DE2356049A1 - Gewinnung von maleinsaeureanhydrid aus abwaessern der phthalsaeureanhydridherstellung - Google Patents
Gewinnung von maleinsaeureanhydrid aus abwaessern der phthalsaeureanhydridherstellungInfo
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Description
BASF Aktiengesellschaft 2356049
Unser Zeichen: O.Z0 30 204 Hee/Ja
67OO Ludwigshafen, 7-11»1973
Gewinnung von Maleinsäureanhydrid aus Abwässern der Phthalsäureanhydrid!!
erst ellung ;
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Maleinsäureanhydrid, bei der man von wäßrigen. Waschlösungen ausgeht,
die bei der Wäsche der bei der Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch katalytische Luftoxidation von o-Xylol anfallen?·
den Abgase mit Wasser erhalten wurden.
Phthalsäureanhydrid wird großtechnisch durch katalytische Luftoxidation von o-Xylol oder Naphthalin hergestellt. Bei diesem
Verfahren wird das Phthalsäureanhydrid durch Abkühlung der Reaktionsgase in Kondensatoren abgeschieden» Üblicherweise unterwirft
man die Abgase nach dem Abscheidevorgang einer Abgaswäsche, Dabei werden die Abgase z. B0 bei einer Temperatur von 25 bis
ο
60 C mit Wasser behandelt, wobei Waschlösungen entstehen, die neben Resten an Phthalsäure weitere Oxidationsprodukte des o-Xylols, wie Maleinsäure, Benzoesäure, Citraconsäure, Toluylsäuren, Toluylaldehyde und Phenole enthaltene
60 C mit Wasser behandelt, wobei Waschlösungen entstehen, die neben Resten an Phthalsäure weitere Oxidationsprodukte des o-Xylols, wie Maleinsäure, Benzoesäure, Citraconsäure, Toluylsäuren, Toluylaldehyde und Phenole enthaltene
Wegen des Gehaltes an Maleinsäure wurden diese Abwässer schon
für die Herstellung von Fumarsäure herangezogen. Eine technische Aufarbeitung der Abwasser auf Maleinsäureanhydri'd wurde jedoch
wegen der Schwierigkeit, das Maleinsäureanhydrid in der geforderten hohen Reinheit von den Verunreinigungen abzutrennen,
bisher nicht entwickelt»
Es wurde nun gefunden, daß man aus Abwässern der Phthalsäureanhydridherstellung
Maleinsäureanhydrid vorteilhaft gewinnen kann, indem man eine wäßrige Lösung, die durch Wäsche der bei
der Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch katalytische Luftoxidation von o-Xylol anfallenden Abgase mit Wasser erhalten
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wurde, und die neben anderen Oxidationsprodukten bis zu 40 Gewichtsprozent
Maleinsäure enthält, in einer oder mehreren Stufen bei Temperaturen von 40 bis 150 C und Drucken von 50 bis
7βθ Torr auf einen Wassergehalt von unter IO Gewichtsprozent
eindampft, das Konzentrat in einem Dünnschicht- oder Fallfilmverdampfer bei Drucken von 100 bis 600 Torr auf Temperaturen
von 120 bis l80°C erhitzt, das dabei durch Verdampfung und Abkühlung auf 110 bis l40°C erhältliche Produkt so in einer Kolonne
destilliert, daß man leichterflüchtige Bestandteile über Kopf abtreibt und das reine Maleinsäureanhydrid im Seitenabzug
entnimmt, und das gesamte durch Eindampfen der wäßrigen Lösung und Dehydratisierung erhaltene wäßrige Kondensat in die Abgaswäsche
zurückführt.
Die für das neue Verfahren geeigneten wäßrigen Lösungen, die durch Abgaswäsche bei der genannten Phthalsäureanhydrid-Herstellung
anfallen, enthalten z. B. neben 10 bis 30 Gewichtsprozent
Maleinsäure 1 bis 3 Gewichtsprozent Phthalsäure, 1 bis 1,5 Gewichtsprozent Benzoesäure, 1 bis 2,5 Gewichtsprozent
Citraconsäure sowie 10 bis 100 ppm andere Oxidationsprodukte des o-Xylols, wie Toluylsäuren, Toluylaldehyde und Phenole.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Waschlösung in
einer oder in mehreren Stufen bei Temperaturen von 4θ bis 1500C,
vorzugsweise βθ bis l40 C und einem Druck von 50 bis 76Ο Torr,
vorzugsweise 100 bis βΟΟ Torr, auf einen Wassergehalt von unter 10 Gewichtsprozent konzentriert» Man konzentriert vorteilhaft
in Fallfilm- oder Dünnschichtverdampfern, z. Bo in der Weise,
daß man die Lösung zunächst in einem Fallfilmverdampfer bei Temperaturen von 80 bis HO0C und Drucken von 400 bis 76Ο Torr
auf einen Wassergehalt von 30 bis 60 Gewichtsprozent einengt und diese eingeengte Lösung in einem zweiten Fallfilmverdampfer
oder in einem Dünnschichtverdampfer bei Temperaturen von 80 bis 120 C und Drucken von 300 bis βΟΟ Torr auf einen Wassergehalt
von weniger als 10 Gewichtsprozent aufkonzentriert. Man kann jedoch
auch so verfahren, daß man die Waschlösung in nur einem Dünnschichtverdampfer auf den Wassergehalt von weniger als 10
Gewichtsprozent konzentriert.
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Das so erhältliche Konzentrat wird dann in einem Dünnschicht-
oder Fallfilmverdampfer bei Drucken von 100 bis 600 Torr, vorzugsweise 150 bis 250 Torr auf Temperaturen von 120 bis l8o°CV
vorzugsweise 125 bis löO G erhitzt, wobei man das durch Verdampfung
und Abkühlung auf 110 bis l40 C, vorzugsweise 120 bis 1300C erhältliche rohe Maleinsäureanhydrid einer Kolonne zuführt,
in der man leichterflüchtige Bestandteile über Kopf
abtreibt und das reine Maleinsäureanhydrid im Seitenabzug abnimmt. Man verwendet z, B0 eine Kolonne mit 35 Böden, die man
bei einem Druck von 50 bis 200 Torr, einer Sumpftemperatur von
l40 bis 170oC und einer Kopftemperatur von 115 bis 1700C betreibt.
Nach einer vorteilhaften Arbeitsweise leitet man das durch Verdampfung
des Konzentrates im Pall.fiIm- oder Dünnschichtverdampfer
erhältliche Dämpfegemisch über drei hintereinandergeschaltete Kondensatoren verschiedener Kühlstufen, von denen
man den ersten"auf 120 bis 125°C, den zweiten auf 75 bis 8o°C
und den dritten auf Normaltemperatür hält. Das im ersten Kondensator
erhaltene Kondensat wird unmittelbar der Kolonnendestillation
und das im zweiten Kondensator erhaltene Kondensat der letzten Dünnschicht- bzw. Fallfilmverdampfung zugeführt, während
die restliehen Kondensate in die Abgaswäsche zurückgeleitet werden«
Die nicht- oder schwerflüchtigen Verunreinigungen werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit dem Rückstand des Dünnschichtbzw.
Fallfilmverdampfers der letzten Entwässerungsstufe ausgeschleust. Für einen reibungslosen Betrieb der kontinuierlich
arbeitenden Anlage hält man die Maleinsäurekonzentration dieses '
Rückstandes auf 30 bis 70 Gewichtsprozent, um Verstopfungen
in den Leitungen zu verhindern.
Nach dem neuen Verfahren erhält man Maleinsäureanhydrid mit
einer Ausbeute von 82 bis 86 Gewichtsprozent, bezogen auf den Gehalt an Maleinsäure im Waschwasser. Der Verlust von etwa
15 Gewichtsprozent ist bedingt durch die hohen Anteile an Nebenprodukten
im Abgas- der Phthalsäureanhydrid-Herstellung sowie
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durch die Bildung von Fumarsäure. Wenn auch das Verfahren nach der Erfindung besonders darauf abgestellt ist, das Entstehen
von Fumarsäure zu vermeiden, so kann deren Bildung doch nicht vollständig verhindert werden. Die geringen Mengen an Fumarsäure,
die gebildet werden, betragen etwa 1 bis 3 Gew.^, bezogen
auf eingesetzte Maleinsäure. Die Fumarsäure wird - wie beschrieben - mit dem Rückstand des Dünnschichtverdampfers der
letzten Verdampfungsstufe, in dem man die MaMnsäureanhydridkonzentration
auf 30 bis 70 Gew.% hält, ausgetragen. Dieser Rückstand kann zur Beseitigung verbrannt werden.
Nach dem neuen Verfahren erhält man überraschenderweise ein Reinmaleinsäureanhydrid, das nach einer Erhitzungszeit von 3
Stunden auf l60°C eine Farbzahl von 40 Hazen (APHA) und einen Schmelzpunkt von 52,60C aufweist. Das Produkt erfüllt damit die
Reinheitsanforderungen für alle üblichen Verwendungszwecke« Dieses Ergebnis konnte wegen der bekannten nachteiligen Wirkung
der in den Abwässern der Phthalsäureanhydridproduktion enthaltenen anderen Oxidationsprodukte auf die Qualität des Maleinsäureanhydrids,
Insbesondere die Hltzestabilität, nicht erwartet werden.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung
besteht darin, daß das gesamte durch Eindampfen der wäßrigen Lösung erhaltenen wäßrige Kondensat in die Wäsche der
bei der Phthalsäureanhydrid-Herstellung erhaltenen Abgase zurückgeführt werden kann. Dadurch wird der Anfall von verunreinigtem
Abwasser bei der Phthalsäureanhydrid-Herstellung und bei der Gewinnung des Maleinsäureanhydrids vollständig vermieden.
Daß das erfindungsgemäße Verfahren unter vollständiger Wiederverwendung
der wäßrigen Kondensate so vorteilhaft durchgeführt werden kann, ist sehr überraschend, da erwartet werden mußte,
daß diese Arbeitsweise zu einer Anreicherung von Nebenprodukten, wie Aldehyden und Phenolen und damit zu einer Beeinträchtigung
der Produktqualität des gewonnenen Maleinsäureanhydrids führt.
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Über einen Röhrenaufheizer, in dem auf 1000C vorgeheizt wird,
werden einem Fallfilmverdampfer stündlich 3200 Teile einer
22 $igen Lösung von Maleinsäure, die noch 4 % andere Säuren,
wie Phthalsäure, Citraconsäure und Benzoesäure enthält, zugeführt»
Diese Lösung wurde durch Wäsche der bei der Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch katalytische Luftoxidation von
o-Xylol erhaltenen Abgase bei einer Temperatur von 4o C erhalten. Im ersten Verdampfer wird die Lösung unter Normaldruck und
bei 120 C auf einen Gehalt von 40 % Maleinsäure aufkonzentriert.
Das wäßrige Kondensat wird in die Abgaswäsche zurückgeführt.
In der zweiten Stufe wird die erhaltene Lösung in einem Dünnschichtverdampfer
bei einem Vakuum von 300 Torr und einer Temperatur
von l40 C auf einen Wassergehalt von 4 fo eingedampft.
In dem Verdampfer wird die Temperatur dadurch aufrechterhalten, daß man die Wände des Verdampfers mit 12 bar Dampf beheizt«
Das wäßrige Kondensat wird in die Abgaswäsche zurückgeführt»
Die so erhaltene Schmelze wird sofort einem weiteren Dünnschichtverdampfer
zugeführt, in dem die Schmelze bei 250 Torr auf l60°C erhitzt wird. Man hält die Temperatur dadurch aufrecht,
daß man die Wände des Verdampfers mit einem Heizmedium
von 2200C aufheizt„ Dabei verdampft das restliche Wasser, außerdem
wird bei der Maleinsäure die Wasserabspaltung unter Anhydridbildung
vollzogen. Gleichzeitig wird so viel des gebildeten Maleinsäureanhydrids verdampft, daß im Ablauf einer Schmelze
ausgetragen werden kann, die 40 % Maleinsäureanhydrid enthält.
Von den eingeführten 83O Teilen Säuren werden 112 Teile Säure
und Anhydride zusammen mit 74 Teilen Maleinsäureanhydrid als
Rückstand abgeschieden. Das wäßrige Kondensat wird in die Abgaswäsche zurückgeführt.
Die den Verdampfer verlassenden Brüden werden dadurch partiell
kondensiert, daß man sie durch drei hintereinandergeschaltete Kondensatoren leitet, von denen der erste auf einer Temperatur
von 120 bis 125°C, der zweite auf einer Temperatur von 75 bis
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80 C und der dritte auf Raumtemperatur gehalten wird. Das Konden sat des ersten Kondensators wird zur Reindestillation in die
Kolonne gegeben, das Destillat des zweiten Kondensators in die letzte Entwässerungsstufe und die Restbrüden des dritten Kondensators
in die Wasserwäsche der Phthalsäureanhydridanlage zurückgeführt.
Die erhaltenen 53^ Teile Destillat des ersten Kondensators werden
in der Reindestillation aufgearbeitet, dabei werden im Seitenabzug der aus 35 Böden bestehenden Destillationskolonne 505
Teile reines Maleinsäureanhydrid gewonnen. Dies entspricht einer Ausbeute von 85 fo, bezogen auf die eingesetzte Maleinsäure.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Maleinsäureanhydrid, aus Abwässern der Phthalsäureanhydrid-Herstellung, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung, die durch Wäsche der
bei der Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch katalytische Luftoxidation von o-Xylol anfallenden Abgase mit Wasser
erhalten wurde, und die neben, anderen Oxidationsprodukten bis zu 40 Gewichtsprozent Maleinsäure enthält, in einer oder
mehreren Stufen.bei Temperaturen von 40 bis 150 C und Drucken '
von 50 bis 76O Torr auf einen Wassergehalt von unter 10 Gewichtsprozent eindampft, das Konzentrat in einem Dünnschichtoder
Fallfilmverdampfer bei Drucken von 100 bis 6OO Torr auf
Temperaturen von 120 bis l80°C erhitzt, das dabei durch Verdampfung und Abkühlung auf 110 bis l40°C erhältliehe Produkt
so in einer Kolonne destilliert, daß man leichterflüchtige Bestandteile über Kopf abtreibt und das reine Maleinsäureanhydrid
im Seitenabzug entnimmt und das gesamte durch Eindampfen
der wäßrigen Lösung und Dehydratisierung erhaltene wäßrige Kondensat in die Abgaswäsche zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
im Rückstand des Dünnschicht- oder Fallfilmverdampfers der letzten Entwässerungsstufe eine Maleinsäureanhydridkonzentration
von 30 bis 70 Gewichtsprozent aufrechterhält.
BASF Aktiengesellschaf
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8281 | Inventor (new situation) |
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