minuten (26°C)
Die im einzelnen verwendeten Bäder wiesen folgende Zusammensetzungen auf:
Farbentwicklerbad
Benzylalkohol | Verstärkerbad | Benzylalkohol | 15 ml |
K2SO3 | [Co(NH3)„]Cl3 | 4g | |
KBr | KBr | 0,4 g | |
Hydroxylaminsulfat | K2COj | 2g | |
4-Amino-N-äthyl-N-(2-methoxyäthyl)- | K2SO3 | ||
m-toluidin-di-paratoluolsulfonat | Diaminopropanoltetraessigsäure | 7,5 g | |
K2CO3 | Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter | 30 g | |
Diaminopropanoltetraessigsäure | nH-Wert = 10.1 | 5g | |
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter | |||
pH-Wert = 10,1 | |||
0,5 ml | |||
10g | |||
2g | |||
7,5 g | |||
2.0g | |||
10g | |||
Bleichfixierbad
Diaminopropanoltetraessigsäure 3 g
Essigsäure 20 ml
60%ige(NH4)2S2O3-Lösung (wäßrige) 150 ml
60%ige(NH4)2S2O3-Lösung (wäßrige) 150 ml
Na2SO3 15 g
[Co(NH3)6p3 3 g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter
pH-Wert = 44
pH-Wert = 44
Das entwickelte Aufzeichnungsmaterial wurde dann sensitometrisch ausgewertet, und zwar durch Aufzeichnung
der H- und D-Kurven der entwickelten gelben, purpurroten und blaugrünen Farbstoffbilder. Die
Kurven sind in F i g. 2 dargestellt
Das beschriebene Verfahren wurde wiederholt unter Verwendung eines Vergleichsmaterials, das in der
blauempfindlichen Siiberhalogenidemulsionsschicht kein 4-HydroxymethyI-4-methyl-1 -phenyl-3-pyrazolidon
enthielt Die entsprechenden H- und D-Kurven dieses entwickelten Aufzeichnungsmaterials sind in der
F i g. 3 dargestellt
Ein Vergleich der Kurven der Fig.2 und 3 zeigt
eindeutig den vorteilhaften Effekt auf, der durch Einverleiben der Entwicklerverbindung in das Aufzeichnungsmaterial
bei der Entwicklung des gelben Farbstoffbildes in der anfangs blauempfmdlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
erreicht wird. Der Gelb-Kontrast wird aufgrund der erhöhten Entwickelbarkeit der
grobkörnigen Emulsionsschicht erhöht Es ergibt sich des weiteren ein sehr geringer Empfindlichkeitsanstieg
in den beiden anderen Schichten, jedoch keine wesentliche Veränderung der Kurvenformen. Lediglich
das gelbe Farbstoffbild ist wesentlich verbessert worden.
Entsprechende Ergebnisse, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden mit vier weiteren Aufzeichnungsmaterialien
des in Beispiel 1 beschriebenen Aufbaus erhalten, bei denen die blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
enthielt:
1. 2 mg l-Phenyl-4,4-dimethyl-3-pyrazolidon;
2. 10 mg l-Phenyl-4,4-dimethyl-3-pyrazolidon;
3. 10 mg 4-Hydroxymethyl-4-metnyl-l-phenyl-
3-pyrazolidon oder
4. 50 mg Piperidinohexoseredukton.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei diesmal im Fall des Vergleichsmaterials
die Entwicklungsdauer von 30 Sekunden auf 1 Minute erhöht wurde. Hierdurch wurde ein Anstieg in
der Dichte des Gelbfarbstoffes erreicht. Es ergab sich, daß die Entwicklungsdauer mit dem Farbentwickler
offensichtlich verdoppelt werden mußte, um eine
b() Angleichung der H- und D-Kurve des gelben Farbstoffbildes
an die H- und D-Kurven der blaugrünen und purpurroten Farbstoffbilder zu erreichen.
Ein Abschnitt eines farbphotographischen Aufzeichnungsmaterials des in Beispiel 1 beschriebenen Aufbaus
wurde einem Testobjekt mit graduierten Dichtestufen
19
exponiert und anschließend bei einer Temperatur von 35° C nach folgendem Verfahren entwickelt:
Farbentwicklung 30 Sekunden
H2O2-Verstärkung 30 Sekunden
Bleichfixieren 30 Sekunden
Waschen 30 Sekunden
Die verwendete Farbentwicklerlösung hatte die in Beispiel 1 angegebene Zusammensetzung.
Die verwendete Verstärkerlösung hatte folgende Zusammensetzung:
K2CO3 | 27,0 g |
Äthylendiamintetraessigsäure, | |
Tetranatriumsalz | 0,05 g |
Na2SO3 | 0,1g |
Na4P2O7 | 2,0 g |
5-Methylbenzotriazol | 0,01g |
H2O2 (30%ige wäßrige Lösung) | 27 ml |
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter | |
pH-Wert = 10,5 |
Die Bleichfixierlösung besaß die in Beispiel beschriebene Zusammensetzung.
In einem weiteren Versuch vairde ein weiterer
Abschnitt eines farbphotographischen Auizeichnungsmaterials in der beschriebenen Weise exponiert und
entwickelt, wobei jedoch diesmal ein Aufzeichnungsmaterial
verwendet wurde, dessen blauempfindliche Siiberhalogenidemulsionsschicht zusätzlich pro
0.0929 m2 Schichtträgerfläche 10 mg 4-Hydroxymethyl-4-methyl-l-phenyl-3-pyrazolidon
enthielt Aus den H- und D-Kurven ergibt sich die Wirksamkeit der
iü einverleibten Entwicklerverbindung eindeutig. Die
Kurven zeigen, daß die gelbe Bildschicht bezüglich der blaugrünen und der purpurroten Bildschicht die
gewünschte Dichte hat. Die erhaltenen Kurven entsprachen im wesentlichen den Kurven der F i g. 2.
Die Kurven des Vergleichsmaterials ohne Entwicklerverbindung entsprachen im wesentlichen den Kurven
der S- i g. 3.
Der £>ma;rWert des gelben Farbstoffbildes des ersten
Prüflings lag bei 1,6. Die entsprechenden Dichten der blaugrünen und purpurroten Farbstoffbilder lagen bei
2,2. Der £WWert des gelben Farbstoffbildes des zweiten Prüflings lag bei 2,05, während die entsprechenden
Dichten der blaugrünen und purpurroten Farbstoffbilder bei 2,2 lagen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem Schichtträger und mindestens zwei darauf
aufgebrachten Bildfarbstoffe erzeugenden Schich- s teneinheiten mit jeweils einer Silberhalogenidemulsionsschicht,
die entweder einen Farbkuppler enthält oder mit einer einen Farbkuppler enthaltenden
Schicht in Kontakt steht, wobei die Süberhalogenidemulsionsschichten
unterschiedlich spektral sensibi- ι υ lisiert sind und eine derselben blauempfindlich und
dem Schichtträger am nächsten angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die blauempfindliche, dem Schichtträger am nächsten
angeordnete Schichteneinheit 1. eine grobkörnige Silberhalogenidemulsionsschicht aufweist, deren SiI-berhalogenidkörner
eine mittlere Korngröße haben, die um mindestens 50% größer ist als die mittlere
Korngröße der Silberhalogenidkömer der Süberhalogenidemulsionsschicht
der anderen, einen Bildfarbstoff erzeugenden Schichteneinheit bzw. -einheiten,
und 2. in ihrer grobkörnigen Silberhalogenidemulsionsschicht eine Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindung
in einer Konzentration von mindestens 0,1 mg/0,0929 m2 Trägerfläche enthält.
2. Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindung
eine 3-Pyrazolidon-Silberhalogenidentwickler- κι
verbindung enthält.
3. Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Silberhalogenidkörner der grobkörnigen Silberhalogenidemulsionsschicht
einen mittleren Korndurch- r> messer von mindestens 0,8 Mikron aufweisen.
4. Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bildfarbstoffe erzeugenden Schichteneinheiten voneinander durch Zwischenschichten getrennt sind.
5. Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
einen Bildfarbstoff erzeugende Schichteneinheit mit der feinkörnigeren Süberhalogenidemulsionsschicht
den Farbkuppler in einem stöchiometrischen Über- -Ti
schuß, bezogen auf das Silberhalogenid, enthält.
6. Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schichteneinheit mit der feinkörnigeren Süberhalogenidemulsionsschicht den Farbkuppler in einem ->o
mindestens 40%igen stöchiometrischen Überschuß, bezogen auf das Silberhalogenid, enthält.
7. Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Süberhalogenidemulsionsschicht mindestens einer « der Bildfarbstoffe erzeugenden Schichteneinheiten
weniger als 30 mg Silber/0,0929 m2 Schichtträgerfläche in Form von Silberhalogenid enthält.
8. Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als w>
Schwarz-Weiß-Silberhalogenidentwicklerverbindung
ein 4,4-Diäthyl-3-pyrazolidon oder ein 4-Alkyl-4-hydroxy-3
pyrazolidon enthält.
9. Verwendung eines farbphotographischen Auf-/eichnungsmaterials nach den Ansprüchen 1 bis 8 im tn
Flahmen eines farbphotographischen Emwicklungsverfahrens,
bei dem das bildweise belichtete Aufzeichnungsmaterial in Kuiiiak; mit einer !arb
entwicklerverbindung und einem Oxidationsmittel, insbesondere einem Cobalt(lll)-metallkomplex, gebracht
wird.
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