-
Vorrichtung zur Aufweitung von Trennfugen zwischen miteinander verbundenen
Teilen und gegebenenfalls Brechung einer solche Trennfugen überdeckenden Lackschicht
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufweitung von Trennfugen zwischen miteinander
verbundenen Teilen und gegebenenfalls Brechung einer solche Trennfugen überdeckenden
Lackschicht.
-
Einschichtiges Parkett aus Holzleisten wird in der Fabrik zu Einheiten
zusammengesetzt, damit das Anbringen am Verwendungsort, d.h. das Verkleben mit dem
Boden, erleichtert wird. Solche Verlegeeinheiten können beispielsweise aus Gruppen
oder Strängen quer nebeneinanderliegender Leisten bestehen, welche auf der Unterseite
durch Verbindungsmittel, z.B. Drähte in eingefrästen Nuten, zusammengehalten werden.
Zur Verbindung sind noch andere Mittel möglich, z.B. aufgeklebte Streifen aus biegbarem
und dehnbarem Material.
-
Aus fabrikationstechnischen Gründen liegen die Leisten nach dem Zusammensetzen
zu diesen Einheiten zunächst praktisch fugenlos dicht und ohne Abstand nebeneinander.
Da Holz bei Feuchtigkeitsaufnahme quillt, muss die Leistengruppe bzw.
-
die Verlegeeinheit als Ganzes wachsen, wenn Feuchtigkeit einwirkt.
Wenn die Oberseite einer solchen Einheit ausserdem noch versiegelt ist, was aus
Rationalisierungsgründen häufig schon in der Fabrik vorgenommen wird, sind die Trennfugen
mit dem Lackfilm bedeckt und damit fest verbunden. Eine solche Einheit muss auch
noch als Ganzes schwinden, wenn die Feuchtigkeit abnimmt. Feuchtigkeitszu- und -abnahmen
sind beim Parkett infolge der jahreszeitlichen Klimaschwankungen unvermeidlich;
die beschriebenen Erscheinungen sind aber aus verschiedenen Gründen unerwünscht.
Beispielsweise kann sich ein solches Parkett bei Feuchtlçxeitsaufnahme aufwölben,
und bei Feuchtigkeitsabnahme können sich unregelmässig breite, ungleichmässig verteilte
Fugen zwischen den Leisten bilden, denn die beschrie--bene Verklebung durch den
Lackfiln ist ungleichmässig, und einzelne Gruppen werden miteinander verklebt bleiben.
Das sogenannte Schwindmass kann sich an einzelnen Stellen konzentrieren.
-
Die beschriebenen Erscheinungen treten nicht ein, wenn zwischen den
Leisten schmale Fugen eingebaut sind, die das Quellen jeder einzelnen Leiste ohne
Anstossen an die Nachbarleiste zulassen, und wenn die Versiegelungsschicht auf der
Oberfläche aufgebrochen ist.
-
Zweck der Erfindung ist es daher, diese engen Trennfugen aufzuweiten
und die durch den Versiegelungslack miteinander verklebten Leisten wieder voneinander
zu trennen, d.h. die die Fugen zwischen den Leisten überdeckende Schicht genau über
diesen Fugen zu brechen.
-
Dies wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung erreicht, welche
gekennzeichnet ist durch ein zwischen wenigstens zwei Rollen straff gespanntes,
elastisches Band und durch eine Walze, deren Achse so nahe dem Band angeordnet ist,
dass dieses mindestens bereits durch die zwischen ihm und der Walze einzuschieben
bestimmten Teile durchgebogen wird, um diese Teile gegen den Umfang der Walze zu
pressen.
-
Vorzugsweise ist das Band über drei Umlenkrollen gespannt und läuft
über zwei Stutzrollen, die unterhalb der Walze zwischen zwei dieser Umlenkrollen
angeordnet sind.
-
Bin Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung ist in
der beiliegenden Zeichnung dargestellt; es zeigen: Fig. 1 ein Stück einer Parkettleistengruppe
in perspektivischer Ansicht, vor der Behandlung durch die Vorrichtung, und Fig.
2 die Yorrichtun-in schematischer Seitenansicht.
-
Jede Leistengruppe besteht aus einzelnen Leisten 1. Zwei durchlaufende
Drähte 2 verbinden alle Leisten dieser Gruppe so miteinander, dass sie mit ihren
Längsseiten nebeneinanderliegen.
-
Zwischen den einzelnen Leisten sind Trennfugen 3 von äusserst geringer
Breite vorhanden.
-
Die Leistengruppe kann bereits versiegelt, d.h. mit einer Versiegelungslackschicht
4 überzogen sein, welche, da sie im Fliessverfahren aufgetragen wird (die Leistengruppe
wird unter einem Vorhang von herabfliessendem Lack durchgezogen), nach dem Erstarren
eine alle Fugen 3 überdeckende Schicht bildet.
-
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung weist ein elastisches endloses
Band 5 zur Aufnahme der Leistengruppen auf, welches zwischen drei an einem Rahmen
6 der Vorrichtung gelagerten
Umlenkrollen 7 straff gespannt ist.
Die Umlenkrollen 7 sind frei drehbar, sie besitzen keinen Antrieb. Am gleichen Rahmen
6 sind oberhalb des Bandes 5 eine Walze 8 von grossem Durchmesser auf einer Achse
9 und unterhalb des Bandes, zwischen zwei der drei Umlenkrollen 7, zwei Stützrollen
10 nahe beieinander gelagert, die sich auch direkt unterhalb der Walze befinden.
Die Achse 9 darf höchstens so weit über dem Band 5 angeordnet sein, dass der Abstand
zwischen der Walze 8 und dem Band 5 kleiner als die Dicke der zwischen dem Band
5 und der Walze 8 durchzuschiebenden Leisten ist, damit das Band 5 mindestens bereits
durch diese Leisten durchgebogen wird und diese infolge seiner Elastizität an die
Walze 8 -anpresst. Der Abstand der Achse 9 vom Band 5 kann auch geringer sein; beispielsweise
kann die Walze das Band berühren oder sogar selber bereits etwas durchbiegen, so
dass die eingeschobenen Teile diese Durchbiegung noch wesentlich verstärken und
dann unter noch höherem Anpressdruck an die Walze angelegt werden.
-
An ihrem Umfang ist die Walze mit einer (in Fig. 2 nur teilweise dargestellten)
Riffelung 11 versehen. Die Walze 8 wird durch nicht dargestellte Mittel,beispielsweise
einen Motor, angetrieben.
-
An beiden Enden des Rahmens 6 sind kurze feste Gleitschienen 12 angebracht,
auf welchen die herangebrachten Leistengruppen aufliegen, bevor sie auf das Band
5 gelangen.
-
Ferner ist am Rahmen 6 noch eine Niederdrückrolle 13 federnd gelagert,
die ebenfalls keinen Antrieb aufweist.
-
Im Betrieb werden die bereits versiegelten Leistengruppen von der
einen Seite her durch irgendeine geeignete Vorrichtung, beispielsweise ein Förderband
oder einen Vorschubmechanismus (nicht dargestellt), auf das Band 5 gebracht, und
zwar mit der
versiegelten Seite nach unten. Sobald die vorderste
Leiste in den Bereich der Riffelung 11 der sich drehenden Walze 8 gelangt, wird
sie von dieser erfasst, worauf die ganze Leistengruppe zwischen Walze 8 und Band
5 hindurchgezogen wird. Die einzelnen Leisten werden vom durchgebogenen Band 5 gegen
den Umfang der Walze angelegt und erfahren dabei eine relative Verdrehung um ihre
an der Walze anliegenden Längskanten 14, was ein Auseinanderreissen der Lackschicht
4 zur Folge hat. Diese wird jedoch weiter nicht beschädigt; da die Umlenkrollen
7 und die Stützrollen 10 lose drehbar gelagert sind, wird das Band 5 infolge der
Haftreibung von den Leisten mitgenommen, so dass zwischen ihm und der Lackschicht
praktisch keine Relativbewegung stattfindet.
-
Anschliessend daran bewegt sich die Leistengruppe unter der Niederdrückrolle
13 hindurch, welche die vor. Anlegen an die Walze her noch teilweise gekrümmte Leistengruppe
wieder gerade richtet.
-
Die der Riffelung 11 zugekehrten Seiten der Leisten können beim Durchziehen
unter Umständen Spuren der Einwirkung dieser Riffelung aufweisen, beispielsweise
leichte Kratzspuren, die vor allem dann auftreten, wenn die Leiste nicht sofort
unter die Walze gezogen wird. Da jedoch diese Seite beim fertigen Parkettboden die
Unterseite bildet, also nicht mehr sichtbar ist, spielt dies keine Rolle.
-
Gleichzeitig mit der Brechung der Lackschicht 4 infolge der Relativverdrehung
zweier benachbarter Leisten um ihre Längskante 14 werden die Drähte 2 zwischen den
Leisten bei der genannten Verdrehung etwas gestreckt. Diese Streckung bildet sich
nicht mehr zurück, so dass auch dann, wenn die beiden Leisten wieder in einer Ebene
nebeneinanderliegen, eine nunmehr
sichtbare Trennfuge 3 erhalten
bleibt. Durch das Durchziehen unter der Walze 8 wird also gleichzeitig mit der Brechung
der Lackschicht eine Aufweitung der Trennfugen erreicht.