DE234543A - - Google Patents

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DE234543A
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Wenn man elektrische Entladungen in einer verdünnten Atmosphäre eines beliebigen Gases auf eine Flüssigkeit unmittelbar wirken läßt, so unterliegt letztere einer Polymerisation ihrer Moleküle. Behandelt man in dieser Weise pflanzliche oder tierische Öle, so erfahren dieselben eine so beträchtliche Erhöhung der Viskosität, daß man durch ihre Mischung mit flüssigen Mineralölen wertvolle Schmieröle erhält.
Wenn man aber rein pflanzliche oder tierische öle verdickt, so bilden sich, sobald man eine Verdickung überschreitet, die ungefähr yo ° Engler entspricht, gelatinöse Produkte; das öl gerinnt gewissermaßen zu einer dicken Masse, die sich nicht filtrieren sowie weiterverarbeiten läßt. In der Praxis muß man also die Viskosität von 70 ° Engler innehalten. Vermischt man ein solches öl mit 50 Prozent Mineralöl, so sinkt die Viskosität bis unter 300 Engler.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren, durch welches die oben erwähnten Übelstände dadurch behoben werden, daß man Gemische von Mineralölen mit pflanzlichen und tierischen Ölen in einer verdünnten Atmosphäre eines beliebigen Gases der Einwirkung elektrischer Entladungen unterwirft, wodurch die Bildung von Stearin herabgesetzt wird und viskose Produkte mit hohem Mineralölgehalt erhalten werden, die sich zur Herstellung von Schmiermitteln vorzüglich eignen. Man kann auf diese Weise öle gewinnen, die bei der Temperatur von 50 ° eine Viskosität von 1730 Engler aufweisen.
Die Verdickung wird zweckmäßig in einem wie in Fig. 1 und 2 der Zeichnung veranschaulichten Apparat ausgeführt. Derselbe besteht aus einer Trommel α (in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 in einem Querschnitt gezeigt), in welcher auf einer gemeinschaftlichen Achse eine Reihe von Platten oder Scheiben mit gegenseitigem Abstand von einigen Millimetern angeordnet sind, die abwechselnd aus Metall und aus Glas oder einem anderen geeigneten Stoff bestehen. Von den Metallscheiben b sind die ungeradzahligen unter sich und mit dem einen Pol einer Elektrizitätsquelle durch einen Leiter f verbunden; ebenso sind die geradzahligen Metallscheiben unter sich und mit dem entgegengesetzten Pol durch einen Leiter g in Verbindung. Die Glasscheiben c haben einen größeren Durchmesser als die Metallscheiben.
Die Trommel wird vermittels Riemscheibe d in Drehung versetzt und ist auf der Innenwandung parallel zur Achse mit Schöpfrinnen e besetzt.
Selbstverständlich kann dieser Apparat in verschiedenen Größen gebaut werden, um ein mehr oder weniger großes Quantum Öl aufnehmen zu können. Die Verdickung muß unter folgenden Bedingungen stattfinden. Es sei ein Apparat gegeben, dessen Größe z. B.
so bemessen ist, daß er, wenn man 200 kg einer z. B. 50 Prozent tierisches öl und 50 Prozent Mineralöl enthaltenden Mischung einführt, bis zu einem gewissen Abstand vom Plattensystem gefüllt ist. Die in den Apparat eingeführte Gemischmenge muß in jedem Falle genügend sein, um ein gutes Begießen der Platten zu sichern. Darauf wird in dem Apparat Luftverdünnung erzeugt, bis der Druck, unter welchem das verbleibende Gas sich befindet, nur noch 1Z10 Atmosphäre beträgt, wenn möglich noch weniger. Nachdem der Apparat in Drehung versetzt ist, läßt man einen Strom von ungefähr 8 bis 10 KiIowatt hindurchgehen und läßt denselben mehr oder weniger lange wirken, je nach den Eigenschaften des Öles und dem angewendeten Strom.
Die Entladung wirkt auf die ölmischung so ein, daß man die Verdickung des Öles ohne Bildung einer gelatinösen Masse viel weiter führen kann, als wenn das Öl ohne Zusatz von Mineralöl benutzt wird; es wird auf diesem Wege möglich, eine Viskosität von etwa 170 ° Engler ohne Nachteil zu erreichen. Da das eine Viskosität von 170 ° Engler aufweisende Produkt aber für viele Verwendungszwecke zu viskos ist, wird es in den meisten Fällen noch weiter mit Mineralöl vermischt, wodurch eine bedeutende Ersparnis an viskosem öl erzielt wird.
Ein Beispiel wird genügen, um dieses klarzumachen.
Wenn man ungefähr 15 Prozent des 1700 Viskosität zeigenden Produktes mit 85 Prozent russischem Mineralöl von 6,6° Viskosität vermischt, so erhält man ein Öl mit einer Viskosität von 12° bei 500 C. Um dieselbe Viskosität von 12° mit reinen, zu 700 Engler verdickten pflanzlichen oder tierischen ölen zu erzielen, muß man von diesen eine Menge gleich etwa 30 Prozent zusetzen. Man hat somit in dem die gleiche Viskosität aufweisenden Endprodukt im ersten Falle ungefähr 15 Prozent pflanzliches oder tierisches Öl, im zweiten Falle dagegen 30 Prozent.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Umwandlung von flüssigen ölen in viskose, zur Herstellung von Schmierölen geeignete Produkte, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch von pflanzlichen oder tierischen Ölen oder beiden zusammen mit Mineralöl in einer verdünnten Atmosphäre eines beliebigen Gases der Einwirkung elektrischer Entladungen aussetzt.
    Hierzu i Blatt Zeichnungen.

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