DE2355644B2 - Trommelfell-AuslaB aus Kunststoff - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Trommelfell-Auslaß aus Kunststoff.

Es ist bekannt zum Ableiten des Eiters aus dem Mittelohr eines an Mittelohrentzündung leidenden Patienten in das Trommelfall mit Hilfe eines Skalpells ein Loch zu bohren und in dieses einen künstlichen Auslaß einzusetzen, der verhindert daß sich das Loch schließt. Herkömmliche Trommelfall-Auslässe bestehen aus Silikonkautschuk oder Polyäthylen. Derartige Auslässe bieten jedoch keine Gewähr für ordnungsgemäßen Sitz im Trommelfell, .»ie fallen daher häufig aus dem Loch (m Trommelfell während der medizinischen Behandlung der Mittelohrentzündung heraus. Der schwierige Einsetzprozeß muß daher wiederholt werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trommelfell-Auslaß aus Kunststoff anzugeben, der nach dem Einsetzen nicht aus dem Loch im Trommelfell herausfallen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Trommelfell-Auslaß aus einem polymeren Material besteht, das nach der Einfügung in das Trommelfell absorptions- und quellfähig ist. Vorzugsweise ist ein solches Material gewählt, das sich im Trommelfell allmählich löst.

Als in Frage kommende Materialien eignen sich besonders Kollagen, Polyvinylalkohol, ein Mischpolymerisat des Typs Meta-Acryl-Säure-Glykol, Mannit oder ein Fluor enthaltendes Harz oder eine Kombination derartiger Polymere.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung sollen nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel separat und im Trommelfell eingesetzt dargestellt ist, näher erläutert werden. Es zeigt ^6s

F i g. 1 einen Schnitt durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trommelfell-Auslasses, F t g. 2 den Auslaß nach F i g. 1 unmittelbar nach dem

Einsetzen in das Trommelfell,

F i g. 3 den Auslaß nach den F i g. 1 und 2 in aufgequollenem Zustand im Trommelf ei

Der erfindungsgemäße Auslaß 11 umfaßt einen zylindrischen Hauptteil 12 und einen zylindrischen Ansatz 13, der einstückig mit dem hinteren Ende 126 des zylindrischen Hauptteils 12 verbunden ist und einen größeren Durchmesser als dieser aufweist Die äußere Oberfläche 12c des freien Endes 12a des zylindrischen Hauptteils 12 ist abgeschrägt oder abgerundet Die Länge Λ des Hauptteils 12 beträgt vorzugsweise etwa 2 mm und die Länge k des Ansatzes 13 etwa 0,6 nun. Der Innendurchmesser ώ des zylindrischen Hauptteils 12 beträgt vorzugsweise etwa 0,8 mm, der Innendurchmesser ώ des Ansatzes 13 etwa 1,5 mm. Die Wandstärke ti des Hauptteils 12 beträgt etwa 0,05 mm, die Wandstärke ü des Ansatzes 13 etwa 0,1 mm.

Der Auslaß 11 besteht aus hochpolymerem Material mit den Eigenschaften der Absorptions- und Quellfähigkeit beispielsweise aus Kollagen.

Kollagen ist besonders zur Herstellung des Auslasses 11 vorzuziehen, da sich dieses Material während eines längeren Zeitraums auflöst, und zwar etwa nach einer Woche nach dem Einsetzen des AusUsses 11 in das Trommeiwell. Die Vorteile, die sich aus der Absorptions- und Quellfähigkeit und der Lösbarkeit ergeben, sollen weiter unten beschrieben werden. Wenn lediglich die Eigenschaften der Absorptions- und Quellfähigkeit erforderlich sind, können Polyvinylalkohol, ein Mischpolymerisat vom Typ Meta-Acryl-Säure-Glykol, Mannit oder bestimmte Fluor enthaltende Harze oder deren Kombination zur Herstellung des Auslasses U verwendet werden. Diese zuletzt erwähnten Materialien haben jedoch auch mehr oder weniger Löslich keitseigenschaften.

Der Trommelfell-Auslaß wird zweckmäßigerweise mit Hilfe eines Instruments in das Trommelfell eingesetzt in dem ein Schneidinstrument und ein Halter für den Auslaß sowie ein Vorschubinstrumei.t zum Eindrücken des Auslasses in das von dem Schneidinstrument gebohrte Loch 45 miteinander vereinigt sind. Unter Zuhilfenahme eines solchen Instruments ist ein sicherer Einsatz des Auslasses in das Trommelfell gewährleistet.

Wenn der Trommelfell-Auslaß 11 in das Trommelfell 44 eingesetzt ist wie es F i g. 2 zeigt dann kann sofort der Eiter, der sich im Mittelohr gebildet hat auf die Außenseite des Trommelfells, d. h. in das äußere Ohr durch den Auslaß 11 abfließen. Da der Auslaß 11 aus hochpolymerem Material mit Absorptions- und Quelleigenschaften hergestellt ist, absorbiert er Wasser und quillt in kurzer Zeit nach dem Einfügen in das Trommelfell auf, wie es F i g. 3 zeigt. Hauptsächlich quillt der Endbereich 12a des Hauptteils 12 des Auslasses U auf. Das Quellverhältnis des Auslasses 11 beträgt vorzugsweise mehr als 10%, insbesondere mehr als 20%, beispielsweise 20 bis 30%. Durch diesen Absorptions- und Quellvorgang wird verhindert, daß der Auslaß U ohne weiteres aus dem Loch 45 herausfällt, da das Trommelfell 44 zwischen dem gequollenen Ende 12a des Hauptteils 12 des Auslasses 11 und dem Ansatz 13 des Auslasses gehalten wird, so daß der Auslaß während der medizinischen Behandlung des Trommelfells 44 nicht unbeabsichtigt herausfallen kann. Nach der vollständigen Heilung der Mittelohrentzündung, oder wenn es andererweitig erforderlich ist, kann der Auslaß U auf einfache Art aus dem Trommelfell 44 herausgenommen werden, indem der Ansatz 13 des Auslasses 11 mit einer

Pinzette od. dgL erfaßt wird.

Wenn der AuslaB 11 aus Kollagen besteht, ist es nicht notwendig, ihn aus dem Trommelfell 44 herauszunehmen. Vielmehr kann er in dn-jn Trommelfell verbleiben, da er auf natürliche Art aufgelöst und mit der Zeit abgebaut wird. Wenn daher der Auslaß 11 aus einem hochpolymcren Material besteht, das sich während eines längeren Zeitraums auflöst, dann ist es nicht notwendig, ihs. nach der Heilung der Mittelohrentzündung aus dem Trommelfell herauszunehmen.

Da die Eigenschaften der Absorptions- und Quellfähigkeit des Auslasses erst nach dem Einfügen in das Trommelfell zur Wirkung kommen, kann der Auslaß zunächst in der hergestellten Form, z. B. wie in F i g. 1 S dargestellt, verwendet und gehandhabt werden, bevor er sich nach seinem Einfügen in das Trommelfell verformt Die Gestaltung nach F i g. 1 erlaubt ein sehr einfaches und schnelles Einsatzen in das Trommelfell, verglichen mit dem herkömmlichen Verfahren.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche: I0

1. Trommelf ell-Auslaß aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem polymeren Material besteht das nach der Einfügung in das Trommelfell absorptions- und quellfähig ist

2. Trommelf eil-Auslaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem in dem Trommelfell allmählich lösbaren Material besteht

3. Trommelfell-Auslaß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Material Kollagen, Polyvinylalkohol, ein Mischpolymerisat des Typs Meta-Acryl-Säure-Glykol, Mannit oder ein Fluor enthaltendes Harz oder eine Kombination «5 derartiger Polymere ist

4. Trommelfell-Auslaß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen hohlzylindrischen Hauptteil (12) und einen einstückig mit diesem verbundenen hohlzylindrischen Ansatz (13), der sich von einem Ende des Hauptteils (12) erstreckt und einen größeren Durchmesser als letzterer aufweist

5. Trommelfell-Auslaß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß die äußere Oberfläche (12c) *5 des freien Endes (12a) des Hauptteils (12) abgeschrägt oder abgerundet ist.