DE2355362B2 - Retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff - Google Patents

Retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff

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DE2355362B2 DE2355362A DE2355362A DE2355362B2 DE 2355362 B2 DE2355362 B2 DE 2355362B2 DE 2355362 A DE2355362 A DE 2355362A DE 2355362 A DE2355362 A DE 2355362A DE 2355362 B2 DE2355362 B2 DE 2355362B2
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Description

^reflektierendes Material aus transparentem Kunststoff zu schaffen, das bei Tage eine andere Färbung zeigt als. bei Nacht,
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß. in einem den Formelementen vorgelagerten, dem Lichteinfall zugewandten Bereich des Materials ein Farbstoff oder Farbstoffgemisch über die gesamte Vorderfläche verteilt eingebracht oder aufgebracht ist, welcher bzw. welches einen fluoreszierenden Farbstoff aus der Gruppe der Rhodamin- und Fluoreszeinfarbstoffe enthält.
Bei dem erfindungsgemäßen retroreflektierenden Material ruft das diffus einfallende Tageslicht infolge seines Ultraviolettanteils in dem transparenten, den Formelementen vorgelagerten Bereich des retroreflektierenden Materials eine Fluoreszenz hervor, und zwar ergibt sich dabei ein starkes Licht einer ersten Wellenlänge bzw. Farbe. Gleichzeitig läßt der erfindungsgemäß eingebrachte Farbstoff bzw. das Farbstoffgemisch ein Licht einer anderweitigen bzw. zweiten Wellenlänge durch, es erfolgt jedoch keine Retroreflexion dieses Lichtes in einer bestimmten Richtung, nachdem es ja als Anteil des Tageslichts diffus einfällt und ebenso diffus wieder zurückgeworfen wird. Als durch die Fluoreszenz hervorgerufenes Licht wird ein solches mit der Farbe Orange bevorzugt, da dieser Farbe am Tage der größte Aufmerksamkeitswert zugeordnet wird.
Nachts hingegen entfällt die Fluoreszenz, nachdem das Scheinwerferlicht praktisch keinen Ultraviolettanteil aufweist. Der in dem retroreflektierenden Material gemäP 'er Erfindung vorhandene Farbstoff läßt nun lediglici einen Lichtanteil durch, der einer bestimmten Farbe entspricht, wobei Rot bevorzugt wird, dem bei Nacht der größte Aufmerksamkeitswert zugeordnet wird. Dieses rote, gerichtete Licht wird von den Formelementen retroreflektiert, das heißt im wesentlichen parallel zu der Richtung zurückgeworfen, in der das Licht ankommt. Ein entsprechendes Verkehrszeichen zum Beispiel wird also nachts rot zurückstrahlen.
Im folgenden bezeichnen die Ausdrücke »Tageslicht« und »Sonnenlicht« die sichtbare elektromagnetische Strahlung, die von einer Lichtquelle ausgeht, welche praktisch unendlich weit von einer Markierungstafe! für Straßen oder dergleichen entfernt ist, so daß es sich um eine diffuse Strahlung handelt, von der ein erheblicher Teil im ultravioletten Band liegt. Der Ausdruck »Nachtlicht« bezeichnet im folgenden eine sichtbare elektromagnetische Strahlung, die von einer Quelle ausgeht, weiche sich in einem relativ kleinen Abstand von einer retroreflektierenden Fläche befindet und auf einen Betrachter ausgerichtet ist, so daß die Strahlung säulenförmig ist, wobei kein erheblicher im ultravioletten Band liegender Teil vorhanden ist. Als Beispiel für Tageslicht sei das Sonnenlicht genannt, das auf eine Straßenmarkierungstafel unter den verschiedensten Winkeln auf trifft, und als Beispiel für Nachtlicht sei der säulenförmige bzw. in einem erheblichen Ausmaß konzentrierte Lichtstrahl genannt, der bei einem Kraftfahrzeug, das durch einen Betrachter in Richtung auf die Markierungstafel gelenkt wird, vom Glühfaden der Lampe eines Scheinwerfers aus geht.
Der lichtdurchlässige fluoreszierende Farbstoff bzw. das Farbstoffgemisch wird mit Rücksicht auf die Fähigkeit gewählt, durch Fluoreszenz Licht innerhalb eines ersten Wellenlängenbandes zu erzeugen und Licht innerhalb eines zweiten Weilenlängsbandes durchzulassen. Die zu diesem Zweck verwendbaren Farbstoffe, zum Beispiel die Rhodamin- und Fluoreszeinfarbstoffe, absorbieren bis auf ein sehr schmales
') Wellenlängenband die gesamte auftreffende Kunstlichtstrahlung und lassen nur Licht, das diesem schmnlen Wellenlängenband entspricht, in die retroreflektierenden Formelemente eintreten. Die bevorzugt verwendeten Farbstoffe bzw. Farbstoffgemische erzeugen durch Fluoreszenz hellorangefarbenes Licht und lassen rotes bzw. hellrotes Licht durch, so daß die Aufmerksamkeit sowohl bei Sonnen- bzw. Tageslicht als auch bei Nacht durch Scheinwerferlicht erregt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung werden im nachfolgenden anhand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher
-'» erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Teil der Rückseite e.ner Ausführungsform eines retroreflektierenden Materials,
Fig. 2 einen Teilschnitt längs der Linie 2-2 in der Fig. 1, und
Fig. 3 eine Fig. 2 ähnelnde Darstellung einer Ausführungsform mit einem Klebstoffüberzug und einer abziehbaren Auflage aus Papier.
In Fig. 1 und 2 ist ein bevorzugtes zusammengesetztes retroreflektierendes Material dargestellt, zu
in dem ein insgesamt mit 10 bezeichneter Hauptkörper gehört, und das zahlreiche, insgesamt mit 12 bezeichnete Wörfeleckenformelemente aufweist. Der Hauptkörper 10 hat zwei parallele glatte Flachen 14 und 16. Mit der Fläche 16 sind die Würfeleckenformele-
1Ί mente verbunden und die Vorderfläche 14 bildet die Frontseite des zusammengesetzten Materials. Der Hauptkörper 10 besteht aus einem Werkstoff, der ein noch näher zu beschreibendes fluoreszierendes Orange- und Rotfarbstoffgemisch enthält.
ίο Gemäß Fig. 1 weist jedes der Würfeleckenformclemente 12 drei ebene Flächen 18 auf, die in zueinander rechtwinkligen Ebenen liegen und sich an Seitenkanten 20 schneiden. Gimäß Fig 2 steht der Scheitelpunkt 22 jedes Formelements 12 in senkrechte ter Fluchtung mit dem Mittelpunkt der zugehörigen Basisfläche 24. Die Würfeleckenformelemente 12 sind nach einem solchen Muster angeordnet, daß sie waagerechte und senkrechte Reihen bilden, und die Abstände zwischen benachbarten Scheitelpunkten 22
,(ι der Formelemente 12 sind längs der waagerechten und senkrechten Reihen entsprechend einem regelmäßigen Muster so gewählt, daß die Formelemente einand'ji nahe benachbart und zwischen ihnen im wesentlichen keine ebenen Flächen vorhanden sind. Wegen
μ dieser Gestaltung der Würfeleckenfornnlemente wird die nachstehend beschriebene Wirkung auf einen nicht ultravioletten Lichtstrahl R ausgeübt, der gemäß Fig. 2 in die Vorderfläche 14 des das Farbstoffge misch enthaltenden zusammengesetzten Materials
(,Ο eintritt. Alle Wellenlängen des Lichtstrahles R, die nicht einer roten farbe entsprechen, werden absorbiert, und nur die einer roten Farbe entsprechenden Wellenlängen werden von dem Hauptkörper 10 durchgelassen, so daß sie zu den Würfeleckenform-
„·-, elementen 12 gelangen. Fallt solches Licht auf eine der ebenen Flächen 18 eines Foimelementes 12, wird es in Richtung auf eine andere ebene fläche umgelenkt, die das Licht ihrerseits auf eine iliille ebene
Fläche reflektiert. Dann wird der Lichtstrahl aus dem Würfelcckenformelement längs eines Rückweges so herausgeleitet, daß er sich in der Gegenrichtung durch den Hauptkörper 10 hindurch fortpflanzt und aus der Vorderfläche 14 längs eines Weges austritt, der zu dem eintretenden Lichtstrahl im wesentlichen parallel ist. Da es sich hierbei um das Grundprinzip der Retroreflexion handelt, ist es äußerst wichtig, daß die Abmessungen und Winkel bei den Würfeleckenformele-(vienten 12 mit hoher Genauigkeit eingehalten werden. Infolge der Lichtfilterwirkung hat der wieder austretende Lichtstrahl eine rote Färbung.
Hei der vorstehenden Beschreibung des Weges des Lichtstrahls R wurde vorausgesetzt, daß es sich bei dem Lichtstrahl nicht um einen ultravioletten Lichtstrahl handelt. Wäre jedoch ein im ultravioletten WeI-lcnlängenbereich liegender Lichtstrahl oder ein Gemisch von Wellenlängen unter Einschluß von ultraviolettem Licht vorhanden, wie es bei Sonnenlicht der Fall ist, und wenn ein solcher Strahl R durch den das Farbstoffgemisch enthaltenden Hauptkörper 10 fällt, wird das dem ultravioletten Wellenlängenbereich entsprechende Licht durch den vorhandenen fluoreszierenden Farbstoff absorbiert. Der auf diese Weise angeregte fluoreszierende Farbstoff würde fluoreszieren und daher hellorangefarbenes Licht in allen Richtungen aussenden, und zwar auch in solchen Richtungen, daß ein Teil dieses Lichtes durch den Hauptkörper 10 und die Vorderfläche 14 hindurch und im wesentlichen parallel zu dem einfallenden Lichtstrahl R nach außen geleitet wird. Bei Tageslicht würde der Strahl R gewöhnlich sehr diffus sein, so daß sich ein erheblicher Teil des einfallenden Lichtes nicht unter einem solchen Winkel fortpflanzt, bei dem eine Retroreflexion stattfinden würde; jedoch würde er unter einem Winkel einfallen, bei dem das Licht eine Fluoreszenz hervorruft. Daher ist die orangefarbenes Licht erzeugende Fluoreszenz von solcher Intensität, daß sie alle kleineren Retroreflexiunswirkungen überschattet, bei denen diffuses rotes Licht entsteht, und die durch alle vorhandenen diffusen, nicht ultravioletten Strahlen hervorgerufen werden.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der zu dem zusammengesetzten Material weitere Elemente gehören, die es ermöglichen, das Material mit einer tragenden Fläche zu verkleben, und bei der ein das Farbstoffgemisch enthaltender Überzug oder Film auf der Vorderfläche angeordnet ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist das gleiche zusammengesetzte Material vorhanden, das anhand von Fig. 1 und 2 beschrieben wurde, und dessen Teile daher jeweils mit den gleichen Bezugszahlen bezeichnet sind, abgesehen davon, daß gemäß Fig. 3 das Farbstoffgemisch nicht in dem Hauptkörper 10 enthalten ist. Vielmehr befindet sich das Farbstoff gemisch in einem dünnen Überzug oder Film 36 aus einem Kunststoff, der auf die Vorderfläche 14 aufgebracht ist. Ein reflektierender zweiter Überzug 30 ist auf den freien Flächen der Würfeleckenformelemente 12 angeordnet, und dieser Überzug wird zweckmäßig durch Metallisieren oder Aufbringen eines Lacks erzeugt. Auf der Rückseite des zusammengesetzten Materials befindet sich ein weiterer Überzug 32 aus einem eine Klebrigkeit ständig beibehaltenden Kunststoff, mit dessen Außenfläche eine abziehbare Papierschicht 34 leicht verklebt ist. Soll das Erzeugnis nach Fig. 3 an einer tragenden Fläche befestigt werden, wird die Papierschicht 34 abgezogen, und das zusammengesetzte
Material wird gegen die tragende Fläche gedrückt, um es mit ihr mit Hilfe des Klebstoffüberzuges 32 zu verkleben. Da die Flächen 18 der Würfeleckenformelemente 12 mit dem reflektierenden Überzug 30 verse hen sind, werden auch in diesem Fall Lichtstrahlen immer noch zurückgeworfen.
Wie erwähnt, werden bei den retroreflektierendcn Materialien vorzugsweise sehr kleine Würfeleckenformelemente vorgesehen, die einander so nahe benachbart sind, daß zwischen ihnen im wesentlichen keine glatten oder ebenen Flächen vorhanden sind. Zwar können die Würfeleckenformelemente eine Seitenkantcnabmessung von bis zu etwa 0,635 mm haben, doch ist bei den bevorzugten Ausführungsformen eine Seitenkantenabmessung vorhanden, die etwa 0,254 mm nicht überschreitet und vorzugsweise im Bereich von etwa 0,1 bis 0,2 mm liegt. Die Dicke des Hauptkörpers 10 des zusammengesetzten Erzeugnisses kann je nach dem Verwendungszweck in weiten Grenzen variieren. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, ein Flachmaterial mit einer Stärke von etwa 0,051 bis 0,076 mm zu verwenden, wobei insbesondere eine Stärke von etwa 0,076 bis 0,254 mm bevorzugt wird. Die vorstehend kurz beschriebenen, bevorzugten, zusammengesetzten, retroreflektierenden Kunststoffe sowie die Verfahren zu ihrer Herstellung sind mit weiteren Einzelheiten in den US-PS 3684343 und 368934ü> beschrieben. Diese retroreflektierenden Materialien bewirken bei im wesentlichen säulenförmigem Licht, das heißt bei Lichtstrahlen mit Einfallswinkeln gegenüber der Vorderflächc von bis zu 45°, eine sehr starke Retroreflexion.
Das retroreflektierende Material kann im Wege des Spritzensaus einem Acrylharz hergestellt werden, wie es in der US-PS 2022630 beschrieben ist, oder wie es bezüglich der kleine Glaskugeln enthaltenden freiliegenden bzw. mit einer Abdeckung versehenen Retroreflektoren in den US-PS 2379741 und 2407680 beschrieben ist. Diese Materialien und die Verfahren zu ihrer Herstellung sind somit bekannt. Hierzu ist zu bemerken, daß die Reflexionswirkung bei den Würfeleckenformelementen durch die im rechten Winkel zueinander verlaufenden Wände und bei den kleine Glaskugeln enthaltenden Reflektoren durch einen reflektierenden Überzug auf der Rückseite der Glaskugeln hervorgerufen wird.
Das Farbstoff gemisch enthält einen lichtdurchlässigen fluoreszierenden Farbstoff, der Fluoreszenzlicht in bestimmten Wellenlängen, das heißt mit einer bestimmten Farbe erzeugt, und Licht innerhalb einer anderen Wellenlänge, das heißt von einer bestimmten Farbe, durchläßt. Zu diesen Farbstoffen gehören die Rhodaminfarbstoffe, zum Beispiel diejenigen, welche unter der Bezeichnung »Rhodamin B Extra« und »Rhodamin 6DGN« auf den Markt gebracht werden sowie die Fluoreszeinfarbstoffe, die unter der Bezeichnung »Fluorol 7GA« vertrieben werden. Der Farbstoff »Rhodamin B Extra« hat die Coiourindex No. Basic Violet 10 und die Coiourindex Struktur No. 45170. Der Farbstoff »Rhodamin 6DGN« besitzt die Farbindexstruktur No. 45160 und die Farbindex No. Basic Red 1. Der Farbstoff »Fluorol 7GA« hat die Farbindex No. Fluorescent Brightener No. 75. Diese und andere Farbstoffe, die sich auf ähnliche Weise verwenden lassen, sind beschrieben in »Organic Chemistry« von I. L. Finar, S. 648—9 (Longmans, Green and Co., London, New York, Toronto, 1951). Der chemische Aufbau dieser Farbstoffe ist äußerst korn-
23 55 Jb?
pliziert. Hei ilen KlHi'ilaniinlaibstoffen haiiilell es sich um I lydroehloridc von Diäthyl-iii-Amino-phcnyolphlhalin i.ntl bei dem Fhioreszcinfarbslolf um einen Xunthcnabköniiinling. /.war lassen sich auch andere lichtdurchlässige fluoreszierende Farbstoffe verwenden, von denen bekannt is(. daß sie die voisle-Ik'i-J genannten Eigenschaften hahen. doch weiden vorzugsweise die lichtdurchlässigen fluoreszierenden Farbstoff verwende!, die aus der Gruppe gewählt sind, zu der die Rhodamitifaibsloffe und di. fluoreszierenden Faihsioljc geht len
Jeilei dci lichtdurchlässigen fluoreszierenden l-iirbsioffe kann mit ..iiulcicn lichtdurchlässigen Farbstoffen gemischt werden, die fluoreszierend sind odei nicht, um ein liclildurcMässiges fluoreszierendes Farbstoffgemisch zu hililen, this die gewünschten Ii genschaften hat. Beispielsweise erhält man bei der
VjTVLJ1IIfIlIIIt) I1ItU1I. lu'lil/li ir«-hl iif. i iii> μ 111 n \ ri»t: / in iß · ι t -c ~ ··- - c?* - -----
den I arbstoffgemisches, das aiisschliel.'.lieli aus »Rhodanin H Extra« mit dem (.'olounndex No. Basic Violet Kl und der (.'oloiirindex Struktur No. 45 170 besteht, eine retrorclleklierende Γ lache. bei der die lag- und Nachtfärbung etwas verschieden sind, bei der jedoch beide I ärbuiigen in einem so großen Ausmaß purpurrot sind, dall sie die Aufmerksamkeit weder bei Tag noch in der Nacht auf optimale Weise erregen. Dagegen bildet ein Gemisch aus »Rhodamin H Extra« mit ('oloiirindex No. Hasic Violet IO und der (olourindex Struktur No. 45170 mit einem lichtdurchlässigen or; -igefarbenen farbstoff, der unter der Bezeichnung »Amaplast Orange I.IP« mit der Farbindex No. Solvent Orange 60 vertrieben wird, ein lichtdurchlässiges fluoreszierendes Farbstoffgemisch, das bei Sonnenlicht zum Fluoreszieren gebracht wird und ein hellorangefarbenes Lieht erzeugt, und das bei Nacht säulenförmiges Licht nach der Retmreflexion durchläßt und dieses Licht in einem hellen Rot erscheinen läßt.
Die lichtiiiirchla.,sigen. fluoreszierenden Farbstoffgemische lassen sich auf verschiedene Weise leicht in die reirorefiekiierenuen Materialien einbringen. Gemäß fig. J ist es möglich, einen durchsichtigen I.aek- oder Kunststoffilm 36. der das Farbstoffgemisch enthält, auf die in diesem Fall glatte Vorderfläche 14 des retroreflcktierenden Materials so aufzubringen, daß der Film die neue Vorderfläche des Materials bildet. Alternativ läßt sieh das larbstoffgemisch leicht in einem flüchtigen Lösungsmittel auflösen. Die so erhaltene Lösung wird in reichlicher Menge auf die Vorderfläche 14 aufgestrichen, so daß sie in diese fläche eindringt und in den Hauptkörper 10 hinein diffundiert. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels enthalten die Vorderfläche 14 und ein Teil des Hauptkörpers 10 das Farbstoffgemisch. Dieses Verfahren kann angewendet werden, um Zeichen oder Muster herzustellen, bei denen die Farben sich von einem Hintergrund abheben.
Das lichtdurchlässige fluoreszierende Farbstoffgemisch kann auch auf einfache Weise mit dem Material gemischt werden, das die reflektierenden Elemente 12 bildet, bei denen es sich zum Beispiel um Würfelekken, Linsen oder Glasperlen handelt. Gemäß Fig. 2 ist es auf zweckmäßige Weise möglich, das Farbstoffgemisch ausschließlich in das Kunstharz einzubringen, aus dem der gesondert hergestellte, glatte Hauptkörper 10 gebildet wird, mit dem zahlreiche sehr kleine Würfeleckenformelemente 12 verbunden werden, die sich eng aneinander anschließen und gegenüber dem Hauptkörper nach hinten vorspringen.
Line Linschränkung der Anwendbarkeit des Verfahrens zum Linbringendes I arbstoflgemisches in das retroreflckticrendc Malet ial ergibi sieh daraus, daß der Farbstoff vor den reflektierenden Formelementen angeordnet sein muß. damit ein in die Vorderseite ties Materials eintretender Lichtstrahl R nur durch das Farbstoffgemisch hindurch zu den reflektierenden Formeleinenlen gelangen kann. Bei dieser Anordnung des Farbstoff gemisches bewirkt das Farbstoff gemisch je nach der Wellenlänge des Lichtstrahls, daß die Strahlung absorbiert wird, so daß I luoreszen/lichi einer bestimmten Färbung erzeugt wird, oder daß die Strahlung durchgelassen wird, um als Wellenlänge, die this Licht einer anderen Färbung repräsentiert, zu den reflektierenden Formclcmcnlcn zu gelangen.
Im folgenden weiden anhand weiterer Beispiele te troreflektierendc I lachen beschrieben, tieren Färbung
Ieuchtung ii.iterscheiden.
Beispiel I
Von einem fluoreszeinlarbstofl, tier unter der Bezeichnung »Fluorol 7GA« mit tier Farbindex No. Fluorescent Brigthener No. 75 vertrieben wird, wird eine Menge von I g in 10(Ig Methylacetat als Lösungsmittel gelöst, um eine Lösung zu erhalten, die dann auf die gesamte Vorderfläche eines lichtdurchlässigen retroreflektiercnden Materials der in Fig. 3 gezeigten Art mit Würfeleekenforinelementen aufgestrichen wird. Dann läßt man das flüchtige Lösungsmittel verdunsten, so daß tier Farbstoff auf dem rctroreflektierenden Material zurückbleibt. Wird dieses Material in einem geschlossenen Raum mit Giühlichi beleuchtet, erseheint es in einer bernsteingelben Färbung, wie sie bei zur Vorsicht mahnenden Zeichen gebräuchlich ist. Betrachtet man die Fläche im Freien in Gegenwart von ultraviolettem Licht, erscheint das gleiche Material unter der Wirkung der Fluoreszenz in einer leuchtenden, tue Aufmerksamkeit erregenden gelblichgrünen Färbung.
Beispiel 2
Mine ähnliche Lösung wie bei dem Beispiel 1 wird unter Verwendung eines Rhodaminfarbstoffes. der unter der Bezeichnung »Rhodamin 6 DGN« mit der Farbindex-Struktur No. 45160 und der Farbindex No. Basic Red 1 vertrieben wird, hergestellt und in der gleichen Weise aufgetragen. Im Freien zeigt die Fläche ein orangefarbenes Aussehen, während sie im geschlossen Raum unter Glühlicht eine RotorangefäriHing zeigt.
Beispiel 3
Zum Herstellen eines Films werden die folgenden Stoffe in den genannten Mengen gemischt:
100 Gewichtsteile Polyvinylchloridharz
39 Gewichtsteile von N-Octyldecylphthalat als Plastifizierungsmittel
5 Gewichtsteile eines Epoxyplastifizierungs- und Wärmestabilisierungsmittels
3 Gewichtsteile eines Barium-Kadmium-Wärmestabilisierungsmittels
0,5 Gewichtsteile Stearinsäure als Schmiermittel.
Einer Menge dieses Gemisches von etwa 22,7 kg werden die folgenden Stoffe beigefügi:
35 g des lichtdurchlässigen, fluoreszierenden roten Farbstoffs »Rhodamin B Extra« mit der Colourindex No. Basic Violet 10 und der Colourin-
dex-Struktui 45170 sowie
21g des lichtdurchlässigen orangefarbenen Farbstoffes »Amaplast Orange LFP« mit der Farbindex No. Solvent Orange 60.
Das Gemisch wird mit Hilfe eines Kalanders zu einem Film mit eine.· Stärke von etwa 0,3 mm verarbeitet. Stücke des so hergestellten fluoreszierenden, lichtdurchlässigen, flexiblen Polyvinylchloridfilms werden dann als Schicht auf die Vorderfläche verschiedener retroreflektierendcr Materialien aufgebracht, zu denen eine retroreflektierende ['lache nach Fig. 2 mit Würfeleckenformelenienten geheilt, ferner ein als Formteil gespritzter Knopf aus Acrylharz der in der US-PS 2022639 beschriebenen Art sowie ein mit Glasperlen versehenes retroreflektierendes Material nach der US-PS 2 379 741. Die so hergestellten Laminate erregen die Aufmerksamkeit, da sie in einem hellen Orange erscheinen, wenn die Filmflächc ist, Flächen herzustellen, die die Aufmerksamkeit auf optimale Weise erregen, und die bei Tag und bei Nacht als Verkehrszeichen verwendbar sind, da sie bei Sonnenlicht eine helle Orangefarbe und bei Kunstlicht eine helle rote Farbe zeigen.
Wie erwähnt, kann man die Farbstoffgemische auf das retroreflektierende Material unter Anwendung verschiedener wirtschaftlicher Verfahren aufbringen, und zwar als Bestandteil des Hauptkörpers, aus dem ein Teil des retroreflektierenden Materials besteht, oiler als Bestandteil eines Lack- oder Kunststoffilms, der auf die Vorderfläche des llauptkörpers aufgebracht wird, oder in Form einer Losung, die auf den I lauptkörper aufgetragen wird, so daß sie von tier Oberfläche und den benachbarten oberen Schichten des Materials aufgenommen wird. Da es möglieh ist. das Farbstoff gemisch als Bestandteil eines Films oder einer lösung auf die Vorderfliichc eines schon vor-
UIl I ΙΙΛΙΙΙΙ UIIIÜVIUItlll.111 I. H-IIl
r Il tj, ti IIVI III
einem hellen Rot, wenn sie in einem geschlossenen Raum von einem säulenförmigen Kunstlichtstrahl getroffen wird.
Hs hat sich gezeigt, daß es mit Hilfe des Farbstoffgemisches nach dem Beispiel 3, das heil.it mit Hilfe eines Gemisches aus I bis 2 Gewichtsteilen des Rhodamin-F'arbstoffs und einem Gewichtsteil eines lichtdurchlässigen orangefarbenen Farbstoffes, möglich " gen, kann man auf besonders einfache und wirtschaftliche Weise Zeichen, Schilder und dergleichen herstellen, bei denen entweder die die Informationen bildende Fläche oder die I lintel grundlläche für die Informationen mit der Farbstoff masse behandelt wird.
'. so daß sich die behandelten Teile von den übrigen Teilen der Fläche abheben und insbesondere bei Tag eine andere Färbung zeigen als bei Nacht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnimuen

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff, bei welchem die retroreflektierenden Formelemente auf seiner dem Lichteinfall abgewandten Seite angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in einem den Formelementen (12) vorgelagerten, dem Lichteinfall zugewandten Bereich des Materials ein Farbstoff oder Farbstoffgemisch über die gesamte Vorderfläche (14) verteilt eingebracht oder aufgebracht ist, welcher bzw. welches einen fluoreszierenden Farbstoff aus der Gruppe der Rhodamin- und Fluoreszeinfarbstoffe enthält.
2. Retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff, bei welchem die retroreflektierenden Formelemente auf seiner dem Lichteinfall abgewandten Seite angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in einem den Formelementen (12) vorgelagerten, dem Lichteinfall zugewandten Bereich des Materials ein Farbstoff oder Farbstoffgemisch über die gesamte Vorderfläche (14) verteilt eingebracht oder aufgebracht ist, welcher bzw. welches aus etwa 1 bis 2 Gewichtsteilen eines Rhodaminfarbstoffes und einem Gewichtsteil eines lichtdurchlässigen orangefarbenen Farbstoffs besteht.
3. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Farbstofi oder das Farbstoffgemisch mindestens in dem dem Lichteinfall ζ gewandten Bereich des Materials befindet.
4. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderfläche (14) im wesentlichen eben ist und daß sich der Farbstoff bzw. das Farbstoffgemisch in dem Hauptkörper (10) befindet.
5. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Farbstoff oder das Farbstoffgemisch ausschließlich in einem auf die Vorderfläche (14} des Hauptkörpers (10) aufgebrachten Überzug (36) befindet.
6. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rhodaminfarbstoff »Rhodamin B Extra«, ein Kondensationsprodukt von M-Diäthylaminophenol mit Phthalsäureanhydrid Colourindex No. Basic Violet K) und Colourindex Structure No. 45170, und der lichtdurchlässige orangefarbene Farbstoff »Amaplast Orange LFP«,ein Aminoplast mit der Farbindex Nr. - Solvent Orange 60, ist.
7. Retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff, bei welchem die retroreflektierenden Formelemente auf seiner dem Lichteinfall abgewandten Seite angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Vorderfläche eines den Formelementen (12) vorgelagerten, dem Lichteinfall zugewandten Bereich des Materials ein Fluoreszeinfarbstoff aufgebracht ist.
8. Retroreflektierendes Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluoreszeinfarbstoff »Fluorol 7GA«, ein Xanthenderivat mit der Farbindex Nr. Fluorescent Brightener Nr. 75, ist.
Die Erfindung bezieht sich auf retroreflektierendes Material aus transparentem Kunststoff, bei welchem die retroreflektierenden Formelemente auf seiner dem Lichteinfall abgewandten Seite angeordnet sind. > ι Seit liem Aufkommen retroreflektierender Materialien, das heißt von Materialien, die den größten Teil der in sie eintretenden Lichtstrahlen längs einer dazu im wesentlichen parallelen Bahn in Richtung auf die Lichtquelle zurückwerfen, werden diese Materialien
ι» in großem Umfang auf den verschiedensten Gebieten verwendet, zum Beispiel bei Markierungstafeln zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie bei Dekorationen, die als Blickfänger wirken sollen. Ein retvoreflektierendes Material der eingangs genannten Art ist
is aus der US-PS 2380447 bekannt, bei dem sowohl bei Tageslicht als auch bei künstlichem Licht eine Lichtreflexion gleicher Färbung erfolgt. Aus der DE-OS 1646 251 ist ein aus Würfeleckenprismen bestehendes retroreflektierendes Material bekannt, das in gefärb-
-'« tem Zustand sowohl bei Tageslicht als auch nachts bei künstlichem Licht sein farbiges Aussehen beibehält. Aus der US-PS 3253 146 ist ein retroreflektierendes Material bekannt, das bei Tage eine andere Färbung zeigt als bei Nacht. Bei diesem Material ist
2i der bei Tag wirksame fluoreszierende Farbstoff in Form von feinen Pigmenten in einer transparenten Bindeschicht verteilt angeordnet, in der zur Retroreflexion außerdem eine Anzahl unüberzogener durchsichtiger Glaskugeln neben einer Anzahl mit Kunst-
jo stoff überzogener undurchsichtiger Kugeln eingebettet ist. Zur Erzielung des Unterschiedes des Tag-Nachteffektes muß bei diesem Material zusätzlich ein zweites, vom ersten getrenntes Farbpigment, zum Beispiel Chromgelb, angeordnet sein. Aufgrund die-
r> ses aufwendigen Aufbaues des Materials ist die Rückstrahlung des Lichtes erheblich behindert, was zu einer Schwächung des gewünschten Farbeffektes führt. Ferner ist es aus der AT-PS 179372 bekannt, auf eine farbige Grundfläche Glasperle:! oder ähnliche farb-
4ii lose Körner aufzubringen, wobei zur Färbung der Grundfläche ein Fluoreszenzfarbstoff verwendet wird. Wird dabei ein Fluoreszenzfarbstoff verwendet, der durch sichtbares Licht erregbar ist, dann ergeben sich sowohl bei Tag als auch bei Nacht die gleichen Sicht-
r> farben. Wird ein Fluoreszenzfarbstoff verwendet, der durch ultraviolettes Licht erregt wird, dann ergibt sich nur bei Tageslicht eine Fluoreszenz, bei Nacht hingegen erfolgt allenfalls eine Reflexion des Scheinwerferlichtes ohne Änderung der Färbung. Will man jedoch
,Ii auch bei Nacht die Fluoreszenz ausnutzen, dann ist die gleichzeitige Benutzungeines Ultraviolettstrahlers unbedingt erforderlich. Auch in diesem Fall ergibt sich sowohl bei Tag als auch bei Nacht die gleiche Farbe. Schließlich ist noch aus dem DT-GM 1689721 ein
-,ι Leuchtband bekannt, das bei Dunkelheit Anwendung finden kann. Es besteht aus einer mit phosphoreszierenden Farben angereicherten Deckfolie sowie einer Trägerfolie aus Kunststoff. Nach einer Ausführungsform kann zwischen der leuchtenden Deckfolie und
Mi der eingefärbten Trägerfolie reflektierendes Pulver beliebiger Herkunft eingebracht sein. Fluoreszierende Farbstoffe werden hier nicht verwendet, vielmehr handelt es sich um nachleuchtende Farben bzw. um radioaktive Leuchtfarben, deren Gehalt an radioakti-
(,■-, ver Substanz das Pigment zum Leuchten anregt. Mittel zur Erzielung von Retroreflexionen sind nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein re-
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