DE2355358A1

DE2355358A1 - Aufwickelvorrichtung fuer einen sicherheitsgurt

Info

Publication number: DE2355358A1
Application number: DE19732355358
Authority: DE
Inventors: Karl Dipl Ing Dr Bauer; Axel Dipl Ing Fritzsche
Original assignee: Audi NSU Auto Union AG; Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 1973-11-06
Filing date: 1973-11-06
Publication date: 1975-05-07

Description

AUDI NSU AUTO UNION Ingolstadt, den 5. November 1973 Aktiengesellschaft Si/re. IP 1327 8070 Ingolstadt
Postfach 220

Aufwickelvorrichtung für einen Sicherheitsgurt

Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufwickelvorrichtung für einen Sicherheitsgurt mit einer gegen Ablaufen des Gurtes sperrbaren Wickelrolle.

Bei einer solchen handelsüblichen Aufwickelvorrichtung von sogenannten Automatikgurten kann bei einer hohen Zugbelastung nach dem Sperren der Wickelrolle noch eine Gurtlänge von etwa 100 150 mm von der Wickelrolle ablaufen, da sich der von der Gürtwickelfeder relativ locker aufgerollte Gurtwickel festzurren läßt. Dabei nimmt der Gurt eine hohe Belastung durch die Verzögerungskräfte erst allmählich wirksam auf. Die zu schützende Person kommt also erst nach einem größeren Verzögerungsweg zur Ruhe, wodurch die Gefahr besteht, daß die Person am Lenkrad, der Frontscheibe oder der Instrumententafel aufschlägt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abwickelvorrichtung zu schaffen, die den Gurt blockiert_;ohne daß noch eine größere, durch das Festzurren des Gurtwickels bedingte Gurtlänge abläuft.

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Die erfindungsgemaße Lösung besteht darin, daß der von der sperrbaren Wickelrolle ablaufende Gurt über eine sperrbare Vorgelegerolle herumgeführt wird, wobei die beiden Rollen achsparallel zueinander angeordnet sind. Der die Rollen umschlingende Gurt kreuzt zwischen den Rollen die gedachte Ebene der Rollenachsen. Die Vorgelegerolle umschlingt der Gurt in Form einer Schleife. Dadurch wird erreicht, daß der Gurt mit dem größtmöglichen Umschlingungswinkel auf der Vorgelegerolle liegt. Wird nun der Gurt plötzlich von Verzögerungskräften belastet, so sperrt die Wickelrolle den Ablauf des Gurtes. Gleichzeitig blockiert auch die Vorgelegerolle durch eine von einem Trägheitsfühler ausgelöste Zahnrastensperre, die aus Platzgründen auch in der Vorgelegerolle angeordnet sein kann. Zwischen der Oberfläche der Vorgelegerolle und dem diese umschlingenden Gurtteil kann sich ein Reibschluß aufbauen, der den durch Festzurren des Gurtwickels auf der Wickelrolle noch ablaufenden Gurt bremst.

Eine Vergrößerung der Unischlingungsreibungskraft wäre durch eine die Reibwirkung vergrößernde Ausbildung an der Umfangsoberflache der Vorgelegerolle möglich, z.B. durch ein Aufrauhen. Weiterhin könnte die Vorgelpgerolle auch mit einem Bremsbelag versehen werden.

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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Vorgelegerolle in einem Führungskäfig drehbar gelagert sein. Der Führungskäfig kann im Gehäuse der Aufwickelvorrichtung um einen ideellen Drehpunkt, in Zugrichtung des von der Vorgelegerolle ablaufenden Gurtes, schwenkbar angeordnet sein.

Weiterhin ist es möglich, in Schwenkrichtung nahe der Auflaufzone des Gurtes auf die Vorgelegerolle, am Gehäuse einen Bremsklotz zu befestigen.

Bei einer plötzlichen Zugbelastung am Gurt kann der Führungskäfig mit der Vorgelegerolle somit eine Schwenkbewegung gegen den Bremsklotz ausführen. Die Vorgelegerolle wird mit einem anliegenden Gurtteil gegen den Bremsklotz gepreßt, wodurch ein zusätzlicher, die Umschlingungskraft beeinflussender Reibschluß entsteht.

Der Führungskäfig kann auf einer zur Gurtzugrichtung parallelen Wand des Gehäuses der Aufwickelvorrichtung und auf der dem auf die Vorgelegerolle auflaufenden Gurt zugewendeten Seitenfläche des Bremsklotzes verschiebbar angeordnet sein.

So wird auf einfache und platzsparende Weise eine Führung iüt die Schwenkbewegung erreicht. Vorgelegerolle und Führungskäfig ergeben ein starres Gebilde, bei dem sich durch entsprechende

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Gestaltung der Gleitflächen die Lage des ideellen Drehpunktes verschieben läßt. Durch entsprechende Lage des ideellen Drehpunkts läßt sich das Verhältnis zwischen Gurtzugkraft und
Klemmkraft am Bremsklotz so wählen, daß der Gurt an der Vorgelegerolle in Selbsthemmung gerät und der Gurtwickel auf der Wickelrolle nicht mehr höher belastet wird.

Anhand der Zeichnungen soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Aufwickelvorrichtung

mit der Vorgelegerolle in sperrender Stellung ,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Aufwickelvorrichtung.

Die Aufwickelvorrichtung 1 weist ein starres Gehäuse 2 auf,
in dem die Wickelrolle 3 und der Führungskäfig 4 mit der Vorgelegerolle 5 angeordnet sind.

Der Gurt 6 ist auf der sperrbaren Wickelrolle 3 aufgerollt und wird von dieser über die Vorgelegerolle 5 herumgeführt. Dabei kreuzt das zwischen den beiden Rollen 3 und 5 liegende Gurtteil die gedachte Ebene der parallelen Rollenachsen. Der Gurt umschlingt die Vorgelegerolle 5 in Form einer Schleife, wodurch der größtmögliche Umschlingungswinkel erzielt wird.

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Die Vorgelegerolle 5 wird über eine Zahnrastensperre 7, die von einem Trägheitsfühler 8 auslösbar ist, bei auftretenden Verzögerungskräften blockiert. Aus Platzgründen ist die Zahnrastensperre 7 in der Vorgelegerolle 5 untergebracht.

Die Vorgelegerolle 5 ist im Führungskäfig 4 drehbar gelagert. Führungskäfig 4 und Vorgelegerolle 5 ergeben ein starres Gebilde.

Der Führungskäfig 4 wird im Gehäuse 2 der Aufwickelvorrichtung 1 angeordnet. Darin läßt sich der Führungskäfig 4 um einen ideellen Drehpunkt 9 in Zugrichtung des Gurtes 6 schwenken. In der Nähe der Auflaufzone des Gurtes 6 auf die Vorgelegerolle 5 ist ein Bremsklotz IO am Gehäuse 2 befestigt.

Der Führungskäfig 4 liegt mit einer Gleitfläche 11 an der zur Zugrichtung des Gurtes 6 parallelen Wand 12 des Gehäuses 2 und einer Gleitfläche 13 an der dem auf die Vorgelegerolle S auflaufenden Gurt 6 zugewendeten Seitenfläche des Bremsklotzes an.

Dadurch wird der Führungskäfig 4 zwangsläufig geführt und schwenkt so bei einer Bewegung in Zugrichtung des Gurtes um den ideellen Drehpunkt 9. Begrenzt wird diese Schwenkbewegung vom Bremsklotz 10. Eine Rückholfeder 14 zieht den Führungskäfig 4 bei Gurtentlastung wieder in seine Äusgangslage zurück.

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Als Anschlag dient dabei ein Bolzen 15 auf dem der Führungskäfig 4 in einem Langloch 16 gleiten kann, wobei der Führungskäfig 4 dadurch gleichzeitig vor dem Herausfallen aus dem Gehäuse 2 gesichert wird. Zwischen dem Bolzen 15 und dem Langloch 16 ist soviel Spiel vorhanden, daß die Schwenkbewegung nicht beeinflußt wird.

Wird nun der Gurt 6 plötzlich durch Verzögerungskräfte belastet, blockieren gleichzeitig die Wickelrolle 3 und die Vorgelegerolle 5 ihre Drehung.

Von der Gurtkraft, die sich beim Festzurren des Gurtwickels an der gesperrten Wickelrolle 3 aufbaut, wird der Führungskäfig 4 mit der Vorgelegerolle 5 gegen den Bremsklotz 10 gepreßt, wobei das dazwischen liegende Gurtteil eingeklemmt wird. Mit steigender Klemmkraft am Bremsklotz 10 nimmt auch die Umschlingungsreibungskraft an der Vorgelegerolle 5 zu. Der Führungskäfig 4 stützt sich an den anliegenden Gleitflächen 11 und 13 gegen den Bremsklotz 10 ab, sodaß bei entsprechender Wahl des Verhältnisses der Gurtzugkraft zur Klemmkraft durch die Lage des ideellen Drehpunktes 9 der Gurt in Selbsthemmung gerät. Der Gurtwickel an der Wickelrolle 3 wird dann nicht mehr höher belastet, wodurch ein Festzurren des Gurtwickels und somit ein weiterer Gurtablauf verhindert wird.

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Da die Reibkraft in ein längeres Gurtteil eingeleitet wird, verringert sich die Gefahr, daß der Gurt 6 an der Stelle der Krafteinleitung reißt.

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Claims

AUDI NSU AUTO UNION Ingolstadt, den 5. November 1973 Aktiengesellschaft Si/re. IP 1327 Ingolstadt £> Postfach 220 Pat entanspriiche

1. /Aufwickelvorrichtung für einen Sicherheitsgurt mit einer gegen Ablaufen des Gurtes sperrbaren Wickelrolle, dadurch gekennzeichnet, daß der von der sperrbaren Wickelrolle (3) ablaufende Gurt (6) über eine sperrbare Vorgelegerolle (5) herumgeführt ist, wobei die Rollen (3 und 5) achsparallel zueinander angeordnet sind.

2. Aufwickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Rollen (3 und 5) umschlingende Gurt (6) zwischen den Rollen (3 und 5) die gedachte Ebene der Rollenachsen kreuzt und der Gurt in Form einer Schleife auf der Vorgelegerolle (5) anliegt.

3. Aufwickelvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorgelegerolle (5) in einem Führungskäfig (4) drehbar gelagert ist und der Führungskäfig (4) um einen ideellen Drehpunkt (9) in Zugrichtung des von der Vorgelegerolle (5) atalaufenden Gurtes (6) schwenkbar im Gehäuse (2) der Aufwickelvorrichtung (l) angeordnet ist und in Schwenkrichtung nahe der Auflaufzone des Gurtes (6) auf die Vorgelegerolle (5) ein Bremsklotz (lO) angeordnet ist.

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4. Aufwickelvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskäfig (4) auf einer zur Gurtzugrichtung im wesentlichen parallelen Wand (ll) des Gehäuses (2) und der dem auflaufenden Gurt (6) zugewendeten Seitenfläche des Bremsklotzes (lO) verschiebbar angeordnet ist.

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