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Verfahren und Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von Butter.
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Von der portionsweisen Herstellung von Butter in Butter -fertigern
ist es bekannt, das abschliessende Kneten bei einem passenden Unterdruck von beispielsweise
2G-30 cm/Hg vor sich gehen 2U lassen. Hierdurch wird der Luftgehalt der Butter herabgesetzt
und dadurch eine Verbesserung der Konsistenz der Butter erreicht. Die Unterdruckbehandlung
und das Kneten dauern eine gewisse Zeit, z.B.
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eine halbe Stunde bis zu einer Stunde.
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Bei der kontinuierlichen Herstellung von Butter ist es bekannt, das
Ausbuttern in einer Butterungskammer, z.B. in einem Butterzylinder vor sich gehen
zu lassen, der mit einen schnelllaufenden Schläger ausgestattet ist. Die Buttermilch
und die Butterkörner werden danach getrennt, und die Butterkörner werden anschliessend
in einer Press- und Knetabteilung weiterbehandelt.
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Zur Verbesserung der Konsistenz hat man auch während des Knetprozesses
in der kontinuierlichen Butterherstellung dienenden Maschinen die Butter einem Unterdruck
von 45-60 cm/Hg ausgesetzt, wobei man jedoch nicht ganz das gleiche Ergebnis wie
bei der portionsweisen Butterherstellung in einem Butterfertiger erreicht hat.
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Zweck der Erfindung ist es, die Konsistenz der gemäss dem oben angegebenen
kontinuierlichen Verfahren hergestellten Butter weiter zu verbessern, was erfindungsgemäss
dadurch erreicht wird, dass die Butter nach der normalen Beendigung des Knetens
in einer Expansionskammer einem weiteren, schwachen Kneten in einem Zeitraum von
im wesentlichen 10 bis 45 Minuten gleichzeitig damit ausgesetzt wird, dass sie dem
Einfluss eines Unterdrucks von im wesentlichen 20-60 cm/Hg ausgesetzt wird.
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Durch den zusätzlichen Knetvorgang unter den angegebenen Bedingungen
lassen sich überraschende Qualitätsverbesserungen der hergestellten Butter erreichen.
Diese sind u.a. darauf zurückzuführen, dass sich durch die Anwendung des erfindungsgemässen
Verfahrens eine besonders gute Verteilung des in der Buttermasse enthaltenen Wassers
sowie eine besonders weitgehende Entlüftung der Buttermasse erreichen lässt. Hinzu
kommt dass sich während des zusätzlichen Knetvorganges in der Butter ein Kristallgitter
bilden kann, das sich bei den bisher üblichen Verfahren erst in der fertig verpackten
Butter mit dem Ergebnis bildet, dass die Butter schlecht streichbar wird. Die durch
die Anwendung der vorliegenden Erfindung somit vorgezogene Kristallgitterbildung
bedeutet, dass die Möglichkeit besteht, das Gitter vor der endgültigen Verpackung
der Butter durch mechanische Einflüsse seitens einer Butterförderpumpe oder eines
Mixers noch zu einem Netz von feinerer Struktur zu zerschlagen, wodurch die Streichfähigkeit
und Formbeständigkeit der Butter wesentlich erhöht wird. Ausserdem kommt es durch
die erz in dungsgemäss vorgeschlagene Behandlung zu einem Aussagen von flüssigem
Fett aus den Butterkörnern, die danach von einer Fetthaut wmschlossen werden, wodurch
sich die Streichfähigkeit der Butter ebenfalls erhöht.
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Das erfindungsgemässe Verfahren kann mit besonderem Vorteil bei der
kontinuierlichen Herstellung von gesalzener Butter angewendet werden, weil die Haltezeit
in der extra Knetabteilung die Möglichkeit für eine vollständige Verteilung des
Salzes in der Butter gibt.
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Das erfindungsgemässe Verfahren hat ebenfalls den Vorteils dass man
nicht mit einem tiefen Unterdruck zu arbeiten braucht, weil man durch den längeren
Einfluss des Unterdrucks eine wirkungsvolle Entlüftung der Butter auch bei mässigerem
Unterdruck erreichen kann.
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Das erfindungsgemässe Verfahren eröffnet zudem Möglichkeiten für
eine differenziertere Behandlung der Butter weil es möglich wird, diejenige Zeit
zu ändern, in der die Butter in der extra Knetabteilung gehalten wird. hierdurch
erhält man eine bessere Möglichkeit zur Berücksichtigung der sich aus saisonmässigen
Einflüssen ergebenden änderungen der Zusammensetzung des Butterfettes Bei bekannten
Apparaten zur kontinuierlichen Herstellung von Butter können momentane änderungen
des prozentualen Wassergehalts der Butter auftreten. Bei der Anwendung des erfindungsgemässen
Verfahrens gleichen sich solche Schwankungen während der fortlaufenden Bearbeitung
einer verhältnismässig grossen Buttermenge aus, wodurch u.a. auch die bakteriologische
Haltbarkeit der hergestellten Butter insgesamt erhöht wird.
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Bei bekannten Maschinen zur kontinuierlichen Herstellung von Butter
setzt man die Butter einem Unterdruck von 45-6o cm/Hg in einem Teil der normalen
Knetabteilung der Maschine aus. Dieser recht tiefe Unterdruck kann Schwierigkeiten
beim Einschleusen der Butter in die Unterdruckabteilung mit sich führen, weil zu
verhindern ist, dass die Butter zu schnell eingesaugt wird, sodass der Saugstutzen
zur Aufrechterhaltung des Unterdrucks versperrt wird.
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Auch der Transport der Butter aus der Unterdruckabteilung heraus bietet
Schwierigkeiten, da es schwierig sein kann, den atmosphärischen Gegendruck mit Hilfe
der gängigen Schneckenförderer zu überwinden, und ein Aussetzen des Buttervorschubs
kann dazu führen, dass der Unterdruck am Abgangs ende der Knetabteilung unterbrochen
wird Der schnelle Betrieb einer solchen Maschine erfordert eine feine Abwägung des
Butterzu- und -abganges zu bzw. von der Unterdruckknetabteilung. Da eine Steuerung
einer solchen Maschine von Hand schwierig ist, benötigt man eine fortschrittliche
und teuere Automatik um zufriedenstellende Betriebsverhältnisse zu erreichen.
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Ein anderer Nachteil bei bekannten Maschinen zur kontinuierlichen
Herstellung von Butter ist der, dass der Bearbeitungsgrad zur Butter vorzugsweise
durch Anderung der Geschwindigkeit der Schneckenförderer reguliert wird, und hierbei
kann man jedenfalls
bei gewissen Maschinentypen riskieren, dass
sich der Wassergehalt der Butter ändert.
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Die Erfindung betrifft ausser dem Verfahren zur Anwendung bei der
kontinuierlichen Herstellung von Butter eine Anlage zur Ausübung des Verfahrens,
und diese Anlage besteht aus einer Maschine zur kontinuierlichen Herstellung von
Butter, einer Knetabteilung, die beispielsweise durch eine Pumpe mit Mitteln zur
Ausportionierung von Butter, z.B. eine Maschine zum Abmessen und zum Verpacken von
Butter verbunden ist. Die Anlage ist erfindungsgemäss dadurch eigentümlich, dass
die Knetabteilung an ihrem Abgangsende hermetisch mit einer nachfolgenden Knetabteilung
verbunden ist, die aus einem geschlossenen Behalter von einer solchen Grösse besteht,
dass sie mehr als eine 10-45-Minuten-Butterprcaduktion von der Butterherstellungsmaschine
aufnehmen kann, wobei der Behälter mit einer Unterdruckquelle verbundel ist und
an seinem Boden Knet- und Transportorgane aufweist und an seinem Abgangs ende mit
den genannten Ausportionierungsmitteln verbunden ist.
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Da der Behälter der Nachknetabteilung die angegebene Grösse aufweist,
bedeutet dies, dass er die sich über einen längeren Zeitraum erstreckende Produktion
der Butterherstellungsmaschine unter solchen Bedingungen aufnehmen kann, dass eine
ständige Bearbeitung der im Behälter gesammelten Buttermenge ohne Gefahr einer Versperrung
der Unterdruckabsaugung vor sich gehen kann. Durch die erfindungsgemässe Anlage
wird erreicht, dass die Butter unter dem Einfluss einer passenden, mässigen Knetung
in der Nachknetabteilung eine passende Zeit gehalten wird, wobei man beim Ingangsetzen
der Anlage entweder den Abgang von der Nachknetabteilung die gewünschte Zeit lang
sperrt oder einen Umlauf bewerkstelligt, sodass die Butter anstatt z.B. zur Verpackungsmaschine
zu gehen der Nachknetabteilung wieder zugeführt wird.
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Die erfindungsgemässe Anlage eignet sich besonders zur Herstellung
gesalzener Butter, weil man während des Aufenthalts der Butter in der Nachknetabteilung
eine gute Verteilung des Salzes erreicht.
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Die lange Durchlaufzeit der Butter durch die Nachknetabteilung führt
mit sich, dass man keinen so tiefen Unterdruck wie bei der Unterdruckbehandlung
in der Knetabteilung in den bekannten Maschinen zur kontinuierlichen Herstellung
von Butter benötigt. Man hat somit
die Möglichkeit, ein gutes Ergebnis
schon von einem Unterdruck von 20 cm/Hg an zu erreichen, während man in der Unterdruckknetabtcllung
bei bekannten Maschinen zur kontinuierlichen Herstellung von Butter mindestens einen
Unterdruck von 45 cm/Hg benötigt.
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Die verhältnismssig grosse Buttermenge in der Nachknetabt;eilung
macht es möglich, dass diese einen Zufuhrtrog ersetzt, der normalerweise einer Butterverpackungsmaschine
zugeordnet wird, scdass die Butter durch eine am Abgangs ende der Nachknetabteilung
angebrachte Pumpe direkt in die Messkammer der Packmaschine eingeführt wird, und
es hat sich gezeigt, dass es möglich ist, Butter gleichzeitig mehreren verschiedenen
Packmaschinen zuzuführen.
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Anlagen, die eine erfindungsgemässe Nachknetabteilung enthalten,
sind gegenüber Produktionsschwankungen unempfindlich. Ein kurzzeitiges Stillsetzen
der Butterverpackungsmaschine braucht sofrit kein Umsteuern oder Stillsetzen der
kontinuierlichen Butterherstellungsmaschine zur Folge zu haben. Ahnliches gilt,
wenn die Butterherstellungsmaschine vorübergehend stillgesetzt wird, indem die Nachknetabteilung
dann als Vorrat für die Butterverpackungsmaschine wirkt.
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Ist man der Meinung, dass die Haltezeit nach einem solchen.
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Auf enthalt ungewünscht lang wird, kann man die Geschwindigkeit der
Verpackungsmaschine steigern, bis das gewünschte Gleichgewicht wieder erreicht ist.
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Im ganzen gesehen bedeutet die Nachknetabteilung, dass es während
des Betriebes leichter ist, die in der Produktionslinie vor und nach der Nachknetabteilung
angebrachte empfindlichere Apparatur einzustellen und nachzuregulieren.
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Die erfindungsgemäss ausgebildete Anlage ist schematisch in der Zeichnung
gezeigt.
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-1 bezeichnet das-Abgangsende einer Maschine zur kontinuierlichen
Herstellung von Butter, wobei die Maschine eine Butterungsabteilung und eine Knetabteilung,
die ohne Unterdruck arbeitet, enthält. Das Ende 1 ist durch ein Rohr 2 hermetisch
mit einer Nachknetabteilung 3 verbunden. Die Nachknetabteilung 3 ist an eine Butterpumpe
4 angeschlossen, die durch ein Rohr 5 mit einer Butterverpackungsmaschine 6 verbunden
ist. Zwischen der Pumpe 4 und der Butterverpackungsmaschine 6 kann in die Rohrleitung
5 ein Buttermixer 7 der bekannten Art eingeschaltet sein.
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Die Nachknetabteìlung 3 besteht aus einem geschlossenen BL-hälter
8, der an seinem Boden ein Knet- und Förderorgan 9 aufweist, welches über ein Getriebe
10 von einem Motor 11 angetrieben ist, der vorzugsweise stufenlos regulierbar ist.
Der Behälter 8 weist eineInspektionsluke 12, ein Schauglas 13 und einen Stutzen
für den Unterdruckanschluss 14 auf. Am Abgangs ende der Buttermaschine 1 ist ein
Stellschieber 15 angebracht.
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In der gezeigten Anlage ist die Butterverpackungsmaschine 6 mit einer
Regelvorrichtung 16 versehen die die Butterpumpe 4 steuert, wobei die Butter von
der Vorrichtung 16 direkt in die Messkammer der Butterverpackungsmaschine geleitet
wird.
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Bei Anlagen mit einer erfindungsgemässen Nachknetabteilung ist es
möglich, mehrere Verpackungsmaschinen an ein und dieselbe Butterherstellungsmaschine
anzuschliessen entweder dadurch, dass die Nachknetabteilung mit mehreren Butterpumpen
ausgestattet wird, oder dadurch, dass man die Regelvorrichtung 16 mit einer Verzweigung
ausstattet und auf diese Weise mehr als eine Verpackungsmaschine 6 anschliesst.
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Bei dem in der Zeichnung gezeigten Beispiel besteht das Knet-und
Förderorgan 9 aus einem Schneckenförderer, der erfahrungsgemäss eine gewisse Knetwirkung
hat, jedoch kann man im Rahmen der Erfindung das Knet- und Förderorgan auch auf
eine andere Weise ausbilden oder auch den Schneckenförderer durch andere Knetorgane
ergänzen.