DE1544123C3 - Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus gasförmigen Mischungen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus gasförmigen MischungenInfo
- Publication number
- DE1544123C3 DE1544123C3 DE1544123A DES0095729A DE1544123C3 DE 1544123 C3 DE1544123 C3 DE 1544123C3 DE 1544123 A DE1544123 A DE 1544123A DE S0095729 A DES0095729 A DE S0095729A DE 1544123 C3 DE1544123 C3 DE 1544123C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- absorption
- percent
- gas
- column
- liquid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G19/00—Refining hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by alkaline treatment
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
- B01D53/52—Hydrogen sulfide
- B01D53/526—Mixtures of hydrogen sulfide and carbon dioxide
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C7/00—Purification; Separation; Use of additives
- C07C7/11—Purification; Separation; Use of additives by absorption, i.e. purification or separation of gaseous hydrocarbons with the aid of liquids
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
- C10K1/08—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
- C10K1/10—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
- C10K1/12—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
- C10K1/14—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors organic
- C10K1/143—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors organic containing amino groups
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
- C10K1/08—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
- C10K1/16—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P20/00—Technologies relating to chemical industry
- Y02P20/151—Reduction of greenhouse gas [GHG] emissions, e.g. CO2
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus gasförmigen Mischungen
mittels eines flüssigen selektiven Absorptionsmittels.
Der hier verwendete Ausdruck »Gas« umfaßt sowohl Gase als auch Dämpfe.
Es sind bereits eine Anzahl Arbeitsweisen zur Entfernung von sauren Gasen, wie Schwefelwasserstoff
und Kohlendioxyd, aus gasförmigen Mischungen bekannt. Einige dieser Arbeitsweisen verwenden wäßrige
Lösungen von Alkanolamine^ wodurch die entsprechenden Alkanolaminsalze der sauren Gase gebildet
und diese Salze anschließend zersetzt werden, üblicherweise durch Erhitzen, um so die Lösung zu regenerieren
und die absorbierten Verbindungen daraus zu entfernen. Derartige Lösungen zeigen jedoch nur eine relativ
beschränkte Löslichkeit für saure Gase, selbst wenn letztere unter einem hohen Partialdruck stehen,
wodurch die Anwendung von hohen Verhältnissen von Lösungsmittel zu Gas notwendig wird. Außerdem ist die
Absorptionsgeschwindigkeit, z. B. für CO2, nicht befriedigend.
Von diesen sogenannten »chemischen Lösungsmitteln« unterscheiden sich gewisse andere Verbindungsklassen, welche als »physikalische Lösungsmittel«
betrachtet werden. Beispielsweise gehören hierzu N-alkylierte Pyrrolidone und N-alkylierte Piperidone,
die in rein physikalischer Weise zu wirken scheinen, indem sie die sauren Gase ohne das erkennbare
Auftreten eines Reaktionsproduktes auf Grund eines physikalischen Vorganges absorbieren. Ein Problem,
welches bei der Anwendung solcher physikalischer Lösungsmittel auftritt, liegt jedoch in der Schwierigkeit,
die sauren gasförmigen Verunreinigungen vollständig oder praktisch vollständig wieder aus dem Lösungsmittel
zu entfernen. Auch in diesem Fall ist die Absorptionsgeschwindigkeit für die sauren Gase relativ
niedrig.
Man hat daher auch schon empfohlen, den »physikalischen« Lösungsmitteln niedrigsiedende, polare, organische,
wasserlösliche Stoffe, insbesondere Methanol, Äthanol und Aceton, zuzusetzen und die Absorptionsbehandlung
in mehreren Stufen durchzuführen. Hierdurch vergrößert sich jedoch der apparative Aufwand in
unerwünschter Weise.
Gemäß der französischen Patentschrift 13 26 375 hat man versucht, dieses wichtige technische Problem durch
Verwendung eines flüssigen Absorptionsmittels zu lösen, welches wenigstens ein Amin, wie ein Alkanolamin,
mit einer Konstanten pKb bei 25° C von 3 bis 14, als
chemisch absorbierende Komponente und als physikalisch absorbierende Komponente die Verbindung
Cyclotetramethylensulfon (Sulfolan) enthält Eine derartige, aus 45 Gewichtsprozent Diisopropanolamin, 40
Gewichtsprozent Sulfolan und 15 Gewichtsprozent Wasser bestehende Flüssigkeit ist unter der Bezeichnung
»Sulfinol« bekannt. Sie weist jedoch noch nicht alle für die großtechnische Praxis gewünschten Eigenschaften
auf. Insbesondere ist die Aufnahmefähigkeit für CO2 nicht voll befriedigend.
Gemäß der Erfindung gelingt es nicht nur, die absorbierte Menge von z. B. CO2 wesentlich zu erhöhen,
sondern der Absorptionsvorgang verläuft auch mit größerer Geschwindigkeit, so daß der Durchsatz an
dem zu behandelnden Gas erhöht werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus gasförmigen Mischungen ist dadurch
gekennzeichnet, daß man die gasförmige Mischung mit einem flüssigen Absorptionsmittel behandelt, welches
45 Gewichtsprozent Diisopropanolamin, 40 Gewichtsprozent N-Methylpyrrolidon und 15 Gewichtsprozent
Wasser enthält.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch die an sich neutrale Verbindung Kohlenstoffoxysulfid
(COS) als ein saures Gas betrachtet, weil diese Verbindung bei Durchführung der erfindungsgemäßen
Arbeitsweise gleichfalls wenigstens zum Teil aus der mit dem flüssigen Absorptionsmittel behandelten gasförmigen
Mischung entfernt wird.
Die erfindungsgemäß verwendeten flüssigen Absorptionsmittel können aus den reinen Komponenten oder
aus solchen von technischem Reinheitsgrad hergestellt sein. Im letzteren Fall ist es manchmal erwünscht oder
notwendig, die betreffenden Komponenten oder die daraus erhaltene Mischung vor Anwendung des
flüssigen Absorptionsmittels einer oder mehreren Reinigungsbehandlungen zu unterwerfen.
Gasförmige Mischungen, die sich erfindungsgemäß mit Vorteil behandeln lassen, sind z. B. Naturgas,
Raffineriegas, Stadtgas, Abgas und wasserstoffhaltige sowie kohlenmonoxydhaltige Gase, welche bei der
unvollständigen Verbrennung von Kohlenwasserstoffen oder kohlehaltigen Substanzen mittels Luft, mit
Sauerstoff angereicherter Luft oder reinem Sauerstoff und vorzugsweise in Anwesenheit von zugesetztem
Wasserdampf erhalten werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist von besonderem Wert für die Behandlung
von gasförmigen Mischungen, welche hohe Anteile an sauren Gasen, wie Schwefelwasserstoff, Kohlendioxyd
und/oder Kohlenoxysulfid enthalten, und wenn es erwünscht ist, daß der gasförmige Produktstrom nur
noch sehr geringe Mengen dieser sauren Verunreinigungen aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch für die Behandlung solcher Gase eingesetzt werden, die außerdem noch Kohlenwasserstoff mit
höherem Molekulargewicht enthalten, insbesondere Benzinkomponenten (nachstehend als »Kohlenwasserstoffe
vom Benzintyp« bezeichnet). In diesem Fall kann das Verfahren derart durchgeführt werden, daß ein
Ausgangsmaterial des betreffenden Typs ir saure Gase, ein gereinigtes Gas und Kohlenwasserstoffe vom
Benzintyp aufgetrennt wird.
Die wesentliche Arbeitsstufe bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht in der Behandlung der
gasförmigen Mischung mit dem flüssigen Absorptionsmittel, üblicherweise bei erhöhten Drücken, bevorzugt
im Bereich von 7 bis 70 kg/cm2. Vorzugsweise erfolgt diese Behandlung im Gegenstrom in einer Absorptions-
säule. Bei einer solchen Ausführungsform wird die innige Berührung in einer senkrecht angeordneten
Säule durchgeführt, wobei das behandelte Gas diese am oder in der Nähe des Kopfes verläßt, während das
angereicherte flüssige Absorptionsmittel, welches die extrahierten sauren Gase enthält, am oder in der Nähe
des Bodens der Säule abgezogen wird. Die Absorptionssäule ist vorzugsweise mit Fraktionierböden, Prallplatten
oder anderen Vorrichtungen zur Beförderung der Berührung zwischen Gas und Flüssigkeit versehen.
Es ist öfters zweckmäßig, insbesondere wenn das Ausgangsgas Kohlenwasserstoffe vom Benzintyp enthält,
die Behandlung der gasförmigen Mischung mit dem flüssigen Absorptionsmittel unter rektifizierenden Absorptionsbedingungen
durchzuführen.
Das angereicherte flüssige Absorptionsmittel enthält sowohl physikalisch als auch chemisch gelöste saure
Gase, wie Schwefelwasserstoff, Kohlendioxyd und Kohlenoxysulfid, gegebenenfalls zusammen mit Kohlenwasserstoffen
vom Benzintyp, die alle ursprünglich in der gasförmigen Ausgangsmischung vorlagen. Diese
angereicherte Flüssigkeit wird im allgemeinen regeneriert und dann erneut in dem Verfahren eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insofern von besonderem Vorteil, weil die Menge an flüssigem
Absorptionsmittel, welche für die Absorption einer vorgegebenen Menge an sauren Gasen benötigt wird,
im Vergleich zu derjenigen Menge an wäßriger Alkanolaminlösung bzw. »Sulfinok-Lösung herabgesetzt
werden kann, welche für die Absorption einer gleichen Menge an saurem Gas benötigt wird. Es lassen
sich daher mit einem relativ niedrigen Verhältnis von Absorptionsmittel zu Gas sehr große Mengen an
saurem Gas entfernen. Ein weiterer Vorteil bei der Anwendung der erfindungsgemäßen flüssigen Absorptionsmittel
im Vergleich zu den bekannten wäßrigen Alkanolaminlösungen besteht darin, daß die erfindungsgemäßen
Flüssigkeiten eine sehr viel geringere Wärmekapazität als die wäßrigen Lösungen aufweisen.
Dementsprechend sind die Erfordernisse an Wärmeenergie und Kühlwasser für ein zusammenhängendes
Absorptions-Regenerationssystem beim Verfahren gemäß der Erfindung für einen bestimmten Volumendurchsatz
des Absorptionsmittels auch viel geringer.
Ferner ist es von Vorteil, daß es erfindungsgemäß möglich ist, Ausgangsmaterialien zu behandeln, welche
große Mengen an unter normalen Bedingungen flüssigen Kohlenwasserstoffen enthalten und die sich
nur unter großen Schwierigkeiten mittels üblicher wäßriger Alkanolaminlösungen behandeln lassen. Dies
beruht auf der Tatsache, daß sich bei der Behandlung eines solchen Gases mit einer Alkanolaminlösung am
Boden der Absorptionssäule eine flüssige Kohlenwasserstoffphase abtrennen würde, da Kohlenwasserstoffe
in wäßrigen Alkanolaminen nur sehr beschränkt löslich sind.
Die Regenerierung der beim erfindungsgemäßen Verfahren anfallenden angereicherten Absorptionsflüssigkeiten
kann in an sich bekannter Weise erfolgen, z. B. durch Erhitzen und/oder Abstreifen mit Dampf.
Beispielsweise kann die angereicherte Flüssigkeit im Gegenstrom in einer senkrecht angeordneten Regenerierungs-
oder Abstreifersäule mit Wasserdampf abgestreift werden.
Die Vorteile der Anwendung einer Absorptionsflüssigkeit gemäß der Erfindung, welche auch eine geringe
Wassermenge enthält, werden besonders bei der Regenerierung der angereicherten Absorptionsflüssigkeit
mittels Wasserdampf bemerkbar. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei Anwesenheit einer geringen
Wassermenge von 15 Gewichtsprozent wesentlich niedrigere Regenerierungstemperaturen erforderlich
sind, als wenn ein wasserfreies Absorptionsmittel behandelt werden muß. So ist es möglich, Regenerierungstemperaturen
zwischen etwa 110 und 1900C bei
Drücken im Bereich von etwa 1 bis 3 kg/cm2 absolut anzuwenden, wenn die vorstehend erwähnte Wassermenge
vorliegt. Dagegen muß für die vollständige Regenerierung entsprechender wasserfreier Absorptionsflüssigkeiten
eine Temperatur angewendet werden, welche selbst bei der an sich sehr kostspieligen
Vacuum-Abstreiftechnik über 2000C liegen kann. Die
Anwendung niedriger Temperaturen bietet jedoch mehrere Vorteile. Zunächst wird die thermische
Zersetzung der organischen Komponenten der Absorptionsflüssigkeit wesentlich herabgesetzt Außerdem
wird der Temperaturunterschied zwischen der Absorptionssäule und der Regenerationssäule auf einem
Minimum gehalten, wodurch die Erfordernisse bezüglich der Erwärmung und Kühlung weniger scharf sind
als bei einem wasserfreien Absorptionssystem.
Die sauren Gase verlassen die Regenerierungssäule am oder nahe beim Kopf und werden gewöhnlich gekühlt, damit sich das in ihnen enthaltene Wasser niederschlägt. Wenigstens ein Teil dieses Wassers wird im allgemeinen als Rücklauf in die Regenenerungssäule zurückgeführt, damit das flüssige Absorptionsmittel wieder den gewünschten Wassergehalt aufweist. In einigen Fällen kann gegebenenfalls auch noch zusätzliches Wasser zugeführt werden.
Die sauren Gase verlassen die Regenerierungssäule am oder nahe beim Kopf und werden gewöhnlich gekühlt, damit sich das in ihnen enthaltene Wasser niederschlägt. Wenigstens ein Teil dieses Wassers wird im allgemeinen als Rücklauf in die Regenenerungssäule zurückgeführt, damit das flüssige Absorptionsmittel wieder den gewünschten Wassergehalt aufweist. In einigen Fällen kann gegebenenfalls auch noch zusätzliches Wasser zugeführt werden.
Im Hinblick auf eine erleichterte Regenerierfähigkeit zieht man es im allgemeinen vor, eine Absorptionsflüssigkeit
mit einem relativ hohen Wassergehalt zu verwenden. Die Wassermenge soll jedoch andererseits
nicht so hoch gewählt werden, daß sich der Wassergehalt der behandelten Gasmischung zu stark erhöht. Bei
einem höheren Wassergehalt verringert sich auch die Absorptionskapazität des flüssigen Absorptionsmittels
für die sauren Gase, obwohl dieser Nachteil bis zu einem gewissen Ausmaß durch eine selektive Herabsetzung
der Löslichkeit der Kohlenwasserstoffe ausgeglichen werden kann. Im Hinblick auf die vorstehenden
Gesichtspunkte wird der Wassergehalt der Absorptionsflüssigkeit vorzugsweise in dem schon angegebenen
Bereich von 1 bis 15 Gewichtsprozent gehalten.
In denjenigen Fällen, wo die angereicherte Absorptionsflüssigkeit auch beträchtliche Mengen an Kohlen-Wasserstoffen
vom Benzintyp enthält, kann es manchmal von Vorteil sein, die Flüssigkeit vom Boden der
Absorptionskolonne aus einer Schnellverdampfungszone zuzuführen, in welcher der Druck verringert wird,
z. B. auf 1,5 bis 8 kg/cm2 absolut, um so wenigstens einen
Teil der absorbierten Kohlenwasserstoffe zusammen mit einer möglichst kleinen Menge an saurem Gas
auszutreiben. In der nachgeschalteten Regenenerungssäule wird dann das restliche Lösungsmittel auf eine
Temperatur erhitzt, welche ausreicht, um die verbleibenden sauren Gase zu verflüchtigen, welche die Säule
am oder in der Nähe des Kopfes verlassen. In dieser Säule kann gewünschtensfalls auch ein etwas niedrigerer
Druck als in der Verdampferzone herrschen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Kohlenwasserstoffe vom Benzintyp, die zusammen mit den sauren Gasen in der Schnellverdampfungszone und/oder der Regenerierungssäule gewonnen werden, von letzteren durch
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Kohlenwasserstoffe vom Benzintyp, die zusammen mit den sauren Gasen in der Schnellverdampfungszone und/oder der Regenerierungssäule gewonnen werden, von letzteren durch
Inberührungbringen mit einem Waschöl abgetrennt, welches Kohlenwasserstoffe des Dieselöltyps enthält.
Es handelt sich dabei im allgemeinen um Kohlenwasserstoffe mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül. Auf
diese Weise lassen sich die Kohlenwasserstoffe vom Benzintyp aus den sauren Gasen extrahieren. Letztere
können dann gelagert oder in anderer Weise weiterverwendet werden, beispielsweise zur Schwefelerzeugung
in einer Claus-Anlage. Die Anwesenheit von Kohlenwasserstoffen in Gasmischungen, die in Claus-Anlagen
weiterverarbeitet werden sollen, kann nämlich deshalb unerwünscht sein, weil die Möglichkeit einer Verfärbung
des erzeugten Schwefels besteht.
Die Abtrennung der Kohlenwasserstoffe vom Benzintyp von den sauren Gasen mittels eines Waschöls
kann in der Kopfzone der Schnellverdampferzone oder der Regenerierungssäule oder in getrennten Waschtürmen
erfolgen, welche der Verdampferzone und/oder der Regenerierungssäule nachgeschaltet sind, wobei
vorzugsweise eine Temperatur von 25 bis 85° C angewendet wird.
Das angereicherte Waschöl, welches die extrahierten Kohlenwasserstoffe vom Benzintyp enthält, wird
anschließend regeneriert, indem man es z. B. erhitzt, so daß die Benzinkohlenwasserstoffe daraus verdampfen.
Erforderlichenfalls können die abgedampften Benzinkohlenwasserstoffe noch durch eine anschließende
Rektifizierung von Restmengen des sauren Gases befreit werden.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele weiter erläutert:
Ein Raffineriegas, welches 8,65 Volumprozent
2,52 Volumprozent CO2,0,0033 Volumprozent Schwefel in Form von Mercaptanen und 0,01 Volumprozent Schwefel in Form von COS enthält, wird erfindungsgemäß mit einer Absorptionsflüssigkeit behandelt, welche 45 Gewichtsprozent Düsopropanolamin, 40 Gewichtsprozent N-Methylpyrrolidon und 15 Gewichtsprozent Wasser enthält.
2,52 Volumprozent CO2,0,0033 Volumprozent Schwefel in Form von Mercaptanen und 0,01 Volumprozent Schwefel in Form von COS enthält, wird erfindungsgemäß mit einer Absorptionsflüssigkeit behandelt, welche 45 Gewichtsprozent Düsopropanolamin, 40 Gewichtsprozent N-Methylpyrrolidon und 15 Gewichtsprozent Wasser enthält.
Die Behandlung wird in einer senkrecht angeordneten Absorptionssäule mit 30 Glockenboden durchgeführt.
Das Gas wird am Boden dieser Säule mit einer Geschwindigkeit von 13 400Nm3 pro Stunde (0°C,
1 atm abs.) eingeführt, wobei die Einlaßtemperatur 40° C beträgt
Die Absorptionsflüssigkeit wird in der Nähe des Kopfes mit einer Geschwindigkeit von 37 000 kg/Std.
eingeführt, wobei ihre Temperatur gleichfalls 40° C beträgt Die Temperatur im Bodenteil der Säule wird
auf etwa 55° C gehalten, während die Temperatur im Kopfteil bei etwa 40° C liegt. Die Absorption wird bei
einem Druck von etwa 20 atm abs. durchgeführt. Das behandelte Gas, welches die Absorptionssäule am Kopf
verließ, enthält nur noch 0,0002 Volumprozent H2S, 0,02
Volumprozent CO2, weniger als 0,0001 Volumprozent Schwefel in Form von Mercaptanen und weniger als
0,0005 Volumprozent Schwefel in Form von COS.
Vergleichsbeispiel 1
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird unter Verwendung eines flüssigen Absorptionsmittels der folgenden
Zusammensetzung wiederholt:
Düsopropanolamin 45 Gewichtsprozent
Sulfolan 40 Gewichtsprozent
Wasser 15 Gewichtsprozent
Dieses Absorptionsmittel ist unter der Bezeichnung »Sulfinol« bekannt
Um am Kopf der Absorptionssäule ein Gas mit der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung abziehen zu
ίο können, werden 56 500 kg/Std. an Sulfinol benötigt,
während erfindungsgemäß nur 37 000 kg/Std. an Absorptionsmittel eingesetzt zu werden brauchen.
Ein Gasgemisch, welches durch CO-Konvertierung eines durch Kohlenvergasung entstandenen Produkts
erhalten worden ist und die in der nachstehenden Tabelle angegebene Zusammensetzung hat, wird mit
einer Absorptionsflüssigkeit behandelt welche aus 45 Gewichtsprozent Düsopropanolamin, 40 Gewichtsprozent
N-Methylpyrrolidon und 15 Gewichtsprozent Wasser besteht
Die Absorptionsbehandlung wird in der gleichen Absorptionssäule wie gemäß Beispiel 1 durchgeführt. In
diesem Fall beträgt jedoch der Druck in der Säule etwa 25 atm abs.
Die Gasmischung wird dem Boden der Säule mit einer Geschwindigkeit von 20 300Nm3 je Std. (0°C,
1 atm abs.) zugeführt und die Einlaßtemperatur beträgt 3O0C. Die Absorptionsflüssigkeit wird mit einer
Geschwindigkeit von 205 000 kg/Std. eingeführt, und ihre Temperatur beträgt gleichfalls 30° C. Die Temperatur
im unteren Teil der Behandlungssäule liegt bei etwa 60° C, während die Kopf temperatur etwa 31 ° C beträgt.
Das den Kopf der Absorptionssäule verlassende gereinigte Gas hat die in der Tabelle angegebene
Zusammensetzung:
Zusammensetzung der Gasmischung in Volumprozent
Vor der Behandlung | Nach der | |
Behandlung | ||
45 CO | 3,31 | 4,87 |
H2 | 64,16 | 94,26 |
CO2 | 31,86 | 0,02 |
CH4 | 0,14 | 0,21 |
A | 0,20 | 0,29 |
50 N2 | 0,15 | 0,23 |
H2O | 0,18 | 0,12 |
Vergleichsbeispiel 2
Das im Beispiel 2 beschriebene Gasgemisch wird mittels der in Beispiel 1 beschriebenen Absorptionssäule
bei einem Druck von 70 ata, einer Einlaßtemperatur der Gasmischung von 30° C und einer Kopf tempera tür der
Säule von 31°C (Bodentemperatur: 60°C) einmal mit der erfindungsgemäßen Absorptionsflüssigkeit von
Beispiel 2 und zum Vergleich mit Sulfinol behandelt. Das behandelte Gas hat die im Beispiel 2 angegebene
Zusammensetzung. Man bestimmt die Gleichgewichtsbeladung mit CO2. Diese beträgt für die erfindungsgemäße
Absorptionsflüssigkeit 0,755 Mol je Mol Düsopropanolamin, für Sulfinol hingegen nur 0,585 Mol je Mol
Düsopropanolamin.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus gasförmigen Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die gasförmige Mischung mit einem flüssigen Absorptionsmittel behandelt, welches45 Gewichtsprozent Diisopropanolamin,
40 Gewichtsprozent N-Methylpyrrolidon und
15 Gewichtsprozent Wasserenthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB8759/64A GB1024412A (en) | 1964-03-02 | 1964-03-02 | Removal of acidic gases from gaseous mixtures |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1544123A1 DE1544123A1 (de) | 1970-03-12 |
DE1544123B2 DE1544123B2 (de) | 1973-04-19 |
DE1544123C3 true DE1544123C3 (de) | 1980-08-28 |
Family
ID=9858732
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1544123A Expired DE1544123C3 (de) | 1964-03-02 | 1965-03-01 | Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus gasförmigen Mischungen |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE660434A (de) |
DE (1) | DE1544123C3 (de) |
FR (1) | FR1427338A (de) |
GB (1) | GB1024412A (de) |
MY (1) | MY6800015A (de) |
NL (1) | NL6502550A (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2014654C3 (de) * | 1969-06-04 | 1983-11-24 | VEB Leuna-Werke "Walter Ulbricht", DDR 4220 Leuna | Verfahren zum Entfernen saurer Bestandteile aus technischen Gasgemischen |
IT1132170B (it) * | 1980-07-04 | 1986-06-25 | Snam Progetti | Processo di separazione selettiva di idrogeno solforato da miscele gassose contenenti anche anidride carbonica |
DE4028880A1 (de) * | 1990-09-12 | 1992-03-19 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zum entschwefeln eines gasgemisches, das h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)s, cos und co(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) enthaelt, sowie eine waschloesung hierfuer |
CA3090928A1 (en) * | 2018-02-14 | 2019-08-22 | Taminco Bvba | Improved contaminant removal process |
-
1964
- 1964-03-02 GB GB8759/64A patent/GB1024412A/en not_active Expired
-
1965
- 1965-03-01 FR FR7433A patent/FR1427338A/fr not_active Expired
- 1965-03-01 BE BE660434D patent/BE660434A/xx unknown
- 1965-03-01 NL NL6502550A patent/NL6502550A/xx unknown
- 1965-03-01 DE DE1544123A patent/DE1544123C3/de not_active Expired
-
1968
- 1968-12-31 MY MY196815A patent/MY6800015A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1544123A1 (de) | 1970-03-12 |
BE660434A (de) | 1965-09-01 |
DE1544123B2 (de) | 1973-04-19 |
MY6800015A (en) | 1968-12-31 |
NL6502550A (de) | 1965-09-03 |
FR1427338A (fr) | 1966-02-04 |
GB1024412A (en) | 1966-03-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0107046B1 (de) | Verfahren zum Entfernen von CO2 und gegebenenfalls H2S aus Erdgasen | |
EP0121109B1 (de) | Verfahren zum Entfernen von C02 und/oder H2S aus Gasen | |
DE1542415C3 (de) | Verfahren zum Entfernen von COS zusammen mit H↓2↓S und/oder CO↓2↓ aus Gasen und Flüssigkeiten | |
DE2910940C2 (de) | ||
DD200979A5 (de) | Verfahren zur selektiven abtrennung von schwefelwasserstoff aus gasgemischen | |
DE2754118A1 (de) | Verbessertes verfahren zur aufarbeitung von schwefelwasserstoff enthaltenden gasen | |
DE2709501B2 (de) | Verfahren zur Reinigung von Naturgas mit einem hohen Anteil an sauren Gasen | |
DE3222281C2 (de) | Verfahren zum Entfernen von Kohlendioxid und, sofern vorhanden, Schwefelwasserstoff aus einem Gasgemisch | |
EP0062789A2 (de) | Verfahren zur Abtrennung von kondensierbaren aliphatischen Kohlenwasserstoffen und sauren Gasen aus Erdgasen | |
DE1273115B (de) | Verfahren zur selektiven Entfernung von H2S aus H2S und CO2 enthaltenden Gasen | |
DE2709881A1 (de) | Verfahren zum aufarbeiten schwefelwasserstoff enthaltender gase | |
DE1544122C3 (de) | Verfahren zum Entfernen von Kohlendioxyd aus Gasgemischen | |
DE2041359C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und Sulfiden aus Gasen | |
DE1544123C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von sauren Gasen aus gasförmigen Mischungen | |
DE2254375C2 (de) | Verfahren zum Entgasen von flüssigem Schwefel | |
DE2810249C2 (de) | Verfahren zur Regeneration eines Absorptionsmittels | |
DE2626368C2 (de) | ||
DE1948426C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus einer wässrigen Lösung | |
DE1948428C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von NH tief 3 und H tief 2 S aus einer leichte Kohlenwasserstoffe, Wasserstoff sowie H tief 2 S und NH tief 3 enthaltenden Ausgangslösung | |
DE2730526A1 (de) | Verfahren zur reinigung von wasserstoffhaltigen gasen | |
DE1544141B2 (de) | Verfahren zum Entfernen von Gasoder Flüssigkeitsresten aus angereicherten Lösungsmitteln | |
DE2431531A1 (de) | Verfahren zur abtrennung von von sauren gasen im wesentlichen freiem ammoniak | |
DE2800491A1 (de) | Verfahren zur selektiven entschwefelung eines gasgemisches | |
DE4028880C2 (de) | ||
EP0107783B1 (de) | Verfahren zum Entfernen von CO2 und/oder H2S aus Gasen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |