DE2336296C3 - Laufrolle für Fahrzeugprüfstände - Google Patents
Laufrolle für FahrzeugprüfständeInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft eine Laufrolle für Fahrzeugprüfstände,
insbesondere für Bremsprüfstände, mit in eine äußere Schicht der Laufrolle eingelagertem körnigern
Füllstoff sowie ein Herstellungsverfahren hierfür.
Bei Fahrzeugprüfständen, insbesondere bei Bremsprüfständen, soll ein möglichst guter Reibbeiwert zwischen
den Prüfstandsrollen und den darauf laufenden Fahrzeugrädern erreicht werden. Vor allem soll der
Reibbeiwert bei nasser Oberfläche nicht wesentlich gegenüber trockener Oberfläche absinken; der Reibbeiwert
soll angenähert genauso groß sein wie der von Luftstreifen auf üblichen Straßendecken.
Deshalb wurde bei bekannten Laufrollen für Fahrzeugprüfstände
(Gebrauchsmuster 19 01 199) die Oberfläche aus Beton hergestellt, indem zunächst eine
Drahtarmierung zur Verankerung des Betons mit der aus Stahl bestehenden Laufrolle verschweißt wurde.
Sodann wurde der Beton um die Laufrolle gegossen. Bei einer Beschädigung der Betonoberfläche ist eine
Entfernung des gesamten Betons und in vielen Fällen auch der Drahtarmierung erforderlich, falls diese beschädigt
wurde. JEs hat sich gezeigt daß der Verschleiß dieser Betonoberflächen vor allem bei Befahren mit
Spikesreifen sehr groß ist
Aus Stahl bestehende Laufrollen mit in Längsrichtung
verlaufenden Nuten und gehärteter Oberfläche haben zwar im Neuzustand günstige Reibbeiwerte bei
trockenem und nassem Betrieb; wenn aber der Verschleiß in der Form auftritt, daß die Kanten an den
Nuträndern abgerundet werden, verringert sich der Reibbeiwert bei nassem Betrieb erheblich gegenüber
trockenem Betrieb bzw. dem Reibbeiwert im Neuzustand der RoUe. Vor allem beim Befahren mit Spikesreifen
und bei rauhem Betrieb, d.h. hohe Beschleunigung und Verzögerung, tritt der Verschleiß schon nach
verhältnismäßig kurzer Betriebsdauer ein. Die Laufrollen müssen dann vollständig ausgewechselt werden.
Es ist auch bekannt (Gebrauchsmuster 19 00013),
Laufrollen mit einer Kunststoffoberfläche zu versehen. Bei geeigneter Wahl des Kunststoffes läßt sich auch bei
nassem Betrieb ein noch ausreichender Reibbeiwert erreichen; der Verschleiß derartiger Rollenoberflächen
ist aber insbesondere bei Spikesreifen außerordentlich hoch. .
Bei einer Laufrolle der eingangs genannten Art ist es
bekannt (Gebrauchsmuster 19 28 242), in eine äußere Schicht aus Kunststoff oder Gummi körnigen Füllstoff
einzulagern, beispielsweise Splitt oder keramische Stoffe Dadurch wird zwar ein bei Trockenheit und Nässe
annähernd gleich guter Reibbeiwert erreicht; der Verschleiß derartiger Rollenoberflächen ist jedoch sehr
groß, so daß sie für eine Verwendung bei Spikesreifen kaum in Frage kommen./
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Laufrolle der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß bei möglichst
hohem Reibbeiwert, der bei trockenem und nassem Betrieb, im Neuzustand der Laufrollen und nach
einer üblichen Abnützung weitgehend gleichbleibend sein soll, ein geringer Verschleiß auch beim Befahren
mit Spikesreifen erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die äußere Laufrollenschicht aus Metallguß
mit an der Rollenaußenfläche eingelagerten Körnern eines Füllstoffs besteht, dessen Festigkeit gegen Verschleiß
durch Fahrzeugräder geringer ist als die des Metallgusses.
Im Betrieb, besonders beim Befahren mit Sp ikesreifen,
aber auch mit üblichen Reifen, an denen Sand hängt, werden die Füllstoffkörner schneller abgenutzt
als der den Grundkörper bildende Metallguß. Dabei werden kleinere Stückchen der einzelnen Füllstoffkörner
abgesprengt oder kleinere Füllstoffkörner werden ganz herausgerissen. Dadurch entstehen immer wieder
scharfe Kanten am Metallguß und auch an den Füllstoffkörnern. Die Oberfläche bleibt auch nach längerem
Betrieb rauh und griffig und behält den anfänglichen Reibbeiwert in trockenem und nassem Zustand
bei.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, in Weiterbildung des Erfindungsgedankens die äußere
Laufrollenschicht aus Grauguß mit eingelagerten Quarzkörnern auszuführen. Quarz hat gegenüber der
Verschleißwirkung von Spikesreifen oder verschmutzten normalen Reifen die gewünschte Eigenschaft daß
sich nach einiger Zeit Teile der Quarzkörner oder kleinere Körner lösen, um neue Kanten am Grauguß zu
bilden. Die Verschleißfestigkeit des Graugusses ist bei diesen Beanspruchungsfällen größer als die des Quarzes,
so daß durch das Herausbrechen des Quarzes Ver-
tiefungen im Grauguß entstehen. Da die Kanten dieser Vertiefungen trotz der verhältnismäßig hohen Verschleißfestigkeit
des Graugusses abgerundet werden, was zu einer Verringerung des Reibbeiwertes insbesondere
bei nassem Betrieb führen vrürde, ist es wichtig, daß durch das Herausbrechen der Quarzkörner oder
Teilchen davon stets neue, scharfe Kanten entstehen, die für einen gleichbleibenden Reibbeiwert sorgen. Als
besonders vorteilhaft hat sich eine Korngröße der Quarzkörner bis zu 5 mm, vorzugsweise 2 bis 3 mm erwiesen.
hl besonders vorteilhafter Weiterbildung des Erfindungsgedankens
ist vorgesehen, daß die äußere Laufrollenschicht aus mehreren Teilzylinderschalen, vorzugsweise
aus Viertelzylinderschalen zusammengesetzt ist Diese Schalen lassen sich besonders günstig durch
Gießen herstellen und können — ohne daß ein Ausbau der Laufrollen erforderlich ist — ausgewechselt werden.
Dabei werden die Schalen zweckmäßigerweise mit einem zylindrischen LaufroHengrundkörper verklebt.
Abgenutzte Schalen können durch Anwärmen von der Laufrolle abgelöst werden; neue Schalen können in einfacher
Weise aufgeklebt werden, ohne die Laufrollen auszubauen.
Das Herstellungsverfahren für die Laufrollen mit Teilzylinderschalen ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß zum Gießen der Metallgußschalcn in eine Unterform einer Gießform ein Kern mit entsprechend
der Schalenaußenfläche konkav gewölbter Oberfläche eingelegt wird und daß die Füiistoffkörner,
deren spezifisches Gewicht geringer ist als das des Metalls, mit einem bei Gießtemperatur seine Bindewirkung
verlierenden Klebstoff an der gewölbten Kernoberfläche angeklebt werden. Beim Eingießen des Metalls
lösen sich die Füllstoffkörner langsam vom Kern und steigen in der Metallschmelze um einen geringen
Weg auf, bis die Schmelze erstarrt Dabei werden die Füiistoffkörner weitgehend vom Metall umschlossen,
so daß das Herausbrechen der Füllstoffkörner im Betrieb nur allmählich und über eine längere Betriebszeit
verteilt erfolgt.
Als zweckmäßig hat sich erwiesen, als Klebstoff Kaltleim zu verwenden.
In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß beide Schalenlängskanten beim
Gießen horizontal und auf gleicher Höhe liegen und daß der Einlauf des Gießmetalls an einer Schalenlängskante
erfolgt. Damit wird ein gleichmäßiges Eindringen der Füllstoffkörner in den metallischen Grundkörper
beim Gießvorgang erreicht.
Die Erfindung wird nachfolgend en Hand eines Ausführungsbeispiels
in Beschreibung und Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Laufrolle mit aufgeklebten Viertelschalen im Schnitt,
F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie II-H in F i g. 1,
F i g. 3 einen vergrößerten Schnitt durch eine Schale, wie sie auf der Laufrolle gemäß F i g. 1 und 2 aufgebracht
ist, und
Fig.4 eine Gießform mit gegossener Viertelscha'e
im Schnitt
Auf der in den F i g. 1 und 2 gezeigten Laufrolle 1 für einen Bremsprüfstand, die an beiden Enden jeweils
einen Lagerzapfen 7 aufweist, sind vier Schalen 3 aufgeklebt, die jeweils die Form eines Viertelzylinders haben.
Als Klebstoff wurde Epoxidharz verwendet Die Dicke der Schalen beträgt etwa 8 mm. Die Schalen 3
bestehen aus Grauguß. Wie man insbesondere aus Fig.3 erkennt, sind in die konvexe Oberfläche der
Schale Quarzkörner 4 eingelagert, deren Korngröße im Durchschnitt 2 bis 3 mm, höchstens 5 mm beträgt.
Die Schalenoberfläche ist rauh und griffig. Vor allem beim Befahren mit Spikesreifen, aber auch mit normalen
Reifen, an denen Sand und ähnliche Verunreinigungen hängen, tritt an den Quarzkörnern 4 ein höherer
Verschleiß auf als an dem Grauguß der Schalen 3. Dabei werden Teile von einzelnen Quarzkörnern 4 abgesprengt
oder kleinere Quarzkörner 4 ganz herausgerissen. Dadurch entstehen immer wieder scharfe Kanten
am Grauguß und auch an den Quarzkörnern 4. Die Oberfläche bleibt dadurch auch nach längerem Betrieb
rauh und griffig.
Es hat sich gezeigt, daß der Reibungsbeiwert von Fahrzeugluftreifen auf derartigen Prüfstandsrollen mit
0,85 nahe bei dem auf Straßendecken aus Beton oder Teermakadam liegt, der im Durchschnitt 0,9 beträgt.
Auch im nassen Zustand liegt der Reibungsbeiwert der Reifen auf der Prüfstandsrolle mit 0,7 in der Nähe des
entsprechenden Reibungsbeiwertes von 0,65 auf der S»raße. Nach längerem Betrieb und entsprechender
Abnützung betragen die Reibungsbeiwerte der Prüfstandsrollen im trockenen Zustand noch 0,8 und im nassen
Zustand noch 0,6 und weichen damit nur gering vom Neuzustand ab. Der Verschleiß ist auch bei rauhem
Betrieb mit Spikesreifen nur verhältnismäßig gering.
Wenn nach längerem Betrieb doch ein Auswechseln der Schalen der Laufrollen erforderlich ist, werden die
Schalen 3 erwärmt und von der Laufrolle 1 abgelöst; neue Schalen werden dann auf die Laufrolle aufgeklebt.
Dazu brauchen die Laufrollen nicht ausgebaut zu werden.
F i g. 4 zeigt im Schnitt eine Gießform zum Gießen der Schalen 3 für die Laufrollen. Die Gießform besteht
aus der Oberform 5 und einem Unterkasten 6, in den ein Kern 7 eingelegt ist. Der Kern 7 hat eine konkav
gewölbte obere Fläche entsprechend der Schalenaußenfläche. Der Kern 7 ist im Unterkasten 6 so angeordnet,
daß die beiden Schalenlängskanten 8 horizontal und auf gleicher Höhe liegen.
In der Oberform 5 ist auf der einen Seite auf der ganzen Länge der zu gießenden Schale 3 ein Einlauf 9
mit einem Einguß 10 und auf der anderen Längsseite, ebenfalls über die gesamte Schalenlänge, der Auslauf
U mit Steigern 12 angeordnet.
An der konkaven Oberfläche des Kerns 7 wurden, vorzugsweise vor dem Einsetzen des Kerns 7 in den
Unterkasten 6, die Quarzkörner 4 mit Kaltleim (Tischlerleim) angeklebt. Dieser Leim hat die Eigenschaft,
daß er bei der Temperatur des flüssigen Metalls, im dargestellten Ausführungsbeispiel Grauguß, seine Bindewirkung
verliert, so daß sich die Quarzkörner 4 vom Kern 7 lösen und — da ihr spezifisches Gewicht geringer
ist als das des flüssigen Graugusses — sich unter der Wirkung des Auftriebes um einen geringen Weg
nach oben bewegen, bis die Schmelze erstarrt. F i g. 4 zeigt den Zustand nach Erstarren der Schmelze, wobei
der Einguß und die Steiger noch mit dem Gußstück 3 verbunden sind; sie werden nach dem Ausformen abgetrennt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Laufrolle für Fahrzeugprüfstände, insbesondere für Bremsprüfstände, mit in eine äußere Schicht der
Laufrolle eingelagertem körnigem Füllstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Laufrollenschicht aus Metallguß mit an der Rollenaußenfläche
eingelagerten Körnern eines Füllstoffs besteht, dessen Festigkeit gegen Verschleiß durch
Fahrzeugräder geringer ist als die des Metallgusses.
2. Laufrolle nach Anspruch 1, dadurch^ gekennzeichnet, daß die lüßere Laufrollenschicht aus
Grauguß mit eingelagerten Quarzkörnera (4) besteht
1S
3. Laufrolle nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Quarzkörner (4) eine Korngröße
bis zu 5 mm, vorzugsweise 2 bis 3 mm, haben.
4. Laufrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Laufrollenschicht aus meh-
reren Teilzylinderschalen (3), vorzugsweise aus Viertelzylinderschalen zusammengesetzt ist
5. Laufrolle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (3) mit einem zylindrischen
Laufrollengrundkörper verklebt sind.
6. Verfahren zum Herstellen einer Laufrolle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Gießen
der Metallgußschalen in eine Unterform einer Gießform ein Kern mit entsprechend der Schalenaußenfläche
konkav gewölbter Oberfläche eingelegt wird und daß die Füllstoffkörner, deren spezifisches
Gewicht geringer ist als das des Metalls, mit einem bei Gießtemperatur seine Bindewirkung verlierenden
Klebstoff an der gewölbten Kernoberfläche angeklebt werden.
7. Verfahren zum Herstellen einer Laufrolle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebstoff
Kaltleim verwendet wird.
8. Verfahren zum Herstellen einer Laufrolle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß beide
Schalenlängskanten beim Gießen horizontal und auf gleicher Höhe liegen und daß der Einlauf des
Gießmetalls an einer Schalenlängskante erfolgt.
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DE19732336296 DE2336296C3 (de) | 1973-07-17 | Laufrolle für Fahrzeugprüfstände |
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DE2336296A1 DE2336296A1 (de) | 1975-02-27 |
DE2336296B2 DE2336296B2 (de) | 1975-06-05 |
DE2336296C3 true DE2336296C3 (de) | 1976-01-15 |
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