DE3610496C2 - Schwimmdachtank - Google Patents
SchwimmdachtankInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B08—CLEANING
- B08B—CLEANING IN GENERAL; PREVENTION OF FOULING IN GENERAL
- B08B9/00—Cleaning hollow articles by methods or apparatus specially adapted thereto
- B08B9/08—Cleaning containers, e.g. tanks
- B08B9/093—Cleaning containers, e.g. tanks by the force of jets or sprays
- B08B9/0933—Removing sludge or the like from tank bottoms
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schwimmdachtank mit einem auf Dachstützen
in Abhängigkeit von der Behälterfüllung höhenbeweglich geführten
Schwimmdach, wobei das Schwimmdach die Dachstützen mit vorgegebenem
Führungsspiel umgebende Führungsrohrabschnitte aufweist und die Dach
stützen wahlweise gegen Reinigungslanzen mit Druckleitungsanschluß zum
Einspeisen von Rohöl austauschbar sind.
Bei dem Transport und der Lagerung von Rohölen setzen sich in den
einzelnen Systemen sog. "SLUDGES" ab. Diese bestehen in der Hauptsache
aus Paraffinen und asphaltartigen Rückständen, die eine klebrige Masse
bilden und nicht pumpbar sind. Das Entfernen und Entsorgen dieser
Rückstände ist mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden.
In den Tankschiffen hat man in neuerer Zeit das Problem dadurch ge
löst, daß während der Reise ein Teil der Transportmenge durch Um
pumpen in Bewegung gehalten wird. Man verhindert jetzt zwar eine
Rückstandsbildung im Schiff, gibt diese Rückstände aber an die Land
tanks weiter, die nun noch stärker als früher dazu neigen, Rückstände
anzusammeln. In Landtanks mit Durchmessern von 50 m sind unpumpbare
Sludge-Mengen von 500 bis 1000 t keine Seltenheit. Diese Rückstände
müssen spätestens dann beseitigt werden, wenn diese den Saugstutzen
am Tank überdecken, oder aber eine notwendige Reparatur oder Begehung
des Tanks erforderlich ist. Steht eine Tankreinigung nun einmal an, so
wird es unter dem Gesichtspunkt, daß man hier nicht von einem humanen
Arbeitsplatz sprechen kann, in der Regel sehr schwierig, das notwendige
Personal zu finden, welches bereit ist, die Rückstände mit Schaufel und
Schubkarre aus dem Tank herauszuholen.
Neben den gesundheitlichen Gefahren für das Reinigungspersonal, fallen
hunderte von Tonnen an Mineralölrückständen zur Entsorgung an. Was
praktisch nur durch ein Verbrennen geschehen kann.
Hierbei muß man von folgenden Kosten ausgehen:
Der durchschnittliche Preis für das Entfernen von 1 m3 Sludge aus einem
Landtank liegt im Durchschnitt bei 400 DM/m3. Hinzukommen noch
Verbrennungskosten von rd. 150 DM/m3. Es muß mit Gesamtkosten von
550 DM/m3 gerechnet werden, d. h., für eine Rückstandsmenge von
500 m3 müssen Kosten in Höhe von rd. 275 000 DM aufgebracht werden.
Dabei ist vollkommen außer acht gelassen, daß der zur Vernichtung ge
brachte Rohölrückstand an sich selbst noch einen Wert darstellt. Würde
man diesen Rohölrückstand verflüssigen, so könnte man ihn selbst mit
4 $/Barrel einsetzen. Dies ergibt bei einer Gesamtmenge von 500 t
rd. 12 500 $, die dem Betreiber des Tanks verlorengehen.
Neben diesen hohen Reinigungs- und Entsorgungskosten steht der Tank
über Wochen oder sogar Monate dem Produktionsbetrieb nicht zur Ver
fügung. Hinzukommt, daß bei diesem jetzigen Reinigungsverfahren,
hochwertige Ware, die noch ohne weiteres verwendet werden könnte,
einer teuren Vernichtung zugeführt wird.
Die obigen Reinigungsprobleme sind nicht neu. Zu einer befriedigenden
Reinigungslösung, diese Rückstände einer Verarbeitung zuzuführen, ist
man bisher nicht gekommen. Versuche, diese Rückstände mit Lösungs
mitteln zu verflüssigen, scheiterten immer wieder am Widerstand der
Raffineure, da durch das Zusetzen von Lösungsmitteln die Zusammen
setzung des Rohöls verändert wird, so daß sich die Produktionspalette
ändert, teilweise sogar Störungen in den einzelnen Anlageteilen auftreten
können.
Auch das Einbringen von Dampf in den Sludge brachte nicht den er
wünschten Erfolg. Hierdurch konnte man zwar einen Teil der Rückstände
verflüssigen und somit pumpbar machen und ein leichteres Entfernen
der Tankrückstände erreichen. Jedoch erhöhte sich die Abfallmenge durch
den kondensierenden Wasseranteil des Dampfes und somit die zu ver
nichtende Rückstandsmenge. Dadurch stiegen die Vernichtungskosten an
und lagen jetzt höher als die Kosten für ein manuelles Entfernen der
Tankrückstände.
Eine weitere Möglichkeit, diesen Rückstand zu verflüssigen, war das
Zumischen von Rohölen, welches unter Druck in den Sludge eingebracht
wurde. Hier hat ein Mischungsverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 4, je nach
der eingesetzten Rohölsorte, die Rückstände wieder soweit verflüssigt,
daß sie pumpbar waren und dann einer Weiterverarbeitung in der
Raffinerie zugeführt werden konnten. Hierbei traten aber folgende
Probleme auf, die bis zum heutigen Tage noch nicht gelöst sind.
Alle Rohöltanks mit Durchmessern von 50 bis 100 m, haben nur eine sehr
geringe Anzahl von Mannlöchern, durch die man Reinigungsgeräte in den
Tank einbringen kann. Kleinere Öffnungen mit einem Durchmesser von
90 mm stehen in einer größeren Anzahl zur Verfügung, diese entstehen,
wenn man die einzelnen Tankdachstützen herausnimmt. Durch diese
Öffnungen wurden in der Vergangenheit Reinigungslanzen eingebracht,
von denen aus unter Druck Rohöl in den Sludge gedrückt wurde. Das
zeigt Fig. 1. Um Explosionen zu verhindern, hat man die Leerräume der
Tanks mit Inertgas gefüllt. Mit diesem Verfahren hat man in unmittel
barer Nähe der Reinigungslanze ausreichend gute Reinigungserfolge nach
weisen können. Da diese Öffnungen von 90 mm ⌀ jedoch nur in einer Ent
fernung von ca. 7 m vorhanden sind, war bei keinem der Versuche der
Druck so groß, daß der Rohölstrahl auch in Entfernungen von 2,50 bis
3,50 m eine innige Vermischung mit dem Sludge eingehen konnte. Das
heißt, nur im Lanzenradius von 1,00 bis 1,50 m wurde eine gute Reini
gung nachgewiesen, danach konnten die Rückstände nicht mehr durch
mischt werden. Es ist naheliegend, daß man versucht, den
Rohöldruck in der Reinigungslanze zu erhöhen, um auch die
weiter entfernten Sludgemengen zu erreichen. Hiermit ist
man aber allgemein gescheitert, da die Reinigungskraft
eines Rohölstrahls mit der Entfernung in der 3. Potenz
abnimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsge
mäßen Schwimmdachtank zu schaffen, dessen schnelle und
einwandfreie Reinigung unter Reduzierung von Gesundheits-
und Gefahrenrisiken möglich ist, wobei im Zuge der Entsor
gung der sich absetzenden Rückstände ein verarbeitungs
fähiges Produkt gewonnen wird und Transport- sowie
Vernichtungskosten entfallen.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem Schwimmdachtank
der eingangs beschriebenen Ausführungsform dadurch, daß in
die Führungsrrohrabschnitte Kammerquerschnitte bildende Füh
rungsstelzen einsetzbar sind, daß in den Kammerquerschnit
ten Reinigungslanzen höhenverstellbar gelagert sind, und
daß an den Reinigungslanzen einerseits und an den Führungs
stelzen andererseits Spreizstreben angelenkt sind und
dadurch die Reinigungslanzen beim Niederbewegen aus ihrer
Vertikallage aufspreizen. - Die Patentansprüche 2 bis 5
enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der beanspruchten
Maßnahmen.
Nach Lehre der Erfindung wird eine verstellbare Reinigungs
lanze verwirklicht, die sich nach dem senkrechten Ein
bringen durch eine beispielsweise 90 mm-Öffnung seitlich so
weit verlängert läßt, daß der austretende Düsenstrahl auch
noch in einem Radius von 3,50 m zielgerichtet in den Rück
stand eingeleitet werden kann. Da die Reinigungslanze
verstellbar ist, kann auf eine Inertisierung der Tankleer
räume verzichtet werden, wenn man diese Leerräume wiederum
mit Rohöl füllt, so daß eine noch größere Durchmischung des
Rückstandes zu erwarten ist. Die so pumpbar gemachten
Sludges werden zu einem Homogenisierungs- und Mischtank
geleitet, in dem dann durch weiteres Hinzufügen von Rohöl
der von der Raffinerie gewünschte Viskositätsgrad einge
stellt wird. Das so erreichte Gemisch kann kontinuierlich
direkt in die Transferleitung vom Rohöllager zur Destilla
tionsanlage geschleust werden. Aufgrund der geringen einge
speisten und verflüssigten Sludge-Mengen wird der Raffina
tionsprozeß nicht gestört. Geht man davon aus, daß man hier
Rückstandsmengen in der Größenordnung von 10 bis 20 t/h zu
gibt, so ergibt dies bei einer Raffinerie mit einer Tages
leistung von 5000 t eine Anreicherung des Rohöls mit dem
verflüssigten Sludge von 5 bis 10%. Der verflüssigte
Sludge kann, ohne daß er wieder sofort ausfällt, in einen
Rohölzwischenlagertank gepumpt werden und hier noch einmal
vermischt werden, dadurch kann der prozentuale Zumischungs
anteil des verflüssigten Sludge für den Raffinerieprozeß
noch einmal minimiert werden.
In der Be- und Entladeleitung dieses Homogenisierungs- und
Mischtankes ist jeweils ein Filter mit einer entsprechenden
Maschenweite installiert, so daß die aufbereiteten Rück
stände frei von mechanischen Verunreinigungen sind und ge
fahrlos in den Produktionsbetrieb eingeschleust werden
können.
Die Vorteile des oben beschriebenen Verfahrens liegen bei:
- 1) Gewinnung des Rückstandes zu einem verarbeitungsfähigen Produkt,
- 2) Transport des Rückstandes zu einem verarbeitungsfähigen Produkt,
- 3) Verminderung des Gesundheits- und Gefahrenrisikos für das Reinigungspersonal,
- 4) schnellere Reinigung der Tanks und damit wieder schnelle Einsatzbereitschaft für den Betrieb,
- 5) der Kraftbedarf reduziert sich um ca. 60% gegenüber jetzigen Verfahren mit einer starren Reinigungslanze.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert; es zeigt
Fig. 1 einen Schwimmdachtank mit Dachstützen und Reini
gungslanzen herkömmlicher Ausführungsform,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1 im
Bereich einer erfindungsgemäßen Rohöleinspeisung,
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch den
Gegenstand nach Fig. 2 und
Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 2 mit aufgespreizten
Reinigungslanzen in Betriebsstellung.
In den Figuren ist ein Schwimmdachtank mit einem auf
Dachstützen a höhenbeweglich geführten Schwimmdach b darge
stellt. In eine Dachöffnung c, aus der die betreffende
Dachstütze a entfernt ist, wird eine kreuzförmige Führungs
stelze 1 eingebracht und im Führungsrohrabschnitt der
Dachstütze um 360° drehbar gelagert. In den kammerartigen
Freiflächen zwischen dem Führungsrohrabschnitt und der
kreuzförmigen Führungsstelze 1 werden höhenverstellbare
Düsenrohre 2 als Reinigungslanzen angebracht. Die Enden der
Düsenrohre 2 erhalten auswechselbare Düsen 3 mit verschie
denen Strahlvarianten. Die Düsenrohre 2 sind mit einem
flexiblen Hochdruckschlauch mit einem Führungsstück 4 ver
bunden, welches sich von oben her in dem Führungs
rohrabschnitt senkrecht verstellen läßt. Die Düsenrohre 2
werden durch Spreizstreben 5, welche am Düsenrohr 2 und an
der kreuzförmigen Führungsstelze 1 gelenkig gelagert sind,
verbunden. Wird das Führungsstück 4 nach unten geschoben,
so spreizen die Düsenrohre 2 auseinander und können unter
Nachfahren und Drehen der kreuzförmigen Führungsstelze bzw.
des Führungsstückes 4 zielgerichtet auf den zu lösenden
Rückstand gerichtet werden. Die Versorgung des Führungs
stückes 4 geschieht ebenfalls über einen flexiblen Hoch
druckschlauch.
Claims (5)
1. Schwimmdachtank mit einem auf Dachstützen höhenbeweglich geführten
Schwimmdach, wobei das Schwimmdach die Dachstützen mit vorgegebenem
Führungsspiel umgebende Führungsrohrabschnitte aufweist und die Dach
stützen wahlweise gegen Reinigungslanzen mit Druckleitungsanschluß zum
Einspeisen von Rohöl austauschbar sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Führungsrohrabschnitte Kammerquerschnitte
bildende Führungsstelzen (1) einsetzbar sind, daß in den Kammerquer
schnitten Reinigungslanzen (2) höhenverstellbar gelagert sind, und daß
an den Reinigungslanzen (2) einerseits und an den Führungsstelzen (1)
andererseits Spreizstreben (5) angelenkt sind und dadurch die Reini
gungslanzen (2) beim Niederbewegen aus ihrer Vertikallage aufspreizen.
2. Schwimmdachtank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsstelzen (1) einen kreuzförmigen Querschnitt aufweisen und unter
Bildung von vier Kammerquerschnitten in den Führungsrohrabschnitten
um 360° drehbar gelagert sind.
3. Schwimmdachtank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Kammerquerschnitte höhenverschiebbare Führungsstücke ein
gesetzt sind, an welche die Reinigungslanzen unter Zwischenschaltung
flexibler Druckleitungen angeschlossen sind.
4. Schwimmdachtank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reinigungslanzen (2) als Düsenrohre mit endseitig
auswechselbaren Düsen (3) ausgebildet sind.
5. Schwimmdachtank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spreizstreben (5) unterhalb der Führungsrohrabschnitte
an den Reinigungslanzen (2) und Führungsstelzen (1) angelenkt sind.
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