DE2344924A1 - Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus gasen unter gewinnung von schwefel - Google Patents
Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus gasen unter gewinnung von schwefelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Entfernen von Schwefeldioxid
und gegebenenfalls Schwefeltrioxid aus Gasen unter Gewinnung von Schwefel.
Die Verbrennungsabgase, insbesondere die Abgase von Wärmekraftwerken,
die mit Heizöl oder anderen schwefelhaltigen Brennstoffen betrieben werden, oder die Abgase aus Verbrennungsöfen,
in denen schwefelhaltige Verbindungen verbrannt werden, enthalten SOp und in geringeren Mengen SO^,
die in beträchtlichem Maße zu der luftverschmutzung beitragen· Außerdem lassen auch manche chemische Fabriken,
ss·B, solche, die Schwefelsäure herstellen, SOp-haltige Abgase
ab.
Das Abfangen dieser Verbindungen durch Ammoniak ermöglicht eine gute Reinigung der Abgase und die Wiedergewinnung von
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Salzlösungen, die Ammoniumsulfit und -bisulfit sowie Ammoniumsulfat
und manchmal sekundäre Verbindungen wie z.B. Ammoniumthiosulfate
und -polythionate enthalten.
Diese Salzlösungen zwecks Gewinnung von Schwefel und Wiedergewinnung
von Ammoniak zu behandeln, ist bereits vorgeschlagen worden.
In der französischen Patentschrift Nr. 1 568 748 wird eine Methode
vorgeschlagen, bei der das Ammoniumsulfit und -biaulfit
in wässriger Lösung in Gegenwart eines Lösungsmittels durch HpS zu Schwefel reduziert werden. Entsprechend einem weiteren
bekannten Vorschlag dampft man die Salzlösungen zwischen 100 und 2000C ein, wodurch das Ammoniumsulfit und -bisulfit zu einem
Gasgemisch von SOp, NEU und HpO zersetzt werden. Das SOp wird
in Gegenwart eines Lösungsmittels durch Kontakt mit ELS in Schv/efel umgewandelt, und das NH7 wird zur Bildung der Abfanglösung
verwendet.
In diesen Verfahren kann durch die Behandlung der Lösungen der Sulfite NH., wiedergewonnen werden, wobei das S0„ durch Umsetzung
mit H2S in Schwefel umgewandelt wird; das macht eine "beträchtliche
Zufuhr von HpS von außen her und in manchen Pällen die Erzeugung dieses Reaktanten nötig und erfordert einen Reaktionsbehälter
mit großen Abmessungen,
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, all dies dadurch zu vermeiden, daß der erforderliche Schwefelwasserstoff
aus dem in den Stufen des Verfahrens verfügbaren Schwefeldioxid gewonnen wird.
Man hat festgestellt, daß es möglich ist, die Reduktion von SO«,
das in dem bei der Behandlung der sulfitischen Salzlösungen gebildeten
gasförmigen Abatrömenden enthalten ist, durch Erhitzen dieses Abströmenden auf eine Temperatur zwischen 200 und 600°G
und vorzugsweise'um 45O°C in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators,
der Übergangsmetalle oder vorzugsweise Oxide und/oder
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SuIfide von Übergangsmetallen enthält, durchzuführen, so daß man
ein Schwefelwasserstoff enthaltendes Gas erhält.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Schwefeldioxid
enthaltendes Gas mit einer ammoniakalisehen wässrigen
Lösung in Kontakt bringt, so daß SO2 in Form von Ammoniumsulfiten
absorbiert wird, daß man diese Lösung erhitzt, um die Sulfite zu zersetzen, so daß ein Gas entsteht, das im wesentlichen SO2,
NH-, und H2O enthält, daß man dieses Gas mit einem Reduktionsgas
in Gegenwart eines ersten Katalysators erhitzt, so daß mindestens ein Teil des S0? in HpS umgewandelt wird, daß man das entstandene
Gas, das durch ein Molverhältnis HpS/S02 nahe 2 gekennzeichnet
ist, mit einem zweiten Katalysator in Kontakt bringt, so daß Schwefel, der abgetrennt wird, und ein gasförmiges Abströmendes
erhalten wird, das man mit einem organischen Lösungsmittel in Kontakt bringt, um es von dem Schwefel und den Schwefelverbindungen
zu befreien, die es enthält, und das man zur Bildung der ammoniakalischen Absorptionslösung verwendet.
Wenn das behandelte Gas neben SOp auch SO., enthält, so enthält
die Anmoniumsul fit lösung Ammoniumsulfate. Dann wird eine zusätzliche
Stufe durchgeführt: Nach dem Eindampfen des größten Teils der Sulfite wird die die Sulfate enthaltende Lösung mit
einem Reduktionsmittel behandelt, um gasförmiges SO2 und NH, zu
erhalten, die wie vorstehend beschrieben behandelt werden können.
Unter einem Verhältnis H2S/S02 nahe 2 versteht man ein Verhältnis
von etwa 1,7 bis 2,3, wobei man natürlich auch außerhalb dieser Werte arbeiten kann, wenn man Rezyklisierungsleitungen
vorsieht. Das Verfahren besteht also aus mehreren Stufen.
In einer ersten Stufe wird das SO2 und/oder SO, enthaltende Gas
mit einer wässrigen Lösung von Ammoniak und/oder neutralem Ammoniumsulfit bei einer Temperatur von gewöhnlich 30 bis 800C
und vorzugsweise bei 40 bis 600C in Kontakt gebracht, um eine
Lösung von Ammoniumsulfiten und gegebenenfalls Ammoniumsulfat
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zu erhalten. Die Konzentration der Absorptionslösung ist kein ausschlaggebender Faktor der vorliegenden Erfindung; 3ie kann
sehr unterschiedlich sein und z.B. zwischen 0,1 Mol/Liter und der Sättigung schwanken. Es ist vorteilhaft, die erhaltene lösung
durch Wasserverdampfung bei einer Temperatur gewöhnlich unterhalb 1OO°C zu konzentrieren, wobei man z.B. die heißen Abgase als
Kalorienquelle verwendet. Die Absorptionslösung kann ohne weiteres Ammoniumthiosulfat und Ammoniumpolythionate enthalten.
In einer zweiten Stufe wird die so erhaltene lösung, die mit saurem Ammoniumsulfit angereichert ist und daneben neutrales
Ammoniumsulfit sowie gegebenenfalls Ammonium3ulfat, -thiosulfat
und/oder -polythionate enthält, erhitzt, so daß die sulfitischen Bestandteile zumindest zum größten Teil verdampft werden. Diese
Verdampfung vollzieht sich im allgemeinen oberhalb 100°C, vorzugsweise zwischen 120 und 16O0C. Man eliminiert so mindestens
56 und vorzugsweise 80 bis 95$ der in Form eines Gases vorliegenden
Sulfite, das aus SOp, NH~ und H2O besteht. Das verbleibende
flüssige Abströmende enthält alle Ammoniumsalze, die nicht auf diese Weise durch Erhitzen zersetzt worden sind. Diese können
in SO2 und NH5 umgewandelt werden, indem man sie mit einem
Reduktionsmittel wie dem Schwefel, dem Ammoniumthiosulfat, dem
Schwefelwasserstoff oder dem Kohlenmonoxid, vorzugsweise in mindestens
stöchiometrischer Menge, umsetzt. Man kann z.B. in einem aus geschmolzenen Salzen oder flüssigem Schwefel bestehenden
Medium zwischen 150 und 4400C arbeiten. Verfahren dieser Art
v/erden z.B. in den französischen Patentanmeldungen 71 19411 lind 71 26612 der Anmelderin beschrieben. Das erhaltene Gas, das
SO2, NEU, H2O und gegebenenfalls Spuren von Schwefel und HpS
enthält, wird dem in dieser Stufe bereits gebildeten G-as zugegeben.
In einer dritten Stufe werden diese Gase mit einem Reduktionsgas in Gegenwart eines ersten Katalysators auf eine Temperatur
zv/ischen 150 und 6000C und vorzugsweise um 4500C erhitzt, so
daß ein Gas entsteht, das Schwefelwasserstoff enthält.
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Eine vorteilhafte Form der Ihirchführung dieser Stufe besteht
darin, die Reaktion der Reduktion des in dem eingeleiteten Gas enthaltenen SO2 durchzuführen, indem man das Reduktionsgas in
einer Menge verwendet, daß das erhaltene Gas zugleich HgS und
SOp, und zwar vorzugsweise etwa zweimal mehr HpS als S0„, enthält,
d.h. in den stöchiometrischen Mengen, die für die Reaktion der Schwefelgewinnung erforderlich sind. Man kann jedoch das gewünschte
Molverhältnis HpS/SOp auch dadurch erhalten, daß man in das gebildete Gas eine angemessene Menge des nicht behandelten
Gases einleitet.
Als Reduktionsgase, die sich für diese Stufe eignen, seien die folgenden genannt: Naturgase wie das Methan oder Gemische von
Methan und leichten Kohlenwasserstoffen, Synthesegase wie Kohlenoxid oder Gemische von Kohlenoxiden und Wasserstoff, die z.B.
aus der Umsetzung von Wasserdampf mit Kohlenstoff oder mit Kohlenwasserstoffen bei hoher Temperatur oder aus der Pyrolyse von
Kohlenwasserstoffen stammen, ferner aus der unvollständigen Verbrennung von Kohlenwasserstoffen stammende Gase sowie aus
der thermischen Zersetzung organischer Verbindungen wie Methanol, Formaldehyd, Ameisensäure oder Oxalsäure stammende Gase.
Man führt diese Stufe in Gegenwart von Katalysatoren durch, die auf einem Träger aufgebracht sind und aus Metallen oder, allgemeiner
gesagt, aus Oxiden oder Sulfiden von Metallen bestehen, die vorzugsweise den Gruppen VI A und/oder VIII des periodischen
Systems der Elemente (der Societe Ohimique de France} angehören.
Auch andere Metalle wie Kupfer, Silber, Vanadium, Mangan, Rhenium oder Zink können entweder allein oder in Vergesellschaftung
mit den vorgenannten Metallen in Form von Metallen oder Metallverbindungen verwendet werden. Es seien z.B. Vanadiumoxide,
V2O5 oder V2O5, Eisen-, Nickel- oder Kobaltsulfid, Vergesellschaftungen
von Metallen wie Mangan, Chrom, Molybdän oder Kupfer und V2O^ genannt. Eine bevorzugte Vergesellschaftung besteht
aus Kobalt und Molybdän auf Aluminiumoxid.
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Der vorzugsweise für diese Katalysatoren verwendete anorganische
Oxidträger ist z.B. Aluminiumoxid, Magnesia,SillciumdioxidtBauxit,
Kieselgur,Thoroxid oder Zirkonoxid allein oder im Gemisch. Man
verwendet, allgemeiner gesagt, Aluminiumoxidträger mit einer Obex*-
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fläche zwischen 2 und 350 mg und mit einem Gesamtporenvolumen zwischen 10 ml/100 g und 60 ml/100 g. Der Gehalt an Metallen, ausgedrückt in Oxiden, liegt z.B. zwischen 1 und 20 Gew.#. Die in dieser Stufe verwendeten Katalysatormengen sind vorzugsweise so, daß YVH zwischen 100 und 2000 und vorteilhafterweise nahe 500 liegt. (Unter YTH versteht man das pro Katalysatorvolumen, und pro Stunde behandelte Gasvolumen).
fläche zwischen 2 und 350 mg und mit einem Gesamtporenvolumen zwischen 10 ml/100 g und 60 ml/100 g. Der Gehalt an Metallen, ausgedrückt in Oxiden, liegt z.B. zwischen 1 und 20 Gew.#. Die in dieser Stufe verwendeten Katalysatormengen sind vorzugsweise so, daß YVH zwischen 100 und 2000 und vorteilhafterweise nahe 500 liegt. (Unter YTH versteht man das pro Katalysatorvolumen, und pro Stunde behandelte Gasvolumen).
In einer vierten Stufe wird aas so gebildete Gas, das HpS,
NH,,, H2O, gegebenenfalls organische Schwefelverbindungen wie
COS, CSp und außerdem Inertgase wie COp oder Reduktionsgas enthalt,
wenn dieses im Überschuß verwendet worden ist, mit einem zweiten Katalysator in Kontakt gebracht, welcher z.B. Aluminiumoxid
oder Bauxit sein kann, und av/ar bei einer Temperatur zwischen 200 und 400 C und vorzugsweise um 325 C. Jeder bekannte
Katalysator zur Umsetzung von SO2 mit HpS kann verwendet werden.
In dieser Stufe werden die Gase wie COS und CS? zu HpS hydrolysiert,
und die sauren Gase wie SOp und HpS reagieren zusammen
und bilden Schwefel, der abgetrennt wird. Das aus dieser Katalysatorstufe stammende Gas enthält nur noch eine verringerte
Menge saurer Gase, die nicht über etwa 2 Volumen^ hinausgeht..-
In der fünften Stufe des Verfahrens wird da3 Abströmende au3 der
vierten Stufe von dem darin enthaltenen restlichen Schwefel befreit.
Die Rückgewinnung dieses Schwefels kann dadurch erfolgen, daß man die Temperatur senkt, und zwar auf etwa 120 bis 1800C
(beispielsweise 15O0C), in dem Maße, wie man das Abströmende
im Kontakt mit einem organischen Lösungsmittel, z.B. Polyäthylen— glykol, abkühlt, um die Verunreinigung des gewonnenen Schwefels
durch oxydierte ammoniakalische Verbindungen wie z.B. die Ammoniumthiosulfate
oder Ammoniumsulfate zu vermeiden. Das organische Lösungsmittel kann die Rolle der flüssigen Phase spielen,
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mit dem zusammen restliches HpS und SO2 reagieren können, um
Schwefel zu bilden, wie z.B. in der französischen Patentschrift
Nr. 1 592 092 (US-Patentschrift 3 598 529) "beschrieben, wodurch
zumindest eines der beiden sauren G-ase vollständig oder fast
vollständig entfernt wird. Man kann jedoch in zwei Schritten arbeiten: Man kondensiert zunächst den Schwefel und setzt erst
dann ftiickstands-SOp unu -H2S um.
Als Produkte aus dieser fünften Stufe erhält man immer Schwefel,
den man abtrennt, und ein gasförmiges Abströmendes, das im we sentlichen Ammoniak und Wasser sowie Spuren zumindest eines der
beiden sauren Gase, Reduktionsgase, wenn sie im Überschuß ver wendet worden sind, oder Inertgase, z.B. GO2, enthält. Dieses
Abströmende, angemessen gekühlt, kann zur Bildung der Absorptionslösung
der ersten Stufe verwendet werden. Die Reduktionsgase, sofern vorhanden, werden abgetrennt und können in:der dritten
Stufe wiederverwendet werden.
Die vorliegende Erfindung wird anhand des beigefügten Schemas, auf das sie jedoch nicht beschränkt ist, erläutert.
Das zu reinigende Gas, das SO2 und einen geringen Anteil an SO-,
enthält, wird durch Leitung 1 in die Waschkolonne 2 geleitet, wo es mit einer durch Leitung 3 zugeführten ammoniakalischen Lösung
behandelt wird. Das gereinigte Gas strömt durch Leitung 4 aus. Leitung 3 dient der Rezirkulierung der Absorptionslösung durch
die Kolonne und ist mit einem Wärmeaustauscher 5 versehen. Durch Leitung 6 erhält man einen Teil der mit saurem Ammoniumsulfit
angereicherten Salzlösung, den man in einen Verdampfer 7 leitet·
Die Dampfphase, die etwa 80$ der Sulfite in Form von SO2, MH3
und H2O mit sich führt, strömt durch Leitung 8 ab. Durch Leitung
9 erhält man ein wässriges flüssiges Abströmendes, das das nicht zersetzte neutrale und saure Ammoniumsulfit, das Ammoniumsulfat
und gegebenenfalls die sekundären Verbindungen wie die Ammoniumthiosulfate
enthält. Dieses Abströmende wird in einen Reaktionsbehälter 10 geleitet, v/o es mit einem durch Leitung 11 züge führten
Reduktionsgas in einem aus geschmolzenen Salzen bestehenden Medium zur Umsetzung gebracht wird, wobei ein aus IJH^, SOp und
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bestehender Dampf gebildet wird, der mittels der Leitung
mit dem durch Leitung 8 zuströmenden Dampf vermischt wird. Dieser Dampf wird in einen Reaktionsbehälter 13 geleitet, der einen
Katalysator auf Aluminiumoxid enthält und in dem er unter Erhitzen mit einem Reduktionsgas in Kontakt gebracht wird, das man
durch Leitung 14 zuleitet. Das aus Leitung 15 abgehende gasförmige
Abströmende enthält H2S und SO2 in unterschiedlichen Mengen,
je nach Menge des verwendeten Reduktionsgases, sowie NH,, HpO
und gegebenenfalls CO2, Schwefel und Reduktionsgas· Wenn die
Reaktion der Reduktion von SOp in dem Reaktionsbehälter 13 nicht
so durchgeführt worden ist, daß das Verhältnis der sauren Gase HpS/SOp am Ausgang dieses Reaktionsbehälters bei 2 liegt, entnimmt
man eine angemessene Menge Dampf durch Leitung 8 und leitet sie durch Leitung 16 in Leitung 15.
Man leitet dann das gasförmige Abströmende in einen Reaktionsbehälter
17, der Aluminiumoxid enthält. Mit Hilfe eines Kondensators
18 wird die Temperatur gesenkt und der Schwefel wiedergewonnen, den man durch Leitung 19 gewinnt. Der in 18 abgekühlte
Dampf gelangt durch Leitung 20 in einen Reaktionsbehälter 21, in dem durch Leitung 22 Polyäthylenglykol des Molekulargewichts
400 rezirkuliert wird. Der Schwefel, der sich gebildet hat, fließt durch Leitung 23 ab, während das durch leitung 24 abgehende
gasförmige Abströmende nach Durchströmen eines Kondensators 25 als ammoniakalische Lösung wieder in Leitung 3 gelangt. Das
überschüssige Reduktionsgas, sofern vorhanden, erreicht durch Leitung 26 wieder die Leitung 14.
100,000 Ή nr/Stunde eines Abgases mit folgendem Gehalt (in Volumen)
:
SO2 SO3 CO2 H2Q N2 O2
2000 ppm 50 ppm 12$ 12$ 74$ 2$
werden in einem Zweistufenabsorber (Wr. 2 der Figur) bei einer Temperatur von 500C mit einer wässrigen Absorptionslösung mit
einer ΪΙΗ,ΟΗ-Konzentration von 10 N und einer H2S_Konzentration
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—■ 9 —
von 0,15 N (in Form von Ammoniak und Ammoniumthio3ulfat) behandelt.
Die so "behandelten Abgase enthalten nur noch 160 ppm SOp und
kein SO, mehr·
Man erhält unten aus dem Absorber eine Ammoniumsulfitlösung der
folgenden Zusammensetzung ( in Mol/Liter ):
Ammoniumsulfite Ammoniumsulfate S3O^(HH. )9
als SO2 als HH5
7,5 10,0 0,35 0,17
Diese Salzlösung wird in 7 eingedampft, v/o etwa 80fo der vorhandenen
Sulfite zu gasförmigem SOp und HHL zersetzt werden. Das
flüssige Abströmende, das die nicht zersetzten Sulfite, das Ammoniumsulfat und -thiosulfat enthält, wird in einen Reaktionsbehälter
10 geleitet, in dem sich ein auf 3800C gehaltenes Bad
aus geschmolzenem Natriumsulfat befindet, wo die Sulfite zu SOp, NEU und HpO zersetzt und die Ammoniumsulfate durch das Ammoniumthiosulfat
zu SOp, NE, und HpO reduziert werden. Der durch 10
abgehende Dampf besteht aus NH5, SO2 und HpO und wird mit dem aus
7 ais'Btrömenden Dampf vermischt. Der bei 45O0C in den Reaktionsbehälter
13 geleitete Dampf hat die folgende Zusammensetzung (in MoIjS):
SO2 NH3 . H2O
12 16 72 und Schwefelspuren
In den Reaktionsbehälter 13 leitet man 240 1 Gemisch (H0, CO)
pro Stunde auf 1 Br G-emisch (SO2, HE5, H2O) pro Stunde. Der Reaktionsbehälter
13 enthält 4 m5 Katalysator (3$ CoO und 14/6 MoO3
auf Aluminiumoxid). Der aus dem Reaktionsbehälter 13 abgehende
Dampf hat die folgende Zusammensetzung (in
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Saure Gase (H2S/S02=2). NH5 CO2 H2O
10,1 13,7 7,1 69,1
Dieser Dampf wird bei 3250C mit Aluminiumoxid in Kontakt gebracht.
Das H2S, das sich in dem Reaktionsbehälter 13 gebildet
hat, reagiert gemäß der Claus-Reaktion mit dem verbleibenden SOp. Das gasförmige Abströmende aus dem Reaktionsbehälter 17
enthält 2$6 saurer Gase, Schwefel, NH,, CO2 und H2O. Dieses auf
200°C abgekühlte Abströmende wird in einem Absorber mit PoIyäthylenglykol
(Molekulargewicht 400) , das auf 15O0C gehalten wird, in Kontakt gebracht. Der kondensierte Schwefel wird gesammelt,
und der durch Leitung 24 abgehende Dampf wird kondensiert und bildet eine Absorptionslöaung, deren Zusammensetzung
bei 10 N MLOH und 0,15 N H9S liegt.
Beispiel 1 wird mit einer Absorptionslösung wiederholt, die aus
einer wässrigen Lösung -von 9 Hol/Liter ITCL, besteht.
Die unten aus dem Absorber erhaltene Lösung enthält in Mol/Literί
Ammoniumsulfite Ammoniumsulfate HpO
als SO2 als IEL.
7,75 9,64 0,35 38,65
7,75 9,64 0,35 38,65
Diese Salzlösung wird in dem Verdampfer 7 eingedampft, wo etwa
80fo der Sulfite zu gasförmigem SOp und NH- zersetzt werden.
Das flüssige Abströmende wird in einen auf 38O0C gehaltenen Reaktionsbehälter
10 geleitet. Man leitet ferner flüssigen Schwefel in einer Menge ein, die 1,5 mal so groß ist wie die theoretisch
für die Reduktion des Ammoniumsulfats zu SO2 erforderliche Men£
Der aus dem Reaktionsbehälter 10 abgehende Dampf besteht aua
,, H2O und Schwefel. Er wird mit dem aus dem Verdampfer 7 aus-
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strömenden Dampf vermischt. Der in den Reaktionsbehälter 13 geleitete
Dampf hat die folgende Zusammensetzung ( in Hol):
SO2 NH3 H2O S
14,2 17,7 67,95 0,15
In den Reaktionsbehälter 13 werden 284 Liter/h eines Hp/CO-Ge-
misches auf 1 m /h des Gemisches SO2, NH,, H2O geleitet. Der Re
aktionsbehälter 13 enthält 4 m5 Katalysator (3$ CoO und
MoO, auf Aluminiumoxid). Der aus dem Reaktionsbehälter 13 aus
strömende Dampf hat die folgende Zusammensetzung (in Mol%):
Saure Gase (HgS + SO2) NH5 C0£ H3O
11,07 13,8 11,03 64,1
Dieser Dampf wird bei 3250C mit Aluminiumoxid in Kontakt gebracht·
Das HpS, das sich in dem Reaktionsbehälter 13 gebildet
hat, reagiert gemäi3 der Claus-Reaktion mit dem verbleibenden SOp. Das gasförmige Abströmende aus dem Reaktionsbehälter 17 ent
hält 256 saure Gase, Schwefel, IiH,, CO2 und H2O. Dieses auf
2000C abgekühlte Abströmende wird in einem Absorber, dessen
leistung weit größer ist als in Beispiel 1 , mit Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 400), das auf 1300C gehalten wird, in Kontakt
gebracht. Der kondensierte Schwefel wird gesammelt, und der aus Leitung 24 ausströmende Dampf wird kondensiert und bildet eine
Absorptionslösung von etwa 9 Mol NH, pro Liter, die Spuren von
Ammoniumsulfid enthält.
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Claims (9)
1) Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus einem Gas, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Gas in einer ersten Stufe
(a) mit einer wässrigen ammoniakalisehen Lösung in Kontakt
"bringt, so daß das Schwefeldioxid in Form von Ammoniumsulfiten
absorbiert wird, daß man dann in einer zweiten Stufe
(b) die aus (a) stammende Lösung erhitzt, so daß die Sulfite in ein Schwefeldioxid und Ammoniak enthaltendes Gas zersetzt
werden, daß man danach in einer dritten Stufe (c) das aus (b) stammende Gas in Gegenwart eines ersten Katalysators mit
einem Reduktionsgas erhitzt, so daß ein Gas gebildet wird, das im wesentlichen Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid und Ammoniak
enthält, daß man dann in einer vierten Stufe (d) das aus (c) stammende Gas, das ein Molverhältnis BLpS/SOp von 1,7
bis %3 hat, mit einem zweiten Katalysator in Kontakt bringt,
so daß Schwefel, der abgetrennt wird, und ein Gas gebildet wird, das in einer fünften Stufe (e) mit einem organischen
Lösungsmittel in Kontakt gebracht und dadurch von dem enthaltenen Rückstandsschwefel befreit wird, und daß man das
entstandene gasförmige Abströmende zur Bildung der Absorptionslösung von (a) verwendet.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
in der dritten Stufe verwendete erste Katalysator mindestens ein Metall, Oxid oder Sulfid eines Metalls enthält, welches
ein Metall der Klassen VI oder VIII des periodischen Systeme der Elemente ist.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
in der dritten Stufe verwendete erste Katalysator ein Gemisch von Kobalt- und Molybdänoxid auf Aluminiumoxid ist.
4) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
in der dritten Stufe verwendete Katalysator mindestens ein Metall, Oxid oder Sulfid eines Metalls enthält, das Kupfer,
Silber, Vanadium, Mangan, Rhenium oder Zink ist.
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5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in der dritten Stufe'zwischen 150 und 6000G liegt,
6) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
in der vierten Stufe verwendete Katalysator Aluminiumoxid oder Bauxit ist.
7) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das "behandelte Gas zugleich SO2 und SO^ enthält und daß man nach
dem Zersetzen der Sulfite die Ammoniumsulfate mit einem Reduktionsmittel "behandelt, um sie in SO2 und NH~ umzuwandeln,
die man dann in der dritten Stufe des Verfahrens "behandelt.
8) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel der fünften Stufe ein Polyätl^lenglykol
ist.
9) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlung der Ammoniumsulfate mit einem Reduktionsmittel in einem Bad von geschmolzenem Uatriumsulfat erfolgt.
409812/0936
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