DE2339162B1 - Rastvorrichtung für Druckluftnagler zum Abfangen und Halten des Schlagkolbens - Google Patents
Rastvorrichtung für Druckluftnagler zum Abfangen und Halten des SchlagkolbensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rastvorrichtung für Druckluftnagler zum Abfangen und Halten des
Schlagkolbens im Bereich seiner oberen Stellung mit mindestens einem gummielastischen Rastkörper.
Eine solche Rastvorrichtung ist in der deutschen Patentschrift 1 288 527 beschrieben, wobei die Rastvorrichtung
einen gummielastischen Haltekörper aufweist, der mindestens teilweise einen Riegel zum nachgiebigen
Verriegeln des Schlagkolbens bildet. Es liegt in der Funktion der genannten Druckluftnagler, daß auf den
Schlagkolben während des Rückhubes je nach verwendetem Luftdruck verschieden hohe Rückführkräfte einwirken.
Die Schlagkraft dieser Geräte wird je nach Nagellänge und Härte des Holzes durch Veränderung des
Druckes der Druckluft den gewünschten Bedingungen angepaßt, und dementsprechend ändert sich auch der
Druck der im Luftspeicher für die Rückführung des Schlagkolbens gespeicherte Druckluft. Damit trifft der
Schlagkolben mit verschieden hohen Geschwindigkeiten auf die Rastvorrichtung, die ihn über den ganzen
Bereich der Auftreffgeschwindigkeiten sicher festhalten soll.
Für ein sicheres Einrasten in den Riegel des Rastkörpers ist besonders bei den kleinsten Drücken ein Energieüberschuß
nötig, der bei den höchsten Drücken dazu führen kann, daß der Schlagkolben an der elastischen
Pufferfläche der Rastvorrichtung mit einer hohen Geschwindigkeit aufprallt und so zurückgeworfen wird,
daß er den Riegel wieder durchbricht und mehr oder weniger nach unten fällt. Dies hat zur Folge, daß bei
der Auslösung des nächsten Schlages entweder überhaupt kein Schlag oder nur ein Schlag mit verminderter
Energie erfolgt und der Nagel od. dgl. nicht vollständig in das Werkstück eingeschlagen wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rastvorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die den Schlagkolben beim Einfahren in die Rastvorrichtung allmählich abbremst und bei allen zum
Einschlagen nötigen Drücken der Druckluft sicher in seiner Ruhestellung festhält.
ίο Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Rastvorrichtung mehrere, in Bewegungsrichtung des Schlagkolbens aufeinanderfolgende Raststeilen aufweist, die der Schlagkolben in seiner Ruhestellung
einzunehmen vermag.
Durch diese Anordnung wird erreicht, daß der Schlagkolben bei niederen Drücken, bei denen er auch
eine geringere Rückhubgeschwindigkeit aufweist, lediglich in den ihm zugekehrten ersten Riegel einrastet.
Er ist damit in eine Ruhestellung gelangt, die sich unter-
ao halb des maximal möglichen Schlaghubes befindet, und
löst sich nicht nur beim nächsten Schlaghub leichter aus der Rastvorrichtung, sondern entwickelt infolge des
verkürzten Schlaghubes auch eine geringere Schlagenergie, was beim Einschlagen von sehr kurzen Nägeln
«5 bzw. in sehr weiches Holz erwünscht ist. Der Druck der
Druckluft darf nämlich zur einwandfreien Funktion des Einschlaggerätes nicht unter eine bestimmte Untergrenze,
z. B. 3 atü, eingestellt werden, wobei die Schlagenergie bei Ausnützung des vollen Schlaghubes in verschiedenen
Fällen unerwünscht hoch wäre. Andererseits wird beim höchsten notwendigen Druck der
Druckluft die Bewegungsenergie des zurückgeschleuderten Schiagkolbens beim Überfahren der axial hintereinander
angeordneten Riegel allmählich abgebaut, so daß der Schlagkolben am Ende seines Schlaghubes
von der dort befindlichen Pufferfläche abgefangen und dem entsprechenden Riegel sicher festgehalten werden
kann. Durch die allmähliche Vernichtung der Rückhubenergie wird der Pufferteil der Rastvorrichtung wie
auch die die Rastvorrichtung abstützenden Teile des Einschlaggeräts nur gerng beansprucht und erhalten
eine entsprechend große Lebensdauer.
Beim nächsten Schlag steht dann für den Schlagkolben der volle Schlaghub zur Verfügung, so daß das Einschlaggerät
mit seiner vollen Energie ausgenützt werden kann.
Die Hülse ist an ihrer dem Schlagkolben abgewandten Seite im Einschlaggerät befestigt und läßt sich daher
aus statischen Gründen auf ihrer dem Schlagkolben zugewandten Seite leichter verformen als in der Nähe
der Einspannstelie. Dies unterstützt die bereits beschriebene vorteilhafte Wirkung, daß für das Abreißen
des Schlagkolbens größere Kräfte notwendig sind, je näher der Schlagkolben an seinem vollen Hubende verriegelt
ist.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist mindestens eine Entlüftungsöffnung hinter der letzten
Raststelle der Hülse vorgesehen. Diese Entlüftungsöffnung ermöglicht es, daß die durch den zurückfahrenden
Schlagkolben in der Hülse komprimierte Luft entweichen kann und so ein unerwünschter zusätzlicher
Puffereffekt vermieden wird.
Die Wülste können vorteilhafterweise an ihren schlagkolbenseitigen Schultern geneigte Kegelflächen
aufweisen, und die entgegengesetzt angeordneten Schultern können in einer Ebene senkrecht zur Kolbenachse
liegen, was ein leichteres Überfahren der Wülste durch den Schlagkolben und sein sicheres Halten in der
Raststeilung ermöglicht.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind die Rüststellen im Arbeitszylinder des Schiagkolbens
ungeordnet, wobei ein standig in einer Ringnut des
Schiagkolbens gehaltener O-Ring als Rastkörper in eine der Raststellen einzugreifen vermag. Die bei der
Auslösung des Schlags auf den Kolben wirkende Druckluft überwindet die gummielastischen Kräfte des
O-Rings und löst dadurch die Verriegelung.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 Seitenansicht eines Druckluftnaglers gemäß
Erfindung, teilweise geschnitten,
F i g. 2 vergrößert dargestellter Schnitt durch die Rastvorrichtung nach Fig. 1.
F i g. 3 Schnitt durch ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Rastvorrichtung.
Der in F i g. 1 dargestellte Druckluftnagler zum Einschlagen von Nägeln od. dgl. weist ein nach oben offe- ao
nes Gehäuse 1 auf mit einem hohlen Handgriff 2. der über eine hier nicht mehr dargestellte Steckverbindung
mit einer Druckluftquelle verbindbar ist. Gehäuse 1 ist oben durch einen Deckel 3 abgeschlossen, an seiner
Unterseite ist ein Zylinderfuß 4 mit einem Führungskanal 5 für die Nägel 6 angeschraubt. In seinem Innern ist
ein Arbeitszylinder 7 zur Führung des Schiagkolbens 8 eingesetzt, mit diesem ist ein im Führungskanal 5 geführter
Schlagstößei 9 fest verbunden.
Ein Tei! von Gehäuse 1 und Arbeitszylinder 7 begrenzen
einen Luftspeicher 10, der durch am unteren Ende des Arbeitszylinders 7 befindliche Bohrungen 11
und durch eine über diesen Bohrungen 11 angeordnete Bohrung 12 mit dem Innenraum von Arbeitszylinder 7
verbunden ist.
Am Zylinderfuß 4 und Handgriff 2 ist ein Magazin 13 zur Aufnahme eines aus den Nägeln 6 bestehenden Nagelstreifens
befestigt.
Zur Auslösung des Schlags dient ein Auslöseventil 14. das durch den Fingerhebel 15 betätigbar ist und ein
Einlaßventil 16 steuert.
Auf das obere Ende von Arbeitszylinder 7 ist ein Flaltering 17 aufgesetzt, der in einer zentrischen Bohrung
18 den Rastkörper 19 hält. Oben liegt der Rastkörper 19 an einem Auge 20 des Deckels 3 an.
Wie F i g. 2 zeigt, weist der Rastkörper 19 eine gegen den Schlagkolben 8 gerichtete zylindrische Hülse 21
auf, deren Innenraum 22 mit in Bewegungsrichtung des Schlagkolbens aufeinanderfolgenden, ringförmigen
Wülsten 23 versehen ist. Nach unten, also gegen den Schlagkolben gerichtet, weisen die Wülste 23 geneigte
Kegelflächen 24 (Schultern) auf, während ihre Oberseiten durch horizontale Ringflächen (Schultern) 25 gebildet
werden. Zwischen diesen Schultern befindet sich jeweils eine Raststelle 23 für den Kolbenkopf 29, der
mit einem Bund 30 zwischen die Wülste 23 eingreifen kann. Die Wand der Hülse 21 ist mit einer Entlüftungsöffnung
26 versehen, die den Innenraum 22 der Hülse 21 mit dem Innenraum 27 des Arbeitszylinders 7 verbindet.
Das hintere Ende des Innenraums 22 wird durch eine horizontale Pufferfläche 28 gebildet.
In der Ruhestellung des Druckluftnaglers ist der Innenraum 27 des Arbeitszylinders 7 durch Einlaßventil
16 von der Druckluftzuführung im Handgriff 2 abgesperrt. Schlagkolben 8 wird durch einen der Wülste 23
in einer oberen Ruhestellung festgehalten. Nach Betätigung des Auslöseventils 14 durch Fingerhebel 15
steuert dieses das Einlaßventil 16 so um, daß Druckluft in den Innenraum 27 einströmen kann und eine nach
unten gerichtete Kraft auf Schlagkolben 8 ausübt. Sobald diese Kraft die elastische Haltekraft von Hülse 21
übersteigt, wird Schlagkolben 8 aus dem Wulst 23 gerissen und nach unten beschleunigt, wobei er einen im
Führungskanal 5 bereitliegenden Nagel 6 in das Werkstück eintreibt. Dabei wird gleichzeitig die vom Schlagkolben
8 aus dem Arbeitszylinder verdrängte Luft durch die Bohrungen 11 in den Luftspeicher 10 geschoben
und dort ein Druck aufgebaut. Nachdem Schlagkolben 8 die Bohrung 12 überfahren hat, wird die im Luftspeicher
10 befindliche, vom Schlagkolben 8 verdrängte Luft durch Frischluft aus dem Innenraum 27 des Arbeitszylinders
ergänzt.
Nach Loslassen des Fingerhebels 15 steuert Auslöseventil 14 das Einlaßventil 16 wieder in seine Schließstellung,
wobei in bekannter Weise der Innenraum 27 von der Druckluftzuführung durch Handgriff 2 abgesperrt
und ins Freie entlüftet wird. Damit kann der jetzt im Luftspeicher 10 aufgebaute und auf Schlagkolben 8 von
unten wirkende Druck diesen zurück in seine Ruhestellung bewegen. Da im Luftspeicher 10 nur eine bestimmte
Luftmenge zur Verfügung steht, kann sie auf den Schlagkolben 8 auch nur über eine bestimmte kurze
Zeit eine Rückhubkraft ausüben, die jedoch ausreichen muß, um den Schlagkolben sicher bis zur Rastvorrichtung
zu befördern, so daß er dort einwandfrei festgehalten wird. Je nach Druck im Luftspeicher 10, jedoch
auch je nach den Reibungsverhältnissen zwischen Schlagkolben 8 und Arbeitszylinder 7 bzw. Schlagstößel
9 und Führungskanal 5 bewirkt der dem Schlagkolben 8 aus dem Luftspeicher 10 erteilte Impuls, daß dieser
von einer der hintereinander angeordneten Wülste 23 festgehalten wird. Bei großer Rückhubenergie wird
diese zunächst beim Überfahren der Wülste 23 abgebaut, da dabei ja die Hülse 21 jedesmal gedehnt werden
muß. Eine eventuell noch vorhandene Restenergie nach Überfahren aller Wülste wird an Pufferfläche 28 aufgefangen.
Dabei wird zwar Schlagkolben 8 wieder zurückgeworfen, wird jedoch sicher von dem der Pufferfläche
28 benachbarten Wulst 23 festgehalten, da dieser eine horizontale obere Ringfläche (Schulter) 25 aufweist,
die mit einer ebenfalls horizontalen Ringfläche (Bundschulter) 32 am Kolbenbund 30 zusammenwirkt.
Beim Einfahren von Kopf 29 in den Innenraum 22 der Hülse 21 wird Luft komprimiert, die einen unerwünschten
Rückfederungseffekt bewirken könnte. Es ist daher eine Entlüftungsöffnung 26 in der Wand der
Hülse 21 vorgesehen, durch die die komprimierte Luft in den entlüfteten Innenraum 27 von Arbeitszylinder 7
entweichen kann. Der Querschnitt von Entlüftungsöffnung 26 kann dabei so ausgeführt werden, daß bei maximaler
Rückhubgeschwindigkeit des Schlagkolbens durch Drosselung der austretenden Luft ein weiches
Auftreffen des Schlagkolbens auf die Pufferfläche 28 gewährleistet ist.
F i g. 3 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei der entsprechende Teile mit 100 größeren
Bezugszahlen bezeichnet sind. Auslöseventil und Einlaßventil entsprechen in ihrer Funktion dem bereits
geschilderten Ausführungsbeispiel, können jedoch hier beide beispielsweise im Handgriff untergebracht sein.
Schlagkolben 108 ist in Arbeitszylinder 107 geführt und liegt in seiner obersten Ruhestellung an einer Pufferfläche
128 an. Arbeitszylinder 107 weist an seinem oberen Ende mehrere, in Bewegungsrichtung des Schiagkolbens
aufeinanderfolgende Ringnuten 133 auf, die Raststellen 133' bilden und in die ein O-Ring 119 eingreift.
der in einer Ringnut 130 von Schlagkolben 108 angeordnet
ist. Der O-Ring 119 hat einen größeren Außendurchmesser als der Schlagkolben 108, so daß er
in Ruhestellung des Schlagkolbens 108 gleichzeitig in die Ringnut 130 des Schlagkolbens 108 und in eine der
Ringnuten 133 des Arbeitszylinders 107 eingreift und dadurch den Schlagkolben 108 mit dem Arbeitszylinder
107 verriegelt. Die Ringnut 130 ist dabei so tief, daß der O-Ring 119 gegen seine elastischen Kräfte vollständig
in die Nut hineingedriiekt werden kann.
Die Wirkungsweise der Haltevorrichtung der Ausführungsform nach F i g. 3 besteht darin, daß beim Eindringen
von Druckluft in den Innenraum 127 von Arbeitszylinder 107 der Schlagkolben 108 nach unten gedruckt
wird. Sobald diese Kraft dazu ausreicht, den O-Ring 119 in die Ringnut 130 zu drücken, löst sich die
durch den O-Ring 119 verursachte Verriegelung, und der Kolben 108 wird durch die Druckluft schlagartig
nach unten bewegt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Rastvorrichtung für Druckluftnagler zum Abfangen und Halten des Schlagkolbens im Bereich
seiner oberen Stellung mit mindestens einem gummielastischen Rastkörper, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastvorrichtung mehrere, in Bewegungsrichtung des Schlagkolbens (8, 108) aufeinanderfolgende
Raststellen (23'; 133') aufweist, die der Schlagkolben in seiner Ruhestellung einzunehmen
vermag.
2. Rastvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastkörper als zylindrische
Hülse (21) ausgebildet ist, die als Raststellen mehrere aufeinanderfolgende Wülste (23) aufweist, von
denen eine in der Raststellung eine Bundschulter (32) am Schlagkolben hintergreift.
3. Rastvorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch mindestens eine Entlüftungsöffnung
(26) hinter der letzten Raststelle der Hülse (21).
4. Rastvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wülste (23) an ihren
schlagkolbenseitigen Schultern geneigte Kegelflächen (24) aufweisen und die entgegengesetzten
Schultern (25) in einer Ebene senkrecht zur Kolbenachse liegen.
5. Rastvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Raststellen (133') im Arbeitszylinder
(107) des Schlagkolbens (108) angeordnet sind, wobei ein ständig in einer Ringnut (130) des
Schlagkolbens gehaltener O-Ring (119) als Rastkörper
in eine der Raststellen einzugreifen vermag.
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