Die Erfindung geht aus von einem Zellprobenentnehmer gemäß Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiger Zellprobenentnehmer
ist aus der GB-OS 21 59 420 bekannt. Er besitzt eine konische,
wendelförmige Bürste, deren Borsten zur Entnahme von Zellproben
dienen. Die Borsten sind verhältnismäßig weich, um eine Ver
letzungsgefahr von gesundem Gewebe auszuschalten. Dadurch können
allerdings keine Zellproben aus einem verhärteten und/oder
verengten Cervikalkanal entnommen werden.
Aus der DE-OS 26 11 488 ist ein Zellprobenentnehmer bekannt,
dessen Spitze ein schraubenförmig verdrilltes Blatt bildet. Der
Durchmesser des Zellprobenentnehmers ist somit über die gesamte
Länge gleich groß, so daß sich damit ein verengter Cervikalkanal
nicht aufweiten läßt.
Ähnliche Schwierigkeiten treten bei einem Zellprobenentnehmer
gemäß US-PS 40 27 658 auf, der ebenfalls einen gleichbleibenden
Durchmesser hat. Zur Zellprobenentnahme sind dort radiale
Fortsätze vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Instrument zum Entnehmen von
Zellproben aus dem Cervikalkanal zu schaffen, mit dem auch bei
verhärteten und verengten Cervikalkanälen Zellproben ohne
Schwierigkeiten und ohne Verursachung von Schmerzen entnommen
werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Zellprobenentnehmer mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Durch seine konische Form läßt sich damit der Cervikalkanal ohne
Schmerzen aufweiten. Durch die angeformten Vorsprünge besitzt er
außerdem eine hinreichende Starrheit, um auch aus verhärtetem
Gewebe Zellproben abtragen zu können.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden detaillierten
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform näher
erläutert.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 ist eine Gesamtdraufsicht auf ein
Ausführungsbeispiel dieser Erfindung.
Fig. 2 ist eine vergrößerte Darstellung eines
Abreibsegments
des gleichen Ausführungsbeispiels.
Fig. 3 stellt einen Querschnitt entlang der Linie
A-A in Fig. 2 dar.
Fig. 4 ist eine Seitenansicht, die den Hauptteil
des Ausführungsbeispiels beim
Andrücken gegen einen Objektträger für
die Übertragung von gesammelten Zellen
zeigt.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
Ein besseres Verständnis der Erfindung läßt sich aus
der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungs
form erzielen, die zusammen mit dem Zeich
nungen zu lesen ist.
Ein Zellprobennehmer 1 nach Fig. 1 weist ein schnecken
bohrerförmiges Abreibsegment 3 und ein spatelartiges
Abreibsegment 4 an den Enden eines Stielgriffs 2 mit
kleinem Durchmesser auf. Der gesamte Entnehmer ist mit
den obigen Segmenten aus verhältnismäßig weichem, elasti
schem und verformbarem synthetischem Kunstharz integral
hergestellt.
Der Griff 2 hat einen kreisförmigen oder polygonalen
Querschnitt mit einer grob gemusterten Oberfläche, die
mit feinen Unregelmäßigkeiten versehen ist, um leichter
gehalten und gehandhabt werden können. Der Griff 2 hat
außerdem eine solche Steifheit, daß er während der Proben
entnahme nicht in übermäßigem Maße verformt bleibt.
Das schneckenbohrerartige Abreibelement 6 zum Abschaben
von Zellen von dem Cervicalkanal ist an einem Ende des
Handgriffs 2 angeordnet, wobei ein Teil 2 a mit kleinerem
Durchmesser zur leichteren elastischen Verformung dazwi
schen vorgesehen ist. Einzelheiten des Abreibsegments 3
sind in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Das schnecken
bohrerartige Abreibsegment 3 ist mit einem solchen Umfang
gefertigt, daß es der zu untersuchenden Person keinen
Schmerz verursacht. Das Segment 3 ist ferner über einen
langen Kreiskegel oder eine Pyramide derart verjüngt,
daß es in den Uterus oder benachbarte Organe zahlreicher
Leute einsetzbar ist, deren Größe und Form stark vari
iert. Schraubenförmige Kanten 5 sind in der Weise vorge
sehen, daß sie sich um die Achse des Segments 3 wickeln.
Die Kanten 5 sind auf den Rändern von schraubenförmigen,
sägezahnartigen Vorsprüngen 6 gebildet, die sich in Rich
tung auf das Basisende des Griffs 2 erheben. Ferner ist
eine Anzahl von axial verlaufenden Nuten 7 in bestimmten
Winkelintervallen um das Segment 3 geschnitten, wobei
in Umfangsrichtung ausgerichtete Kanten 8 daran geformt
sind. Die vorderste Spitze 3 a des Segments 3 ist kugel
förmig, so daß ein sicheres Einsetzen in den Cervicalkanal
u. ä. gewährleistet ist.
Vorzugsweise ist die Elastizität des Teils 2 a mit kleinerem
Durchmesser derart, daß der Entnehmer nicht in übermäßigem
Maße verformt bleibt, wenn das Abreibsegment 3 in den
Cervicalkanal eingesetzt wird, aber das Segment 3 kann
gemäß Fig. 6 gebogen werden, wenn es gegen einen Objekt
träger gedrückt wird, um die gesammelten Zellen darauf
zu übertragen.
Das spatelartige Abreibelement 4 am Basisende des Griffs
2, das zum Sammeln von Zellproben von den hinteren Vaginal-
und/oder Ecto-Cervicalbereichen bestimmt ist, besteht
aus einer flexiblen Platte 4 a mit einer bestimmten Breite
und einer kreisringförmigen Spitze. Wie aus der Fig.
4 deutlich folgt, hat die Platte 4 a regelmäßig
beabstandete, sägezahnartige Rippen, die sich über
die Breite erstrecken und an beiden Seiten der Spitze
gebildet sind. Die Rippen bilden Kanten, die sich
in Richtung auf das gegenüberliegende Ende des Griffs 2
erheben. Die Platte 4 a besitzt ferner eine Anzahl von
Vertiefungen zur Erhöhung der Paßform an dem geschabten
Punkt, die von der Spitze in die Mitte des Teils mit
den Kanten eingeschnitten sind. Der mit Schnittkanten
teilen versehene Teil der Platte 4 a ist dünner als
der Teil, der keine Kanten aufweist.
Um sicherzustellen, daß die Zellen zwischen der Oberfläche
und den basalen Gebieten sicher ohne Beschädigung des
Übrigen gesammelt werden, sollte die Höhe der Kanten
5 und 8 auf dem schneckenbohrerartigen Segment 3
und dem spatelartigen Segment 4 zweckmäßigerweise aus
dem Bereich von 30 µm bis 500 µm oder insbesondere aus
dem Bereich von 50 µm bis 350 µm ausgewählt werden.
Das zur Herstellung des Entnehmers 1 verwendete synthe
tische Harz kann aus Polyolefinharzen wie Polyethylen,
Polypropylen, Vinylacetat, Copolymeren und Ethylenvinylal
kohol-Copolymeren und Polystyrolharzen wie Polystyrol
und Acrylnitrilbutadienstyrol (ABS), Polyamid und Olefin
vinylalkohol-Copolymeren ausgewählt werden, um ein starkes
Haften und eine leichte Übertragung der Zellen auf den
Objektträger zu gewährleisten. Um ferner das Haften der
Zellen zu erleichtern, kann die gesamte Oberfläche der
Abreibsegmente 3 und 4 aufgerauht sein, indem feine Ober
flächenunregelmäßigkeiten vorgesehen werden.
Um Zellproben aus dem Cervicalkanal zu sammeln, wird
das schneckenbohrerartige Abreibsegment 3 gegen den Eingang
des Cervicalkanals gedrückt und in diesen durch Drehen
wie eine Schraube eingeführt. Dadurch tritt das schnecken
bohrerartige Abreibsegment 3 sanft in den Cervicalkanal
ein und erweitert dabei den berührenden Teil allmählich,
ohne daß Schmerzen oder Verletzungen darauf ausgeübt
werden, und zwar selbst dann nicht, wenn der Teil zu
eng ist oder zu hart wurde und aufgrund von Krebs oder
aus anderen Gründen weniger dehnbar ist.
Wenn dann das Abreibsegment 3 axial herausgezogen wird,
dann schaben die schraubenförmigen Kanten 5 Zellen von
der Innenwand des Cervicalkanals ab. Durch Drehen des
Griffs 2 können die Zellen sicher vom gesamten Innenumfang
des Cervicalkanals mit den Rändern 8 an den Nuten ent
nommen werden.
Um die gesammelten Zellen auf einen Objektträger 15 aus
Glas zu übertragen, wird die Seite des Abreibsegments
3 mit einer derartigen Kraft dagegengedrückt, die aus
reicht, um die Spitze des Entnehmers 3 gemäß Fig. 4
zu verformen. Beim Vorwärtsschieben und gleichzeitigen
Drehen des Abreibsegments 3 werden die Zellen von den
Kanten 5 und 8 auf den Objektträger 15 abgegeben.
Zellproben von den hinteren Vaginal- und/oder Ecto-Cervi
calbereichen werden gesammelt, indem der kantenförmige
Teil davon gegen den Probenentnahmepunkt gedrückt
wird, um mit den Kanten ein Schaben durchzuführen.
Die von dem spatelartigen Abreibsegment 4 gesammelten
Zellen werden auf einen Objektträger 15 übertragen, indem
das dagegengedrückte Segment 4 vorwärts geschoben wird.